Morbus Crohn© Leszek Glasner

Morbus Crohn: Ursachen, Symptome, Behandlung & Ernährung

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Morbus Crohn ist eine chronische Darmentzündung, die sehr unterschiedlich verlaufen kann. Während einige Betroffene über Jahre hinweg beschwerdefrei leben, zeigt sich die Erkrankung bei anderen mit immer wiederkehrenden starken Bauchschmerzen und Durchfällen.

Was ist Morbus Crohn?

Diese chronische Entzündung kann den gesamten Verdauungstrakt, vom Mund bis zum After, befallen. Meist stellt sich die Entzündung jedoch nur in einzelnen oder auch mehreren Abschnitte dar. Sehr häufig ist der Übergang vom Dünn- zum Dickdarm betroffen (Ileitis terminalis). Oft zeigen sich im Bereich des Darmausgangs (After) Fisteln und Abszesse. Die oberen Segmente des Magen-Darm-Trakts sind bei Erwachsenen seltener befallen, bei Kindern hingegen häufiger. Die Entzündung in den erkrankten Arealen erstreckt sich meist nicht allein auf die Schleimhaut, sondern auf alle Schichten der Darmwand. Morbus Crohn verläuft überwiegend in Schüben und ist durch krampfartige Bauchschmerzen und heftige Durchfälle gekennzeichnet. Der Verlauf zeigt sich von Patient zu Patient unterschiedlich schwer. So gibt es Erkrankte, die jahrelang beschwerdefrei leben. Bei anderen bilden sich Geschwüre, Stenosen (Engstellen) oder Fisteln (Verbindungsgänge zu anderen Organen). Die Krankheit ist bislang nicht heilbar. Jedoch lassen sich die Beschwerden durch einen gesunden Lebensstil und Medikamente lindern. Aufgrund des schubweisen Verlaufs, sind Patienten oft längere Zeit symptomfrei. Morbus Crohn zählt zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), wie auch die Colitis ulcerosa.

Morbus Crohn – Ursachen

Bislang ist nicht vollständig geklärt, warum Menschen an Morbus Crohn erkranken. Man weiß jedoch, dass einige Faktoren einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung der Krankheit nehmen. Das sind Genetik, Umwelt, körpereigene Abwehr und die Darmflora. Allerdings ist der individuell maßgeblich auslösende Faktor nicht bekannt. Erfahrungswerte zeigen, dass Rauchen sich sehr negativ auf das Erkrankungsrisiko und den Verlauf von Morbus Crohn auswirkt.

Bestimmte genetische Veränderungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Morbus Crohn zu erkranken. So weist etwa die Hälfte der Patienten eine Mutation im Gen NOD2 auf, das für das Immunsystem relevant ist.

Eine weitere Vermutung für die Ursache von Morbus Crohn stützt sich auf die gestörte Barrierefunktion der Darmwand. Sie muss durchlässig sein, damit Nährstoffe in den Körper gelangen können, aber auch Krankheitserreger stoppen, die eindringen wollen. Bei einer gestörten Balance dieser Aufgaben, kommt es zu Problemen. Unter anderem ist es dann möglich, dass sich Bakterien in der Darmwand einnisten und das Immunsystem darauf sehr heftig reagiert.

Auch eine Autoimmunreaktion könnte hinter der Erkrankung stecken. Die Entzündungen der Darmwand würden demnach durch fehlgeleitete Aktionen des Immunsystems ausgelöst werden. So könnte die Immunabwehr beispielsweise aufgrund einer Infektion übermäßig reagieren.

Der individuelle Lebensstil beeinflusst sowohl das Risiko an Morbus Crohn zu erkranken als auch den Verlauf der chronischen Darmentzündung. Es ist bekannt, dass Raucher sehr häufig erkranken. Ebenso kann Stress die Krankheitsschübe verursachen.

Morbus Crohn – Symptome

Die Symptome von Morbus Crohn können sehr unterschiedlich sein. Oft leiden Betroffene unter chronischen Durchfällen, die länger als vier Wochen andauern, unter Bauchschmerzen und/oder Gewichtsverlust. Die chronisch entzündliche Darmerkrankung beginnt bei vielen Betroffenen schleichend und mit wechselnden Symptomen. Häufig kommen auch ein unspezifisches Krankheitsgefühl oder Fieber dazu. Bei Kindern zeigen sich oft Wachstumsverzögerungen. Beinahe die Hälfte aller Morbus Crohn-Patienten leidet zudem an Gelenkschmerzen, mit und ohne Schwellung. Manchmal sind nur wenige Gelenke betroffen, in anderen Fällen viele. Gelenkbeschwerden und Entzündungsschübe am Darm treten dabei nicht immer zeitgleich auf. Weitere Symptome, die mit Morbus Crohn einhergehen können, sind Augenentzündungen wie Entzündungen der Bindehaut oder der Regenbogenhaut, sowie Hautveränderungen wie Aphten, Erythema nodosum oder Pyoderma gangraenosum. Diese begleitenden Beschwerden werden als extraintestinale (nicht den Darm betreffende) Symptome bezeichnet. Komplikationen stellen sich im längeren Krankheitsverlauf, insbesondere bei einer inkonsequenten Therapie, ein. Dann kann es zu Darmeinengungen, Fisteln oder Abszessen kommen. Neben den damit verbundenen Schmerzen leiden Betroffene auch unter einem schlechten Ernährungszustand.

Bei Symptomen, die länger als sechs Monate andauern, bezeichnen Mediziner die Krankheit als chronisch. Meist verläuft Morbus Crohn aber schubweise. Das heißt, dass Symptome vorübergehend immer einmal komplett verschwinden können.

So stellen sich die Symptome bei Morbus Crohn dar:

Bauchschmerzen zeigen sich meist kolikartig und treten vorrangig im rechten unteren Bauch auf. Die Schmerzen ähneln denen einer Blinddarmentzündung.

Zu Durchfall kommt es während eines Schubs oft drei- bis sechsmal am Tag. Der Stuhl enthält in der Regel kein Blut.

Wegen der Durchfälle verliert der Körper viele Nährstoffe. Außerdem mangelt es Betroffenen oft an Appetit und aus Angst vor Schmerzen essen viele nicht ausreichend. Dies alles führt zu starker Gewichtsabnahme. Dadurch folgende Mangelerscheinungen, wie beispielsweise an Zink, führen nicht selten zu Hautveränderungen und -entzündungen in der Mundschleimhaut. Kalziummangel, über einen längeren Zeitraum, kann Osteoporose begünstigen.

Durch die Entzündungen im Darm können sich Abszesse (abgekapselte Eiteransammlungen) und auch Fisteln (Verbindungsgänge zu anderen Organen) bilden. Häufig kommt es im Analbereich dazu. Oft es ist dies der erste Hinweis auf Morbus Crohn.

Das Abheilen entzündeter Darmabschnitte führt häufig zu Narbenbildung. Dadurch kann es in schweren Fällen zu einem Darmverschluss (Ileus) kommen. Tritt dieser Fall ein, müssen Betroffene umgehend ins Krankenhaus. Eine Operation ist dann meist unumgänglich.

Durch die Entzündungsprozesse im Körper, fühlen sich Patienten oft müde und erschöpft. Häufig bekommen sie auch Fieber, so dass sich das allgemeine Krankheitsgefühl verstärkt.

Morbus Crohn – Verlauf

Die Erkrankung beginnt meist im jungen Erwachsenenalter, zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Sie kann aber auch schon bei Kindern auftreten. Rund 25 Prozent der Patienten erkranken vor ihrem 18. Geburtstag. Ebenso gibt es Fälle, bei denen sich Morbus Crohn erst im höheren Alter, zwischen dem 60. Und 70. Lebensjahr zeigt. Die Ursache für das Auftreten der Erkrankung in einer bestimmten Lebensphase ist nicht bekannt. Eine vollständige Heilung gibt es nicht. Die Krankheit stellt sich bei jedem Patienten unterschiedlich dar. Einige bleiben lange Zeit völlig symptomfrei oder leiden nur an gering ausgeprägten Beschwerden. Andere Patienten hingegen erleben häufig wiederkehrende Krankheitsschübe mit schweren Symptomen. Oft müssen Morbus Crohn-Erkrankte operiert werden, wenn Therapie und Medikamente auch langfristig nicht helfen. Dann kann es sein, dass ein betroffener Darmabschnitt entfernt werden muss. Aber auch Komplikationen, wie zum Beispiel Fisteln oder Abszesse im Darm, ein drohender Darmverschluss oder eine Stenose, erfordern häufig chirurgische Maßnahmen.

Das Risiko für Krankheitsschübe erhöht sich bei vielen durch depressive Verstimmungen, Ängste oder chronischen Stress. Bei psychischen Störungen und auch bei Problemen im Umgang mit der Erkrankung wird daher eine psychotherapeutische Behandlung empfohlen.

Morbus Crohn – Diagnose

Um Morbus Crohn sicher zu diagnostizieren, müssen verschiedene Untersuchungen erfolgen. Im Gespräch mit dem Arzt wird dieser sich nach der bisherigen Krankengeschichte erkundigen (Anamnese) und auch nach der von Familienmitgliedern. In der anschließenden körperlichen Untersuchung tastet der Arzt den Unterbauch ab, um festzustellen, ob Druckschmerzen bestehen. Zudem werden Mundhöhle und After angesehen, denn Fisteln oder andere Anzeichen können Hinweise auf die chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) geben. Bei einem Verdacht auf Morbus Crohn sind unter anderem meist noch folgende Untersuchungen nötig.

  • Darmspiegelung: Bei der sogenannten Kolo-Ileoskopie wird ein Endoskop in den Darm eingeführt, um die Schleimhaut ansehen zu können. Zudem kann der Arzt während der Untersuchung eine Gewebeprobe (Biopsie) nehmen und dann im Labor auf mögliche krankhafte Veränderungen untersuchen. Auch Stenosen und Fisteln können bei der Darmspiegelung erkannt und wenn nötig, gleich behandelt werden.
  • Magenspiegelung: Bei der Gastroskopie wird das Endoskop über die Mundhöhle eingeführt, um sowohl Magen als auch Zwölffingerdarm untersuchen zu können.
  • Ultraschall: Dank der Ultraschalluntersuchung lassen sich entzündlich verdickte Darmwände, Verengungen, Abszesse und Fisteln erkennen. Allerdings sind Schleimhautveränderungen dabei nicht sichtbar. Mittels Ultraschall kann ein Arzt bei bestehender Erkrankung auch regelmäßig deren Verlauf kontrollieren.
  • Kernspintomografie (MRT) und Computertomografie (CT): Die Untersuchungen ermöglichen die Darstellung von Teilen des Darms, die bei einer Darmspiegelung nicht überprüft werden können.
  • Blutuntersuchung: Bei der Blutanalyse wird vor allem auf ein bestimmtes Protein, das CRP, getestet. Ist dieser Wert erhöht, liegt eine Entzündung vor. Bei einem Verdacht auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (kurz CED) wird zusätzlich auch ein komplettes Blutbild erstellt.

Morbus Crohn – Behandlung

In der Behandlung von Morbus Crohn verfolgen Ärzte vor allem das Ziel, die Entzündungen zu bekämpfen, Rückfälle hinauszuzögern und Beschwerden zu lindern. Heilbar ist die Erkrankung nicht.

Medikamentöse Behandlung:

In der Regel kommen in der Therapie von Morbus Crohn Arzneimittel zum Einsatz, die das Immunsystem schwächen. Außerdem gibt es bestimmte Mittel, die über einen gewissen Zeitraum den Rückfall (Rezidiv) verhindern.

  • Kortikosteroide (Kortison): Die sehr wirksamen Medikamente können Entzündungen in kurzer Zeit eindämmen. Die verordnete Dosis hängt dabei von der Schwere des Verlaufs ab. Häufig erhalten Patienten das Mittel als Tablette (wie Prednison oder Prednisolon). Sind die Symptome sehr heftig, ist auch die Gabe als Infusion möglich. Die Mittel sollten aufgrund starker Nebenwirkungen nicht dauerhaft eingenommen werden.
  • Budesonid: Das Mittel ist ein Kortisonabkömmling, das seine Wirkung vor allem im unteren Dünndarm und dem Übergang zum Dickdarm entfaltet. Es ist verträglicher als andere Kortisonpräparate.
  • Aminosalizylat: Das Arzneimittel wird eher bei milden Verläufen eingesetzt. Es ist zwar besser verträglich als Kortison, dafür aber nicht so wirksam.
  • TNF-Antikörper: Sie richten sich gegen bestimmte Entzündungsfaktoren, werden jedoch auch zur Vorbeugung eines neuen Schubs gegeben. Zudem eignen sie sich für die langfristige Behandlung von Analfisteln. TNF-Antikörper wie Infliximab und Adalimumab werden meist als Infusion oder als Spritze unter die Haut verabreicht. Sie können allerdings Allergien auslösen.
  • Ustekinumab: Der Wirkstoff blockiert die Entzündungsbotenstoffe Interleukin 12 und 23 und reduziert so die Entzündungsreaktionen. Meist wird das Mittel verordnet, wenn andere Medikamente nicht hinreichend wirken.
  • Antikörper gegen Integrine (Vedolizumab): Das Medikament ist gut verträglich und wird als Infusion verabreicht. In der Regel erhalten es Patienten dann, wenn andere Arzneimittel nicht ausreichend wirken.
  • Immunsuppressiva: Beispielsweise werden Mittel wie Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Methotrexat eingesetzt, um die Immuntätigkeit zu reduzieren und damit einen erneuten Krankheitsschub zu verhindern. Ihre Wirkung setzt aber erst nach drei Monaten ein. Es kann vorkommen, dass sich durch die Einnahme die Anzahl der weißen Blutkörperchen verringert. Ebenfalls sind Nebenwirkungen wie Übelkeit und Leberentzündungen möglich.
  • Durchfallmedikamente: Häufig wird Loperamid verordnet.
  • Krampflöser bei Bauchschmerzen: Oft erhalten Patienten gegen die Krämpfe das Arzneimittel Butylscopolamin.
  • Antibiotika: Gegen Analfisteln gibt man kurzfristig Antibiotika wie Ciprofloxacin und Metronidazol. Für eine dauerhafte Anwendung werden eher TNF-Antikörper empfohlen.

