Ein Hund liegt auf dem Boden und schaut traurig.© RC Productions

Listenhunde in Deutschland: Rasseliste & Vorschriften

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In Deutschland gelten bestimmte Hunderassen aufgrund ihrer körperlichen Merkmale oder ihres Verhaltenspotenzials als sogenannte Listenhunde und unterliegen je nach Bundesland besonderen Vorschriften. Diese Regelungen werden regelmäßig angepasst – so auch 2024. Die aktuellen Änderungen betreffen unter anderem strengere Auflagen, neue Prüfungen für Halter und die Einstufung einzelner Rassen. Um Konflikte und Strafen zu vermeiden, ist es wichtig, sich über die jeweils gültigen Bestimmungen im eigenen Bundesland zu informieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Lis­ten­hun­de sind be­stimm­te Hun­de­ras­sen, die in ein­i­gen Bun­des­län­dern als po­ten­zi­ell ge­fähr­lich gel­ten und be­son­de­ren ge­setz­li­chen Auf­la­gen un­ter­lie­gen.

  • Kei­ne bun­des­weit ein­heit­li­che Re­ge­lung: Je­des Bun­des­land hat ei­ge­ne Ras­se­lis­ten und Vor­schrif­ten – von Ein­stu­fung über Hal­tung bis zu Auf­la­gen wie Lei­nen- und Maul­korb­pflicht.

  • Neue Re­ge­lun­gen 2024 be­treff­en un­ter an­de­rem zu­sätz­li­che Prü­fun­gen, ge­än­der­te Ras­se­lis­ten und stren­ge­re Auf­la­gen in ein­zel­nen Bun­des­län­dern.

  • Er­zie­hung zählt: Stu­di­en zei­gen, dass nicht die Ras­se, son­dern Er­zie­hung, Hal­tung und Um­welt­ver­hält­nis­se das Ver­hal­ten ei­nes Hun­des maß­geb­lich be­ein­flus­sen.

  • We­sen­test und Sach­kun­de­nach­weis sind in vie­len Bun­des­län­dern Vor­aus­set­zung für die Hal­tung ei­nes Lis­ten­hun­des.

  • Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung ist für Lis­ten­hun­de fast über­all ver­pflich­tend und schützt Hal­ter im Scha­dens­fall.

Was sind Listenhunde?

Lis­ten­hun­de, oft auch „ge­fähr­li­che Hun­de“ ge­nannt, sind Hun­de­ras­sen oder Mi­sch­lin­ge, die in Deutsch­land in be­stimm­ten Bun­des­län­dern als po­ten­zi­ell ge­fähr­lich ein­ge­stuft wer­den. Die­se Ein­stu­fung ba­siert auf Ei­gen­schaf­ten wie Kör­per­bau, Kraft und dem ver­mu­te­ten Ag­gres­sions­po­ten­zi­al, die bei fal­scher Hal­tung oder man­geln­der Er­zie­hung Ri­si­ken für die öf­fent­li­che Si­cher­heit ber­gen könn­ten.

Die je­wei­li­ge „Ras­se­lis­te“ legt fest, wel­che Hun­de­ras­sen als Lis­ten­hun­de gel­ten. Da­bei un­ter­schei­den sich die Re­ge­lun­gen von Bun­des­land zu Bun­des­land, so­dass es kei­ne bun­des­weit ein­heit­li­che Lis­te gibt. Ras­se­lis­ten sol­len da­bei hel­fen, den si

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Welche Rassen zählen in Deutschland als Listenhunde?

In Deutsch­land wer­den be­stimm­te Hun­de­ras­sen als so­ge­nann­te Lis­ten­hun­de ein­ge­stuft, da ih­nen ein hö­he­res Ri­­si­ko für ag­gres­sives Ver­hal­ten zu­ge­schrie­ben wird. Die fol­gen­den Ras­sen und de­ren Kreu­zun­gen gel­ten in ei­ni­gen Bun­des­län­dern als Lis­ten­hun­de:

  • Alano
  • Ame­ri­can Bul­ldog
  • Ame­ri­can Pit­bull Ter­ri­er
  • Ame­ri­can Staf­ford­shire Ter­ri­er
  • Ban­dog
  • Bull­mas­tiff
  • Bull­ter­ri­er
  • Ca­ne Cor­so Ita­li­a­no
  • Do­ber­mann
  • Do­go Ar­gen­ti­no
  • Do­go Ca­na­rio
  • Do­gue de Bor­deaux
  • Fi­la Bra­si­lei­ro
  • Kan­gal
  • Kau­ka­si­scher Owt­schar­ka
  • Mas­tiff
  • Mas­tín Es­pa­ñol
  • Mas­ti­no Na­po­le­ta­no
  • Rott­wei­ler
  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er
  • To­sa Inu

Zu­sätz­lich gel­ten auch Kreu­zun­gen aus die­sen Ras­sen als Lis­ten­hun­de, was be­deu­tet, dass auch Mi­sch­lin­ge mit Erb­an­la­gen aus die­sen Ras­sen un­ter die Re­ge­lun­gen fal­len kön­nen.

Bekannte Listenhunderassen

Pitbull

Der Pitbull ist eine der bekanntesten Listenhunderassen und wird für seine Stärke und Ausdauer geschätzt. Seine Haltung ist jedoch in einigen Bundesländern nur unter strengen Auflagen erlaubt.

Rottweiler

Rottweiler sind robuste und selbstbewusste Hunde. Mit ihrer starken Schutzbereitschaft und Wachsamkeit sind sie als Familien- und Wachhunde beliebt, fallen jedoch ebenfalls oft unter Listenhunde-Regelungen.

Kangal

Diese türkische Hirtenhunderasse ist bekannt für ihre Größe und ihr Schutzverhalten. Kangals gelten als äußerst wachsam und loyal, was sie in der Liste potentiell gefährlicher Hunderassen erscheinen lässt.

Sind Listenhunde wirklich gefährlich?

"[...] ob und wie stark aus­ge­prägt ein Ver­tre­ter ei­ner be­stimm­ten Ras­se ein Ver­hal­ten zeigt, hängt nicht nur da­mit zu­sam­men, in­wie­weit die­ses Ver­hal­ten heu­te in der Zucht über­haupt noch ei­ne Rol­le spielt [...], son­dern vor al­lem da­mit, wie die on­to­ge­ne­ti­sche, al­so die in­di­vi­du­el­le Ent­wick­lung des Hun­des ver­läuft und wel­che Lern­er­fah­run­gen der Hund im Lauf sei­nes Her­an­wach­sens und -rei­fens macht." ( "Ag­gres­sions­ver­hal­ten beim Hund" von Ute He­be­rer, No­ra Bre­de, Nor­men Mron­zin­ski, S. 28)

Vor­ur­tei­le vs. Rea­li­tät

Lis­ten­hun­de sind oft mit Vor­ur­tei­len be­haf­tet und wer­den in der Öf­fent­lich­keit als be­son­ders ge­fähr­lich wahr­ge­nom­men. Die Rea­li­tät zeigt je­doch, dass nicht die Ras­se al­lein das Ver­hal­ten ei­nes Hun­des be­stimmt. Laut ei­ner Stu­die des In­sti­tuts für Tier­me­di­zin kam es bei Hun­de­beiß­vor­fäl­len nur in et­wa 20 % der Fäl­le zu Be­tei­li­gun­gen von Lis­ten­hun­den. Die meis­ten Vor­fäl­le las­sen sich auf man­geln­de Er­zie­hung, Miss­ver­ständ­nis­se oder un­si­che­re Hal­tungs­be­din­gun­gen zu­rück­füh­ren.

Der Mensch spielt ei­ne ent­schei­den­de Rol­le im Ver­hal­ten ei­nes Hun­des. Hun­de, die lie­be­voll, kon­se­quent und so­zia­li­siert er­zo­gen wer­den, zei­gen in der Re­gel ein freund­li­ches und aus­ge­gli­che­nes We­sen – un­ab­hän­gig von ih­rer Ras­se. Um­ge­kehrt kön­nen fal­sche Hal­tung, Ver­nach­läs­si­gung oder be­wuss­tes Ag­gres­sions­trai­ning das Ver­hal­ten ei­nes Hun­des ne­ga­tiv be­ein­flus­sen.

