Ambulante Zusatzversicherung
Die ambulante Zusatzversicherung übernimmt Kosten für Leistungen, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht oder nur teilweise erstattet.
© Esmeralda EdenbergWenn jemand einen akuten Wadenkrampf erleidet, kann sofortiges Dehnen der Unterschenkelmuskulatur den Krampf beenden. Dazu zieht man die Zehen nach oben und drückt währenddessen die Ferse fest in den Boden.
Auch eine Massage entspannt: Ein leichtes Massieren des verkrampften Muskels bringt Linderung – die Muskulatur wird gelockert, die Durchblutung gesteigert.
Die ambulante Zusatzversicherung übernimmt Kosten für Leistungen, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht oder nur teilweise erstattet.
Zu Wadenkrämpfen kommt es, wenn sich die Muskulatur im Unterschenkel plötzlich schmerzhaft zusammenzieht. Ausgelöst wird dies durch eine unwillkürliche Anspannung (Kontraktion) einzelner Muskeln oder auch ganzer Muskelgruppen, die sich anschließend nicht wieder entspannen. Die Muskulatur fühlt sich dadurch verhärtet an. Zu dem Krampf kann es beim Sport kommen oder auch beim Schlafen. In der Regel dauert die schmerzhafte Episode nur wenige Minuten an. Der Krampf gibt sich entweder von alleine oder verschwindet nach Dehnung beziehungsweise Massage. Manchmal entsteht über den Krampf in der Wadenmuskulatur hinaus auch ein Krampf im Fußgewölbe und in den Zehen.
Wadenkrämpfe sind meist harmlos. Rund 40 Prozent der Deutschen leiden hin und wieder darunter. Häufig tritt der Krampf nach sportlicher Betätigung auf, ebenso bei einem Mangel an Flüssigkeit oder in der Nacht, während des Schlafens. Wadenkrämpfe können jedoch auch durch ernste Erkrankungen ausgelöst werden. In der Medizin unterscheidet man die Krämpfe, hinsichtlich ihres Ursprungs, in drei Kategorien:
Den meisten Wadenkrämpfen liegt ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt zugrunde. Ein Mangel an Salzen, wie unter anderem Magnesium oder Natrium, führt zu einer gestörten Erregbarkeit der Muskelfasern und damit zu unkontrollierbaren Verkrampfungen. Dazu kommt es unter anderem bei:
Für einen Krampf im Muskel sind häufig auch hormonelle und Stoffwechselveränderungen ausschlaggebend. So zeigen sich beispielsweise bei Schwangeren Verschiebungen im Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt. Insbesondere in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft kommt es zu einem erhöhten Bedarf an Magnesium. Besteht ein Mangel daran, treten nachts oft Wadenkrämpfe auf. Weitere Ursachen für einen Muskelkrampf in der Wade sind unter anderem diese Hormon- und Stoffwechselerkrankungen:
Eine Muskelerkrankung (Myopathie) führt zu einer Schwächung der Muskeln, häufig auch zu krampfartigen Muskelschmerzen. Die Myopathie kann erblich erworben sein, wird aber ebenso durch andere, entzündliche oder hormonell bedingte, Ursachen ausgelöst. Auch Vitamin-D-Mangel kann dies verursachen. Beispielsweise sind für folgende Myopathien Muskelkrämpfe typisch:
Ist die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln gestört (Myasthenie), wie zum Beispiel beim Lambert-Eaton-Syndrom oder der Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis, dann ist eine Muskelschwäche charakteristisch. Die Folge sind unter anderem Wadenkrämpfe. Auch andere Erkrankungen des Nervensystems führen zu dem Krampf im Unterschenkel. Das sind zum Beispiel:
Einige Medikamente können Wadenkrämpfe hervorrufen. Auch Vergiftungserscheinungen äußern sich oft durch einen Krampf in den Muskeln. Auslöser können folgende Arzneien beziehungsweise Gifte sein:
Wadenkrämpfen liegen meist harmlose Ursachen zugrunde. Zum Arzt sollte man allerdings gehen, wenn die schmerzhaften Krämpfe sehr häufig auftreten, wenn sie nachts den Schlaf rauben oder sich tagsüber bemerkbar machen und wenn die Wadenkrämpfe sich trotz Dehnen oder sanfter Massagen nicht auflösen. Kommen weitere Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Bewegungseinschränkungen hinzu, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden.
Der behandelnde Arzt wird sich die Beschwerden genau erläutern lassen. Es ist unter anderem relevant, wann sich die Krämpfe zum ersten Mal gezeigt haben, ob sie häufig in bestimmten Situationen auftreten, beispielsweise beim Training oder nur nachts. Auch familiäre Hintergründe werden beleuchtet. So ist es wichtig zu wissen, welche Krankheiten in der Familie vorkommen. Aber auch eine mögliche Schwangerschaft oder Nebenwirkungen von Medikamenten werden als Auslöser der Krämpfe in Betracht gezogen. Eine körperliche Untersuchung schließt sich dem Gespräch an, wobei Nervensystem und Muskelfunktionen besonders genau angesehen werden. Auf Basis dieser Kontrollen kann nun schon entschieden werden, ob gegebenenfalls eine Überweisung zu einem Facharzt erforderlich ist.
Zur Abklärung von Muskelkrämpfen wird oft eine Elektromyografie, eine Messung der elektrischen Muskelaktivität, durchgeführt. Sie lässt erkennen, ob eine Muskelerkrankung oder eine Nervenstörung vorliegt. Eine Elektroneurografie misst die Leitfähigkeit der Nerven. So kann die Funktionstüchtigkeit peripherer Nerven getestet werden. Außerdem ist es damit möglich, Nervenschädigungen zu erkennen. Ein Ischämietest stellt die Leistungsfähigkeit von Muskeln und Enzymen dar. Um beispielsweise Thrombosen nachzuweisen, kann eine Dopplersonografie sinnvoll sein. Werden die Wadenkrämpfe auf bestehende Rückenbeschwerden zurückgeführt, können eine Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie Aufschluss über die Ursache geben.
Die Analyse des Blutes kann einen Mangel oder Überschuss an Elektrolyten wie Magnesium, Natrium oder Kalzium anzeigen. Auch Informationen zum Blutzucker sowie über Leber- und Nierenwerte können auf der Suche nach der Ursache der Krämpfe weiterhelfen. Bei Verdacht auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse ist ein Hormonspiegel hilfreich.
Wadenkrämpfe werden abhängig von ihrer spezifischen Ursache behandelt. Liegt beispielweise eine Störung im Elektrolyt- und Wasserhaushalt vor, dann werden Betroffene in der Regel dazu angehalten, ausreichend zu trinken und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Dabei sollten Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium oder Natrium bevorzugt werden. Bei starkem Durchfall, kann eine Elektrolytlösung für den nötigen Ausgleich sorgen. Leiden Betroffene an einem Magnesiummangel, kann dies durch entsprechende Präparate behoben werden. Kommt es nachts regelmäßig zu schweren Wadenkrämpfen, kann bei Erwachsenen eventuell der Krampflöser Chininsulfat (Chinin) weiterhelfen. Das Mittel sollte nur nach ärztlicher Rücksprache genommen werden und keinesfalls während einer Schwangerschaft oder in Kombination mit anderen Medikamenten. Von der Gabe an Kinder und Jugendliche wird abgeraten. Wurde durch den Arzt eine Unterfunktion der Nebenschilddrüse diagnostiziert, können Vitamin D oder Kalzium verschrieben werden. Werden die Wadenkrämpfe durch Erkrankungen der Muskulatur ausgelöst, sind meist physiotherapeutische Maßnahmen hilfreich. Ist eine Dystonie für die Krämpfe verantwortlich, können Medikamente wie Botulinum-Toxin oder Benzodiazepine (beruhigend und angstlösend) verordnet werden. Liegt eine Erkrankung des Nervensystems vor, sorgen durchblutungsfördernde Arzneien häufig für eine Besserung. Entstehen die Krämpfe hingegen als Nebenwirkung eines Medikamentes, dann kann möglicherweise ein anderes Präparat gewählt werden.
In der Homöopathie kennt man verschiedene Mittel, die bei Muskelkrämpfen entspannend und auch schmerzlindern wirken. Bei der individuellen Behandlung von Wadenkrämpfen werden sowohl die Ursache der Muskelanspannung als auch die Ausprägung der Krämpfe genau berücksichtigt.
Gegen Wadenkrämpfe werden bevorzugt folgende homöopathische Mittel empfohlen:
Nach der Vorstellung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind für eine ausgewogene Muskelfunktion vor allem die beiden Organe Leber und Milz zuständig. Aufgabe der Leber ist es demnach, für einen harmonischen Energiefluss zu sorgen und damit Anspannungs- und Entspannungsphasen der Muskeln zu regulieren. Die Milz ist für die Ernährung der Muskulatur und die Bildung verschiedener Körpersekrete verantwortlich. – Können ernste Erkrankungen als Ursache der Wadenkrämpfe ausgeschlossen werden, kann ein Akupunkteur die Krämpfe meist innerhalb weniger Sitzungen behandeln. Dabei werden dünne Nadeln auf die Akupunkturpunkte der Energieleitbahnen von Leber und Milz gesetzt.
Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird beispielsweise ein Wadenkrampf unter dem ICD-Code „R25“ („Abnorme unwillkürliche Bewegungen) erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.
Gelegentliche oder auch häufige Wadenkrämpfe lassen sich durch einfache Maßnahmen vermeiden. Vorausgesetzt, sie sind kein Symptom einer Erkrankung, die ursächlicher Behandlung bedarf. Da zu den häufigsten Ursachen der Krämpfe ein Mangel an Mineralsalzen zählt, sollte man gerade nach dem Sport oder einem Saunabesuch isotonische und elektrolythaltige Getränke konsumieren. Das kann ein alkoholfreies Bier sein oder ein Glas Orangensaft mit einer Prise Salz. Auch durch die Einnahme von Magnesium (als Pulver oder Brausetablette) kann man dem Schmerz vorbeugen. Bei Krämpfen in der Schwangerschaft wird ebenfalls Magnesium empfohlen. Gegen nächtliche Wadenkrämpfe, unter denen besonders ältere Menschen häufig leiden, kann vor dem Schlafengehen zudem ein dreiminütiges Stretching effektiv sein.
Wird man nachts von dem Schmerz eines Wadenkrampfes geweckt, tut es gut, das Bein zu dehnen: Die Zehen in Richtung der Knie ziehen und dabei die Ferse vom Körper wegdrücken. Zusätzlich kann ein sanftes Massieren der Wade dabei helfen, den Krampf zu lösen. Ebenfalls wirkungsvoll ist es, aufzustehen und ein wenig zu laufen. Gegen nächtliche Wadenkrämpfe werden auch warme Wadenduschen empfohlen. In seltenen Fällen hingegen ist Kälte wohltuender. Wer den Krämpfen vorbeugen möchte, kann vor dem Schlafengehen regelmäßig Stretching-Übungen durchführen.
Kommt es sehr häufig zu Wadenkrämpfen, sollte man einen Arzt um Rat fragen, denn nicht immer steckt dahinter eine harmlose Ursache. Zum Arzt sollte man auch gehen, wenn sich die akuten Beschwerden trotz Dehnung und Massage nicht geben und wenn zusätzliche Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Einschränkungen bei Bewegungsabläufen auftreten.
Hinter Wadenkrämpfen können sich verschiedene Ursachen verbergen. Ein häufiger Grund für die Krämpfe ist eine einseitige Ernährung mit zu wenig Flüssigkeitsaufnahme. Dann besteht meist ein Ungleichgewicht an Elektrolyten wie beispielsweise Magnesium, Kalzium oder Natrium. Daher treten Krämpfe oft nach sportlicher Belastung, nach starkem Schwitzen oder auch nach übermäßigem Alkoholkonsum auf. Genaue Kenntnis über einen möglichen Mangel oder Überhang bestimmter Mineralstoffe im Körper bringt eine Untersuchung des Blutes. Dabei können auch eventuelle hormonelle Gründe für Wadenkrämpfe erkannt werden.
Gegen einen akuten Wadenkrampf hilft oft diese Übung: Die Zehen nach oben ziehen und gleichzeitig die Ferse in den Boden drücken. Währenddessen kann die Lockerung des Krampfes durch leichtes Massieren unterstützt werden. Das entspannt die Muskulatur und steigert die Durchblutung. Bei einem nächtlichen Krampf kann man die Übung im Liegen ausführen: Die Zehen in Richtung Gesicht ziehen und die Fersen wegdrücken. Gegebenenfalls hilft es auch, aufzustehen und zu laufen. Wer trotz der Übung noch Schmerz verspürt, kann die Wade warm abduschen und etwas Magnesium einnehmen.
Wadenkrämpfe sind weit verbreitet und meist harmlos – oft stehen Dehydrierung oder ein Mangel an wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium oder Natrium dahinter. Sie können jedoch auch auf Stoffwechselstörungen, hormonelle Ungleichgewichte, neurologische oder muskuläre Erkrankungen hinweisen. Erste Hilfe besteht in Dehnen, Massage, Bewegung und Mineralstoffausgleich. Treten Krämpfe häufig auf, beeinträchtigen sie den Alltag oder kommen mit zusätzlichen Symptomen wie Taubheitsgefühl, Schwäche oder nächtlicher Belastung, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Dort klärt man Ursache und passende Behandlung – von Ernährung über Physiotherapie bis hin zur Anpassung von Medikamenten. Ein strukturierter, individueller Ansatz vermeidet wiederkehrende Krämpfe und schützt die Lebensqualität.
Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.
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