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© Lyashenko EgorKinderzähne gesund erhalten
Das Wichtigste in Kürze
Frühzeitige Zahnpflege schon ab dem ersten Zahn, idealerweise mit Kontrolle in der Schwangerschaft beginnen.
Zuckerhaltige Getränke und Snacks vermeiden – lieber Wasser, ungesüßter Tee, Obst und Gemüse.
Zähne systematisch putzen (Kau-, Außen-, Innenflächen) und Zahnbürste regelmäßig wechseln.
Regelmäßige Zahnarztbesuche zur Kontrolle und Früherkennung von Problemen.
Zahnzusatzversicherung kann Leistungen abdecken, die die GKV nicht zahlt (z. B. Prophylaxe, Kieferorthopädie).
Karies vorbeugen
Gesunde Kinderzähne sind die beste Basis für ein starkes Gebiss – von Anfang an. Karies entsteht, wenn Bakterien in der Mundhöhle Zucker aus der Nahrung in Säuren umwandeln. Diese greifen den Zahnschmelz an und verursachen Löcher. Doch mit der richtigen Pflege und Ernährung lässt sich das leicht verhindern.
So beugen Sie Karies bei Kindern vor:
- Regelmäßig putzen: Ab dem ersten Zahn zweimal täglich putzen – morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Bis etwa zum Schulalter sollten Eltern nachputzen.
- Fluorid nutzen: Fluorid stärkt den Zahnschmelz und schützt vor Säureangriffen. Verwenden Sie eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta und achten Sie auf die altersgerechte Dosierung.
- Zucker bewusst reduzieren: Häufiges Naschen oder süße Getränke fördern Karies. Wasser und ungesüßter Tee sind die besten Durstlöscher.
- Regelmäßig zum Zahnarzt: Ab dem ersten Geburtstag sollten Kinder halbjährlich zur Kontrolle gehen. So lassen sich beginnende Schäden früh erkennen und behandeln.
- Gesunde Ernährung fördern: Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Milch liefern wichtige Mineralstoffe, die die Zähne stärken.
Eltern spielen dabei die Hauptrolle: Wer früh auf Zahnputzgewohnheiten achtet und Vorbild ist, legt den Grundstein für gesunde Zähne – oft ein Leben lang.
Milchzähne pflegen
Milchzähne sind zwar nicht „für immer“ – aber sie sind wichtiger, als viele denken. Sie helfen beim Kauen, beim Sprechenlernen und halten den Platz für die späteren, bleibenden Zähne frei. Deshalb brauchen sie genauso viel Aufmerksamkeit wie die großen Zähne.
So klappt die Pflege von Anfang an:
- Ab dem ersten Zahn putzen: Sobald der erste Milchzahn da ist, sollte er zweimal täglich mit einer weichen Kinderzahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt werden.
- Eltern putzen nach: Kleine Kinder können noch nicht gründlich genug reinigen. Bis etwa zum Schulalter sollten Eltern nachputzen – am besten gemeinsam im Spiegel, so lernen Kinder spielerisch die richtige Technik.
- Zahnpasta richtig dosieren:
- Bis 2 Jahre: eine reiskorngroße Menge
- Ab 2 Jahren: erbsengroß
- Schnuller & Flasche richtig einsetzen: Süße Getränke oder Saft in der Flasche fördern Karies. Am besten nur Wasser oder ungesüßten Tee anbieten – und die Flasche nicht als Einschlafhilfe nutzen.
- Regelmäßige Zahnarztbesuche: Ab dem ersten Geburtstag sind halbjährliche Kontrollen sinnvoll. Kinder gewöhnen sich so früh an die Praxis und mögliche Probleme werden rechtzeitig erkannt.
Tipp: Machen Sie das Zähneputzen zu einem festen Ritual – mit Musik, bunten Bürsten oder gemeinsamem Putzen. So wird Zahnpflege zur Routine und nicht zur Pflicht.
Fluoridzahnpasta nutzen
Fluorid ist der wichtigste Schutzstoff für Kinderzähne – er macht den Zahnschmelz härter und widerstandsfähiger gegen Säuren, die Karies verursachen. Regelmäßig angewendet, kann Fluorid beginnende Zahnschäden sogar stoppen oder rückbilden.
So wenden Sie Fluoridzahnpasta richtig an:
- Ab dem ersten Zahn: Schon die ersten Milchzähne sollten zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta geputzt werden.
- Die richtige Menge:
- Bis 2 Jahre: eine reiskorngroße Menge Zahnpasta (max. 500 ppm Fluorid)
- Ab 2 bis 6 Jahren: eine erbsengroße Menge (1.000 ppm Fluorid)
- Ab 6 Jahren: Kinder können meist normale Zahnpasta für Erwachsene (1.450 ppm Fluorid) benutzen.
