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Zahnstein: Entstehung, Vorbeugung, Entfernung

Aktualisiert am Erstellt am Uhr
Autor Text fachlich geprüft von Rumen Stanchev, Zahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik
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Zahnstein ist in etwa vergleichbar mit Tropfstein in der Mundhöhle. Das heißt, Tropfsteine entstehen durch Mineralien in tropfendem Wasser und Zahnstein unter anderem durch Mineralien im Speichel.

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Was ist Zahnstein und wie entsteht er?

Unser Mund ist Heimat zahlreicher Bakterien. Ein Teil davon wächst bevorzugt auf der Zahnoberfläche. Dort schaffen vor allem die sogenannten Kokken (Kugel-Bakterien) eine bestimmte, organisierte Struktur, die ihren Lebensraum vor mechanischen und chemischen Angriffen schützt. Dieser Zahnbelag, auch Plaque genannt, entsteht durch  Essensreste, die Mikroorganismen als Nahrungsquelle nutzen. Besonders zuckerhaltige Lebensmittel erfreuen sich hoher Beliebtheit bei den Bakterien. Je mehr sie vorfinden, desto mehr wird ihr Wachstum befördert.

Verbleibt die Plaque länger auf Stellen, die mit der Zahnbürste nur schwer erreichbar sind, lagern sich Mineralien aus dem Speichel ein und verhärten im Laufe der Zeit. Auf diese Weise entsteht Zahnstein. Da vor allem Kalziumphosphat als Mineralstoff im Zahnstein vorkommt, spricht man auch von verkalktem Zahnbelag oder einer Verkalkung der Plaque.

Zahnstein bildet sich häufig in der Nähe der Austrittsöffnungen der Speicheldrüsen. Diese befinden sich an der Innenseite der unteren Schneidezähne und an den ersten Backenzähnen im Oberkiefer. Der Zahnstein setzt sich dort in den Zahnzwischenräumen oder auch an Unebenheiten auf der Zahnoberfläche fest. Er kann auch unter dem Zahnfleisch in den Zahnfleischtaschen entstehen. Zahnärzte sprechen hierbei von einer Konkremente.

Dieser dauerhafte, feste Zahnbelag ist durch die Zahnbürste nicht mehr zu entfernen.

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Phasen der Zahnsteinbildung

Frischer Zahnstein ist weiß-gelblich. In einem späteren Stadium bilden sich gelbliche bis bräunliche (bei Rauchern auch schwarze) Verfärbungen auf den Zähnen. Diese Stellen fühlen sich rau an, wenn man mit den Zähnen darüberfährt.  Die jeweilige Färbung erhält der Zahnstein durch Farbstoffe aus der Nahrung oder teilweise auch durch Blutungen aus dem Zahnfleisch. Besonders intensive Verfärbungen entstehen durch  Inhaltsstoffe aus Kaffee, Tee, Rotwein, Teer und Tabakrauch.

Behandlung: Die Zahnstein-Entfernung beim Zahnarzt

Um festen Zahnbelag zu entfernen, hilft nur noch eine Behandlung beim Zahnarzt.

Dieser nutzt spezielle Geräte wie Küretten oder Ultraschall gestützte Instrumente. Küretten werden manuell angewendet, während der Ultraschall maschinell über hochfrequente Wellen und Wärmeentstehung wirkt. Die dabei entstehenden Vibrationen lassen die feste Plaque von den Zähnen abplatzen. Im Anschluss werden die Zahnoberflächen poliert, da glatte Flächen die Neubildung erschweren.

Warum ist es wichtig den Zahnstein zu entfernen?

Der feste Zahnbelag bildet eine raue Oberfläche, die wiederum beste Siedlungsbedingungen für Bakterien, weitere Plaque und die nächste Schicht Zahnstein bietet. Zudem greifen die Plaque-Bakterien das Zahnfleisch an und eine Entzündung (Gingivitis) entsteht, die sich weiter zu einer Zahnfleischerkrankung (Parodontitis) entwickeln kann.

