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Rheuma: Ursachen, Symptome & Behandlung

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In Deutschland leiden etwa drei Millionen Menschen an rheumatischen Erkrankungen. Rheuma beschreibt nicht eine einzelne Erkrankung, sondern einen Formenkreis gleichartiger Gelenkerkrankungen. Dabei kommt es zu heftigen, chronischen Schmerzen und Verformungen der Gelenke. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt.

Was ist Rheuma?

Der umgangssprachliche Begriff Rheuma steht für verschiedene, schmerzhafte Erkrankungen am Bewegungsapparat. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises werden rund 400 unterschiedliche Einzelerkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates sowie des Immunsystems zugeordnet.

In den meisten Fällen ist mit Rheuma allerdings die Rheumatoide Arthritis (RA) gemeint, während früher die Bezeichnung chronische Polyarthritis üblich war. In Deutschland leiden Millionen Menschen unter dieser Krankheit. Dabei handelt es sich um die häufigste entzündliche Gelenk-Erkrankung, die meistens an beiden Körperhälften gleichzeitig auftritt.

Bei Rheuma sind viele Gelenke über einen längeren Zeitraum (laut Definition mehr als drei) gleichzeitig entzündet. Schulmedizinisch gelten rheumatische Erkrankungen als nicht heilbar. Ziel der Therapie ist eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Verlangsamung oder ein Aufhalten des Krankheitsprozesses.

Rheuma: Arten

Rheuma (auch Rheumatismus) ist ein Sammelbegriff für über 400 verschiedene Erkrankungen, die unterschiedliche Ursachen sowie Verläufe haben und diverse Schäden verursachen können. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie sich vorrangig im Binde- und Stützgewebe des Bewegungsapparates äußern, also in den Knochen, Gelenken oder den Weichteilen (Muskeln, Sehnen, Schleimbeutel usw.).

Entzündliches Rheuma

  • alle Formen von Arthritis (Gelenkentzündungen unterschiedlicher Ursache, auch infolge bakterieller oder viraler Infektion) wie z. B. Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis), Juvenile idiopathische Arthritis oder Psoriasis-Arthritis
  • alle Formen von Spondyloarthritis (entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule und der Gelenke) wie z. B. Morbus Bechterew
  • Vaskulitiden (entzündliche Erkrankungen der Gefäße) und die Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen) wie z. B. die Sklerodermie, das Sjögren-Syndrom, der systemische Lupus erythematodes, Polymyositis und Dermatomyositis, Mischkollagenose, Wegener-Granulomatose (Morbus Wegener), Polymyalgia rheumtica/Arteriitsi temporalis

Nicht-entzündliches Rheuma

  • Arthrosen (verschleißbedingte, degenerativen Erkrankungen von Gelenken)
  • Stoffwechselstörungen, die mit rheumatischen Beschwerden einhergehen wie z. B. die Kristallarthropathien u. a. die Gicht und die Pseudogicht, endokrine Gelenkerkrankungen wie bei Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus), der Schilddrüse (Hyperthyreose), bei Diabetes mellitus etc., Hämochromatose (Eisenstoffwechselstörung)
  • alle Formen von Weichteilrheuma wie z. B. Fibromyalgie (chronische Schmerzerkrankung des Gelenk- und Bewegungsapparates), Sehnenansatzreizungen (Insertionstendopathien), Schleimbeutelentzündungen
  • chronische Knochenerkrankungen wie die Osteoporose oder Osteomalazie  

Rheuma: Ursachen

Bei Rheuma kommt eine Vielzahl von Ursachen in Frage. Oft sind es mehrere Ursachen gleichzeitig, die miteinander kombiniert die Entwicklung des Rheumas auslösen. Folgende Faktoren können die Erkrankung begünstigen:

Frühes Abstillen

Forscher der Harvard Medical School stellten fest, dass Menschen, die länger als 12 Monate gestillt wurden, seltener an Rheuma erkranken als jene, die nur kurz oder gar gestillt wurden.

Ebenso können hormonelle Faktoren in der Jugend entscheidend sein. So gaben die Wissenschaftler auch an, dass ein frühes Eintreten der ersten Menstruation das Rheumarisiko erhöhen kann. Eine verfrühte Menstruation kann wiederum sowohl durch Übergewicht als auch durch eine Belastung mit Weichmachern aus Kunststoffen begünstigt werden. Eltern sollten bei Ihren Kindern auf ein gesundes Körpergewicht achten und Plastik sowie Kunststoffe meiden z. B. bei Lebensmittelverpackungen, Schnullern, Babyflaschen und Spielzeug.

Erbanlagen

Der Einfluss von Erbanlagen auf die Entstehung chronischer Krankheiten ist weitaus geringer als verbreitet angenommen. Studien an Zwillingen zeigten, dass Erbanlagen nur zu einem kleinen Teil der Grund für eine Krankheit seien. Der Einfluss von Umweltfaktoren sowie der Lebens- und Ernährungsweise sei sehr viel stärker, denn selbst bei eineiigen Zwillingen erkranken selten beide gleichzeitig. In vielen Fällen erkrankt nur ein Zwilling, während der andere gesund bleibt. Wer also die Neigung zu Rheuma in seinen Erbanlagen trägt, muss noch lange nicht daran erkranken.

