Kinderzaehne gesund erhalten© Lyashenko Egor

Kinderzähne gesund erhalten

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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Gesunde Zähne von Anfang an – das wünschen sich alle Eltern. Doch schon bei den Kleinsten kann Karies entstehen, wenn die Pflege nicht stimmt. Wie oft sollten Kinder zum Zahnarzt? Welche Zahnpasta ist die richtige? Und worauf kommt es bei der täglichen Zahnpflege wirklich an?

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie die Zähne Ihres Kindes optimal schützen, Karies vorbeugen und von klein auf gute Putzgewohnheiten fördern – spielerisch, einfach und wirkungsvoll.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Frühzeitige Zahnpflege schon ab dem ersten Zahn, idealerweise mit Kontrolle in der Schwangerschaft beginnen.

  • Zuckerhaltige Getränke und Snacks vermeiden – lieber Wasser, ungesüßter Tee, Obst und Gemüse.

  • Zähne systematisch putzen (Kau-, Außen-, Innenflächen) und Zahnbürste regelmäßig wechseln.

  • Regelmäßige Zahnarztbesuche zur Kontrolle und Früherkennung von Problemen.

  • Zahnzusatzversicherung kann Leistungen abdecken, die die GKV nicht zahlt (z. B. Prophylaxe, Kieferorthopädie).

Karies vorbeugen

Gesunde Kinderzähne sind die beste Basis für ein starkes Gebiss – von Anfang an. Karies entsteht, wenn Bakterien in der Mundhöhle Zucker aus der Nahrung in Säuren umwandeln. Diese greifen den Zahnschmelz an und verursachen Löcher. Doch mit der richtigen Pflege und Ernährung lässt sich das leicht verhindern.

So beugen Sie Karies bei Kindern vor:

  • Regelmäßig putzen: Ab dem ersten Zahn zweimal täglich putzen – morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Bis etwa zum Schulalter sollten Eltern nachputzen.
  • Fluorid nutzen: Fluorid stärkt den Zahnschmelz und schützt vor Säureangriffen. Verwenden Sie eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta und achten Sie auf die altersgerechte Dosierung.
  • Zucker bewusst reduzieren: Häufiges Naschen oder süße Getränke fördern Karies. Wasser und ungesüßter Tee sind die besten Durstlöscher.
  • Regelmäßig zum Zahnarzt: Ab dem ersten Geburtstag sollten Kinder halbjährlich zur Kontrolle gehen. So lassen sich beginnende Schäden früh erkennen und behandeln.
  • Gesunde Ernährung fördern: Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Milch liefern wichtige Mineralstoffe, die die Zähne stärken.

Eltern spielen dabei die Hauptrolle: Wer früh auf Zahnputzgewohnheiten achtet und Vorbild ist, legt den Grundstein für gesunde Zähne – oft ein Leben lang.

Milchzähne pflegen

Milchzähne sind zwar nicht „für immer“ – aber sie sind wichtiger, als viele denken. Sie helfen beim Kauen, beim Sprechenlernen und halten den Platz für die späteren, bleibenden Zähne frei. Deshalb brauchen sie genauso viel Aufmerksamkeit wie die großen Zähne.

So klappt die Pflege von Anfang an:

  • Ab dem ersten Zahn putzen: Sobald der erste Milchzahn da ist, sollte er zweimal täglich mit einer weichen Kinderzahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt werden.
  • Eltern putzen nach: Kleine Kinder können noch nicht gründlich genug reinigen. Bis etwa zum Schulalter sollten Eltern nachputzen – am besten gemeinsam im Spiegel, so lernen Kinder spielerisch die richtige Technik.
  • Zahnpasta richtig dosieren:
  • Bis 2 Jahre: eine reiskorngroße Menge
  • Ab 2 Jahren: erbsengroß
  • Schnuller & Flasche richtig einsetzen: Süße Getränke oder Saft in der Flasche fördern Karies. Am besten nur Wasser oder ungesüßten Tee anbieten – und die Flasche nicht als Einschlafhilfe nutzen.
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche: Ab dem ersten Geburtstag sind halbjährliche Kontrollen sinnvoll. Kinder gewöhnen sich so früh an die Praxis und mögliche Probleme werden rechtzeitig erkannt.

Tipp: Machen Sie das Zähneputzen zu einem festen Ritual – mit Musik, bunten Bürsten oder gemeinsamem Putzen. So wird Zahnpflege zur Routine und nicht zur Pflicht.

Fluoridzahnpasta nutzen

Fluorid ist der wichtigste Schutzstoff für Kinderzähne – er macht den Zahnschmelz härter und widerstandsfähiger gegen Säuren, die Karies verursachen. Regelmäßig angewendet, kann Fluorid beginnende Zahnschäden sogar stoppen oder rückbilden.

So wenden Sie Fluoridzahnpasta richtig an:

  • Ab dem ersten Zahn: Schon die ersten Milchzähne sollten zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta geputzt werden.
  • Die richtige Menge:
  • Bis 2 Jahre: eine reiskorngroße Menge Zahnpasta (max. 500 ppm Fluorid)
  • Ab 2 bis 6 Jahren: eine erbsengroße Menge (1.000 ppm Fluorid)
  • Ab 6 Jahren: Kinder können meist normale Zahnpasta für Erwachsene (1.450 ppm Fluorid) benutzen.
  • Nicht zu viel Schaum: Kinder sollten lernen, die Zahnpasta nach dem Putzen auszuspucken, aber nicht ausgiebig zu spülen – so bleibt mehr Fluorid auf den Zähnen wirksam.
  • Keine Doppelgabe: Wenn zusätzlich Fluoridtabletten oder fluoridiertes Speisesalz verwendet werden, sollte die Gesamtmenge mit Kinderarzt oder Zahnarzt abgestimmt werden.

Kinderzahnpasten gibt es in vielen Geschmacksrichtungen – mild und ohne scharfe Minze. So macht das Zähneputzen gleich viel mehr Spaß und Fluorid wird ganz selbstverständlich Teil der täglichen Routine.

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Mädchen lächelt und hält ihren Finger an den Mund.© Deagreez

Ernährungstipps

Bei den ers­ten Zäh­nen ist es rat­sam noch ma­nu­ell zu put­zen – mitt­ler­wei­le gibt es ge­eig­ne­te Zahn­bürs­ten für je­des Al­ter. Die größ­te Ge­fahr für die Zahn­ge­sund­heit der Kin­der ist im­mer noch der ho­he Zu­cker­ge­halt in vie­len Nah­rungs­mit­teln. Ge­süß­te Tees und Frucht­säf­te sind nichts für die Zäh­ne der Kin­der. Für Ba­bys ist Mut­ter­milch die op­ti­ma­le Er­näh­rung, mit al­len Nähr­stof­fen, die wich­tig sind. Zu­cker ist in na­he­zu al­len in­dus­tri­ell ge­fer­tig­ten Le­bens­mit­teln ent­hal­ten. Selbst vie­le spe­zi­ell auf Kin­der aus­ge­rich­te­te Pro­duk­te wie Kin­der­jog­hurts sind meis­tens vol­ler Zu­cker. Süßig­kei­ten las­sen sich in der Re­gel bei Kin­dern nicht ganz ver­mei­den. Trotz­dem soll­te man ver­su­chen die Süßig­kei­ten hin- und wie­der durch Obst und Ge­mü­se zu er­set­zen und z. B. nach Sport­ak­ti­vi­tä­ten auch mal ei­nen un­ge­süß­ten Tee als Durst­lö­scher zu neh­men.

Das A und O für die Zahn­ge­sund­heit der Kin­der ist die Zahn­pfl­e­ge. Beim Put­zen soll­te in der Rei­hen­fol­ge „Kau­flä­chen, Au­ßen­flä­chen und In­nen­flä­chen“ vor­ge­gan­gen wer­den. Um den Be­lag vom Zahn­fleisch­rand zu put­zen, soll­te nach dem Sche­ma „von rot nach weiß“ vor­ge­gan­gen wer­den. Für Kin­der gibt es ei­ne brei­te Aus­wahl an spe­zi­el­ler Kin­der­zahn­pas­ta. Nach dem Ge­brauch der Zahn­bürs­te soll­te die­se, we­gen der Bak­te­ri­en­bil­dung, ge­rei­nigt wer­den und na­tür­lich soll­te auch die Zahn­bürs­te öf­ters er­setzt wer­den. Sind die Bors­ten ab­ge­nutzt, so soll­te die Bürs­te so­fort aus­ge­tauscht wer­den. An­sons­ten soll­te spä­tes­tens nach zwei Mo­na­ten die Zahn­bürs­te er­setzt wer­den.

Durch die re­gel­mä­ßi­ge Zahn­vor­sor­ge die Zäh­ne er­hal­ten

Ne­ben der Zahn­pfl­e­ge spielt auch die Zahn­kon­trol­le ei­ne wich­ti­ge Rol­le. Wich­tig ist es hier­bei ei­nen Zahn­arzt zu fin­den, der mit den klei­nen Pa­tien­ten rich­tig um­ge­hen kann. Emp­feh­lun­gen von an­de­ren El­tern kön­nen da­bei Gold wert sein. Auf die re­gel­mä­ßi­ge Kon­trol­le beim Zahn­arzt soll­te un­be­dingt ge­ach­tet wer­den. Wer­den ir­gend­wann Fehl­stel­lun­gen bei den Zäh­nen er­kannt, so bie­tet sich ei­ne kie­fer­or­tho­pä­di­sche Be­hand­lung an. Für Zahn­be­hand­lun­gen, die die Krank­en­kasse nicht über­nimmt, soll­te recht­zei­tig ei­ne pri­va­te Zahn­zu­satz­ver­siche­rung ab­ge­schlos­sen wer­den. Ei­ne Zahn­zu­satz­ver­siche­rung für Kin­der deckt vie­le Leis­tun­gen ab, die ei­ne ge­setz­li­che Krank­en­kasse nicht über­nimmt. Auch Er­wach­sene kön­nen vom DFV-Zahn­Schutz Ex­klu­siv 100 der Deut­schen Fa­mi­lien­ver­siche­rung pro­fi­tie­ren, denn der Re­kord­test­sie­ger mit der No­te "SEHR GUT" (0,5) bei Stif­tung Wa­ren­test steht so­gar für kie­fer­or­tho­pä­di­sche Kos­ten ein, die erst im Er­wach­sen­en­al­ter ent­ste­hen.

FAQs zum Thema gesunde Kinderzähne Häufige Fragen

  • Gesunde Kinderzähne brauchen vor allem regelmäßige Pflege, Fluorid und eine zahngesunde Ernährung. Zweimal täglich putzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta, wenig Zucker und regelmäßige Zahnarztbesuche sind die Basis. Auch Wasser statt süßer Getränke und zuckerfreie Zwischenmahlzeiten helfen, Karies zu vermeiden. Eltern sollten bis zum Schulalter nachputzen, damit keine Zahnbeläge zurückbleiben.

  • Ja, das ist möglich. Mit drei Jahren sind meist alle Milchzähne vorhanden – und auch sie können Karies, Entzündungen oder Druckschmerzen verursachen. Häufig steckt zu seltenes Putzen oder zu viel Zucker in Getränken dahinter. Wenn ein Kind über Zahnweh klagt, empfindlich reagiert oder schlecht isst, sollte der Zahnarzt die Ursache abklären – oft reicht eine einfache Behandlung, um den Schmerz schnell zu nehmen.

  • Gesunde Zähne sind hell, glatt und frei von Flecken oder Löchern. Das Zahnfleisch ist rosafarben und nicht geschwollen. Beim Putzen oder Essen sollte es nicht bluten. Wenn sich dunkle Stellen, weiße Flecken oder ein unangenehmer Geruch zeigen, kann das auf beginnende Karies oder Entzündungen hindeuten – in dem Fall lieber frühzeitig zum Zahnarzt gehen.

  • In der Regel ja. Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr ist das Milchgebiss mit 20 Zähnen meist vollständig. Es besteht aus je zehn Zähnen im Ober- und Unterkiefer. Die bleibenden Zähne kommen erst ab etwa 6 Jahren nach und ersetzen nach und nach die Milchzähne. Bis dahin ist sorgfältige Pflege besonders wichtig, damit das Milchgebiss gesund bleibt und Platz für die bleibenden Zähne schafft.

  • Ja, das kommt sogar recht häufig vor. Mit etwa drei Jahren ist das Milchgebiss meist vollständig – und auch Milchzähne können Karies, kleine Entzündungen oder Druckstellen bekommen. Ursache sind oft Zucker in Getränken oder Snacks, unregelmäßiges Putzen oder zu seltene Kontrollen.

    Manchmal steckt auch etwas Harmloses dahinter, etwa wenn die letzten Backenzähne durchbrechen. Trotzdem gilt: Wenn Ihr Kind über Zahnweh klagt, nicht richtig isst oder auf einer Seite kaut, sollten Sie bald zum Zahnarzt gehen. So lassen sich Schmerzen schnell behandeln – und die Milchzähne bleiben gesund.

  • Gesunde Kinderzähne sind hell, glatt und ohne Flecken oder Löcher. Sie haben einen natürlichen Glanz und fühlen sich sauber an. Das Zahnfleisch ist rosa, fest und blutet nicht beim Putzen oder Essen.

    Achten Sie darauf, dass keine weißen, gelblichen oder braunen Verfärbungen sichtbar sind – sie können ein erstes Anzeichen für Karies sein. Auch schlechter Atem oder Schmerzempfindlichkeit beim Zähneputzen sind Warnsignale.

Zahn Darstellung Fazit

Fazit

Gesunde Kinderzähne sind das Ergebnis von frühzeitiger Pflege, zuckerarmer Ernährung und regelmäßigen Zahnarztbesuchen. Wer von Anfang an auf richtige Mundhygiene achtet und Vorsorge ernst nimmt, legt den Grundstein für eine dauerhafte Zahngesundheit – eine passende Zahnzusatzversicherung kann diesen Schutz sinnvoll ergänzen.

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