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Mundgeruch loswerden: Ursachen & Hausmittel

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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Mundgeruch, auch Halitosis genannt, ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Die Ursachen für hierfür sind jedoch sehr vielfältig. Von der Ursache hängt auch ab, wie man ihn langfristig wieder loswird. Denn eines ist klar: Mundgeruch belastet einen selbst und andere.

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Was ist Mundgeruch?

Mund­ge­ruch selbst ist keine Krank­heit. Wenn er aber lang­fris­tig auf­tritt, ist er das An­zei­chen einer Er­kran­kung zum Bei­spiel an den Zäh­nen, dem Zahn­fleisch oder dem Stoff­wech­sel. Das heißt, den Mund­ge­ruch selbst zu be­kämp­fen, ist auf Dauer keine Lö­sung. Viel­mehr muss er­kun­det wer­den, was den un­an­ge­nehm rie­chen­den Atem ver­ur­sacht. In der Me­di­zin wird zwi­schen zwei Ty­pen un­ter­schie­den. Ärz­te spre­chen von Foe­tor ex ore bei Er­kran­kun­gen im Mund­raum wie Ka­ries und sie spre­chen von Ha­li­to­sis, wenn der Ge­ruch beim At­men durch die Na­se auf­tritt und die Ur­sa­che bei­spiels­wei­se im Ver­dau­ungs­trakt liegt.

Mundgeruch Ursachen

Er­kran­kun­gen an Zäh­nen und Zahn­fleisch als Ur­sache: Am häu­fig­sten liegt es an man­geln­der Mund­hy­gie­ne. Dann ge­nügt viel­leicht schon re­gel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen. Re­gel­mä­ßig heißt min­des­tens zwei­mal täg­lich und ein­mal täg­lich die Pfle­ge der Zahn­zwi­schen­räu­me mit Zahn­sei­de so­wie hin und wie­der die Ver­wen­dung ei­nes Mund­was­sers.


Ka­ries: Liegt be­reits Ka­ries vor, ist der Weg zum Zahn­arzt un­aus­weich­lich. Ver­fär­bun­gen und Schmerz­emp­find­lich­keit der Zäh­ne bei Süßem oder Kal­tem sind ein si­che­res Zei­chen für Ka­ries. Er­re­ger wie Strep­to­kokken ver­ar­bei­ten vor al­lem Zu­cker zu Säu­re, die wie­der­um Mi­ne­ra­li­en aus dem Zahn­schmelz lö­sen und den Zahn be­schä­di­gen. Bleibt der Scha­den un­be­han­delt, wei­tet sich das „Loch im Zahn“ bis auf das Zahn­bein und den Nerv aus, be­glei­tet von dau­er­haf­ten Schmer­zen.


Ent­zün­de­tes Zahn­fleisch: Die Bak­te­ri­en, die die Zäh­ne an­grei­fen, kön­nen auch das Zahn­fleisch schä­di­gen. Wird eine Zahn­fleisch­ent­zün­dung nicht be­han­delt, folgt Pa­ro­don­ti­tis, also die Ent­zün­dung des Hal­te­ap­pa­ra­tes so­wie des Zahn­betts durch zu­neh­men­den Zahn­be­lag. Da­durch kön­nen die Zahn­häl­se frei­ge­legt wer­den und eine Emp­find­lich­keit der Zäh­ne auf Sü­ßes, Kal­tes usw. ist die Fol­ge. Schlech­ter Atem und Zahn­fleisch­blu­ten er­gän­zen die An­zei­chen.


Ur­sache in Mund und Ra­chen: Ein tro­cke­ner Mund ist gut für Er­re­ger und schlecht für den Atem, denn der Spei­chel be­sei­tigt Es­sens­res­te und Kei­me. Im Schlaf geht die Spei­chel­pro­duk­tion au­to­ma­tisch zu­rück und Schnar­chen be­güns­tigt zu­sätz­lich das Aus­trock­nen des Mun­des in der Nacht. Die Fol­ge ist ein pel­zi­ger Ge­schmack beim Auf­wa­chen.


