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Laktoseintoleranz: Ursachen, Symptome & Behandlung

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Laktoseintoleranz wird bei uns zum Teil als Verdauungsstörung betrachtet, denn die Mehrheit der Menschen in Mittel- und Nordeuropa verträgt Tiermilch. Dabei nimmt die Laktoseverträglichkeit in Europa von Norden nach Süden ab und im weltweiten Vergleich ist Laktoseintoleranz völlig normal. Die meisten Menschen weltweit bekommen von Tiermilch Beschwerden wie Bauchkrämpfe, starke Blähungen oder Durchfall.


Was ist Laktoseintoleranz?

Laktoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit des menschlichen Magen-Darm-Trakts auf Muttermilch und tierische Milch. Dabei kommt es zu einem Mangel des Enzyms Laktase, das den Milchzucker (Laktose) zur Weiterverwertung im Organismus aufspaltet. Laktasemangel ist ein natürlicher Prozess, der in der Regel im Alter zwischen zwei und 20 Jahren beginnt. Das ist nicht ungewöhnlich, da Kinder in der Regel mit zwei Jahren bereits von der Mutter abgestillt sind und Milchzucker in anderen natürlichen Nahrungsmitteln nicht enthalten ist. Angeborene Laktoseintoleranz ist in seltenen Fällen ebenfalls möglich. Die Säuglinge brauchen dann eine laktosefreie Spezialnahrung, da sonst Austrocknung, Unterernährung und sogar Hirnschäden drohen.

Welche Formen der Laktoseintoleranz gibt es?

Es wird zwischen der primären und sekundären Laktoseintoleranz unterschieden. Unter der primären (erblichen) Laktoseintoleranz werden Menschen aus Regionen zusammengefasst, in denen Milch und Milchprodukte traditionell nicht zur Ernährung gehören wie weite Teile Asiens und Afrikas. In diesen Regionen ist Milchzuckerunverträglichkeit normal, da Milch und Milchprodukte, in den Laktose enthalten ist, nicht zu den Ernährungsgewohnheiten gehört. In Mittel- und Nordeuropa zählt Milch mit als Grundnahrungsmittel, denn in der Vergangenheit lieferte sie den Menschen in Regionen mit langen Wintern jede Menge Energie, Calcium und Vitamin D. Ohne diese Nährstoffe aus der Milch konnte es in den langen Wintern zu Mangelerscheinungen kommen. Daher liegt in diesen Regionen der Anteil der Menschen mit Unverträglichkeit für Laktose nur bei etwa 20 Prozent.

Die sekundäre (erworbene) Laktoseintoleranz geht auf eine Milchzucker-Unverträglichkeit zurück, die im Zuge verschiedener Krankheiten oder aufgrund der Einnahme von Medikamenten zeitweise oder dauerhaft auftreten kann. Grundsätzlich hängt dies mit der Gesundheit der Dünndarmschleimhaut zusammen, die sich auf dem sogenannten Bürstensaum befindet. Dabei handelt es sich um kleine, gefaltete Besätze auf der ebenfalls gefalteten Darminnenseite. Im Bürstensaum sitzen Enzyme wie Laktase, die die Verdauung regeln. Darmentzündungen schränken die Wirkung der Enzyme ein wie zum Beispiel bei Glutenunverträglichkeit oder der Autoimmun-Krankheit Morbus Crohn.

Was geschieht mit der Laktose im Körper?

Milchzucker wird von dem Enzym Laktase in kleinere Zuckerbausteine aufgespalten und diese gelangen über das Blut zur Energiegewinnung in die Körperzellen. Kann im Dünndarm der Milchzucker wegen Laktasemangel nicht aufgespalten werden, gelangt die unverdaute Laktose weiter in den Dickdarm. Durch die Darmbakterien setzt bei der Laktose ein Gärungsprozess ein. Dieser Gärungsprozess ist für die meisten Symptome bei Unverträglichkeit von Laktose verantwortlich.

Was sind typische Symptome von Laktose-Unverträglichkeit?

Typische Symptome für eine Laktoseintoleranz sind starke Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, die wenige Stunden oder sehr schnell (ca.15 min) nach dem Verzehr von Milchprodukten auftreten können. Ausreichend kann neben der Milch unter anderem Eiscreme, Joghurt oder Sahne sein. Die Intensität der Symptome und Beschwerden nach Milchverzehr hängen von der individuellen Ausprägung der Intoleranz gegenüber Laktose ab.

Was sind die Ursachen?

Milchzucker-Unverträglichkeit entsteht, wenn das Enzym Laktase nicht mehr oder nicht mehr ausreichend im Dünndarm vorhanden ist. Je weniger Laktase im Dünndarm vorhanden ist, desto stärker ist die Unverträglichkeit und die Beschwerden, denn statt in die Blutbahn gelangt der Milchzucker in den Dickdarm. Dort passieren drei Dinge mit der Laktose:

Erstens kommt es zur Gärung und dadurch entstehen Gase wie Methan und Wasserstoff. Diese blähen den Bauch auf und sorgen für Beschwerden wie Darmgeräusche und Flatulenzen. Zweitens bindet der Milchzucker Wasser aus dem Gewebe im Dickdarm. Deshalb wird der Stuhl rasch dünner. Drittens werden durch den Gärungs- und Zersetzungsprozess im Dickdarm neben den Gasen noch organische Säuren frei wie Milch- und Essigsäure. Diese beschleunigen die Darmbewegung und alle drei Ereignisse gemeinsam können zu Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchkrämpfen führen.
 

Verdauung von Laktose

Wie kann eine Unverträglichkeit diagnostiziert werden?

Es gibt verschiedene Test, mit denen man auf eine Laktoseintoleranz hin untersucht werden kann. Als zuverlässigste Methode gilt der H2-Atemtest. Dabei bekommt man auf nüchternen Magen eine Laktoselösung zu trinken und pustet im Anschluss mehrmals in bestimmten Abständen in ein Messgerät. Dieses prüft die Wasserstoff-Konzentration in der Atemluft.

Gibt es Milchprodukte, die weniger Laktose beinhalten?

Bei Käse zum Beispiel wird der Milchzucker mit fortschreitender Reife abgebaut und beispielsweise in Milchsäure umgewandelt. Das heißt, je länger der Käse reift, desto weniger Laktose beinhaltet er und Käsesorten mit langer Reifedauer wie Parmesan besitzen kaum noch Laktose. Je frischer und unverarbeiteter Milchprodukte sind, desto höher ist grundlegend der Laktose-Anteil.

Wie könnte eine mögliche Ernährungsumstellung aussehen?

Unsere ausgeprägte Brotkultur in Deutschland hält wohl für Menschen mit Laktoseintoleranz die meisten Probleme parat, denn gerade beim Bäcker gilt es genau hinzusehen. Zahlreiche Brotsorten enthalten Milch, Milchpulver oder Sahne. Gleiches gilt für alle anderen Backwaren wie Brötchen und Kuchen. Man kann sich jedoch an der Theke beim Bäcker Listen mit Inhaltsstoffen geben lassen. Das ist gerade am Anfang bei Backwaren, Süßwaren, Wurst und anderen Fertigprodukten recht mühsam, aber bei solchen Fertigprodukten lohnt sich ohnehin in Bezug auf andere Inhaltsstoffe wie Fett, Zucker oder Salz ein genauerer Blick.

Deshalb ist es besser auf unverarbeitete, pflanzliche Lebensmittel umzustellen und vieles selbst herzustellen. Dafür kann man sich bei laktosefreier aber auch veganer Küche Inspirationen holen, denn vegane Ernährung ist gleichzeitig laktosefrei. Zu Beginn der Ernährungsumstellung sucht man häufig nach Ersatzprodukten wie Mandelmmilch oder Haferdrinks für Tiermilch. Mit ein bisschen Recherche eröffnet sich allerdings eine riesige Auswahl an neuen Gerichten.


Der Calciumbedarf kann problemlos über zahlreiche Gemüsesorten abgedeckt werden und heutzutage ist frisches Gemüse ganzjährig verfügbar. Proteine sind in Kernen, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten und Vitamin D produzieren wir über die Sonneneinstrahlung und das Tageslicht selbst. Nur im Winter kann man nachhelfen und in diesem Fall auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.

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Quellen

  • Bundeszentrum für Ernährung: www.bzfe.de (Abruf: 07.03.2022)
  • Das Gastroenterologie Portal: www.dasgastroenterologieportal.de (Abruf: 08.03.2022)
  • Gesundheitsinformation: www.gesundheitsinformation.de (Abruf: 08.03.2022)
  • München Klinik: www.muenchen-klinik.de (Abruf: 07.03.2022)

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