Herzschrittmacher: Funktion und Bedeutung
Herzschrittmacher sorgen für einen stabilen Herzrhythmus, wenn das Herz aus dem Takt gerät. Hier erfahren Sie, wie Herzschrittmacher funktionieren und warum sie für viele Menschen lebenswichtig sind.
Was ist ein Herzschrittmacher und wie funktioniert er?
Ein Herzschrittmacher ist ein kleines, lebensrettendes medizinisches Gerät, das dazu dient, den Herzrhythmus zu regulieren, wenn das Herz zu langsam (Bradykardie) oder unregelmäßig schlägt. Er wird in der Regel unter die Haut im Brustbereich implantiert und ist über dünne, isolierte Kabel – sogenannte Elektroden – mit dem Herzen verbunden.
Das Gerät überwacht kontinuierlich die elektrische Aktivität des Herzens. Sobald es erkennt, dass das Herz zu langsam schlägt oder eine Pause einlegt, sendet der Schrittmacher elektrische Impulse aus, die das Herz zu einem normalen Schlag anregen. Diese Impulse sind für den Patienten in der Regel nicht spürbar.
Moderne Herzschrittmacher sind sehr fortschrittlich und können sich an die körperliche Aktivität des Trägers anpassen. Das bedeutet, dass sie in Ruhe weniger Impulse senden und bei körperlicher Anstrengung den Puls entsprechend erhöhen. Dadurch ermöglichen sie dem Patienten ein möglichst normales und aktives Leben.
Je nach Art der Herzrhythmusstörung gibt es verschiedene Typen von Herzschrittmachern, darunter Einkammer-, Zweikammer- oder Dreikammergeräte. Welcher Typ zum Einsatz kommt, hängt vom individuellen Krankheitsbild ab und wird vom behandelnden Kardiologen sorgfältig ausgewählt.
Aufbau eines Herzschrittmachers
Ein Herzschrittmacher besteht aus zwei Hauptkomponenten:
- Das Gehäuse (Aggregat): Hier befinden sich die Batterie und eine winzige Steuerelektronik, die elektrische Impulse erzeugt.
- Die Elektroden (Sonden): Diese dünnen Kabel verbinden den Schrittmacher mit dem Herzen und leiten die Impulse weiter.
Funktionsweise eines Herzschrittmachers
Das Gerät überwacht kontinuierlich den Herzrhythmus. Wenn es erkennt, dass das Herz zu langsam schlägt oder aussetzt, sendet es gezielte elektrische Impulse an den Herzmuskel, um einen regelmäßigen Rhythmus sicherzustellen. Moderne Schrittmacher können sich zudem an die Aktivität des Trägers anpassen und die Impulsfrequenz je nach körperlicher Belastung regulieren.
Wann braucht man einen Herzschrittmacher?
Ein Herzschrittmacher wird notwendig, wenn das Herz nicht mehr eigenständig für einen zuverlässigen Rhythmus sorgt. Häufige Gründe sind:
- Bradykardie: Ein dauerhaft zu langsamer Herzschlag, der Schwindel oder Ohnmachtsanfälle verursachen kann.
- Herzblock: Eine Störung in der elektrischen Signalübertragung des Herzens, die den Herzschlag unregelmäßig macht.
- Sick-Sinus-Syndrom: Eine Fehlfunktion des natürlichen Herzschrittmachers (Sinusknoten), wodurch das Herz zu langsam oder mit Pausen schlägt.
Typische Symptome, die auf eine Notwendigkeit eines Herzschrittmachers hinweisen können, sind Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schwindel und wiederholte Ohnmachtsanfälle.
Unterschiede zwischen Herzschrittmacher und Defibrillatoren
Sowohl Herzschrittmacher als auch implantierbare Defibrillatoren (ICDs) sind Geräte zur Herzrhythmusregulation, haben jedoch unterschiedliche Einsatzbereiche. Der Herzschrittmacher stimuliert mit wenig Strom eine Kontraktion des Herzmuskels, während der Defibrillator bei einer ungeordneten Übererregung einen „Reset“ des Herzens herbeiführt, damit dieses wieder geordnet anfangen kann zu schlagen. Man kann sich also vereinfacht merken: Zu wenig oder schlecht weitergeleitete Erregung im Herzen kann man mit einem Herzschrittmacher, zu viel und ungeordnete Erregung mit einem Defibrillator behandeln.
Merkmal | Herzschrittmacher | Defibrillator (ICD) |
---|---|---|
Funktion | Stimuliert das Herz bei zu langsamem Rhythmus | Gibt bei lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen starke elektrische Schocks ab |
Einsatzgebiet | Bei Bradykardie oder Herzblock | Bei gefährlichen Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder Kammertachykardien |
Vorteile | Stellt sanft einen stabilen Herzrhythmus her | Kann plötzlichen Herztod durch Schockabgabe verhindern |
Nachteile | Keine Wirkung bei lebensgefährlichen Rhythmusstörungen | Schockabgabe kann für Patienten unangenehm sein |
Kosten | Günstiger als ein ICD | Teurer als ein Herzschrittmacher |
Während ein Herzschrittmacher also eher eine kontinuierliche Unterstützung bietet, kommt ein Defibrillator in kritischen Notfällen zum Einsatz, um lebensgefährliche Arrhythmien zu beenden. Manchmal werden beide Systeme kombiniert, um Patienten eine umfassende Herzrhythmus-Therapie zu ermöglichen.
Vorbereitung und Implantation eines Herzschrittmachers
Das Einsetzen eines Herzschrittmachers ist zwar ein Routineeingriff, aber wirft dennoch einige Fragen bei vielen Patienten auf. Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um die Operation.
Der medizinische Eingriff: Implantation unter örtlicher Betäubung
Die Implantation eines Herzschrittmachers ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff, der in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Dabei wird das Gerät meist unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt und mit Elektroden verbunden, die direkt ins Herz führen.
Wie teuer ist eine solche Operation?
Die Kosten für die Implantation eines Herzschrittmachers variieren je nach Land und Art des Geräts. In Deutschland übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen in der Regel die Kosten, die zwischen 5.000 und 15.000 Euro liegen können.
Wie läuft die Operation ab?
Der Eingriff dauert etwa eine Stunde. Zunächst wird ein kleiner Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins gemacht. Danach führt der Arzt die Elektroden über eine Vene zum Herz und befestigt sie an der Herzwand. Dies geschieht unter Durchleuchtungskontrolle, damit der Arzt sieht, wo man mit der Elektrode genau ist. Schließlich wird das eigentliche Gerät unter der Haut platziert und mit den Elektroden verbunden. Nach abschließenden Tests zur Funktionskontrolle wird die Wunde vernäht.
Wer führt eine solche Operation durch?
Die Implantation wird von Kardiologen mit einer Spezialisierung auf Elektrophysiologie oder Herzchirurgen durchgeführt.
Ist diese Operation gefährlich?
Grundsätzlich ist der Eingriff sehr sicher. Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder Verschiebungen der Elektroden treten selten auf. Das individuelle Risiko hängt von Vorerkrankungen und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Über individuelle Risiken wird Sie Ihr Arzt oder Ihre Ärztin vor dem Eingriff im Aufklärungsgespräch genau informieren.
Wichtige Aspekte der Platzierung: Elektrode im Herzen
Die Platzierung der Elektroden ist entscheidend für die korrekte Funktion des Herzschrittmachers. Sie werden über eine Vene ins Herz eingeführt und an der Herzwand befestigt. Die genaue Position hängt von der zugrundeliegenden Herzerkrankung ab. Die präzise Platzierung sorgt dafür, dass der Schritmacher optimal Impulse senden kann, ohne unnötige Stimulation benachbarter Gewebe.
Wie sieht die ärztliche Therapie grob aus?
- Diagnose und Indikation: Der Arzt stellt fest, ob ein Herzschrittmacher notwendig ist und welches Modell am besten geeignet ist.
- Aufklärung und Beratung: Patienten werden über den Eingriff, mögliche Risiken und die langfristige Betreuung informiert.
- Implantation: der Herzschrittmacher wird beim Patienten implantiert.
- Nachsorge und Kontrolle: Nach der Implantation erfolgen regelmäßige Nachuntersuchungen, um die Funktion des Geräts zu überprüfen und gegebenenfalls Einstellungen anzupassen.
Risiken und Nachsorge bei Herzschrittmacher-Patienten
Auch wenn das Einsetzen eines Herzschrittmachers als kleiner und sicherer Eingriff gilt, können Komplikationen auftreten.
Mögliche Risiken bei der Implantation
Die Implantation eines Herzschrittmachers ist ein sicherer Routineeingriff, birgt jedoch – wie jede Operation – gewisse Risiken. Dazu gehören unter anderem:
- Infektionen an der Implantationsstelle
- Blutergüsse oder Schwellungen im Bereich des Schnitts
- Elektrodenverschiebung, die eine Korrektur erfordern kann
- Seltene Komplikationen, wie Blutungen oder Verletzungen von Gefäßen
In den meisten Fällen verlaufen Eingriff und Heilung jedoch problemlos.
Nachsorge und regelmäßige Kontrollen
Nach der Implantation müssen Patienten regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen. Dabei überprüft der Arzt die Funktion des Schritmachers, die Batterielebensdauer und die richtige Platzierung der Elektroden. Zusätzlich kann eine ambulante Krankenzusatzversicherung sinnvoll sein, um Kosten für Vorsorgeuntersuchungen, Erstattung von Medikamenten oder erweiterte Nachsorgeleistungen abzudecken, die nicht immer von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.
Wie oft muss man den Herzschrittmacher kontrollieren lassen?
Das genaue Regime der Nachbehandlung legt der Arzt oder die Ärztin in Rücksprache mit Ihnen fest. Ein beispielhaftes Nachbehandlungsschema könnte so aussehen:
- Erste Kontrolle: Kurz nach der OP zur Sicherstellung der korrekten Funktion
- Regelmäßige Kontrollen: In der Regel alle 6 bis 12 Monate beim Kardiologen
- Langfristige Überwachung: Einige moderne Geräte können ihre Werte per Fernabfrage an den Arzt übermitteln
Häufig gestellte Fragen zur OP und Krankenhausaufenthaltsdauer
- Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt in der Regel?
Häufig kann der Eingriff ambulant erfolgen. Je nach Patient ist aber auch ein stationärer Aufenthalt, dann zumeist 1 bis 3 Tage, abhängig vom individuellen Heilungsverlauf und möglichen Vorerkrankungen möglich. - Wie lange dauert die OP?
Die Implantation dauert etwa 60 Minuten, in komplexeren Fällen auch etwas länger. - Ist eine Krankenhauszusatzversicherung in diesem Fall sinnvoll?
Ein medizinischer Eingriff ist oft mit Ängsten und Sorgen verbunden. Damit Sie sich in Ruhe erholen können und die beste medizinische Versorgung erhalten, ist es sinnvoll, eine Krankenhauszusatzversicherung abzuschließen. Mit dieser können Sie sich zusätzliche Leistungen sichern, etwa Einzelzimmer, Chefarztbehandlung oder eine Behandlung in der Klinik Ihres Vertrauens.
Wie ist das Leben mit einem Herzschrittmacher?
Ein Herzschrittmacher verändert das Leben bei korrekter Indikation – aber vor allem zum Positiven. Viele Betroffene berichten schon kurz nach dem Eingriff von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität. Müdigkeit, Schwindel oder Kurzatmigkeit gehören oft der Vergangenheit an. Doch wie sieht der Alltag mit einem Herzschrittmacher konkret aus? Was sollte man beachten? Und wie kann man das Beste aus dem neuen Lebensabschnitt machen?
Der Alltag mit einem Herzschrittmacher: Was verändert sich?
Ein Herzschrittmacher schenkt nicht nur neue Energie, sondern ermöglicht auch ein weitgehend normales Leben. Die meisten Menschen können ihren Alltag nach der Implantation bald wieder ganz wie gewohnt gestalten – sei es im Beruf, in der Freizeit oder im Familienleben.
Der große Vorteil: Der Schritmacher unterstützt den natürlichen Herzrhythmus und sorgt dafür, dass das Herz zuverlässig schlägt. Das bedeutet weniger Erschöpfung, mehr Belastbarkeit und oft ein spürbar neues Lebensgefühl.
In der Anfangszeit nach der Operation ist allerdings ein wenig Geduld gefragt. Der Körper muss sich an das kleine technische Helferlein gewöhnen, und die Operationswunde braucht Zeit zum Heilen.
Was man mit einem Herzschrittmacher vermeiden sollte
Trotz aller neuer Freiheiten gibt es auch ein paar Dinge, die man besser meidet – oder zumindest mit Vorsicht genießt:
- Starke Magnetfelder: Sie können die Funktion des Herzschrittmachers stören. Dazu zählen z. B. bestimmte Induktionskochfelder, Hochspannungsleitungen oder starke Lautsprechermagnete. In der Regel genügt ein Abstand von 15–30 cm.
- Sicherheitskontrollen: Flughäfen und Kaufhäuser nutzen Metalldetektoren, die Alarm auslösen können. Wichtig: Immer den Herzschrittmacher-Ausweis mitführen und das Personal informieren.
