Was zahlt die Versicherung bei Einbruch?
Nach einem Einbruch ersetzt die Hausratversicherung die gestohlenen Gegenstände zum Neuwert. Die Versicherung zahlt also die Summe, die der Geschädigte für den Ersatz der gestohlenen bzw. beschädigten Gegenstände im neuwertigen Zustand bezahlen müsste.
Außerdem kommt die Hausratversicherung, je nach gewähltem Tarif, auch für folgende Kosten nach einem Einbruch auf:
- Aufräumkosten
- Reparaturkosten (bspw. bei eingeschlagenen Fenstern oder einer kaputten Haustür)
- Transport- und Lagerkosten (z. B. bei notwendiger Renovierung nach Einbruch)
- Bewachungskosten (wenn bspw. die Haustür kaputt ist)
- Hotelkosten (wenn die Wohnung oder das Haus nach dem Einbruch unbewohnbar ist)
- Rückreisekosten aus dem Urlaub (wenn man im Ausland vom Einbruch erfährt)
Für Bargeld besteht in den meisten Policen eine Entschädigungsobergrenze. Es wird also nur ein gewisser Betrag ersetzt – z. B. 1.000 oder 2.000 Euro.
Beim DFV-HausratSchutz gilt für Bargeld eine Entschädigungsobergrenze von 2.000 Euro.
Was muss ich nach einem Einbruch tun, damit die Versicherung zahlt?
Nach einem Einbruch sollte man einige Dinge beachten, damit die Hausratversicherung den Schaden ersetzt:
1. Polizei rufen
Wenn Sie beim Betreten der Wohnung oder des Hauses merken, dass eingebrochen wurde, sollten Sie umgehend die Polizei informieren. Fassen Sie nichts an und warten am besten vor der Wohnung oder dem Haus auf die Polizei.
2. Einbruch der Hausratversicherung melden
Damit die Schadensregulierung mit der Hausratversicherung so reibungslos wie möglich verläuft, sollten Sie die Versicherung am besten direkt informieren. Sollte der Ablauf nicht ganz klar sein, besprechen Sie das weitere Vorgehen mit den zuständigen Mitarbeitern. Eventuell wird ein Schadengutachter hinzugezogen, um die Situation zu bewerten.
3. Liste der gestohlenen Wertsachen erstellen
Damit die gestohlenen Gegenstände von der Hausratversicherung ersetzt werden, sollten Sie als Geschädigter eine Liste der gestohlenen Wertsachen erstellen. Bestenfalls erstellen Sie die Liste, während die Polizei noch anwesend ist. Diese benötigt bei Strafanzeige ebenfalls eine Übersicht der entwendeten Sachen.
Die Hausratversicherung verlangt nach einem Einbruch evtl. Beweise, die belegen, dass sich die aufgelisteten Wertgegenstände tatsächlich in der Wohnung befunden haben. Diese Beweise können bspw. Quittungen oder Fotos sein, auf denen zu erkennen ist, dass sich der Gegenstand in der Wohnung befunden hat.
Tipp: Fotografieren Sie vorsichtshalber Rechnungen, Wertgegenstände und alles, was in der Wohnung von Wert ist. Wenn Sie die Fotos auf einen virtuellen Filehosting-Dienst laden, sind sie auch noch da, wenn Laptop oder Smartphone bei einem Einbruch gestohlen wurde.
4. Einbruch anzeigen
Mithilfe der erstellten Liste erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei. Das passiert nicht automatisch, wenn Sie die Polizei nach festgestelltem Einbruch rufen. Um eine Strafanzeige wegen Einbruchs aufzugeben, muss man in den meisten Fällen das Polizeipräsidium aufsuchen und dort erklären, was passiert ist und welche Gegenstände gestohlen wurden. Lassen Sie sich daraufhin das Aktenzeichen der Strafanzeige geben. Die Hausratversicherung benötigt dies für die Schadensregulierung.
5. Liste der gestohlenen Gegenstände und Aktenzeichen der Strafanzeige an Hausratversicherung schicken
Die Liste der gestohlenen Wertsachen und das Aktenzeichen der Strafanzeige sind an die Hausratversicherung zu übermitteln. So wird die Kostenübernahme sichergestellt.
Wie schütze ich mich vor einem Einbruch?
Vor allem in den Ferien und in den dunklen Monaten steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche rasant an. Mit diesen Tipps werden Haus und Wohnung sicherer:
Vorsicht in sozialen Netzwerken
Posten Sie in sozialen Netzwerken auf keinen Fall, wann Sie in den Urlaub fahren oder was Sie in den Ferien machen. Veröffentlichen Sie keine Urlaubsfotos oder Ortsangaben in sozialen Netzwerken. Ebenso sollten Sie auf dem Anrufbeantworter oder in E-Mail-Abwesenheitsnotizen nicht darüber informieren, wie lange Sie weg sind.
Bewohnten Eindruck erwecken
Stellen Sie sicher, dass Ihr Zuhause immer einen bewohnten Eindruck erweckt. Das lässt sich mit ganz einfachen Mitteln machen: Wenn zum Beispiel ein Blick durchs Fenster einen gedeckten Tisch zeigt oder Schuhe vor der Haustür stehen. Ebenso können Sie Lampen mit Zeitschaltuhren ausstatten, Jalousien programmieren oder auch einen Fernsehsimulator nutzen. So erweckt Ihr Heim den Eindruck, als wären Menschen anwesend.
Haussitter zum Einbruchschutz
Um auf der sicheren Seite zu sein, können Sie einen Freund oder Nachbarn darum bitten, während Ihrer Abwesenheit ab und an nach dem Rechten zu sehen. Wenn sie ihr Fahrrad oder Auto in der Einfahrt stehen lassen, wirkt es so, als wäre jemand zu Hause.
Hausratversicherung abschließen
Sollte es trotz aller Tipps und Kniffe dennoch zu einem Einbruch kommen, ist es hilfreich, eine Hausratversicherung abgeschlossen zu haben. Die Police ersetzt die gestohlenen Wertsachen zum Neuwert und übernimmt - je nach Tarif – auch weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Einbruch, wie zum Beispiel die Kosten für eine neue Tür.
Was soll ich tun, wenn ich während des Einbruchs Zuhause bin?
Wenn Sie während eines Einbruchs Zuhause sind, hat Ihre Sicherheit oberste Priorität. Für diesen Fall beachten Sie die Verhaltenstipps der Polizei:
1. Bemerkbar machen
In aller Regel wollen Einbrecher unbemerkt bleiben. Machen Sie sich also bemerkbar, indem Sie Lärm verursachen oder das Licht anschalten. Das schlägt Einbrecher meistens in die Flucht.
2. Wohnung verlassen
Nachdem Sie sich bemerkbar gemacht haben, sollten Sie die Wohnung so schnell wie möglich verlassen. Versperren Sie den Einbrechern dabei aber nicht den Fluchtweg, denn das könnte zu Kurzschlussreaktionen führen und Sie werden ggf. verletzt.
3. Defensiv verhalten
Um das Risiko gewalttätigen Verhaltens des Einbrechers einzudämmen, sollten Sie sich ihm gegenüber defensiv verhalten. Stellen Sie sich ihm auf keinen Fall in den Weg. Verlassen Sie so schnell wie möglich das Haus und bringen Sie sich in Sicherheit.
4. Aussehen und Fahrzeug des Einbrechers merken
Sollten Sie den Einbrecher oder sein Fahrzeug sehen – merken Sie sich sein Äußeres oder Details wie das Nummernschild. Das hilft der Polizei dabei, das Verbrechen aufzuklären.
5. Polizei rufen
Rufen Sie die Polizei, sobald Sie die Wohnung verlassen haben. Für solche Notfälle sollte das Handy auch immer in Nähe des Bettes liegen. Falls der Einbruch während des Schlafs beginnt, können Sie so sofort die Polizei verständigen.
Wo bekomme ich nach einem Einbruch psychologische Unterstützung?
Nach einem Einbruch sitzt der Schock oftmals sehr tief. Zögern Sie nicht, sich dann psychologische Unterstützung zu suchen – z. B. beim gemeinnützigen Verein Weisser Ring. Der Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern bietet Onlineberatung und unter der Rufnummer 116 006 auch Telefonberatung.
Was muss ich über Einbrüche in Deutschland wissen?
Einbrüche sind in Deutschland eine große Sache. Zusammen mit anderen Diebstählen bilden sie einen erheblichen Teil der Straftaten. Hier ein paar Fakten:
Wann wird besonders häufig eingebrochen?
Jedes Jahr aufs Neue sind in den Monaten Oktober, November, Dezember und in der Ferienzeit besonders viele Einbrüche zu verzeichnen. Die Ferien sind natürlich besonders beliebt, weil dann viele Menschen verreisen und niemand zu Hause ist.
Wo wird eingebrochen?
In welchen Gegenden sich Einbrechen besonders gerne Zugang verschaffen, lässt sich nicht genauer definieren, denn sie schlagen sowohl in Villen- als auch in durchschnittlichen Wohngebieten gleichsam gerne zu. In vielen Fällen stammen die Einbrecher selbst aus der Gegend. Allgemein gilt: Eingebrochen wird eher dort, wo das Risiko gering und die Gelegenheit gut ist. Dazu zählen vor allem Einfamilienhäuser und Erdgeschosswohnungen.
Was wird gestohlen?
Einbrecher stehlen am liebsten solche Gegenstände, die einfach zu transportieren und leicht zu verkaufen sind. Zu diesen Gegenständen gehören vor allem Geld, Schmuck, Uhren, Smartphones und Kameras.
Wie kommen Einbrecher ins Haus?
Beim Einbruch in Einfamilienhäuser verschaffen sich Einbrecher am liebsten über Balkon- und Terrassentüren oder Erdgeschoss-Fenster Zugang. Weniger beliebt sind Fenster im Keller oder anderen Stockwerken sowie die Eingangstür. Wer Einbrechern den Einstieg durch Einbruchschutz an Fenstern, Balkon- und Terrassentüren erschwert, wird oftmals belohnt, denn die meisten Einbrecher geben schon nach ca. drei Minuten auf, wenn es nicht funktioniert.
Quellen
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