Scharlach

Scharlach - Ursachen, Symptome, Therapie

Erstellt am Uhr
Artikel teilen
Link kopiert

Scharlach, – fast jeder kennt es noch aus seinen Kindheitstagen und ist schon mal daran erkrankt. Es ist eine der berühmtesten Kinderkrankheiten in Deutschland und kann leicht übertragen werden. Was genau Scharlach ist, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und hilfreiche Tipps für die Genesung erfahren Sie in diesem Ratgeber. 

SOS Erste Hilfe Tipps bei Scharlach  

  • Kräutertees gurgeln 
  • Viel Wasser trinken 
  • Warme Suppen 
  • Püriertes Essen 
  • Halswickel
  • Ausreichend Schlaf 
  • Halsbonbons für den Rachen

Scharlach: Definition 

Ein Großteil der Menschen ist schon an Scharlach erkrankt. Doch was ist eigentlich Scharlach genau? 
Scharlach (ICD-10-Code A38) ist eine bakterielle Infektionskrankheit und wird durch die Bakterien A-Streptokokken ausgelöst, die sich im Mundraum ansiedeln und normalerweise keine Krankheitssymptome verursachen. Wenn sie mit einem Virus infiziert werden, produzieren sie Giftstoffe, die dafür sorgen, dass rote Blutkörperchen leichter aus den Blutgefäßen austreten. Durch diese Reaktion kommt es zu typischen Rötungen an Haut und Schleimhäuten. So kann Scharlach bei jedem Menschen mehrere Male auftreten, bis er gegen alle Varianten immun ist. Im Winter tragen laut Robert-Koch-Institut ein Fünftel aller Menschen den Erreger in sich, ohne das Scharlach ausbricht. Sie können jedoch die Krankheit an andere übertragen. 

Scharlach: Formen/Arten 

Wenn Streptokokken Toxine produzieren, kann es zu einer Scharlachinfektion kommen. Von diesen Toxinen gibt es verschiedene Formen: 

  • Spe-A
  • Spe-B
  • Spe-C

Wegen der verschiedenen Arten kann Ihr Kind oder auch Sie mehrmals im Leben an Scharlach erkranken. Wenn eines dieser drei Toxine in die Haut gelangt, wird der für Scharlach typische Hautausschlag ausgelöst. Nach einer Behandlung mit Antibiotika sind Sie in der Regel immun gegen das verursachende Toxin. 

Scharlach: Ursachen

Die Scharlach-Erreger tummeln sich vielen Menschen im Rachenraum, ohne dass die Erkrankung ausbricht. Dennoch können diese Personen durch Husten, Niesen und Sprechen an andere übertragen. Die Tröpfchen werden freigesetzt und befallen bei engem Kontakt zu anderen Menschen beim Einatmen an den Schleimhäuten der Kontaktperson.

Scharlach: Symptome

Die Symptome von Scharlach können sehr unterschiedlich ausfallen und von leichtem Halsschmerzen bis hin zu Erbrechen, hohem Fieber und Hautausschlag reichen. Wir haben hier die gängigsten Symptome bei einer Scharlacherkrankung für Sie zusammengefasst: 

  • Hautausschlag nach einigen Tagen (Außer am Mund-Kinn-Dreieck)
  • Schluckbeschwerden und Halsschmerzen 
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Schüttelfrost, Abgeschlagenheit 
  • Geschwollene Lymphknoten und Mandeln 
  • Himbeerzunge 
  • Fieber
  • Kopfschmerzen 

Bei Erwachsenen fallen die Symptome teilweise etwas anders aus als bei Kindern. Aufgrund dessen wird die Erkrankung oftmals gar nicht oder erst spät erkannt. 

Scharlach: Diagnose 

Wenn Sie die typischen Scharlachsymptome aufweisen, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Im Fokus der Behandlung steht die Untersuchung des Rachens, der Mandeln, der Lymphknoten am Hals sowie der Haut. Mithilfe eines Rachenabstrichs kann feststellt werden, ob es sich bei Ihnen oder Ihrem Kind um Scharlach handelt. Ist die Diagnose gestellt, verordnet der Arzt in der Regel die Einnahme eines Antibiotikums für mehrere Tage. 


Achtung! 
Es ist wichtig, dass Sie das Antibiotikum für die vom Arzt verordnete Zeit einnehmen. Auch wenn Sie sich wieder gesund und munter fühlen, muss das Medikament bis zum Ende eingenommen werden, da es ansonsten zu einer erneuten Scharlacherkrankung kommen kann. 

Scharlach: Verlauf

Wenn Sie Kinder haben, erkennen Sie Scharlach meist schnell, da der Verlauf in aller Regel sehr charakteristisch ist. Nach der Ansteckung dauert es wenige Tage, bis erste Symptome auftreten. Meist bekommen Scharlacherkrankte Personen Schüttelfrost und Gliederschmerzen aus dem nichts und fühlen sich dementsprechend abgeschlagen und kränklich. Ebenfalls können Husten, Kopf- und Bauchschmerzen, Halsschmerzen und Übelkeit in den ersten Tagen auftreten. 
In den ersten Krankheitstagen leiden die Erkrankten oftmals an hohem Fieber und es zeigt sich ein Enanthem (Ausschlag) im hinteren Rachenbereich. Während der Scharlacherkrankung können Sie Veränderungen an der Zunge erkennen. Zuerst ist ein weißer Belag auf der Zunge sichtbar. Dieser löst sich mit der Zeit und die Zunge wird am ca. am dritten oder vierten Krankheitstag feuerrot und die kleinen Papillen treten stark hervor. Beim Erkrankten ist jetzt die berühmte „Himbeerzunge“ zu erkennen. 
Zeitgleich entwickelt sich auch auf der Haut ein Ausschlag (Exanthem), der sich durch kleine rausstechende Punkte auf der Haut erkennbar macht. Am stärksten tritt der Ausschlag in der Leistengegend und an der inneren Seite der Oberschenkel auf. Wenn der Ausschlag sich bis ins Gesicht ausbreitet, bleibt ein kleiner Bereich in der Mundregion frei. Hier spricht man von der perioralen Blässe oder auch „Milchbart“. Der Hautausschlag kann bei der nächsten Infektion dann ausbleiben. 
Circa vier bis fünf Tage nach Beginn der Erkrankung wird der Hautausschlag langsam weniger und die Haut beginnt sich zu schuppen. Keine Sorge, – die Hautschuppen kann nach einer Scharlachinfektion bis zu zwei Monate lang anhalten und stellen keine gesundheitliche Gefahr dar.

Scharlach: Therapie/Behandlung

Bei ersten Symptomen von Scharlach hilft Ihnen ein Arzt, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Des Weiteren können Sie auch selbst mit ein paar Hausmittel die Scharlachsymptome lindern. 

Was kann der Arzt machen? 

Nehmen Sie eine Scharlacherkrankung nicht auf die leichte Schulter. Sie sollten rechtzeitig einen Arzt aufsuchen, der die Diagnose stellt und in der Regel ein Antibiotikum für 10 bis 14 Tage verabreicht. Die konservative Behandlung mit Penicillin oder einem anderen Antibiotikum lässt die Beschwerden (außer Hautschuppen) in circa einer Woche verschwinden. Damit Sie nicht direkt wieder an Scharlach erkranken, müssen Sie die das verschriebene Medikament bis zum Ende einnehmen. Mithilfe einer Antibiotika-Therapie besteht schon nach einem Tag keine Ansteckungsgefahr mehr. Ohne die Einnahme des Arzneimittels kann die erkrankte Person ihre Mitmenschen über drei Wochen lang anstecken.
Gegen die Schmerzen helfen außerdem Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen, die die erkrankte Person nach Bedarf und Verträglichkeit einnehmen kann. 

Was kann man selbst machen? 

Wenn Sie oder ein Familienmitglied an Scharlach erkrankt, können Sie auch selbst einige Maßnahmen ergreifen, die zur Linderung der Beschwerden beitragen. 

Diese Hausmittel helfen bei Scharlach: 

  • Ausreichend Wasser trinken
  • Bettruhe 
  • Tee gurgeln 
  • Halswickel

Auch die Homöopathie hat sich mit der Scharlacherkrankung beschäftigt und empfiehlt die Einnahme bestimmter Globuli als begleitende Behandlung. Beachten Sie, dass eine homöopathische oder naturheilkundliche Behandlung nur durch einen entsprechend ausgebildeten Arzt erfolgen kann und immer nur eine begleitende Maßnahme zur konservativen Behandlung ist.  

