Zahnimplantat: Aufbau, Arten, Behandlung© Yavdat

Zahnimplantate: Vorteile, Behandlung, Kosten

Aktualisiert am
Von 
Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Wenn ein Zahn und sei­ne Wur­zel feh­len, ist ein Zahn­im­plan­tat mit dem da­zu pas­sen­den Zahn­er­satz ei­ne prak­ti­ka­ble Lö­sung, um den Zahn zu er­set­zen. Das Set­zen von Zahn­im­plan­ta­ten gilt in der Zahn­me­di­zin als be­währ­tes Rou­ti­ne­ver­fah­ren, um Zahn­lücken dau­er­haft und schmerz­schon­end zu schlie­ßen. Wäh­rend die Vor­tei­le von Zahn­im­plan­ta­ten un­be­strit­ten sind, gibt es doch ei­nen Ha­ken: Die teil­wei­se ho­hen Kos­ten schreck­en vie­le Pa­ti­en­ten vor ei­ner Im­plan­tat­ver­sor­gung ab.

Artikel teilen
Link kopiert

Was ist ein Zahnimplantat?

Zahnimplantat

Als Zahn­im­plan­tat wird ei­ne künst­li­che Zahn­wur­zel be­zeich­net, die vom Zahn­spe­zi­a­lis­ten ope­ra­tiv in den Kie­fer­kno­chen ein­ge­bracht wird. Das Im­plan­tat dient als Trä­ger für den Zahn­er­satz (Im­plan­tat­kör­per) – al­so z. B. für ei­ne Kro­ne, Brü­cke oder her­aus­nehm­ba­ren Zahn­er­satz. Zahn­im­plan­ta­te kön­nen nicht nur ei­nen Ein­zel­zahn er­set­zen, son­dern – wenn not­wen­dig – auch meh­re­re ver­lo­re­ne Zäh­ne. Zahn­im­plan­ta­te gel­ten als sta­bi­le, ästhe­ti­sche und funk­tio­na­le Lö­sung, um ver­lo­re­ne Zäh­ne pass­ge­nau zu er­set­zen. Im bes­ten Fall ist der Zahn­er­satz nicht von den na­tür­li­chen Zäh­nen zu un­ter­schei­den.

Im­plan­ta­te mit dem da­zu­ge­hö­ri­gen Zahn­er­satz be­deu­ten nicht nur ei­nen Zu­ge­winn an Le­bens­qua­li­tät, son­dern sind auch aus me­di­zi­ni­scher Sicht sehr sinn­voll. Der Grund: In­dem sie die Kau­kräf­te di­rekt auf den Kie­fer­kno­chen wei­ter­lei­ten, kön­nen Zahn­im­plan­ta­te ei­nem Kno­chen­schwund vor­beu­gen. Da­her ist es sehr wich­tig, nicht zu lan­ge mit dem Ein­set­zen ei­nes Im­plan­ta­tes zu war­ten, denn im schlimm­sten Fall hat sich der Kno­chen schon so­weit zu­rück­ge­bil­det, dass ge­sund­heit­li­che Fol­ge­schä­den zu er­war­ten sind.

Aus welchen Elementen besteht ein Zahn-Implantat?

Im­plan­ta­te sind aus zu­meist drei Kom­po­nen­ten auf­ge­baut. Da­zu zäh­len der Im­plan­tat­kör­per, der Im­plan­tat­auf­bau (A­but­ment) und die Im­plan­tat­kro­ne. 

Zahnimplantat Aufbau

Implantatkörper

Der Im­plan­tat­kör­per bil­det die Ba­sis für ein Im­plan­tat. Als „künst­li­che Zahn­wur­zel“ wird der Im­plan­tat­kör­per in den Kie­fer­kno­chen ope­ra­tiv im­ple­men­tiert. Die­ser meis­tens zy­lin­drisch ge­form­te Im­plan­tat­kör­per wird zu­meist über ein Ge­win­de in den Kie­fer­kno­chen fest ver­an­kert. Nach ei­ner Ein­hei­lungs­pha­se kann dann der Im­plan­tat­auf­bau und die Im­plan­tat­kro­ne ein­ge­setzt wer­den.

Implantataufbau (Abutment)

Der Im­plan­tat-Auf­bau – in der Fach­spra­che A­but­ment ge­nannt – ist ei­ne pass­ge­naue Ti­tan-o­der Ke­ra­mik­ver­bin­dung, die als Zwi­schen­glied zwi­schen dem Im­plan­tat­kör­per und der Im­plan­tat­kro­ne dient. A­but­ments ha­ben auf bei­den Sei­ten ein An­schluss­teil. So kann es auf der ei­nen Sei­te mit dem Im­plan­tat­kör­per und auf der an­de­ren Sei­te mit der Im­plan­tat­kro­ne ver­schraubt wer­den.

