Huehnerauge© Robert Przybysz

Hühnerauge: Alles was Sie wissen müssen

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Ein Hühnerauge ist ein Hornhautsporn, der sich durch permanenten Druck oder Reibung ausbildet. Die typische Hautveränderung entsteht meist am Fuß in der Nähe eines Knochens und kann bei jedem Schritt erhebliche Schmerzen bereiten.


SOS – Erste-Hilfe-Tipps bei einem Hühnerauge

Gegen den Schmerz hilft oft ein gezieltes Abpolstern der betroffenen Stelle. So lassen sich Reibung und Druck reduzieren. Weite oder offene Schuhe können dem schmerhaften Kontakt ebenfalls vorbeugen. Warme Fußbäder weichen die Hornhaut über dem Hühnerauge auf und lindern auf diese Weise die Druckbeschwerden. Mittels spezieller Pflaster oder regelmäßigem Gebrauch einer Hühneraugentinktur lässt sich die Verhornung allmählich aufweichen und entfernen.

Wenn die Selbstbehandlung keine Besserung bringt, können eine Fußpflegepraxis oder der Hausarzt weiterhelfen. Entzündet sich das Hühnerauge, sollte man in jedem Fall zum Arzt gehen, um mögliche Folgeprobleme zu vermeiden.

Was ist ein Hühnerauge?

Hühneraugen sind meist harmlose Hornhautbildungen an den Füßen (sehr selten auch an den Händen). Weil sich der kegelförmige Hornhautsporn oft mit der Spitze in das darunterliegende Gewebe drückt, kann jede Belastung des Hühnerauges mit Schmerz verbunden sein.

Hühnerauge – Krankheitsformen

Hühneraugen (lat. Clavus) sind ein sehr häufiges Leiden. Nach ihren speziellen Eigenschaften unterscheidet die Medizin verschiedene Arten und Erscheinungsformen des Hühnerauges:

Clavus mollis

Das sogenannte "weiche Hühnerauge" hat einen nachgiebigen, flachen Kern. Clavus mollis entwickelt sich häufig an eng stehenden oder deformierten Fußzehen.

Clavus durus

Clavus durus ist ein Hühnerauge mit festem Hornhautkern. Es entsteht hauptsächlich an Fußsohle und Zehenoberseite.

Clavus papillaris

Schmerzempfindliches Hühnerauge, von einem weißem Rand und von einem Bluterguss oder einem gelartigen Umfeld eingefasst.

Clavus neurofibrosus

Tief in das Gewebe reichendes Hühnerauge mit Vernarbungen. Runde Form, und meist großflächig. Tritt häufig am Ballen oder an der Fußsohle auf.

Clavus subungualis

Hühnerauge, das unter den Fußnägeln auftritt.

Cavus neurovascularis

Mit Blutgefäßen und Nervenfasern durchzogenes Hühnerauge. Oft besonders schmerzhaft.

Clavus miliaris

Clavus mit mehreren kleinen runden Hornhautkernen. Kann sich auch ohne Druck oder Reibung bilden und bereitet keinerlei Schmerzen.

Hühnerauge – Symptome

Häufig verursacht ein Hühnerauge bei Belastung starke Schmerzen. Der kleine Kegel aus Hornhaut drückt mit seiner Spitze in tiefere Gewebeschichten und verursacht eine schmerzhafte Reizung der betreffenden Stelle. Einige Patienten haben so starke Beschwerden, dass sie kaum noch laufen können. Trotz der teilweise heftigen Auswirkungen, sieht die verursachende Hautpartie eher unauffällig aus. Oft ist nur eine kleine runde Hornhautverdickung zu erkennen, die vom Aussehen her an eine Warze erinnert. Es gibt tatsächlich Parallelen zwischen den beiden Hautveränderungen. Auch Warzen können an Druckstellen entstehen. Anders als eine Warze, wächst ein Hühnerauge aber nicht nach außen, sondern nach innen in die Haut hinein. Warzen werden außerdem durch Bakterien oder Viren, wie humane Papillomaviren, ausgelöst. Hühneraugen sind dagegen lediglich eine Reaktion auf mechanische Belastung.

