Morbus Basedow© Shidlovski

Morbus Basedow: Ursachen, Symptome, Therapie

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Morbus Basedow ist eine Autoimmunkrankheit, die zu Schilddrüsenüberfunktion führt. Dabei richtet sich das Abwehrsystem des Körpers gegen die eigene Schilddrüse. Die Symptome können vielfältig sein.


Morbus Basedow ist eine Autoimmunkrankheit, bei der das körpereigene Immunsystem das Schilddrüsengewebe angreift. Im Körper werden spezielle Abwehrstoffe (Antikörper) gebildet, die die Hormonproduktion der Drüse steigern und somit zur Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) führen.

Die Schilddrüse (Glandula thyreoidea) befindet sich unterhalb des Kehlkopfes, an der Vorderseite des Halses. Aufgabe der Drüse ist die Produktion lebenswichtiger Schilddrüsenhormone, wie Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Beide Hormone beeinflussen wichtige Funktionen im Körper. Unter anderem Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel und Psyche. Das nötige Jod, zur Herstellung der Hormone, erhält die Schilddrüse über die Nahrung.

Der weltweit häufigste Grund für eine Schilddrüsenüberfunktion ist eine Erkrankung an Morbus Basedow. Betroffen sind insbesondere Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Weitere Bezeichnungen für Morbus Basedow sind: Basedowsche Krankheit, Basedow-Krankheit, immunogene Hyperthyreose sowie Immunthyreopathie vom Typ Basedow.

Symptome von Morbus Basedow

Morbus Basedow ist durch drei Leitsymptome gekennzeichnet:

  • vergrößerte Schilddrüse, auch als Kropf oder Struma bezeichnet
  • hervorgetretene Augäpfel (Exophthalmus)
  • Herzrasen (Tachykardie)

Alle drei Symptome zusammen, nennt man „Merseburger Trias“. Zusätzlich können weitere Beschwerden auftreten. Das sind unter anderem Lidschwellungen und Bindehautentzündung, trockene Augen mit Lichtempfindlichkeit, vermehrte Tränen sowie ein Druck- beziehungsweise Fremdkörpergefühl. Zudem sind Sehstörungen möglich, die beispielsweise zu Doppelbildern führen können. – Die Miterkrankung des Augenhöhlengewebes, die zum Hervortreten der Augen (Exophthalmus), zu Lidschwellung oder Augenbewegungsstörungen mit Doppelbildern führt, wird als endokrine Orbitopathie bezeichnet. Zu den weiteren Symptomen zählen unter anderem Gewichtsverlust, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Überempfindlichkeit gegenüber Wärme, erhöhter Blutdruck, Haarausfall, häufiger Stuhlgang, Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit bei Frauen. Hinzukommen können auch Muskelschwäche, innere Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche und Angstzustände.

In selteneren Fällen zeigen sich Schwellungen im Bereich der Unterschenkel (prätibiales Myxödem) sowie an Händen und Füßen (Akropachie).

Ursachen von Morbus Basedow

Bei einer Erkrankung an Morbus Basedow bildet der Körper irrtümlicherweise Abwehrstoffe (Antikörper), die sich an Schilddrüsenzellen binden beziehungsweise an den sogenannten TSH-Rezeptor. Die Drüse wird dazu angetrieben, verstärkt Schilddrüsenhormone zu produzieren. Sie arbeitet mehr als eigentlich vorgesehen und es kommt zur Schilddrüsenüberfunktion, auch Hyperthyreose genannt. Die Krankheit tritt familiär gehäuft auf. Als Ursache für die Erkrankung wird eine bestimmte Genveränderung vermutet. Denn in Familien, in denen sich Morbus Basedow gehäuft zeigt, kommt es auch öfter zu Fällen von Hashimoto-Thyreoiditis, ebenfalls eine Autoimmunerkrankung und die häufigste Form der Schilddrüsenentzündung. Ob eine Person an Morbus Basedow erkranken wird, lässt sich nicht vorhersagen. Einige Patienten erkranken im Anschluss an eine Virusinfektion oder aufgrund einer schweren psychischen Belastung. Bei anderen Betroffenen bricht die Krankheit ohne einen dieser möglichen Hintergründe aus. Sie waren vor dem Beginn der Krankheit wohlauf und litten unter keiner gesundheitlichen Belastung.

