Thrombose© Victor Josan

Thrombose: Ursachen, Symptome, Behandlung

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Bildet sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß, spricht man von einer Thrombose. Der Thrombus entsteht meist in den Bein- oder Beckenvenen. Löst sich das Gerinnsel und verstopft ein Gefäß in Lunge, Herz oder Gehirn, kann das lebensbedrohlich sein.

SOS – Was tun bei einer Thrombose?

Ein Blutgerinnsel kann in der Blutbahn wandern und ein Gefäß in Lunge, Herz oder Gehirn blockieren. Mögliche Folgen können eine Lungenembolie, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall sein. Dann muss sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden.

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Schnelle Hilfe bei Thrombose:

Kommt es zu Kreislaufversagen, kann rasche Hilfe lebensrettend sein:

  • Umgehend den Notarzt rufen.
  • Den Oberkörper hoch lagern, damit der Betroffene besser Luft bekommt und das Herz entlastet wird. Ansonsten, so wenig wie möglich bewegen.
  • Bei drohendem Herz-Kreislauf-Stillstand: Herzdruckmassage durchführen.

Was ist eine Thrombose?

Wenn ein Blutgerinnsel ein Gefäß verengt oder ganz verschließt, hat sich eine Thrombose entwickelt. Der Blutfluss verringert sich oder wird komplett unterbrochen. Das Blutgerinnsel wird auch als Thrombus bezeichnet. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Pfropf“ oder „Klumpen“. Ein Thrombus kann sich in jedem Gefäß des Körpers bilden. Meist entsteht er allerdings in den Venen. Sie transportieren sauerstoffarmes Blut aus dem Körper über das Herz zur Lunge. Hier wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. In den Arterien, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die Organe und in das Gewebe führen, kommt es seltener zu einer Thrombosebildung. Die Mehrheit der Gefäßverschlüsse entsteht in Bein- und Beckenvenen. Bei mehr als der Hälfte der Fälle sind die tiefen Beinvenen betroffen. Etwa ein Drittel der Thrombosen bildet sich in Beckenvenen. Mediziner sprechen dann von tiefer Bein- und Beckenvenenthrombose. Seltener bildet sich ein Verschluss in einer Armvene.

Thrombose-Arten

Thrombose-Arten werden danach unterschieden, in welchem Gefäß des Körpers sie sich bilden und an welcher Körperstelle. Da die meisten Thrombosen in einer Vene entstehen, spricht man häufig von Venenthrombose (Phlebothrombose, venöse Thrombose). In Venen fließt das Blut langsamer als in Arterien. Daher kommt es dort eher zu einem Blutstau. Bildet sich das Gerinnsel in einer Arterie, wird dies als arterielle Thrombose bezeichnet.

Außerdem unterscheiden Ärzte die oberflächliche Venenthrombose von der tiefen Venenthrombose (TVT). Im Fall der oberflächlichen Thrombose kommt es zu einer Venenverstopfung unmittelbar unter der Haut. In der Folge entzündet sich die Stelle. Mediziner bezeichnen dies auch als Thrombophlebitis. Häufig ist die Beinregion betroffen. Kommt es hingegen zu einer tiefen Venenthrombose, bildet sich der Pfropf in einem Gefäß der tieferen Beinregion oder seltener, im Bereich des Beckens. Dabei sind dann Gefäße betroffen, die das Blut zum Herzen zurücktransportieren.

Mögliche Folgen einer Thrombose

Wer an einer Thrombose erkrankt, kann anschließend unter schweren Folgen leiden. Das sind zum Beispiel:

  • Lungenembolie: Eine Lungenembolie ist lebensgefährlich. Dazu kann es kommen, wenn sich ein Blutgerinnsel aus einem Beingefäß löst und in Richtung Lunge geschwemmt wird. Dann droht die Verstopfung eines Lungengefäßes.
  • Herzinfarkt: Zum Herzstillstand kann es kommen, wenn ein Gefäß im Herzen verstopft ist.
  • Schlaganfall: Einen Schlaganfall kann man erleiden, wenn ein Gefäß im Gehirn verstopft ist.
  • Postthrombotisches Syndrom: Meist entwickelt sich ein postthrombotisches Syndrom erst längere Zeit im Anschluss an eine Thrombose. Der Zeitraum kann sich über Wochen, bis zu Jahren ziehen. Wenn sich Blut lange Zeit in der Vene staut, schädigt dies Gefäßwände oder Venenklappen. Die Folge sind chronische Schwellungen, Krampfadern, Hautveränderungen am Unterschenkel (bräunliche Verfärbungen) oder Geschwüre.

Thrombose – Symptome

Die Beschwerden einer Thrombose können unterschiedlich sein. Wie sich die Symptome äußern, hängt davon ab, welches Blutgefäß betroffen ist und mit welcher Geschwindigkeit sich ein Blutgerinnsel gebildet hat. Ein plötzlicher Verschluss einer Vene führt zu stärkeren Symptomen als einer, der sich über Tage oder Wochen entwickelt hat und die Vene allmählich verstopft. Es kommt zudem vor, dass ein Gerinnsel zunächst symptomlos bleibt und erst nach einiger Zeit Beschwerden verursacht.

In etwa 90 Prozent aller Fälle entsteht eine Thrombose im Bein, in den tiefer liegenden Bein- und Beckenvenen. Im Arm bildet sich eine Thrombose deutlich seltener, verursacht dann allerdings meist stärkere Beschwerden. Grundsätzlich kann sich eine Thrombose jedoch im ganzen Körper bilden. Unter anderem an diesen Stellen:

  • Im Kopf: Wird ein Gefäß im Kopf verstopft, erleidet der Betroffene einen Schlaganfall.
  • In einem Herzkranzgefäß: Die Folge einer Thrombose in einem Herzkranzgefäß ist ein Herzinfarkt.
  • Im Bereich des Analkanals: Kommt es zu einer Thrombose im Venengeflecht um den Analkanal herum, entsteht eine Analthrombose (auch Perianalthrombose oder Perianalvenenthrombose).

Symptome einer Thrombose im Bein:

Häufig bildet sich eine Thrombose in den großen Venen des Unterschenkels. In ihnen fließt das Blut besonders langsam in Richtung Herz, da es sich gegen die Schwerkrampft bewegt. Typische Symptome sind:

  • Gefühl von Schwere und Spannung im Unterschenkel
  • Schwellungen in der Wade, auch in der Region um den Knöchel
  • Schmerzen im betroffenen Unterschenkel, manchmal auch im Fuß, im Oberschenkel oder in der Leiste. Die Beschwerden können sich ähnlich wie ein Muskelkater äußern.
  • Überwärmung im Unterschenkel
  • Veränderungen der Haut: Sie kann gespannt sein, auch glänzend sowie bläulich verfärbt.
  • Direkt unter der Haut verlaufende Venen treten sichtbar hervor („Warnvenen“)
  • Zudem können leichtes Fieber und ein beschleunigter Puls auftreten.

Bei etwa der Hälfte der Patienten zeigen sich jedoch keinerlei Symptome. So kann auch eine tiefe Beinvenenthrombose längere Zeit unbemerkt bleiben.

Stellen sich erste Thrombose-Beschwerden ein, sollte umgehend der Notarzt gerufen werden. Um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden, muss das Wachstum des Blutgerinnsels gestoppt und der Blutfluss schnellstmöglich wieder in Gang gebracht werden. Eine mögliche, lebensbedrohliche, Komplikation ist eine Lungenembolie. Sie entsteht, wenn sich ein Thrombus aus der Bein- oder Beckenvene löst und mit dem Blutstrom zur Lunge geschwemmt wird. Setzt sich das Blutgerinnsel in einer Lungenarterie fest, kann es sie komplett verstopfen.

Symptome einer Venenentzündung:

Im Fall einer Venenentzündung, kann sich auch ein Thrombus in oberflächlichen Venen oder Krampfadern bilden. Meist ist die betroffene Stelle tastbar und schmerzt. Die entzündete Ader fühlt sich dann dick und hart an, ist gerötet und überwärmt. Tritt eine Thrombose in oberflächlichen Venen auf, kann sie bis in die tiefen Beinvenen hineinreichen.

Thrombose – Ursachen

Eine Thrombose kann durch drei verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Das sind ein gestörter Blutfluss, veränderte Gefäßwände sowie eine veränderte Blutzusammensetzung. Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, eine Thrombose zu bekommen, wenn man bereits einmal daran erkrankt war oder eine Embolie hatte. Zudem steigt das Thromboserisiko mit zunehmendem Lebensalter. Folgende Faktoren können die Thrombose auslösen oder Risiken erhöhen:

Wenn der Blutfluss gestört ist:

Ein zu langsamer Blutfluss oder die Bildung von Strömungswirbeln begünstigen die Entstehung einer Thrombose. Dazu kommt es unter anderem durch:

  • Langes Sitzen in Flugzeug, Bus oder Auto. Auch beengtes Sitzen ist ungünstig.
  • Krankhaft erweiterte Venen (Krampfadern)
  • Herzschwäche
  • Vorhofflimmern
  • Druck auf das betroffene Gefäß, beispielsweise durch einen Tumor oder Knochenvorsprung

Wenn die Gefäßwand verändert ist:

Zu Schäden oder Veränderungen an den Gefäßwänden kommt es unter anderem durch Entzündungen, Infektionen, Verletzungen oder Verbrennungen. Bei Arterien wirkt sich insbesondere die Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose) negativ aus.

Wenn die Zusammensetzung des Blutes verändert ist:

Eine leichtere Blutgerinnung als üblich, kann die Thrombosebildung begünstigen. Man bezeichnet dies als Thrombophilie. Dazu führen unter anderem diese Gründe:

  • Störung der Blutgerinnung: Oft ist dies angeboren, beispielsweise bei APC-Resistenz oder Faktor-V-Leiden-Mutation.
  • Blutkrankheiten wie Polyzythämie. Dabei sind im Blut zu viele Blutzellen.
  • Dickes Blut aufgrund von Flüssigkeitsmangel
  • Medikamente wie beispielsweise die Antibaby-Pille oder eine Hormonersatztherapie (während der Wechseljahre)
  • Krebs- und Autoimmunerkrankungen
  • Infektionskrankheiten mit Fieber
  • Genetisch bedingte Blutgerinnungsstörungen
  • Schwangerschaft
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Starkes Schwitzen, durch intensiven Sport oder anstrengende Arbeiten, auch durch Fieber
  • Gifte, die die Blutgerinnung beeinflussen

Thrombose – Diagnose

Im Erstgespräch mit dem Patienten erhebt der Arzt Informationen zu den aktuellen Beschwerden und zur Krankengeschichte. In der folgenden körperlichen Untersuchung werden die Partien abgetastet, bei denen der Arzt eine Thrombose vermutet. Anzeichen für die angenommene Diagnose geben Schwellungen, Hautverfärbungen, Schmerzen, Druckempfindlichkeit, Spannungsgefühle sowie hervortretende Venen. Bei jüngeren Patienten wird auch nach angeborenen Anomalien der Venen geschaut. Sind ältere Menschen betroffen, ist es zudem ratsam eine Tumorerkrankung auszuschließen. Denn hinter einer Thrombose kann auch eine Krebserkrankung stecken. Für eine genaue Diagnostik folgen unter anderem diese Kontrollen:

Bildgebende Verfahren:

Venen und Blutfluss lassen sich mithilfe von Ultraschall, durch eine Doppler-Sonografie (auch Duplex-Sonografie) darstellen. Selbst Blutgerinnsel kann man so oft erkennen. Mit der sogenannten Kompressionssonografie drückt der Arzt die Vene mit dem Ultraschallkopf zusammen. Lässt sich dies problemlos durchführen, liegt in der speziellen Vene keine Thrombose vor. Anders dagegen, wenn sich die Vene gar nicht oder nur zum Teil zusammenpressen lässt. Dies spricht dann für ein Blutgerinnsel.

Die sogenannte Phlebografie ist eine Röntgenuntersuchung mit vorheriger Gabe von Kontrastmittel. So lässt sich ein mögliches Blutgerinnsel erkennen.

Ebenfalls geeignet zur Darstellung einer Thrombose sind Computertomografie und Magnetresonanztomografie.

Laboruntersuchungen:

Eine Blutanalyse gibt Aufschluss über spezielle Blutwerte, beispielsweise durch eine D-Dimer-Bestimmung. Ist der D-Dimer-Spiegel erhöht, kann ein Blutgerinnsel der Grund sein. Allerdings ist der Anteil dieser kleinen Eiweißbruchstücke auch in anderen Fällen erhöht. So beispielsweise bei einer Infektion, einer Schwangerschaft oder nach einer Operation.

Eine Thrombophilie-Diagnostik erfolgt insbesondere dann, wenn kein Auslöser für ein Blutgerinnsel nachweisbar ist und wenn bereits Gerinnungsstörungen in der Familie auftraten. Diese ausführliche Blutuntersuchung ist sinnvoll, um eine angeborene Blutgerinnungsstörung ausschließen zu können.

Thrombose – Behandlung

Grundsätzlich ist eine Thrombose heilbar. Der Behandlungserfolg hängt dabei jedoch entscheidend von schneller ärztlicher Hilfe ab. So ist eine tiefe Venenthrombose immer ein Notfall und erfordert sofortige ärztliche Maßnahmen. Bei der anschließenden Therapie geht es darum, das Wachstum des Blutgerinnsels aufzuhalten, den Thrombus gegebenenfalls zu beseitigen sowie den Blutfluss im blockierten Gefäß wieder zu normalisieren. Ganz entscheidend ist zudem, ernste Komplikationen wie eine Lungenembolie oder ein postthrombotisches Syndrom zu vermeiden.

Medikamentöse Behandlung der Thrombose:

Um zu verhindern, dass ein Blutgerinnsel weiterwächst, gibt der Arzt dem Patienten gerinnungshemmende Medikamente. Auch die Gefahr, eine Lungenembolie zu erleiden, wird so verringert. Meist wird der Wirkstoff Heparin als Thrombose-Spritze oder als Infusion eingesetzt. Häufig findet in der Akuttherapie neben Heparin auch der Wirkstoff Fondaparinux Anwendung. In der Regel müssen Patienten nach der Akutbehandlung, beispielsweise einer tiefen Venenthrombose, über mehrere Monate hinweg Thrombose-Tabletten einnehmen. Dies schützt vor der Bildung eines neuen Verschlusses. Für die Behandlung oberflächlicher Venenentzündungen eignet sich zudem eine Heparin-Salbe.

Behandlung durch Thrombose-Strümpfe:

In der Kompressionstherapie wird ein Druck von außen auf die betroffenen Gefäße erzeugt. Zunächst legt der Arzt dazu für einige Tage einen festen Kompressionsverband an. Im Anschluss erhält der Patient individuell angepasste Thrombose-Strümpfe (auch Kompressionsstrümpfe oder Thrombose-Socken). Ziel dieser Druck-Behandlung ist es, den Blutfluss in den Venen zu beschleunigen und das weitere Wachstum des Blutgerinnsels aufzuhalten. Zudem lindern Kompressionsstrümpfe Schmerzen und auch Schwellungen. Sie fördern die Auflösung eines Gerinnsels und verringern das Risiko von Komplikationen. Tiefe Thrombosen in den Venen können so effektiv therapiert werden.

Thrombose-Strümpfe sind in vier verschiedenen Stärkegraden erhältlich. Sie eignen sich auch gut, um einer möglichen Reisethrombose vorzubeugen. Denn bei langen Flugreisen oder Autofahrten fließt das Blut durch langes Sitzen langsamer, was einen möglichen Blutstau begünstigen könnte.

Behandlung durch Thrombolyse:

Eher selten wenden Ärzte die Thrombolyse an, da sich dadurch das Risiko für schwere Blutungen erhöht. Das Verfahren verspricht den besten Erfolg dann, wenn ein Blutgerinnsel noch nicht lange besteht, bestenfalls einige Tage. Mit Hilfe spezieller Medikamente, die als Infusion verabreicht werden, versucht man den Thrombus, im Fall einer tiefen Venenthrombose, aufzulösen. Dabei kommen Wirkstoffe wie Urokinase, Streptokinase oder Alteplase zum Einsatz.

Thrombose-Operation:

Mittels der sogenannten Thrombektomie entfernen Chirurgen ein Blutgerinnsel operativ. Da die Operation einige Risiken birgt, wendet man sie nicht standardmäßig an. Nach der Operation müssen Patienten gerinnungshemmende Medikamente einnehmen und eine Kompressionstherapie durchführen.

Homöopathie bei Thrombose

Ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel stellt eine lebensbedrohliche Situation dar. Daher sollte bei Anzeichen einer Thrombose umgehend der Notarzt informiert werden. Im Anschluss an die Akutbehandlung und in Absprache mit dem behandelnden Arzt können bei anschließender Therapie auch homöopathische Mittel hilfreich sein. Meist ist eine homöopathische Behandlung auch bereits prophylaktisch von Vorteil. So kann manchmal die Bildung einer tiefen Venenthrombose aufgehalten werden. Folgende Arzneien werden, je nach individueller Symptomatik, häufig zur Therapie empfohlen (Auswahl):

  • Crotalus
  • Cuprum arsenicosum
  • Kalium chloratum
  • Latrodectus mactans
  • Quebracho

Akupunktur bei Thrombose

Eine akute Thrombose ist ein Notfall und muss dementsprechend sofort von einem Arzt behandelt werden. Vorbeugend profitieren viele Patienten, die an Durchblutungsstörungen leiden, von Akupunktur. Mit der Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin lassen sich die Beschwerden oftmals erfolgreich regulieren. Gegebenenfalls kann man durch die Therapie mit den Akupunkturnadeln die Bildung von Blutgerinnseln und somit die Entwicklung einer tiefen Beinvenenthrombose aufhalten. Zudem ist Akupunktur auch als schmerzlindernde Methode bekannt und daher für viele Patienten eine Alternative zur Einnahme von Medikamenten. Akupunktur kann schulmedizinische Verfahren häufig sinnvoll ergänzen.

Thrombose – Vorbeugung:

Um der Gefahr einer Venenthrombose vorzubeugen, kann man selbst einiges tun. Allerdings lassen sich Risiken, wie ein höheres Lebensalter oder eine angeborene Blutgerinnungsstörung, nicht beeinflussen. Mit folgenden Tipps kann man die Wahrscheinlichkeit der Bildung einer Venenthrombose deutlich senken:

  • Genügend Flüssigkeit aufnehmen: Täglich sollte man 1,5 bis 2 Liter Wasser oder Tee trinken. Auch stark verdünnte Fruchtschorlen eignen sich. Wer an einer Herzschwäche oder einem Nierenleiden erkrankt ist, sollte über die geeignete Trinkmenge unbedingt mit dem Arzt Rücksprache halten.
  • Regelmäßig bewegen: Es ist wichtig, den Blutfluss in den Beinvenen anzuregen. Dazu empfehlen sich Ausdauersportarten wie Radfahren, Wandern, Schwimmen oder Walking sowie spezielle Venengymnastik. Ungeeignet sind hingegen Sportarten, bei denen es häufig abrupte Stopps oder Richtungswechsel gibt. Daher sollten beispielsweise Krafttraining, Tennis oder Squash von Venenpatienten nicht ausgeübt werden.
  • Langes Sitzen und Stehen vermeiden: Lässt sich dieser Ratschlag im Beruf nicht umsetzen, sollten Betroffene zumindest darauf achten, zwischendurch immer einmal die Füße durchzubewegen, um den Blutfluss in den Waden anzuregen. Oder, wenn möglich, öfter ein paar Schritte laufen oder die Füße hochlegen.
  • Ausgewogen ernähren: Insbesondere sollte Übergewicht reduziert werden.
  • Kalt-warme Güsse anwenden: Öfter im Wechsel kalt und warm duschen. Dabei zuletzt das kalte Wasser anstellen. Dies fördert die Durchblutung, stärkt die Venen und kann zum Beispiel der Bildung einer tiefen Beinvenenthrombose entgegenwirken.
  • Auf einengende Kleidung verzichten: Venenpatienten sollten unter anderem keine Strümpfe mit engem Gummi tragen. Zudem empfiehlt es sich, darauf zu achten, die Beine nicht längere Zeit übereinanderzuschlagen oder die Knie stark zu beugen. Dies könnte die Blutgefäße in den Kniekehlen abdrücken und so eine Gerinnselbildung fördern.
  • Kompressionsstrümpfe tragen: Sogenannte Thrombosestrümpfe sollten, wenn vom Arzt verordnet, konsequent getragen werden. Vorbeugend sind Stützstrümpfe aus der Apotheke hilfreich. Insbesondere dann, wenn man oft lange Stehen muss, bevor man eine längere Reise im Auto oder Flugzeug antritt oder auch wenn es sehr warm ist. Stützstrümpfe sind für Venenpatienten jedoch kein Ersatz für Kompressionsstrümpfe.
  • Gerinnungshemmende Medikamente: Nach Operationen oder im Fall von längerer Bettlägerigkeit verordnet der Arzt meist Thrombose-Tabletten oder –Spritzen, um die Bildung einer Venenthrombose zu verhindern.
  • Nicht rauchen: Rauchen schädigt die Gefäße und fördert deren Verkalkung. Dies erhöht das Risiko für verengte Gefäße und Thrombosen.
  • Einnahme von Hormonen gut abwägen: Bestimmte Anti-Baby-Pillen können das Thromboserisiko erhöhen. Ebenso eine Hormonersatztherapie während der Wechseljahre.

Thromboserisiko in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft verändern sich Hormonhaushalt, Zusammensetzung des Blutes und auch Venenwände. Zudem drückt das Ungeborene mit der Zeit immer stärker auf die Venen der Bauchregion. Das alles trägt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Thrombosebildung bei. Ein Risiko für einen Gefäßverschluss besteht auch dann, wenn Angehörige bereits eine Thrombose, einen Schlaganfall oder eine Lungenembolie erlitten haben. Am besten lässt man sich von seinem Gynäkologen beraten, ob es sinnvoll ist, während und auch vorübergehend nach der Schwangerschaft Thrombosestrümpfe zu tragen. Gegebenenfalls ist auch die Einnahme gerinnungshemmender Medikamente zu empfehlen.

Thrombose – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden „Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis“ unter dem ICD-Code: „I80“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Thrombose – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Thrombose – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ zum Thema Thrombose

Warum erhöht Bewegungsmangel das Thromboserisiko?

Bewegung unterstützt den Blutfluss in den Beinvenen. Dann drücken die Muskeln von außen auf die Venen, ähnlich wie eine Pumpe. Die Venenklappen verhindern, dass das Blut zurückfließt. Können die Venenklappen dieser Funktion nicht nachkommen, weil sie nicht mehr dicht sind oder fehlt der Pumpeneffekt aufgrund längerer Inaktivität, kann dies die Bildung eines Blutgerinnsels begünstigen. Dies erhöht unter anderem das Risiko zur Entstehung einer tiefen Beinvenenthrombose.

Warum erhöht Covid-19 das Thromboserisiko?

Viele an Covid-19 Erkrankte sind auch von Thrombosen betroffen. Mediziner vermuten den Grund der stark aktivierten Blutgerinnung im Zusammentreffen zweier Faktoren: Das Virus schädigt die Gefäßwände zum Teil deutlich, während die Corona-Infektion zusätzlich auch eine heftige Entzündung im Körper auslöst. Meist waren davon bislang Patienten mit schwerem Corona-Verlauf betroffen.

Wie kann man eine Reisethrombose verhindern?

Durch mehrstündige Reisen im Auto oder im Flugzeug kann sich das Thromboserisiko erhöhen. Denn sitzt man über einen langen Zeitraum hinweg still und bewegt sich nicht, knicken die Venen ab und der Blutfluss gerät ins Stocken. Hilfreich ist dann das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Sie üben einen leichten Gegendruck am Bein aus und gewährleisten so, dass das Blut ungestört weiterfließt. Tiefen und auch oberflächlichen Thrombosen kann man so vorbeugen.

Weshalb können Krampfadern Thrombosen begünstigen?

Die stark erweiterten Blutgefäße zeigen sich meist an den Unterschenkeln. In den Krampfadern fließt das Blut langsamer und die Venenklappen funktionieren dort nicht mehr richtig. Beides zusammen begünstigt die Entstehung einer tiefe Venenthrombose.

Wie gefährlich ist eine Thrombose?

Eine Thrombose ist eine ernste Erkrankung, insbesondere eine tiefe Venenthrombose. Löst sich zum Beispiel ein Blutgerinnsel und wird zu einem Gefäß in der Lunge transportiert, können Betroffene eine Lungenembolie erleiden. Wird ein Gefäß im Gehirn verstopft, kann ein Schlaganfall die Folge sein. Ein blockiertes Herzkranzgefäß kann einen Herzinfarkt verursachen. Verstopft ein Thrombus eine Vene über längere Zeit hinweg, droht sie dadurch dauerhaft Schaden zu nehmen. Betroffene können dann ein postthrombotisches Syndrom bekommen.

Welcher Arzt bei Thrombose?

Sobald man ein Anzeichen einer Thrombose erkennt, sollte man einen Notarzt rufen und die Nummer 112 wählen. Rasches Handeln ist wichtig, denn das Wachstum des Blutgerinnsels muss umgehend gestoppt werden. Es geht im Akutfall vor allem darum, Komplikationen wie eine lebensgefährliche Lungenembolie, zu verhindern.

Quellen

  • Herold, Gerd: Innere Medizin, Gerd Herold, Ausgabe 2019
  • S3-Leitlinie: Prophylaxe der venösen Thromboembolie, Stand: 15.10.2015 (Abruf 28.06.2021)
  • S2-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie, Stand: 10.10.2020 (Abruf 29.06.2021)
  • Berufsverband Deutscher Internisten e.V., www.internisten-im-netz.de (Abruf 29.06.2021)
  • Deutsche Herzstiftung e.V., www.herzstiftung.de (Abruf 30.06.2021)
  • Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V., www.dzhk.de (Abruf 30.06.2021)
  • Deutsche Gefäßliga e.V., www.deutsche-gefaessliga.de (Abruf 1.07.2021)
  • Die Techniker, www.tk.de (Abruf 1.07.2021)
  • Focus Arztsuche: Thrombose, www.focus-arztsuche.de (Abruf 30.06.2021)
  • BR2: „Wenn zuviel Blut gerinnt“, www.br.de (Abruf 6.07.2021)
  • Homöopathie-Liste (Eva-Marbach Verlag), www.homoeopathie-liste.de (Abruf 5.07.2021)
  • Deutsche Akupunktur Gesellschaft: www.deutsche-akupunktur-gesellschaft.de (Abruf 6.07.2021)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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