Katzenschnupfen, Katzen© AdobeStock

Katzenschnupfen - Ursachen, Symptome, Behandlung

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Katzenschnupfen klingt zunächst nach einer harmlosen Erkältung. Die Erkrankung ist allerdings sehr ernstzunehmend, da sie unbehandelt tödlich enden kann. Hier erfahren Sie alles zu Symptomen, Ursachen, Behandlung und Vorbeugung bei Katzenschnupfen.


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SOS: Erste-Hilfe-Tipps bei Katzenschnupfen

  • Suchen Sie einen Tierarzt auf.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Katze sich schont, ausreichend trinkt und frisst.
  • Kein Kontakt zu anderen Katzen, um zu vermeiden, dass sie andere Tiere ansteckt.
  • Säubern Sie verkrustete Augen, die Nase und die Nasenlöcher Ihrer Katze dreimal am Tag.
  • Versorgen Sie Ihre Katze mit geeigneten Pflegemitteln und Medikamenten.
  • Verweigert Ihre Katze das Fressen, können Sie auf Nahrung in Pastenform zurückgreifen, die Sie behutsam ins Maul spritzen.
  • Füttern Sie kohlenhydratarme Nahrung – am besten frisches Fleischfutter.
  • Pürieren Sie das Futter, wenn Ihre Katze Probleme beim Schlucken hat.
  • Sie können Ihrer Katze den Eiweißbaustein Lysin in das Futter geben. Dieser bekämpft das Feline Herpesvirus, den Haupterreger des Katzenschnupfens.

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Was ist Katzenschnupfen? 

Katzenschnupfen ist eine Virusinfektion, die die oberen Atemwege der Katze betrifft. Daran beteiligt sind Viren und Bakterien wie:

  • felines Calicivirus
  • felines Herpesvirus
  • Chlamydophila felis (Chlamydia)
  • Bordetella bronchiseptica, der bei Hunden Zwingerhusten verursacht

Diese Erreger führen jeweils zu unterschiedlichen Symptomen: Während Herpesviren bspw. Augenentzündungen verursachen, sorgen Caliciviren für Geschwüre im Maul- und Zungenbereich. Sie können sich aber auch systemisch im ganzen Körper ausbreiten und auf diese Weise Gelenksentzündungen hervorrufen. Die Katze kann auch von mehreren Erregern gleichzeitig befallen werden, denn sie begünstigen sich gegenseitig.

Ursachen - Warum niest meine Katze? 

Katzenschnupfen ist eine sehr ansteckende Krankheit. Er wird in den meisten Fällen durch den direkten Kontakt von Katze zu Katze übertragen. Die Ansteckung erfolgt oftmals, wenn eine Katze niest oder hustet und somit Speichel oder Sekrete an eine andere Katze übertragen werden. Die Übertragung muss allerdings nicht zwangsläufig durch direkten Kontakt erfolgen. Die Übertragung kann auch indirekt an einem gemeinsamen Futterplatz oder einer Trinkschale stattfinden. Manchmal kommt es auch bei einem Kampf zu einer Ansteckung. Diese Szenarien kommen bei einer freilaufenden Katze weitaus häufiger vor als bei einer reinen Hauskatze. Dementsprechend haben Freigänger und Samtpfoten im Mehrkatzenhaushalt ein höheres Risiko, sich mit Katzenschnupfen anzustecken. Es ist allerdings auch nicht gänzlich auszuschließen, dass der Halter oder die Halterin an Schuhen oder der Kleidung einen Erreger mit nach Hause bringt. 

Symptome - Wie macht sich Katzenschnupfen bemerkbar? 

Katzenschnupfen ähnelt in der Symptomatik einer Erkältung beim Menschen. Allerdings fallen die Symptome von Katzenschnupfen in der Regel stärker aus als die eines menschlichen Schnupfens. Typische Symptome von Katzenschnupfen sind:

  • Niesen
  • starker Ausfluss aus Nase und Augen
  • Bindehautentzündung
  • Hornhautgeschwüre
  • Apathie
  • vermehrtes Speicheln
  • verklebte, vereiterte und tränende Augen
  • Augengeschwüre
  • Rasselnde Geräusche beim Luftholen
  • Mundgeschwüre
  • Lungenentzündung
  • Müdigkeit
  • Appetitverlust
  • Gewichtsverlust
  • Schluckbeschwerden
  • Fieber

Bleibt der Katzenschnupfen unbehandelt, kann die Katzenkrankheit im schlimmsten Fall tödlich enden.

Diagnose - Wie lässt sich Katzenschnupfen nachweisen?

Bei Verdacht auf Katzenschnupfen sollten Sie in jedem Fall einen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird Sie zunächst über die Lebensumstände der Katze befragen. Auf die sogenannte Anamnese also den Bericht zu Impfstatus, Herkunft und aktueller Lebenssituation folgt die allgemeine klinische Untersuchung. Gibt es dabei erste Hinweise auf einen Katzenschnupfen, wird im Rahmen der weiteren Diagnostik ein Abstrich aus der Nase und/oder dem Auge gemacht. Die Proben werden anschließend im Labor auf bestimmte Erreger untersucht. Sobald dann klar ist, um welche Erreger es sich handelt, beginnt die gezielte Therapie.

Verlauf - Wie gefährlich ist Katzenschnupfen?

Wird der Katzenschnupfen behandelt, ist er in aller Regel gut heilbar. Liegen keine Komplikationen vor, erholen sich ausgewachsene Samtpfoten nach 10 bis 20 Tagen vom Katzenschnupfen und sind danach symptomlos. Für Katzenbabys ist die Krankheit allerdings gefährlicher. Bei schwerer Erkrankung in den ersten vier Lebenswochen kann die Infektion tödlich verlaufen. Bei älteren Katzen kommt es oft zu wiederkehrenden Bindehautentzündungen am Auge.  Insgesamt sind schwere Verläufe allerdings sehr selten und meistens nicht auf den Katzenschnupfen selbst, sondern auf eine Infektion mit verschiedenen Bakterien infolge der Schwächung des Immunsystems zurückzuführen. Ein schwerer Krankheitsverlauf ist bei betroffenen Katzen anhand von Mattigkeit, Fressunlust, Fieber, Lungenentzündung, schwerer Atemnot und Abmagerung zu erkennen. Die Sterblichkeitsrate bei Katzenschnupfen ist allerdings sehr gering. 


Ein unzureichend behandelter Katzenschnupfen kann jedoch chronisch werden, was ständige Augenentzündungen, eine verstopfte Nase, Atembeschwerden und Stirnhöhlenentzündungen zur Folge hat. Ist der Katzenschnupfen erstmal chronisch, kann er nur noch schwer behandelt werden. Eine tierärztliche Untersuchung sollte daher bereits bei den ersten Krankheitsanzeichen erfolgen.

Behandlung - Ist Katzenschnupfen heilbar?

Wie kann der Tierarzt meiner Katze helfen?

Bei Katzenschnupfen kommen in der Regel Antibiotika, zum Beispiel mit den Wirkstoffen Amoxicillin oder Tetracyclin, zum Einsatz. Die Antibiotika sollen die Bakterien abtöten und werden als Tabletten oder in Form von Augentropfen verabreicht. Zur Stärkung des Immunsystems der Katze und um die Viren zu bekämpfen, kann der Tierarzt außerdem Immunglobuline oder felines Interferon verabreichen.

Wie kann ich meiner Katze helfen? - Diese Hausmittel helfen bei Katzenschnupfen 

Für die Behandlung des Katzenschnupfens können Sie mit ein paar Tricks und Hausmitteln einiges tun:

  • Säubern Sie regelmäßig mit einem feuchten, lauwarmen Lappen das Gesicht Ihrer Katze, um Nase und Augen von Schleim zu befreien. 
  • Augensalben vom Tierarzt oder das Inhalieren mit Kochsalzlösungen können die Symptome lindern. Hierfür gibt es spezielle Inhalierhilfen für Katzen.
  • Leidet Ihre Katze unter Fressunlust, kann das daran liegen, dass sie wegen der verstopften Nase kaum etwas riecht. Das Aufwärmen des Nassfutters kann den Geruch verstärken und die Samtpfote zum Fressen animieren. 
  • Hat die Katze Probleme beim Schlucken, kann es helfen, ihr Futter zu pürieren.
  • Sie können Ihrer Katze den Eiweißbaustein Lysin in das Futter geben. Dieser bekämpft einen der Haupterreger des Katzenschnupfens - das Feline Herpesvirus.
  • Futtermittel, die reich an Kohlenhydraten sind, stressen den Magen und schaffen bei Katzenschnupfen keine Abhilfe. Frisches Fleischfutter, das bei Zimmertemperatur serviert wird, behält die enthaltenen Vitamine und besitzt in der Regel keine schädlichen Kohlenhydrate und hat keinen allzu großen Stärke-Anteil.
  • Hausmittel sind bei Katzenschnupfen allerdings kein Ersatz für den Tierarzt.

Homöopathie bei Katzenschnupfen

Bei Katzenschnupfen gibt es eine Reihe von Globuli, die helfen können. 

Aconitum Globuli sind im ersten Krankheitsstadium zu verabreichen, wenn erst leichter Augen- und Nasenausfluss, Unruhe und Fieber bestehen. Danach werden häufig Belladonna Globuli gegeben. Zu diesem Zeitpunkt ist das Fieber immer noch hoch und der Ausfluss aus der Nase schon schleimig oder bereits eitrig. Die Augen sind trocken und lichtempfindlich, die Pupillen geweitet. Die Katzen sind abwechselnd nervös und schläfrig.

Sind die Symptome des Katzenschnupfens insgesamt nur leicht ausgeprägt, können Ferrum phosphoricum Globuli helfen. Tiere mit einer leichten Infektion sind noch lebhaft, ermüden jedoch schnell. Das Mittel sollte eingesetzt werden, wenn zusätzlich Erbrechen oder Durchfall auftreten.

Bei schweren Verläufen ist Lachesis Globuli als homöopathisches Mittel anzuwenden. Die Schleimhäute sind bläulich verfärbt und die Halslymphknoten vergrößert. Die Katzen sind sehr geschwächt und morgens ist eine deutliche Verschlechterung der Beschwerden festzustellen.

Tierarztkosten bei Katzenschnupfen: Was muss man selbst bezahlen?

Die Tierarztkosten bei Katzenschnupfen variieren je nach Schweregrad der Erkrankung. Der Tierarzt führt in jedem Fall eine Allgemeinuntersuchung durch und entnimmt eine oder mehrere Tupferproben. Befindet sich die Katze in einem schlechten Allgemeinzustand, können z.B. Blut- oder Röntgenuntersuchungen hinzukommen. Diese Leistungen rechnet der Tierarzt nach geltender Gebührenordnung für Tierärzte zzgl. der Laborkosten ab. Hinzukommen die Kosten für die Medikamente. Ist der Gesundheitszustand Ihrer Katze sehr schlecht, muss sie unter Umständen in stationäre Behandlung, was die Kosten wiederum stark steigen lässt. 

Katzenschnupfen-Therapie: Was übernimmt die DFV? 

Unsere Katzenkrankenversicherung DFV-TierkrankenSchutz bietet Ihnen alle Leistungen für veterinärmedizinisch notwendige Heilbehandlungen bei Krankheit oder Operation Ihrer Katze. Eingeschlossen sind die ambulante und stationäre Behandlung, Kosten für Medikamente und Verbandsmaterialien. Die Tarife unserer Tierkrankenversicherung erstatten Ihnen auch die Kosten einer Notfallversorgung, sogar bis zum Höchstsatz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). 

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Wie kann man Katzenschnupfen vorbeugen? 

Die beste Methode, um Katzenschnupfen vorzubeugen, ist die Katzenschnupfen-Impfung. Die erste Impfung und Grundimmunisierung sollte schon im Alter von 8 bis 12 Wochen erfolgen. Nach einem Jahr muss die Impfung aufgefrischt werden, um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten. Danach gilt: Freigänger sollten jährlich und Wohnungskatzen alle zwei Jahre erneut geimpft werden.

Nach der Impfung kann sich die Katze nicht mehr mit den Herpes- und Calici-Viren infizieren, gegen die sie immunisiert wurde. Nichtsdestotrotz kann sie sich auch weiterhin einen "gewöhnlichen" Schnupfen einfangen, denn die Impfung schützt nicht zu 100 % vor allen existierenden Bakterien und Viren. Eine Infektion ist dann in jedem Fall aber nicht so gefährlich wie ein richtiger Katzenschnupfen.


Weitere Maßnahmen, um Katzenschnupfen vorzubeugen:

  • Hygiene im Haushalt
  • Aufenthalte in Tierpensionen vermeiden
  • Stress für die Katze möglichst gering halten
  • Keine hektische Umgebung
  • Reisen, Ausstellungen und neue Bezugspersonen vermeiden
  • Qualitativ hochwertiges, nährstoffreiches Futter
  • Möglichst kein langfristiger Kortisoneinsatz
  • Erkrankungen wie Parasitenbefall, Infektionen, Allergien und chronischen Erkrankungen vorbeugen

FAQ

Kann der Katzenschnupfen auch auf Menschen übertragen werden?

In aller Regel ist eine Übertragung des Katzenschnupfens von der Katze auf den Menschen unwahrscheinlich aber dennoch möglich. Der Erreger Bordetella bronchiseptica befällt vor allem immungeschwächte Menschen und Kinder, die in sehr engem Kontakt zu infizierten Katzen leben.

Kann man Katzenschnupfen selbst behandeln? 

Zeigen Katzen die Symptome eines Katzenschnupfens oder einer Erkältung, sollten Sie in jedem Fall einen Tierarzt besuchen. Nur so lässt sich der Katzenschnupfen schnell behandeln und heilen. Der Katzenschnupfen lässt sich nicht ohne entsprechende Medikamente und Behandlung durch den Tierarzt heilen.

Wie kann Katzenschnupfen übertragen werden?

Die Übertragung des Katzenschnupfens erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder den direkten Kontakt zwischen Katzen. Eine kranke Katze kann die Erreger also beim Niesen oder Husten verbreiten. Die Ansteckung erfolgt durch Kontakt mit Nasensekret, Tränen oder Speichel. Es ist allerdings auch eine Übertragung durch indirekten Kontakt möglich. So z.B. wenn mehrere Katzen einen Futternapf oder eine Trinkschale nutzen. Selbst über die Schuhe oder Kleidung der Menschen können Krankheitserreger ins Haus gelangen.


Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Tiergesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus tiermedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Betreut.de: www.betreut.de (Abruf: 18.06.2021)
Katzenschutzbund Köln: www.katzenschutzbund-koeln.de (Abruf: 21.06.2021)
Mc zoo: www.mczoo.de (Abruf: 18.06.2021)
Mein Haustier: www.mein-haustier.de (Abruf: 18.06.2021)
Mera Petfood: www.mera-petfood.com (Abruf: 21.06.2021)
Tiergesund: www.tiergesund.de (Abruf: 17.06.2021)
Tiermedizinportal: www.tiermedizinportal.de (Abruf: 21.06.2021)
Tierportal München: www.tierportal-muenchen.de (Abruf: 21.06.2021)
Vergleichen und Sparen: www.vergleichen-und-sparen.de (Abruf: 18.06.2021)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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