Implantatkrone

Der auf dem Im­plan­tat be­fes­tig­te Zahn­er­satz wird Im­plan­tat­kro­ne ge­nannt. Im­plan­tat­kro­nen wer­den in der Re­gel von spe­zia­li­sier­ten Zahn­tech­ni­kern an­ge­fer­tigt. Die Fi­xie­rung mit dem Im­plan­tat er­folgt über Ver­schrau­bun­gen und Fas­sun­gen (Im­plan­tat­pfo­sten) und oft­mals mit Hil­fe ei­nes me­di­zi­ni­schen Ze­ments. Im­plan­tat­kro­nen sind zu­meist aus Gold oder Ti­tan oder aus Ke­ra­mik. Es gibt auch Im­plan­tat­kro­nen, die aus bei­den Ma­te­ria­li­en be­ste­hen. Ins­be­son­de­re die hoch­prei­si­gen Ke­ra­mik­kro­nen gel­ten als be­son­ders kör­per­ver­träg­lich und kön­nen den na­tür­li­chen Zahn per­fekt nach­bil­den.

Einteilung der Zahnimplantate nach Typen

Das Set­zen ei­nes Im­plan­ta­tes ist in der heu­ti­gen Zeit ein Rou­ti­ne­ein­griff. Ver­schie­de­ne Im­plan­tat­ty­pen er­mög­li­chen, je nach Krank­heits­bild, in­di­vi­du­el­le Lö­sun­gen für die Pa­ti­en­ten. Der Durch­mes­ser von Im­plan­ta­ten be­trägt 3,3 bis 5 Mil­li­me­ter. Bei der Län­ge be­wegt sich der Spiel­raum zwi­schen 8 und 15 Mil­li­me­tern. Das hängt ganz von der in­di­vi­du­el­len Im­plan­tat­si­tua­ti­on und auch von der Kie­fer­be­schaf­fen­heit ab.

Im­plan­ta­te un­ter­schei­det man nach ein­tei­li­gen und zwei­tei­li­gen Sys­te­men, nach ih­rer Struk­tur (Fu­gen, Nu­ten, Per­fo­ra­ti­o­nen), aber auch nach ver­schie­de­nen For­men, Ma­te­ri­a­li­en, Ober­flä­chen­be­schaf­fen­hei­ten und Ar­ten.

  • Un­ter­tei­lung der Im­plan­ta­te nach der Form: ko­nisch, stu­fen­för­mi­ge, blatt­för­mig, na­del­för­mig und zy­lin­drisch
  • Un­ter­tei­lung der Im­plan­ta­te nach dem Ma­te­ri­al: Ti­tan und Ke­ra­mik.
  • Un­ter­tei­lung der Im­plan­ta­te nach der Ober­flä­chen­be­schaf­fen­heit: ver­ätzt, mit Ti­tan be­strahlt oder sand­ge­strahlt
  • Un­ter­tei­lung der Im­plan­ta­te nach Sys­te­men: ein­tei­li­ge und zwei­tei­li­ge Sys­te­me
  • Un­ter­tei­lung der Im­plan­ta­te nach Ar­ten: von Schnell-Im­plan­ta­ten über Mi­ni-Im­plan­ta­te bis hin zu Kipp- und In­te­rims­im­plan­ta­ten

Ein­tei­lung nach Im­plan­tat-For­men

Vor dem Ein­brin­gen des Im­plan­tats in den Kie­fer­kno­chen, steht die Ent­schei­dung für die pas­sen­de Form. Die Aus­wahl, die ein Kie­fer­chir­urg da­bei hat, ist um­fang­reich. Man un­ter­schei­det un­ter an­de­rem:

  • Zy­lin­der­im­plan­ta­te ohne Ge­win­de: Ih­re Pri­mär­sta­bi­li­tät ge­win­nen sie durch die spe­zi­fi­sche Press­an­pas­sung, das heißt durch die Klemm­wir­kung des Im­plan­tats im Kie­fer­kno­chen.
  • Stu­fen­för­mi­ge Im­plan­ta­te: ent­we­der als Zy­lin­der- oder als Schrau­ben­im­plan­tat.
  • Ko­ni­sche Im­plan­ta­te: wie Schrau­ben­im­plan­ta­te oder Stu­fen­zy­lin­der­im­plan­ta­te. Schrau­ben­im­plan­ta­te ha­ben selbst­schnei­den­de oder vor­zu­schnei­den­de Ge­win­de. Da­durch ge­win­nen auch sie ei­ne gu­te Pri­mär­sta­bi­li­tät. Meist wer­den selbst­schnei­den­de Ge­win­de ge­wählt. Beim Ein­dre­hen des Im­plan­tats wird da­bei gleich­zei­tig das Ge­win­de in den Kie­fer­kno­chen ge­schnit­ten.

