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Blinddarmentzündung: Ursachen, Symptome, Behandlung

Aktualisiert am Erstellt am Uhr
Autor Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht
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Bei der sogenannten Appendizitis entzündet sich ein Anhängsel des Blinddarms, der Wurmfortsatz (Appendix). Die Erkrankung muss immer möglichst rasch behandelt werden. Meist ist eine Operation unumgänglich.

Was ist eine Blinddarmentzündung?

Kommt es zu einer Blinddarmentzündung, hat sich der Appendix (Wurmfortsatz), ein kleines Anhängsel am Blinddarmabschnitt des Dickdarms entzündet. Die Erkrankung zeigt unterschiedliche Verlaufsformen. Man unterscheidet eine einfache, phlegmonöse Entzündung von einer komplizierten, perforierenden oder gangränösen Form. Ohne ärztliche Behandlung kann die Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium lebensgefährlich sein und schlimmstenfalls zu einem Blinddarmdurchbruch führen.

Blinddarmentzündung – Ursache

Eigentlich ist bei einer Blinddarmentzündung nicht unmittelbar der Blinddarm erkrankt, sondern der Wurmfortsatz (Appendix). Dieser dünne, zehn Zentimeter lange und blind endende Darmschlauch ist an seiner einzigen Öffnung mit dem Blinddarm verbunden. Entsteht an dieser Verbindungsstelle eine Verstopfung, dann stauen sich im Wurmfortsatz die Sekrete. Bakterien aus dem Dickdarm können sich dort vermehren und eine Entzündung auslösen. Ein Verschluss kann auch durch verhärteten Kot (Kotstein) verursacht werden, seltener durch Obstkerne oder andere Fremdkörper. Zu einer Entzündung kommt es manchmal auch, wenn der Wurmfortsatz ungünstig liegt und dadurch abknickt. Dies führt unter Umständen ebenfalls zu einem Sekretstau. Selten sind Tumoren oder Darmwürmer der Grund einer Entzündung im Blinddarm. Der Wurmfortsatz übernimmt im Verdauungsprozess keinerlei Aufgabe. Es kommt öfter vor, dass chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa von einer Blinddarmreizung begleitet werden. Dann hat die ursprüngliche Entzündung vom primären Entzündungsherd auf den Wurmfortsatz übergegriffen. Ebenfalls können Bakterieninfektionen, die auch andere Darmabschnitte betreffen, eine Appendizitis auslösen.

Blinddarmentzündung – Symptome

Bei einer Blinddarmentzündung leiden Betroffene unter Schmerzen im rechten Unterbauch, häufig begleitet von Appetitlosigkeit, Übelkeit und Fieber. Zur Vermeidung eines lebensbedrohlichen Darmdurchbruchs ist eine Operation nur in seltenen Fällen vermeidbar.

Anfangs zeigen sich bei einem entzündeten Blinddarm eher unspezifische Beschwerden, die auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Das sind unter anderem stechende oder ziehende Schmerzen im Oberbauch oder auf Höhe des Bauchnabels. Häufig fühlt sich das für Betroffene nach Magenbeschwerden an. Allerdings kommen bei der Appendizitis im Laufe der nächsten Stunden weitere Symptome dazu. In der folgenden Akutphase wandern die Schmerzen in den rechten Unterbauch und werden stärker. Bei einigen Menschen strahlt der Schmerz dann auch in den linken Unterbauch oder in den gesamten Bauchraum aus. Da die Lage des Wurmfortsatzes bei jedem Mensch ein wenig anders ist, zeigen sich die Schmerzen auch an leicht variierenden Körperstellen. In der Akutphase der Blinddarmentzündung kommt es zu heftigeren Schmerzen. Die machen sich insbesondere beim Laufen plötzlich bemerkbar. So kann oft das rechte Bein nicht mehr schmerzfrei angehoben werden. Betroffene ziehen das Bein beim Gehen daher an und verfallen in ein Schonhinken (storchartiger Gang). Bei der ärztlichen Untersuchung mit Verdacht auf eine Appendizitis wird aus diesem Grund immer geprüft, ob der Patient auf einem Bein schmerzfrei hüpfen kann. Die akute Phase einer Blinddarmentzündung stellt sich zudem mit Fieber bis zu 39 Grad dar, mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung sowie einer belegten Zunge. Manchmal kommt es außerdem zu erhöhtem Puls und Nachtschweiß.