Kranker Darm

Bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn) liegen oft auch gleichzeitig entzündliche rheumatische Erkrankungen vor. Untersuchungen der Darmflora von Rheumatikern zeigten, dass deren mikrobielle Zusammensetzung von derjenigen gesunder Personen abweicht und ein deutlich entzündungsförderndes Potential aufweist. Es bestehen also Zusammenhänge zwischen der Darm- und der Gelenkgesundheit.

Bei der Autoimmunerkrankung Arthritis spielt die Darmgesundheit eine besonders wichtige Rolle. Ist die Darmschleimhaut aufgrund von falscher Ernährung, Stress, Medikamenten etc. durchlässig geworden, kann dieser Zustand den unerwünschten Autoimmunprozess triggern. In diesem Fall spricht man vom sog. Leaky-Gut-Syndrom ("Durchlässiger-Darm-Syndrom"). Die Darmschleimhaut und die auf ihr siedelnde Darmflora stellen normalerweise eine natürliche Barriere für Schadstoffe, unvollständig verdaute Nahrungsbestandteile (z. B. Eiweiße) und giftige Stoffwechselendprodukte dar, während Vital- und Nährstoffe ungehindert passieren können. Wird der Darm durch ungesunde Ernährung und/oder Medikamente irritiert, nehmen Gärung und Fäulnis überhand, Pilze siedeln sich an und die Darmflora wird gestört. Eine gestörte Darmflora kann ihre ursprüngliche Aufgabe (Schutz der Darmschleimhaut) nicht mehr wahrnehmen, woraufhin pathogene Keime, Toxine und unverdaute Proteine die Darmschleimhaut passieren. In der Folge kommt es zu Allergien und Autoimmunprozessen.

Eine Darmsanierung und der Aufbau einer gesunden Darmflora ist bei Rheuma folglich eine essentielle und ursachenorientierte Maßnahme, um die ursprüngliche Darmgesundheit wiederherzustellen.

Milch- und Fleischverzehr

Forscher aus Florida veröffentlichten im Januar 2018 eine Studie, die besagt, dass bestimmte Bakterien, die sich in Milch und Rindfleisch befinden können, als mögliche Auslöser der Arthritis in Frage kommen. Das sog. MAP-Bakterium steht ebenfalls im Zusammenhang mit Morbus Crohn.

Weitere mögliche Ursachen von rheumatischen Erkrankungen

  • Vitamin-D-Mangel
  • Mangel anderer Vitalstoffe
  • allgemein ungünstige Ernährung
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Stress
  • chronische Übersäuerung
  • Schilddrüsenprobleme
  • Hormonstörungen
  • Rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Belastung mit Schwermetallen

Rheuma: Symptome

  • Schmerzende und steife Gelenke am Morgen über eine halbe Stunde und länger
  • druckempfindliche, sehr warme und geschwollene Gelenke
  • Gelenkschmerzen in Ruhe, vor allem nachts
  • Gleiches Verteilungsmuster der Symptome auf der linken und rechten Körperseite
  • Rheumaknoten
  • Bewegungseinschränkungen
  • im fortgeschrittenen Stadium treten Deformierungen und Fehlstellungen der Knochen auf
  • allgemeines Krankheitsgefühl: Erschöpfung, Müdigkeit, Fieber, Gewichtsabnahme, Nachtschweiß

Rheuma: Diagnose

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis schreitet die Gelenkzerstörung innerhalb der ersten zwei Jahre der Erkrankung am stärksten voran. Die Erfolgsaussichten einer Behandlung sind am größten, wenn diese in den ersten drei Monaten nach Krankheitsbeginn begonnen wird. Bei Schwellungen und Schmerzen in mehr als zwei Gelenken sollte man spätestens nach sechs Wochen einen Rheumatologen aufsuchen.

Als Faustregel gilt: Eine Rheumatoide Arthritis ist sehr wahrscheinlich, wenn

  • mehr als zwei Gelenke geschwollen sind
  • eine symmetrische, weiche, häufig druckschmerzhafte Schwellung der Fingergrund- und Fingermittelgelenke vorliegt
  • die Fingergrundgelenke und die Zehengrundgelenke schmerzempfindlich auf leichten Druck reagieren
  • die Gelenke morgens länger als 30 Minuten steif bleiben (Morgensteifigkeit)

Um eine RA von anderen Gelenkerkrankungen unterscheiden zu können, wird der Arzt zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) erheben und verschiedene Untersuchungen (Labor und Bildgebung) vornehmen.

  • Vor allem folgende Informationen aus der Krankheitsgeschichte können hilfreich sein:
  • Gab es in der Familie bereits Fälle Rheumatoider Arthritis oder einer anderen chronisch-entzündlichen Rheumaform?
  • Wann traten die Gelenkschwellungen zum ersten Mal auf?
  • Welche Gelenke sind betroffen und wandert die Erkrankung von Gelenk zu Gelenk?
  • Schreitet die Erkrankung schnell oder langsam voran?
  • Treten die Gelenkschmerzen in Ruhe, nachts oder am frühen Morgen auf?
  • Beeinflussen Wärme, Kälte, Bewegung oder Belastung die Schmerzen?
  • Ändern sich die Schmerzen im Tagesverlauf (Besserung tagsüber oder Dauerschmerz)?
  • Gab es besondere Begleitumstände zu Beginn der Erkrankung, z. B. Infektionen, Durchfall, andere Erkrankungen? Sind gleichzeitig andere Symptome aufgetreten (Kopfschmerz, Fieber)?

Laboruntersuchungen

Deuten Gelenkschwellung und –schmerzen sowie die Krankheitsgeschichte auf eine Rheumatoide Arthritis hin, kann der Arzt im nächsten Schritt verschiedene Blutwerte untersuchen. Jeder Blutwert für sich ist allerdings nicht sehr aussagekräftig. Erst die Kombination aller Krankheitszeichen ermöglicht eine sichere Diagnose.

CRP-Werte

CRP-Werte beschreiben die Blutsenkungsgeschwindigkeit oder das Entzündungseiweiß C-reaktives Protein (CRP). Erhöhte Werte deuten darauf hin, dass eine Entzündung vorliegt. Erhöhte CRP-Werte verweisen allerdings nicht immer eindeutig auf eine entzündliche Rheumaform, da auch andere entzündliche Erkrankungen die Blutsenkung erhöhen können. Zudem schließen auch normale CRP-Werte eine Rheumatoide Arthritis nicht aus. 10-30 % der Patienten mit RA weisen zu Beginn der Erkrankung keine erhöhten Entzündungswerte auf.

Rheumafaktor

Ein weiterer wichtiger Blutwert ist der Rheumafaktor. Der Begriff ist irreführend, da nur 65-80 % der Rheuma-Patienten diesen Blutwert tatsächlich aufweisen. Des Weiteren kann der Rheumafaktor bei anderen chronisch-entzündlichen Rheuma-Erkrankungen wie z.B. dem Sjögren-Syndrom oder auch dem systemischen Lupus erythematodes erhöht sein. So haben z. B. 15 % der älteren Bevölkerung und über 50 % der Hepatitis-Patienten Rheumafaktoren im Blut.

ACPA

Ein verlässlicherer Blutwert sind Antikörper gegen citrullinierte Peptide (z.B. anti-CCP Antikörper, anti-Vimentin Antikörper, anti-CEP1 Antikörper), sogenannte ACPA. Diese Eiweiße kommen bei 60-85 % der RA-Patienten vor. Sie können zum Teil schon vor Ausbruch der Erkrankung im Blut nachgewiesen werden. Im Gegensatz zum Rheumafaktor oder den CRP-Werten sind sie bei anderen Erkrankungen nur selten erhöht. Ist ein Bluttest für diese Antikörper positiv, liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % eine Rheumatoide Arthritis vor.

Erhöhte ACPA sind mit einem schwereren Verlauf verbunden, der einer intensiveren Behandlung bedarf. Die Wahrscheinlichkeit, Knochenveränderungen zu erleiden, ist bei erhöhten ACPA auch erhöht.

Erreger-Nachweis

Besteht der Verdacht, dass die Gelenkentzündung durch Bakterien oder Viren ausgelöst wurde, kann der Arzt gezielt nach den Erregern suchen. Dabei kommen v.a. Blutuntersuchungen auf Borrelien (Lyme-Arthritis), Chlamydien, Yersinien, seltener Salmonellen oder Shigellen in Frage.

Erhöhte Harnsäure-Werte

Bei erhöhten Harnsäure-Werten und schmerzhafter Gelenkschwellung mit lokaler Rötung, kann eine Gicht vorliegen.

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren geben Aufschluss über den Zustand der Gelenke.

Ultraschall

Bei der so genannten Gelenksonografie kann der Arzt Flüssigkeitsansammlungen in größeren Gelenken sowie Gelenkentzündungen in kleinen Gelenken erkennen, die von außen unter Umständen nicht sichtbar sind. Knochenschäden, Gelenkzerstörungen, Sehnenscheidenentzündungen und Sehneneinrisse können ebenso erkannt werden wie Schleimbeutelentzündungen oder Kalkablagerungen im Weichteilgewebe oder in den Gelenken. Eine zusätzliche Bilduntersuchung mit dem Powerdoppler kann eine erhöhte Durchblutung der Gelenkhaut ersichtlich machen, die auf eine verstärkte Entzündung und damit eine erhöhte Krankheitsaktivität hinweist. Ultraschall in Verbindung mit dem Powerdoppler macht eine Aussage über die Aktivität der Erkrankung möglich.

Röntgen

Röntgenaufnahmen von Händen und Füßen machen Gelenkzerstörungen sichtbar. So kann eine Entkalkung der Gelenkknochen im Frühstadium gefunden werden. Gelenkspaltverschmälerung und Knochenschädigungen können über das konventionelle Röntgen allerdings meist erst in einem späteren Stadium der RA gefunden werden. Die ersten im konventionellen Röntgenbild feststellbaren Veränderungen treten meistens frühestens nach zwölf Monaten Krankheitsdauer auf und sind dann meistens Folge einer nicht früh genug erfolgten Behandlung.

Kernspin- oder Magnetresonanztomografie

Die Kernspin- oder Magnetresonanztomografie zeigt Gelenk-Veränderungen im Frühstadium der Erkrankung. So lassen sich sowohl Weichteilgewebe als auch Knochen strahlenfrei beurteilen. Noch bevor sie im Röntgen sichtbar werden, können Ärzte auf diese Weise Knochenschädigungen, Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen sowie Entzündungen im Knochen erkennen. Knochenentzündungen zeigen sich als Flüssigkeit im Knochen und verweisen auf einen knochenzerstörenden Verlauf der Rheumatoiden Arthritis. Knochenmarksödeme können nur über die Magnetresonanztomographie festgestellt werden, Erosionen lassen sich vollständiger und detaillierter darstellen als über den Ultraschall. Beide Untersuchungsmethoden verhelfen zu einer präziseren Diagnose.

Rheumascan

Mit einem gut verträglichen Fluoreszenz-Mittel können entzündete Gelenke, die eine Mehrdurchblutung aufweisen, optisch dargestellt werden. Der Rheumascan ist vor allem für die Frühdiagnostik geeignet und ermöglicht eine sehr sensitive Diagnostik der Rheumatoiden Arthritis in Abgrenzung zu degenerativen Gelenkveränderungen der Hände. Der Rheumascan erlaubt eine frühzeitige Diagnostik der Psoriasisarthritis und kann bei Vorliegen einer Fibromyalgie, eine sekundäre Fibromyalgie, die mit einer entzündlichen Rheumaform verbunden ist, nachweisen. Der Rheumascan ist auch zur Verlaufskontrolle geeignet.

Gelenkszintigrafie

Haben die übrigen Untersuchungen kein klares Bild ergeben, ermöglicht die Gelenkszintigrafie ein Screening des gesamten Körpers auf degenerative Prozesse und Entzündungen. Die Gelenkszintigrafie belastet den Patienten allerdings mit radioaktiver Strahlung und sollte deshalb nur unter strenger Abwägung des diagnostischen Nutzens eingesetzt werden.

Rheuma: Verlauf

Eine unbehandelte Rheumatoide Arthritis verläuft von Patient zu Patient sehr unterschiedlich und lässt sich kaum vorhersagen.

Die Krankheit kann schleichend beginnen und über Jahre auf wenige Gelenke beschränkt bleiben, während Phasen starker Entzündung und Phasen schwacher Entzündung wechseln. In solchen Fällen spricht man von einem schubartigen Verlauf. Ein Schub dauert typischerweise mehrere Wochen bis mehrere Monate. Zwischen den einzelnen Schüben klingen die Beschwerden ein wenig ab.

Bei manchen Patienten beginnt die Erkrankung hingegen sehr plötzlich. Innerhalb von Wochen oder Monaten werden sehr viele Gelenke auf einmal befallen. Durch die durchgehend starke Entzündung kann es innerhalb kurzer Zeit zur schnell fortschreitenden Verformungen und Versteifungen bis hin zur völligen Unbeweglichkeit der betroffenen Gelenke kommen.

Bei 85-90 % der Patienten handelt es sich um milde bis mittelschwere Verläufe. Aggressive Verlaufsformen kommen nur bei ca. 10-15 % der Betroffenen vor.

Neben den entzündeten Gelenken können auch andere Organsysteme wie Blutgefäße, Herz, Lunge, Speichel- oder Tränendrüsen und Augen betroffen sein. Der gesamte Körper ist in den Entzündungsprozess eingebunden. Aus diesem Grund spricht man bei der Rheumatoiden Arthritis auch von einer systemischen Erkrankung, bei der das gesamte „System Körper“ in Mitleidenschaft gezogen wird.

Wird die RA nicht behandelt, werden die betroffenen Gelenke immer unbeweglicher bis sie völlig versteifen. Patienten leiden unter starken Schmerzen, werden oft arbeitsunfähig und büßen Lebensqualität ein. Unbehandelte Patienten mit Rheumatoider Arthritis weisen eine mehr als doppelt so hohe Sterblichkeit, gegenüber der Normalbevölkerung, auf. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung ist um 3-13 Jahre geringer. Schäden am Herzen und an Blutgefäßen sind Haupttodesursachen bei RA.