Auch sta­tis­tische Da­ten ver­deut­li­chen, dass Hun­de­ras­sen wie La­bra­dor Re­trie­ver und Schä­fer­hun­de auf­grund ih­rer Häu­fig­keit eben­so oft in Beiß­sta­tis­ti­ken auf­tau­chen. Je­doch fal­len Lis­ten­hun­de durch ih­re Kör­per­kraft stär­ker auf, was das Ri­si­ko schwer­wie­gen­der Ver­let­zun­gen er­höht. Dies ver­stärkt die öf­fent­li­che Wahr­neh­mung, dass Lis­ten­hun­de ge­ne­rell ge­fähr­li­cher sei­en, was nicht un­be­dingt mit der Rea­li­tät über­ein­stimmt.

"Es gibt kei­ne Stu­die, die ei­ne pau­scha­le Ein­stu­fung auf­grund der Ras­se­zu­ge­hö­rig­keit be­züg­lich der Ag­gres­sion ge­recht­fer­tigt" - Sa­bi­ne Hol­land, Tier­ärz­tin

Ein­fluss von Er­zie­hung und Um­welt

Er­zie­hung und Um­welt­be­din­gun­gen spie­len ei­ne ent­schei­den­de Rol­le im Ver­hal­ten ei­nes Hun­des. Hun­de, die in ei­ner sta­bi­len, lie­be­vol­len Um­ge­bung auf­wach­sen, sind in der Re­gel aus­ge­gli­chen und nicht ag­gres­siv. Stu­di­en zei­gen, dass so­zia­le Iso­la­ti­on, feh­len­de So­zia­li­sie­rung oder auch Miss­hand­lung das Ri­si­ko von ag­gres­sivem Ver­hal­ten er­heb­lich stei­gern – un­ab­hän­gig von der Ras­se. Hun­de, die kla­re Re­geln, kon­se­quen­te Er­zie­hung und re­gel­mä­ßi­ge Be­schäf­ti­gung er­hal­ten, zei­gen da­her we­ni­ger pro­ble­ma­tisches Ver­hal­ten, un­ab­hän­gig da­von, ob es sich um ei­nen Lis­ten­hund han­delt oder nicht.

Sind Lis­ten­hun­de Kampf­hun­de?

Die Be­grif­fe „Lis­ten­hund“ und „Kampf­hund“ wer­den häu­fig gleich­ge­setzt, doch in der Pra­xis gibt es wich­tige Un­ter­schie­de. Wäh­rend Kampf­hun­de ur­sprüng­lich für Hund­e­kämp­fe ge­züch­tet wur­den, gilt die­se De­fi­ni­tion heu­te kaum noch. Der Be­griff „Lis­ten­hund“ be­schreibt Hun­de, die in be­stimm­ten Bun­des­län­dern auf­grund ih­rer kör­per­li­chen Ei­gen­schaf­ten oder Ver­an­la­gun­gen als po­ten­zi­ell ge­fähr­lich ein­ge­stuft wer­den. Dies be­deu­tet je­doch nicht, dass die­se Hun­de tat­säch­lich ag­gres­siv­er oder ge­fähr­li­cher sind als an­de­re Ras­sen – die Ein­stu­fung er­folgt als vor­beu­gen­de Maß­nah­me und dient dem Schutz der Öf­fent­lich­keit. Ob ein Hund als Lis­ten­hund gilt, hängt oft von re­gio­na­len Vor­schrif­ten ab, die sich in je­dem Bun­des­land un­ter­schei­den.

Welche Hunde gelten in den Bundesländern als Listenhunde?

In den Bun­des­län­dern gibt es un­ter­schied­li­che Re­ge­lun­gen, al­ler­dings gibt es auch bun­des­wei­te Be­stim­mun­gen zum Ver­bot der Ein­fuhr und Ver­brin­gung be­stimm­ter Ras­sen:

  • Pit­bull Ter­ri­er
  • American Staf­ford­shire Ter­ri­er
  • Staf­ford­shire Ter­ri­er
  • Staf­ford­shire Bull­ter­ri­er
  • Bull­ter­ri­er

Glei­ches gilt lan­des­ab­hän­gig für al­le Ras­sen, die dort als ge­fähr­lich ein­ge­stuft wer­den, so­lan­ge der Hund dort "stän­dig ge­hal­ten" wer­den soll.

Ka­te­go­ri­en

Ka­te­go­rie 1: Ge­fähr­lich­keits­ei­gen­schaft durch Ras­se­zu­ge­hö­rig­keit

Ka­te­go­rie 2: Po­ten­zi­ell ge­fähr­lich

Ka­te­go­rie 3 / Ge­fähr­li­che Hun­de: In­di­vi­du­el­le Hun­de, die auf­grund ih­res Ver­hal­tens als ge­fähr­lich ein­ge­stuft wur­den.

Für all die­se Hun­de gilt bun­des­weit die Pflicht des Tra­gens ei­nes Mi­kro­chips und der Re­gis­trie­rung.

Übersicht der Bundesländer und deren Regelungen für Listenhunde

  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbull Terrier sowie deren Kreuzungen

    Regelung: Ein Wesenstest ist erforderlich, um die Kampfhundeeigenschaft zu widerlegen.

    • Kategorie 2: Bordeaux Dogge, Bullmastiff, Dogo Argentino, Fila Brasileiro, Mastin Espanol, Mastino Napoletano, Mastiff, Staffordshire Bullterrier, Tosa Inu

    Regelung: Diese Hunde gelten nur dann als gefährlich, wenn sie auffälliges Verhalten zeigen. Dies wird durch einen Wesenstest bestimmt.

    • Kategorie 3 (Gefährliche Hunde): Hunde, die durch ihr Verhalten (z. B. Bisse, aggressives Anspringen, Hetzen von Wild) als gefährlich eingestuft werden.

    Allgemeine Regelungen

    • Haltegenehmigung erforderlich
    • Leinen- und Maulkorbpflicht in der Öffentlichkeit
    • Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bandog, Staffordshire Bullterrier, Tosa Inu sowie deren Kreuzungen

    → Genehmigungspflicht mit strengem Nachweis (polizeiliches Führungszeugnis, Wesenstest des Hundes, berechtigtes Interesse). Kein Negativzeugnis möglich. Leinen- und je nach Gemeinde Maulkorbpflicht.

    • Kategorie 2: Alano, American Bulldog, Bullmastiff, Cane Corso, Dogo Argentino, Rottweiler u. a.

    → Haltung nach bestandenem Wesenstest möglich, aber erhöhte Hundesteuer bleibt bestehen. Ohne Wesenstest gelten die gleichen Auflagen wie für Kategorie 1.

    Allgemeine Regelungen

    • Leinen- und ggf. Maulkorbpflicht
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Listenhunde: American Pitbull Terrier, Bullterrier, American Staffordshire Terrier
    • Gefährliche Hunde: Verhaltenauffällige Hunde (z. B. Bisse, Angriffslust, Hetzen, Bedrohung)

    Regelungen

    • Wesenstest ab dem 15. Lebensmonat
    • Sachkundeprüfung für Halter
    • Polizeiliches Führungszeugnis
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Keine Rasselisten seit Juli 2024; individuelle Einzelfallprüfung nach Vorfall (z. B. Biss)

    Regelungen

    • Sachkundenachweis
    • Polizeiliches Führungszeugnis
    • Nachweis berechtigtes Interesse
    • Hundehaftpflichtversicherung
    • Maulkorb- und Leinenpflicht
    • Zuchtverbot für gefährlich eingestufte Hunde
  • Kategorisierung

    • Listenhunde: American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbull Terrier, Staffordshire Bullterrier
    • Gefährliche Hunde: Verhaltenauffällige Hunde (individuelle Einschätzung)

    Regelungen

    • Wesenstest erforderlich
    • Sachkundenachweis
    • Polizeiliches Führungszeugnis
    • Hundehaftpflichtversicherung
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Haltungsbeschränkungen in Wohngebieten
    • Auch Besucherhunde unterliegen den Vorschriften
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Pitbull Terrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier → automatisch als gefährlich eingestuft
    • Kategorie 2: Hunde mit auffälligem Verhalten (z. B. Bissigkeit, aggressives Anspringen)
    • Kategorie 3: Potenziell gefährliche Rassen (z. B. Dogo Argentino, Rottweiler), Freistellung durch Wesenstest möglich

    Regelungen

    • Haltegenehmigung mit Sachkundenachweis, Führungszeugnis, Gesundheitszeugnis, Nachweis berechtigtes Interesse
    • Besuch einer anerkannten Hundeschule
    • Maulkorb- und Leinenpflicht
    • Kastrationspflicht
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Bulldog, American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Dogo Argentino, Kangal, Kaukasischer Owtscharka, Pitbull Terrier, Rottweiler, Staffordshire Bullterrier
    • Gefährliche Hunde: Verhaltenauffällige Hunde (z. B. Bisse, Hetzen, Anspringen)

    Regelungen

    • Wesenstest
    • Sachkundenachweis
    • Polizeiliches Führungszeugnis
    • Hundehaftpflichtversicherung
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
  • Kategorisierung

    • Keine Rasseliste seit 2022; Gefährlichkeitsbeurteilung nach Einzelfall

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht bei als gefährlich eingestuften Hunden
    • Sachkundenachweis
    • Polizeiliches Führungszeugnis
    • Nachweis sicherer Unterbringung
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Wesenstest zur Widerlegung der Gefährlichkeit frühestens nach 2 Jahren
  • Kategorisierung

    • Keine festen Rasselisten; individuelle Gefährlichkeitsprüfung

    Regelungen

    • Sachkundeprüfung für alle Halter
    • Wesenstest für auffällige Hunde
    • Leinenpflicht (max. 1,5 m), Maulkorbpflicht für gefährliche Hunde
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: Rassen mit Gefährlichkeitsvermutung (z. B. American Staffordshire Terrier)
    • Kategorie 2: Potenziell gefährliche Rassen (z. B. Rottweiler, Dogo Argentino)
    • Kategorie 3: Große Hunde (>40 cm Schulterhöhe oder >20 kg)

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht (Sachkunde, Führungszeugnis, ggf. Gesundheitszeugnis)
    • Wesenstest ggf. erforderlich
    • Nachweis berechtigtes Interesse (Kategorie 1)
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Pitbull Terrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier
    • Kategorie 2: Verhaltenauffällige Hunde

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht (Sachkunde, Führungszeugnis, berechtigtes Interesse)
    • Hundehaftpflichtversicherung
    • Maulkorb- und Leinenpflicht
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Staffordshire Terrier, Pitbull Terrier, Staffordshire Bullterrier (wenn Wesenstest nicht bestanden)
    • Kategorie 2: Verhaltenauffällige Hunde

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht (Sachkunde, Führungszeugnis, sichere Unterbringung)
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Warnschild am Grundstück
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbull Terrier
    • Kategorie 2: Verhaltenauffällige Hunde (z. B. Hetzen, gesteigerte Aggressivität)

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht (Sachkunde, Führungszeugnis, Nachweis artgerechter Haltung)
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Kategorie 1: American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbull Terrier, Staffordshire Bullterrier
    • Kategorie 2: Verhaltenauffällige Hunde (z. B. durch Bisse)

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht
    • Leinen- und Maulkorbpflicht (entfallen bei bestandenem Wesenstest)
    • Hundehaftpflichtversicherung
  • Kategorisierung

    • Keine festen Rasselisten; individuelle Gefährlichkeitsbeurteilung

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht (Sachkunde, Führungszeugnis, Haftpflichtversicherung)
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Wesenstest nach 2 Jahren möglich zur Aufhebung der Auflagenv
  • Kategorisierung

    • Keine Rasseliste seit 2018; individuelle Gefährlichkeitsbeurteilung

    Regelungen

    • Genehmigungspflicht (Sachkunde, Führungszeugnis, Haftpflichtversicherung)
    • Leinen- und Maulkorbpflicht
    • Wesenstest frühestens nach 9 Monaten zur Aufhebung möglich

Hun­de­steu­er­er­hö­hun­gen ab 2025: Ab Ja­nu­ar 2025 pla­nen ei­ni­ge deut­sche Kom­mu­nen ei­ne Er­hö­hung der Hun­de­steu­er. Dies be­trifft so­wohl Hal­ter von Lis­ten­hun­den als auch Be­sit­zer an­de­rer Hun­de­ras­sen. Die ge­nau­en Be­trä­ge va­ri­ie­ren je nach Re­gi­on. Bei­spiel­wei­se steigt in Tros­sin­gen (Ba­den-Würt­tem­berg) die Steu­er für den ers­ten Lis­ten­hund von bis­her 96 Eu­ro auf 720 Eu­ro pro Jahr, was ei­ner Er­hö­hung von 650 Pro­zent ent­spricht.

(Hin­weis: Die­se An­ga­ben kön­nen je nach lo­ka­len Än­de­run­gen va­ri­ie­ren; ei­ne An­fra­ge beim zu­stän­di­gen Amt ist rat­sam, um ak­tu­el­le In­for­ma­tio­nen zu er­hal­ten.)

Gesetze und Verordnungen: Was sind meine Pflichten beim Halten von Listenhunden?

Die gesetzlichen Anforderungen an das Halten von Listenhunden variieren stark zwischen den einzelnen Bundesländern. Daher ist es entscheidend, sich immer vor Ort über die spezifischen Vorschriften zu informieren, da diese örtlich unterschiedlich gehandhabt werden. Dennoch gibt es einige zentrale Anforderungen, die in vielen Bundesländern für Listenhunde gelten und deren Einhaltung zwingend erforderlich ist.

Was ist der Wesenstest?

Der We­sen­test ist ein stan­dar­di­sier­tes Prüf­ver­fah­ren, das ein­ge­setzt wird, um das Ver­hal­ten ei­nes Hun­des in ver­schie­de­nen Si­tua­tio­nen zu be­ur­tei­len. Ziel ist es, die Re­ak­tio­nen des Hun­des auf all­täg­li­che Rei­ze und Her­aus­for­de­run­gen zu tes­ten und da­bei zu prü­fen, ob das Tier po­ten­zi­ell ge­fähr­lich ist. Der Test wird von qua­li­fi­zier­ten Hun­de­trai­nern, Tier­ärz­ten oder Ver­hal­tens­pe­zi­a­lis­ten durch­ge­führt und ba­siert auf be­stimm­ten Richt­li­ni­en.

Wich­tig: Durch­füh­rungs­be­stim­mun­gen va­ri­ie­ren zwi­schen Bun­des­län­dern. Bei ei­nem Um­zug ist der We­sen­test even­tu­ell nicht mehr gül­tig und muss er­neu­ert wer­den.

Ab­lauf und Be­wer­tungs­kri­te­ri­en

Der Test­ab­lauf kann je nach Bun­des­land leicht va­ri­ie­ren, folgt aber meist ähn­li­chen Prin­zi­pi­en. Der Hund wird ver­schie­de­nen Si­tua­tio­nen aus­ge­setzt, um sei­ne Re­ak­tio­nen zu ana­ly­sie­ren. Bei­spie­le hier­für sind Be­geg­nun­gen mit frem­den Men­schen und Tie­ren, das Ver­hal­ten bei plötz­li­chen Ge­räu­schen oder in stres­si­gen Um­ge­bun­gen so­wie der Um­gang mit be­droh­lich wir­ken­den Ges­ten.

Der Hund wird da­bei be­wer­tet, wie er in die­sen Si­tua­tio­nen re­agiert – et­wa, ob er ent­spannt, ag­gres­siv, ängst­lich oder ge­las­sen bleibt. Re­le­van­te Be­wer­tungs­kri­te­ri­en um­fas­sen Reiz­schwel­le, Ag­gres­sions­po­ten­zi­al, So­zi­al­ver­hal­ten und die Fä­hig­keit, sich durch die Kom­man­dos des Hal­ters steu­ern zu las­sen. Der Test schließt mit ei­ner Be­ur­tei­lung ab, ob der Hund ein er­höh­tes Ri­si­ko für die Öf­fent­lich­keit dar­stellt.

Was pas­siert nach dem We­sen­test?

Nach Ab­schluss des We­sen­tests wird der Hund ent­we­der als un­ge­fähr­lich, be­dingt un­ge­fähr­lich oder ge­fähr­lich ein­ge­stuft. Das Er­geb­nis des Tests hat Ein­fluss auf die Auf­la­gen für den Hund und den Hal­ter. Im bes­ten Fall kann der Hund von be­stimm­ten Ver­pflich­tun­gen, wie der Maul­korb­pflicht, be­freit wer­den. Ein ne­ga­ti­ves Er­geb­nis kann je­doch stren­ge­re Auf­la­gen zur Fol­ge ha­ben.

Kon­se­quen­zen bei Be­ste­hen und Nicht­be­ste­hen

  • Be­ste­hen: Hat der Hund den Test be­stan­den und als un­ge­fähr­lich ge­gol­ten, kön­nen ei­ni­ge Auf­la­gen ge­lo­ckert wer­den, z. B. die Maul­korb- oder Lei­nen­pflicht. Dies hängt je­doch von den ge­nau­en ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen im je­wei­li­gen Bun­des­land ab.
  • Nicht­be­ste­hen: Wird der Hund im Test als ge­fähr­lich ein­ge­stuft, blei­ben oder ver­schär­fen sich die ge­setz­li­chen Auf­la­gen. In ei­ni­gen Fäl­len kön­nen zu­sätz­li­che Maß­nah­men ge­for­dert wer­den, wie z. B. ein er­neu­ter Test oder in­ten­si­ve Hun­de­schu­lun­gen. In be­son­ders kri­ti­schen Fäl­len kann auch ein Hal­tungs­ver­bot in Be­tracht ge­zo­gen wer­den.
  • In fast allen Bundesländern müssen Halter von Listenhunden einen sogenannten Sachkundenachweis erbringen. Dieser Nachweis soll belegen, dass der Halter über ausreichend Wissen im Umgang mit Hunden, insbesondere Listenhunden, verfügt und sich verantwortungsvoll um den Hund kümmern kann. Der Sachkundenachweis umfasst in der Regel Kenntnisse über Hundeverhalten, Pflege, Erziehung und den sicheren Umgang in der Öffentlichkeit.

  • Eine häufige Auflage für Listenhunde ist die Leinen- und Maulkorbpflicht. In vielen Bundesländern müssen Listenhunde in der Öffentlichkeit grundsätzlich angeleint und mit einem Maulkorb gesichert sein, um mögliche Risiken für andere Menschen und Tiere zu minimieren. Diese Pflicht gilt in vielen öffentlichen Bereichen wie Parks, öffentlichen Verkehrsmitteln oder stark frequentierten Plätzen.

  • Zusätzlich zu Sachkundenachweis und Leinen- und Maulkorbpflicht können weitere Anforderungen bestehen. In einigen Bundesländern ist es beispielsweise vorgeschrieben, dass der Halter ein polizeiliches Führungszeugnis ohne relevante Einträge vorlegt. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass der Halter verantwortungsbewusst ist und keine Vorstrafen im Bereich der Tierhaltung oder -misshandlung hat.

    In manchen Fällen kann auch ein Wesenstest für den Hund erforderlich sein. Dieser Test soll das Verhalten des Hundes in unterschiedlichen Situationen überprüfen und dabei feststellen, ob der Hund potentiell gefährlich ist. Ein positiv absolvierter Wesenstest kann unter Umständen dazu führen, dass die Auflagen für den Hund gelockert werden.

Ist eine Hundehaftpflichtversicherung Pflicht für Listenhunde?

In den meis­ten Bun­des­län­dern ist ei­ne Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung für Lis­ten­hun­de ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben. Die­se Ver­si­che­rung schützt den Hal­ter fi­nan­zi­ell, wenn der Hund Per­so­nen- oder Sach­schä­den ver­ur­sacht. Da Lis­ten­hun­de auf­grund ih­rer Ein­stu­fung als po­ten­zi­ell ge­fähr­lich un­ter be­son­de­re Re­ge­lun­gen fal­len, sind die An­for­de­run­gen an ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung für sie oft stren­ger als für an­de­re Hun­de. Die Ver­si­che­rung deckt bei­spiels­wei­se Schä­den ab, die bei Drit­ten durch Bis­se, Krat­zer oder an­de­re un­vor­her­ge­se­he­ne Vor­fäl­le ent­ste­hen kön­nen.

Selbst in Bun­des­län­dern, in de­nen ei­ne Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung nicht für al­le Hun­de ver­pflich­tend ist, wird sie für Lis­ten­hun­de fast im­mer zur Pflicht. Die ge­nau­en Re­ge­lun­gen va­ri­ie­ren, so­dass es wich­tig ist, sich bei den lo­ka­len Be­hör­den zu in­for­mie­ren. Ne­ben der ge­setz­li­chen Ver­pflich­tung bie­tet ei­ne Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung auch ei­nen wich­ti­gen Schutz für den Hal­ter selbst und kann po­ten­zi­el­le Haft­ungs­ri­si­ken er­heb­lich mi­ni­mie­ren.

Ein Hund sitzt und gibt Pfötchen.

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  • Alle Hunderassen (Welpen mit­versichert)
  • Kein Leinen- & Maulkorbzwang
  • Schutz bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden

Zur Hundehaftpflichtversicherung

FAQ Häufige Fragen zu Listenhunde

  • Als Halter eines Listenhundes sind Sie in den meisten Bundesländern verpflichtet, spezielle Auflagen zu erfüllen, wie etwa eine Maulkorb- und Leinenpflicht in der Öffentlichkeit, den Nachweis einer Hundehaftpflichtversicherung und ggf. den Erwerb eines Sachkundenachweises. Es ist wichtig, sich über die lokalen Regelungen in Ihrem Bundesland zu informieren, da die Anforderungen je nach Region variieren können.

  • Die Kosten für einen Wesenstest können stark variieren und liegen meist zwischen 100 und 500 Euro, abhängig von Ort und Prüfstelle. Zusätzlich können Kosten für den Sachkundenachweis oder eine spezielle Ausbildung anfallen, wenn diese vorgeschrieben ist. Es ist ratsam, bei den zuständigen Behörden oder Tierärzten nach den aktuellen Gebühren zu fragen.

  • Ja, Reisen mit einem Listenhund in ein anderes Bundesland ist grundsätzlich erlaubt. Allerdings gelten in jedem Bundesland unterschiedliche Regelungen für Listenhunde. Daher sollten Sie sich im Vorfeld über die dort geltenden Vorschriften informieren, da ggf. Maulkorbpflichten oder zusätzliche Auflagen bestehen können. Für Auslandsreisen können noch strengere Vorschriften gelten, da einige Länder die Einreise für Listenhunde beschränken oder sogar untersagen.

  • Bei einem Urlaub mit einem Listenhund sollten Sie sich vorab über die gesetzlichen Regelungen im jeweiligen Urlaubsland informieren. In einigen Ländern gelten strenge Einreisebestimmungen für Listenhunde, und in bestimmten Unterkünften oder öffentlichen Bereichen kann eine Maulkorb- und Leinenpflicht vorgeschrieben sein. Achten Sie zudem darauf, eine Hundehaftpflichtversicherung mit ausreichendem Auslandsschutz abzuschließen und eventuelle Impfungen und Dokumente, wie den EU-Heimtierausweis, mitzuführen.

  • In der Regel darf nur eine Person, die einen Sachkundenachweis besitzt und die nötige körperliche und geistige Eignung hat, mit einem Listenhund spazieren gehen. Manche Bundesländer fordern einen Nachweis der Aufsichtsfähigkeit und Verantwortung. Bei Unsicherheiten sollten Sie bei der örtlichen Behörde oder Tierarztpraxis nach den genauen Vorschriften fragen, um sicherzustellen, dass die Person rechtlich dazu berechtigt ist, den Hund zu führen.

  • Der Wesenstest ist in vielen Bundesländern für bestimmte Listenhunde oder Hunde, die als potenziell gefährlich eingestuft wurden, verpflichtend. Häufig wird der Test verlangt, wenn der Hund bereits auffälliges Verhalten gezeigt hat oder eine Befreiung von der Maulkorb- und Leinenpflicht angestrebt wird. Die genauen Regelungen, wer einen Wesenstest ablegen muss, variieren je nach Bundesland und sollten vor Ort erfragt werden.

Tipps

Fazit

Lis­ten­hun­de ste­hen in Deutsch­land auf­grund ih­rer Ein­stu­fung un­ter be­son­de­rer Be­ob­ach­tung und sind oft mit stren­gen Auf­la­gen ver­bun­den. Ob die­se Hun­de tat­säch­lich ge­fähr­li­cher sind als an­de­re Ras­sen, hängt je­doch maß­geb­lich von ih­rer Er­zie­hung und Um­ge­bung ab. Die ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten, ein­schließ­lich Maul­korb- und Lei­nen­pflicht, Sach­kun­de­nach­wei­sen und ggf. dem We­sen­test, sol­len das Zu­sam­men­le­ben zwi­schen Mensch und Tier si­che­rer ma­chen und das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein der Hal­ter stär­ken.

Ei­ne Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung ist in den meis­ten Fäl­len Pflicht und bie­tet zu­sätz­li­che Si­cher­heit, wäh­rend der We­sen­test da­bei hel­fen kann, ei­ne ob­jek­ti­ve Be­wer­tung über das Ver­hal­ten ei­nes Lis­ten­hun­des zu er­hal­ten. Letzt­lich kann ein gut so­zia­li­sier­ter Lis­ten­hund ein eben­so treu­er und ver­läss­li­cher Be­glei­ter sein wie je­de an­de­re Hun­de­rasse – ent­schei­dend ist die Hal­tung und das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein des Hal­ters.

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