Zahnstein entfernen: wie hoch sind die Kosten?

Die Kosten für eine Zahnsteinentfernung betragen zwischen 50 und 100 Euro. Die professionelle Zahnreinigung sollte zudem ein- bis zweimal jährlich in Anspruch genommen werden. So kann entstandener Zahnstein regelmäßig entfernt und die Zahnoberflächen zur Vorbeugung geglättet werden. Durchschnittlich kostet eine professionelle Zahnreinigung in den westlichen Bundesländern 82,49 Euro und im Osten etwa 74,11 Euro.

Was übernimmt die GKV?

Seit 2005 übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine Zahnsteinentfernung nur noch einmal im Jahr. Das gilt allerdings nur für die Entfernung der harten Ablagerungen. Weiche Zahnbeläge, die aber immer wieder zur Zahnsteinneubildung führen, kann der Patient nur im Rahmen der professionellen Zahnreinigung entfernen lassen. Diese Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen.

Nebenwirkungen der Zahnsteinentfernung

Ultraschall: Manche Patienten reagieren schmerzempfindlich auf den Ultraschall, da der Nerv des Zahnes oder das Zahnfleisch gereizt werden können. Weiterhin stören sich einige an den Begleitgeräuschen.

Temperaturempfindlichkeit: Nach einer Zahnsteinentfernung können die Zähne empfindlicher auf Reize wie Kälte oder Wärme reagieren. Das liegt daran, dass der Zahnstein den Zahn gegen diese Reize abschirmt. Nach der Entfernung muss er sich erst wieder an die Intensität der Reize gewöhnen.

Zahnlockerung: Beobachtet man nach der Zahnsteinentfernung eine Lockerung der Zähne, besonders der Schneidezähne, kann das ein Zeichen für eine Parodontitis sein, die zuvor wegen des Zusammenhaltens der Zähne durch den Zahnstein nicht erkannt wurde. Je nach Ausprägung der Parodontitis behandelt der Zahnarzt den bakteriellen Befall des Zahnhalteapparates mit Medikamenten.

Endokarditis-Prophylaxe:Bei Risikopatienten, die an einer Entzündung der Herzinnenhaut leiden, ist eine Endokarditis-Prophylaxe u. a. bei zahnärztlichen Eingriffen notwendig, die zu einer Bakteriämie (Einschwemmung von Bakterien ins Blut) führen.

Zahnsteinbildung vorbeugen mit gründlicher Zahnpflege

Zur Vorbeugung der Zahnsteinbildung empfehlen Zahnärzte zweimal täglich für mindestens zwei Minuten die Zähne zu putzen, um der Entstehung von Plaque als Nährboden für Karies und Zahnstein entgegenzuwirken. Weiterhin empfiehlt sich eine weiche bis mittelharte Zahnbürste mit einem nicht zu großen Bürstenkopf und Kunststoffbürsten. Besonders schwer erreichbare Stellen wie Zahninnenflächen und die Zahnflächen der hinteren Backenzähne sollten besonders gründlich gereinigt werden. Elektrische Zahnbürsten vereinfachen die gründliche Reinigung der Zähne, da keine Zahnputztechnik erlernt werden muss. Zahnpasta mit Fluorid unterstützt die Reparatur von angegriffenem Zahnschmelz. Sie sollten regelmäßig Zahnseide und entsprechende Bürstchen zur gründlichen Reinigung der Zahnzwischenräume verwenden, da dort die Zahnbürste nicht hinkommt. Zusätzlich unterstützt eine Mundspülung die Mundgesundheit.

