Familienhunde© Eric Isselee

Familienhunde: Kinderfreundliche Hunderassen für Familien

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Text fachlich geprüft von Sarah Denise Pauly
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Die Wahl des idealen Familienhundes ist so individuell wie jede Familie selbst. Was macht den perfekten Familienhund aus? Gibt es Hunderassen, die sich besonders gut als Familienhund eignen? Unser Ratgeber gibt Informationen und Tipps, die bei der Auswahl helfen können.

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Was macht einen Familienhund aus?

Ein typischer Familienhund sollte bestenfalls belastbar, ausgeglichen, verspielt, kinderlieb, friedfertig und verschmust sein. Aggressives Verhalten ist ein no go. Alle Familienmitglieder, vor allem kleine Kinder, sollten sich mit dem Hund sicher und wohlfühlen. Darüber hinaus sollte ein Familienhund keinen überdurchschnittlich ausgeprägten Bewegungsdrang haben, denn für tägliche, mehrstündige Spaziergänge bleibt neben Job, Kindern und dem Haushalt nur sehr selten Zeit. Wichtig sind auch Faktoren wie die Beschaffenheit des Fells sowie die Länge der Haare. Je nach Hunderasse können diese Eigenschaften großen Einfluss auf die Sauberkeit im Wohnraum und die Zeit, die es für den Pflegeaufwand braucht, nehmen.

Jede Familie hat individuelle Anforderungen an den perfekten Familienhund. Es gilt also herauszufinden, welche Hunderasse am besten zum individuellen Lebensstil und Tagesablauf passt.

Ganz gleich für welche Hunderasse Sie sich entscheiden – mit einer Hundekrankenversicherung  sind Sie immer auf der sicheren Seite. Beim DFV-TierkrankenSchutz lassen sich alle Rassen versichern für bis zu 100 % Kostenerstattung bei Krankheit und OPs.

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Was ist der beste Familienhund?

Den einen besten Familienhund gibt es nicht, denn jede Familie ist individuell, hat unterschiedliche Tagesabläufe und Bedürfnisse. Die Antwort hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Der Familienhund sollte zu den Gegebenheiten passen. Dabei spielen Größe, Aktivität, Fell, Pflege und der Schwierigkeitsgrad der Erziehung eine Rolle. Als beliebte Familienhunde gelten beispielsweise die Rassen Beagle, Berner Sennenhund, Labrador und Golden Retriever.

Welcher Hund passt zu meiner Familie?

Bei der Wahl des passenden Familienhundes spielt der Lebensstil Ihrer Familie eine entscheidende Rolle. Folgende Fragen können Ihnen helfen, den richtigen Hund zu wählen.

  • Wie aktiv ist Ihre Familie? Unternehmen Sie viele Ausflüge in die Natur, ganz unabhängig von der Jahreszeit oder bleiben Sie eher zu Hause? Wenn Sie nicht allzu aktiv sind, passt ein sehr aktiver, lauffreudiger Hund eher nicht zu ihnen.
  • Wie wohnen Sie? In einer Wohnung oder in einem Haus mit Garten? Für manche Hunde ist eine Wohnung absolut ausreichend. Andere brauchen viel Platz, um sich auszutoben.
  • Wie alt sind Ihre Kinder? Einige Rassen sind kinderlieber als andere.
  • Wie viel Zeit haben Sie? Können Sie täglich mehrere Spaziergänge unternehmen? Hunde benötigen Aufmerksamkeit, Auslauf und Pflege. Je nach Länge des Fells kann letzteres auch einen großen Teil Ihrer Zeit beanspruchen kann.
  • Wer übernimmt die Verantwortung? Sind die Kinder alt genug, um bereits einen Teil der Verantwortung zu tragen? Der Familienhund muss bei jedem Wetter an die frische Luft. Die Aufgabenverteilung sollte vor der Anschaffung geklärt werden.
  • Gibt es Allergiker in der Familie? Testen Sie vor der Anschaffung eines Hundes dringend, ob Sie selbst, Ihr Partner oder die Kinder eine Tierhaarallergie haben.

Hunde und Babys

Wenn es um die Frage geht, ob Hund und Kleinkind unter einem Dach leben können, gehen die Meinungen schnell auseinander. Die meisten Hundehalter würden sagen, dass ihr Vierbeiner kinderlieb und ungefährlich ist. Nichtsdestotrotz kommt es immer wieder zu gefährlichen Zwischenfällen zwischen Hund und Kleinkind. Um diese zu vermeiden, sollten Eltern mit Hund und Baby folgende Ratschläge beherzigen:

  • Sie sollten Ihren Hund auf den Nachwuchs vorbereiten, indem sie ihn an die Gesellschaft mit Kindern und Lautstärken gewöhnen und Ruhezeiten gewähren. 
  • Ist der Nachwuchs da, sollte der Familienhund das Baby untersuchen dürfen, indem er es beschnuppert. Wichtig ist, dass der Hund von alleine zum Baby geht.
  • Vergessen Sie nicht, dass ihr Hund auch weiterhin genügend Ruhe und ein Plätzchen im Haus braucht, das alleine ihm gehört.
  • Richten Sie Tabuzonen für den Vierbeiner ein. Das Baby-Bett sowie der Wickeltisch sollten unbedingt dazu gehören. Ebenso sollte es Tabuzonen und klare Grenzen für das Kind geben, auch hier kann schon früh, aber sanft begonnen werden.
  • Lassen Sie Baby und Hund nie alleine.

Hunde und andere Haustiere

Ob ein Hund für das Zusammenleben mit anderen Haustieren geeignet ist, hängt von Rasse und Charakter ab. Damit keiner Schaden nimmt, müssen Tiere verschiedener Arten aneinander gewöhnt werden.

Hunde und Katzen

Durch die unterschiedliche Körpersprache können beide Tierarten die Signale des anderen schnell falsch deuten. Während bspw. Schwanzwedeln beim Hund Freude bedeutet, weist ein umherpeitschender Katzen-Schwanz auf eine Konfliktsituation und evtl. auf einen Angriff hin. Wachsen Hund und Katze zusammen auf, lernen sie in aller Regel sehr schnell, die Signale des anderen richtig zu deuten. Treffen die beiden Vierbeiner im Erwachsenenalter aufeinander, müssen sie dies erst lernen. Zudem steht der starke Jagdtrieb des Hundes, vor allem bei Jagdhunden und Terriern, einem harmonischen Zusammenleben oft im Wege. Die Größe des Hundes spielt dabei allerdings keine Rolle, denn viele Katzen kommen mit großen Hunden besser zurecht als mit kleinen, hektischen Hunden.

Kommt ein Hund zu einer erwachsenen Katze dazu, wird die Katze in den meisten Fällen zunächst das Weite suchen oder sich dem Eindringling mit Fauchen und ausgefahrenen Krallen entgegenstellen. So kann es schnell zu einem blutigen Angriff auf den Hund kommen. Um das zu vermeiden, sollten Begegnungen in den ersten Tagen nur kontrolliert im Beisein des Tierhalters stattfinden.

Verhält sich der Hund der Katze gegenüber freundlich, sollte er Lob erhalten und auch die Katze sollte im Beisein des Hundes eine Futterbelohnung erhalten, so dass auch bei den wenig zu beeindruckenden Katzen ein positiver Eindruck zurückbleibt. Wie das Kennenlernen abläuft, ist von Fall zu Fall unterschiedlich und vom Temperament der Beteiligten abhängig. Zwei ausgeglichene, friedfertige Vierbeiner können sich sehr schnell und stressfrei aneinander gewöhnen, während dominante oder ängstliche Tiere einen längeren Prozess durchlaufen. Der Besitzer kann zur erfolgreichen Zusammenführung beitragen, indem er beiden gleich viel Zuwendung schenkt und in angespannten Situationen ruhig reagiert.

Kommt eine Katze zum hündischen Bewohner dazu, gestaltet sich die Vergesellschaftung oft einfacher als im umgekehrten Fall. Um schlechte Erfahrungen zu vermeiden, muss der Besitzer darauf achten, dass die Katze nicht gejagt oder beim Spielen verletzt wird. Zudem sollte sie jederzeit an einen sicheren Ort flüchten können.

In der Regel tolerieren die Beteiligten innerhalb weniger Wochen die Anwesenheit des anderen, nicht selten entstehen zwischen Hund und Katze sogar enge Freundschaften. Können sie auch nach Wochen nicht miteinander auskommen oder leidet eines der Tiere unter der Situation, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Allerdings gibt es sowohl Hunde als auch Katzen, die aufgrund ihres Charakters oder durch schlechte Erfahrungen mit Vertretern der anderen Art nicht verträglich sind. Dann ist es besser, eines der Tiere an einen guten Platz abzugeben als beide permanentem Stress auszusetzen.

In jedem Fall sollten die Futterplätze von Hund und Katze getrennt sein, um Futterneid zu vermeiden. Außerdem benötigen beide Tierarten unterschiedliche Nahrung, so dass das Mitfressen am Futter des anderen zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Zeigt der Hund Interesse an der Katzentoilette oder dessen Inhalt, muss er davon ferngehalten werden.

Hunde und Kleintiere

Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Mäuse oder auch Ratten gehören zum Beuteschema des Hundes und lösen durch ihre natürliche Fluchtreaktion seinen Jagdtrieb aus. Das Zusammenleben kann dennoch funktionieren, wenn der Hund über keinen zu ausgeprägten Jagdinstinkt verfügt und gut erzogen ist.

Eine Zusammenführung gestaltet sich meistens unproblematisch, wenn Kleintiere bereits im Haushalt leben und ein Welpe hinzukommt. Beim ersten Kontakt gehört der Hund an die Leine und die Kleintiere in einen sicheren Käfig oder ein Gehege. Der Hund darf sie durch das Gitter beobachten und beschnuppern. Stürmische Annäherung oder Bellen muss der Halter sofort unterbinden. Verhält sich der Hund freundlich und ruhig, verdient er Lob und Belohnung. Sobald der Vierbeiner seine Mitbewohner als Selbstverständlichkeit sieht, sollte er sie unter Aufsicht und angeleint außerhalb des Geheges kennenlernen dürfen.

Bei erwachsenen Hunden sollte man genau auf Anzeichen des Jagdtriebs achten. Zeichnet sich ab, dass der Hund den kleinen tierischen Mitbewohner als zu jagende Mahlzeit betrachten könnte, darf er sich nur unter Aufsicht im selben Raum aufhalten. Auch bei friedfertigen Hunden ist Vorsicht geboten, denn ein quiekendes Meerschweinchen kann schnell den Spieltrieb auslösen und ein spielerischer Pfotenhieb hat für ein Kleintier oft tragische Folgen.

Hunde und Kleintiere können durchaus erstaunlichsten Freundschaften entwickeln, wobei allerdings immer gilt: Sicherheit vor Vertrauen!

Rüde oder Hündin?

Rüden sind nicht automatisch schwieriger oder dominanter als Hündinnen, genauso wie Hündinnen nicht automatisch weicher und folgsamer sind. Alleine das Geschlecht macht nicht den individuellen Charakter aus.

In der Pubertät scheinen Rüden allerdings mehr auszutesten oder vergessen im Hormonrausch bereits erlernte Kommandos. Bei vielen Rassen unterscheiden sie sich häufig äußerlich voneinander - Rüden sind tendenziell größer und schwerer gebaut, bei langhaarigen Rassen auch oft mit mehr Fell.

Eine Hündin ist zweimal im Jahr läufig (bei einigen Rassen nur einmal im Jahr). Dann ist Freilauf über mehrere Wochen kaum möglich, Rüden belagern möglicherweise das Grundstück und einige Hündinnen sind gewillt, auszubrechen, um zu den männlichen Artgenossen zu gelangen. Oft sind Hündinnen während der Läufigkeit besonders zickig gegenüber anderen Hündinnen oder Welpen. Manche sind sensibler sowie anhänglicher als sonst und für Aktivitäten eher weniger zu begeistern. Eine Teilnahme an der Hundeschule, an Turnieren oder Ausstellungen ist in dieser Zeit nicht ratsam und teilweise auch verboten.

Während der Läufigkeit finden Hundehalter nicht selten einige Blutflecken in der Wohnung vor. Ein „Höschen“ kann Abhilfe schaffen. Die erste Läufigkeit tritt meistens im Alter von 7 – 14 Monaten auf. Bei kleineren Hunderassen in der Regel früher als bei größeren.

Etwa 9 Wochen nach einer Läufigkeit (Zeitpunkt, zu dem die Welpen bei vorangegangener Befruchtung eigentlich geboren werden würden) kommt es bei einigen Hündinnen zu einer Scheinschwangerschaft (Scheinträchtigkeit). Die Hündin verhält sich als ob sie trächtig wäre oder Welpen hätte, obwohl sie nicht gedeckt wurde, d. h. sie hortet bspw. Spielzeug, geht nur ungern spazieren, reagiert gereizt oder überanhänglich und produziert manchmal sogar Milch. In extremen Fällen von Scheinträchtigkeit, kann eine Kastration ratsam sein.

Rüden sind dauerhaft an Hündinnen interessiert und reagieren bei Läufigkeit von Hündinnen mit Futterverweigerung, Heulen oder Ungehorsam. Sie markieren zudem deutlich öfter. Dementsprechend ist es vor allem bei Rüden wichtig, innerhalb der Erziehung deutlich zu machen, wo markieren erlaubt ist und wo nicht.

Das Kastrieren des Rüden kann zu weniger Rauflust mit Geschlechtsgenossen, weniger Interesse an läufigen Hündinnen und zu weniger Markieren beitragen. Die Kastration ist jedoch kein Allheilmittel, das den Rüden wie durch Zauberhand in einen fügsamen, gehorsamen, ruhigen Vierbeiner verwandelt. Durch die Hormonumstellung ändert sich allerdings oft die Futterverwertung, so dass die Portionen, das Futter bzw. der Kaloriengehalt des Futters entsprechend angepasst werden müssen, damit der Hund nicht zunimmt.

Rüden treten fremden Rüden gegenüber oft dominant auf. Hündinnen treten bei Begegnungen mit fremden Artgenossen weniger dominant auf. Falls Hündinnen sich allerdings nicht mögen, fällt die Auseinandersetzung nicht selten härter aus als unter Rüden.

Verhaltensunterschiede zeichnen sich auch gegenüber Welpen ab. Während Rüden im Allgemeinen freundlicher und toleranter im Umgang mit Welpen sind, dulden Hündinnen oft keine fremden Welpen in ihrem Umfeld, da diese Konkurrenz für den eigenen potentiellen Nachwuchs darstellen. Welpenschutz außerhalb des eigenen Rudels existiert nicht.

Welpe oder älterer Hund?

Bei Familien, die kurz vor der Anschaffung eines Hundes stehen, sind Welpen oft die beliebtere Wahl, denn neben ihrer niedlichen Erscheinung, neigen sie dazu, sich sehr schnell in die neue Familie einzufügen. Es kann jedoch genauso viel Freude bereiten, einen älteren Hund aufzunehmen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Die Umsorgung von Baby und Welpe gleichzeitig gestaltet sich eher schwierig, es sei denn man hat eine sehr hilfsbereite Familie, in der die Mitglieder viel abfangen können.

Mit Baby werden die Nächte ohnehin meistens kürzer oder gleich zum Tag gemacht, wenn das Baby viel weint. Der Welpe ist zeitgleich noch nicht stubenrein, setzt sein Geschäft in die Wohnung und knabbert Dinge an, die nicht dafür bestimmt sind. Das kann schnell in sehr viel Stress und Überforderung ausarten, was weder Eltern und Kind noch dem Hund gut tut. Daher ist die Anschaffung eines Welpen eher ratsam, wenn das Kind schon etwas älter ist.

Ältere Hunde können sich ebenfalls sehr gut in das Familienleben mit Kindern einfügen. Die Kinder sollten den Hund allerdings vor dem Kauf kennenlernen, um sicherzustellen, dass er friedlich gegenüber den Kleinen ist. Ältere Hunde benötigen normalerweise weniger Zeitaufwand und Geduld als Welpen. Vierbeiner, die vom Vorbesitzer schlecht behandelt wurden, benötigen in aller Regel mehr Eingewöhnungszeit.

Mischling oder Rassehund?

Bei der großen Auswahl an Hunderassen und Mischlingen (Zwei- oder Mehrrassenhunde) ist die Entscheidung oft nicht leicht. Mischlinge können zum einen verschiedene Rassehunde als Eltern haben oder die beiden Elternteile können ebenfalls Mischlinge sein. Dabei können sich sowohl die positiven als auch die negativen Eigenschaften beider reinrassiger Elternteile im Mischling vereinen.

Mischlinge gelten im Allgemeinen als robuster und leben oft länger als Rassehunde. Manche Besitzer befinden auch die Erziehung von Mischlingen für einfacher. Rassehunde gelten aufgrund ihrer zur Züchtung ausgewählten Merkmale und Eigenschaften, im Vergleich zu Mischlingen, als berechenbarer.

Bei Mischlingen ist es schwieriger einzuschätzen, welche Merkmale und Talente sie entwickeln werden und ob diese zur Familie passen. Kennt man die Eltern seines Mischlings, kann man die endgültige Größe nur erahnen. Ein Mischling ist in der Regel beim Erwerb etwas preisgünstiger als ein Rassehund. Pflegeaufwand, monatliche Kosten für Tierarzt, Hundefutter sowie Hundehaftpflichtversicherung und Hundekrankenversicherung sind bei beiden Arten gleich.

Hund aus dem Tierheim?

Wenn man sich einen Familienhund anschaffen möchte, muss es nicht zwangsläufig ein Tier vom Züchter oder aus der Zoohandlung sein, denn im Tierheim warten sehr viele, nicht mehr gewollte Tiere auf eine zweite Chance.

Ein langsames gegenseitiges Kennenlernen des neuen Familienmitglieds ist wichtig, da viele Tiere bereits schlechte Erfahrung mit anderen Haltern gesammelt haben. Nicht jedes Tier passt dabei in eine turbulente Familie mit kleineren Kindern. Im Vorfeld sollten Eltern ihren Kindern erklären, dass Tierheimtiere meistens schon einmal verlassen wurden. Viele von ihnen brauchen deshalb Zeit und Geduld, bevor sie sich neuen Menschen anvertrauen. Kindern müssen dementsprechend viel Rücksicht nehmen und behutsam vorgehen, um den Hund nicht zu bedrängen oder zu überfordern.

In der Regel können Mitarbeiter der Tierschutzvereine detaillierte Auskunft über die einzelnen Tiere geben und evtl. einschätzen, ob sie für die Familie geeignet sind. Interessenten sollten das Gespräch mit den Mitarbeitern suchen und die Empfehlungen ernst nehmen.

Manche Tiere kommen aus Familien und wurden z.B. aus Allergiegründen, wegen Umzug oder Todesfall abgegeben. Diese Hunde sind Familienalltag bereits gewohnt, verhalten sich dementsprechend kinderlieb und fügen sich zumeist problemlos in eine neue Umgebung ein.

Kosten

Vor Anschaffung eines Familienhundes sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um einen Verbeiner bei sich aufzunehmen. Je nachdem, ob es sich um einen kleinen, großen oder mittelgroßen Hund handelt, müssen Sie durchschnittlich mit 50 bis 100 Euro im Monat für Futter und Pflege rechnen. Kosten für Tierarztbesuche kommen selbstverständlich auch noch hinzu. Weitere Anschaffungen sind bspw. Fress- und Wassernapf, Leine und Halsband bis hin zu Hundeschule, Versicherungen und Hundesteuer. Kalkulieren Sie von Anfang an ein, dass ein Hund regelmäßig Ausgaben fordert und so auch schnell ein Loch in die Familienkasse reißen kann.

Übersicht Kosten:

  • Anschaffungskosten je nach Rasse und Herkunft: 150 – 3.500 €
  • Erstausstattung: 250 – 300 €
  • Hundefutter: 50 – 100 € pro Monat
  • Gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen: 100 – 150 € pro Jahr
  • Hundekrankenversicherungen: 50 – 150 € pro Jahr
  • Hundehaftpflichtversicherung: ca. 80 €
  • Hundesteuer: 100 – 200 € pro Jahr (bei Listenhunden 500 – 900 € pro Jahr)
  • Pflegeprodukte: 50 € pro Jahr
  • Hundeschule: 150 – 300 €
  • Kosten für die Kastration eines Rüden: ca. 250 €
  • Kosten für die Kastration einer Hündin: ca. 600 €

Unvorhergesehene Kosten können natürlich jederzeit hinzukommen. Wird der Familienhund krank oder erleidet einen Unfall, werden die Kosten besonders hoch. Eine Hunde-OP kann schnell mehrere Hundert und oft sogar mehrere Tausend Euro kosten. Bedenken Sie bei der Auswahl eines geeigneten Familienhundes auch, dass einige Hunderassen für bestimmte Krankheiten besonders anfällig sind.

Pflegeaufwand

Viele Menschen unterschätzen den Pflegeaufwand, den ein Familienhund mit sich bringt. Ist die Bereitschaft für aufwendige Pflege eher gering, empfehlen sich minimal haarende Hunderassen oder Hunde für Allergiker. Bevor Sie sich für eine Rasse entscheiden, sollten Sie sich über die erforderliche Pflege und den damit einhergehenden, notwenigen Zeitaufwand bewusst sein.

  • Fell-Pflege: Hunde sollten regelmäßig mit Utensilien aus dem Fachhandel gebürstet werden. Je nach Länge des Fells sollte dies in regelmäßigen Intervallen geschehen, um Fell-Verfilzungen vorzubeugen. Kurzhaarige Rassen müssen nur selten gebürstet werden. Langhaarige Hunde sollten vor allem in den Zeiten des Fellwechsels (Frühjahr und Herbst) täglich gebürstet werden, um sie von den „alten“ Haaren zu befreien. Extrem langhaarige Hunderassen sollten für den Sommer geschoren bzw. getrimmt werden. Nach dem Schnitt empfiehlt es sich, den Hund zu baden, so dass lose Haare entfernt werden. Die Frage, wie oft ein Hund gewaschen werden sollte, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Er sollte in der Regel nur gebadet werden, wenn er übel riecht oder sehr schmutzig ist. Nutzen Sie ein mildes Hundeshampoo und achten Sie darauf, dass kein Wasser in Augen und Ohren des Tieres gelangen. Falls das Trocknen des Fells notwendig ist, schalten Sie den Fön auf die niedrigste Temperatur. Professionelle Geräte aus dem Hundesalon sind dafür allerdings besser geeignet.
  • Krallen und Pfoten-Pflege: Krallen und Pfoten-Pflege: Bei den meisten Hunden hält der Abrieb über die tägliche Bewegung Krallen auf natürliche Art und Weise kurz. Sollte dies nicht der Fall sein, können Hundehalter fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen. Für Laien ist es schwierig einzuschätzen, wie kurz Krallen geschnitten werden dürfen und im schlimmsten Fall wird der Hund verletzt. Hundehalter sollten zudem regelmäßig überprüfen, dass sich zwischen den Ballen der Pfoten nichts festsetzt. Ist dies der Fall, sind die Pfoten mit Wasser zu reinigen oder das verklebte Fell vorsichtig mit einer Schere zu kürzen. Im Winter können gestreute Wege die Pfoten des Vierbeiners belasten. Reinigen Sie die Pfoten in der kalten Jahreszeit nach jedem Spaziergang mit Wasser. Melkfett, Vaseline oder Pfotenschutzcremes eignen sich, um die Ballen vor Rissen und Austrocknen zu schützen. Auch in der heißen Jahreszeit trocknen die Ballen schnell aus und sollten entsprechend gepflegt werden. An besonders heißen oder kalten Tagen sind ggf. auch Schuhe sinnvoll.
  • Ohren-Pflege: Hunde-Ohren sollten ca. einmal wöchentlich auf Sauberkeit und Milbenbefall kontrolliert werden. Sind sie nicht sichtlich verschmutzt, ist keine Pflege erforderlich. Rassen mit Hängeohren sind allerdings pflegeintensiver, da keine Belüftung der Ohren erfolgt und sich Bakterien und Pilze so schnell ansiedeln können. Bei Bedarf können die Ohren mit einem weichen Tuch oder Pad gereinigt werden. Von Wattestäbchen ist abzuraten. Bei übermäßigem Haarwuchs im Ohr schwören viele Hundehalter auf das Haare-Zupfen, um dem schnellen Nachwachsen entgegenzuwirken.
  • Gebiss und Zahn-Pflege: Nach neustem Konsens der Zahnspezialisten wäre tägliches Zähneputzen auch beim Hund die Idealvorstellung um Mundgeruch, Zahnstein und Zahnprobleme vorzubeugen insb. Bei Hunden die zu vermehrtem Zahnstein neigen oder nur Nassfutter erhalten. Trockenfutter fördert den Abrieb von Zahnbelägen und trägt somit zur Zahngesundheit des Hundes bei. Kontrollieren Sie das Hundegebiss dennoch wöchentlich. Ein übelriechender Atem sowie gelbbraune Ablagerungen können auf Zahnstein hindeuten. Wenn Hunde an Appetitlosigkeit leiden, können schwerwiegende Zahnprobleme eine Ursache sein. Kontaktieren Sie in diesem Fall umgehend den Tierarzt.

Verantwortung

Obwohl ein Familienhund Verantwortung für die ganze Familie mit sich bringt, sollte Eltern bewusst sein, dass Sie als Erwachsene immer selbst für das Wohl und die Erziehung des Hundes verantwortlich sind und nicht die Kinder. Sowohl Eltern als auch Kindern der Familie muss klar sein, dass die Anschaffung eines Hundes eine Entscheidung für die nächsten 8 - 18 Jahre sein kann und das gesamte Leben sowie bisherige Gewohnheiten sich damit ändern.

Vor allem am Anfang brauchen junge Hunde sehr viel Aufmerksamkeit und müssen auch mal nachts raus, was bedeutet, dass Sie wie bei einem kleinen Kind nachts aufstehen müssen. Zu Beginn können die Vierbeiner auch noch nicht so lange alleine bleiben, während Sie kleine Kinder allerdings auch nie mit einem Hund alleine lassen sollten. Somit benötigen Sie enorm viel Zeit. Außerdem wollen die Vierbeiner erzogen werden, damit sie sich ordentlich in die Familie einfügen und das Zusammenleben angenehm machen. Ist der der Hund älter, muss er mindestens drei Mal am Tag vor die Tür und davon mindestens einmal am Tag in Form eines langen, ausgedehnten Spaziergangs, bei dem er sich austoben kann.

Auch wenn ältere Kinder einen Teil der Verantwortung tragen können, bleibt der Hauptanteil letztendlich an den Eltern hängen. Diese sollten sich sicher sein, dass Sie Hund, Kinder, Alltag und Beruf unter einen Hut bekommen. Kinder sind geheime Miterzieher, können aber noch keine konsequente Erziehung gewährleisten. Kinderliebe Hunde betrachten die Kleinen als Spielkameraden und nicht als Rudelchef. Die Erziehung sollte ausschließlich in den Händen der Erwachsenen liegen.

Hund trotz Allergikern in der Familie?

Wird bei einem Familienmitglied eine Hundehaarallergie festgestellt, scheint die Anschaffung eines Vierbeiners zunächst keine gute Entscheidung zu sein. Es gibt jedoch sogenannte anti-allergische Hunderassen. Diese lösen weniger starke Reaktionen aus, können jedoch niemals 100 % frei von Allergenen sein. Hundehaare selbst lösen tatsächlich keine Allergie aus. Es sind die Hautschuppen und der Speichel, der daran klebt. Fallen dem Hund dann Haare aus, verteilen sie sich mitsamt den allergischen Stoffen überall.

Daher eignen sich für allergische Menschen Hunderassen, die wenig haaren und gleichzeitig wenig sabbern. Zu ihnen zählen z. B.:

  • Pudel
  • Basenji
  • Yorkshire Terrier
  • Shih Tzu
  • Schnauzer
  • Bichon Frisé
  • Afghanischer Windhund
  • Portugiesischer Wasserhund

Eine Garantie gibt es allerdings nicht. Auch bei diesen Hunderassen können allergische Reaktionen vorkommen.

Welche Versicherungen für den Familienhund?

Hundehaftpflichtversicherung: DFV-HundehaftpflichtSchutz

Eine Hundehaftpflichtversicherung ist in einigen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben. Sie lohnt sich jedoch auch für Hundehalter, die nicht in einem solchen Bundesland ansässig sind, denn jeder Hundebesitzer haftet für Schäden, die sein Vierbeiner verursacht hat, selbst wenn den Hundehalter keine Schuld trifft. Bei einem schweren Sach- oder Personenschaden kann das existenzbedrohend sein. Einfache Blechschäden können bereits mehrere tausend Euro kosten. Werden Personen schwer verletzt, liegen die Schadensersatzforderungen schnell im sechs- bis siebenstellige Bereich. Eine Haftpflichtversicherung für Hunde steht Ihnen dann zur Seite.

Beim DFV-HundehaftpflichtSchutz können Sie eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung für bis zu fünf Hunde integrieren. Unsere Haftpflichtversicherung haftet auch im Ausland für Personen- und Sachschäden, die Sie oder Ihr Hund verursachen.

Krankenversicherung für den Hund: DFV-TierkrankenSchutz

Unvorhergesehene Krankheitsfälle und Unfälle können nicht nur uns Menschen, sondern auch den Vierbeiner treffen. In Deutschland gibt es für Hunde keine verpflichtende Krankenversicherung. Ein Tierarztbesuch kann allerdings sehr teuer werden, wenn sich Ihr treuer Begleiter eine Pfote bricht, etwas Falsches frisst, erkrankt oder eine OP benötigt. Die Hundeversicherung schützt Sie vor diesen finanziellen Risiken. Wir springen für Kosten ein, die beim Tierarzt entstehen.

Mit unserer Hundeversicherung DFV-TierkrankenSchutz ist Ihr treuer Begleiter bestens geschützt. Der Versicherungsschutz gilt zudem auch im Ausland, es besteht eine einfach Gesundheitsfrage und es gibt keine Wartezeit.

Der DFV-TierkrankenSchutz kann für jede Hunderasse abgeschlossen werden. Unsere Hundekrankenversicherung gilt zudem auch für Hunde, die bei Hobbyzüchtern leben und erstreckt sich auch auf Gebrauchs- und Arbeitshunde, die zu bestimmten Zwecken gehalten werden, wie z. B. Polizei-, Dienst-, Therapie- und Wachhunde.

Der DFV-TierkrankenSchutz bietet Ihnen alle Leistungen für veterinärmedizinisch notwendige Heilbehandlungen bei Krankheit oder nach einem Unfall Ihres Hundes. Eingeschlossen sind die ambulante und stationäre Behandlung, Kosten für Medikamente, Verbandsmaterialien sowie Operationen.

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Was ist der beste Familienhund?

Den einen besten Familienhund gibt es nicht, denn jede Familie ist individuell, hat unterschiedliche Tagesabläufe und Bedürfnisse. Die Antwort hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Der Familienhund sollte zu den Gegebenheiten passen. Dabei spielen Größe, Aktivität, Fell, Pflege und der Schwierigkeitsgrad der Erziehung eine Rolle. Aber auch der individuelle Charakter, sowie die Bedürfnisse des individuellen Hundes sind wichtig zu beachten, da Hunde einer Rasse, selbst eines Züchters auch nicht alle gleich sind.

Welche Hunderasse für Ihre Familie geeignet ist, ist von vielen Faktoren abhängig. Kleiner oder großer Familienhund, kurzhaariger oder haarender Hund, aktiv oder ruhiger? Zunächst gilt es, individuelle Anforderungen zu identifizieren, um sowohl den Bedürfnissen des Hundes als auch denen der Familie gerecht zu werden.

Diese Hunderassen eignen sich bspw. als Familienhunde:

FAQ

Welche Hunde sind für Anfänger geeignet?

Geeignete Hunde für Anfänger sind in Ihrem Charakter sanftmütig, ausgeglichen, fröhlich und freundlich. Zudem ist für Anfänger besonders wichtig, dass der Vierbeiner ruhig, geduldig und nicht besonders schwierig zu erziehen ist. Schließlich muss man als frisch gebackener Hundebesitzer erst einmal in die Rolle des Rudelführers reinwachsen. Hunde mit sehr eigensinnigem Charakter können unerfahrene Anfänger schnell überfordern. Für Berufstätige sollte der Vierbeiner außerdem pflegeleicht sein und nicht allzu viel Auslauf benötigen. Geeignet Hunde für Anfänger sind beispielsweise Golden Retriever, Havaneser, Malteser, Papillon und Bichon Frisé.

Welcher Hund für Familie mit Kindern?

Familienhunde zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie einen guten Umgang mit Kindern haben. Da Kinder generell wenig vor- und umsichtig, können Sie meistens mögliche Gefahren, die von einem Hund ausgehen, nicht richtig einschätzen. Aus diesem Grund sollten Familienhunde kinderfreundliche Eigenschaften besitzen. Der kinderfreundliche Vierbeiner sollte also verschmust, verspielt, nervenstark, folgsam und neidlos sein. Als besonders geeignet für Familien mit Kindern gelten die Hunderassen Beagle, Berner Sennenhund, Collie, Dalmatiner, Golden Retriever, Irish Setter, Labrador, Magyar Vizsla, Französische Bulldogge, Pudel und Rhodesian Ridgeback.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Tiergesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus tiermedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

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