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Tuberkulose (Schwindsucht): Symptome, Verlauf, Therapie

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Tuberkulose (TBC oder TB) ist eine Infektionskrankheit, die meist die Lunge betrifft. Aber auch andere Organe können von den Tuberkulose-Bakterien befallen werden. Übertragen werden die Erreger meist durch Tröpfchen in der Atemluft.


Was ist Tuberkulose?

Tuberkulose, früher als Schwindsucht bezeichnet, wird durch sogenannte Mykobakterien verursacht. Die Erreger befallen in erster Linie die Lunge. Jedoch ist auch eine Ansiedlung in anderen Organen möglich. Meist kann der Körper die Bakterien bekämpfen oder durch eine Einkapselung unschädlich machen. Die Krankheit bricht lediglich in zehn Prozent der Fälle aus.

Tuberkulose tritt weltweit auf und zählt neben HIV/AIDS und Malaria zu den am häufigsten vorkommenden Infektionskrankheiten. Laut WHO erkranken jedes Jahr beinahe 9 Millionen Menschen, circa 1,4 Millionen sterben jährlich an den Folgen, meist aufgrund einer unzureichenden Behandlung. Etwa 85 Prozent aller an TBC Neuerkrankten leben in Afrika, Südostasien und der westlichen Pazifikregion. 5 Prozent der weltweit auftretenden Neuerkrankungen betreffen Europa. Entsprechend dem „Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland“ des Robert-Koch-Instituts wurden in 2018 hierzulande 5.429 Tuberkulosefälle registriert.

Wie wird Tuberkulose übertragen?

Zu einer Übertragung der Tuberkulose (veraltet: Schwindsucht) kommt es zumeist über die Luft, wenn beispielweise jemand der an einer offenen Tuberkulose leidet, niest oder hustet. Dann gelangen Mikrotröpfchen mit Mykobakterien in die Luft und können von anderen eingeatmet werden. Eine Infektion der Lunge droht. Auch eine Ansteckung über den Verdauungstrakt ist möglich: Wenn beispielsweise rohe Milch erkrankter Kühe getrunken wird, kann der Erreger der Rindertuberkulose den Menschen befallen. Mykobakterien können zudem über Hautverletzungen in den Körper gelangen.

Tuberkulose: Symptome

Abhängig davon, in welchem Stadium der Erkrankung sich ein Patient befindet und welche Organe befallen sind, äußern sich unterschiedliche Symptome.

Latente Tuberkulose

Gelingt es dem Körper, die Tuberkulosebakterien nach einer Infektion erfolgreich zu bekämpfen, sind die Betroffene symptomfrei.

Geschlossene Tuberkulose

Zu einer geschlossenen Tuberkulose kommt es, wenn die Abwehrzellen um die Entzündungsherde eine Art Kapsel bilden. Die Erreger sind oft noch in diesen sogenannten Tuberkeln aktiv, haben aber keine Auswirkungen auf den Körper. Mit der Zeit vernarben und verkalken die Tuberkel.

Primärtuberkulose

Gelingt es der Immunabwehr nicht, die Erreger einzukapseln, bilden sich Entzündungsherde in der Lunge oder in den Lymphknoten, die sich mit der Zeit vergrößern. Meist bleibt dies von Betroffenen unbemerkt. Es kann aber auch zu Fieber, Husten, nächtlichen Schweißausbrüchen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung und Gewichtsverlust kommen. Die Symptome der Primärtuberkulose zeigen sich rund zwei Jahre nach Infektion. Die Primärtuberkulose ist fast ausschließlich eine Lungentuberkulose.

Offene Tuberkulose

Ein Patient, der an einer offenen Tuberkulose leidet, ist hochansteckend. Es kommt zu den charakteristischen Symptomen der TBC (Tuberkulose): Der Erkrankte hustet Schleim ab, der blutig sein kann. Die Bakterien gelangen so in die Atemluft und können die Krankheit auf andere Menschen übertragen.

Postprimäre Tuberkulose

Auch Erreger, die lange Zeit im Körper waren ohne Symptome zu verursachen, können noch nach Jahren ausbrechen. Es kann sich dabei um eine Erstinfektion handeln oder um einen erneuten Ausbruch der TBC.

Tuberkulose betrifft meistens die Lunge. Die Erreger der TBC verteilen sich aber bei einigen Infizierten auch über die Blutbahn. Dies führt zu kleinsten Entzündungen in anderen Organen (sogenannte „minimal lesions“), beispielsweise in Brustfell, Lymphknoten, Knochen, Gelenken, Verdauungstrakt, Haut und Geschlechtsorganen.

Befallen die Mykobakterien die Lymphknoten, können diese anschwellen und die danebenliegenden Luftwege zusammenpressen. In schweren Fällen kommt es zu Luftnot. Tuberkulose des Rippenfells (Pleuritis tuberculosa) kann zu Schmerzen beim Atmen bis hin zu Atemnot führen. Unspezifische Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, steifer Nacken und Sehstörungen sind charakteristisch für eine Miliartuberkulose. Diese Form ist allerdings in Deutschland selten. Im Fall einer Darmtuberkulose (meist nach dem Verzehr infizierter roher Kuhmilch) leiden Betroffene unter grippeähnlichen Symptomen, zudem unter Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Viele daran Erkrankte haben auch Blut im Stuhl. Im späteren Stadium können zudem eine Bauchfellentzündung oder ein Darmverschluss auftreten. Weitere Tuberkulose-Formen sind die Hauttuberkulose mit dem Krankheitsbild Lupus vulgaris, Tuberkulose der Harnwege mit entzündeten Knötchen, die vernarben und verkalken können, Tuberkulose der Geschlechtsorgane die Unfruchtbarkeit zur Folge haben kann (bei Frau und Mann) sowie die Knochen- und Gelenktuberkulose (Spondylitis tuberculosa). Sie führt zu Schwellungen und Schmerzen an den Gelenken – vor allem an Brust- und Lendenwirbelsäule. Bei einer schweren Verlaufsform leidet ein Patient dabei unter anderem an Nervenausfällen mit Lähmungserscheinungen.

Tuberkulose: Ursache

Am häufigsten wird TBC in Deutschland durch den Erreger Mycobacterium tuberculosis verursacht. Insbesondere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind betroffen. So unter anderem:

  • HIV-Infizierte, AIDS-Patienten
  • Patienten nach einer Transplantation, da deren Immunabwehr durch Medikamente unterdrückt wird.
  • Chronisch kranke Menschen, wie Diabetiker.
  • Ältere Menschen.
  • Patienten mit Nierenschwäche.
  • Menschen, die regelmäßig Drogen konsumieren (u.a. Alkohol, Zigaretten).
  • Menschen, die unterernährt sind.
  • Obdachlose Menschen.
  • Säuglinge und Kinder unter vier Jahren.

Tuberkulose – Diagnose

Rund 15 Prozent der an TBC Erkrankten leiden nicht an Symptomen. Die Erkrankung wird bei ihnen daher meist im Rahmen einer Routineuntersuchung festgestellt. – Bei Verdacht auf Tuberkulose wird der Arzt sich im Vorfeld einer körperlichen Untersuchung nach den aktuellen Beschwerden und der bisherigen Krankengeschichte erkundigen. Wichtig sind unter anderem Angaben zu Symptomen wie leichtem Fieber, starkem nächtlichem Schwitzen und deutlichem Gewichtsverlust. Die körperliche Untersuchung erfolgt meist zuerst durch Abhören und Abklopfen der Lunge. Vermutet der Arzt Schwindsucht (Tuberkulose), folgen weitere Kontrollen. Unter anderem:

  • Tuberkulin-Hauttest (THT): Der Patient erhält eine Spritze unter die Haut mit einer kleinen Menge an Eiweiß des Erregers (Tuberkulin). Hat das Immunsystem bereits Antikörper gebildet, zeigt sich an der Einstichstelle meist nach einigen Wochen eine gerötete Verhärtung. Allerdings ist es auch möglich, dass jemand infiziert ist und noch keine Antikörper gebildet hat. Dann kann der Test keinen Nachweis erbringen.
  • Interferon-Gamma-Release-Assay (IGRA): Der Interferon-Gamma-Test ist genauer als der Hauttest, denn im Fall einer Infektion lässt sich bei der Blutuntersuchung Interferon gamma feststellen. Dies wird bei Schwindsucht von speziellen Abwehrzellen produziert.
  • Blutuntersuchung: Bei dieser umfassenden Blutanalyse werden Werte geprüft, die möglicherweise auf die Erkrankung eines bestimmten Organs hinweisen. Man kann zudem feststellen, ob Blutwerte wie CRP und weiße Blutkörperchen erhöht sind. Dies könnte eine Entzündung im Körper anzeigen.
  • Röntgen der Lunge (Verdacht auf Lungentuberkulose)
  • Computertomografie betroffener Körperregionen
  • Laboruntersuchung von Auswurf (Sputum), Magensaft, Urin, Monatsblut und Hirnwasser. Manchmal wird auch eine Gewebeprobe (Biopsie) aus Lunge oder Lymphknoten genommen.
  • Wird ein Erreger nachgewiesen, lässt sich prüfen, ob er gegenüber bestimmten Antibiotika resistent ist. Bis zum Ergebnis kann es jedoch zwölf Wochen dauern.

Tuberkulose – Verlauf

Tuberkulose ist nicht so ansteckend wie andere Infektionskrankheiten. Sie bricht auch nicht bei jedem Menschen aus, der sich angesteckt hat. Nur etwa jeder Zehnte, der sich mit dem Erreger von TBC infiziert hat, erkrankt letztendlich. Die Inkubationszeit kann wenige Wochen bis Monate betragen. Bei rechtzeitiger Therapie ist TBC meist heilbar. Erschwert wird der Behandlungserfolg jedoch bei geschwächten Patienten, die an chronischen Krankheiten leiden oder deren Immunsystem nicht stark genug ist (beispielsweise bei HIV-Infektion). In kritischen Fällen kann es zu Lungenblutungen, Lungenkollaps oder einer Blutvergiftung kommen.

Im Fall einer sogenannten galoppierenden Schwindsucht (bei Lungentuberkulose) sterben entzündete Lungenareale rasch ab. Das Lungengewebe wird gelblich und bröckelig, daher wird der Prozess auch als Verkäsung bezeichnet. Wenn sich das abgestorbene Material verflüssigt, kann der TBC-Herd streuen.

Es kommt vor, dass Erreger gegen ein oder mehrere Tuberkulosemedikamente resistent sind. Bei einer Multiresistenz müssen Ärzte mit bestimmten Reservemitteln behandeln. Dies kann zwischen eineinhalb und zwei Jahren dauern.

Problematisch wird es, wenn ein Patient seine Medikamente nicht wie verordnet einnimmt. Das kommt wegen möglicher Nebenwirkungen manchmal vor. Resistente Erreger sind häufig die Folge, da die Bakterien bei einer Unterbrechung der medikamentösen Therapie nicht vollständig abgetötet werden.

Tuberkulose – Behandlung

Tuberkulose kann man mit einer Kombination unterschiedlicher Antibiotika in der Regel gut behandeln. Bei einer offenen Tuberkulose ist während der Zeit der akuten Ansteckungsgefahr eine stationäre Aufnahme erforderlich. Für die antibiotische Behandlung werden meist diese vier Wirkstoffe kombiniert: Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid. Die Standard-Therapie dauert rund sechs Monate, wobei in der Regel mit den vier genannten Arzneien begonnen wird. Pyrazinamid und Ethambutol werden nach zwei Monaten abgesetzt, während die Behandlung mit Isoniazid und Rifampicin für vier Monate fortgesetzt wird. – Im Fall von Unverträglichkeiten stehen zudem Reservemedikamente zur Verfügung. Dies gilt ebenfalls bei möglichen Resistenzen gegen bestimmte Erreger.

Tuberkulose vorbeugen

Da das Risiko, sich in Deutschland mit Tuberkulose anzustecken gering ist, wird eine Impfung von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut nicht mehr empfohlen. Bei der noch bis 1997 nahe gelegten Impfung, spritzte man einen abgeschwächten Mycobakterien-Stamm unter die Haut. Der Impfschutz ist nicht sehr zuverlässig, allerdings profitieren insbesondere Kinder davon, die in Risikogebieten leben. Sie erkranken im Fall einer Infektion weniger schwer.

Hat jemand Kontakt zu einem Erkrankten mit offener Tuberkulose, muss die Person umgehend isoliert werden. Die Isolierung wird erst dann aufgehoben, wenn drei unabhängige Proben des Auswurfs frei von Erregern sind. Vorbeugend ist eine Behandlung mit dem Antituberkulotikum Isoniazid sinnvoll. Zudem müssen Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden. Kontaktpersonen von Menschen mit offener Tuberkulose, sollten Handschuhe, Kittel und Nasen-Mund-Schutz tragen.

Um eine Ausbreitungsgefahr der Tuberkulose rechtzeitig zu erkennen und verhindern zu können, werden die erkrankten Personen dem Gesundheitsamt gemeldet.

Homöopathie bei Tuberkulose

Die Wirksamkeit der in diesem Kapitel dargestellten Methoden aus den Bereichen Alternativmedizin und/oder Naturheilkunde gelten als wissenschaftlich nicht überprüfbar. Bewerten Sie diese Informationen daher mit Vorsicht und konsultieren Sie im Zweifel immer einen Arzt.

Nur bei jedem Zehnten, der sich mit Tuberkulose infiziert, bricht die Krankheit aus. Betroffen sind insbesondere chronisch kranke Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem. Daher ist die Stärkung der Selbstheilungskräfte ein wichtiges Ziel in der homöopathischen Behandlung. Zur Linderung der Beschwerden werden zudem unterschiedliche Wirkstoffe empfohlen. Sie können, in Absprache mit dem Arzt, die klassische Tuberkulosetherapie ergänzen.

Bei Hauttuberkulose werden beispielsweise folgende homöopathischen Mittel empfohlen (Auswahl):

  • Tellurium metallicum
  • Tuberculinum
  • Antimonium tartaricum

Bei krampfartigem und schmerzhaftem Husten können diese homöopathischen Mittel gegebenenfalls die Symptome lindern (Auswahl):

  • Drosera
  • Acalypha indica

Akupunktur bei Tuberkulose

Bei der Behandlung durch Akupunktur arbeitet man mit 0,4 bis zwei Millimeter dicken Nadeln, die je nach individueller Diagnose auf bestimmten Punkten der Haut, entlang den sogenannten Energieleitbahnen, gesetzt werden. So sollen Funktionsstörungen aufgehoben und Energieblockaden gelöst werden. Bei einer Tuberkulose-Erkrankung wird unter anderem das Ziel verfolgt, die körpereigene Abwehrschwäche zu stärken und Symptome wie Schmerzen zu lindern.

Tuberkulose – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise „Infektionen durch Mycobacterium tuberculosis und Mycobacterium bovis“ (Tuberkulose) unter den ICD-Codes „A15-A19“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Tuberkulose – Wie finde ich den richtigen Arzt?

Im Internet gibt es viele Anbieter von Arztportalen. Eines ist beispielsweise die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit. Sie beinhaltet teilweise einen Patientenzufriedenheitsscore und verfügt in der Regel über aktuelle postalische Daten. Einzusehen ist sie unter www.arzt-auskunft.de. Auf der Suche nach einem Arzt, der sich mit der Therapie von Tuberkulose gut auskennt und dessen Praxis in Wohnortnähe ist, kann man hier zielführend recherchieren.

Tuberkulose – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung einer Tuberkulose-Erkrankung gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte.

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für Erkrankungen durch Tuberkulose hier in der linken Spalte (unter „Krankheiten und Diagnosen nach ICD10“) auf das Feld „I Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten“ gehen. Klickt man darauf, öffnen sich darunter weitere Felder. Nun hierauf klicken: „A15-A19 Tuberkulose“ und anschließend die zutreffende Krankheitsbezeichnung wählen, zum Beispiel „A15 Tuberkulose der Atmungsorgane, bakteriologisch, molekularbiologisch oder histologisch gesichert/Tuberkulose der Atemorgane, mit gesichertem Nachweis der Erreger“. Noch einmal darauf klicken, dann erscheinen rechts in der Maske die entsprechenden Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 finden sich die Asklepios Fachkliniken München-Gauting in Gauting, auf Platz 2 das Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin und Platz 3 belegt die Thoraxklinik in Heidelberg, usw.

Tuberkulose – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Tuberkulose – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ zum Thema: Tuberkulose

Wie steckt man sich mit Tuberkulose an?

Übertragen wird die Infektion vor allem über die Atemluft von Mensch zu Mensch (Tröpfcheninfektion). Husten oder Niesen an einer offenen Tuberkulose Erkrankte (unbehandelte Patienten) winzige Tröpfchen in die Luft, können andere dies einatmen. Ob sich jemand dann auch infiziert, hängt unter anderem davon ab, wie häufig, wie lang und wie eng der Kontakt mit dem Kranken war. Ebenfalls relevant ist die Menge der Erreger (z.B. Mycobacterium tuberculosis), die eingeatmet wird und ob jemand bereits an einer chronischen Erkrankung leidet beziehungsweise immungeschwächt ist. – Tuberkulose außerhalb der Lunge ist in der Regel nicht ansteckend, es sei denn, es besteht ein Kontakt der Krankheitsherde nach außen. Zudem kann man sich durch den Verzehr nicht pasteurisierter Milch von kranken Rindern infizieren. Allerdings gilt der Rinderbestand in Mitteleuropa heutzutage als tuberkulosefrei.

Warum wird Tuberkulose auch als Schwindsucht bezeichnet?

Früher galt Tuberkulose als eine der schrecklichsten Seuchen. Die auch als „weiße Pest“ bekannte Krankheit hat viele Menschen dahingerafft. Der Begriff Schwindsucht geht auf ein wesentliches Merkmal der Tuberkulose zurück – auf den deutlichen Gewichtsverlust der Erkrankten.

Gibt es eine Impfung gegen Tuberkulose?

Seit 1998 wird in Deutschland keine Tuberkulose-Impfung (BCG-Impfung) mehr empfohlen. Gründe dafür sind das niedrige Infektionsrisiko hierzulande sowie der Rückgang an Neuerkrankungen in Deutschland und vielen anderen westeuropäischen Ländern. Außerdem führt die Tuberkulose-Impfung öfter zu Komplikationen. – In Risikogebieten hingegen ist eine Impfung sinnvoll. Insbesondere Kinder profitieren davon, denn im Fall einer Ansteckung erkranken sie nicht so schwer.

Welche Medikamente helfen gegen Tuberkulose?

Die frühzeitige Diagnose einer behandlungsbedürftigen Tuberkulose lässt sich mit einer Kombination unterschiedlicher Antibiotika gut behandeln. Für die Therapie werden meist die Wirkstoffe Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid verabreicht. Die Standard-Therapie dauert etwa sechs Monate.

Wie kann ich mich vor Tuberkulose schützen?

Wer Kontakt zu Erkrankten mit offener Tuberkulose hat, sollte Handschuhe, Kittel und Nasen-Mund-Schutz tragen. Vorbeugend wird zudem eine Behandlung mit dem Antituberkulotikum Isoniazid empfohlen. – Leidet jemand an Husten, der länger als drei Wochen anhält, sollte der Arzt dies untersuchen. Bei blutigem Auswurf, ist eine umgehende ärztliche Kontrolle nötig. Es gilt: Je eher eine Infektion diagnostiziert wird, desto besser kann sie behandelt werden.

Quellen

  • Herold, Gerd: Innere Medizin, Gerd Herold, Ausgabe 2019
  • Siegenthaler, Walter: Siegenthalers Differenzialdiagnose: Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose, Thieme Verlag, 19. Auflage 2005
  • Ewig, Santiago et al: Tuberkulose und nicht tuberkulöse Mykobakteriosen, Thieme Verlag, 1. Auflage 2016
  • Siegenthaler, Walter: Siegenthalers Differenzialdiagnose: Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose, Thieme Verlag, 19. Auflage 2005
  • Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose, www.dzk-tuberkulose.de (Abruf 3.02.2020)
  • Robert-Koch-Institut: RKI-Ratgeber Tuberkulose, www.rki.de (Abruf 3.02.2020)
  • Techniker Krankenkasse, www.tk.de (Abruf 4.02.2020)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, www.bzga.de (Abruf 4.02.2020)
  • Lungenärzte im Netz, www.lungenaerzte-im-netz.de (Abruf 3.02.2020)
  • Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, www.homoeopathie-online.info (Abruf 4.02.2020)
  • Deutsche Akupunktur Gesellschaft: www.deutsche-akupunktur-gesellschaft.de (Abruf 4.02.2020)

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