Morbus Basedow tritt oft gemeinsam mit anderen Autoimmunerkrankungen auf: beispielsweise mit Morbus Addison (Unterfunktion der Nebennieren), Typ-1-Diabetes, rheumatoider Arthritis oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit).

Morbus Basedow – Diagnose

Im Gespräch mit dem Arzt geht es um die aktuellen Beschwerden, aber auch um die bisherige Krankengeschichte des Patienten. Im Anschluss an diese Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung. Bei einem Verdacht auf Morbus Basedow wird der Arzt vor allem Augen, Unterschenkel und Hände kontrollieren. Neben der Messung des Blutdrucks ist auch eine Blutuntersuchung wichtig. Dabei werden die Blutspiegel der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie des Hypophysenhormons TSH gemessen. TSH stimuliert die Hormonproduktion in der Schilddrüse. Das Blut wird ebenfalls auf für Morbus Basedow typische Antikörper untersucht. Auch eine Ultraschall-Untersuchung ist meist angezeigt. Durch die Sonografie der Schilddrüse lassen sich eventuelle Veränderungen des Gewebes erkennen und die Größe der Schilddrüse messen. Im Fall einer Morbus Basedow-Erkrankung ist die Schilddrüse manchmal vergrößert. Kann keine eindeutige Diagnose gestellt werden, sollte man andere Erkrankungen ausschließen und weitere Untersuchungen vornehmen. Dazu zählt unter anderem eine Schilddrüsen-Szintigrafie.

Morbus Basedow – Behandlung

Wird die Diagnose Morbus Basedow gestellt, erhalten Patienten etwa ein Jahr lang Medikamente, die die Hormonproduktion in der Schilddrüse hemmen. Das sind sogenannte Thyreostatika wie Thiamazol oder Carbimazol. Zur Linderung der Hyperthyreose-Symptome, wie zum Beispiel Herzrasen, werden zusätzlich Beta-Blocker verordnet. Rund die Hälfte der Patienten ist nach der Therapie dauerhaft beschwerdefrei. Weitere Arzneimittel sind nicht notwendig.

Radio-Jod-Therapie bei Morbus Basedow

Bei einigen Patienten geben sich die Beschwerden auch nach ein bis anderthalb Jahren Medikamenteneinnahme nicht oder die Symptome werden nach vorübergehender Besserung wieder stärker. Dann wird der Arzt andere Behandlungsmethoden prüfen, um die Schilddrüsenfunktion dauerhaft einzustellen. Entweder wird der Patient nun mittels Radiojodtherapie (RIT, RJT) behandelt oder die Schilddrüse wird operativ entfernt. Die 131- Radio-Jod-Therapie erfolgt in der Regel stationär. Der Patient erhält ein Präparat mit radioaktivem 131-Jodid. Es lagert sich vorrangig in der Schilddrüse ein und gibt dort radioaktive Strahlung ab. Das Schilddrüsengewebe wird mit der Zeit zerstört und somit verkleinert. Die Überfunktion kann durch die Therapie dauerhaft beseitigt werden. Vor Beginn einer Radiojodtherapie wird die Strahlung genau berechnet und exakt dosiert, so dass sie nur örtlich begrenzt auf das Drüsengewebe wirkt. Allerdings eignet sich die Methode nicht für Schwangere und Stillende. – Im Anschluss an die Radiojodtherapie müssen Patienten dauerhaft Schilddrüsenhormone einnehmen, da die Behandlung zu einer (gewollten) Schilddrüsenunterfunktion geführt hat. In seltenen Fällen können sich die Beschwerden an den Augen(endokrine Orbitopathie) kurzfristig verschlechtern. Daher sollten regelmäßige Nachsorgetermine beim Arzt wahrgenommen werden.

Operation bei Morbus Basedow

Im Fall einer Operation wird die Schilddrüsenfunktion vor dem Eingriff medikamentös normalisiert. Ansonsten könnte es zu einer thyreotoxischen Krise kommen, mit hohem Fieber, Herzrasen, Erbrechen, Durchfall, Muskelschwäche, Unruhe, Bewusstseinsstörungen bis hin zu Koma, Kreislaufversagen und einer Funktionsschwäche der Nebennieren. Eine thyreotoxische Krise kann lebensbedrohlich sein. Ob das ganze Organ oder nur Teile der Schilddrüse entfernt werden, beurteilt der behandelnde Arzt. Im Anschluss an die Operation müssen Patienten ihrem Körper die nun fehlenden Schilddrüsenhormone durch Tabletten zuführen. Die Medikamente werden lebenslang eingenommen. In der Regel sind weniger Nebenwirkungen und Komplikationen zu erwarten, als bei einer dauerhaften Einnahme von Thyreostatika.

Behandlung der Augensymptome

Leiden Patienten an endokriner Orbitopathie, wird dies mit Kortison behandelt. Das Mittel wirkt gegen hervorgetretene Augäpfel und starke Schwellungen im Augenbereich. Stellen sich die Symptome leicht bis mittelschwer dar, erhalten Betroffene häufig auch Selen. Gegen trockene Augen verschreibt der Arzt entweder befeuchtende Augentropfen, Salben oder Gel. Das Rauchen sollten Patienten in jedem Fall einstellen, denn es verschlechtert Verlauf und Wirksamkeit der Behandlung einer endokrinen Orbitopathie.

Homöopathie bei Morbus Basedow

Eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) wie bei der Basedow-Krankheit kann nicht ursächlich homöopathisch behandelt werden. Die Beschwerden der Autoimmunerkrankung lassen sich mit homöopathischen Arzneien jedoch lindern. Die ärztliche Behandlung kann so unterstützend begleitet werden. Folgende homöopathische Mittel können die Symptome lindern (Auswahl):

  • Flor de piedra: Bei vergrößerter Schilddrüse mit Knötchenbildung und Engegefühl im Kehlbereich (Struma nodosa, Kropf).
  • Jodum: Bei Überfunktion der Schilddrüse und wenn der Betroffene rastlos und unruhig ist.
  • Lycopus virginicus: Wenn Patienten unter starken Schweißausbrüchen leiden und zittern.
  • Thyreoidinum: Bei hervorgetretenen Augen (typisch für endokrine Orbitopathie) sowie Wassereinlagerungen in der Unterhaut (Myxödem). Wenn die Wassereinlagerung lokal begrenzt ist.

Akupunktur bei Morbus Basedow

Laut Deutscher Gesellschaft für Akupunktur zählt eine Indikation wie die Immunstörung zu den gängigen Anwendungsgebieten der Akupunktur. Ein erfahrener Akupunkteur wird die Therapie mit den feinen Nadeln dabei auf die individuelle Symptomatik des Patienten ausrichten. In der Regel sind für die Akupunkturbehandlung zehn Termine vorgesehen. Ziel ist es, ausgleichend auf die Immunstörung einzuwirken, aber auch die spezifischen Beschwerden des Patienten zu lindern.

Morbus Basedow – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird eine Hyperthyreose mit diffuser Struma – Basedow-Krankheit (Morbus Basedow) unter dem ICD-Code „E05.0“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Morbus Basedow – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Morbus Basedow – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ zum Thema Morbus Basedow

Was sind die typischen Morbus Basedow-Symptome?

Leitsymptome der Basedow-Krankheit sind eine vergrößerte Schilddrüse (auch Kropf oder Struma), hervortretende Augäpfel sowie Herzrasen. Die Ursache der Veränderung an den Augenhöhlen (Augäpfel treten hervor und Augen scheinen übermäßig groß) wird als endokrine Orbitopathie bezeichnet. Hinzu können weitere Beschwerden wie beispielsweise starkes Schwitzen, schlechter Schlaf, erhöhter Blutdruck, Gewichtsabnahme trotz guter Ernährung, Durchfall, Haarausfall, innere Unruhe, Reizbarkeit, Muskelschmerzen und Muskelschwäche kommen.

Wie gefährlich ist Morbus Basedow?

Dank der medikamentösen Behandlung mit Thyreostatika sind rund 50 Prozent der Morbus Basedow-Patienten nach rund einem Jahr beschwerdefrei. Es kann aber vorkommen, dass die Autoimmunerkrankung nach dieser Therapie erneut aufflammt. Die Hyperthyreose muss dann endgültig ausgeschaltet werden. Dies kann durch eine Radiojodtherapie erfolgen oder durch eine Operation im Rahmen der endokrinen Chirurgie. Gefährlich kann die Erkrankung werden, wenn es zu einer thyreotischen Krise kommt. Diese Komplikation der Schilddrüsenüberfunktion ist lebensbedrohlich.

Wie wird Morbus Basedow diagnostiziert?

In einer ersten Untersuchung wird der Arzt Größe und Beschaffenheit der Schilddrüse kontrollieren. Erhärtet sich der Verdacht auf M. Basedow, wird das Blut auf den Anteil der Schilddrüsenhormone hin analysiert. Im Fall einer Schilddrüsenüberfunktion ist die Konzentration der Schilddrüsenhormone zu hoch, der Wert des Schilddrüsen-Steuerhormons TSH dagegen zu niedrig. Ein klares Indiz ist der Nachweis bestimmter Antikörper im Blut, die sich gegen den TSH-Rezeptor der Schilddrüsenzellen richten. Nicht immer sind diese körpereigenen Antikörper (TSH-Rezeptor-Autoantikörper, TRAK) jedoch vorhanden. Manchmal ist es auch möglich, Antikörper gegen das Schilddrüsen-Enzym Peroxidase (TPO-AK) nachzuweisen, was auch auf Basedow schließen lässt. Eine Ultraschalluntersuchung ermöglicht zudem, eventuelle Veränderungen des Schilddrüsengewebes zu erkennen und die Größe des Organs zu messen. Bei der Basedow-Krankheit ist die Schilddrüse oft vergrößert.

Was kann man gegen Morbus Basedow machen?

Patienten erhalten etwa ein Jahr lang sogenannte Thyreostatika. Ziel der thyreostatischen Therapie ist die Hemmung der Hormonproduktion in der Schilddrüse. Etwa die Hälfte der Betroffenen ist anschließend symptomfrei. Besteht die Erkrankung weiterhin, muss die Schilddrüsenfunktion endgültig ausgeschaltet werden. Mögliche Optionen sind dann eine Radiojodtherapie oder eine Operation mit teilweiser beziehungsweise kompletter Entfernung der Schilddrüse.

Warum bekommt man Morbus Basedow?

Das Risiko, an Basedow zu erkranken, erhöht sich, wenn bereits enge Verwandte daran leiden. Ob oder wann sich die Krankheit entwickelt, können Ärzte nicht vorhersagen. Die Wahrscheinlichkeit, M. Basedow zu bekommen, steigt, wenn bereits andere Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes, rheumatoide Arthritis oder Zöliakie bestehen. Zudem können Rauchen und Stress das Erkrankungsrisiko und den Verlauf ungünstig beeinflussen.

Quellen

  • Battegay, Edouard: Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten: Vom Symptom zur Diagnose, Georg Thieme Verlag, 21. Auflage 2017
  • Balletshofer, Bernd et al: Endokrinologie und Diabetes, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage 2009
  • Herold, Gerd: Innere Medizin, Gerd Herold, Ausgabe 2019
  • Berufsverband Deutscher Internisten e.V., www.internisten-im-netz.de (Abruf 14.09.2020)
  • Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, www.endokrinologie.net (Abruf 14.09.2020)
  • HalloVita Verlag, www.hallo-homoeopathie.de (Abruf 15.09.2020)
  • Deutsche Akupunktur Gesellschaft: www.deutsche-akupunktur-gesellschaft.de (Abruf 15.09.2020)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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