Um die Verhornung des Hühnerauges herum können sich Entzündungen oder Flüssigkeitseinlagerungen in den oberen Hautschichten bilden. Wächst das Hühnerauge tiefer ein, kann auch die Knochenhaut oder die Gelenkkapsel beeinträchtigt sein. Dies verstärkt die Bewegungseinschränkungen des Fußes zusätzlich. In diesem Fall sollte man es vom Arzt entfernen lassen.

Hühnerauge – Ursachen

Hühneraugen entstehen meist in Bereichen, an denen sich die Haut direkt über den Fußknochen spannt. Kommt es dort zu anhaltendem Druck oder ständiger Reibung, bildet sich zunächst eine Hornhautschwiele, die anschließend ins Gewebe einwächst.

Ein häufiger Auslöser für Hühneraugen sind drückende oder ungünstig sitzende Schuhe. Unbequeme Damenschuhmodelle, wie High Heels, tragen ihren Teil dazu bei, dass Frauen häufiger von Hühneraugen betroffen sind als Männer. Oft verursachen aber auch Fehlstellungen der Zehen oder des ganzen Fußes die Entstehung des Leidens. An einer verformten Zehe, an der Fußsohle oder an den Flanken der Fußsohle entstehen dann erhöhte oder einseitige Druckbelastungen, die zu einem Hühnerauge führen können. Häufig sind zudem Menschen betroffen, die eine besonders ausgeprägte Veranlagung zur Ausbildung von Hornhaut haben. Auch Hauttrockenheit fördert die Entstehung von Hühneraugen.

Hühnerauge – Diagnose

Mit einem schmerzenden Hühnerauge wendet man sich am besten an einen Arzt oder eine Fußpflegepraxis. Podologe oder Arzt erkennen mit einem Vergrößerungsglas meist sofort, ob es sich tatsächlich um ein Hühnerauge oder eine, manchmal sehr ähnlich aussehende, Warze handelt. Anders als das Hühnerauge, hat die Warze keine nach innen wachsende Verhornung.

Der Arzt erkennt nach kurzer Untersuchung des Bewegungsapparates, ob die Hautveränderung durch Fehlstellungen des Fußes oder der Zehen verursacht wurde. Eine wichtige Frage im Patientengespräch ist die nach einer Diabetes- oder Rheumaerkrankung. Diese erhöhen, genau wie sehr trockene Haut, das Risiko, weitere Hühneraugen zu entwickeln.

Diabetiker leiden zudem häufig an Entzündungen oder Infektionen des Hühnerauges. Dies liegt hauptsächlich am eingeschränkten oder fehlenden Schmerzempfinden im Fuß, das sich im Verlauf von Diabetes mellitus entwickeln kann. Diabetiker sollten deshalb besonders sorgsam ihre Füße pflegen und darüber hinaus ein Hühnerauge so frühzeitig wie möglich behandeln lassen.

Hühnerauge – Behandlung

Hühneraugen lassen sich in der Regel in Eigenregie entfernen. In der Apotheke sind Hühneraugenpflaster und -tinkturen erhältlich, die den Hornhautkegel aufweichen, so dass er sich nach mehrtägiger Einwirkungszeit problemlos ablösen lässt. Die mechanische Entfernung mit chirurgischen Instrumenten sollten dagegen nur Arzt oder Fußpfleger (Podologe) vornehmen. Zu groß ist ansonsten das Verletzungs- und Infektionsrisiko.

Hühneraugenpflaster

Das selbstklebende Pflaster wird auf dem Hühnerauge platziert. Die Mitte des Pflasters ist mit einer Substanz getränkt, die innerhalb von drei bis fünf Tagen den Hornhautkegel in der Haut aufweicht. Nach dieser Einwirkzeit lässt sich die störende Hornhaut meist vollständig entfernen. Künftig muss allerdings Druck oder Reibung, zum Beispiel durch enge Schuhe, an der betroffenen Hautpartie vermieden werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich an gleicher Stelle erneut ein Hühnerauge bildet.