- Nicht zu viel Schaum: Kinder sollten lernen, die Zahnpasta nach dem Putzen auszuspucken, aber nicht ausgiebig zu spülen – so bleibt mehr Fluorid auf den Zähnen wirksam.
- Keine Doppelgabe: Wenn zusätzlich Fluoridtabletten oder fluoridiertes Speisesalz verwendet werden, sollte die Gesamtmenge mit Kinderarzt oder Zahnarzt abgestimmt werden.
Kinderzahnpasten gibt es in vielen Geschmacksrichtungen – mild und ohne scharfe Minze. So macht das Zähneputzen gleich viel mehr Spaß und Fluorid wird ganz selbstverständlich Teil der täglichen Routine.
© DeagreezErnährungstipps
Bei den ersten Zähnen ist es ratsam noch manuell zu putzen – mittlerweile gibt es geeignete Zahnbürsten für jedes Alter. Die größte Gefahr für die Zahngesundheit der Kinder ist immer noch der hohe Zuckergehalt in vielen Nahrungsmitteln. Gesüßte Tees und Fruchtsäfte sind nichts für die Zähne der Kinder. Für Babys ist Muttermilch die optimale Ernährung, mit allen Nährstoffen, die wichtig sind. Zucker ist in nahezu allen industriell gefertigten Lebensmitteln enthalten. Selbst viele speziell auf Kinder ausgerichtete Produkte wie Kinderjoghurts sind meistens voller Zucker. Süßigkeiten lassen sich in der Regel bei Kindern nicht ganz vermeiden. Trotzdem sollte man versuchen die Süßigkeiten hin- und wieder durch Obst und Gemüse zu ersetzen und z. B. nach Sportaktivitäten auch mal einen ungesüßten Tee als Durstlöscher zu nehmen.
Das A und O für die Zahngesundheit der Kinder ist die Zahnpflege. Beim Putzen sollte in der Reihenfolge „Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen“ vorgegangen werden. Um den Belag vom Zahnfleischrand zu putzen, sollte nach dem Schema „von rot nach weiß“ vorgegangen werden. Für Kinder gibt es eine breite Auswahl an spezieller Kinderzahnpasta. Nach dem Gebrauch der Zahnbürste sollte diese, wegen der Bakterienbildung, gereinigt werden und natürlich sollte auch die Zahnbürste öfters ersetzt werden. Sind die Borsten abgenutzt, so sollte die Bürste sofort ausgetauscht werden. Ansonsten sollte spätestens nach zwei Monaten die Zahnbürste ersetzt werden.
Durch die regelmäßige Zahnvorsorge die Zähne erhalten
Neben der Zahnpflege spielt auch die Zahnkontrolle eine wichtige Rolle. Wichtig ist es hierbei einen Zahnarzt zu finden, der mit den kleinen Patienten richtig umgehen kann. Empfehlungen von anderen Eltern können dabei Gold wert sein. Auf die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt sollte unbedingt geachtet werden. Werden irgendwann Fehlstellungen bei den Zähnen erkannt, so bietet sich eine kieferorthopädische Behandlung an. Für Zahnbehandlungen, die die Krankenkasse nicht übernimmt, sollte rechtzeitig eine private Zahnzusatzversicherung abgeschlossen werden. Eine Zahnzusatzversicherung für Kinder deckt viele Leistungen ab, die eine gesetzliche Krankenkasse nicht übernimmt. Auch Erwachsene können vom DFV-ZahnSchutz Exklusiv 100 der Deutschen Familienversicherung profitieren, denn der Rekordtestsieger mit der Note "SEHR GUT" (0,5) bei Stiftung Warentest steht sogar für kieferorthopädische Kosten ein, die erst im Erwachsenenalter entstehen.
FAQs zum Thema gesunde Kinderzähne Häufige Fragen
Was ist gesund für die Zähne bei Kindern?
Gesunde Kinderzähne brauchen vor allem regelmäßige Pflege, Fluorid und eine zahngesunde Ernährung. Zweimal täglich putzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta, wenig Zucker und regelmäßige Zahnarztbesuche sind die Basis. Auch Wasser statt süßer Getränke und zuckerfreie Zwischenmahlzeiten helfen, Karies zu vermeiden. Eltern sollten bis zum Schulalter nachputzen, damit keine Zahnbeläge zurückbleiben.
Können Kinder mit 3 Jahren Zahnschmerzen haben?
Ja, das ist möglich. Mit drei Jahren sind meist alle Milchzähne vorhanden – und auch sie können Karies, Entzündungen oder Druckschmerzen verursachen. Häufig steckt zu seltenes Putzen oder zu viel Zucker in Getränken dahinter. Wenn ein Kind über Zahnweh klagt, empfindlich reagiert oder schlecht isst, sollte der Zahnarzt die Ursache abklären – oft reicht eine einfache Behandlung, um den Schmerz schnell zu nehmen.