Wenn Operationen notwendig sind:

Wenn Medikamente nicht ausreichen wirken, kann ein chirurgischer Eingriff nötig sein. Folgende Maßnahmen erfordern eine OP:

  • Das Verschließen von Fisteln.
  • Das Entfernen von Abszessen.
  • Das Aufdehnen von Stenosen mittels Ballon.
  • Das Beheben von Darmverschlüssen.
  • Die Entfernung stark erkrankter Darmabschnitte.

Wenn Betroffene stark unter der Erkrankung leiden:

Häufige Schmerzen, Durchfälle und allgemeines Krankheitsgefühl können auch seelisch sehr belastend sein. Morbus Crohn mindert bei vielen Patienten Lebensqualität und Selbstwertgefühl. Nicht selten entwickelt sich aufgrund der psychischen Folgen eine Depression oder Angsterkrankung. Dann kann eine Psychotherapie dabei helfen, mit den Auswirkungen der Erkrankung besser umgehen zu lernen. Denn trotz der Einschränkungen durch Morbus Crohn kann man eine positive Lebenseinstellung entwickeln. Ebenfalls hilfreich ist eine Verhaltenstherapie. Dabei lernt der Patient negative Denkmuster zu korrigieren und neue Verhaltensweisen umzusetzen. Da Stress oft dazu führt, dass die Beschwerden zunehmen, kann auch das Erlernen und regelmäßige Praktizieren von Entspannungstechniken sehr wirkungsvoll sein. Erprobte Entspannungsmethoden sind unter anderem Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training und Meditation.

Vielen Betroffenen hilft zudem der Austausch mit anderen beim besseren Umgang mit der Erkrankung. Informationen und Adressen zu Selbsthilfegruppen findet man bei der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung, www.dccv.de.

Morbus Crohn – Ernährung

Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass sich eine bestimmte Form der Ernährung besonders für Morbus Crohn-Erkrankte eignet. Allerdings sollten Patienten darauf achten, ihren Magen-Darm-Trakt zu schonen. Es ist besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, als wenige große. Das Essen sollte weder zu heiß, noch zu kalt sein. Auch von sehr saurem oder sehr scharfem Essen wird abgeraten. Am besten sollte man ausprobieren, was man gut verträgt und was nicht. Das gilt insbesondere für fette und süße Lebensmitteln, Rohkost, aber auch für Kaffee, Obstsäfte sowie Alkohol. Bestehen Unverträglichkeiten gegen Laktose, Fruktose oder Gluten, ist es wichtig, Lebensmittel mit diesen Inhaltsstoffen zu meiden. Sie verstärken nämlich häufig die Symptomatik. Für an Morbus Crohn-Erkrankte ist es besonders relevant, auf eine nährstoffreiche Ernährung zu achten. Aus Angst vor Schmerzen und aufgrund mangelnden Appetits nehmen Patienten nämlich oft zu wenig zu sich. Auch Durchfälle führen zu starkem Nährstoffverlust im Körper.

Während eines Krankheitsschubs sollte man Magen und Darm schonen. Bevorzugt werden sollte dann eine Ernährung aus leichter und ballaststoffarmer Kost. Besonders hilfreich ist es, die Nahrung gut zu kauen. Sie kann aber auch püriert werden. Leidet jemand unter einem sehr schweren Schub, ist manchmal eine vorübergehende künstliche Ernährung über den Tropf sinnvoll, zumindest bis der Verdauungstrakt sich beruhigt hat.

Homöopathie bei Morbus Crohn

Chronische und akute Beschwerden können häufig durch eine homöopathische Therapie gelindert werden. Dies gilt auch bei Symptomen sogenannter chronischer Darmentzündungen (kurz: CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Die Bestimmung eines passenden Mittels und der richtigen Dosierung kann am besten ein Homöopath vornehmen. So lassen sich in vielen Fällen unter anderem Bauchkrämpfe, Durchfall und Entzündungsprozesse positiv beeinflussen. Zu den häufig empfohlenen Wirkstoffen zählen beispielsweise:

  • Nux vomica
  • Natrium sulfuricum
  • Veratrum viride

Akupunktur bei Morbus Crohn

Als Indikationen für eine Therapie durch Akupunktur gelten laut Deutscher Akupunktur Gesellschaft auch gastrointestinale Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Entlang der sogenannten Meridiane werden dabei feine Nadeln gezielt auf bestimmte Punkte der Haut gesetzt. Dies soll mögliche Energie-Blockaden lösen und damit Beschwerden lindern oder gar beenden. Häufig können Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ihre übliche Medikation dadurch deutlich reduzieren.

Morbus Crohn bei Kindern

Leiden Kinder an Morbus Crohn, kann es sein, dass sie langsamer wachsen und später in die Geschlechtsreife kommen. Aber auch die für die Krankheit typischen Symptome wie Durchfall und/oder Bauchschmerzen treten auf. Für Kinder kommen die gleichen Medikamente in Betracht wie für Erwachsene. Allerdings wurden Studien zur Wirksamkeit bislang vorrangig an erwachsenen Menschen durchgeführt. Bei Kindern fehlen diese Nachweise für einige Substanzen. Arzneimittel, die Kortison enthalten, sind in ihren Nebenwirkungen für Kinder besonders gefährlich. Der Wirkstoff sorgt unter anderem für ein langsameres Wachstum (das ohnehin durch die Krankheit verzögert ist) und beeinträchtigt die Knochenstabilität negativ. Aus diesem Grund führt man bei schweren akuten Schüben in der Regel eine Ernährungstherapie durch. Dabei erhalten Kinder entweder Trinknahrung oder ihnen wird über eine Ernährungssonde die Kost direkt in den Dünndarm gegeben.

Morbus Crohn – vorbeugen

Um Symptome von Morbus Crohn zu lindern und Phasen ohne Beschwerden zu verlängern, kann man oft selbst einiges beitragen. Dazu ist es wichtig, die verordneten Medikamente konsequent einzunehmen, ausreichend viel zu schlafen, regelmäßig für Entspannung sowie für Bewegung zu sorgen und sich gesund zu ernähren. Da Morbus Crohn-Patienten ein etwas höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken, sollte man Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrnehmen. Auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, entspricht die Lebenserwartung mit Morbus Crohn der anderer, gesunder, Menschen.

Morbus Crohn – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird beispielsweise Morbus Crohn unter dem ICD-Code „K50“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Morbus Crohn – Wie finde ich den richtigen Arzt?

Im Internet gibt es viele Anbieter von Arztportalen. Eines ist beispielsweise die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit. Sie beinhaltet teilweise einen Patientenzufriedenheitsscore und verfügt in der Regel über aktuelle postalische Daten. Einzusehen ist sie unter www.arzt-auskunft.de. Auf der Suche nach einem Arzt, der sich mit der Therapie von Morbus Crohn gut auskennt und dessen Praxis in Wohnortnähe ist, kann man hier zielführend recherchieren.

Morbus Crohn – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von chronischen Darmentzündungen (CED) wie Morbus Crohn gut auskennt, erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte.

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für Morbus Crohn hier in der linken Spalte (unter „Krankheiten und Diagnosen nach ICD10“) auf das Feld: „XI Krankheiten des Verdauungssystems“ gehen. Klickt man darauf, erscheinen darunter weitere Felder. Nun auf „K50-K52 Nichtinfektiöse Enteritis und Kolitis“ klicken. Dann erscheinen rechts davon die entsprechenden Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 findet sich die Charité Berlin, auf Platz 2 das Klinikum St. Marien Amberg und Platz 3 belegt das Universitätsklinikum Mannheim, usw.

Morbus Crohn – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Morbus Crohn – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ zum Thema Morbus Crohn

Was kann man bei Morbus Crohn essen?

Bislang gibt es keine Erkenntnisse über eine bestimmte Diät, die bei dieser chronisch entzündlichen Erkrankung empfohlen werden kann. Durch eine bewusste Ernährung lässt sich die Lebensqualität Betroffener jedoch günstig beeinflussen. In der schubfreien Zeit sollte man leichte und vollwertige Kost bevorzugen. Ballaststoffe sind zwar gut für die Verdauung, können aber auch Blähungen und Bauchschmerzen auslösen. Daher sollte jeder ausprobieren, welche Art der Ernährung gut bekömmlich ist. Lebensmittel, gegen die eventuelle Unverträglichkeiten bestehen, wie beispielsweise Milch und Milchprodukte, sind entsprechend zu meiden. – Während eines akuten Schubs kann es nötig sein, lebenswichtige Nährstoffe über einen Katheter in die Blutbahn zuzuführen (parenterale Ernährung). So wird der Verdauungstrakt im Fall einer Entzündung des oberen Dünndarms umgangen. Ansonsten ist es in einer akuten Phase oft hilfreich, Nahrung über Trinkfläschchen oder eine Sonde aufzunehmen (enterale Ernährung). Der behandelnde Arzt berät, welche Ernährung bei einem aktiven Morbus Crohn individuell am besten ist.

Wie wird Morbus Crohn festgestellt?

Um Morbus Crohn zu diagnostizieren, sind verschiedene Untersuchungen nötig. Der zuständige Facharzt, ein Gastroenterologe, wird sich zuerst nach den bestehenden Symptomen erkundigen und nach der Krankengeschichte, auch der von Familienmitgliedern. Einer körperlichen Untersuchung folgen gegebenenfalls Bluttests sowie Kontrollen des Magen-Darm-Trakts (Darmspiegelung, Magenspiegelung). Zusätzlich können MRT, CT und Ultraschall vorgenommen werden.

Worauf sollte man bei Morbus Crohn achten?

Die Erkrankung ist zwar chronisch und nicht heilbar, ihr Verlauf lässt sich jedoch häufig positiv beeinflussen. Wichtig ist es, die vom Arzt empfohlene Therapie zu befolgen sowie Medikamente konsequent einzunehmen. Da Stress die Beschwerden häufig verstärkt, profitieren Betroffene von Entspannungsübungen und regelmäßiger Bewegung. Zudem ist ausreichender Schlaf günstig. Wer raucht, hat ein erhöhtes Risiko, zu erkranken und unter starken Beschwerden zu leiden. Bei der Ernährung ist es wichtig, unverträgliche Lebensmittel zu meiden und ansonsten leichte und vollwertige Kost zu bevorzugen. Ungünstig für die Ernährung sind sehr fette und sehr scharfe Lebensmittel.

Wie entsteht Morbus Crohn?

Die Ursache, warum manche Menschen an Morbus Crohn erkranken und andere nicht, konnten Mediziner bislang nicht klären. Bekannt ist jedoch, dass Faktoren wie Genetik, Umwelt, das Immunsystem und die Darmflora, die Entstehung der Krankheit beeinflussen. Zudem haben Raucher ein erhöhtes Risiko zu erkranken.

Wann ist Morbus Crohn heilbar?

Die Krankheit ist nicht heilbar. Allerdings kann man als Betroffener durch eine achtsame Lebensführung den Verlauf positiv beeinflussen. So sollte man sich an die empfohlene Therapie halten, bezüglich der Ernährung beobachten, was individuell gut bekömmlich ist und keinesfalls rauchen. Der Verlauf von Morbus Crohn ist chronisch, wirkt sich jedoch nicht negativ auf die Lebenserwartung aus.

Quellen

  • Brambs, Hans-Jürgen: Gastrointestinales System, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage 2017
  • Koop Irmtraud: Gastroenterologie compact, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage 2013
  • Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): www.dgvs.de (Abruf 17.01.2020
  • AWMF: Leitlinien Morbus Crohn, Diagnostik und Therapie: www.awmf.org (Abruf 17.01.2020)
  • HalloVita Verlag: www.hallo-homoeopathie.de (Abruf 20.01.2020)
  • Deutsche Akupunktur Gesellschaft, www.deutsche-akupunktur-gesellschaft.de (Abruf 21.01.2020)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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