Checkliste: Zahnstein vorbeugen durch

  •  Regelmäßige professionelle Zahnreinigung
  •  Zweimal täglich gründlich Zähneputzen, mindestens 2 Minuten lang
  •  Zahnbürste mit Kunststoffborsten, nicht zu großem Bürstenkopf und weichen bis mittelharten Borsten
  •  Fluoridhaltige Zahnpasta benutzen
  •  Täglich Zahnseide verwenden
  •  Mundspülung zur Unterstützung einsetzen

Hausmittel gegen Zahnstein

Hausmittel gegen Zahnstein können nützlich sein, um weiche Zahnbeläge zu enfernen, ohne die Hilfe eines Zahnarztes in Anspruch nehmen zu müssen. Bei hartem Zahnbelag sollten Sie sich allerdings unbedingt in Behandlung begeben.

Essig und Zitrone: Die Säure in Essig und Zitrone wirkt gegen Zahnstein. Der Geschmack ist allerdings unangenehm und die Säure hat eine aggressive Wirkung auf den Zahnschmelz. Diese Hausmittel sollten maximal einmal pro Monat angewendet werden.

Backpulver: Die enthaltenen Kristalle in Backpulver und Natron haben einen Schmirgeleffekt und tragen den Belag ab. Reiben Sie mit einer Fingerspitze voll Backpulver betroffene Flächen kräftig ab. Das Pulver kann jedoch möglicherweise gesunde Partien von Zahnfleisch und Zahnschmelz schädigen.

Teebaumöl: Spülen Sie mit einer Lösung von 1-2 Tropfen auf ein Glas handwarmes Wasser Ihre Zähne gründlich durch.

Xylit: Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff und kann als Bestandteil von Kaugummis die Zahnhygiene unterstützen. Xylit gilt nach Forschungsergebnissen förderlich für die Zahngesundheit.

Scaler: Dieser ist ein aus der Zahnarztpraxis bekanntes medizinisches Gerät mit schnabelförmiger Hakenspitze. Eine zahnmedizinische Fachkraft kratzt damit den Zahnstein von den betroffenen Stellen. Für ungeübte Personen empfiehlt sich die Verwendung aufgrund der Verletzungsgefahr eher nicht.

Myrrhe-Tinktur: Diese wirkt vorbeugend. Pinseln Sie empfindliche Stellen am Zahnfleischrand damit ein, um Säurebildung zu verringern. Ebenso kommt die Flüssigkeit bei Zahnfleischentzündungen zum Einsatz, die durch Zahnstein oder durch dessen Entfernung bedingt sind.

Kokosöl und Olivenöl: Nehmen Sie ein bis zwei Esslöffel eines Naturöls in den Mund und ziehen die Flüssigkeit mehrere Minuten lang gründlich zwischen den Zähnen hindurch. Achten Sie darauf, nichts davon zu verschlucken und spülen Sie anschließend gründlich den Mund mit klarem Wasser.

Sesamkörner: Intensives Kauen von Sesamkörnern versorgt den Körper mit gesunden Fetten und wirkt darüber hinaus auch gegen Zahnstein. Führen Sie den gut eingespeichelten Brei einige Male an den betroffenen Zahnpartien entlang und benutzen Sie die Zunge dabei als Werkzeug, um die notwendige Reibung zum Schmirgeln zu erzeugen.

Zahnseide: Besonders die schwer zugänglichen Zahnzwischenräume reinigen Sie damit gründlich und nachhaltig.

Zahnsteinradierer: Zum Einsatz kommt ein Gerät mit einer Gummispitze, deren Oberfläche winzige Kristalle enthält. Mit diesem Hausmittel können Sie nicht nur Zahnsteinbildungen abschleifen. Es dient auch dazu, leichte Verfärbungen der Zähne zu neutralisieren.

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Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Fair Doctors: Zahnstein entfernen – Zahnsteinentfernung beim Fair Doctors Zahnarzt, in: Fair Doctors. (Stand: 14.02.2024).

Dr. Gal & Kollegen: Wie entsteht Zahnstein? In: Drgal.de. (Stand: 14.02.2024).

Dr. med. dent. Pantas, E.: Zahnstein entfernen, in: Dr. Pantas. (Stand: 14.02.2024).

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