Wie sehen gesunde Kinderzähne aus?
Gesunde Zähne sind hell, glatt und frei von Flecken oder Löchern. Das Zahnfleisch ist rosafarben und nicht geschwollen. Beim Putzen oder Essen sollte es nicht bluten. Wenn sich dunkle Stellen, weiße Flecken oder ein unangenehmer Geruch zeigen, kann das auf beginnende Karies oder Entzündungen hindeuten – in dem Fall lieber frühzeitig zum Zahnarzt gehen.
Hat ein Kind mit 3 Jahren alle Zähne?
In der Regel ja. Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr ist das Milchgebiss mit 20 Zähnen meist vollständig. Es besteht aus je zehn Zähnen im Ober- und Unterkiefer. Die bleibenden Zähne kommen erst ab etwa 6 Jahren nach und ersetzen nach und nach die Milchzähne. Bis dahin ist sorgfältige Pflege besonders wichtig, damit das Milchgebiss gesund bleibt und Platz für die bleibenden Zähne schafft.
Können Kinder mit 3 Jahren Zahnschmerzen haben?
Ja, das kommt sogar recht häufig vor. Mit etwa drei Jahren ist das Milchgebiss meist vollständig – und auch Milchzähne können Karies, kleine Entzündungen oder Druckstellen bekommen. Ursache sind oft Zucker in Getränken oder Snacks, unregelmäßiges Putzen oder zu seltene Kontrollen.
Manchmal steckt auch etwas Harmloses dahinter, etwa wenn die letzten Backenzähne durchbrechen. Trotzdem gilt: Wenn Ihr Kind über Zahnweh klagt, nicht richtig isst oder auf einer Seite kaut, sollten Sie bald zum Zahnarzt gehen. So lassen sich Schmerzen schnell behandeln – und die Milchzähne bleiben gesund.
Wie sehen gesunde Kinderzähne aus?
Gesunde Kinderzähne sind hell, glatt und ohne Flecken oder Löcher. Sie haben einen natürlichen Glanz und fühlen sich sauber an. Das Zahnfleisch ist rosa, fest und blutet nicht beim Putzen oder Essen.
Achten Sie darauf, dass keine weißen, gelblichen oder braunen Verfärbungen sichtbar sind – sie können ein erstes Anzeichen für Karies sein. Auch schlechter Atem oder Schmerzempfindlichkeit beim Zähneputzen sind Warnsignale.

Fazit
Gesunde Kinderzähne sind das Ergebnis von frühzeitiger Pflege, zuckerarmer Ernährung und regelmäßigen Zahnarztbesuchen. Wer von Anfang an auf richtige Mundhygiene achtet und Vorsorge ernst nimmt, legt den Grundstein für eine dauerhafte Zahngesundheit – eine passende Zahnzusatzversicherung kann diesen Schutz sinnvoll ergänzen.
- Dieser Ratgeber bezieht sich auf folgende Quellen:
- Baake, M. (2024). Gesunde Zähne für dein Kind: Kinderzähne richtig pflegen, stärken und schützen–vom ersten bis zum letzten Milchzahn. Riva Verlag. (Stand: 16.10.2025).
- Bayerische Landeszahnärztekammer. Gesunde Kinderzähne. (Stand: 16.10.2025).
- Kielbassa, A. (2012). Kinderprophylaxe von Anfang an. (Stand: 16.10.2025).
- Menghini, G. et al. (2008): Early childhood caries – Facts and prevention, in: Therapeutische Umschau. (Stand: 01.03.2024).
- Mundgesundheit, D. Kinderprophylaxe. (Stand: 16.10.2025).
- Thumeyer, A. (2018): Gruppenprophylaxe für Kinder von 0 bis 6 Jahren, in: Zahnmedizin up2date 12 (06). (Stand: 01.03.2024).
- Kindergesundheit-info: So bleiben Kinderzähne gesund, in: kindergesundheit-info.de.(Stand: 01.03.2024).
- Kindergesundheit-info: Gesunde Zähne von Anfang an, in: kindergesundheit-info.de. (Stand: 01.03.2024).
- Wagner, Y. (2021). Gesund im Mund–frühkindliche Karies verhindern. Kinder-und Jugendmedizin, 21(06), 419-424. www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-1656-7799 (Stand: 16.10.2025).
- Zanklinik Mühldorf am Inn. 12 Tipps für gesunde Kinderzähne. www.zahnklinik-muehldorf.de/wp-content/uploads/2018/04/12t_gesunde_kinderzaehne.pdf (Stand: 16.10.2025).
Redaktioneller Hinweis
Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.
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