Zähne putzen© New Africa

Zähne putzen: Die richtige Bürste und die richtige Technik

Erstellt am Uhr
Von 
Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Zähne sol­len ge­sund, ge­ra­de und vor allem auch weiß sein. Dunk­le Zähne wir­ken un­äs­the­tisch. Viele Men­schen haben je­doch mit gel­ben Zäh­nen zu kämp­fen und nut­zen Me­tho­den des Zahn­ble­a­chings. Dabei kom­men so­wohl pro­fes­si­o­nel­le Ble­a­chings als auch Tipps zur An­wen­dung von Haus­mit­teln wie z.B. Back­pul­ver, zum Ein­satz.

Artikel teilen
Link kopiert

Warum ist es wichtig, wie man putzt?

Wird der Mund­raum nicht rich­tig ge­pflegt, brei­ten sich hier schnell Bak­te­ri­en aus, die Ka­ri­es oder Pa­ro­don­ti­tis ver­ur­sa­chen. Zu­cker­hal­ti­ge Spei­se­res­te set­zen sich zu­sam­men mit Spei­chel­rück­stän­den als Plaque auf den Zäh­nen ab, von der sich die zahn­schäd­li­chen Mi­kro­or­ga­nis­men er­näh­ren. Der Zu­cker wird in Säu­re um­ge­wan­delt, da­mit dem Zahn Mi­ne­ra­li­en ent­zo­gen und die Zahn­sub­stanz an­ge­grif­fen. Nach und nach wird der Zahn po­rös, Lö­cher und da­mit Ka­ri­es ent­ste­hen. Das Zahn­fleisch ent­zün­det sich.

Wer­den Ka­ri­es und Pa­ro­don­ti­tis nicht be­han­delt, kön­nen sich die Er­kran­kun­gen auf den ge­sam­ten Kör­per aus­wir­ken. Der Kie­fer­kno­chen kann in Mit­lei­den­schaft ge­zo­gen wer­den, aber auch Di­a­be­tes, Ar­thri­tis und so­gar Herz­in­fark­te wer­den durch Pa­ro­don­ti­tis be­güns­tigt. Um die­se Zahn­er­kran­kun­gen zu ver­hin­dern, ist das re­gel­mä­ßi­ge Zäh­ne­put­zen der ers­te Schritt.

Einfache Regeln für das Zähneputzen

Da sich der Bio­film nach je­dem Zäh­ne­put­zen so­fort neu bil­det, müs­sen die Zäh­ne re­gel­mä­ßig, mit Sys­tem, mit der rich­ti­gen Tech­nik und mit der rich­ti­gen Bürs­te ge­putzt wer­den. Auch die Zahn­zwi­schen­räu­me soll­ten re­gel­mä­ßig ge­rei­nigt wer­den.

Die rich­ti­ge Tech­nik: So­wohl für Kin­der als auch für Er­wach­se­ne gilt: Sys­te­ma­tisch rei­ni­gen und auf gar kei­nen Fall mit ho­hem Druck hin und her „­schrub­ben“. Am bes­ten putzt man zu­erst die In­nen­flä­chen im Un­ter- und Ober­kie­fer. Da­nach sind die Au­ßen­flä­chen dran und zum Schluss die Kau­flä­chen.

Ganz leicht für Hand­zahn­bürs­ten ist die so­ge­nann­te Bass-Tech­nik: Da­bei wird die Zahn­bürs­te in ei­nem Win­kel von 45 bis 60 Grad an das Zahn­fleisch und die Zäh­ne an­ge­legt. Die Bors­ten leicht ge­gen die Zäh­ne und Zahn­fleisch drü­cken und klei­ne, leicht kreis­en­de bzw. rüt­tel­nde Be­we­gun­gen durch­füh­ren. Da­durch wer­den Zahn­be­lä­ge ge­löst und scho­nend und gründ­lich ent­fernt. Pro Zahn­ab­schnitt soll­ten min­des­tens zehn sol­cher Be­we­gun­gen wie­der­holt wer­den.

Die rich­ti­ge Zahn­bürs­te: Um Be­lä­ge und Spei­se­res­te be­son­ders gut ent­fer­nen zu kön­nen, soll­te die Zahn­bürs­te ei­nen wei­chen oder mitt­le­ren Här­te­grad und ei­nen kur­zen Kopf mit dich­ten, ab­ge­run­de­ten Kunst­stoff­bors­ten ha­ben. Zahn­bürs­ten, bei de­nen das Bors­ten­feld wie die Ober­flä­che ei­nes Zahns ge­formt ist, sind be­son­ders für schwer zu­gäng­li­che Stel­len ge­eig­net. Bors­ten aus Na­tur­haar sind eher un­geeig­net, da sie in­nen hohl sind und da­mit Raum für Bak­te­ri­en bie­ten, die sich hier un­ge­stört ver­meh­ren kön­nen. Eine Zahn­bürs­te soll­te al­le zwei bis drei Mo­na­te ge­wech­selt wer­den.

Die rich­ti­ge Zahn­pas­ta: Bei der Aus­wahl der Zahn­pas­ta soll­te dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass sie Fluo­ri­de ent­hält, die die Zäh­ne zu­sätz­lich vor Ka­ri­es schüt­zen. Zahn­pas­ten, die die Zäh­ne be­son­ders weiß ma­chen sol­len, ent­hal­ten oft so­ge­nann­te Schleif­kör­per, mit de­nen die Zäh­ne auf Dau­er „­ab­ge­schmir­gelt“ wer­den.

Zahn­zwi­schen­räu­me rei­ni­gen: In der so­ge­nann­ten In­ter­den­tal­re­gi­on, wo zwei Zäh­ne sehr eng bei­ein­an­der ste­hen, ver­sagt auch die bes­te Zahn­bürs­te. Spe­zi­el­le Hilfs­mit­tel wie Zahn­sei­de, Zahn­höl­zer und In­ter­den­tal­bürs­ten hel­fen hier, Es­sens­res­te und Bak­te­ri­en zu ent­fer­nen. Eine Kom­bi­na­ti­on aus den Rei­ni­gungs­for­men ist emp­feh­lens­wert.

Zahn­sei­de: Zahn­sei­de gibt es in ge­wachst oder un­ge­wachst, tef­lon­be­schich­tet oder als Floss. Wel­che der Va­ri­an­ten ge­wählt wird, rich­tet sich eher nach den per­sön­li­chen Vor­lie­ben, die Wirk­sam­keit ist die glei­che. Mit et­was Übung ge­langt man da­mit leicht in die en­gen Zahn­zwi­schen­räu­me.

Zahn­zwi­schen­raum­bürs­ten: Leich­ter als Zahn­sei­de sind Zahn­zwi­schen­raum­bürs­ten, so­ge­nann­te In­ter­den­tal­bürs­ten, zu hand­ha­ben. Auch wenn die­se in ver­schie­de­nen Größen und For­men er­hält­lich sind, soll­ten die Bürst­chen nur für brei­te­re Zwi­schen­räu­me an­ge­wandt wer­den. Spe­zi­ell fest­sit­zen­der Zahn­er­satz, Im­plan­ta­te oder kie­fer­or­tho­pä­di­sche Ge­rä­te kön­nen da­mit gut ge­rei­nigt wer­den.

Zahn­höl­zer: Kom­men we­der Zahn­sei­de noch In­ter­den­tal­bürs­ten in Fra­ge, eig­nen sich Zahn­höl­zer zur Rei­ni­gung mit­tel­gro­ßer Zahn­zwi­schen­räu­me.

Mund­was­ser: An­ti­bak­te­ri­ell wir­ken­de Mund­was­ser sind nicht al­ter­na­tiv, son­dern er­gän­zend an­zu­wen­den. Sie des­in­fi­zie­ren den Mund­raum nur ober­fläch­lich und ent­fer­nen nicht den bak­te­ri­en­rei­chen Zahn­be­lag.

Emp­feh­lens­wert ist es al­so, erst die Zäh­ne zu put­zen und da­nach den Mund mit dem Mund­was­ser zu spülen.

Wie oft und wie lange Zähne putzen?

Zwei bis drei Mal täg­lich nach den Mahl­zei­ten für min­des­tens zwei bis drei Mi­nu­ten Zäh­ne­put­zen, dann ist Zäh­ne­put­zen ist am wir­kungs­volls­ten. Al­ler­dings soll nicht so­fort nach je­dem Es­sen ge­putzt, son­dern lie­ber noch eine hal­be Stun­de ge­war­tet wer­den. Die Säu­re in Nah­rungs­mit­tel wie Oran­gen, Äp­fel oder Ki­wis, Frucht­säf­ten oder es­sig­hal­ti­gen Dres­sings in Sa­la­ten löst die Mi­ne­ra­li­en aus dem Zahn. Der Kör­per kann sie wie­der ein­bau­en, doch durch das Zäh­ne­put­zen wer­den sie end­gül­tig weg­ge­spült.

Zähne manuell oder elektrisch putzen

Wir­kungs­vol­ler als eine Hand­zahn­bürs­te ist die elek­tri­sche Zahn­bürs­te. Die Vi­bra­tio­nen über­neh­men hier die kreis­en­den Putz­be­we­gun­gen au­to­ma­tisch. Bei bei­den Me­tho­den – ma­nu­ell oder elek­trisch – soll­ten Au­ßen­flä­chen, In­nen­flä­chen und Kau­flä­chen im­mer in der glei­chen Rei­hen­fol­ge ge­putzt wer­den. Wie bei Hand­zahn­bürs­ten soll­ten auch die Bürs­ten­auf­sät­ze bei elek­tri­schen Zahn­bürs­ten re­gel­mä­ßig er­neu­ert wer­den.

Zähneputzen bei Baby und Kleinkind

Da­mit sich die Klei­nen früh­zei­tig an die täg­li­che Mund­hy­gie­ne ge­wöh­nen, ra­ten Ex­per­ten da­zu, be­reits den Kie­fer­kamm von Neu­ge­bo­re­nen mit ei­nem be­feuch­te­ten Wat­te­stäb­chen oder ei­nem Mund­pfle­ge-Fin­ger­ling nach dem Stil­len sanft zu mas­sie­ren. Mel­den sich die ers­ten Zäh­ne, tut die­se Mas­sa­ge gut.

Sobald der ers­te Zahn durch­blitzt, soll­te be­reits re­gel­mä­ßig ge­putzt wer­den. Für je­des Al­ter gibt es ent­spre­chen­de Bürs­ten­köp­fe mit wei­chen Bors­ten, die das sen­si­ble Zahn­fleisch scho­nen. Ab dem sechs­ten Le­bens­mo­nat heißt es ein­mal täg­lich und nach dem ers­ten Ge­burt­stag zwei Mal täg­lich Zahn­pas­ta mit Fluo­rid­ge­halt ver­wen­den. Was vie­le El­tern da­bei nicht be­ach­ten: Sie müs­sen bis zum neun­ten Le­bens­jahr nach­put­zen. Die Mo­to­rik zum Sel­ber­put­zen ist erst dann aus­ge­reift, wenn Kin­der ei­ne Schreib­schrift in der Schu­le ent­wi­ckelt ha­ben.

10 Dinge, die man beim Zähneputzen falsch macht

  1. Die erst­bes­te Zahn­bürs­te ist auch die bes­te. Haupt­sa­che, sie ist bil­lig und hat eine schö­ne Far­be, die zu mei­nem Bad passt.
  2. Kei­ne Zeit zum Put­zen, schon gar nicht mehr­mals am Tag. Ne­ben­bei beim Fern­se­hen oder in der Ba­de­wan­ne put­zen reicht.
  3. Die Ab­la­ge­run­gen ge­hen nur mit viel Schrubb­en weg. Al­so nach je­dem Es­sen, min­des­tens fünf Mal am Tag, muss man ordent­lich auf­drü­cken und al­les weg­put­zen, was stört.
  4. Ei­ne rich­ti­ge Putz­tech­nik gibt es nicht. Was soll man da schon falsch ma­chen? Es reicht doch, wenn man die Zahn­bürs­te hin- und her­be­wegt.
  5. Es reicht doch, wenn man die Au­ßen­sei­te putzt. Die In­nen­sei­te sieht doch nie­mand.
  6. Es gibt kei­ne fal­sche Zahn­cre­me, die sind doch al­le gleich. Sie muss schön schäu­men und gut schme­cken.
  7. Er­näh­rung spielt kei­ne Rol­le, so­bald man so­fort mit der Zahn­bürs­te nach­putzt.
  8. Zahn­sei­de braucht man nicht, da die Zahn­bürs­te über­all hin­kommt.
  9. Es ist egal wie man die Zahn­bürs­te auf­be­wahrt.
  10. Ei­ne Zahn­bürs­te hält ein Le­ben lang.
DFV-ZahnSchutz

Beste Testsieger-Leistungen für rundum gesunde Zähne

Der zehnfache Stiftung Warentest Testsieger DFV-ZahnSchutz übernimmt bis zu 200 € pro Kalenderjahr für Ihre Zahnprophylaxe!

  • Zahnbehandlungen
  • Zahnersatz und Zahnimplantate
  • Zahnprophylaxe (bis zu 200 €)
  • Höchste Zahnstaffel am Markt

Jetzt Zahnzusatzversicherung abschließen

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus zahnmedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Sie benutzen einen veralteten Browser.
Dieser wird von uns nicht mehr unterstützt.

Browser-Alternativen finden Sie unter anderem hier: