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Karies: Ursachen, Symptome, Behandlung

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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Ka­ries gilt welt­weit als häu­figs­te, chro­ni­sche Krank­heit. Im Jahr 2015 wa­ren laut "The Lancet Glo­bal Bur­den of Dis­ease Stu­dy" welt­weit 2,3 Mil­li­ar­den Men­schen be­trof­fen. Ka­ries kann im­men­se Schä­den an un­se­ren Zäh­nen ver­ur­sa­chen, die ho­he Kos­ten nach sich zie­hen. Die ge­setz­li­che Kran­ken­kas­se deckt die Kos­ten nur teil­wei­se ab.

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Was ist Karies?

Der Be­griff Ka­ri­es geht auf das la­tei­ni­sche Wort „ca­ri­es“ zu­rück, was so viel wie „Morsch­heit“ oder „Fäul­nis“ be­deu­tet. Da­mit ist die zer­stö­re­ri­sche Er­kran­kung ei­nes Zah­nes ge­meint, die durch Mi­kro­or­ga­nis­men ent­steht. Ka­ri­es ist an­ste­ckend und für Be­trof­fe­ne mit star­ken Schmer­zen ver­bun­den. Die In­fek­ti­on kann den Zahn­schmelz, das här­tes­te Ma­te­ri­al im mensch­li­chen Kör­per, zer­stö­ren.

Karies Stadien

Um Ka­ri­es vor­zu­beu­gen und ein­zu­däm­men, ist ei­ne gründ­li­che Mun­d- und Zahn­pfle­ge un­um­gäng­lich. Da­zu ge­hört auch die pro­fes­si­o­nel­le Zahn­rei­ni­gung, die man zwei­mal jähr­lich durch­füh­ren las­sen soll­te. Mit un­se­rer Zahn­ver­si­che­rung müs­sen Sie die Kos­ten der PZR nie wie­der selbst tra­gen. Un­ser Test­sie­ger leis­tet bis zu 200 € jähr­lich für Ih­re Pro­phy­la­xe!

In­for­ma­ti­o­nen zur DFV Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung

Karies: Arten

Ka­ries ist ei­ne bak­te­ri­el­le Er­kran­kung der Zäh­ne. Die drei un­ter­schied­li­chen Ar­ten von Ka­ries be­zie­hen sich auf den je­wei­li­gen Zahn­be­reich, der ty­pisch­er­wei­se durch die Krank­heit ge­schä­digt ist.

Von Zahn­hals­ka­ries sind meist äl­te­re Men­schen ab 60 Jah­ren be­trof­fen, bei de­nen sich das Zahn­fleisch all­mäh­lich zu­rück­zieht. Die dann un­ge­schütz­ten Zahn­häl­se kön­nen be­son­ders leicht von Ka­ries­bak­te­rien be­fal­len wer­den.

Grüb­chen- oder Fis­su­ren-Ka­ries be­trifft die Kau­flä­chen der Back­enzäh­ne. Be­son­ders bei un­zu­rei­chen­der Mund­hy­gie­ne la­gern sich Be­lä­ge und Nah­rungs­res­te in den klei­nen Ni­schen und Mul­den auf der Zahn­kro­ne an. Die­se schlecht zu­gäng­li­chen Be­rei­che bie­ten den Bak­te­rien ein Ein­fall­stor für die Zer­set­zung des Zahn­schmel­zes.

Von Ober­flä­chen­ka­ries sind die glat­ten Au­ßen­flä­chen der Zäh­ne (Zahn­ober­flä­che) be­trof­fen. Nicht ent­fern­te Pla­que bil­det hier ei­nen Be­lag, in dem sich Ka­ries­bak­te­rien an­sie­deln kön­nen. Auch die­se Art der Ka­ries ist meist­ens durch re­gel­mä­ßi­ge und gründ­li­che Zahn­pfle­ge ver­meid­bar.

Karies: Stadien

Zuerst entsteht Pla­que. Das ist ei­ne dünne Schicht auf dem Zahn, die aus im Mund vorkommenden Bakte­rien besteht. Die­se Bakte­rien wie­de­rum ve­rarbei­ten Kohlenhydra­te, zum Bei­spiel Zu­cker, aus unse­rer Nah­rung in Säu­re, die mit Mi­ne­ra­lien wie Kal­zi­um im Zahn­schmelz rea­giert. Die Mi­ne­ra­lien lö­sen sich he­raus und ein Loch im Zahn entsteht. Bei wei­te­rer Zer­stö­rung geht die Schä­di­gung auf das unter dem Zahn­schmelz lie­gende Zahn­bein (Den­tin) ü­ber. Das Den­tin ist von klei­nen Blut­ge­fä­ßen und Ner­ven durchzo­gen, was bei ei­ner Schä­di­gung Schmerz­en hervorruft.