Jetzt ambulante Zusatzversicherung abschließen

Scharlach: Übertragung

Scharlach kann leider sehr leicht übertragen werden und breitet sich in Kindergärten und Schulen oft in Windeseile aus. Es ist eine Infektionskrankheit mit Streptokokken, die in den meisten Fällen durch Sprechen, Husten oder Niesen übertragen wird. Das Tückische an Scharlach ist, dass einige Menschen, die den Erreger in sich tragen, nichts davon merken. Sie können aber die Scharlacherkrankung an andere Menschen übertragen – und das bis circa drei bis vier Wochen, da keine Antibiotikatherapie erfolgt. 

Scharlach: Verbreitung und Häufigkeit

Laut RKI erkranken in Deutschland 1 bis 1,5 Millionen Menschen pro Jahr an Scharlach. Aber wie verbreitet sich eigentlich Scharlach? 
Alter: Meistens erkranken Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren an der bakteriellen Infektion. Dies liegt unter anderem daran, dass Kinder eine höhere Anzahl der verantwortlichen Bakterien in sich tragen als Erwachsene.
Jahreszeit: Vor allem in den Wintermonaten und im Frühjahr erkranken die meisten an Scharlach, da die Zahl der Streptokokken-Pharyngitis steigt. 
Klimazone: Eine andere Art von Scharlach auslösenden Bakterien sind die Streptokokken-Pyodermien. Diese treten vor allem in subtropischen Klimazonen auf und lösen insbesondere bei Kleinkindern Scharlach aus. 

Scharlach bei älteren Menschen 

In selteneren Fällen stecken sich auch Erwachsene mit Scharlach an. Die Symptome äußern sich bei erwachsenen Personen häufig anders als bei Kindern. Es muss also bei Erwachsenen nicht immer die typische Himbeerzunge oder der charakteristische Hautausschlag auftreten. Aufgrund dessen wird die Erkrankung oftmals nicht oder erst sehr spät diagnostiziert und nicht behandelt. Eine unbehandelte Scharlacherkrankung kann bei Erwachsenen mit gesundheitlichen Folgen einhergehen:

  • Herzmuskelentzündung
  • Lungenentzündung
  • Gelenkprobleme
  • Hirnhautentzündung
  • Nierenschäden
  • Blutvergiftung 
  • Rheumatisches Fieber

Scharlach bei kleinen Kindern

Scharlach ist einer der Kinderkrankheiten schlechthin und auch Babys kann es erwischen. Babys unter sechs Monate profitieren zum Glück noch vom Immunschutz der Mutter und erkranken in der Regel nicht an Scharlach. Im Kindergarten- und frühen Schulalter sind Kinder besonders häufig von der Krankheit betroffen, da die Streptokokken in diesem Alter häufig Infektionen wie Scharlach, Mandelentzündung oder Gelenkentzündungen auslösen. Bei Kindern zeigen sich die typischen Scharlachsymptome, wie beispielsweise die Himbeerzunge, ein Hautausschlag, Fieber, Schluckbeschwerden, Abgeschlagenheit oder Übelkeit. Die Tröpfcheninfektion kann in der Regel gut mit einem Antibiotikum in Form eines Saftes behandelt werden und das Kind ist nach circa einer Woche über den Berg. Unbehandelt kann das Kind noch bis zu drei Monate ansteckend sein. 

Scharlach in der Schwangerschaft

Normalerweise ist Scharlach keine schwere Erkrankung und mit der richtigen Behandlung innerhalb kurzer Zeit überstanden, ohne das bleibende Schäden am ungeborenen Kind verursacht werden. Unbehandelt kann die Krankheit aber unschöne Folgen mit sich bringen. Insbesondere für Schwangere kann eine unbehandelte Scharlachinfektion gefährlich werden und zu Schwangerschaftskomplikationen und unschönen Spätfolgen führen. Letztere können sich auch aufs Kind auswirken. Infolge einer Scharlachinfektion kann es beispielsweise zu Herz-und Nierenentzündungen kommen. Da es sich bei Herz und Niere um wichtige Organe für die Versorgung des Kindes handelt, können Entzündungen an diesen Organen das Wachstum des ungeborenen Kindes gefährden.

Scharlach vorbeugen 

Leider gibt es keine vorbeugenden Maßnahmen, die zu 100 Prozent gegen Scharlach schützen. Sie können aber zumindest das Infektionsrisiko senken, indem Sie sich regelmäßig die Hände waschen und engen Körperkontakt zu erkrankten Personen möglichst meiden. In seltenen Fällen kann der Arzt Menschen mit Grunderkrankungen oder geschwächtem Immunsystem zur Vorbeugung ein Antibiotikum verschreiben, damit Sie sich nicht bei Erkrankten mit Scharlach anstecken.

Scharlach – Therapie

Was muss ich selbst zahlen?

Sie haben die Möglichkeit, einen Scharlachtest auch selbst zu Hause durchzuführen. Die Tests sind in der Apotheke oder online erhältlich. Allerdings übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen selbstgekauften Test in der Regel nicht. Zudem müssen erwachsene Erkrankte, die ein Antibiotikum verordnet bekommen, Zuzahlungen in Höhe von 10 % des Medikamentenpreises zahlen. Die Kosten belaufen sich auf mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro pro Arzneimittel. 

Was übernimmt die GKV?

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt bei Kindern den Scharlachtest in Form eines Rachenabstrichs, wenn er von einem Arzt durchgeführt wird. Der Test ist für die Scharlachdiagnose ein essenzieller Bestandteil und wird daher als medizinisch notwendig eingestuft. 

Was übernimmt die DFV?

Scharlach zählt zu den häufigsten Krankheiten im Kindesalter und ist in der Regel gut mit ärztlicher Hilfe zu behandeln. Wenn es Sie als Erwachsener erwischen sollte, übernehmen wir im Rahmen unseres DFV-AmbulantSchutz unter anderem die Zuzahlungen für Ihre notwendigen Medikamente, die zur Genesung bei einer Scharlacherkrankung beitragen. Des Weiteren übernimmt unsere ambulante Krankenzusatzversicherung wichtige Vorsorgeuntersuchungen – und das auch für Kinder und Jugendliche. So können Sie sich sicher sein, dass eine Scharlacherkrankung keine Gefahr für Ihr Kind darstellt, da es ansonsten bei bester Gesundheit ist. Weitere Informationen zu unserem DFV-AmbulantSchutz finden Sie hier: 

Die beste Behandlung für Ihre Gesundheit - auch für gesetzlich Versicherte

100 % Kostenerstattung für

  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Schutzimpfungen
  • Gesetzliche Zuzahlungen
  • finanzielle Soforthilfe bei schwerer Erkrankung
Trustpilot Rating
Google Rating

FAQs

Ist Scharlach für Erwachsene schlimm? 

Scharlach kann unbehandelt bei Erwachsenen zu gesundheitlichen Spätfolgen führen.
In selteneren Fällen erkranken auch Erwachsene an Scharlach. Leider wird die Erkrankung oft nicht oder erst sehr spät erkannt. Normalerweise bekommen Betroffene ein Antibiotikum, damit sie schnell wieder auf die Beine kommen. Wenn die Krankheit nicht erkannt wird, kann sie bei Erwachsenen unbehandelt beispielsweise zu Gelenkbeschwerden, Herzmuskelentzündungen, Nierenschäden und seltenen Fällen zu einer Blutvergiftung führen. 

Wie stark ist Scharlach ansteckend? 

Scharlach ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. 
Scharlach ist eine Tröpfcheninfektion und überträgt sich sehr schnell über Niesen, Husten und engen Kontakt zu anderen Personen. Daher ist es wichtig, immer ausreichende Hygienemaßnahmen zu treffen und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Wenn eine Person in Ihrem Umfeld an Scharlach erkrankt ist, halten Sie ausreichend körperliche Distanz.

Können sich Eltern mit Scharlach anstecken?

 Ja, auch Eltern eines erkrankten Kindes können sich mit Scharlach infizieren. 
Wenn Eltern Ihrem an Scharlach erkrankten Kind körperlich zu nahekommen, können Sie sich anstecken. Die Symptome äußern sich bei erwachsenen Menschen häufig ein wenig anders als bei Kindern. Aufgrund dessen bleibt die Krankheit bei Erwachsenen oft unerkannt und wird mit einer Erkältung oder Grippe verwechselt. 


Alle Angaben ohne Gewähr. 

Quellen

Uniklinik Aachen: www.ukaachen.de (Abruf: 18.08.2023)
Informationsdienst Wissenschaft: www.idw-online.de (Abruf: 16.08.2023)
Praxis Dr. Oliver Schmid: www.dr-schmid-berlin.de (Abruf.18.08.2023)
RKI: www.rki.de (Abruf:18.08.2023)
Infektionsschutz.de: www.infektionsschutz.de (Abruf: 16.08.2023)
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Konsumentenschutz: www.sozialministerium.at (Abruf: 16.08.2023)
 

Neueste Artikel

Sie benutzen einen veralteten Browser.
Dieser wird von uns nicht mehr unterstützt.

Browser-Alternativen finden Sie unter anderem hier: