Blutarmut© Sulit.photos

Anämie (Blutarmut): Ursachen, Symptome, Behandlung

Aktualisiert am Erstellt am Uhr
Autor Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht
Artikel teilen
Link kopiert

Von Blutarmut oder Anämie spricht man, wenn im Blut zu wenig rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und/oder zu wenig roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) vorhanden sind. Auslöser der Blutarmut kann eine einfach zu korrigierende Mangelernährung sein, aber ebenso eine ernsthafte Erkrankung.

Was ist Blutarmut?

Ist der Anteil an rotem Blutfarbstoff und/oder an roten Blutkörperchen im Organismus zu gering, besteht eine Anämie. Das eisenhaltige Protein Hämoglobin ist der wichtigste Inhaltsstoff der roten Blutkörperchen und für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den Körperzellen zuständig. Von dort aus transportiert das Hämoglobin Kohlendioxid (CO2), das in den Zellen als Abfallprodukt des Stoffwechsels anfällt, in die Lunge zurück. Das CO2 kann nun abgeatmet werden. – Bei einem Hämoglobin-Mangel können die Körperzellen nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt werden.

Arten von Blutarmut

In der Medizin unterscheidet man verschiedene Arten von Anämien. Je nach Form, Aussehen der Erythrozyten und Menge des enthaltenen Hämoglobins wird die Gruppenzugehörigkeit bestimmt:

Mikrozytäre, hypochrome Anämie: Bei dieser Form sind die Erythrozyten zu klein und enthalten eine zu geringe Menge an Hämoglobin. Ein typischer Vertreter ist die Eisenmangel-Anämie.

Makrozytäre, hyperchrome Anämie: Bei dieser Anämie-Form sind die Erythrozyten zu groß und beinhalten ausreichend viel Hämoglobin. Damit kann zwar genügend Sauerstoff transportiert werden, allerdings werden sie in der Milz zu früh abgebaut. Dazu kommt es unter anderem bei einem Mangel an Folsäure, einem Vitamin-B12-Mangel oder der sogenannten perniziösen Anämie.

Normozytäre, normochrome Anämie: Ein starker Blutverlust führt zu dieser Art der Anämie. Die Erythrozyten weisen eine normale Größe auf.

Symptome von Blutarmut

Tritt eine Anämie als Begleitsymptom einer Erkrankung auf, können Betroffene an unterschiedlichen Symptomen leiden. Für die Anämie an sich sind folgende Beschwerden charakteristisch: Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot bei Belastung und gegebenenfalls auch in Ruhe, Minderung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, Herzklopfen, Ohrensausen, blasse Haut und eine rote, glatte Zunge („Lackzunge“). Abhängig von der speziellen Form der Anämie und damit der Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff, kann es zu weiteren Beschwerden kommen:

  • Eine Anämie aufgrund von Eisenmangel kann zu brüchigen Nägeln sowie entzündeten Mundwinkeln und Schleimhäuten führen.
  • Bei einer perniziösen Anämie, einer Blutarmut wegen Mangels an Vitamim B12, kann es zu Appetitlosigkeit, Gedächtnisstörungen, Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Verstopfung, zu Zungenbrennen und Gewichtsverlust kommen.
  • Eine Anämie aufgrund von inneren Blutungen zeigt sich durch schwarzen Stuhl (Teerstuhl oder Meläna) oder durch rotes Blut in Stuhl oder Urin. Es kann zum Kreislaufzusammenbruch kommen, zu niedrigem Blutdruck und zu einer hohen Herzfrequenz.

Ursachen für Blutarmut

Die Ursachen, die zu einer Anämie führen, können unterschiedlich sein. Es besteht die Möglichkeit, dass sie aufgrund bestimmter Gendefekte bereits angeboren ist oder erst im Laufe des Lebens, zum Beispiel durch einseitige Ernährung, erworben wurde. Blutarmut kann auch eine Begleiterscheinung von chronischen Krankheiten sein oder im Alter auftreten, wenn es zur Verlangsamung von Regenerationsprozessen kommt. Anämien werden nach ihrem Entstehungsmechanismus in Gruppen eingeteilt:

Anämie durch gestörte Blutbildung

  • Eisenmangelanämie: Zu einem Eisenmangel kommt es häufig durch chronische Blutungen, beispielsweise bei sehr langer und starker Regelblutung oder auch bei einem blutenden Magengeschwür. Aber auch Mangelernährung mit zu wenig eisenhaltiger Nahrung kann zu Anämie führen. Ebenso kann die Fähigkeit des Darms zur Aufnahme von Eisen gestört sein. Während Schwangerschaft und Stillzeit tritt Blutarmut ebenfalls häufig auf, da in dieser Zeit der Eisenbedarf erhöht ist.
  • Vitamin-B12-Mangel-Anämie: Ist die Aufnahme von Vitamin B12 im Körper gestört, kann es in Folge zu einer makrozytären hyperchromen Anämie kommen. Das Vitamin spielt eine wesentliche Rolle bei der Zellneubildung und beim Stoffwechsel unterschiedlicher Eiweißbausteine (Aminosäuren). Auslöser dieser Mangelerscheinung sind unter anderem eine chronische Magenschleimhautentzündung wie auch Zöliakie. Eine Unterform stellt die perniziöse Anämie dar, die durch eine Magenschädigung/-teilentfernung zu einem Vitamin B12-Mangel führt.
  • Folsäuremangel-Anämie: Einseitige Ernährung oder Alkoholmissbrauch können einen Mangel an Folsäure im Körper bewirken und zu einer makrozytären, hyperchromen Anämie führen. Das Vitamin wird für die Zellteilung und die Blutbildung benötigt.
  • Perniziöse Anämie: Zu dieser besonderen Form der Vitamin-B12-Mangel-Anämie kann es durch eine Schädigung der Magenschleimhaut, eine Teilentfernung des Magens, durch Wurmbefall des Darms oder durch eine Autoimmunerkrankung kommen.
  • Aplastische Anämie: Eine Funktionsstörung des Knochenmarks bewirkt die verminderte Bildung roter und weißer Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Bei der Funktionsstörung kann es sich um eine angeborene Erkrankung wie die Fanconi-Anämie handeln. Ebenso kann es eine erworbene Funktionsstörung des Knochenmarks sein, zum Beispiel durch Giftstoffe, Medikamente oder bestimmte Infektionskrankheiten.
  • Renale Anämie: Chronische Nierenerkrankungen oder Nierenschäden können zu einer Funktionsschwäche des Organs führen. Die Nieren produzieren dann eine zu geringe Anzahl des Hormons Erythropoetin. Es steht in engem Zusammenhang mit der Bildung roter Blutkörperchen. Ein Mangel an dem Hormon führt zur renalen Anämie.
  • Thalassämie: Ein genetischer Defekt stört die Bildung von Hämoglobin und somit auch die der roten Blutkörperchen. Vorhandene Erythrozyten weisen eine verhältnismäßig kleine Größe und eine verkürzte Lebenszeit auf. Diese Form der Blutarmut zählt zu der Gruppe der mikrozytären, hypochromen Anämien.
  • Anämie, durch andere Erkrankungen: Zu den häufigsten Auslösern einer Blutarmut gehören chronische Erkrankungen. Aber auch Entzündungen, Virusinfekte, Krebserkrankungen wie Leukämie, Chemotherapien oder Autoimmunkrankheiten können eine Anämie verursachen.

Anämie durch Blutung

Blutungsanämie: Äußere und auch innere Verletzungen können zu einem so hohen Blutverlust führen, dass eine Anämie entsteht. So kann beispielsweise ein Unfall Ursache für den Blutverlust sein, aber auch kleine Blutungsquellen wie Hämorrhoiden oder ein unentdeckt blutendes Magengeschwür können chronischen Blutverlust auslösen.

Anämie durch gesteigerten Erythrozytenabbau

Hämolytische Anämie: Kommt es zu einem gesteigerten Abbau oder Zerfall roter Blutkörperchen, spricht man von hämolytischer Anämie. Während Erythrozyten in der Regel 120 Tage alt werden, ist ihre Lebensdauer hier auf weniger als 30 Tage reduziert. Ursache dafür kann ein genetisch bedingter Defekt sein (korpuskuläre hämolytische Anämie) wie bei der Sichelzellenanämie oder der Kugelzellenanämie. Ebenso kommt eine extrakorpuskuläre hämolytische Anämie für die verkürzte Lebensdauer der Erythrozyten infrage. Die Blutkörperchen können durch mechanische Einwirkung zerstört werden, beispielsweise durch eine künstliche Herzklappe oder durch Medikamente, Immunreaktionen, Infektionserreger sowie Chemikalien.