Mund­ge­ruch durch tro­cke­nen Mund: Am Tag be­güns­tigen das Rau­chen und zu we­nig Trin­ken das Aus­trock­nen des Mun­des. Zu­dem gibt es Krank­hei­ten wie Dia­be­tes, De­pres­sion oder die Auto­im­mun­er­kran­kung Sjö­gren-Syn­drom, die zu einem tro­cke­nen Mund auf­grund ge­rin­gen Spei­chel­flus­ses füh­ren. Glei­ches gilt für be­stimm­te Me­di­ka­men­te wie gegen Bla­sen­schwä­che, Blut­hoch­druck oder eini­ge Psy­cho­phar­ma­ka. Mit der Zeit kann dies zu Zahn­er­kran­kun­gen wie Ka­ries füh­ren, die wie­der­um den Mund­ge­ruch ver­stär­ken.


Er­kran­kung der Man­deln oder Mund­schleim­haut: Er­re­ger wie Strep­to­kokken, die unter an­de­rem für Ka­ries ver­ant­wort­lich sein kön­nen, be­fal­len auch die Man­del. Bei einer Ent­zün­dung tritt eben­falls schlech­ter Atem auf. Aus Ab­la­ge­run­gen auf den Man­deln kön­nen Man­del­stei­ne (Ton­sil­len­stei­ne) ent­ste­hen, die ge­ruchs­bil­den­de Bak­te­ri­en ver­ur­sa­chen. Ne­ben Bak­te­ri­en und Ab­la­ge­run­gen kön­nen unter an­de­rem Pil­ze, Ent­zün­dun­gen im Mund­raum wie auf der Mund­schleim­haut bil­den und Mund­ge­ruch aus­lö­sen.


Ur­sache Na­sen-Ra­chen-Raum: Na­sen­po­ly­pen, chro­ni­scher Schnup­fen oder chro­ni­sche Na­sen­ne­ben­höh­len­ent­zün­dun­gen füh­ren unter an­de­rem zu ein­ge­schränk­ter Na­sen­at­mung, was wie­der­um zur er­höh­ten At­mung durch den Mund und da­mit zu Schnar­chen führt. Bei­des trock­net den Mund aus und be­güns­tigt die Aus­brei­tung von Kei­men, die Ha­li­to­sis ver­ur­sa­chen.


Ur­sache Atem­we­ge: Ver­folgt man den Weg der Atem­luft von Mund, Na­se und Ra­chen wei­ter, ge­langt man hi­nun­ter bis in die Lun­ge. Wie be­reits ge­zeigt, kann eine Ent­zün­dung oder Er­kran­kung an einer die­ser Sta­tio­nen zu ge­ruchs­bil­den­den Bak­te­ri­en füh­ren. Das gilt auch bei einer durch Vi­ren aus­ge­lös­ten Bron­chi­tis, bei der die Schleim­häu­te in den Bron­chi­en ent­zün­det sind. Bei einer Lun­gen­ent­zün­dung schä­di­gen Vi­ren, Pil­ze oder Kei­me die Lun­ge und dies re­su­ltiert in einem schlech­ten Atem.


Ur­sache Ver­dau­ungs­trakt:Sod­bren­nen, Ent­zün­dun­gen durch Bak­te­ri­en, Pil­ze so­wie Kei­me oder Tu­mo­re an Spei­se­röh­re oder Ma­gen­schleim­haut zei­gen sich durch schlech­ten Ge­ruch durch Na­se und Mund. Da­bei ist Sod­bren­nen häu­fig eine Be­gleit­er­schei­nung. Grund­sätz­lich soll­te bei län­ger an­hal­ten­dem Sod­bren­nen ein Arzt auf­ge­sucht wer­den.


Ur­sache Stoff­wech­sel: Ver­än­de­run­gen im Stoff­wech­sel zei­gen sich durch Mund­ge­ruch. Beim Fas­ten kann zum Bei­spiel das ver­mehr­te Trin­ken statt des Es­sens bei Hun­ger zu Mund­tro­cken­heit füh­ren, was schlech­ten Ge­ruch för­dert. Bei Dia­be­tes ge­lan­gen we­gen des In­su­lin­man­gels Fett­säu­ren stär­ker ins Blut. De­ren Ab­bau­pro­dukt ist Aze­ton und die­ses wird bei hö­he­rem Auf­kom­men über den Atem ab­ge­ben. Da­bei ist der süß­li­che Aze­ton-Ge­ruch mar­kant.


Ur­sache Mund­fäu­le: Bei der Mund­fäu­le han­delt es sich um eine schmerz­haf­te Er­kran­kung. Ih­ren Na­men hat sie durch die fau­li­ge Atem­luft er­hal­ten. Sie wird durch das Her­pes-Sim­plex-Vi­rus Typ 1 aus­ge­löst und tritt ge­häuft bei Säug­lin­gen und Klein­kin­dern auf. Er­kenn­bar macht sich die Mund­fäu­le durch Blä­schen, die an der Mund­schleim­haut, auf der Zun­ge, am Gau­men oder am Zahn­fleisch auf­tre­ten kön­nen. Die Mund­fäu­le ist an­ste­ckend und wird durch Tröpf­chen über­tra­gen. Bei­spiels­wei­se kann es zu einer Über­tra­gung bei ge­mein­sa­mer Nut­zung von Be­steck kom­men. Ne­ben dem fau­li­gen Ge­ruch sind ty­pi­sche Symp­to­me der Mund­fäu­le vier bis fünf Ta­ge Fie­ber, Schmer­zen bei der Nah­rungs­auf­nah­me, eine er­höh­te Spei­chel­pro­duk­tion etc. Die Be­hand­lung der Mund­fäu­le wird vom Arzt in­di­vi­du­ell ge­trof­fen und ist dem­nach ab­hän­gig vom Schwe­re­grad der Be­schwer­den. Im All­ge­mei­nen soll­te bei einer Er­kran­kung der Mund­fäu­le Kör­per­kon­takt re­du­ziert wer­den, um einen Aus­tausch der Spei­chel­vi­ren zu ver­hin­dern.

Was tun gegen Mundgeruch?

Ka­ries be­han­delt der Zahn­arzt zum Bei­spiel mit Fluo­rid oder einer Fül­lung; Pa­ro­don­ti­tis unter an­de­rem durch das Ent­fer­nen der Bak­te­ri­en. Zun­gen­schä­ber und wei­che Zahn­bürs­ten be­sei­tigen Nah­rungs­res­te und mund­ge­ruch­ver­ur­sa­chen­de Er­re­ger. Bei re­gel­mä­ßi­ger Pfle­ge ver­schwin­det so auch der Mund­ge­ruch dau­er­haft. Re­gel­mä­ßi­ge Pfle­ge be­deu­tet ne­ben Put­zen und Zahn­sei­de die jähr­li­che Ent­fer­nung von Zahn­stein und Zahn­be­lag mit­tels einer pro­fes­sio­nel­len Zahn­rei­ni­gung. Über­nimmt die ge­setz­li­che Kran­ken­kasse die Zu­satz­kos­ten da­für nicht, emp­fiehlt sich die Test­sie­ger Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung, um die Ex­tra­kos­ten ge­ring zu hal­ten.


Er­gän­zend zu dem, was oben be­reits zur Zahn­pfle­ge ge­sagt ist, lässt sich fest­stel­len, dass aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr hilft, um den Mund feucht zu hal­ten und Spei­se­res­te hi­nun­ter­zu­spü­len. Am bes­ten eig­net sich Mi­ne­ral­was­ser, denn ge­süß­te und stark säu­re­hal­tige Ge­trän­ke wie Li­mo­na­den und Co­la wir­ken kon­tra­pro­duk­tiv. Auch soll­ten spe­zi­el­le Spei­sen ver­mie­den wer­den, da sie zu einem ver­steck­ten Mund­ge­ruch bei­tra­gen. Hier­zu ge­hö­ren unter an­de­rem Knob­lauch und Zwie­beln. Zu­dem tra­gen Kaf­fee, Ta­bak und Al­ko­hol zu einem ver­än­der­ten Atem­ge­ruch bei. Ge­ne­rell ist es wich­tig, die ge­ruchs­bil­den­den Bak­te­ri­en vor­zu­beu­gen, statt sie zu be­kämp­fen. Soll­te der schlech­te Atem be­reits ein­ge­tre­ten sein, gibt es ei­nige Maß­nah­men, um das Gleich­ge­wicht der Mund­flo­ra wie­der her­zu­stel­len.

Mundgeruch: Diese Hausmittel beseitigen schlechten Atem

Tee­kräu­ter oder Na­tron als Mund­spü­lung

Ge­gen Ha­li­to­sis gibt es ver­schie­de­ne Haus­mit­tel­chen, die al­le­samt kurz­fris­tig Ab­hil­fe schaf­fen. Ein Auf­guss aus fri­schem Ba­si­li­kum, ge­trock­ne­tem Sal­bei, Ka­mil­len­blü­ten und schwar­zem Tee er­gibt nach dem Ab­küh­len eine Spü­lung für Ra­chen und Mund. Eine an­de­re Mög­lich­keit bie­tet Na­tron, der Tau­sends­as­sa unter den Haus­mit­teln. Ein Tee­löffel da­von mit 250 ml lau­war­mem Was­ser, 20 g Bir­ken­zu­cker und 5 Trop­fen äthe­ri­schem Pfef­fer­minz­öl ein­fach in eine Fla­sche ge­ben und kräf­tig schüt­teln.

Zitro­nen­was­ser oder Tee­baum­öl

Frisch ge­press­ter Zitro­nen­saft einer hal­ben Zitro­ne in einem Glas Was­ser ge­nügt be­reits, um Fäul­nis­er­re­ger in Schach zu hal­ten. War­ten Sie je­doch nach dem Spü­len eine hal­be Stun­de, be­vor Sie die Zäh­ne put­zen. Das gilt ins­ge­samt für den Ge­nuss stark säu­re­hal­ti­ger Ge­trän­ke und Spei­sen. Für bes­se­ren Atem und ge­gen Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen hilft eine Mund­spü­lung aus zwei bis drei Trop­fen Tee­baum­öl in einem Glas Was­ser ge­löst.

Hei­ler­de, Öl­zie­hen und Bir­ken­zu­cker

Ein Tee­löffel Hei­ler­de in einem Glas Was­ser bin­det als Mund­spü­lung ge­ruchs­bil­den­de Stof­fe. Beim Öl­zie­hen wird Öl im Mund durch die Zäh­ne hin- und her­ge­zo­gen. Dies bin­det eben­falls Bak­te­ri­en und schlech­ten Ge­ruch. Bir­ken­zu­cker (Xy­li­tol) ist der ein­zi­ge Zu­cker, der Ka­ries nicht nährt, son­dern be­sei­tigt. Einen hal­ben Tee­löffel im Mund auf­lö­sen und ana­log zum Öl­zie­hen zwi­schen den Zäh­nen spü­len.

Kau­en ge­gen Mund­ge­ruch

Zu­cker­freie Kau­gum­mis be­sei­tigen zwar nicht den Zahn­be­lag, der den Nähr­bo­den für Mund­ge­ruch bil­det, aber er neu­tra­li­siert Säu­ren und regt den Spei­chel­fluss an. Als süß­stoff­freie Al­ter­na­ti­ve zum Kau­gum­mi sei die Süß­holz­wur­zel ge­nannt, die die Aus­brei­tung der Fäul­nis­er­re­ger ein­dämmt. Zum Schluss sei noch die Kaf­fee­boh­ne er­wähnt, die beim Zer­kau­en Ge­rü­che bin­det.

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