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Bauchschmerzen: Ursachen, Symptome, Behandlung

Aktualisiert am Erstellt am Uhr
Autor Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht
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Wenn es im Bauch kneift, drückt oder sticht, steckt häufig eine zu üppige Mahlzeit dahinter. Ebenso kann Stress sich im Bauchraum bemerkbar machen und uns sprichwörtlich „auf den Magen schlagen“. Schmerzen im Bauch können aber auch ein Hinweis auf ernste Erkrankungen sein.

SOS Tipps bei Bauchschmerzen

Wenn sich hinter den Bauchschmerzen (Abdominalschmerz) keine Erkrankung verbirgt, die von einem Arzt behandelt werden muss, können einige Hausmittel effektiv gegen die Beschwerden helfen.

Das lindert Bauchschmerzen:

  • Tee aus Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen trinken.
  • Einen Spaziergang unternehmen. Das regt die Verdauung an.
  • Wärmflasche oder warmes Kirschkernkissen auf den Bauch legen. Das entspannt.
  • Den Bauch leicht im Uhrzeigersinn massieren. Dabei mit der flachen Hand kreisende Bewegungen ausführen.
  • Eine kleine Messerspitze Natron (Backpulver) in lauwarmem Wasser auflösen und trinken. Das lindert Magenschmerzen.
  • Krampflösende Mittel aus der Apotheke besorgen (zur kurzzeitigen Einnahme).

Was sind Bauchschmerzen?

Oft lassen sich die Beschwerden nicht einfach beschreiben: Im Bauch sticht es, grummelt, drückt oder krampft. Manchmal stellt sich der Schmerz in Episoden ein, dann wieder hält er konstant an. Selten kann man genau sagen, an welcher Stelle das Übel sitzt, denn dann fühlt sich der gesamte Bereich des Bauches krank an. Für die Symptome gibt es eine Vielzahl an möglichen Auslösern. Häufig hat man einfach nur zu viel gegessen oder Ärger und Stress schlagen sich in Bauchschmerzen nieder. Eine Magen-Darm-Erkrankung oder menstruationsbegleitende Symptome sind ebenso oft Auslöser für die Schmerzen in der Bauchregion. Hinter den Beschwerden können allerdings auch ernste Erkrankungen stecken.

Ursachen für Bauchschmerzen

Viele Erkrankungen, aber auch emotionale Belastungen, äußern sich mit Schmerzen im Bauch. Die Ursache der Beschwerden lässt sich häufig schon eingrenzen, wenn es möglich ist, den Schmerz in etwa zu lokalisieren. Es ist also hilfreich, wenn man beim Praxisbesuch angeben kann, ob es sich um rechtsseitige Bauchschmerzen handelt oder um linksseitige, ob Oberbauch, Unterbauch oder der gesamte Bauch betroffen sind. 

Ursachen für Bauchschmerzen im Oberbauch

Schmerzen im Oberbauch können von dort befindlichen Organen ausgehen. Das sind unter anderem: Magen, Zwölffingerdarm, Leber, Gallenblase, Milz und Bauchspeicheldrüse. Aber auch Herz und Lunge können Schmerzen auslösen, die bis in den Oberbauch reichen.

Mögliche Ursachen bei Schmerzen im Oberbauch:

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Sodbrennen (Reflux)
  • Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
  • Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
  • Reizmagen
  • Lebererkrankungen (zum Beispiel Leberzirrhose oder Gelbsucht)
  • Gallensteine 
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Herzerkrankungen (zum Beispiel Angina pectoris oder Herzinfarkt)
  • Bauchaortenaneurysma
  • Lungenentzündung
  • Wirbelprobleme (zum Beispiel Wirbelkörperfraktur oder Brustwirbelblockade)
  • Krebs (zum Beispiel Leberkrebs oder Magenkrebs)
  • Porphyrie (Stoffwechselerkrankungen)

Ursachen für Bauchschmerzen im Unterbauch (unterhalb des Nabels)

Schmerzen im Unterbauch (unterhalb des Nabels) gehen häufig vom Darm aus. Für Unterbauch-Beschwerden kommen auch die Organe des Urogenitalsystems (Harn- und Geschlechtsapparat) infrage.

