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Polyneuropathie: Ursachen, Symptome, Therapie

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Polyneuropathie ist eine neurologische Krankheit, die die peripheren Nerven befällt und schädigt. Dadurch können Taubheitsgefühle, Schmerzen und Lähmungen entstehen. Besonders häufig treten die Symptome an Füßen oder Händen auf.

Was ist Polyneuropathie?

Die Erkrankung äußert sich durch Funktionsstörungen von Nervengruppen im peripheren Nervensystem. Betroffen sind dementsprechend ausschließlich Nerven außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks. Besonders häufig sind dies die Nervenfasern in den Gliedmaßen, meist in den Füßen, aber auch teilweise in den inneren Organen, je nachdem, ob motorische, autonome oder sensible Nerven angegriffen sind. Polyneuropathie ist eine Erkrankung, die sich auf unterschiedlichsten Wegen ausbilden kann. In der medizinischen Literatur sind über dreihundert verschiedene Ursachen für die Entstehung einer Polyneuropathie beschrieben. Die Symptome reichen von Missempfindungen oder Taubheit der Hautoberfläche bis zu Lähmungen, heftigen Schmerzattacken und Störungen von Organsystemen. Wie es genau zu den fortschreitenden Nervenschäden kommt, ist zur Zeit noch nicht bis ins Detail geklärt.

Polyneuropathie – Verlauf

Häufig verläuft eine Polyneuropathie zunächst ohne wahrnehmbare Krankheitszeichen. Dadurch wird das Nervenleiden relativ spät erkannt. Das ist ungünstig in Bezug auf erfolgreiche Behandlungsaussichten. Die besten Heilungschancen bestehen bei einem frühzeitigen Start geeigneter Therapien. Wenn eine vollständige Heilung nicht mehr erreicht werden kann, so bestehen dennoch Aussichten, das weitere Fortschreiten der Polyneuropathie zu bremsen. Behandelt wird in der Regel die zugrundeliegende Erkrankung. Mit dem Abklingen der Grunderkrankung gehen unter Umständen auch die Beschwerden durch die geschädigten Nerven zurück.

Polyneuropathie – Symptome

Von Polyneuropathie können unterschiedliche Nervenarten betroffen sein: die sensiblen Nerven, die motorischen Nerven und die autonomen Nerven. Abhängig davon, welche Nerven geschädigt sind, äußern sich nicht zuletzt auch Art und Schwere der Symptome. Die sensiblen Nerven registrieren unter anderem Berührungen, Druck, Temperatur- und Schmerzreize. Die motorischen Nerven steuern die Muskelbewegungen. Die autonomen Nerven kontrollieren Stoffwechselvorgänge, die auch unbewusst funktionieren, wie zum Beispiel Puls, Atmung oder Verdauung.

Symptome bei Schädigung der sensiblen Nerven

Die Mehrzahl der Polyneuropathien beeinträchtigen die sogenannten sensiblen Nerven. Erste Beschwerden treten oft an Zehen und Fingern auf: Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühl oder stechende Schmerzen. Die Rückmeldung der Nerven auf Druck und Temperatur sowie der Tastsinn sind eingeschränkt. Oft treten die Symptome spiegelbildlich auf beiden Körperseiten auf. Weitere typische Beschwerden, meist an den Gliedmaßen, sind:

  • Druck- oder Engegefühl
  • Körperteile fühlen sich abgeschnürt an
  • anhaltendes Kribbeln
  • stechende Schmerzen
  • ausbleibendes Schmerzgefühl bei Verletzungen
  • eingeschränktes Tastgefühl
  • Gangunsicherheit, besonders bei geschlossenen Augen
  • unangenehmes Kribbeln, wie Ameisen auf der Haut
  • Körperteile fühlen sich geschwollen an
  • brennende Schmerzen in den Füßen (Burning-Feet-Syndrom)

Symptome bei Schädigung der motorischen Nerven

Diese Schädigungen sind seltener als die Beeinträchtigungen der sensiblen Nerven. Die Beschwerden reichen von Bewegungseinschränkungen bis zu Lähmungen, wenn der Muskel überhaupt nicht mehr angesteuert und aktiviert werden kann. Weitere Krankheitszeichen sind typischerweise:

  • unwillkürliches Zucken von Muskelpartien
  • Krämpfe der Muskulatur
  • anhaltendes Kribbeln
  • Muskelschwäche, verminderte Belastungsfähigkeit
  • längerfristig auch Muskelschwund

Symptome bei Schädigung der autonomen Nerven

Hier können alle Körperfunktionen gestört sein, die nicht der willentlichen Steuerung unterliegen. Ist zum Beispiel der Magen-Darm-Trakt betroffen, sind Verdauungsstörungen zu erwarten. Weitere Symptome sind je nach dem Organ, das beeinträchtigt ist:

  • Verstopfung oder Durchfall
  • Magenlähmung
  • Störungen bei der Entleerung der Blase
  • Schwindel
  • Ohnmacht
  • ausbleibender Pupillenreflex
  • Schluckstörungen
  • Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen
  • Blutdruckschwankungen
  • Geschwüre
  • Wassereinlagerungen im Körper
  • Impotenz
  • herabgesetzte Schweißbildung

Polyneuropathie – Ursachen

Eine Polyneuropathie kann sich aus den unterschiedlichsten Gründen ausbilden. Häufig steht eine Stoffwechselerkrankung hinter dem Ausbruch. Aber auch Vergiftungen und Infektionen können zu einer Polyneuropathie führen. Inzwischen ist eine Vielzahl von Ursachen für das Nervenleiden entdeckt worden. Dennoch lassen sich noch immer bei einem Fünftel der Erkrankten keinerlei Krankheitsursachen nachweisen.

In Mitteleuropa steht die Zuckerkrankheit als Verursacher an erster Stelle. Etwa die Hälfte der Diabetiker entwickelt im Laufe der Krankheit eine Polyneuropathie. Das gilt sowohl für Typ-1-Diabetes wie auch für die später auftretende Typ-2-Diabetes. Oft stellen sich die Symptome der Neuropathie im Verlauf der Diabetes nur allmählich ein. Dadurch werden erste Warnzeichen häufig übersehen. Wie die Schädigung der Nerven genau zustande kommt, ist nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass bei erhöhter Glukosekonzentration im Blut von den Schwann-Zellen in den Nerven vermehrt Sorbitol gebildet wird, wodurch es zu osmotischen Gewebeschäden kommt. Aufgrund der für eine Diabetes typischen Schädigung feinster Blutgefäße, entsteht darüber hinaus eine Mangelversorgung der Nervenzellen, die sich ebenfalls ungünstig auswirkt. Die frühzeitige und nachhaltige Einstellung der Blutzuckerwerte hat einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf der Polyneuropathie.

Bei einigen Polyneuropathie-Patienten steht langjähriger Alkoholmissbrauch hinter dem Ausbruch der Krankheit. Hier scheint der Alkohol als schleichendes Nervengift zu fungieren. Die genauen Stoffwechselvorgänge sind noch nicht abschließend erforscht. Die Patienten haben häufig Probleme an Füßen und Beinen. Auch die Augen können betroffen sein. Weitere wichtige Ursachen für die Entwicklung einer Polyneuropathie sind:

  • Vergiftungen z. B. durch Arsen, Blei oder Lösungsmittel
  • Infektionen z. B. Gürtelrose, Herpes simplex, Borreliose, HIV oder Pfeiffersches Drüsenfieber
  • Autoimmunerkrankungen wie das Guillain-Barré-Syndrom oder Kollagenosen
  • Schilddrüsenunterfunktion oder auch -überfunktion
  • Gicht
  • Vitamin-B12-Mangel oder -Überdosierung
  • Nierenkrankheiten
  • Lebererkrankungen
  • Karzinome
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, z. B. bei einer Chemotherapie
  • angeboren Erkrankungen wie HMSN

Polyneuropathie – Diagnose

Der Arzt wird sich zunächst nach konkreten Beschwerden und Vorerkrankungen erkundigen. Er wird zudem nach eingenommenen Medikamenten und den Konsumgewohnheiten von Alkohol fragen. Auch die mögliche berufliche Belastung mit Schadstoffen und Giften ist für die Diagnose relevant.

Bei der körperlichen Untersuchung werden die Reflexe, unter anderem der Pupillen und der Achillessehne, überprüft. Der Arzt nimmt Tests der Sensorik vor, mit deren Hilfe sich der Tastsinn und die Temperaturempfindlichkeit der peripheren Nerven beurteilen lässt. Über eine Blutuntersuchung werden die Blutzucker- und Entzündungswerte bestimmt. Dazu eventuell auch Leber- und Nierenwerte, Vitamin-B12-Konzentration oder der Nachweis von Antikörpern, die auf eine Erkrankung an Borreliose hinweisen.

Via Elektroneurografie lässt sich die Nervenleitgeschwindigkeit messen. Ist sie herabgesetzt, spricht dies für eine Erkrankung an Polyneuropathie. Mittels Elektromyografie kann die Aktivität der Muskeln getestet werden. Auf diese Weise zeigen sich Beeinträchtigungen der motorischen Nerven. Ein EKG kann Schädigungen an den autonomen Nerven des Herzens aufzeigen.

Bei Bedarf nimmt der Arzt auch eine Gewebeprobe und untersucht diese mit dem Mikroskop auf krankhafte Veränderungen an den Nervenfasern. Hat der Patient Probleme beim Wasserlassen, wird meist eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase vorgenommen, um festzustellen, ob die Entleerung der Blase richtig funktioniert. In seltenen Fällen wird auch das Erbgut auf genetische Veränderungen untersucht, um eine erblich bedingte Polyneuropathie auszuschließen.

Polyneuropathie – Behandlung

Die Therapie richtet sich nach den Ursachen, die zur Ausbildung einer Neuropathie geführt haben. Vorliegende Grunderkrankungen, wie etwa Diabetes, werden behandelt. Liegt eine Vergiftung vor, muss das Gift ausgeschieden oder deaktiviert werden. Im Fall einer alkoholischen Polyneuropathie ist es für Patienten wichtig, Enthaltsamkeit zu üben und einen Entzug durchzuführen. Beim Vorliegen eines Vitamin-B12-Mangels werden die fehlenden Vitamine in Tablettenform verabreicht.

Beschwerden, die mit der Polyneuropathie verbunden sind, lassen sich teilweise durch Medikamente lindern. Schmerztabletten, Schmerzpflaster oder krampflösende Medikamente machen vielen Patienten die Nervenschmerzen erträglicher. Epilepsi-Medikamente und Antidepressiva können Missempfindungen und anhaltende Schmerzen abmildern.

Von der Anwendung der Reizstromtherapie profitieren ebenfalls einige Betroffene. "TENS" nennt sich das Verfahren, bei dem sich die Patienten bei Schmerzattacken über Elektroden auf der Haut elektrische Impulse verabreichen können. Die leichten Stromschläge aus dem mobilen Gerät können zum Nachlassen des Schmerzes führen.

Empfehlenswert sind auch verschiedene Verfahren, die zu den physikalischen Therapien zählen. Durch Wechselbäder, Krankengymnastik sowie kalte und warme Wickel wird die Durchblutung angeregt und die Beweglichkeit gesteigert. Das kommt den geschädigten Nerven zugute und entspannt die Muskulatur. Gelähmte Muskeln können mit Elektrobehandlungen gestärkt werden. Die häufig vorkommenden Unsicherheiten beim Laufen und Stehen lassen sich teilweise durch orthopädische Schuhe oder stützende Schienen verbessern.

Homöopathie bei Polyneuropathie

Polyneuropathien können durch Stoffwechselerkrankungen, Vergiftungen und Infektionen ausgelöst werden. An erster Stelle steht daher die Behandlung der Grunderkrankung. Eine homöopathische Therapie erfolgt meist zur Linderung von Beschwerden, wie Schmerzen, Missempfindungen und Kribbeln der Haut. Der Einsatz der jeweiligen Arzneimittel sollte unbedingt mit dem behandelnden Mediziner koordiniert werden. Gegen die unterschiedlichen Symptome, die von einer Polyneuropathie ausgehen können, werden folgende homöopathische Mittel empfohlen (Auswahl):

  • Aconitum: bei brennenden und stechenden Nervenschmerzen
  • Agaricus muscarius: bei Taubheit, Kribbeln und Missempfindungen
  • Spigelia: bei regelmäßig auftretenden Schmerzen
  • Verbascum: bei akut auftretenden Nervenschmerzen
  • Cina: bei erhöhten Reizzuständen und Muskelkrämpfen
  • Kalium phosphoricum, Magnesium phosphoricum und Zincum chloratum (auch "Schmerztrias" genannt): zur Beruhigung von Nervensystem und Muskulatur

Akupunktur bei Polyneuropathie

Akupunktur ist inzwischen eine bewährte Therapie, die bei Polyneuropathie begleitend auch im Rahmen der schulmedizinischen Behandlung empfohlen wird. Von der gezielten Stimulierung der Nervenbahnen scheinen gerade Patienten mit dieser Erkrankung in besonderem Maße zu profitieren. Der Einsatz der Akupunkturnadeln kann bei Sensibilitätsstörungen und Nervenschmerzen Beschwerden erheblich abmildern. Durch die Impulse der Einstiche sollen Blockaden und Störungen des Energieflusses im Körper gelöst werden. Spürbare Erfolge der Behandlung zeigen sich meist nach einer Serie von Akupunkturbehandlungen.

Polyneuropathie bei Diabetikern

Diabetes (sowohl Typ 1 als auch Typ 2) ist in Mitteleuropa die häufigste Ursache einer Polyneuropathie. Bis zu fünfzig Prozent der Zuckerkranken leiden im Verlauf der Krankheit unter diabetischer Polyneuropathie. Hauptsächlich treten Schäden an den sensiblen Nerven auf. Hier sind es die Füße, die besonders betroffen sind. Durch das herabgesetzte Schmerzempfinden werden kleinere Verletzungen nicht bemerkt. Das kann rasch zu Problemen führen, weil die Wundheilung bei Diabetes krankheitsbedingt ohnehin nur sehr langsam verläuft. Die nachlassende Sensibilität an den Fußsohlen führt zu Gangunsicherheiten. Es können sich brennende Schmerzen, unangenehmes Kribbeln oder Taubheitsgefühle einstellen.

Polyneuropathie – Was kann ich selbst tun?

Wer unter Polyneuropathie leidet, sollte die ärztlichen Anweisungen zur Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung genau befolgen. Für Diabetiker zum Beispiel ist es wichtig, akribisch auf die Einhaltung gut eingestellter Blutzuckerwerte zu achten. Hilfreich sind zudem physio- und ergotherapeutische Übungen, die auch in Eigeninitiative durchgeführt werden können. Sie verbessern Gleichgewichtssinn und Gangsicherheit. Patienten mit eingeschränkter Muskelfunktion sollten Kraft- und Ausdauertraining nutzen, um die Muskelkraft zu verbessern. Diese Empfehlung gilt ebenfalls für Patienten, die nach einer Chemotherapie unter Einschränkungen der Körperkraft und Ausdauer leiden.

Polyneuropathie – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden "Polyneuropathien und sonstige Krankheiten des peripheren Nervensystems" unter den ICD-Codes: "G60-G64" erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Polyneuropathie – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Polyneuropathie – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ zum Thema Polyneuropathie

Wie wirkt sich eine Polyneuropathie aus?

Polyneuropathie ist eine neurologische Störung. Betroffen sein können alle Nerven außerhalb des Rückenmarks und Gehirns. Häufig zeigen sich Symptome an Füßen und Beinen, seltener an Hand, Arm oder Rumpf. Meist lassen das Tastgefühl und die Druckempfindlichkeit an Fuß und Bein nach. Die Folge sind Gangunsicherheit und Gleichgewichtsprobleme. Muskelschwäche und Lähmungen sind ebenfalls möglich. Es kann aber auch zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Das Herz-Kreislauf-System ist in manchen Fällen beeinträchtigt. Einige Patienten haben Schwierigkeiten mit der Blasenentleerung. Andere Organe sind nur selten in Mitleidenschaft gezogen.

Kann Polyneuropathie eine Berufskrankheit sein?

Das ist durchaus möglich. Beschäftigte, an deren Arbeitsplatz Belastungen mit Schwermetallen, bestimmten Lösungsmitteln oder schädlichen Chemikalien auftreten, haben ein erhöhtes Risiko für eine toxische Polyneuropathie. In einigen Branchen ist Polyneuropathie als Berufskrankheit anerkannt. Ob tatsächlich eine toxische Polyneuropathie vorliegt, kann beispielsweise ein Arzt mit einer Spezialisierung auf Umweltmedizin ermitteln.

Kann Vitaminmangel zu Polyneuropathie führen?

Ja. Sowohl der Mangel an Vitamin B12 als auch eine Überdosierung mit zugeführtem Vitamin B12 kann Polyneuropathie verursachen. Deshalb sollte man bei Nervenschädigungen keinesfalls prophylaktisch dieses Vitamin einnehmen. Erst wenn der Arzt bei einer Blutuntersuchung festgestellt hat, dass tatsächlich ein Mangel vorliegt, ist die Einnahme hilfreich.

Was ist die häufigste Ursache von Polyneuropathie?

Für Polyneuropathie sind bisher mehr als 300 verschiedene Ursachen beschrieben worden. In Deutschland ist die häufigste Ursache die Volkskrankheit Diabetes. Jeder zweite Diabetiker ist im Verlauf seiner Erkrankung von Polyneuropathie betroffen. Meist zeigen sich Beschwerden der sensiblen Nerven. Die Schädigungen des Nervengewebes führen unter anderem zu Kribbeln im Bein und Taubheitsgefühle im Fuß. Die Symptome zeigen sich besonders nachts. Die Therapie der Polyneuropathie besteht vornehmlich in der sorgfältigen Einstellung der Blutzuckerwerte. Die Behandlung der Grunderkrankung trägt meist auch zur Besserung der Nervenbeschwerden bei.

Mit welchen Maßnahmen kann ich die medizinische Therapie unterstützen?

Bewegung ist auch bei Polyneuropathie ein gutes Rezept. Moderate sportliche Betätigung fördert die Durchblutung und den Gleichgewichtssinn. Wenn die Funktion der Muskulatur beeinträchtigt ist, helfen speziell Kraft- und Ausdauersport. Auch die Angebote von Thermen im Rahmen von Badekuren haben oft einen positiven Einfluss auf die weitere Entwicklung der Krankheit.

Quellen

  • Heuß, Dieter; Neundörfer, Bernhard; Claus, Detlef; Grehl, Holger; Hecht, Martin: "Polyneuropathien", Thieme Verlag Stuttgart, 2007
  • Österreichische Ärztezeitung "Polyneuropathie: Heilung in Einzelfällen", Ausgabe 13/14 vom 15.07.2020, www.aerztezeitung.at (Abruf 03.08.2021)
  • MSD MANUAL: "Polyneuropathie", www.msdmanuals.com/de (Abruf 03.08.2021)
  • NDR: "Polyneuropathie: Symptome und Behandlung", www.ndr.de (Abruf 03.08.2021)
  • Deutsches Ärzteblatt "Polyneuropathien – Ursachen, Diagnostik, Therapieoptionen", www.aerzteblatt.de (Abruf 03.08.2021)
  • Zifko, Udo "Polyneuropathie – So überwinden Sie quälende Nervenschmerzen", Springer-Verlag Berlin Heidelberg (1. Auflage 2017)
  • PHARMAZEUTISCHE ZEITUNG vom 27.09.2020: "Periphere Polyneuropathie – Individuelle Therapieansätze", www.pharmazeutische-zeitung.de (Abruf 03.08.2021)
  • S1 Leitlinie "Diagnostik bei Polyneuropathien", Stand 10/2019, www.awmf.org (Abruf 03.08.2021)
  • Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, www.homoeopathie-online.info (Abruf 03.08.2021)
  • Hufelandgesellschaft e.V. – Ärztlicher Dachverband für Integrative Medizin: "Neuropathie: Akupunktur lindert Taubheit und Schmerzen", www.hufelandgesellschaft.de (Abruf 03.08.2021)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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