Eine moderne Rheumatherapie mit Methotrexat und mit Biologika kann die erhöhte Sterblichkeit jedoch deutlich vermindern und an die normale Sterblichkeit der Bevölkerung angleichen. Da die Zerstörung der Gelenke zu Beginn der Erkrankung am stärksten fortschreitet, kann eine Behandlung mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten den weiteren Verlauf in dieser Phase am wirkungsvollsten beeinflussen. Je früher die Rheumatoide Arthritis erkannt und behandelt wird, desto besser lassen sich dauerhafte Schäden vermeiden. Wird die Erkrankung innerhalb von sechs Monaten nach Ausbruch behandelt, halbiert sich das Risiko für bleibende Gelenkschäden. Die Chancen, die Erkrankung aufzuhalten und beschwerdefrei zu werden, erhöhen sich so um das Dreifache.

Rheuma: Behandlung

Was kann der Arzt machen?

Medikamente

Zu den wichtigsten Medikamenten bei der Therapie von Rheumatoider Arthritis gehören:

  • Basismedikamente (DMARDs; Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs), die den Verlauf der RA langfristig positiv beeinflussen
  • Kortison-Präparate, die entzündungshemmend wirken
  • Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), die schmerzstillend und antientzündlich wirken
  • Moderne Biologika, die gezielt in die biologischen Mechanismen der Rheumatoiden Arthritis eingreifen

Den wichtigsten Baustein der medikamentösen Therapie bilden die Basismedikamente, die umgehend nach Stellung der Diagnose verordnet werden. Sie beeinflussen den Verlauf der RA langfristig günstig, indem sie das Fortschreiten der Erkrankung und den Funktionsverlust der Gelenke aufhalten oder zumindest verlangsamen. Im optimalen Fall wirken die Basismedikamente über die Symptomlinderung hinaus und führen zu einer Remission, also einer anhaltenden Rückbildung der Beschwerden und der Krankheitszeichen.

Zur Gruppe der Basismedikamente gehören:

  • Methotrexat (MTX)
  • Azathioprin
  • Ciclosporin
  • Leflunomid
  • Sulfasalazin

Unter der Behandlung mit Basismedikamenten müssen regelmäßig die Leber-, Nieren- und Blutwerte kontrolliert werden.

Die Wirkung aller Basismedikamente setzt erst nach mehreren Wochen bis Monaten ein. Um die Zeit bis zum Wirkungseintritt zu überbrücken und die Entzündung wirksam zu hemmen, wird das Basismedikament in der Regel zu Beginn der Behandlung zeitgleich zusammen mit niedrig dosiertem Kortison gegeben.

Bei sehr starken Schmerzen können Betroffene zusätzlich schmerzlindernde Medikamente wie nicht-steroidale Antirheumatika einnehmen.

Sofern die Remission unter dem Basismedikament über 6-12 Monate anhält, kann die Dosis nach und verringert werden bis man das Medikament komplett absetzt.

Konservative Therapie

  • Die konservative Therapie bei rheumatoider Arthritis umfasst folgende Maßnahmen:
  • Verhaltensmaßregeln (Was kann man selbst machen?)
  • richtige Ernährung, evtl. Umstellung und/oder Zusammenarbeit mit Ernährungsberater
  • Physio-, Ergo-, und Bewegungstherapie
  • Physikalische Therapie wie Thermo- und Kryotherapie sowie Elektrostimulation (SFMS)
  • Medikamente
  • Ggfs. orthopädische Hilfsmittel
  • Fachärztliche medizinische Maßnahmen

OP

Können die Gelenkfunktionen bei rheumatoider Arthritis erhalten bleiben und die Schmerzen annehmbar gelindert werden, raten Spezialisten von einer OP ab. Anderenfalls kann es im frühen Stadium unter Umständen sinnvoll sein, die erkrankte Gelenkinnenhaut zu entfernen. Der frühzeitige Eingriff beugt der Gelenkzerstörung vor und verhindert, dass das wuchernde Gewebe Folgeschäden verursacht. Ist das Gelenk bereits zerstört, kann es in manchen Fällen auch entfernt werden. Diese sogenannte Gelenkresektion wird vor allem bei den Fußgrundgelenken eingesetzt. Eine weitere Möglichkeit der operativen Therapie besteht in der sogenannten Gelenkversteifung. Dabei wird das erkrankte Gelenk entfernt, die Knochenstümpfe in einer für die Funktion günstigen Stellung aufeinander fixiert. Ist bspw. die Handwurzel erkrankt, kann der Chirurg einen Teil des Gelenks entfernen und die entstandene Schädigung wird mit körpereigenem Gewebe aufgefüllt. Der Einsatz künstlicher Gelenke kann der Entlastung anderer Gelenke dienen.

Bei Morbus Bechterew kann in schweren Fällen nur noch der Ersatz eines Hüftgelenks die Schmerzen lindern und die Funktion des betroffenen Gelenks wiederherstellen. Ist die vorgebeugte Wirbelsäule so stark versteift, dass der Betroffene nicht mehr nach vorne blicken kann, kann eine Aufrichtungsoperation durchgeführt werden. 

Diese Hausmittel helfen bei Rheuma

Ernährungsumstellung: Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse, wenig Fleisch und keine Fertigprodukte.

Heilkräuter: Diese haben eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Weidenrinde und Brennnesselblätter stehen als Tee zur Verfügung. Weihrauch kann gut in Tablettenform eingenommen werden. Rosmarin lässt sich gut mit Olivenöl ansetzen. Die Einreibung des Öls hat eine durchblutungsfördernde Wirkung und hilft, die Entzündungsstoffe im Gewebe schneller abzutransportieren.

Wärme: Zu Beginn eines rheumatischen Schubs können die Beschwerden mit Wärme behandelt werden, da in diesem Stadium oft noch keine Entzündungen vorhanden sind. Dazu empfehlen sich Vollbäder mit Heublumen oder ansteigende Arm- oder Fußbäder. Dazu benötigen Sie einen Eimer, der möglichst bis zu den Knien geht und in den die Füße bequem hineinpassen. Als Anfangstemperatur beginnen Sie mit angenehm warmem Wasser von etwa Körpertemperatur (ca. 37 Grad). Gießen Sie dann alle 2 Minuten etwas heißes Wasser dazu, so dass die Temperaturerhöhung spürbar wird. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht verbrennen. Die Endtemperatur liegt je nach Verträglichkeit zwischen 40 und 42 Grad.

Kühle Anwendungen: Bei einem akuten Rheumaschub, der bereits mit Entzündungen einhergeht, können Quark- oder Heilerdepackungen helfen. Quark wird dabei fingerdick auf das betroffene Gelenk aufgetragen. Sobald er zu trocknen beginnt, wird er entfernt. Aus Heilerde rührt man mit Wasser oder Kamillentee (wirkt ebenfalls entzündungshemmend) einen Brei, der auf das Gelenk aufgetragen wird und dort verbleibt bis er getrocknet ist. Auch einfache kalte Wickel oder kalte Teil- oder Ganzkörperwaschungen können die Schmerzen lindern.

Fertige Rheumatees: Hier empfehlen sich Zubereitungen aus Löwenzahn, Brennnessel, Weidenrinde und grünem Hafertee.

Homöopathie bei Rheuma

Ziel der Homöopathie ist es, die Krankheit an der Basis zu behandeln und die tieferliegende Ursache, wie z.B. autoimmune Vorgänge oder eine allgemeine Neigung zu chronischen Entzündungen, zu beseitigen. Patienten sollen schmerzfrei leben können, ohne dauerhaft Medikamente wie Cortison o.Ä. einnehmen zu müssen. Zu diesem Zweck wird der Mensch mit seiner gesamten Krankengeschichte, seinen Befindlichkeiten, Empfindlichkeiten und seinem persönlichen Wesen einbezogen. Mithilfe einer der Konstitution des Menschen entsprechenden Arznei sollen die fehlgeleiteten Reaktionen des Körpers wieder in Ordnung gebracht werden. Homöopathischen Heilungsverläufe bringen im optimalen Fall zusätzlich eine Besserung des Allgemeinbefindens und psychische Stabilität mit sich.

Akupunktur bei Rheuma

Akupunktur ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin und bereits seit Jahrtausenden als Heilmethode bekannt. Sie basiert auf der Annahme, dass im Körper Leitbahnen (Meridiane) verlaufen, die Lebensenergie (Qi) transportieren. Ist der Energiefluss gestört, kommt es zu Krankheiten und Beschwerden. Um ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen und so die Krankheitssymptome zu lindern, werden feine Nadeln an bestimmten Punkten in die Haut gestochen. Viele dieser Akupunkturpunkte sollen sich auch für die Linderung von rheumatischen Beschwerden eignen.

Die Ursache dieses "Bi-Syndroms", wie Rheuma chinesisch genannt wird, sieht man in einer Störung des Fließens von Qi und Blut. Äußere langanhaltende Wettereinflüsse (Wind, Kälte, Feuchtigkeit), bei einer tiefliegenden Schwäche der Abwehrenergie, verursachen diese Störung.

Es gibt keine Studien, die eine positive Wirkung bei Rheumatoider Arthritis eindeutig belegen. Für die Akupunktur spricht jedoch, dass viele Patienten, die diese Methode nutzen, ihr sonst benötigte Medikamentendosis reduzieren können. Ihre Gelenke sind weniger geschwollen, die Schmerzen vermindert, die Beweglichkeit verbessert und die Dauer der Morgensteifigkeit nimmt ab.

Zudem verursacht Akupunktur keine Nebenwirkungen. Sie eignet sich allerdings nur als ergänzende Behandlung und kann eine Basistherapie auf keinen Fall ersetzen. Eine Behandlung sollte stets ärztlich abgestimmt werden. Bei akuten Schüben ist Akupunktur nur sehr vorsichtig oder gar nicht anzuwenden.

Hilfsmittel bei Rheuma

Bei Rheumatoider Arthritis können bereits einfache Alltagstätigkeiten zur Herausforderung werden. Es gibt jedoch eine Reihe von Hilfsmitteln und Tipps, die das Leben mit RA vereinfachen können und die Gelenke entlasten.

  • Zum Öffnen von Flaschen sowie Gläsern gibt es spezielle Hilfsmittel, die das Vakuum entfernen.
  • Antirutschfolien erleichtern das Drehen von Verschlüssen.
  • Flaschen mit Drehverschluss lassen sich mit einem Nussknacker öffnen.
  • Greifhilfen oder eine Grillzange ermöglichen es, Gegenstände vom Boden aufzuheben.
  • Beim An- und Ausziehen von Socken und Strümpfen helfen An- und Ausziehhilfen mit einem langen Stab. So muss man sich nicht bücken.
  • Knöpfhilfen erleichtern das Zu- und Aufknöpfen von Kleidung, lange Schuhlöffel das Anziehen der Schuhe.
  • Messer mit scharfen Klingen sparen Kraft beim Schneiden. Mit aufschiebbaren Griffverdickungen an Messern und Stiften können diese besser gefasst werden.
  • Mit speziell geformtem Besteck für Rheuma-Patienten werden die Griffe besser gehalten und der Kraftaufwand reduziert.
  • Für Drehknöpfe an Geräten wie Waschmaschine, Trockner oder Mikrowelle gibt es kleine Schaltknöpfe, die als Drehhilfen aufgesetzt werden.
  • Stehhilfen stützen bei Hausarbeiten den Rücken und erleichtern die Knie.
  • Elektrische Küchengeräte wie Elektromesser, Brotschneidemaschine, Küchenmaschine, Entsafter und Blitzhacker schonen die Gelenke.
  • Zum Staubsaugen kann ein Saugroboter genutzt werden.
  • Eine elektrische Zahnbürste vermeidet die Drehbewegung der Handgelenke.
  • Für die Toilette gibt es Sitzerhöhungen, für Badewanne und Dusche Haltegriffe und Duschhocker bzw. Badewannenlifter.

Hilfsmittel für Rheuma-Patienten sind im Sanitätsfachhandel und im Internet erhältlich.

Rheuma: ICD-Code

In der Medizin ist jeder Krankheit ein bestimmter ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht für “International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems”. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise „Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes“ unter den Codes M00 - M99 erfasst. Für Rheumatoide Arthritis  steht der ICD-Code: M05. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Rheuma vorbeugen

Nehmen Sie Nahrungsmittel mit entzündungshemmenden Substanzen, z.B. Fischöl, Soja-, Weizen- oder Rapsöl, Nachtkerzenöl oder Samen der schwarzen Johannisbeere zu sich.

  • Meiden Sie Fleisch und fettreiche Milchprodukte.
  • Achten Sie auf normales Körpergewicht.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen.
  • Betreiben Sie gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Walken oder Aqua-Fitness.
  • Scharfmacher: Die Senföle aus Radieschen wirken antibakteriell und verdauungsfördernd. Zudem helfen sie, Infektionen vorzubeugen und Entzündungen zu hemmen.
  • Kurkuma: Das Gewürz wird bereits seit Jahrtausenden nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel angewendet. Die gelbe Wurzel wirkt lindernd bei chronisch entzündlichen Prozessen. In neuen Kapseln ist das flüssige Extrakt leicht vom Körper aufzunehmen (curcumin-loges).
  • Reagieren Sie frühzeitig bei ersten Arthritis Anzeichen.

Rheuma bei Kindern

Rheuma kann auch junge Menschen und sogar Kleinkinder betreffen. Bundesweit litten rund 15.000 Kinder und Jugendliche unter juveniler idiopathischer Arthritis (JIA). Von 1.000 Kindern und Jugendlichen erkranken ein bis zwei jährlich daran. Mädchen sind dabei mehr als doppelt so oft betroffen wie Jungen. Warum Gelenkrheuma in jungen Jahren auftritt, ist nicht geklärt. Entscheidend ist, dass Kinder und Jugendlich mit einer rheumatischen Erkrankung so früh wie möglich individuell behandelt werden. Dadurch können Schmerzen gelindert, die Mobilität gefördert und vor allem Schäden an Gelenken und Knochen Heranwachsender verhindert werden. Das erhöht zudem die Chance, im Erwachsenenalter keine Therapie mehr zu benötigen.

Rheuma in der Schwangerschaft

Viele Frauen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen können eine ganz normale, problemlose Schwangerschaft erleben. Oft bessern sich sogar ihre rheumatischen Beschwerden

Bei etwa der Hälfte der Frauen verbessern sich die Schmerzen und Gelenkschwellungen während der Schwangerschaft, unter anderem aufgrund der veränderten hormonellen Situation. Nach der Geburt kann es allerdings zu einem Krankheitsschub mit heftigeren Symptomen kommen, so dass stärkere Arzneimittel notwendig werden.

RA-Patientinnen haben gute Chancen für eine erfolgreiche Schwangerschaft, jedoch ein höheres Risiko für Frühgeburten. Schwangerschaftskomplikationen, wie Fehlgeburten oder Blutungen in den späten Stadien der Schwangerschaft, treten bei Frauen mit rheumatischen Erkrankungen grundsätzlich nicht häufiger auf. Frauen mit RA entbinden häufiger per Kaiserschnitt und erleiden häufiger eine Frühgeburt, nicht jedoch andere Schwangerschaftskomplikationen.

Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Rheumatoider Arthritis gut auskennt, erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte.

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Am besten gibt man hier die ersten beiden Zeichen des ICD-Codes für Rheumatoide Arthritis ein: M0. Anschließend auf das darunterliegende Feld „XIII Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes“ klicken. Darunter öffnet sich wiederrum ein Feld mit der Bezeichnung „M05-M14 Entzündliche Polyarthropathien“. Rheumatoide Arthritis hat den ICD-Code M05 und ist damit dieser Kategorie zuzuordnen. Nach Klicken auf das Feld erscheinen rechts davon die gesuchten Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 findet sich das St. Josef-Stift in Sendenhorst, auf Platz 2 das Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne, Platz 3 belegt das Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie in Garmisch-Partenkirchen.

Was bezahlt die gesetzliche Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige der gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 % der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu zahlen.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 % unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist die verschriebene Arznei teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 % pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 % der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 % des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gilt.

Die Höhe der Zuzahlung für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Was übernimmt die DFV?

Obwohl sich die Versorgung von Rheuma-Patienten in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, werden viele Patienten immer noch nicht rechtzeitig angemessen behandelt. In Deutschland gibt es nicht genügend Rheumatologen, so dass die Wartezeiten für einen Behandlungstermin oft zu lang sind.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der KrankenhauszusatzversicherungDFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

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FAQs zum Thema Rheuma

Welcher Arzt bei Rheuma?

Rheumatologen sind auf das komplexe Fachgebiet der Rheumatologie spezialisiert. Sie sind speziell für die Erkennung und effektive Behandlung von rheumatischen Erkrankungen ausgebildet. In aller Regel können sie aktuelle Fortschritte in Forschung und Wissenschaft in ihrem eigenen Spezialgebiet eher verfolgen und berücksichtigen als Ärzte anderer Fachrichtungen.

Was ist der Unterschied zwischen Rheuma und Gicht?

Beide Erkrankungen gehören zum rheumatischen Formenkreis. Es handelt sich um Entzündungen der Gelenke, die zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Die Ursachen sind jedoch verschieden. Bei der Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern. Die Kristalle machen sich in den Gelenken schmerzhaft bemerkbar. Bei Rheuma handelt es sich um eine Vielzahl von Gelenkerkrankungen, die durch Verschleiß oder eine Entzündung der Gelenke bedingt sind.

Warum macht Rheuma müde?

Bei rheumatoider Arthritis (umgangssprachlich auch „Rheuma“) sind mehrere Gelenke gleichzeitig dauerhaft entzündet. Die Entzündungsprozesse im Körper führen zu einem allgemeinen Schwächegefühl, Abgeschlagenheit und Erschöpfung. Diese tiefgehende Müdigkeit wird „Fatigue“ genannt. Die Erschöpfung kann in Schüben auftreten und zu einigen Zeiten weniger, zu anderen sehr belastend sein. Sie führt oft zu einem erhöhten Schlafbedürfnis.

Warum ist Rheuma nicht heilbar?

Bei den meisten Rheuma-Formen handelt es sich um Autoimmunerkrankungen. Ähnlich wie bei einer Allergie richten sich körpereigene Abwehrzellen versehentlich gegen gesundes Gewebe. In diesem Fall gegen die Gelenke. Die medizinische Forschung konnte bisher nicht herausfinden, warum es zu Autoimmunerkrankungen kommt und wie man sie heilt.

Welcher Behinderungsgrad bei Rheuma?

Rheumatische Erkrankungen können zu bleibenden Behinderungen führen. Das Versorgungsamt kann auf Antrag einen Behinderungsgrad feststellen. Dieser richtet sich nach den Funktionseinschränkungen. Der Grad der Behinderung für erworbene Schäden an den Haltungs- und Bewegungsorganen wird bestimmt durch:

  • Auswirkungen der Funktionsbeeinträchtigungen (z. B. Bewegungsbehinderung, Minderbelastbarkeit) sowie durch
  • Mitbeteiligung anderer Organsysteme und dadurch auftretende Beschwerden.

Quellen

  • Gelenk-Klinik: www.gelenk-klinik.de (Abruf: 02.03.2022)
  • Internisten im Netz: www.internisten-im-netz.de (Abruf: 02.03.2022)
  • Ortho-Zentrum: www.ortho-zentrum.de (Abruf: 03.03.2022)
  • Rheuma-Liga: www.rheuma-liga.de (Abruf: 03.03.2022)

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