Das Gros der heu­ti­gen Im­plan­ta­te weist ei­ne Schrau­ben­form auf. Un­ter­schie­de stel­len sich le­dig­lich noch in Brei­te, Län­ge und im Ge­win­de­pro­fil dar. Frü­her ka­men häu­fig Blatt­im­plan­ta­te, Disk­im­plan­ta­te und auch Na­del­im­plan­ta­te zum Ein­satz. Die­se For­men wer­den in­zwi­schen nur noch sel­ten ein­ge­setzt.

Wann werden Zahnimplantate eingesetzt?

Zahn­lo­ser Kie­fer: Beim zahn­lo­sen Ober­kie­fer kann in vie­len Fäl­len mit ei­ner To­tal­pro­the­se ein Sau­ge­f­fekt er­zielt wer­den, der re­la­tiv gu­te Sta­bi­li­tät ge­währ­leis­tet. Je mehr sich der Kie­fer­kno­chen im Lau­fe der Jah­re zu­rück­bil­det, des­to schwie­ri­ger wird es al­ler­dings, die­sen Halt zu ge­währ­leis­ten. In sol­chen Fäl­len sind Im­plan­ta­te die per­fek­te Al­ter­na­tive für mehr Sta­bi­li­tät und Si­cher­heit.

Beim Un­ter­kie­fer lässt sich mit ei­ner To­tal­pro­the­se, ana­to­misch be­dingt, kein ver­gleich­ba­rer Halt wie im Ober­kie­fer er­rei­chen. Dies gilt vor al­lem bei fort­ge­schrit­te­nem Kno­chen­ab­bau, der sich im zahn­lo­sen Un­ter­kie­fer sehr schnell ent­wi­ckelt. Im­plan­ta­te stel­len so­mit vor al­lem im zahn­lo­sen Un­ter­kie­fer die idea­le Lö­sung für fest­sit­zen­den Zahn­er­satz dar und ver­hin­dern gleich­zei­tig den wei­te­ren Rück­gang des Kie­fer­kno­chens.

Frei­end­si­tua­ti­on: Bei ei­ner Frei­end­si­tua­ti­on ist die Zahn­rei­he durch Zahn­ver­lust ein- oder bei­dsei­tig ver­kürzt und kann ohne Im­plan­tat­ver­sor­gung nur durch her­aus­nehm­ba­ren Zahn­er­satz ver­sorgt wer­den.

Schalt­lücken: Ei­ne Schalt­lücke be­zeich­net das Feh­len ei­nes oder meh­re­rer Zäh­ne in­ner­halb ei­ner Zahn­rei­he in der Zahn­bo­gen­form. Ob die Lücke mit ei­ner fest­sit­zen­den Brü­cke oder ei­nem Im­plan­tat ver­sorgt wird, ist vom Rest­zahn­be­stand und der Grö­ße der Lücke ab­hän­gig.

Ein­zel­zahn­er­satz: Für den Ein­zel­zahn­er­satz ist so­wohl ei­ne Im­plan­tat­ver­sor­gung als­o auch ei­ne fest­sit­zen­de Brü­cke, im Front­zahn­be­reich ggf. auch ei­ne Kle­be­brü­cke, denk­bar. Der Vor­teil des Im­plan­tats be­steht da­rin, dass die be­nach­bar­ten Zäh­ne die­ser Lücke nicht be­schlif­fen wer­den müs­sen, um sie mit ei­ner Brü­cke zu schlie­ßen. Das Im­plan­tat schont al­so die Zahn­hart­sub­stanz. Zu­dem hal­ten Im­plan­ta­te den Kno­chen­schwund an der Stel­le des feh­len­den Zahns auf. Der Kie­fer­kno­chen bleibt so­mit er­hal­ten.