Für einige Patienten ist das Hühneraugenpflaster nur bedingt geeignet. Diabetiker, Menschen mit Durchblutungsstörungen oder sehr trockener, rissiger Haut sollten die Hühneraugenentfernung einem Mediziner oder Fußpfleger überlassen. Ein weiteres Ausschlusskriterium für die Selbstanwendung kann die ungünstige Lage des Hühnerauges sein. An der Fußsohle zum Beispiel besteht die Gefahr, dass das Pflaster verrutscht und die gesunde Haut angegriffen wird. Auch bei Kindern sollte das Hühneraugenpflaster wegen der unzureichenden Fixierungsmöglichkeit nicht angewendet werden.

Hühneraugentinktur

Um die verhornte Stelle zu beseitigen, eignen sich salicylhaltige Tinkturen (sogenannte Keratolytika), die über mehrere Tage hinweg auf das Hühnerauge getropft werden. Die umliegenden Hautpartien kann man mit einer Creme vor dem Wirkstoff schützen. Durch ein warmes Fußbad lässt sich dann der aufgeweichte Hornhautsporn besonders einfach entfernen.

Chirurgische Behandlung

Sowohl Fußpfleger als auch Ärzte nutzen meistens Skalpell oder Hautfräse, um ein Hühnerauge zu entfernen. Dieser Eingriff ist jedoch nur etwas für Spezialisten und sollte nicht selbst vorgenommen werden. Zunächst wird mit Wasserstoffperoxid die Hornhaut vorab aufgeweicht, um die Verhornung danach einfacher mit Instrumenten mechanisch entfernen zu können. Wenn das Hühnerauge auf Fehlstellungen von Fuß oder Zehen zurückgeht, wird der Arzt unter Umständen eine korrigierende Operation empfehlen. Damit kann die Ursache für die Entwicklung des Hühnerauges dauerhaft beseitigt werden.

Druckentlastung

Während und nach der Hühneraugenbehandlung sollte die jeweilige Hautpartie sorgfältig gegen starken Druck und Reibung abgeschirmt werden. Schaumstoffringe und Silikonpolster entlasten das behandelte Areal und fördern darüber hinaus das rasche Abheilen.

Was kann man selbst gegen Hühneraugen tun?

Die besten Tipps sind in diesem Fall ganz einfach: Unbequeme oder nicht passende Schuhe sollten nicht angeschafft werden, auch wenn das Modell noch so schick aussieht. Gesunde Füße und falsches Schuhwerk sind ein Widerspruch. Regelmäßige Fußpflege mit geeigneten Cremes und Badezusätzen schützen ebenfalls vor Hühneraugen. Orthopädische Schuheinlagen korrigieren Fehlstellungen einer Zehe oder des ganzen Fußes, die ebenfalls zur Entstehung von Hühneraugen führen können.

Wenn Einlegesohlen nicht gegen ein schmerzhaftes Hühnerauge helfen, kann ein orthopädischer Schuhmacher mit Aufpolsterungen in den Schuhen oder leichten Anpassungen für Entlastung an kritischen Stellen sorgen. Strümpfe aus Wolle wirken ausgleichend auf Druckbelastungen und verbessern das Hautklima im Schuh.

Hühneraugen bei Kindern

Oft sind es drückende Schuhe, aus denen Kinder herausgewachsen sind, die zur Bildung von Hühneraugen (häufig des kleinen Zehs) führen. Eltern sollten daher regelmäßig überprüfen, ob die Passform der Schuhe aktuell noch gegeben ist. Auf Selbstbehandlung des Hühnerauges sollte wegen der empfindlichen Haut von Kindern verzichtet werden. Die gängigen Mittel zur Entfernung des Hühnerauges wirken unter Umständen zu stark. Hühneraugenpflaster können zudem gerade bei Kindern leicht verrutschen und gesunde Hautpartien beeinträchtigen. Ein kleiner Eingriff beim Hausarzt ist in diesem Fall meist die verträglichste Lösung.

Hühnerauge – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise „Hühneraugen und Horn- (Haut-) Schwielen“ unter dem ICD-Code: "L84" erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Hühnerauge – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Hühnerauge – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

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FAQ zum Thema Hühnerauge

Warum kann ein Hühnerauge so schmerzhaft sein?

Bei der Entstehung eines Hühnerauges bildet sich ein fester Hornhautkegel. Dieser sticht bei jeder Belastung wie ein Dorn in das darunter liegende Gewebe. Da auf dem abrollenden Fuß zwischenzeitlich das gesamte Körpergewicht lastet, sind die Beschwerden entsprechend groß. Viele Betroffene können überhaupt nicht mehr auftreten und müssen den Fuß komplett schonen. Entzündungen oder Infektionen des Hühnerauges können die Beschwerden noch zusätzlich steigern.

Wie unterscheiden sich Hühnerauge und Warze?

Hühnerauge und Warze können sehr ähnlich aussehen. Eine Warze entsteht, so wie ein Hühnerauge auch, häufig an Stellen mit Druckbelastung. Der Unterschied ist aber schon bei genauem Hinschauen zu erkennen: Ein Hühnerauge wächst in die Haut hinein. Eine Warze wächst dagegen, genau entgegengesetzt, aus der Haut heraus. An der Entstehung einer Warze sind Bakterien oder Viren beteiligt. Eine Warze kann also ansteckend sein. Ein Hühnerauge ist nicht ansteckend.

Welche Ursachen hat ein Hühnerauge?

Die Ursachen liegen in einer permanenten Belastung durch Druck oder Reibung. Zunächst bildet sich an der betreffenden Stelle eine schützende Schwiele aus Hornhaut. Diese wächst nach und nach kegelförmig in das Gewebe des Fußes hinein. Durch die entstandene Spitze spüren Betroffene nicht selten bei jedem Schritt einen stechenden Schmerz.

Muss ein Hühnerauge operiert werden?

In einigen Fällen ja. Meistens lässt sich der lästige Sporn in der Hornhaut zwar in Eigeninitiative durch einfache Mittel, wie Hühneraugenpflaster, entfernen. Wenn der Hornhautdorn des Hühnerauges jedoch sehr tief reicht, kann ein kleiner Eingriff unvermeidlich sein. Wer unter Durchblutungsstörungen oder Diabetes leidet, sollte sich grundsätzlich von einem Arzt behandeln lassen. Wegen der sterilen Bedingungen ist die ambulante Versorgung in der Praxis oft die beste Option.

Kann man gegen ein Hühnerauge vorbeugen?

Ja, indem man Druckstellen an den Füßen soweit wie möglich vermeidet. Zum Beispiel durch genau passende, bequeme Schuhe. Oder durch orthopädische Einlagen, wenn Fuß oder Zehe eine leichte Fehlstellung aufweisen. Strümpfe aus Baumwolle oder Wolle wirken wie ein regulierender Puffer zwischen Fuß und Schuh. Regelmäßige Fußpflege ist ebenfalls hilfreich. Fußbäder und Fußcremes fördern die Gesundheit der Haut und vermeiden damit ebenfalls die Bildung von Hühneraugen.

Quellen

  • Ruck, Hellmut.: "Handbuch für medizinische Fußpflege: Grundlagen und Praxis der Podologie", Karl F. Haug Verlag Heidelberg, 3. Auflage 2020
  • Bittig, Fritz: "Bildatlas der Podologie", 4. Auflage 2017, Thieme Verlag Stuttgart
  • Dinulos, James G. H.: "Schwielen und Hühneraugen",www.msdmanuals.com/de (Abruf 17.06.2021)
  • Gesellschaft für Fuß-und Sprunggelenkchirurgie e.V., www.gesellschaft-fuer-fusschirurgie.de
  • Waizy, H.; Dohle, J.: "S2e-Leitlinie zum Hallux valgus", www.online-oup.de (Abruf 17.06.2021)
  • PZ Pharmazeutische Zeitung: "Hühneraugen – Schmerzhaft, aber harmlos", Ausgabe 06/2016
  • Deximed Hausarztwissen online "Hornhaut und Hühnerauge", https://deximed.de (Abruf 17.06.2021)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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