Mögliche Ursachen bei Schmerzen im Unterbauch:

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (zum Beispiel Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn)
  • Blinddarmentzündung (Appendizitis)
  • Infektionen der Harnwege
  • Nierenkolik (zum Beispiel durch Nierensteine oder Nierenbeckenentzündung)
  • Entzündete Ausstülpungen der Darmwand (Divertikulitis)
  • Gynäkologische Erkrankungen (zum Beispiel Eileiterentzündung, Endometriose oder Eileiterschwangerschaft)
  • Menstruationsbeschwerden
  • Leistenbruch
  • Prostataentzündung (Prostatitis)

Ursachen für Bauchschmerzen im ganzen Bauch

Schmerzen im ganzen Bauch kommen oft vor. Selten lässt sich nämlich ganz genau sagen, welche Stelle schmerzt. So bereiten viele Erkrankungen im gesamten Bauchbereich Probleme. Hintergrund können harmlose Blähungen sein, ebenso aber auch akute oder gar lebensbedrohliche Krankheiten.

Mögliche Ursachen bei Schmerzen im ganzen Bauch:

  • Magen-Darm-Infekt
  • Darmverschluss (Ileus)
  • Darminfarkt (Mesenterialinfarkt)
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Stress (kann zu Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit und Verdauungsstörungen führen)

Bauchschmerzen – Wann in die Praxis? 

Wenn Bauchschmerzen nach ein bis zwei Tagen nicht vergehen oder wenn Verdacht auf einen Magen-Darm-Infekt besteht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ein Fall für den Notarzt können Bauchschmerzen dann sein, wenn sie innerhalb kurzer Zeit sehr stark werden und man keine Haltung findet, in der der Schmerz nachlässt. Das könnte eventuell auf ein sogenanntes „akutes Abdomen" hinweisen und muss schnell behandelt werden.

Ein Arzt sollte auch immer dann konsultiert werden, wenn zu den Bauchschmerzen eines dieser weiteren Symptome dazukommt: 

  • Blut auf oder im Stuhl
  • Anhaltendes oder wiederholtes Erbrechen
  • Erbrechen von Blut 
  • Erbrechen von Stuhl
  • stark aufgetriebener Bauch
  • Stuhl- oder Urinverhalt
  • plötzliche Blutung aus dem Darm, der Harnröhre oder der Scheide
  • sehr starke Schmerzen in der Brust oder im Rücken
  • Atemnot
  • Hohes Fieber 
  • Kreislaufschwäche oder Ohnmacht
  • Bewusstseinsstörungen

Bauchschmerzen – Diagnose

Im Erstgespräch mit dem Patienten werden sich der Arzt genau nach Art und Dauer der Beschwerden sowie nach der bisherigen Krankengeschichte erkundigen. Dazu sind unter anderem Angaben zu folgenden Fragen wichtig:

  • Zunächst Fragen um die Schmerzen definieren zu können:

    • Wo treten die Schmerzen auf? Sind es rechtsseitige Bauchschmerzen oder ist eher die linke Seite betroffen?

    • Traten die Schmerzen plötzlich (akut) auf? Oder haben sie sich erst allmählich entwickelt (subakut)?

    • Handelt es sich um wiederkehrende Schmerzen oder ist der Schmerz dauerhaft vorhanden?

    • Wie stark sind die Schmerzen?

    • Wie äußern sich die Beschwerden? Sind es stechende Schmerzen oder eher schneidende, bohrende oder krampfartige?

    • Sind solche Schmerzen bekannt?

    • Sind bestimmte Zusammenhänge beobachtet worden, zum Beispiel zwischen dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel und dem Auftreten der Bauchschmerzen?

    • Gibt es Dinge, die zu einer Linderung oder Verstärkung der Schmerzen führen?

  • Kommen noch weitere Symptome hinzu, wie etwa Fieber, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung?

  • Besteht möglicherweise eine Schwangerschaft oder wurde kürzlich entbunden?

  • Sind Vorerkrankungen oder Vor-Operationen bekannt?

  • Werden Medikamente eingenommen?

     

Da sich viele Krankheiten der Bauchorgane in bestimmten Regionen bemerkbar machen, ist die Angabe des genauen Schmerzbereiches (rechts oder links) bei der Diagnosestellung hilfreich.

