
Wie Sie sich vor einer Kohlenmonoxidvergiftung schützen können
Das Wichtigste in Kürze
- Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei unvollständiger Verbrennung von Gas, Öl, Holz oder Kohle und ist farb- und geruchlos.
- Häufige Gefahrenquellen sind defekte Heizungen, Kamine, Holzkohlegrills in Innenräumen sowie Shisha-Bars.
- Symptome einer CO-Vergiftung reichen von Kopfschmerzen und Übelkeit bis hin zu Bewusstlosigkeit und Tod.
- CO-Melder sind der wirksamste Schutz, da sie das Gas zuverlässig erkennen und Alarm schlagen.
- Bei Verdacht gilt: sofort lüften, Raum verlassen, Notruf 112 wählen und Betroffene ins Freie bringen.
Entstehung von Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid (CO) ist ein Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung von Kohlenwasserstoffverbindungen wie Kohlen oder Benzin entsteht. Unvollständige Verbrennung heißt, dass bei der Verbrennung nicht ausreichend Sauerstoff vorhanden ist, um den Kohlenstoff vollständig zu Kohlenstoffdioxid (CO2) reagieren zu lassen.
Wie kann es im Alltag zu einer Kohlenmonoxid-Vergiftung kommen?
Das ist zum Beispiel beim Verbrennen von Holzkohle auf dem Grill möglich. Beim Heizen mit einem defekten Kohleofen oder Kamin kann ebenfalls Kohlenmonoxid entstehen, aber auch beim Shisha-Rauchen. Feuerwehrleute tragen beim Einsatz spezielle Messgeräte, da das Gas auch bei Bränden freigesetzt wird, wenn beim Heizen, Kochen oder Grillen mit Holz, Kohle oder Gas keine ausreichende Sauerstoffzufuhr gegeben ist, beziehungsweise das entstehende Kohlenmonoxid nicht abziehen kann.
Was sind die größten Gefahrenquellen für Kohlenmonoxid-Vergiftungen?
Die Gefahr einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung ist bei allen Geräten gegeben, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Das können zum Beispiel mobile Generatoren, Kachelöfen oder Paraffin-Heizgeräte sein. Allerdings entsteht eine Vergiftungsgefahr erst durch unsachgemäße Anwendung oder bei Fehlfunktionen der Geräte. Unsachgemäße Anwendungen können zum Beispiel der Betrieb eines Holzkohlegrills oder Generators mit Verbrennungsmotor in geschlossenen Räumen sein oder am Kamin ist die Drosselklappe nicht vollständig geöffnet. Fehlfunktionen bei verbrennden Anlagen entstehen ebenfalls, wenn Schornsteine oder Abgasrohre verstopft, rissig oder beschädigt sind.
Wie das Magazin Stern im Januar berichtet, gibt es auch immer mehr CO-Vergiftungen durch das Rauchen von Wasserpfeifen in geschlossenen und nicht belüfteten Räumen. In zahlreichen Shisha-Bars wird kontinuierlich Wasserpfeifenkohle verbrannt. Das treibt die CO-Konzentration nach oben und kann zu einer zu hohen Konzentration Kohlenmonoxid führen.
Das Aufstellen eines Holzkohlegrills in der Wohnung oder der Garage ist ebenfalls eine schlechte Idee, selbst wenn es nach dem Grillen zur Nutzung der Restwärme getan wird. Denn der Grill verfügt, anders als ein Kamin oder Kachelofen, über keinen Abzug und das CO-Gas verteilt sich im Raum. Die Kohlenstoffmonoxid-Konzentration kann trotz geöffneter Fenster, Türen oder Garagentore tödlich sein.
Was sind Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung?
Eine CO-Vergiftung bedeutet, dass der Körper unter Sauerstoffmangel leidet. Das äußert sich zum Beispiel durch Kopfschmerzen, Übelkeit und Herzrasen. Wird die Vergiftung nicht bemerkt und die Konzentration im Körper erhöht sich weiter, verliert der Betroffene das Bewusstsein. Schließlich führt das Gas zu Atemlähmung, Herz-Kreislauf-Stillstand und damit zum Tod.
Wenn man als Ersthelfer an einen Unglücksort gelangt, deuten folgende Erkennungsmerkmale auf eine CO-Vergiftung hin. Die aufgefundene Person ist in einem geschlossenen und unbelüfteten Raum. Eine rosige Hautfarbe trotz des Sauerstoffmangels und Krämpfe beim Betroffenen sind ebenfalls deutliche Anzeichen für eine Kohlenmonoxid-Vergiftung.
Für Ersthelfer empfiehlt das Deutsch Rote Kreuz als erstes die eigene Sicherheit zu gewährleisten. Das heißt, dass wegen der Explosionsgefahr des Gases offenes Licht oder Feuer wie ein Feuerzeug auf keinen Fall verwendet werden darf. Gleiches gilt für elektrische Geräte wie die Klingeln, Licht oder Telefon, bei denen durch die elektrische Spannung Funken entstehen können.
Beim Betreten eines Raumes mit vermuteter Kohlenmonoxid-Konzentration muss der Atem angehalten werden. Ein Taschentuch oder Kleidungsstück, das vor Nase und Mund gehalten wird, filtert die giftigen Gase nicht. Man sollte sich beim Betreten des Raumes durch eine zweite Person mit einem Seil sichern, im Raum möglichst schnell für Frischluft sorgen und nach Möglichkeit die weitere Gasentwicklung oder -freisetzung stoppen. Anschließend soll der Verunglückte an die frische Luft gebracht werden. Ist das Lüften des mit Gas gefüllten Raumes nicht möglich, sind Atemschutzgeräte nötig wie sie die Feuerwehr verwendet.
Was bewirkt Kohlenmonoxid im menschlichen Körper?
Wenn Kohlenmonoxid in den menschlichen Körper gelangt, bindet es den roten Blutfarbstoff Hämoglobin bis zu 300 mal stärker als Sauerstoff. Da das Kohlenmonoxid die Stellen im Hämoglobin blockiert, die sonst den Sauerstoff binden, transportiert das Blut zu wenig Sauerstoff und der Körper wird unterversorgt. Bei einer CO-Vergiftung ist daher Sauerstoffzufuhr am wichtigsten für die Betroffenen.
Wie kann man sich vor einer Kohlenmonoxid-Vergiftung schützen?
Da das Gas so tückische Eigenschaften besitzt und der Mensch es über seine Sinne nicht wahrnimmt, bietet nur technische Unterstützung Schutz. Ein Kohlenmonoxid-Melder funktioniert ähnlich wie ein Rauchmelder. Er misst die Kohlenmonoxid-Konzentration in der Raumluft und löst ab einem bestimmten Wert den Alarm aus.
Bei CO-Verdacht oder -Alarm sollen Fenster und Türen geöffnet und der Raum sofort verlassen werden. Weitere Bewohner des Hauses müssen ebenso informiert werden wie der Rettungsdienst oder die Feuerwehr. Denn das Gas kann sich unbemerkt im Haus verteilen und andere Bewohner verletzen. Die Feuerwehr ist in der Lage, mit einem Messgerät die Quelle des Kohlenstoffmonoxids zu lokalisieren und anschließend ausgerüstet mit Atemschutzgeräten still zu legen.
Kohlenmonoxid-Melder sind im Gegensatz zum Rauchmelder nicht Pflicht, aber in Räumen mit möglicher Kohlenmonoxid-Entwicklung können sie Leben retten und kosten im Baumarkt etwa 40 Euro. Rauchmelder sollen vor allem Menschen bei Rauchentwicklung im Schlaf mit dem lauten Geräusch auf die Gefahr des Brandes aufmerksam machen, da der Geruchssinn im Schlaf stark eingeschränkt funktioniert. Bei einem Anreichern der Raumluft durch CO bemerken auch wache Personen nicht von sich aus die Gefahr. Daher kann die Investition in einen CO-Melder noch wichtiger sein als ein Rauchmelder.
Welche Personengruppen sind besonders gefährdet?
Besonders gefährdet sind Personen, die in geschlossenen Räumen mit offenen Flammen oder Verbrennungsgeräten arbeiten oder leben. Dazu zählen unter anderem:
- Mieter oder Hausbesitzer mit alten Heizungsanlagen oder Kaminen, die nicht regelmäßig gewartet werden.
- Arbeiter in Werkstätten und Garagen, wenn dort Verbrennungsmotoren ohne ausreichende Belüftung betrieben werden.
- Besucher von Shisha-Bars oder Raucher von Wasserpfeifen, insbesondere in schlecht belüfteten Räumen.
- Ältere Menschen, Kinder und Schwangere, da sie auf Sauerstoffmangel empfindlicher reagieren.
- Auch Haustiere sind gefährdet, da sie in den gleichen Räumen wie Menschen atmen und oft sogar noch schneller Symptome entwickeln.
Was ist im Verdachtsfall zu tun?
Bei einem akuten Verdacht auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung zählt jede Minute. Folgende Schritte sind entscheidend:
Sofort den Raum verlassen und an die frische Luft gehen.
Notruf 112 wählen und den Verdacht auf Kohlenmonoxid klar äußern.
Weitere Personen warnen, die sich noch im Gebäude befinden.
Keine Rückkehr in den Raum, bis Feuerwehr oder Rettungsdienst die Freigabe erteilen.
Betroffene Personen sollten möglichst nicht bewegt werden, solange sie nicht in akuter Lebensgefahr sind. Jede zusätzliche körperliche Belastung erhöht den Sauerstoffbedarf und verschlimmert die Wirkung des Gases.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Kohlenmonoxid
Wie entsteht Kohlenmonoxid im Haushalt?
Kohlenmonoxid entsteht im Haushalt vor allem durch die unvollständige Verbrennung von Gas, Öl, Holz oder Kohle. Typische Quellen sind defekte Heizungsanlagen, nicht richtig ziehende Kamine oder das Grillen mit Holzkohle in geschlossenen Räumen. Da das Gas geruchs- und farblos ist, bleibt es oft unbemerkt und stellt eine akute Lebensgefahr dar.
Woran erkennt man eine Kohlenmonoxid-Vergiftung?
Erste Anzeichen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Herzrasen. Später können Bewusstlosigkeit, Krämpfe und Atemstillstand folgen. Typisch ist eine rosige Hautfarbe, die durch den Sauerstoffmangel im Blut entsteht. Bei Verdacht sollte sofort der Notruf (112) gewählt und der Betroffene ins Freie gebracht werden.
Wie kann man sich effektiv vor Kohlenmonoxid schützen?
Der beste Schutz vor Kohlenmonoxid ist ein CO-Melder, der ähnlich wie ein Rauchmelder funktioniert und bei erhöhter Gaskonzentration Alarm schlägt. Zusätzlich sollten Heizungsanlagen, Kamine und Abgasleitungen regelmäßig gewartet werden. Beim Grillen oder Betrieb von Verbrennungsmotoren ist eine gute Belüftung entscheidend – in geschlossenen Räumen dürfen diese Geräte niemals genutzt werden.
Fazit
Kohlenmonoxid ist eine unsichtbare Gefahr, die in vielen alltäglichen Situationen entstehen kann – vom Heizen bis zum Grillen. Da das Gas weder Geruch noch Farbe besitzt, bleibt es oft unbemerkt und kann in kurzer Zeit lebensbedrohlich wirken. Regelmäßige Wartung von Heizungsanlagen, ausreichende Belüftung und der Einsatz von CO-Meldern sind daher die wichtigsten Maßnahmen, um sich und seine Familie zuverlässig zu schützen.
- Dieser Artikel bezieht sich auf die folgenden Quellen
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: www.faz.net (Abruf: 06.07.2018)
- NDR: www.ndr.de (Abruf: 06.07.2018)
- Sicherheit Info: www.sicherheit.info (Abruf: 06.07.2018)
- Hinweis
Dieser Ratgeberartikel wurde mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt und von Fachexperten geprüft sowie überarbeitet. Eine detaillierte Beschreibung, wie wir KI im Unternehmen einsetzen, finden Sie in unseren KI-Prinzipien.
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