Sonderfall: Nichtanlage von Zähnen

Etwa je­der drit­te Er­wach­se­ne ist von der Nicht­an­la­ge von Zäh­nen be­trof­fen. Da­bei feh­len ei­ner oder meh­re­re der blei­ben­den 32 Zäh­ne. Auch kommt es ge­le­gent­lich vor, dass ein oder meh­re­re Weis­heits­zäh­ne feh­len. Ei­ne Nicht­an­la­ge von Zäh­nen kann un­ter­schied­li­che Ur­sa­chen ha­ben. Ein ge­ne­ti­scher Erb­de­fekt, Ent­wick­lungs­stö­run­gen, Lip­pen-Kie­fer-Gau­men­spal­ten oder Down-Syn­drom kön­nen ei­ne Nicht­an­la­ge ver­ur­sa­chen. Die ent­ste­hen­de Zahn­lücke soll­te ge­schlos­sen wer­den, da­mit die Nach­bar­zäh­ne bzw. der ge­gen­über­lie­gen­de Zahn nicht hin­ein­wach­sen. Das könn­te ei­ne Stö­rung des Zu­sam­men­bis­ses zur Fol­ge ha­ben (Ok­klu­sions­stö­rung). Zu­dem ist ein Lücken­schluss al­lein schon aus äst­he­ti­schen Grün­den sinn­voll. Um die Nicht­an­la­ge zu be­han­deln, kön­nen ne­ben Zahn­brü­cken auch Im­plan­ta­te in die Zahn­lücke ein­ge­fügt wer­den. Auf ih­nen wird dann ei­ne neue Zahn­kro­ne fi­xiert. Die Im­plan­ta­te sit­zen di­rekt im Kie­fer­kno­chen und be­nö­ti­gen da­her kei­ne Be­fes­ti­gung an den Nach­bar­zäh­nen wie Brü­cken. Sie sind al­so Sub­stanz­ scho­nend.  

Die Implantat-Behandlung: Was erwartet mich vor der Implantation?

Vor­be­spre­chung beim Zahn­arzt: Be­vor die Im­plan­ta­ti­on ge­plant wird, führt der be­han­deln­de Zahn­arzt ein aus­führ­li­ches Auf­klä­rungs­ge­spräch. In­halt die­ses Ge­sprächs ist die Art der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung so­wie die nö­ti­ge An­zahl an Im­plan­ta­ten. Für ein­zel­ne Zäh­ne reicht ei­nes. Für ei­ne Pro­the­se sind meh­re­re nö­tig. 

Vor­un­ter­su­chung: Bei der Vor­un­ter­su­chung wer­den die Rah­men­be­din­gun­gen für den Kno­chen­auf­bau ge­checkt.

Der be­han­deln­de Arzt muss si­cher­stel­len, ob Sie Ent­zün­dun­gen ha­ben, aus­rei­chend Kno­chen für das Im­plan­tat vor­han­den ist und Sie für den chi­rur­gi­schen Ein­griff ge­eig­net sind. Liegt ei­ne Ent­zün­dung im Kie­fer vor, muss die­se zu­nächst be­han­delt wer­den. Ist nicht ge­nü­gend Kno­chen vor­han­den, kann ein Kno­chen­auf­bau durch­ge­führt wer­den. 

Pla­nung des Im­plan­tats: Im Rah­men der Pla­nung wird ein Heil- und Kos­ten­plan er­stellt, der Ih­nen ei­nen Über­blick zu den Kos­ten für das Im­plan­tat gibt. Die ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen über­neh­men kei­ne Kos­ten für die Be­hand­lung mit Zahn­im­plan­ta­ten. Sie be­zu­schus­sen le­dig­lich den im­plan­tat­ge­tra­ge­nen Zahn­er­satz. Pa­ti­en­ten er­hal­ten al­so den Fest­zu­schuss für die ent­spre­chen­de Re­gel­ver­sor­gung mit Zahn­er­satz.

Zahnimplantate: Der Behandlungsablauf

Be­täu­bung: Vor dem Ein­griff wird die Ope­ra­ti­ons­stel­le im Kie­fer mit ei­ner Sprit­ze ört­lich be­täubt, so dass der Pa­ti­ent nichts spürt. In man­chen Fäl­len kommt auch der Däm­mer­schlaf (Se­die­rung) oder die Voll­nar­ko­se zum Ein­satz. Der Zahn­arzt be­spricht die Art der Be­täu­bung vor der Ope­ra­ti­on mit dem Pa­ti­en­ten. 

Ope­ra­ti­on – Das Set­zen der Im­plan­ta­te: Sobald die Be­täu­bung wirkt und der Pa­ti­ent nichts mehr spürt, wird die Mund­schlei­mhaut über dem Kie­fer­kno­chen mit ei­nem klei­nen Schnitt ge­öff­net. Der Kie­fer­kno­chen wird frei­ge­legt, so dass er sicht­bar wird. Der Zahn­arzt setzt ei­ne so­ge­nann­te Bohr­schab­lo­ne an und bohrt das Im­plan­tat­bett (Stel­le, in die das Im­plan­tat ein­ge­schraubt wird) in den Kie­fer­kno­chen. Der Pa­ti­ent spürt da­bei kei­ne Schmer­zen, son­dern le­dig­lich das Vi­b­rie­ren des Bohrers. Nach dem Boh­ren wer­den die künst­li­chen Zahn­wurz­eln in den Kie­fer­kno­chen ein­ge­schraubt. Für die ge­schlos­se­ne Ein­hei­lung wer­den sie mit ei­nem De­ckel ver­se­hen.