Der Zahn­arzt unter­schei­det die Sta­dien der Ka­ries­er­krankung in vier Stu­fen:

  • 1. Stu­fe: Die so­ge­nann­te I­ni­tial­ka­ries ist ge­nau ge­nom­men noch ei­ne Ka­ries­vor­stu­fe, die sich aber un­be­han­delt zu Ka­ries ent­wickelt. Der Zahn­schmelz ist an den be­trof­fe­nen Stel­len be­reits ent­mi­ne­ra­li­siert. Es zei­gen sich wei­ße, trans­pa­ren­te oder bräun­li­che Flecken. In die­sem Sta­dium kön­nen die ent­stan­de­nen Schä­den zum Teil noch rück­gän­gig ge­macht werden.
  • 2. Stu­fe: Den­tin­ka­ries wird auch Schmelz­ka­ries ge­nannt. Der Zahn­schmelz hat deut­li­che De­fek­te, in de­nen sich beim Es­sen Spei­se­res­te abla­gern kön­nen. Dies be­schleu­nigt den Fort­schritt der Er­kran­kung. Es sind brau­ne Flecken auf den be­trof­fe­nen Zäh­nen zu er­ken­nen.
  • 3. Stu­fe: Tie­fer Ka­ries hat den Zahn­schmelz durch­drun­gen und be­reits das da­run­ter­lie­gen­de Zahn­bein er­reicht. Es kann in die­sem Sta­di­um erst­mals zu Zahn­schmer­zen kom­men. Der Zahn­be­fall zeigt sich schwarz oder braun. Auch Mund­ge­ruch ent­steht oft.
  • 4. Stu­fe: Ka­ries im Zahn­mark mit Abszess in der Zahn­wur­zel ist das fi­na­le Sta­dium der Ka­ries. Die Krank­heit hat nun das gut durch­blu­te­te und sehr emp­find­li­che Zahn­mark er­reicht. Star­ke Zahn­schmer­zen sind häu­fig die Fol­ge, be­son­ders im Zu­sam­men­hang mit ei­ner Zahn­wur­zel­ent­zün­dung. Um noch ernst­e­re Kom­pli­ka­tio­nen zu ver­mei­den, muss so­fort ei­ne zahn­ärzt­li­che Be­hand­lung er­fol­gen.

Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von Karies

Ka­riesschä­den ent­ste­hen durch die zer­stö­re­ri­sche Wir­kung bak­te­ri­el­ler Stoff­wech­sel­pro­duk­te. Die ver­ur­sa­chen­den Bak­te­rien bil­den ei­nen kleb­ri­gen Bio­film, der vor al­lem an den Zäh­nen an­haf­tet. Da­zu kom­men noch Spei­se­res­te und In­halts­stof­fe des Spei­chels. Die­se Pla­que ist ein i­dea­les Mi­lieu für die Ver­meh­rung der Bak­te­rien. Sie er­näh­ren sich von den Koh­len­hy­dra­ten aus der mensch­li­chen Nah­rung. Da­bei wan­deln sie haupt­säch­lich Zu­cker in Säu­re um. Die­se Säu­re ent­mi­ne­ra­li­siert nach und nach den Zahn­schmelz und macht ihn so po­rös. Da­durch ge­lingt es den Bak­te­rien, in den Zahn ein­zu­drin­gen und auch das Zahn­in­ne­re zu zer­set­zen.

Wird we­ni­ger oder kein Zu­cker kon­su­miert, ver­lang­sa­men sich die schäd­li­chen Stoff­wech­sel­pro­zes­se der Bak­te­rien. Durch re­gel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen wird die Pla­que-Schicht ver­rin­gert, was eben­falls die bak­te­ri­el­len Ak­ti­vi­tä­ten ein­schränkt. Er­gän­zend be­sei­tigt die Zahn­rei­ni­gung in der Arzt­pra­xis auch Zahn­be­lä­ge, die mit der Zahn­bürs­te nicht zu er­rei­chen sind. Der Kör­per ist in der La­ge, be­reits ent­stan­de­ne Schä­den in ge­wis­sem Rah­men selbst wie­der zu re­pa­rie­ren. Spei­chel ent­hält Sub­stan­zen, die den Mi­ne­ral­ver­lust im Zahn­schmelz aus­glei­chen. Der hö­he­re pH-Wert des Spei­chels kann da­rü­ber hi­naus die Säu­re­be­las­tung teil­wei­se neu­tra­li­sie­ren. In vie­len Fäl­len reicht die Wir­kung des na­tür­li­chen Schut­zes aber nicht aus, um Ka­ries nach­hal­tig zu un­ter­bin­den.

Karies: Symptome

Weiß­li­che bis bräun­li­che Ver­fär­bun­gen auf den Zäh­nen sind ers­te An­zei­chen für ei­ne Ka­ries, die be­han­delt wer­den soll­te. Die Ent­ste­hung von I­ni­ti­al­ka­ries be­ginnt mit dem Aus­lö­sen der Mi­ne­ra­li­en aus dem Zahn­schmelz. Mit Fluo­rid und gu­ter Mund­hy­gie­ne kann dem Fort­schrei­ten zu die­sem Zeit­punkt noch ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den.

Bei gel­ber oder brau­ner Fär­bung des Zah­nes liegt be­reits ei­ne Schmelz­ka­ries vor und die Ober­flä­che wird so stark von Bak­te­rien an­ge­grif­fen, dass ein Loch ent­steht. Von Den­tin­ka­ries spre­chen Zahn­ärz­te, wenn das Loch das Zahn­bein (Den­tin) er­reicht. Da­bei tritt Schmerz­em­pfind­lich­keit der Zäh­ne bei Kal­tem, Sü­ßem oder Hei­ßen auf.

Die letz­te Pha­se heißt tie­fe Zahn­ka­ries. Die Zer­stö­rung des Zah­nes ist bis ins Zahn­mark durch­ge­drun­gen. Da­bei stel­len sich hef­ti­ge, an­hal­ten­de Schmerz­en ein, Tei­le des Zah­nes kön­nen ab­bre­chen oder ein Ab­szess an der Wur­zel ent­steht.

Karies erkennen

Ka­ries wur­de frü­her als Zahn­fäu­le be­zeich­net. Tat­säch­lich liegt aber kein Fäul­nis­pro­zess vor. Es han­delt sich viel­mehr um den kon­ti­nu­ier­li­chen Ab­bau von Zahn­sub­stanz. Nach und nach ent­steht ein Loch im Zahn. Manch­mal zeigt sich Ka­ries durch ei­ne Ver­fär­bung der Zäh­ne oder Mund­ge­ruch. Auch die Emp­find­lich­keit ge­gen­über hei­ßen, kal­ten oder sü­ßen Spei­sen und Ge­trän­ken kann ein Hin­weis sein. Ein deut­li­ches Krank­heits­zei­chen sind po­chen­de Zahn­schmer­zen oder ein leichtes Zie­hen der Zäh­ne. Be­son­ders das ers­te Sta­di­um der Krank­heit wird in der Re­gel nur der Zahn­arzt er­ken­nen. Im Licht der Leuch­te über dem Be­hand­lungs­stuhl zeigt sich auch der Ka­ries­be­fall an schwer er­kenn­ba­ren Stel­len. Nicht zu­letzt aus die­sem Grund wer­den Kon­troll­ter­mi­ne beim Zahn­arzt stan­dard­mä­ßig meist zwei­mal im Jahr ver­ein­bart und nicht ein­fach nur bei er­kenn­ba­rem Be­hand­lungs­be­darf.

Karies: Untersuchung und Diagnose

Beim Kon­troll­ter­min un­ter­sucht der Zahn­arzt das Ge­biss, das Zahn­fleisch und die Mund­schleim­haut. Er er­kun­digt sich auch, ob der Pa­tient Pro­ble­me im Mund­raum hat. Mit ei­nem klei­nen Spie­gel er­kennt er selbst ver­steck­te Ka­ries­schä­den zwi­schen den Zäh­nen. Un­ter Ver­wen­dung ei­ner fei­nen Son­de prüft er, wie tief ein ent­deck­tes Loch ist. So kann be­stimmt wer­den, in wel­chem Sta­di­um der Er­kran­kung sich die ka­riö­se Stel­le be­fin­det.

In letz­ter Zeit sind neue Me­tho­den hin­zu­ge­kom­men, um ver­steck­te Ka­ries­her­de zu er­ken­nen: Bei der e­lek­tri­schen Wi­der­stands­mes­sung wird mit ei­ner Hand­e­lek­tro­de ge­prüft, ob Ver­än­de­run­gen der Mess­wer­te auf ei­nen Ka­ries­be­fall hin­deu­ten. Ei­ne Al­ter­na­ti­ve ist das Fluo­res­zenz­ver­fah­ren. Hier wer­den die fluo­res­zie­ren­den Ei­gen­schaf­ten des Zahn­schmel­zes ge­nutzt, um ka­riö­se Stel­len sicht­bar zu ma­chen. Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen sind da­ge­gen eher die Aus­nah­me, wenn es da­rum geht, Ka­ries­be­fall zu lo­ka­li­sie­ren.

Kariesbehandlung

Nur in der Vor­stu­fe der Ka­ries­er­kran­kung, dem I­ni­tial­sta­di­um, kann der Zahn noch "ab­hei­len". Der Mi­ne­ral­ver­lust an der be­trof­fe­nen Stel­le wird durch Auf­tra­gen ei­nes Fluo­rid-Lackes aus­ge­gli­chen. Die Zahn­o­ber­flä­che ist wie­der in­takt. Zeigt sich aber schon ein Loch im Zahn­schmelz, muss der Zahn­arzt den De­fekt mit ei­ner künst­li­chen Fül­lung be­sei­ti­gen.

Klas­sisch

Die Ka­ries muss an der ge­schä­dig­ten Stel­le ent­fernt und der Zahn mit ei­ner Fül­lung aus A­mal­gam oder Kunst­stoff ver­schlos­sen wer­den. Im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um stellt sich die The­ra­pie schwie­ri­ger dar. Im bes­ten Fall ge­nügt ei­ne Be­hand­lung durch Boh­ren und an­schlie­ßend ei­ne Fül­lung. In schlim­me­ren Fäl­len kann zum Bei­spiel ei­ne Wur­zel­be­hand­lung oder ein Zahn­im­plan­tat nö­tig sein oder gar der Ver­lust des Zah­nes dro­hen.

Ka­ries­be­hand­lung ohne Boh­ren

Wenn der Ka­ries­de­fekt noch nicht zu weit fort­ge­schrit­ten ist, bie­tet sich seit ei­ni­ger Zeit ei­ne Al­ter­na­ti­ve zu Boh­rer und Fül­lung an. Die neue Me­tho­de nennt sich Ka­ries­in­fil­tra­tion oder I­con-The­ra­pie. Ein Ätz­gel löst hier­bei das ka­riö­se Ge­we­be aus dem Zahn und bringt so den Krank­heits­pro­zess zum Still­stand. An­schlie­ßend wird das ver­blie­be­ne Loch durch flüs­si­gen Kunst­stoff (I­con) ver­sie­gelt. UV-Licht här­tet den Kunst­stoff aus. Der Vor­teil die­ser Ka­ries-Be­hand­lung liegt in der Scho­nung der vor­han­de­nen Zahn­sub­stanz. Denn, an­ders als beim Boh­ren, wird kei­ne ge­sunde Zahn­sub­stanz ab­ge­tra­gen. Die ka­ries­ty­pi­schen Ver­fär­bun­gen ver­schwin­den und der be­han­del­te Zahn er­scheint wie­der ma­kellos weiß.

Von der Ka­ries­in­fil­tra­tion pro­fi­tie­ren auch ängst­li­che Pa­tien­ten. Das ge­fürch­te Boh­ren ent­fällt und die Schmerz­be­las­tung ist meist ge­rin­ger als bei der klas­sischen Be­hand­lung. Al­ler­dings über­neh­men bis­lang we­der die ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rungen die Kos­ten für die Ka­ries­in­fil­tra­tion noch die pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rungen. Je­doch leis­tet die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Zahn­Schutz bis zu 100 % Kos­ten­er­stat­tung für die mi­kro­in­va­sive Ka­ries­in­fil­tra­tion.

Karies vorbeugen

Um Ka­ries vor­zu­beu­gen und ein­zu­däm­men, ist ei­ne gründ­li­che Mund- und Zahn­pfle­ge un­um­gäng­lich. Da­zu ge­hört auch die pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung, die man zwei­mal jähr­lich durch­füh­ren las­sen soll­te. Mit dem DFV-Zahn­Schutz müs­sen Sie die Kos­ten der PZR nie wie­der selbst tra­gen. Un­ser Test­sie­ger leis­tet bis zu 200 € jähr­lich für Ih­re Pro­phy­la­xe!

Was macht der Zahn­arzt?

Der Deut­sche Ar­beits­kreis für Zahn­heil­kun­de spricht von den vier Säu­len der Ka­ries-Pro­phy­la­xe. Das sind ei­ne zahn­ge­sun­de Er­näh­rung mit ge­rin­gem Ver­zehr von Zu­cker und Säu­ren, ge­wis­sen­haf­te und re­gel­mä­ßi­ge Zahn­pfle­ge, da­bei die Ver­wen­dung stär­ken­der Fluo­ri­de in der Zahn­cre­me, und die zahn­ärzt­li­che Vor­sor­ge durch re­gel­mä­ßi­ge Kon­trol­len. Er­gän­zend da­zu emp­feh­len sich pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gun­gen. Durch die­se Säu­len las­sen sich die Ur­sa­chen von Ka­ries be­kämp­fen. Bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen gilt die halb­jähr­li­che Be­hand­lung mit Fluo­rid-Lack als wirk­sa­me Pro­phy­la­xe ge­gen Ka­ries. Nach Durch­bruchs der blei­ben­den Ba­cken­zäh­ne ist zu­sätz­lich ei­ne vor­beu­gen­de Kunst­stoff­ver­sie­ge­lung der Zahn­grüb­chen sinn­voll.

Was kann man selbst ma­chen?

Min­des­tens zwei­mal am Tag soll­ten die Zäh­ne gründ­lich mit fluo­rid­hal­ti­ger Zahn­pas­ta ge­putzt wer­den. Da­bei wird emp­foh­len, ei­nen Ab­stand von min­des­tens 30 Mi­nu­ten zur Ein­nah­me der Mahl­zeit ein­zu­hal­ten. Zahn­sei­de oder In­ter­den­tal­bürst­chen ent­fer­nen ge­fähr­li­che Ab­la­ge­run­gen in den Zahn­zwi­schen­räu­men und am Zahn­fleisch­rand, Stel­len, die von der Zahn­bürs­te nur schlecht er­reicht wer­den. Be­son­ders wich­tig und wirk­sam ist das Zäh­ne­put­zen vor dem Schlaf­en­ge­hen.

Auch durch rich­ti­ge Er­näh­rung lässt sich das Ka­ries­ri­si­ko sen­ken. Es ist zwar güns­tig, viel zu trin­ken, weil dies die Spei­chel­bil­dung för­dert und so zur Ge­sund­er­hal­tung der Zäh­ne bei­trägt. Süße und säu­re­hal­ti­ge Ge­trän­ke sind aber schäd­lich, weil sie di­rekt oder in­di­rekt den Zahn­schmelz an­grei­fen kön­nen. Der Kon­sum von Li­mo­na­de, Frucht­saft, Eis­tee, En­er­gy-Drinks und Soft-Drinks soll­te, ge­nau­so wie der stark zu­cker­hal­ti­ger Spei­sen, da­her ein­ge­schränkt wer­den.

Fluo­ri­de kön­nen täg­lich bei der Zahn­pfle­ge durch wöchent­lich an­ge­wen­de­tes Fluo­rid­gel un­ter­stüt­zend wir­ken. Mund­was­ser soll­te nur so oft wie auf der Fla­sche an­ge­ge­ben, ver­wen­det wer­den. Zu­dem gibt es fluo­ri­dier­tes Spei­se­salz für die Zu­be­rei­tung von Es­sen. Da Ka­ries be­reits im Kin­des­al­ter auf­tre­ten kann, gibt es so­gar für Ba­bys Fluo­rid­ta­blet­ten. Fluo­rid­la­cke trägt im Be­darfs­fall der Zahn­arzt auf.

Zahn­pfle­ge­kau­gum­mis sind zwar kein Er­satz fürs Zäh­ne­put­zen, aber ei­ne prak­tische Lö­sung für un­ter­wegs. Das heißt, zucker­freie Zahn­pfle­ge­kau­gum­mis hel­fen nach dem Es­sen ge­gen Säu­ren, die die Ka­ries beim Aus­lö­sen der Mi­ne­ra­lien aus dem Zahn­schmelz un­ter­stüt­zen. Zu­dem er­höht sich der Spei­chel­fluss, der wie­der­um die Selbst­re­gu­lie­rung im Mund be­güns­tigt. Kau­gum­mis kön­nen je­doch kei­ne Zahn­be­lä­ge ent­fer­nen, die den Nähr­bo­den für Bak­te­ri­en dar­stel­len. Das schafft nur die Zahn­bürs­te.

Auf­grund der wei­ten Ver­brei­tung ist ei­ne Ka­ries­er­kran­kung kein Grund zur Scham, aber neh­men Sie die An­zei­chen wie Mund­ge­ruch und schmerz­emp­find­li­che Zäh­ne ernst und su­chen Sie Ih­ren Zahn­arzt auf. Denn ohne ein Zu­tun wird es lei­der nicht bes­ser, son­dern nur schlech­ter und teu­rer. Zur Vor­beu­gung von Ka­ries über­nimmt bei­spiels­wei­se die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung der DFV die Zu­satz­kos­ten ei­ner pro­fes­sio­nel­len Zahn­rei­ni­gung. Und falls Sie mehr Ar­beit für den Zahn­arzt und hö­he­re Zu­satz­kos­ten be­fürch­ten, be­ra­ten wir Sie zu ei­nem ent­spre­chen­den Ta­rif­mo­dell gern.

Homöopathie bei Karies

In der Ho­möo­pathie setzt man bei Ka­ries vor al­lem auf die Stär­kung der in­di­vi­du­el­len Kon­sti­tu­tion. Die zahn­ärzt­li­che Be­hand­lung be­glei­tend, wer­den bei die­ser bak­te­ri­el­len Er­kran­kung der Zäh­ne un­ter an­de­rem fol­gen­de ho­möo­pa­thi­sche Arz­nei­en emp­foh­len:

  • Staphisagria
  • Cal­ci­um Fluo­ra­tum
  • Hekla la­va

Ho­möo­pa­thi­sche Wirk­stof­fe wer­den eben­falls ein­ge­setzt, um Zahn­schmer­zen zu lin­dern oder Be­schwer­den im Rah­men der zahn­ärzt­li­chen Be­hand­lung vor­zu­beu­gen. Da­zu zäh­len bei­spiels­wei­se fol­gen­de Mit­tel:

  • Coffea
  • Ar­ni­ca
  • Echi­na­cea
  • Ac­taea spi­ca­ta

Akupunktur bei Karies

A­ku­punk­tur fin­det auch in der Zahn­me­di­zin An­wen­dung. Ent­spre­chend der Deut­schen A­ku­punk­tur­ge­sell­schaft kön­nen A­ku­punk­tur­tech­ni­ken bei al­len In­di­ka­tio­nen der Zahn-, Mund- und Kie­fer­heil­kun­de er­gän­zend ein­ge­setzt wer­den. So un­ter an­de­rem bei er­höh­ter Ka­ries­an­fäl­lig­keit.

Karies: Folgen und Komplikationen

Wenn die na­tür­li­che Kro­ne des Zah­nes durch Ka­ries so­weit zer­stört ist, dass sie nicht mehr durch ei­ne ein­fa­che Zahn­fül­lung oder ein In­lay ver­sorgt wer­den kann, emp­fiehlt der Zahn­arzt meist ei­ne Über­kro­nung. Die künst­li­che Zahn­kro­ne er­gänzt die feh­len­den Tei­le des noch vor­han­de­nen Zah­nes und bil­det weit­ge­hend die ur­sprüng­li­che Form des Zah­nes nach. Ist der Zahn so stark ge­schä­digt, dass auch ei­ne Über­kro­nung nicht mehr mög­lich ist, bleibt nur die Ex­trak­ti­on. Der Zahn muss ge­zo­gen und durch ei­ne Zahn­pro­the­se oder ein Im­plan­tat er­setzt wer­den.

Karies bei Babys und kleinen Kindern

Wenn die Milch­zäh­ne der Kin­der be­reits mit Ka­ries be­fal­len sind, kann sich die Ka­ries auch auf die zwei­ten Zäh­ne über­tra­gen. Milch­zäh­ne sind wei­cher als die zwei­ten Zäh­ne und Kin­der neh­men auch er­heb­lich mehr Zu­cker über die Nah­rung auf. Das schafft Be­din­gun­gen für Ka­ries. Des­halb ist die Zahn­pfle­ge vom ers­ten Zahn an wich­tig. Fer­ner kann Ka­ries von den El­tern auf das Kind über­tra­gen wer­den, zum Bei­spiel beim Ab­le­cken des Schnul­lers oder des Löffels. Ty­pisch für Klein­kin­der ist die so­ge­nann­te "Nu­ckel­fla­schen­ka­ries". Der Ka­ries­be­fall zeigt sich vor al­lem an den Schnei­de­zäh­nen und dem an­gren­zen­den Zahn­fleisch. Er schrei­tet bis zu den Zahn­kan­ten vor. Ur­sache sind in die­sem Fall meist die be­lieb­ten zu­cker­hal­ti­gen Tees, die vor­zugs­wei­se aus dem Fläsch­chen ge­trun­ken wer­den.

Karies in der Schwangerschaft

Die Schwan­ger­schaft bringt gro­ße Ver­än­de­run­gen im Or­ga­nis­mus mit sich. Da­von kann auch die Zahn­ge­sund­heit be­trof­fen sein. Durch die Hor­mon­um­stel­lun­gen zei­gen sich nicht sel­ten Ent­zün­dun­gen des Zahn­fleisch­es. Häu­fi­ge Übel­keit ver­bun­den mit Er­bre­chen führt in man­chen Fäl­len da­zu, dass die Ma­gen­säu­re den Zahn­schmelz an­greift. Oft sind es aber vor al­lem die ver­än­der­ten Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten in der Schwan­ger­schaft, die das na­tür­li­che Gleich­ge­wicht im Mund­raum durch­ein­an­der­bri­ngen. Ka­ries­bak­te­rien ha­ben es dann ein­fa­cher, sich zu be­haup­ten und Schä­den an­zu­rich­ten. Es wird da­her emp­foh­len, schon zu Be­ginn der Schwan­ger­schaft ei­nen Ter­min in der Zahn­arzt­pra­xis zu ver­ein­ba­ren. So kön­nen vor­beu­gen­de Maß­nah­men ge­gen Ka­ries er­grif­fen wer­den, um grö­ße­re Be­hand­lun­gen vor dem Ge­burt­ster­min zu ver­mei­den.

Kariesbehandlung: Was muss man selbst bezahlen?

Die Ver­sor­gung der Sei­ten­zäh­ne mit Kom­po­sit­fül­lun­gen wird von den ge­setz­li­chen Kran­ken­kassen nur bis zur Hö­he der Kos­ten ei­ner A­mal­gam­fül­lung über­nom­men. Dies gilt eben­falls für die we­sent­lich teu­re­ren In­lays aus Ke­ra­mik oder Gold. Al­les, was die Kos­ten der Be­hand­lung mit A­mal­gam über­steigt, muss der Pa­tient selbst auf­brin­gen.

Die Ka­ries­be­hand­lung oh­ne Boh­rer­ein­satz (Ka­ries­in­fil­tra­tion) wird in der Re­gel we­der von der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung noch von der pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung über­nom­men. Ei­ni­ge Kran­ken­kassen ge­wäh­ren je­doch ei­nen Zu­schuss.

Kariesbehandlung: Was übernimmt die GKV?

Die ge­setz­li­chen Kran­ken­kassen über­neh­men die kom­plet­ten Kos­ten für die Un­ter­su­chung und die Ver­sor­gung durch plas­tische Füll­ma­te­ria­lien: Bei den sicht­ba­ren Front­zäh­nen durch Kom­po­sit­fül­lun­gen. Bei den Sei­ten­zäh­nen durch A­mal­gam­fül­lun­gen. Die Kas­se ge­währt eben­falls voll­stän­di­ge Kos­ten­über­nah­me bei Pro­vi­so­rien und Milch­zäh­nen durch Ze­ment­fül­lun­gen. Bei ei­ner Un­ver­träg­lich­keit ge­gen­über die­sen Ma­te­ria­lien oder an­de­ren Kon­tra­in­di­ka­tio­nen, kann bei der Kran­ken­kas­se die voll­stän­di­ge Kos­ten­über­nah­me für al­ter­na­ti­ve Füll­ma­te­ria­lien be­an­tragt wer­den.

Kariesbehandlung: Was übernimmt die DFV?

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FAQs zum Thema Karies

  • Je frü­her man ei­nen Ter­min in der Zahn­arzt­pra­xis wahr­nimmt, um­so bes­ser ist es für die Ge­sund­heit der Zäh­ne. Zeigt sich ein ers­tes Symp­tom für Ka­ries, wie dunk­le Ver­fär­bun­gen am Zahn oder gar Zahn­schmerz, soll­te der Zahn­arzt so­fort ak­tiv wer­den. Auf die­se Wei­se kann so­viel ge­sun­de Zahn­sub­stanz wie mög­lich er­hal­ten wer­den. Wenn die ka­ri­ö­se Lä­sion ent­fernt wur­de, ist der Krank­heits­fort­schritt an die­ser Stel­le für lan­ge Zeit ge­stoppt.

  • Ja, Ka­ries ist an­ste­ckend. Beim Küs­sen sei je­doch das Ri­siko ge­rin­ger, denn über den Spei­chel wer­den zwar Ka­ries­bak­te­rien über­tra­gen, aber ge­sun­de, ge­pfleg­te Zäh­ne kön­nen da­mit um­ge­hen. Und macht Küs­sen mit ge­sun­dem Atem und ge­pfleg­ten Zäh­nen nicht erst rich­tig Spaß?

  • Bei al­ler Sorg­falt in der Aus­füh­rung der täg­li­chen Zahn­pfle­ge kann Zahn­be­lag an schwer zu­gäng­li­chen Stel­len zu­rück­blei­ben. Hier wird sich un­ter un­güns­ti­gen Um­stän­den im wei­te­ren Ver­lauf Ka­ries bil­den. Des­halb ge­hört zur zahn­ärzt­li­chen Pro­phy­la­x­e im­mer auch ei­ne gründ­li­che Zahn­rei­ni­gung mit pro­fes­sio­nel­len In­stru­men­ten. Den­noch ist es kaum mög­lich, Ka­ries­be­fall völ­lig aus­zu­schlie­ßen. Das liegt al­lein schon da­ran, dass sich die schäd­li­chen Bak­te­ri­en im Mund­raum nicht voll­stän­dig ent­fer­nen las­sen.

  • Das ma­nu­el­le Zäh­ne­put­zen kann bei ge­ge­be­ner Sorg­falt und zu­sätz­li­cher Pfle­ge der Zahn­zwi­schen­räu­me völ­lig aus­rei­chen. Al­ler­dings zei­gen Ver­gleichs­stu­di­en, dass die elek­tri­sche Zahn­bürs­te auf­grund der hö­he­ren Putz­be­we­gung ein bes­se­res Er­geb­nis lie­fert. Bei Schall­zahn­bürs­ten ver­rin­gert sich der Druck, der auf die Zäh­ne aus­ge­übt wird, durch ei­ne ho­he Fre­quenz. Da­mit ist die Rei­ni­gung scho­nen­der und sanf­ter. Der Nach­teil ist der Preis: er liegt bei et­wa 150 bis 200 Eu­ro für ein sehr gu­tes Ge­rät.

  • Zahn­ärz­te emp­feh­len meis­tens die Ver­wen­dung von fluo­rid­hal­ti­ger Zahn­pas­ta. Die ent­hal­te­nen Fluo­ri­de kön­nen im An­fangs­sta­di­um der Krank­heit ei­ner Ent­mi­ne­ra­li­sie­rung des Zahns­chmel­zes ent­ge­gen­wir­ken und so das Vor­drin­gen der Ka­ries­bak­te­ri­en in den Zahn ver­hin­dern.

  • Die Er­kran­kung ist bis­her nicht heil­bar. Nur im An­fangs­sta­di­um kön­nen noch die Be­rei­che, an de­nen die Ent­mi­ne­ra­li­sie­rung des Zahns­chmel­zes be­reits be­gon­nen hat, er­folg­reich the­ra­piert wer­den. Aber auch fort­ge­schrit­te­ner Ka­ries lässt sich gut be­han­deln und in der wei­te­ren Aus­brei­tung er­heb­lich ver­lang­sa­men.

  • Ka­ries ist nicht ver­erb­bar. Die Zahn­er­kran­kung kann aber fa­mi­li­är ge­häuft auf­tre­ten. Grün­de sind häu­fig ähn­li­che Ge­wohn­hei­ten bei der Mund­hy­gie­ne oder in der Er­näh­rung. Die Ka­ries ver­ur­sa­chen­den Bak­te­ri­en sind von Mensch zu Mensch über­trag­bar. So kann bei­spiels­wei­se ein Säug­ling von sei­ner Mut­ter an­ge­steckt wer­den.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus zahnmedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

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