Einige Beispiele:

  • Bei Symptomen, wie linksseitigem Unterbauchschmerz, Verdauungsbeschwerden (Durchfall oder Verstopfung) sowie Blähungen, liegt der Verdacht auf eine Divertikulitis (entzündete Ausstülpung der Darmwand) nahe. 
  • Der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht bei starken linksseitigen Oberbauchschmerzen bzw. mittigen Bauchschmerzen, die meist unmittelbar nach dem Essen auftreten. Die Schmerzen lassen dann allmählich nach, bis zur Einnahme der nächsten Mahlzeit.
  • Rechtsseitige Unterbauchschmerzen können beispielsweise von Ausstrahlungen der Gallenblase herrühren, auf ein akutes Abdomen oder eine Appendizitis (Entzündung des Blinddarms) hinweisen.
  • Bei Schmerzen in Oberbauch und Rücken ist es möglich, dass zum Beispiel eine Erkrankung der Nieren (linke Niere und rechte Niere) vorliegt. Die Beschwerden können auf einer Körperseite (links oder rechts) auftreten.

Abhängig von der vermuteten Diagnose, kann eine Überweisung zu einem Facharzt erfolgen. Zum Beispiel zum Gynäkologen, Urologen oder Kardiologen.

Körperliche Untersuchung

Der Bauch wird zunächst vom Arzt inspiziert und nach Auffälligkeiten, wie Vorwölbenden, Verfärbungen oder Narben geschaut. Mit einem Stethoskop wird der Bauch auf Darmgeräusche abgehört und danach wird der Bauch abgetastet, um Verhärtungen oder schmerzhaften Stellen aufzusuchen. Eine Untersuchung auf Klopfschmerzhaftigkeit der Nieren und auf das Vorliegen einer Leistenhernie ist ebenfalls sinnvoll. Darüber hinaus kann das Herz auskultiert werden.

Laboruntersuchung

Die Analyse der Bluterwerte gibt Informationen über eine mögliche Organerkrankung und auch über eventuelle Entzündungen. Des Weiteren werden Stuhl und Urin auf Blut, Krankheitserreger und ebenfalls auf mögliche Entzündungshinweise untersucht.

Bildgebende Verfahren

Mögliche krankhafte Veränderungen im Bauchraum können mittels Ultraschall erkannt werden. Wenn der behandelnde Arzt es als nötig erachtet, können zusätzlich eine Magenspiegelung und/ oder eine Darmspiegelung vorgenommen werden. Im Rahmen dieser Untersuchung können sowohl eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) als auch kleinere operative Eingriffe erfolgen.

Krankheiten der Bauchorgane werden auch bei einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) untersucht. Dabei wird eine sehr kleine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt. 

Ein Wasserstoff-Atemtest gibt Aufschluss über mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, beispielsweise gegenüber Kohlenhydraten wie Fruchtzucker oder Milchzucker.

Bauchschmerzen – Behandlung

Bauchschmerzen können harmlose Ursachen haben, aber auch Symptom unterschiedlicher Erkrankungen sein. Die spezifische Behandlung richtet sich dann nach der jeweiligen Krankheit.

Bei einem akuten Bauch (akute Abdomen), beispielsweise akuter Verstopfung mit starken Bauchschmerzen, Blähbauch, Erbrechen, Übelkeit und Fieber, könnte ein Darmverschluss vorliegen. In diesem Fall muss umgehend ein Notarzt gerufen werden.

Liegt keine ernste Erkrankung vor, sind oft schon einfache Hausmittel wirksam:

  • Bei akuten, leichten Bauchschmerzen können Tees aus Kräutern wie Pfefferminze, Anis, Kümmel oder Fenchel die Beschwerden lindern. Auch das Auflegen von Wärmflaschen oder warmen Kirschkernkissen verschaffen Erleichterung. Im Fall einer Entzündung sollte jedoch von Wärmeanwendungen abgesehen werden. 
  • Körperliche Aktivität, wie ein Spaziergang, kann dabei helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen und das Allgemeinwohl zu optimieren. 
  • Leichte Kost und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa 1,5 Liter pro Tag, können sich auch positiv auswirken. Viel zu trinken, ist ebenfalls für Patienten mit Durchfall wichtig.

Halten die Beschwerden an oder verschlimmern sie sich, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Homöopathie bei Bauchschmerzen

Da Bauchschmerzen viele unterschiedliche Ursachen haben können, muss bei der Empfehlung des passenden homöopathischen Wirkstoffes zur Linderung der Beschwerden die individuelle Symptomatik genau berücksichtigt werden. Am besten lässt man sich von einem erfahrenen Homöopathen beraten.

Diese Auswahl an homöopathischen Mitteln kann bei Bauchschmerzen helfen:

Nux vomica (Brechnuss): Bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden bis zu zwei Stunden nach dem Essen oder nach zu viel Alkohol. Wenn der Oberbauch sehr berührungsempfindlich ist, bei Übelkeit und wenn sehr gereizt auf Gerüche und Geräusche reagiert wird.

Colocynthis (Koloquinte): Bei krampfartigen, kneifenden Schmerzen eines Magen-Darm-Infektes, einer Gallensteinkolik, einer Entzündung der Magenschleimhaut oder einem Magengeschwür.

Staphisagria (Stephanskraut): Wenn die Schmerzen nach Ärger oder anderen emotional belastenden Situationen auftreten. Bei Verkrampfung des Magens oder Teilen des Darms.

Magnesium phosphoricum: Bei krampfartigen Schmerzen, verbunden mit Blähungen. Wenn Wärme und Zusammenkrümmen Besserung bringen.

Arsenicum album (Weißer Arsenik): Bei brennenden Bauchschmerzen, wässrigem Durchfall und Erbrechen. Wenn eine infiktiöse Gastroenteritis, Reisedurchfall oder eine Lebensmittelvergiftung vorliegen.

Ipecacuanha (Brechwurzel): Bei schneidenden Bauchschmerzen von links und rechts um den Nabel, schaumigem Durchfall, Übelkeit und Reizbarkeit. Wenn Ekel vor Speisen besteht und kein Durstgefühl vorhanden ist.

Akupunktur bei Bauchschmerzen

Akupunktur kann bei Magen-Darm-Problemen mit Bauchschmerzen hilfreich sein. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin ist es möglich, damit Energie-Blockaden im Darm zu lösen. Oftmals sind nur einige wenige Behandlungstermine bei einem erfahrenen Akupunkteur nötig. Liegt zum Beispiel eine sogenannte Schwächung des Milz-Qi vor, dann kann es zu Verdauungsstörungen und Magenschmerzen kommen. Auch Magen- und Leber-Qi sind häufig im Ungleichgewicht. Durch die sanfte Nadelung kann die Peristaltik von Magen und Darm wieder normalisiert werden.

Bauchschmerzen bei Kindern

Bauchschmerzen zählen bei Kleinkindern zu den häufigsten Beschwerden. Oft fällt es kleinen Kindern nicht leicht, genau anzugeben, wo etwas wehtut. Da wird auf den Bauch gezeigt, auch wenn die Schmerzen tatsächlich an anderer Stelle lokalisiert sind. Immer wiederkehrende Bauchschmerzen sollten unbedingt vom Arzt untersucht werden. Gerade bei Schulkindern, aber auch bei Erwachsenen kann hinter den Bauchschmerzen eine Blinddarmentzündung stecken. Manchmal treten die Schmerzen oben auf der rechten Seite auf und nicht – wie eigentlich typisch – rechts unten am Bauch. Meist kommt es aber gleich zu rechtsseitigen Unterbauchschmerzen. 

Bauchschmerzen sind auch eine Reaktion des Körpers auf psychische Belastungen, wie Angst, Druck und Sorgen. Andere Gründe für Bauchbeschwerden beim Kind können zu viel Süßes oder auch einfach Blähungen sein. 

Unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten können bereits Kinder leiden. Zum Beispiel können Milchzucker, Fruchtzucker oder Gluten (Zöliakie) Probleme verursachen.

Kinder und Jugendliche leiden auch öfter unter funktionellen Bauchschmerzen. Das kindliche funktionelle Bauchschmerzsyndrom zeigt folgende Symptome: mindestens einmal pro Woche leidet das Kind an Bauchschmerzen – über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten. Hinzu kommen Gliederschmerzen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen. Eine organische Ursache liegt dabei nicht vor.

Auch bei der funktionellen Dyspepsie liegen keine organischen Ursachen vor. Die Schmerzen treten im Oberbauch auf.

Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Durch das Wachstum des Kindes dehnen sich Gebärmutter und umliegendes Gewebe aus. Das führt zu häufigen Symptomen wie starkem Ziehen, Unterbauchschmerzen und Krämpfen. Auch Tritte des Babys oder Liegen auf dem Rücken können Schmerzen auslösen. 

Ein Arzt sollte um Rat gefragt werden, wenn diese zusätzlichen Beschwerden auftreten: Schmerzen, die nicht zurückgehen, auffallend starke Bauchschmerzen, Schmerzen in Kombination mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen.

Bauchschmerzen – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise Bauchschmerzen unter dem ICD-Code „R10“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Bauchschmerzen – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Bauchschmerzen gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.deeinige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte. 

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für Bauchschmerzen hier in der linken Spalte (unter „Krankheiten und Diagnosen nach ICD10“) auf das Feld „XI Krankheiten des Verdauungssystems“ klicken. Dann - je nach Diagnose – zum Beispiel noch einmal auf das Feld darunter klicken „K55-K63 Sonstige Krankheiten des Darmes“. Dann erscheinen rechts davon die gesuchten Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 findet sich das Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg, auf Platz 2 das Klinikum Konstanz und Platz 3 belegt das St. Josefs-Hospital in Wiesbaden, usw.

Bauchschmerzen – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt  durchgeführt werden. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Bauchschmerzen – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Die Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ

Was kann man gegen Bauchschmerzen machen?

Gegen leichte oder akute Bauchschmerzen helfen einige Hausmittel. Zum Beispiel Tees aus Anis-, Kümmel- und Fenchelsamen oder aus Pfefferminzblättern. Auch eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen wirken entspannend. Kommen die Bauchbeschwerden von einem zu üppigen Mahl, dann kann ein flotter Spaziergang Erleichterung verschaffen. Bei chronischen und auch bei sehr starken Bauchschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden. 

Welche Medikamente helfen gegen starke Bauchschmerzen?

Bauchschmerzen können von zahlreichen Krankheiten verursacht werden. Ist eine Magen-Darm-Grippe der Grund, wird der behandelnde Arzt wahrscheinlich ein Antibiotikum verschreiben. Gegen krampfartige Bauchschmerzen aufgrund von Menstruationsbeschwerden sind in der Apotheke rezeptfreie Mittel wie Buscopan (krampflösend) oder Paracetamol und Ibuprofen (Schmerzmittel) erhältlich. Schmerzen, die von Blähungen verursacht werden, lassen sich mit sogenannten Entschäumern (z.B. mit dem Wirkstoff Simeticon) behandeln.

Bei kolikartigen Bauchschmerzen sollte unbedingt ein Arzt gerufen werden.

Wann sind Bauchschmerzen gefährlich?

Bauchschmerzen können Symptom einer ernsten Erkrankung sein. Nehmen die Schmerzen rasch zu und werden so stark, dass auch eine Schonhaltung nicht mehr hilft, könnte ein „akuter Bauch“ der Grund sein. Dann muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Zum Arzt sollte man auch bei chronischen Bauchschmerzen sowie dann, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome dazukommen: 

  • Anhaltendes Erbrechen, Erbrechen von Blut, von sogenanntem Kaffeesatz (schwarz eingefärbt) oder gar von Stuhl
  • Blutiger Durchfall 
  • Blut auf dem Stuhl
  • Stark aufgetriebener Bauch
  • Stuhl- oder Urinblockade
  • Starke Schmerzen in der Brust oder im Rücken
  • Atemnot
  • Hohes Fieber
  • Kreislaufprobleme oder Ohnmacht
  • Bewusstseinsstörungen

Welche homöopathischen Mittel gegen Bauchschmerzen bei Kindern?

Wenn Säuglinge und Kleinkinder viel schreien und bereits nach kleinen Mahlzeiten einen Trommelbauch haben, aufstoßen und nur wenig Winde abgehen, hilft zum Beispiel Lycopodium. Es wird auch bei Dreimonatskoliken eingesetzt. Gegen Blähungskoliken wird Chamomilla empfohlen. Hat ein Kind schneidende, krampfartige Schmerzen, so dass es sich zusammenkrümmt, kann Colocynthis helfen. Gegen krampfartige Bauchschmerzen und Übelkeit nach zu üppigem Essen hilft Nux vomica. Am besten lässt man sich entsprechend der individuellen Symptomatik von einem erfahrenen Homöopathen oder einer erfahrenen Homöopathin oder in der Apotheke beraten.


Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Berner, L., & Dormann, H. (2013): Unklare Bauchschmerzen in der zentralen Notaufnahme, in: Medizinische Klinik-Intensivmedizin und Notfallmedizin108(1), 33-40,

Bufler, P., Groß, M., & Uhlig, H. H. (2011): Chronische Bauchschmerzen bei Kindern und Jugendlichen, in: Dtsch Arztebl Int108(17), 295-304. DOI: 10.3238/arztebl.2011.0295, (Stand: 09.02.2024).

Internisten im Netz: Woher kommen Bauchschmerzen? In: Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten,(Stand: 09.02.2024). 

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