Wie lan­ge die Ope­ra­ti­on dau­ert, lässt sich nicht pau­schal sa­gen. Je nach An­zahl der Im­plan­ta­te und Zu­stand des Kno­chens kann die ge­samt­e Pro­ze­dur 15 Mi­nu­ten bis ei­ni­ge Stun­den dau­ern.

Der Wund­ver­schluss: Die Art des Wund­ver­schlus­ses rich­tet sich da­nach, ob ei­ne of­fe­ne oder ei­ne ge­schlos­se­ne Ein­hei­lung vor­ge­se­hen ist.

Bei der of­fe­nen Ein­hei­lung wer­den Im­plan­ta­te mit mög­lichst glat­tem Hals ver­wen­det, der durch das Zahn­fleisch hin­durch in die Mund­höh­le reicht. Schon in­ner­halb der Hei­lungs­pha­se be­steht al­so Kon­takt zwi­schen der ein­ge­pflanz­ten Wur­zel und der Mund­höh­le (ein­pha­si­ges Vor­ge­hen). Der feh­len­de Zahn wird vor­über­ge­hend mit ei­nem pro­vi­so­ri­schen Zahn­er­satz ver­sorgt.

Ei­ne ge­schlos­se­ne Ein­hei­lung liegt vor, wenn nach dem Ein­set­zen des Im­plan­tats das Zahn­fleisch dar­über wie­der ver­näht wird. So kann das Im­plan­tat – vor äu­ße­ren Ein­flüs­sen ge­schützt – gut in den Kno­chen ein­hei­len. Nach der Ein­hei­lung muss das Im­plan­tat al­ler­dings durch ei­nen klei­nen Schnitt (durch ei­nen La­ser oder ei­ne Stan­ze) frei­ge­legt wer­den (zwei­pha­si­ges Vor­ge­hen). Erst dann er­hal­ten Pa­ti­en­ten Ih­ren end­gül­ti­gen Zahn­er­satz. 

Ein­hei­lung: Das Im­plan­tat muss ca. 3 Mo­na­te in den Kno­chen ein­hei­len und soll­te in die­ser Zeit nicht be­las­tet wer­den.

Di­rekt nach der Im­plan­ta­ti­on dür­fen Pa­ti­en­ten:

  • nicht rau­chen
  • kei­nen Kaf­fee und kei­nen Al­ko­hol trin­ken
  • sich kei­ner An­stren­gung aus­set­zen

Sehr gründ­li­che Mund­hy­gie­ne und des­in­fi­zie­ren­de Spü­lun­gen beu­gen ei­ner Wund­in­fek­ti­on über dem Im­plan­tat vor. Man­che Pa­ti­en­ten be­kom­men ein An­ti­bio­ti­kum, um ei­ne Ent­zün­dung zu ver­mei­den. Da­mit der Zahn kei­ne Pro­ble­me ver­ur­sacht, sind re­gel­mä­ßi­ge Kon­trol­len beim Zahn­arzt wahr­zu­neh­men.

Die Frei­le­gung – Ein­brin­gen des Zahn­er­sat­zes: Beim zwei­pha­si­gen Vor­ge­hen wird das Im­plan­tat erst in ei­nem zwei­ten Ein­griff, nach der Ein­hei­lungs­pha­se, frei­ge­legt. Wenn auch die­se Pha­se ab­ge­schlos­sen ist, be­ginnt die schritt­wei­se pro­the­ti­sche Ver­sor­gung (Ab­druck­nah­me, Ein­pas­sung, end­gül­ti­ge Ein­glie­de­rung des Zahn­er­sat­zes).

Beim ein­pha­si­gen Vor­ge­hen ragt das Im­plan­tat schon wäh­rend der Ein­hei­lung aus dem Zahn­fleisch her­aus. So­mit ist es mög­lich, den Zahn­er­satz frü­her ein­zu­glie­dern.

Schmerzfreie Implantatbehandlung

Vie­le Pa­ti­en­ten schreck­en vor ei­ner Im­plan­tat­be­hand­lung zu­rück, weil sie Angst vor der schmerz­haf­ten Ope­ra­ti­on ha­ben. Doch ist die Be­hand­lung kann durch mo­der­ne An­äs­the­sie­ver­fah­ren schmerz- und stress­frei aus­ge­führt wer­den. Wer ei­ne be­son­de­re Angst vor Zahn­be­hand­lun­gen hat, der kann mit zu­sätz­li­chen Maß­nah­men wie ei­ne Se­die­rung oder Voll­nar­ko­se ei­ne be­son­ders ent­spann­te Im­plan­tat­ver­sor­gung er­hal­ten. Die Ver­fah­ren ei­ner schmerz­frei­en Im­plan­tat­be­hand­lung im Über­blick:

Lo­kal­an­äs­the­sie

Bei der Lo­kal­an­äs­the­sie – im Sprach­ge­bräuch auch als „ört­li­che Be­täu­bung“ be­kannt – wird durch ei­ne In­jek­ti­on das je­wei­li­ge Ope­ra­ti­ons­ge­biet be­täubt, so dass we­der Schmerz noch Be­rüh­rung wäh­rend der Im­plan­tat-Ope­ra­ti­on ge­spürt wer­den.

Ora­le Se­die­rung

So ge­nann­te Se­da­ti­va wir­ken bei der ora­len Se­die­rung auf das Ge­hirn und ha­ben ei­ne be­ru­hi­gen­de Wir­kung. Die ora­le Se­die­rung macht schläf­rig und hat den Ef­fekt, dass man sich oft­mals noch nicht ein­mal an die Be­hand­lung er­in­nern kann. We­gen der Be­nom­men­heit soll­te der Pa­ti­ent nach der Be­hand­lung je­doch noch ei­ni­ge Zeit be­ob­ach­tet und be­treut wer­den.

Se­die­rung mit Lach­gas

Das über ei­ne Mas­ke ein­ge­at­me­te Lach­gas wirkt angst­lö­send und ent­spann­end. Nach der Be­hand­lung ist man schnell wie­der fit. In den USA ist die Se­die­rung mit Lach­gas schon sehr ver­brei­tet – in Deutsch­land bie­ten mitt­ler­wei­le auch im­mer mehr Zahn­arzt­prax­en die­se Me­tho­de an.

Voll­nar­ko­se

Bei Angst­pa­ti­en­ten sind auf Wunsch Im­plan­tat­be­hand­lun­gen auch un­ter Voll­nar­ko­se mög­lich. Al­ler­dings er­for­dert die Voll­nar­ko­se im­mer ei­ne Be­at­mung. Da­her ist die­ses Ver­fah­ren re­la­tiv teu­er.

Die Über­sicht zeigt – es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten, um ei­ne schmerz­freie Im­plan­tat­be­hand­lung zu er­hal­ten. Je nach Angst und Schmerz­emp­fin­den hat der Pa­ti­ent die Wahl zwi­schen ört­li­chen Be­täu­bun­gen oder so­gar zu ei­ner Voll­nar­ko­se.

Vor- und Nachteile von Zahimplantaten

Vor­tei­le von Zahn­im­plan­ta­ten

Zahn­im­plan­ta­te bie­ten nicht nur ei­ne täu­schend ech­te Op­tik, son­dern auch ei­nen gu­ten Schutz vor dem Ab­bau des Kie­fer­kno­chens. Dar­über hin­aus er­mög­li­chen Im­plan­ta­te das Schlie­ßen von Zahn­lück­en oh­ne das Ab­schlei­fen der be­nach­bar­ten, na­tür­li­chen Zäh­ne. Im­plan­ta­te kön­nen auch grö­ße­re Zahn­lück­en fül­len, die mit her­kömm­li­chen Brü­cken nicht über­brückt wer­den kön­nen. Selbst bei ei­nem voll­stän­dig zahn­lo­sen Kie­fer kön­nen mit Hil­fe von Im­plan­ta­ten gro­ße Be­hand­lungs­er­fol­ge er­zielt wer­den. Nicht zu­letzt zeich­nen sich Im­plan­ta­te durch ih­re be­son­de­re Lang­le­big­keit aus.

Nach­tei­le von Zahn­im­plan­ta­ten

Bei man­gel­haf­ter Mund­hy­gie­ne droht ei­ne Pe­ri­im­plan­ti­tis. Da­bei han­delt es sich um ei­ne ent­zünd­li­che Er­kran­kung im Um­feld des Im­plan­tats. Ist zu­nächst nur der Zahn­fleisch­saum be­trof­fen sind spä­ter dann auch der Zahn­hal­te­ap­pa­rat und die Kie­fer­kno­chen von ei­ner Pe­ri­im­plan­ti­tis be­fal­len. Wird die Pe­ri­im­plan­ti­tis nicht ent­spre­chend be­han­delt, droht der Ver­lust des Im­plan­tats.

Ein wei­te­rer Nach­teil sind die re­la­tiv ho­hen Kos­ten ei­ner Im­plan­tat­ver­sor­gung. Je nach Auf­wand und Ma­te­ri­al wird schnell die 1.000-Euro-Mar­ke über­schrit­ten.

Zahnimplantate: Große Unterschiede bei den Eigenleistungen

Mit wel­cher Sum­me muss man als Pa­ti­ent am En­de für ein Zahn­im­plan­tat rech­nen? Die Kos­ten rei­chen von un­ter 1.000 Eu­ro bis hin zu über 4.000 Eu­ro. Der in­di­vi­du­el­le Auf­wand und das ge­wähl­te Ma­te­ri­al kön­nen die Kos­ten in die Hö­he trei­ben. Im Durch­schnitt muss man mit ei­nem Ei­gen­an­teil von 1.000 bis 1.500 Eu­ro rech­nen. Rich­tig teu­er wird es, wenn gleich meh­re­re Zahn­lück­en durch Im­plan­ta­te ge­füllt wer­den sol­len: 5.000 bis 10.000 Eu­ro sind für sol­che Be­hand­lun­gen kei­ne Sel­ten­heit.

In vie­len Fäl­len muss, be­vor das Im­plan­tat ge­setzt wird, zu­nächst ein Kno­chen­auf­bau voll­zo­gen wer­den. Für die Kos­ten, die oft­mals zwi­schen 400 und 1.500 Eu­ro lie­gen kön­nen, kommt die ge­setz­li­che Kran­ken­kasse nicht auf. Am En­de muss auch hier der Pa­ti­ent die Rech­nung be­zah­len. Nicht be­zahlt von der Kran­ken­kasse wird üb­ri­gens auch das Ent­fer­nen ei­nes al­ten Im­plan­tats. Hier muss mit 20 bis 100 Eu­ro ge­rech­net wer­den.

Da Im­plan­ta­te kei­ne Re­gel­leis­tung der ge­setz­li­chen Kran­ken­kassen sind, gibt es auch vom Amt kei­nen Zu­schuss. Was al­ler­dings gilt, zu­min­dest für den Zahn­er­satz, ist die Bo­nus­re­ge­lung. Der Fest­zu­schuss er­höht sich da­mit um 20 % nach 5 und 30 % nach 10 Jah­ren.

Die Implantatkosten im Überblick

Je nach­dem, wel­cher Zahn­be­reich be­trof­fen ist, va­ri­ie­ren die Kos­ten für Zahn­im­plan­ta­te. Ein klei­ner Über­blick da­zu:

  • Ein­zel­im­plan­tat im Front­zahn­be­reich ca. 1.400 bis 3.000 Eu­ro
  • Ein­zel­im­plan­tat im Ba­cken­zahn­be­reich ca. 1.000 bis 2.500 Eu­ro
  • Im­plan­tat­ge­tra­ge­ne Zahn­brü­cke ca. 3.500 bis 5.000 Eu­ro
DFV-ZahnSchutz

Beste Testsieger-Leistungen für rundum gesunde Zähne

Der neunfache Stiftung Warentest Testsieger DFV-ZahnSchutz übernimmt bis zu 200 € pro Kalenderjahr für Ihre Zahnprophylaxe!

  • Zahnbehandlungen
  • Zahnersatz und Zahnimplantate
  • Zahnprophylaxe (bis zu 200 €)
  • Höchste Zahnstaffel am Markt

Jetzt Zahnzusatzversicherung abschließen

Wie setzen sich die Kosten im Einzelnen zusammen? Eine Beispielrechnung:

Muss angepasst werden.

Ein Implantat mit verblendeter Metall-Keramik-Krone im nicht sichtbaren Kieferbereich Knochenaufbau 1.400 Euro Implantat 1.530 Euro Suprakonstuktion 900 Euro Gesamtkosten: 3.830 Euro Abzüglich Kassenleistung (incl. Höchstbonus)429 Euro Eigenanteil für den Patienten 3.401 Euro

Knochenaufbau1.400 Euro
Implantat1.530 Euro
Suprakonstruktion900 Euro
Gesamtkosten3.830 Euro
Abzüglich Kassenleistung (inklusive Höchstbonus)429 Euro
Eigenanteil für den Patienten3.401Euro

Kostenschutz bei Zahnimplantaten

Un­ter dem Strich kann eine Im­plan­tat­be­hand­lung mit Kno­chen­auf­bau meh­re­re tau­send Euro kos­ten. Vie­le „plün­dern“ dann ihre Ur­laubs­kasse oder neh­men einen teu­ren Kre­dit auf. Bes­ser und viel güns­ti­ger ist die Ab­si­che­rung mit ei­ner pri­va­ten Zahn­zu­satz­ver­siche­rung.

Be­son­ders leis­tungs­stark ist der DFV-Zahn­Schutz Ex­klu­siv 100, der ne­ben dem Im­plan­tat und dem Zahn­er­satz auch die Kos­ten für ei­nen Kno­chen­auf­bau über­nimmt. Der Ta­rif der Deut­schen Fa­mi­lien­ver­siche­rung wur­de un­ter 234 ge­tes­te­ten Zahn­zu­satz­ver­siche­rung­en von Stif­tung Wa­ren­test Fi­nanz­test (05/2019) mit der ab­so­lu­ten Best­no­te SEHR GUT (0,5) aus­ge­zeich­net.

FAQs zum Thema Zahnimplantate

  • <p>Ein Zahn&shy;im&shy;plan&shy;tat kos&shy;tet ca. 1.000&nbsp;-&nbsp;3.000&nbsp;€. Die Kro&shy;ne, die dar&shy;auf&shy;ge&shy;setzt wird, kos&shy;tet ca. 750&nbsp;€.</p>

  • Je nach Zahn­arzt­ho­no­rar und Ma­te­ri­al kos­tet die All-on-4-Be­hand­lung ca. 8.000 € bis 15.000 € pro Kie­fer.

  • Ein Zahn­im­plan­tat kann prin­zi­pi­ell ein Le­ben lang hal­ten. Sta­tis­ti­ken zu­folge ist ein Zeit­raum von 10–20 Jah­ren durch­aus rea­lis­tisch. Da die Zahn­me­di­zin kon­stant vor­an­schrei­tet, wird sich die Le­bens­dauer ei­nes Zahn­im­plan­tats in Zu­kunft wei­ter er­hö­hen.

  • Die Pe­ri­im­plan­ti­tis ist eine fort­ge­schrit­tene Zahn­fleisch­ent­zün­dung, die bei Zahn­im­plan­ta­ten auf­tre­ten kann. Sie ähnelt der Pa­ro­don­ti­tis und be­schreibt die Ent­zün­dung des Im­plan­tat­betts, die sich bis zum Kie­fer­kno­chen aus­brei­ten kann. In schlim­men Fäl­len führt die ir­re­ver­si­ble Pe­ri­im­plan­ti­tis, ohne Be­hand­lung, zum Ver­lust des Zahn­im­plan­tats.

  • Nach Rück­spra­che mit dem be­han­deln­den Zahn­arzt ist eine Krank­schrei­bung nicht zwin­gend not­wen­dig und Sie kön­nen am nächs­ten Tag wie­der ar­bei­ten ge­hen. Je nach Ver­lauf des Ein­griffs ist manch­mal eine Krank­schrei­bung von 1­-­2 Ta­gen sinn­voll.

  • <p>Zahn&shy;im&shy;plan&shy;ta&shy;te sind heu&shy;te&shy;zu&shy;ta&shy;ge für na&shy;he&shy;zu je&shy;den Pa&shy;tien&shy;ten ge&shy;eig&shy;net. Ent&shy;schei&shy;dend für eine er&shy;folg&shy;rei&shy;che Be&shy;hand&shy;lung ist nur, dass Fak&shy;to&shy;ren, die In&shy;fek&shy;tio&shy;nen und Kom&shy;pli&shy;ka&shy;tio&shy;nen be&shy;güns&shy;ti&shy;gen, aus&shy;ge&shy;schal&shy;tet wer&shy;den. Um eine op&shy;ti&shy;ma&shy;le Hei&shy;lung des Im&shy;plan&shy;tats zu ge&shy;währ&shy;leis&shy;ten, muss der Pa&shy;tient über eine gute Kie&shy;fer&shy;kno&shy;chen&shy;qua&shy;li&shy;tät und aus&shy;rei&shy;chen&shy;de Kno&shy;chen&shy;men&shy;ge ver&shy;fü&shy;gen.</p>

  • <p>Ein So&shy;fort&shy;im&shy;plan&shy;tat wird un&shy;mit&shy;tel&shy;bar nach der Ent&shy;fer&shy;nung oder dem Ver&shy;lust ei&shy;nes ei&shy;ge&shy;nen Zah&shy;nes ein&shy;ge&shy;setzt. Die her&shy;k&shy;ömm&shy;li&shy;che Im&shy;plan&shy;ta&shy;ti&shy;on er&shy;folgt hin&shy;ge&shy;gen in meh&shy;re&shy;ren Schrit&shy;ten. So&shy;fort&shy;im&shy;plan&shy;ta&shy;te wer&shy;den di&shy;rekt auf das lee&shy;re Kno&shy;chen&shy;fach ein&shy;ge&shy;setzt und kön&shy;nen ohne Hei&shy;lungs&shy;pha&shy;se di&shy;rekt mit ei&shy;nem Pro&shy;vi&shy;so&shy;ri&shy;um ver&shy;se&shy;hen oder in be&shy;reits be&shy;ste&shy;hen&shy;den Zahn&shy;er&shy;satz ein&shy;ge&shy;glie&shy;dert wer&shy;den.</p>

Sie benutzen einen veralteten Browser.
Dieser wird von uns nicht mehr unterstützt.

Browser-Alternativen finden Sie unter anderem hier: