Zähne putzen© New Africa

Zähne putzen: Die richtige Bürste und die richtige Technik

Erstellt am Uhr
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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Zähne sol­len ge­sund, ge­ra­de und vor allem auch weiß sein. Dunk­le Zähne wir­ken un­äs­the­tisch. Viele Men­schen haben je­doch mit gel­ben Zäh­nen zu kämp­fen und nut­zen Me­tho­den des Zahn­ble­a­chings. Dabei kom­men so­wohl pro­fes­si­o­nel­le Ble­a­chings als auch Tipps zur An­wen­dung von Haus­mit­teln wie z.B. Back­pul­ver, zum Ein­satz.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Richtige Technik ist entscheidend: systematisch – erst Innen, dann Außen, zuletzt Kauflächen – und niemals schrubben oder mit hohem Druck putzen, um Plaque und Zahnschäden zu vermeiden.
  • Bass-Technik empfohlen: Bürstenkopf im 45–60 Grad-Winkel ans Zahnfleisch anlegen, leichte rüttelnde oder kreisende Bewegungen, rund zehn pro Zahnabschnitt – effektiv und schonend.
  • Zahnbürste: kurzköpfig, weiche bis mittelharte abgerundete Kunststoffborsten; Naturborsten sind ungeeignet – hohle Borsten fördern Bak­te­ri­en­wachstum. Bürste alle zwei bis drei Monate wechseln.
  • Hilfsmittel: Zahnpasta mit Fluorid verwenden. Zahnseide, Interdentalbürsten oder Zahnhölzer ergänzen die Bürste für Zwischenräume, Mundwasser nur ergänzend nach dem Putzen einsetzen.
  • Frequenz und Timing: Zwei- bis drei-mal täglich für jeweils zwei bis drei Minuten putzen; idealerweise nicht direkt nach dem Essen (ca. 30 Min. warten), um Zahn­schmelz nicht zu schädigen.

Warum ist es wichtig, wie man putzt?

Wird der Mund­raum nicht rich­tig ge­pflegt, brei­ten sich hier schnell Bak­te­ri­en aus, die Ka­ri­es oder Pa­ro­don­ti­tis ver­ur­sa­chen. Zu­cker­hal­ti­ge Spei­se­res­te set­zen sich zu­sam­men mit Spei­chel­rück­stän­den als Plaque auf den Zäh­nen ab, von der sich die zahn­schäd­li­chen Mi­kro­or­ga­nis­men er­näh­ren. Der Zu­cker wird in Säu­re um­ge­wan­delt, da­mit dem Zahn Mi­ne­ra­li­en ent­zo­gen und die Zahn­sub­stanz an­ge­grif­fen. Nach und nach wird der Zahn po­rös, Lö­cher und da­mit Ka­ri­es ent­ste­hen. Das Zahn­fleisch ent­zün­det sich.

Wer­den Ka­ri­es und Pa­ro­don­ti­tis nicht be­han­delt, kön­nen sich die Er­kran­kun­gen auf den ge­sam­ten Kör­per aus­wir­ken. Der Kie­fer­kno­chen kann in Mit­lei­den­schaft ge­zo­gen wer­den, aber auch Di­a­be­tes, Ar­thri­tis und so­gar Herz­in­fark­te wer­den durch Pa­ro­don­ti­tis be­güns­tigt. Um die­se Zahn­er­kran­kun­gen zu ver­hin­dern, ist das re­gel­mä­ßi­ge Zäh­ne­put­zen der ers­te Schritt.

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Einfache Regeln für das Zähneputzen

Da sich der Biofilm nach jedem Zäh­ne­put­zen sofort neu bildet, müssen die Zähne re­gel­mä­ßig, mit System, mit der rich­ti­gen Technik und mit der rich­ti­gen Bürste geputzt werden. Auch die Zahn­zwi­schen­räu­me sollten re­gel­mä­ßig ge­rei­nigt werden.

Die richtige Technik: Sowohl für Kinder als auch für Er­wach­se­ne gilt: Sys­te­ma­tisch rei­ni­gen und auf gar keinen Fall mit hohem Druck hin und her „schrubben“. Am besten putzt man zuerst die In­nen­flä­chen im Unter- und Ober­kie­fer. Danach sind die Au­ßen­flä­chen dran und zum Schluss die Kau­flä­chen.

Ganz leicht für Hand­zahn­bürs­ten ist die so­ge­nann­te Bass-Tech­nik: Da­bei wird die Zahn­bürs­te in ei­nem Win­kel von 45 bis 60 Grad an das Zahn­fleisch und die Zäh­ne an­ge­legt. Die Bors­ten leicht ge­gen die Zäh­ne und Zahn­fleisch drü­cken und klei­ne, leicht kreis­en­de bzw. rüt­tel­nde Be­we­gun­gen durch­füh­ren. Da­durch wer­den Zahn­be­lä­ge ge­löst und scho­nend und gründ­lich ent­fernt. Pro Zahn­ab­schnitt soll­ten min­des­tens zehn sol­cher Be­we­gun­gen wie­der­holt wer­den.

Die rich­ti­ge Zahn­bürs­te: Um Be­lä­ge und Spei­se­res­te be­son­ders gut ent­fer­nen zu kön­nen, soll­te die Zahn­bürs­te ei­nen wei­chen oder mitt­le­ren Här­te­grad und ei­nen kur­zen Kopf mit dich­ten, ab­ge­run­de­ten Kunst­stoff­bors­ten ha­ben. Zahn­bürs­ten, bei de­nen das Bors­ten­feld wie die Ober­flä­che ei­nes Zahns ge­formt ist, sind be­son­ders für schwer zu­gäng­li­che Stel­len ge­eig­net. Bors­ten aus Na­tur­haar sind eher un­geeig­net, da sie in­nen hohl sind und da­mit Raum für Bak­te­ri­en bie­ten, die sich hier un­ge­stört ver­meh­ren kön­nen. Eine Zahn­bürs­te soll­te al­le zwei bis drei Mo­na­te ge­wech­selt wer­den.

Die richtige Zahn­pas­ta: Bei der Auswahl der Zahn­pas­ta soll­te dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass sie Fluo­ri­de enthält, die die Zähne zu­sätz­lich vor Ka­ri­es schüt­zen. Zahn­pas­ten, die die Zäh­ne be­son­ders weiß machen sollen, ent­hal­ten oft so­ge­nann­te Schleif­kör­per, mit denen die Zähne auf Dauer „­ab­ge­schmir­gelt“ werden.

Zahnzwischenräume reinigen: In der so­ge­nann­ten In­ter­den­tal­re­gi­on, wo zwei Zähne sehr eng bei­ein­an­der ste­hen, ver­sagt auch die bes­te Zahn­bürs­te. Spe­zi­el­le Hilfs­mit­tel wie Zahn­sei­de, Zahn­höl­zer und In­ter­den­tal­bürs­ten hel­fen hier, Es­sens­res­te und Bak­te­ri­en zu ent­fer­nen. Eine Kom­bi­na­ti­on aus den Rei­ni­gungs­for­men ist emp­feh­lens­wert.

Zahn­sei­de: Zahn­sei­de gibt es in ge­wachst oder un­ge­wachst, tef­lon­be­schich­tet oder als Floss. Wel­che der Va­ri­an­ten ge­wählt wird, rich­tet sich eher nach den per­sön­li­chen Vor­lie­ben, die Wirk­sam­keit ist die glei­che. Mit et­was Übung ge­langt man da­mit leicht in die en­gen Zahn­zwi­schen­räu­me.

Zahnzwischenraumbürsten: Leich­ter als Zahn­sei­de sind Zahn­zwi­schen­raum­bürs­ten, so­ge­nann­te In­ter­den­tal­bürs­ten, zu hand­ha­ben. Auch wenn diese in ver­schie­de­nen Größen und Formen er­hält­lich sind, soll­ten die Bürstchen nur für brei­te­re Zwi­schen­räu­me an­ge­wandt werden. Spe­zi­ell fest­sit­zen­der Zahn­er­satz, Im­plan­ta­te oder kie­fer­or­tho­pä­di­sche Geräte können damit gut ge­rei­nigt werden.

Zahnhölzer: Kommen weder Zahnseide noch In­ter­den­tal­bürs­ten in Frage, eignen sich Zahn­höl­zer zur Rei­ni­gung mit­tel­gro­ßer Zahn­zwi­schen­räu­me.

Mundwasser: Antibak­te­riell wirkende Mund­was­ser sind nicht al­ter­na­tiv, sondern er­gän­zend an­zu­wen­den. Sie des­in­fi­zie­ren den Mund­raum nur ober­fläch­lich und ent­fer­nen nicht den bak­te­ri­en­rei­chen Zahn­be­lag.

Empfehlenswert ist es also, erst die Zähne zu putzen und danach den Mund mit dem Mund­was­ser zu spülen.

Wie oft und wie lange Zähne putzen?

Zwei bis drei Mal täglich nach den Mahl­zei­ten für min­des­tens zwei bis drei Mi­nu­ten Zäh­ne­put­zen, dann ist Zäh­ne­put­zen ist am wir­kungs­volls­ten. Al­ler­dings soll nicht sofort nach jedem Es­sen ge­putzt, son­dern lie­ber noch eine halbe Stun­de ge­war­tet werden. Die Säu­re in Nah­rungs­mit­tel wie Orangen, Äpfel oder Kiwis, Frucht­säf­ten oder es­sig­hal­ti­gen Dressings in Sa­la­ten löst die Mi­ne­ra­li­en aus dem Zahn. Der Körper kann sie wieder ein­bau­en, doch durch das Zäh­ne­put­zen werden sie end­gül­tig weg­ge­spült.

Zähne manuell oder elektrisch putzen

Wir­kungs­vol­ler als eine Hand­zahn­bürs­te ist die elek­tri­sche Zahn­bürs­te. Die Vi­bra­tio­nen über­neh­men hier die kreis­en­den Putz­be­we­gun­gen au­to­ma­tisch. Bei bei­den Me­tho­den – ma­nu­ell oder elek­trisch – soll­ten Au­ßen­flä­chen, In­nen­flä­chen und Kau­flä­chen im­mer in der glei­chen Rei­hen­fol­ge ge­putzt wer­den. Wie bei Hand­zahn­bürs­ten soll­ten auch die Bürs­ten­auf­sät­ze bei elek­tri­schen Zahn­bürs­ten re­gel­mä­ßig er­neu­ert wer­den.

Zähneputzen bei Baby und Kleinkind

Damit sich die Kleinen früh­zei­tig an die täg­li­che Mund­hy­gie­ne ge­wöh­nen, raten Ex­per­ten dazu, bereits den Kie­fer­kamm von Neu­ge­bo­re­nen mit einem be­feuch­te­ten Wat­te­stäb­chen oder einem Mund­pfle­ge-Fin­ger­ling nach dem Stillen sanft zu mas­sie­ren. Melden sich die ersten Zähne, tut diese Mas­sa­ge gut.

Sobald der erste Zahn durchblitzt, sollte bereits re­gel­mä­ßig geputzt werden. Für jedes Alter gibt es ent­spre­chen­de Bürs­ten­köp­fe mit weichen Borsten, die das sen­si­ble Zahn­fleisch schonen. Ab dem sechs­ten Le­bens­mo­nat heißt es einmal täglich und nach dem ersten Ge­burt­stag zwei Mal täg­lich Zahn­pas­ta mit Fluo­rid­ge­halt ver­wen­den. Was viele Eltern dabei nicht be­ach­ten: Sie müssen bis zum neunten Le­bens­jahr nach­put­zen. Die Mo­to­rik zum Sel­ber­put­zen ist erst dann aus­ge­reift, wenn Kinder eine Schreib­schrift in der Schule ent­wi­ckelt haben.

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10 Dinge, die man beim Zähneputzen falsch macht

  1. Die erst­bes­te Zahn­bürs­te ist auch die bes­te. Haupt­sa­che, sie ist bil­lig und hat eine schö­ne Far­be, die zu mei­nem Bad passt.
  2. Kei­ne Zeit zum Put­zen, schon gar nicht mehr­mals am Tag. Ne­ben­bei beim Fern­se­hen oder in der Ba­de­wan­ne put­zen reicht.
  3. Die Ab­la­ge­run­gen ge­hen nur mit viel Schrubb­en weg. Al­so nach je­dem Es­sen, min­des­tens fünf Mal am Tag, muss man ordent­lich auf­drü­cken und al­les weg­put­zen, was stört.
  4. Ei­ne rich­ti­ge Putz­tech­nik gibt es nicht. Was soll man da schon falsch ma­chen? Es reicht doch, wenn man die Zahn­bürs­te hin- und her­be­wegt.
  5. Es reicht doch, wenn man die Au­ßen­sei­te putzt. Die In­nen­sei­te sieht doch nie­mand.
  6. Es gibt kei­ne fal­sche Zahn­cre­me, die sind doch al­le gleich. Sie muss schön schäu­men und gut schme­cken.
  7. Er­näh­rung spielt kei­ne Rol­le, so­bald man so­fort mit der Zahn­bürs­te nach­putzt.
  8. Zahn­sei­de braucht man nicht, da die Zahn­bürs­te über­all hin­kommt.
  9. Es ist egal wie man die Zahn­bürs­te auf­be­wahrt.
  10. Ei­ne Zahn­bürs­te hält ein Le­ben lang.
Zahn Darstellung Fazit

Fazit

Richtiges Zähneputzen gelingt mit Systematik: zuerst Innen-, dann Außen- und zum Schluss die Kauflächen; niemals schrubben oder mit hohem Druck arbeiten. Für Handbürsten gilt die Bass-Technik (45–60° zum Zahnfleisch, kleine rüttelnde/kreisende Bewegungen, etwa zehn pro Abschnitt); elektrische Bürsten können durch Vi­bra­tio­nen unterstützen. Empfohlen sind kurzköpfige Bürsten mit weichen bis mittel­harten, ab­ge­run­de­ten Kunststoffborsten; Naturborsten sind ungeeignet, die Bürste sollten alle zwei bis drei Monate gewechselt werden. Zahnpasta mit Fluorid verwenden; Zahn­zwi­schen­räu­me mit Zahnseide, Inter­den­tal­bürs­ten oder Zahnhölzern reinigen; Mundwasser nur ergänzend nach dem Putzen. Zwei- bis drei-mal täglich je zwei bis drei Minuten putzen und nach den Mahlzeiten i­de­a­ler­wei­se etwa 30 Minuten warten, um den Zahnschmelz zu schützen.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus zahnmedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

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