Schmerzempfindliche Zähne© Pressmaster

Schmerzempfindliche Zähne: Ursachen & Behandlung

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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Mehr als die Hälfte der deutschen Er­wachs­enen leiden an schmerz­empfind­lichen Zähnen. Heißes, Kaltes, aber auch Süßes und Saures lösen dabei einen empfind­lichen Schmerz aus. Ursachen sind selten Zahn­erkrank­ungen, sondern meistens sind freil­iegende Zahn­hälse dafür ver­antwortlich.

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Was ver­ursacht schmerz­empfind­liche Zähne?

Der Grund für schmerz­empfind­liche Zähne können oft frei liegende Zahn­hälse sein. Zahnärzte nennen es Dentin­hyper­sensibilität und sie entsteht beim Rückgang des Zahn­fleisches. Der Teil des Zahnes, den wir normalerweise sehen, ist die Zahn­krone. Der Teil, der im Kiefer sitzt, ist die Wurzel. Den Übergang zwischen Krone und Wurzel bildet der Zahn­hals, der normalerweise mit Zahn­fleisch bedeckt ist. Betrachtet man einen Zahn im Quer­schnitt, erkennt man von außen nach innen drei Schichten: Zahn­schmelz, Zahn­bein (Dentin) und das Zahn­mark.

Der Zahn­schmelz ist die härteste Substanz unseres Körpers und schützt das unter ihm liegende, weichere Dentin mit all seinen Nerven, Blut­gefäßen und Binde­gewebs­fasern tiefer im Zahn­mark. Allerdings endet der Zahn­schmelz am Zahn­hals, denn das Zahn­fleisch übernimmt dessen Schutz­funktion und der Zahn­schmelz oder ab dort der Zahn­zement sind an dieser Stelle viel dünner und weniger robust. Das heißt, dass das Dentin an dieser Stelle am wenigsten geschützt ist und wenn sich das Zahn­fleisch zurückzieht, schmerzen die Zähne bei Kontakt mit Heißem, Kaltem, Süßem, Salz­igem oder Saurem.

Zahn­fleisch­rück­gang durch falsches Zähne­putzen

Für den Zahn­fleisch­rück­gang sind in der Regel man­gelnde Pflege oder falsches Zähne­putzen verantwortlich. Starker Druck und falsche Putz­technik schä­digen das Zahn­fleisch und die frei werdende Zahn­zement-Schicht. Das ver­mindert den Schutz des Zahn­beins (Dentin) im Bereich des Zahn­halses und Reize wie Kälte oder Süßes lösen den Schmerz aus.

Deshalb emp­fehlen Zahn­ärzte eine sanfte, kreis­förmige Putz­bewegung von „rot zu weiß“, also vom Zahn­fleisch zum Zahn. Weitere Gründe für den Rückgang des Zahn­fleisches können unter anderem eine Zahn­fleisch­erkrankung, hormonelle Ver­änderung zum Beispiel in der Schwanger­schaft oder eine Fehl­stellung der Zähne sein. Auf jeden Fall empfiehlt sich eine Rück­sprache mit dem Zahn­arzt. Und ganz wichtig: Beim Zähne­putzen sollte immer eine sensible Zahn­pasta verwendet werden.

Andere Ur­sachen für schmerz­empfind­liche Zähne

Substanz­schäden, also Verletzungen am Zahn, und Risse können weitere Ur­sachen für schmerz­empfind­liche Zähne sein, die sich ein Zahn­arzt ansehen sollte. Zudem schadet nächtliches Zähne­knirschen dem Zahn­schmelz. Abhilfe kann hier eine eigens angepasste Aufbiss-Schiene aus elastischem Kunststoff schaffen.

Karies:  Der Begriff Karies geht auf das lateinische „caries“ zurück, das so viel wie „Morschheit“ oder „Fäulnis“ bedeutet. Damit ist die zerstörerische Erkrankung eines Zahnes gemeint, die durch Mikroorganismen entsteht. Empfindliche Zähne sind oft eine Begleit­erscheinung von Zahn­fleisch­entzündungen und Zahn­hals­karies. Bleibt Karies unbehandelt, ist ein Vordringen bis zur Zahn­wurzel und damit erhöhte Sensibilität des Zahnes möglich.

Mundwasser: Karies ist in der Bevölkerung sehr weit verbreitet und eine Begleit­erscheinung kann Mund­geruch sein. Der Griff zu Mundwasser ist naheliegend, aber nicht zwingend die beste Lösung, denn die regelmäßige Verwendung eines Mund­wassers kann die ohnehin sensiblen Zähne noch stärker schädigen. Zudem können antibakterielle Mund­wässer bei zu häufiger Anwendung nicht nur schädliche, sondern auch für die Verdauung notwendige Mikroorganismen nachhaltig schädigen.

Bleaching­produkte und aufhellende Zahncremes: Rauchen, Kaffee oder Tee können die Zähne verfärben. Um wieder strahlend weiße Zähne zu erhalten, greifen die Betroffenen gern zu Bleaching­produkten, die die Zähne aufhellen, oder zu Zahn­cremes, die weißere Zähne versprechen. Allerdings führen die chemischen Inhaltsstoffe bei beiden Behandlungs­methoden oft auch zu empfindlichen Zähnen.

Säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke: Säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke wie Orangen­saft oder Cola weichen bei übermäßigem Verzehr den Zahn­schmelz auf. Damit legt die Säure das Zahnbein (Dentin) mit seinen feinen Kanälen offen und erhöht die Empfindlichkeit.

Wann sollte man bei schmerz­empfind­lichen Zähnen zum Zahn­arzt gehen?

Man sollte bei empfind­lichen Zähnen immer zum Zahn­arzt gehen, denn wie bereits erwähnt, kann bereits auch eine Zahn­fleisch­entzündung und Zahn­hals­karies entstanden sein. Beides sollte behandelt werden, um weitere Schäden zu verhindern.

Be­hand­lungs­mög­lich­keiten bei schmerz­empfind­lichen Zähnen

Frei­liegende Zahn­hälse können vom Zahn­arzt schmerzfrei mit einer Fluorid­paste oder Medi­kamenten behandelt oder mit dünn­flüssigem Kunststoff versiegelt werden. Aus­gehöhlte Zahn­hals­bereiche lassen sich mit einer Kunststoff­füllung behandeln, die das Zahnbein (Dentin) über­deckt. Sollte das Zahn­fleisch, vielleicht sogar in Kombination mit einer Par­odontitis (Entzündung des Zahn­halte­apparates), zu weit zurück­gegangen sein, kann unter Umständen ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Dabei wird das Zahn­fleisch in seine ursprüngliche Lage gebracht und die Zahn­hälse wieder bedeckt.

Was kostet die Be­hand­lung von schmerz­empfind­lichen Zähnen?

Eine Be­hand­lung mit Fluorid­paste kostet viel weniger im Vergleich zu einem chirurg­ischen Eingriff. Bei einer hoch­wertigen Kunststoff­füllung ist mit etwa 90 Euro Eigen­anteil zu rechnen, der nicht durch die gesetz­liche Kranken­kasse getragen wird.

Eigene Zu­zah­lungen mit einer Zahn­zusatz­versicherung senken

Um die Zu­zah­lungen für zahn­erhaltende Maß­nahmen zu reduzieren, bietet sich die Ab­sicherung mit einer Zahn­zusatz­versicherung an. Die Zahn­zusatz­versicherungen der Deutschen Familien­versicherung beteiligen sich zudem auch an den Be­handlung­skosten für Zahn­prophylaxe­maßnahmen – wie eine professionelle Zahn­reinigung.

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  • Alle Angaben ohne Gewähr.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus zahnmedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

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