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Amalgam: Unbedenkliche Zahnfüllung oder gefährliches Risiko?

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Auf Beschluss der EU-Kommission wird die Verwendung von zahnärztlichem Amalgam seit Juli 2018 minimiert. Das quecksilberhaltige Material, das für Zahnfüllungen verwendet wird, ist seit Jahren umstritten.

Was ist Amalgam?

Amalgam ist eine Legierung aus Kupfer, Zinn, Silber und Quecksilber. In Deutschland muss Amalgam als Sondermüll entsorgt werden. Trotzdem wird es hierzulande noch oft für Zahnfüllungen verwendet, während es in anderen Ländern verboten ist.

Amalgamfüllungen werden z. B. bei Patienten mit Karies genutzt. Der Zahnarzt mischt das Amalgam in Pulverform mit flüssigem Quecksilber. Es entsteht eine dickflüssige Masse, die auf den betroffenen Zahn aufgetragen wird und dort aushärtet. Inzwischen wird das Material oft in Kapselform aufbewahrt. Metallpulver und Quecksilber sind dabei in einer Kunststoffkapsel durch eine Membran getrennt, die beim Mischen zerstört wird, so dass die Verbindung stattfinden kann.

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Warum wird Amalgam verwendet?

In der Europäischen Union werden jährlich etwa 70 Tonnen Quecksilber für Amalgam genutzt. Zahnärzte sind dabei die Hauptabnehmer des günstigen Materials. Amalgam erfreut sich hoher Beliebtheit, da es von den Krankenkassen bezahlt wird. Somit müssen auch Patienten mit geringen finanziellen Mitteln nicht auf eine Füllung ihres erkrankten Zahnes verzichten. Zudem ist Amalgam besonders langlebig. Amalgamfüllungen ähneln der Beschaffenheit von echten Zähnen und müssen über einen Zeitraum von ca. 8 Jahren nicht erneuert werden.

Vorteile auf einen Blick:

  • kostengünstig
  • langlebig
  • leicht zu verarbeiten
  • ausreichende Füllhöhe (füllt Zahn bis zum Rand)
  • kurze Aushärtezeit
  • wirkt antibakteriell

Warum ist Amalgam umstritten?

Die Füllung ist vor allem wegen dem enthaltenen, giftigen Quecksilber umstritten. Nach der Broschüre „Amalgame in der zahnärztlichen Therapie“ des „Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte“ bestehen die Zahnfüllungen zu jeweils etwa 50 % aus einem Legierungspulver und Quecksilber.

Der hohe Quecksilberanteil führte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland zu einer heftigen Debatte, die bis heute anhält. Durch die Füllungen werden im Mund immer wieder geringe Mengen an Quecksilber freigesetzt. Diese können so in den menschlichen Organismus gelangen. Werden gar Teile der Amalgamfüllungen verschluckt, belastet das den Körper immens.

Fachleute schließen nicht aus, dass das enthaltene Quecksilber möglicherweise an der Entstehung von Krebs, Gelenkleiden und Autoimmunkrankheiten beteiligt ist.

Nachteile auf einen Blick:

- Metallischer Geschmack im Mund

- Hebt sich durch silberne Farbe von anderen Zähnen ab

- Kann allergische Reaktionen hervorrufen. Es gibt Menschen, die mit Stress und Flecken auf das Material reagieren. Man spricht von einer psychogenen Amalgamintoleranz.

- teilweise giftig durch das enthaltene Quecksilber

Wie gelangt Quecksilber in den Körper und welche Auswirkungen hat es?

Giftiges Quecksilber, das sich aus Amalgam-Füllungen gelöst hat,

  1. wird verschluckt und eingeatmet
  2. gelangt durch Geruchsnerven in das Gehirn
  3. wird von der Mundschleimhaut aufgenommen
  4. gelangt über den Zahnhalteapparat in den Kiefer
     

Danach kann das Quecksilber über die Blutbahn im gesamten Körper verteilt und in Geweben und Organen gespeichert werden. Davon können Gehirn und Zentralnervensystem, Nieren, Herzmuskel, Darm, Bauchspeicheldrüse und Gebärmutter betroffen sein.

Es lähmt die körpereigene Entgiftung, da es vom Organismus kaum ausgeschieden wird und kann somit jahrzehntelang im Körper bleiben. Die Halbwertszeit des Quecksilbers beträgt im Gehirn etwa 18 Jahre.

Quecksilber ist ein starkes Nervengift (Neurotoxin). Es hemmt die Signalübertragung der Nerven und es zerstört deren Schutzhüllen. Dies führt zu Symptomen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsstörungen, Selbstmordgedanken, Lähmungserscheinungen, Zittern, Taubheitsgefühle und Kribbeln.

Weiterhin kann es den Sauerstofftransport hemmen, die Herzleistung schwächen und dadurch insgesamt müde und energielos machen.

Frauen mit erhöhten Quecksilberwerten leiden häufig unter Störungen der Regelblutung und haben eine deutlich höhere Fehlgeburtenrate.

Eine Mutter gibt bis zu 60 % ihres Quecksilbers an ihr Erstgeborenes ab.

Aus diesen Gründen empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte seit über 20 Jahren den Verzicht von schädlichen Amalgamfüllungen bei Schwangeren, stillenden Frauen, Kindern und Menschen mit Nierenleiden. Das Material darf unter anderem auch nicht für retrograde Wurzelfüllungen, als Stumpfausbauten unter Zahnbrücken oder Kronen verwendet werden. Eine Vollkeramikbrücke ist allerdings weitaus teurer als Amalgamfüllungen und schlägt mit bis zu 2200 Euro zu Buche.

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Wie wird Amalgam vom Zahnarzt entsorgt?

Bei der Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung von Quecksilber besteht immer die Gefahr, dass das Metall ins Trinkwasser gelangt und so in den menschlichen Körper. Deshalb besteht in Deutschland für jeden Zahnarzt eine besondere Abwasserverordnung. Spülen Patienten ihren Mund aus, gelangt automatisch Amalgam ins Abwasser. Jeder Zahnarzt verfügt über einen Amalgamabscheider, der verhindert, dass es in den Wasserkreislauf gerät.

Für wen gilt das Amalgam Verbot?

Zunächst dürfen Amalgamfüllungen nicht mehr bei Schwangeren und Kindern bis zum Alter von 15 Jahren verwendet werden. Menschen mit Nierenschaden sollten ebenfalls auf alternative Zahnfüllungen zurückgreifen. Bis 2030 soll über ein generelles Verbot in der EU entschieden werden.

Welche Alternativen gibt es zu Amalgam-Füllungen?

Alternative, deutlich ästhetischere (weiße) Füllmaterialien sind Kunststoff, Keramik und Kunststoff-Keramik-Mischungen (Komposit).

Kleine Löcher lassen sich leicht mit Kunstoff- oder noch besser Komposit-Füllungen ausbessern. Größere werden besser mit einer Keramikfüllung behandelt. Aufgrund ihrer hohen Elastizität können Füllungen aus Kunststoffen und Kompositen zu einem Bruch von dünnen Wänden um das Loch herum führen. Ein Problem, das bei der deutlich festeren Keramik nicht besteht.

Keramik: Inlays (Einlagefüllungen) aus Keramik sind die haltbarste (metallfreie) Alternative. Keramik ist sehr körperverträglich und zudem lange haltbar. Keramik-Inlays sehen dem natürlichen Zahn am ähnlichsten und verfärben sich nicht. Die Haltbarkeit eines solchen Inlays beträgt 15 Jahre und länger.

Komposite: Diese bestehen zu ca. 80 % aus fein gemahlenem Keramik-Pulver und zu etwa 20 % aus Kunststoff, der das Keramik-Pulver wie eine Paste zusammenhält. Die Keramik gibt der Füllung ihre Stabilität und das zahnähnliche Aussehen. Komposite werden als Paste in den Zahn eingebracht, geformt, ausgehärtet und poliert. Die Füllungen halten 8 Jahre und länger.

Kunststoff: Einfache Kunststoff-Füllungen nutzen sich schnell ab und neigen zu Verfärbungen. Da ihr Randschluss nicht besonders dicht ist, kann es nach einiger Zeit zu Karies am Füllungsrand kommen. Kunststoffe werden als Paste in den Zahn eingebracht, geformt, ausgehärtet und poliert. Die Füllungen halten etwa 3-5 Jahre.

Warum übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung dennoch nur Amalgam-Zahnfüllungen?  

Das Sozialgesetzbuch gibt vor, dass gesetzliche Krankenkassen die Gelder ihrer Mitglieder „zweckmäßig und wirtschaftlich“ einsetzen und das notwendige Maß nicht übersteigen. Aus diesem Grund zahlen die gesetzlichen Kassen nur für günstige Amalgamfüllungen. Im Falle einer alternativen Füllung zahlt die Kasse in der Regel den Gegenwert einer Amalgamfüllung und der Patient trägt den Rest.

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Quellen

  • Kassenärztliche Bundevereinigung: Kassenärztliche Bundesvereinigung: www.kzbv.de (Abruf: 20.04.2018)
  • Krebsinformationsdienst: www.krebsinformationsdienst.de (Abruf: 20.04.2018)
  • Praxis Zahnmedizin: www.praxis-zahnmedizin.de (Abruf: 20.04.2018)

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