Blinddarmentzündung – Verlauf

Ärzte unterscheiden die Appendizitis (Blinddarmentzündung) abhängig vom Schweregrad in zwei Formen:

  • Einfache Blinddarmentzündung (Appendizitis simplex): Das Gewebe ist entzündet, wird jedoch nicht zerstört. Zwei Stadien der Erkrankung sind möglich: das katarrhalische Stadium und das seropurulente Stadium. Im sogenannten katarrhalischen Stadium stellt sich der entzündete Wurmfortsatz geschwollen und gerötet dar. Eiter entwickelt sich nicht. Häufig bildet sich die Entzündung spontan zurück. Im sogenannten seropurulenten Stadium ist der Wurmfortsatz ebenfalls entzündet. Es bildet sich Eiter. In einem Zeitraum von 24 bis 48 Stunden kann es zu einer destruktiven Blinddarmentzündung kommen.
  • Destruktive Blinddarmentzündung (Appendizitis destructiva): Das entzündete Gewebe zerfällt nach und nach. Der Wurmfortsatz kann aufplatzen (Darmdurchbruch, Perforation) und der entzündliche Inhalt (Bakterien) gelangt in die Bauchhöhle. Dann droht eine Bauchfellentzündung, auch Peritonitis genannt. Diese Komplikation kann lebensbedrohlich sein. Daher sollte man bei Verdacht auf eine Blinddarmentzündung immer sofort zum Arzt.

Eine Blinddarmentzündung kann auch einen chronischen Verlauf nehmen. Betroffenen leiden über Jahre hinweg an den typischen Symptomen. Die treten allerdings nur kurz auf und geben sich nach wenigen Stunden wieder. Man spricht dann von einer chronisch-rezidivierenden Appendizitis.

Blinddarmentzündung – Diagnose

Der Arzt wird sich die Beschwerden des Patienten genau schildern lassen und nach eventuellen Vorerkrankungen fragen. Ein häufiges Symptom bei einer Blinddarmentzündung ist Fieber. Die Temperatur wird in der Regel unter der Achsel und im Rektum gemessen. Liegt sie im Rektum um mindestens ein Grad höher als bei der Messung unter der Achsel, spricht dies typischerweise für eine Entzündung des Blinddarms. – Das Abtasten des Bauches gibt dem Arzt zudem weitere Hinweise auf eine vorliegende Erkrankung. Bestimmte Schmerzpunkte weisen auf eine Appendizitis hin. Normalerweise dürften beim leichten Druck auf diese spezifischen Punkte keine besonderen Beschwerden auftreten. Ist jemand an einer Blinddarmentzündung erkrankt, empfindet er dabei jedoch starke Schmerzen und spannt die Bauchdecke reflexartig an.

Schmerzhafte Druckpunkte (Beispiele):

  • McBurney-Punkt: Beim Abtasten des Unterbauchs prüft der Arzt die Reaktion auf ein Drücken des sogenannten McBurney-Punkts. Der liegt in der Mitte der Verbindunglinie zwischen Bauchnabel und rechtem Vorsprung des Hüftknochens.
  • Lanz-Punkt: Eine andere typische Schmerzstelle ist der sogenannte Lanz-Punkt. Er findet sich im rechten bis mittleren Drittel der Verbindungslinie zwischen den beiden Vorsprüngen der Hüftknochen.
  • Blumberg-Zeichen: Drückt der Arzt auf den linken Unterbauch des Patienten und lässt dann plötzlich los, kommt es im Fall einer Erkrankung zum sogenannten Blumberg-Zeichen, auch kontralateraler Loslass-Schmerz genannt.

Schmerzhafte Manöver (Beispiele):

  • Rovsing-Symptom: Das leichte Ausstreichen des Dickdarms in Richtung des rechten Unterbauchs verursacht einen Schmerz, der als Rovsing-Symptom bezeichnet wird.
  • Sitkowski-Zeichen: Bemerkt der Patient einen Dehnungsschmerz im rechten Unterbauch, wenn er auf der linken Seite liegt, sprechen Mediziner vom Sitkowski-Zeichen.
  • Psoas-Zeichen: Der Arzt wird den Patienten bitten, sein rechtes Bein gegen einen Widerstand anzuheben. Der daraufhin folgende Schmerz im rechten Unterbauch wird auch Psoas-Zeichen genannt.

Laboruntersuchungen:

Auch eine Blutuntersuchung unterstützt die Diagnostik bei einer Erkrankung des Blinddarms. So weisen bestimmte Werte auf eine Entzündung im Körper hin: eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten), eine erhöhte Blutkörperchensenkgeschwindigkeit (BSG) sowie ein erhöhter CRP-Wert (C-reaktives Protein).

Da die Diagnose einer Blinddarmentzündung bei Kindern, Schwangeren und älteren Menschen nicht immer eindeutig ist, wird häufig auch eine Urinuntersuchung vorgenommen. Dies ist sinnvoll, um Nieren- und Harnwegserkrankungen ausschließen zu können.

Bildgebende Verfahren:

Ist die Diagnose trotz vorhergehender Untersuchungen unklar, können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Computertomografie hilfreich sein. Ein CT wird auch durchgeführt, wenn mit Komplikationen gerechnet wird.

Weitere Untersuchungen:

Da Erkrankungen wie Eierstock- oder Eileiterentzündungen ähnliche Symptome wie eine Blindarmentzündung hervorrufen können, ist es in unklaren Fällen oft ratsam, Frauen zusätzlich gynäkologisch zu untersuchen.

In einigen Fällen kann eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) angezeigt sein. Der Arzt kann dabei eindeutig erkennen, ob eine Blinddarmentzündung besteht. Gleichzeitig lässt sich bei der Untersuchung das entzündete Gewebe entfernen (laparoskopische Appendektomie).

Blinddarmentzündung – Behandlung

Wird eine Blinddarmentzündung zu spät behandelt, kann dies zu Komplikationen führen. Heutzutage wird nach der Diagnosestellung fast immer operiert, um einen Blinddarmdurchbruch zu vermeiden. Der Chirurg entfernt dabei den entzündeten Wurmfortsatz (Appendektomie).

Operation:

Gängig sind in der Regel zwei Methoden: Die klassische Appendektomie mit einem großen Bauchschnitt (Laparotomie) und die minimal-invasive (laparoskopische) Methode. Beide Operationen werden unter Vollnarkose durchgeführt. Vorteil der minimal-invasiven Operation sind die kleinen Bauchschnitte, denn dabei lassen sich meist sichtbare Narben vermeiden. Patienten haben anschließend zudem weniger Schmerzen als beim offenen Eingriff und sind schneller wieder auf den Beinen. Auch Wundinfektionen treten deutlich seltener auf. Allerdings lassen sich eventuelle innere Blutungen bei offenen Operationen besser stillen. Die Operation mittels Schlüssellochmethode wird meist bei einer Appendizitis im Anfangsstadium durchgeführt. Bei fortgeschrittener Entzündung des Blinddarms bevorzugen Chirurgen häufig die klassische OP-Methode. Bei sehr weit fortgeschrittener Entzündung, erhält ein Patient oft erst eine Antibiotikatherapie und Flüssigkeitsgabe über die Vene. Die Operation erfolgt, sobald sich der Allgemeinzustand etwas gebessert hat.

Sind Kinder an einer Blinddarmentzündung erkrankt, kann es manchmal ausreichen, mit Antibiotika und Schmerzmitteln zu behandeln. Bleibt diese Therapie erfolglos, muss operiert werden.

Im Anschluss an eine Blinddarm-Operation ist es nötig, noch einige Tage im Krankenhaus zu bleiben. Die Ärzte überprüfen, ob der Darm seine normale Funktion wieder aufnimmt. In einigen Fällen erhalten Patienten vorübergehend Nährstoffe und Flüssigkeit über eine Infusion. Da nach dem chirurgischen Eingriff das Gehen noch schmerzhaft sein kann, sollten Patienten sich in den ersten Tagen schonen. Meist erfolgt eine zwei- bis dreiwöchige Krankschreibung.

Mögliche Komplikationen nach einer Operation

Eine Blinddarm-Operation wird sehr oft durchgeführt und ist daher für viele Chirurgen ein Routine-Eingriff. Nichtsdestotrotz kann es wie bei jeder anderen Operation auch zu Blutungen oder Infektionen kommen. Allerdings ist das Risiko gering. Wenige Tage nach der OP kann sich ein Bauchdecken-Abszess bilden. Dann sammelt sich Eiter unter der Bauchdecke, der bei einem weiteren Eingriff abgelassen werden muss. Symptom für einen solchen Abszess ist plötzlich auftretendes Fieber, aber auch Schmerzen rund um den Darm treten auf. Eher selten kommt es nach der OP zu Vernarbungen (Verwachsungen) im Bauchraum. Dabei verkleben die Bauchorgane, beispielsweise Darmschlingen, und der Stuhl kann nicht mehr ungehindert passieren. Zu dieser schweren Komplikation kann es innerhalb der ersten drei Wochen nach der Blinddarmoperation kommen. Eine weitere Operation ist dann nötig.

Blinddarmentzündung bei Kindern

Sind Kinder an einer Appendizitis erkrankt, leiden sie meist unter stärkeren Symptomen als Erwachsene. Die Schmerzen erstrecken sich oft über den gesamten Bauch. Ein weiteres typisches Symptom ist starke Übelkeit. Nicht immer wird bei einer Blinddarmentzündung des Kindes sofort operiert. In vielen Fällen reicht eine Behandlung mit Antibiotika und Schmerzmitteln. Medikamente gegen den Schmerz sollten allerdings erst nach eindeutiger Diagnose gegeben werden. Kinder zwischen zehn und 15 Jahren erkranken am häufigsten an einer Appendizitis. Eher selten tritt die Erkrankung während der ersten beiden Lebensjahre auf.

Blinddarmentzündung bei Schwangeren

Die Schmerzen einer Blinddarmentzündung zeigen sich bei Schwangeren an untypischen Körperstellen. Das liegt daran, dass sich der Wurmfortsatz durch das wachsende Kind aus dem Unterbauch in den rechten Ober- und Mittelbauch verschiebt. Der Schmerz kann dadurch sogar im Rücken auftreten.

Blinddarmentzündung vorbeugen

Einer Blinddarmreizung kann man eigentlich nicht vorbeugen. Allerdings sind Menschen, die sich besonders ballaststoffreich ernähren, seltener von der Blinddarmreizung betroffen. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte regen die Darmperistaltik an und fördern so die Verdauung. Zudem schützen diese Nahrungsmittel auch vor anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden.

Homöopathie bei Blinddarmentzündung

Bereits bei ersten Anzeichen auf eine Blinddarmreizung, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Die Erkrankung kann sonst einen schweren Verlauf nehmen. Homöopathisch lassen sich die Beschwerden eines entzündeten Blinddarms oft in der Anfangsphase der Erkrankung behandeln. Abhängig von den Symptomen werden unter anderem folgende Mittel empfohlen:

  • Bryonia: Die Arznei gilt als wichtigstes homöopathisches Mittel bei einer Blinddarmreizung. Man gibt sie, wenn der Patient vor Schmerzen gekrümmt auf der rechten Seite liegt. Jede Bewegung und auch das Atmen verschlimmern den Schmerz. Besserung bringen kalte Auflagen.
  • Alfalfa: Das homöopathische Medikament wird gegen eine chronische Entzündung des Blinddarms gegeben.

Blinddarmentzündung – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird beispielsweise eine „Akute Appendizitis“ unter den ICD-Code „K35“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Blinddarmentzündung – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Blinddarmentzündung – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ

Wie lässt sich eine Blinddarmentzündung erkennen?

Erste Anzeichen einer Blinddarmentzündung sind Schmerzen um den Bauchnabel herum oder in der Magengegend. Nach wenigen Stunden verlagern sie sich in den rechten Unterbauch und Betroffene leiden an Appetitlosigkeit, Übelkeit und Fieber. Die Bauchdecke ist stark angespannt und bereits leichte Berührungen verstärken die Beschwerden. Es kann zusätzlich zu einer eingeschränkten Darmtätigkeit kommen. Jedoch lassen sich diese typischen Symptome nicht immer erkennen. Kinder leiden meist an deutlich stärkeren Bauchschmerzen als Erwachsene. Mädchen und Frauen sollten im Zweifelsfall auch eine gynäkologische Untersuchung erhalten. Denn Entzündungen der Eierstöcke oder eine Eileiterschwangerschaft können ähnliche Bauchschmerzen verursachen. – Bei Schwangeren kann sich der Schmerz eher im rechten Ober- und Mittelbauch zeigen. Auch Rückenschmerzen sind möglich.

Kann das Verschlucken von Apfelkernen zu einer Blinddarmentzündung führen?

Ursache einer Blinddarmentzündung ist meist die Verstopfung des Eingangs zum Wurmfortsatz durch Kotsteine (verhärtete Stuhlreste). Der Wurmfortsatz kann zudem durch die Härte des Kots abknicken und somit den Durchgang zum Blinddarm versperren. Seltener kommt es durch Parasiten, wie Wurmbefall des Darms, zu einem Verschluss. Das Verschlucken von Kirsch- oder Apfelkernen ist äußerst selten Auslöser einer Blinddarmreizung.

Wie kann man einer Blinddarmentzündung vorbeugen?

Einer Blinddarmreizung oder -entzündung kann man in der Regel nicht vorbeugen. Es ist jedoch hilfreich, auf eine möglichst ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten zu achten. Menschen, die sich entsprechend ernähren, sind seltener von einem entzündeten Blinddarm betroffen.

Wie gefährlich ist eine Blinddarmentzündung?

Besteht der Verdacht auf eine Blinddarmreizung oder einen entzündeten Blinddarm, sollte man immer gleich zum Arzt gehen. Mögliche Komplikationen, wie eine Bauchfellentzündung, können nämlich lebensbedrohlich sein. Das Risiko dafür steigt bei einer Blinddarmentzündung nach circa 48 Stunden stark an.

Wie gefährlich ist die Operation einer Blinddarmentzündung?

Operationen aufgrund von Blinddarmentzündungen werden sehr häufig durchgeführt. Sie zählen in den meisten Krankenhäusern zu den Routine-Eingriffen. Gängig sind zwei Methoden: die klassische Appendektomie (offene Operation) und die laparoskopische Appendektomie (operative Bauchspiegelung oder Schlüssellochmethode). Für welche Art des Eingriffs sich der Chirurg entscheidet, hängt in der Regel vom Stadium der Entzündung ab. Wie bei jeder Operation, kann es auch nach einer Blinddarm-OP zu Blutungen oder Infektionen kommen. Das Risiko ist allerdings gering. Zudem ist es möglich, dass sich im Anschluss an den Eingriff ein Bauchhöhlen-Abszess bildet. Dann ist eine weitere OP nötig. Dies gilt ebenso für den seltenen Fall von Vernarbungen im Bauchraum.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

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