Anämie durch Verteilungsstörung

Anämie aufgrund einer Verteilungsstörung: Zu einer solchen Anämie kommt es dann, wenn sich in einer stark vergrößerten Milz sehr viel Blut ansammelt, so dass es in anderen Bereichen des Organismus an Blutkörperchen mangelt (Hypersplenismus).

Blutarmut – wann zum Arzt?

Bei vielen Patienten wird eine Anämie eher zufällig bei einem Routine-Bluttest oder einer anderen Untersuchung entdeckt. Wer den Verdacht hat, an Blutarmut zu leiden, sollte dies in jedem Fall von einem Arzt untersuchen lassen. Dies gilt besonders dann, wenn bereits andere Erkrankungen wie Diabetes oder Herzleiden bestehen. Eine Anämie kann den Patienten nämlich zusätzlich schwächen. Kommt es zu Symptomen wie Blut im Stuhl oder im Urin, oder bemerkt man in Erbrochenem Blut, dann ist ein Arztbesuch dringend angezeigt.

Blutarmut – Diagnose

Besteht Verdacht auf eine Anämie, wird der Arzt im Anschluss an das ausführliche Gespräch zu aktuellen Beschwerden und zur Krankengeschichte, eine Blutuntersuchung anordnen. Dabei werden unter anderem Parameter wie der Hämatokritwert (Verhältnis fester Zellen zum flüssigen Anteil des Blutes), der Hämoglobinwert, Leber- und Entzündungswerte ermittelt. Die Blutanalyse zeigt auch Anzahl und Größe der einzelnen Blutzellen an. Ebenso werden der Eisenspiegel und die Eisenreserven im Körper bestimmt.

Bei Verdacht auf ein blutendes Magengeschwür, kann eine weitere Untersuchung Aufschluss über mögliche Blutungen im Magen-Darm-Trakt geben: Im sogenannten Okkultblut-Test wird geprüft, ob sich Spuren von Blut im Stuhl finden, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, eine Magenspiegelung oder eine Darmspiegelung durchzuführen. Eventuell vorhandene Blutungsquellen im Verdauungstrakt können erkannt und meist auch während des Eingriffs gestoppt werden.

Um Blutungen in der Blase oder den ableitenden Harnwegen abzuklären, wird der Arzt den Urin untersuchen. Abhängig vom Ergebnis können weitere urologische Kontrollen angeordnet werden. Bei Frauen werden gegebenenfalls zusätzlich gynäkologische Untersuchungen durchgeführt.

Zur Diagnose schwerwiegender Anämien kann es nötig sein, dem Patienten Knochenmark zu entnehmen. Das Verfahren hilft dabei, Erkrankungen wie bestimmte Formen der Leukämie oder aplastische Anämien zu erkennen.

Blutarmut – Behandlung

Die Behandlung von Blutarmut richtet sich nach der speziellen Ursache der Erkrankung. Liegt beispielsweise eine Eisen- oder Folsäuremangelanämie vor, können die Stoffe zunächst durch Medikamente aufgenommen und später durch eine adäquate Ernährungsumstellung zugeführt werden. Bei einer Vitamin-B12-Mangelanämie erhalten Patienten die Vitamingabe in der Regel durch Spritzen in den Muskel. Wurde eine Blutung entdeckt, die die Anämie verursacht, wird sie gestoppt. Bei hohem Blutverlust, erhält der Patient unter Umständen eine Bluttransfusion. Patienten, die an einer Nierenerkrankung mit renaler Anämie leiden, erhalten Erythropoietin. So wird der Mangel an dem blutbildenden Hormon ausgeglichen. In einigen besonders schweren Fällen von hämolytischer Anämie kann es angezeigt sein, die Milz operativ zu entfernen. Das Organ ist für den Abbau der roten Blutkörperchen zuständig. Eine Stammzelltransplantation wird Patienten nahegelegt, die an einer schweren angeborenen Form von Blutarmut, wie zum Beispiel der Sichelzellen-Anämie leiden.

Homöopathie bei Blutarmut

Eine Anämie kann unterschiedliche Ursachen haben. Zur Behandlung bzw. Linderung der Beschwerden mit homöopathischen Mitteln müssen Grunderkrankung und individuelle Symptomatik berücksichtigt werden.

Folgende homöopathischen Mittel finden bei Anämie Anwendung:

  • Calcium hypophosphoricum
  • Calcium phosphoricum
  • China officinalis
  • Chininum arsenicosum
  • Chininum sulfuricum
  • Cobaltum nitricum
  • Ferrum phosphoricum
  • Manganum aceticum
  • Manganum sulfuricum

Akupunktur bei Blutarmut

Bei der Akupunktur, einem therapeutischen Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin, werden entlang den sogenannten Meridianen Nadeln an der Hautoberfläche gesetzt. Ziel ist es, Energieblockaden im Organismus zu lösen sowie Ying und Yang im Körper auszugleichen. Positive Effekte können unter anderem bei der ergänzenden Therapie eines Blutmangels, der Eisen-, Vitamin B12- oder Folsäuremangel als Ursache hat, erreicht werden.

Blutarmut in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft haben Frauen einen erhöhten Bedarf an Eisen, denn der Körper muss nun auch die Eisenmenge für die Blutbildung des heranwachsenden Kindes bereitstellen. Insbesondere in den letzten Monaten der Schwangerschaft kann dieser zusätzliche Eisenbedarf nicht mehr allein durch die Ernährung gewährleistet werden. Einer möglichen Eisenmangelanämie wird daher üblicherweise durch die Einnahme von Eisentabletten vorgebeugt. Auch ein Folsäuremangel kann während einer Schwangerschaft zu Blutarmut führen. Beim Embryo erhöht die Unterversorgung mit Folsäure das Risiko für sogenannte Neuralrohrdefekte. Es drohen Fehlbildungen, die je nach Ausprägung das Leben des Embryos gefährden können. Nehmen Schwangere Folsäurepräparate ein, kann damit das Risiko für Neuralrohrdefekte um etwa 70 Prozent verringert werden.

Blutarmut – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise die unterschiedlichen Formen der Anämie unter folgenden ICD-Codes erfasst: „D50-D53“ für Alimentäre Anämien, „D55-D59“ für Hämolytische Anämien und „D60-D64“ für Aplastische und sonstige Anämien. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Blutarmut – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Blutarmut gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte.

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für Blutarmut hier in der linken Spalte (unter „Krankheiten und Diagnosen nach ICD10“) den Suchbegriff „Anämie“ eingeben. Dann erscheint direkt darunter folgendes Feld: „III Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe sowie bestimmte Störungen mit Beteiligung des Immunsystems“. Klickt man darauf, öffnen sich darunter drei weitere Felder. Je nach Diagnose, wählt man zwischen diesen Optionen: „D50-D53 Alimentäre Anämien“, „D55-D59 Hämolytische Anämien“ oder „D60-D64 Aplastische und sonstige Anämien“. Sucht man ein Krankenhaus zur Behandlung einer alimentären (ernährungsbedingten) Anämie, klickt man auf das entsprechende Feld „D50-D53“. Nun kann man noch die spezielle Mangelanämie anklicken. Dann erscheinen rechts davon die entsprechenden Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Bei einer Eisenmangelanämie findet sich das St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam auf Platz 1, auf Platz 2 das Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg und Platz 3 belegt das Klinikum Konstanz, usw.

Blutarmut – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Blutarmut – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

Für die beste Behandlung und maximalen Komfort im Krankenhaus

Krankenhauszusatzversicherung Stiftung Warentest "sehr gut". Für Ihre Gesundheit das Beste.

  • Freie Krankenhauswahl
  • Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer
  • Assistance-Leistungen
  • Weltweiter Schutz
  • Auslands­reise­kranken­ver­sicherung
Trustpilot Rating
Google Rating

FAQ

Wie entsteht Blutarmut?

Die Ursachen für Anämie stellen sich vielfältig dar. Zum Beispiel kann der Grund für die Blutarmut eine verminderte Bildung oder ein erhöhter Abbau von roten Blutkörperchen sein. Ebenso eine zu geringe Produktion von Hämoglobin. Verliert man beispielsweise durch Blutungen rote Blutkörperchen (Erythrozyten) kann dies ebenfalls zu Blutarmut führen. In vielen Fällen liegt auch ein Mangel an wichtigen Vitaminen oder Mineralien, wie Vitamin B12, Eisen oder Folsäure, vor. Darüber hinaus treten zahlreiche Anämien als Begleitsymptom chronischer Erkrankungen auf.

Wie kann man Blutarmut vorbeugen?

Bestimmten Formen der Anämie kann man vorbeugen. Wichtig ist unter anderem eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Folsäure, zum Beispiel aus Bohnen, Spargel, Spinat, Kohl oder Leber. Aber auch Vitamin B12 sollte im Speiseplan eine bedeutende Rolle spielen. Es ist in Fisch, Milchprodukten, Fleisch und Eiern enthalten. Aufgrund des Blutverlustes durch die Menstruation sollten Frauen auf eine ausreichende Aufnahme von Eisen achten und so einem Eisenmangel vorbeugen. Enthalten ist das Mineral beispielsweise in rotem Fleisch, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und Nüssen. In Kombination mit Vitamin C (zum Beispiel aus Zitronen- oder Orangensaft) können eisenhaltige Produkte noch besser vom Darm aufgenommen werden.

Welche Folgen kann Blutarmut haben?

Die Auswirkungen von Blutarmut sind abhängig von der jeweiligen Grunderkrankung. Wer bereits an Diabetes oder einer Herzkrankheit leidet, den schwächt eine Anämie zusätzlich. Ein durch Anämie bedingter Sauerstoffmangel kann unbehandelt zu starken Beschwerden, aber auch zu Organschäden, unter anderem an Herz oder Lunge führen. Blutarmut kann Symptome wie Abgeschlagenheit, verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, eine sogenannte Lackzunge (rote und glatte Zunge), Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot, Herzklopfen und Ohrensausen hervorrufen.

Wie wird Blutarmut behandelt?

Die Therapie einer Anämie hängt von ihrem jeweiligen Auslöser ab. Besteht zum Beispiel eine Eisenmangelanämie, so erhalten Betroffene zunächst Medikamente mit dem Mineralstoff, um anschließend ihre Ernährung entsprechend umzustellen. Ähnlich geht man bei einer Anämie aufgrund des Mangels an Vitamin B12 oder Folsäure vor. Bei einer besonders schweren, angeborenen Form der Anämie, wie beispielsweise der Sichelzellen-Anämie, kann eine Stammzelltransplantation nötig sein.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Alb Fils Kliniken. Anämie (Blutarmut, Hämatologie). (Stand: 26.03.2024).

BR Fernsehen (2022). Wenn Eisenmangel zu Blutarmut führt. (Stand: 26.03.2024).

Charité. Neue Einsichten in die Entstehung von Blutzellen. (Stand: 26.03.2024).

Hastka, J., Heimpel, H., Metzgeroth, G., & Wollmer, E. (2022). Eisenmangel und Eisenmangelanämie. Eisenmangel und Eisenmangelanämie. Onkopedia-DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, Berlin. (Stand: 26.03.2024).

Kattan, C., & Kattan, C. (2021). Medizinische Abklärung. Chronische Erschöpfung-nur müde oder wirklich krank? Ein Wegweiser zu Vitalität und Lebensfreude nach der Pandemie, 9-26. (Stand: 26.03.2024).

Robert Bosch Krankenhaus. Anämie (Blutarmut).(Stand. 26.03.2024).

Röhrig, G., Doehner, W., Schaefer, R. M., & Schulz, R. J. (2012). Anämie und Eisenmangel in der GeriatrieZeitschrift für Gerontologie und Geriatrie45(3), 191-196. (Stand: 26.03.2024).

Schlosser, S., & Elger, T. (2022). Anämie. In Mein erster Dienst Gastroenterologie (pp. 57-65). Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. (Stand: 26.03.2024).

Universitätsklinikum Leipzig. Den Ursachen der Blutarmut auf der Spur. (Stand: 26.03.2024).

Universitätsklinikum Ulm. Anämie. (Stand: 26.03.2024).

Neueste Artikel

Sie benutzen einen veralteten Browser.
Dieser wird von uns nicht mehr unterstützt.

Browser-Alternativen finden Sie unter anderem hier: