Cholesterin und Cholesterinspiegel© Shutterstock Alena Haurylik

Cholesterin und Cholesterinspiegel: Darauf sollten Sie achten!

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Cholesterin (auch: Cholesterol) steht seit jeher im Verdacht, schädlich für den menschlichen Organismus und nicht förderlich für die Gesundheit zu sein. Dabei ist es nicht per Definition schädlich. Ein Teil des in Blut und Zellen befindlichen Fettes wird vom Körper selbst gebildet. Den weiteren Teil nimmt der Mensch über die Nahrung auf. Wie er dadurch einen erhöhten Cholesterinspiegel beeinflusst, welche Cholesterinart wirklich schädlich ist und worauf Sie bei Ihrer Ernährung und Ihren Blutwerten achten sollten, erklären wir in diesem Beitrag über das auch als Cholesterol bezeichnete Lipid.

Was ist Cholesterin?

Cholesterin oder auch Cholesterol ist ein Lipid, dass der Körper zu 75 Prozent selbst produziert. Es ist ein Alkohol aus der Gruppe der Fette und hat seinen schlechten Ruf von den Folgen stark erhöhter Konzentration im Blut. Diese können zu Gefäßverkalkung und in der Folge zu Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Dabei muss man aber beim Thema Cholesterin genau hinschauen, was schädlich ist und was nicht.

Dabei ist das Cholesterin lebensnotwendig, denn der Körper verbaut es in Zellmembranen oder braucht es für die Bildung von Gallensäure, Vitamin D und Sexualhormonen wie Östrogen und Testosteron. Cholesterin ist aber nicht gleich Cholesterin, denn die Medizin unterscheidet zwischen LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin.

Unterschied zwischen LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin

LDL steht für Low Density Lipoproteine und bedeutet, dass es sich um Lipoproteine mit geringer Dichte und hohem Fettanteil von 75 Prozent handelt. Es transportiert Gesamtcholesterin aus der Leber in andere Körperzellen zur Weiterverarbeitung und wird als das „schlechte“ Blutfett bezeichnet.

HDL steht für High Density Lipoproteine und bedeutet, dass es ein Lipoprotein mit hoher Dichte und einem geringeren Fettanteil von 50 Prozent ist. Das HDL-Cholesterin transportiert unverbrauchtes Cholesterol zum Abbau zurück in die Leber und wird als das „gute“ Cholesterin bezeichnet. Als Eselsbrücke zur Unterscheidung des guten und schlechten Cholesterins kann man sich HDL-Cholesterin auch als Hab-Dich-Lieb-Cholesterin merken.

Welche Cholesterinwerte sind normal?

Die Normwerte für Cholesterol sind altersabhängig. Bei Erwachsenen liegt der Normwert für LDL-Cholesterin bei höchstens 160 Milligramm pro Deziliter Blut. Der Normwert für HDL-Cholesterin liegt bei Frauen bei mindestens 48 Milligramm pro Deziliter Blut und bei Männern bei mindestens 40 Milligramm pro Deziliter. Diese Zahlen besitzen wahrscheinlich für die meisten Menschen keinerlei Aussagekraft. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Auswirkungen eines zu hohen und zu niedrigen Cholesterinspiegels im Blut.

Wann ist der Cholesterinwert erhöht?

Als besonders riskant gilt die Situation, wenn der LDL-Wert hoch und der HDL-Wert zu niedrig ist. Das bedeutet, dass das überschüssige Cholesterin nicht ausreichend in die Leber zum Abbau zurückgeführt wird und im System verbleibt. Dort verbaut es der Organismus zum Beispiel in die Gefäßwände von Muskeln, was Arterienverkalkung zur Folge hat. Das fördert wiederum Durchblutungsstörungen in Gewebe und Organen, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Wann ist der Cholesterinwert zu niedrig?

Fälle von zu niedrigen Gesamtcholesterin-Werten gehen meist auf eine Mangelernährung zurück und sind in Industrieländern eher selten. Weitere mögliche Ursachen können unter anderem Schilddrüsenüberfunktion, Leberentzündung oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen sein.

Risikogruppen – für wen ist ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut besonders riskant?

Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch zu hohe LDL-Cholesterinwerte wird durch verschiedene Faktoren zusätzlich erhöht. Dazu zählen Menschen mit Diabetes Typ 2, erhöhtem Blutdruck sowie Menschen mit erhöhtem Nikotinkonsum. Es gibt aber einfache Mittel und Möglichkeiten, ein höheres Risiko durch bestimmte Medikamente oder Lebensmittel zu reduzieren.

Wie können Sie hohe Cholesterinwerte senken?

Viele Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen können selbst etwas für ihre Gesundheit tun. Es gibt cholesterinsenkende Medikamente, die zum Einsatz kommen, wenn entweder bei gesunden Menschen eine zu hohe Blutfettkonzentration festgestellt wird oder bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen. Ein erhöhtes Risiko gilt bei Angina pectoris, bei Herzinfarkt-Patienten sowie beim Schlaganfall. Mit dem Medikament soll die Entstehung weiterer Ablagerungen in den Blutgefäßen verhindert werden.

Da Cholesterinsenker, wie auch andere Medikamente, Nebenwirkungen mit sich bringen können, ist das Senken des Cholesterinwerts auf natürlichem Weg besser und nachhaltiger. Zu den cholesterinsenkenden Maßnahmen gehören eine gesunde Ernährung, das Reduzieren des Körpergewichts, regelmäßige Bewegung sowie der Verzicht oder das Reduzieren des Rauchens und das Senken des Alkoholkonsums. Das gesunde und ausgewogene Essen spielt dabei die wichtigste Rolle.

Allein die ausgewogene Ernährung, gesundes Essen, weniger Alkohol und mehr Bewegung führen in der Regel automatisch zu Gewichtsverlust und senken den LDL-Cholesterin-Wert. Oft ist die Einnahme eines Medikaments damit zu verhindern. Bei den Bewegungsformen empfehlen sich unter anderem die Klassiker wie Laufen, Radfahren und Schwimmen. Behalten Sie dabei im Hinterkopf, dass es beim Sport um Bewegung und nicht um Wettbewerb geht. Es hilft ferner, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren und zum Beispiel das Auto öfter stehen zu lassen und immer die Treppe statt des Aufzugs zu wählen, um hohe Cholesterinwerte dauerhaft zu senken.

Wie kann eine cholesterinarme Ernährung aussehen?

Die Hauptsache ist, den Verzehr von gesättigten tierischen Fetten beim Essen zu reduzieren. Wer dabei befürchtet einen Mangel tierischer Proteine zu erleiden, findet genügend Eiweiße in Hülsenfrüchten wie Linsen und Bohnen, in Nüssen, in Getreide wie Hafer oder Couscous sowie in Kernen und Samen wie Kürbis- oder Sonnenblumenkernen.

All diese Nahrungsmittel sind fettarm oder verfügen über wichtige Omega-3-Fettsäuren, die das Gesamtcholesterin senken. Diese finden sich auch in Lein-, Raps- oder Olivenöl. Gerade Walnüsse und Mandeln sind ein gesunder Ersatz für gefährliche Snacks wie Chips. Eine Hand voll mit ein bisschen Obst genügt zur nachhaltigen Sättigung. Dagegen sind Nahrungsmittel, die viele tierische Fette enthalten, eher zu meiden.

Vollkornprodukte sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Dazu zählen Brot, Reis und Nudeln. Kartoffel versorgen den Körper unter anderem mit Vitamin C und die langkettigen Kohlenhydrate werden langsam vom Körper abgebaut und versorgen ihn nachhaltig mit Energie.

Frisches Obst und Gemüse dürfen ebenfalls nicht fehlen; sie runden mit ihrer bunten Vielfalt eine ausgewogene Ernährung ab. Pro Tag werden zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse empfohlen. Salate, vor allem bittere Sorten wie Rucola oder Chicorée, helfen wie alle Gemüsesorten den Cholesterinspiegel zu senken. Wichtig ist jedoch, für das Dressing herzschützende Öle wie Distel-, Raps- oder Sonnenblumenöl zu verwenden.

Viele Menschen verbinden mit gesunder Ernährung geschmackloses Futter, aber dieses Vorurteil ist durch die moderne Küche überholt. Denn mit möglichst wenig Zucker, schonender Zubereitung und einer breiten Auswahl an Gewürzen lässt sich der Gaumen leicht verwöhnen. Knoblauch fördert die Durchblutung und senkt den Cholesterinspiegel. Frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Koriander geben der gesunden Küche ohne Risiko auf hohe Cholesterinwerte den letzten Schliff. Damit gehören zu hohe Cholesterinwerte durch unausgewogenen Ernährung oder ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko durch zu hohe Blutfettwerte der Vergangenheit an.

Quellen

  • Cholesterinspiegel: www.cholesterinspiegel.de (Abruf: 06.09.2018)
  • Herzstiftung: www.herzstiftung.de (Abruf: 06.09.2018)
  • Medizinisches Versorgungszentrum Gorch Fock: www.med-kropp.de (Abruf: 06.09.2018)

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