- Elektrogeräte mit Vorsicht nutzen: Rasierapparate, Handys oder Kopfhörer sind in der Regel unproblematisch – sie sollten aber nicht direkt über dem Schritmacher getragen oder genutzt werden, auch wenn bei modernen Geräten nicht davon auszugehen ist, dass etwas Schlimmes passiert.
- Bestimmte medizinische Untersuchungen: Einige Verfahren wie MRTs (Magnetresonanztomographien) sind nicht bei jedem Herzschrittmacher erlaubt. Immer vorher mit dem Arzt Rücksprache halten!
Tipps zur Erhöhung der Lebensqualität
Mit einem Herzschrittmacher ist vieles möglich – und es lohnt sich, aktiv zu bleiben und gut für sich selbst zu sorgen. Hier ein paar einfache, aber wirksame Tipps für mehr Lebensfreude:
- Bewegung ist Leben: Regelmäßiger, moderater Sport stärkt das Herz-Kreislauf-System und hebt die Stimmung. Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen oder sanftes Yoga sind tolle Möglichkeiten. Immer mit dem Arzt abklären, was im individuellen Fall sinnvoll ist.
- Gesunde Ernährung: Was gut für das Herz ist, tut dem ganzen Körper gut. Viel Gemüse, Obst, Vollkorn, gesunde Fette (wie Olivenöl oder Nüsse) und ausreichend Flüssigkeit bilden die Basis.
- Stress reduzieren: Entspannung ist genauso wichtig wie Aktivität. Meditation, Atemübungen oder bewusste Pausen im Alltag helfen dabei, zur Ruhe zu kommen.
- Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Der Schritmacher sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden – möglicherweise sogar per Fernüberwachung. So bleibt alles im Blick und Sie können beruhigt durchs Leben gehen.
- Offenheit und Austausch: Sprechen Sie mit anderen Betroffenen, etwa in Selbsthilfegruppen oder Online-Foren. Der Austausch kann Mut machen, neue Perspektiven eröffnen und Ängste nehmen.
Langfristige Herzschrittmacher-Therapie
Ein Herzschrittmacher begleitet Sie langfristig, leise und zuverlässig im Hintergrund. Damit alles reibungslos funktioniert, braucht es hin und wieder ein bisschen Aufmerksamkeit. In diesem Kapitel geht es darum, wie die Schritmachertherapie im Laufe der Jahre weitergeführt wird, welche technischen Möglichkeiten es gibt und was die Zukunft vielleicht noch bereithält.
Herzschrittmacher-Tests und -Wartung
Ein Herzschrittmacher ist ein hochentwickeltes medizinisches Gerät, das regelmäßig kontrolliert werden sollte. Die erste Kontrolle erfolgt meist einige Wochen nach der Implantation. Danach finden Routinekontrollen in der Regel alle 6 bis 12 Monate statt. Diese erfolgen oft ambulant beim Kardiologen oder in einer speziellen Schritmacherambulanz.
Dank moderner Technik kann bei vielen Modellen heute sogar eine Fernüberwachung eingerichtet werden – bequem von zu Hause aus. Dabei sendet der Herzschrittmacher regelmäßig Daten an das behandelnde Team, das rechtzeitig erkennt, ob Anpassungen nötig sind.
Die Batterie ist das Herzstück des Herzschrittmachers – und erstaunlich langlebig. In der Regel hält sie zwischen 7 und 15 Jahren, je nach Gerätetyp, Nutzung und Einstellung. Wenn sich das Ende der Batterielaufzeit nähert, wird das frühzeitig bei den Kontrollen erkannt. Ein Batteriewechsel ist kein Notfall – sondern ein geplanter Eingriff, bei dem meist nur das Aggregat ausgetauscht wird, die Elektroden bleiben oft erhalten.
Austausch und mögliche Upgrades der Geräte
Die Technik entwickelt sich rasant weiter – auch bei Herzschrittmachers. Wenn ein Austausch ohnehin ansteht, prüfen viele Ärzte, ob ein moderneres Modell mit zusätzlichen Funktionen sinnvoll wäre. Manche Geräte können z. B. auch Defibrillatorfunktionen übernehmen oder Daten noch detaillierter erfassen.
Ein Upgrade ist allerdings kein Muss. Wenn der bisherige Schritmacher gut funktioniert und die medizinischen Anforderungen erfüllt, bleibt man häufig beim bewährten Modell. Entscheidend ist immer die individuelle medizinische Situation – in enger Absprache mit dem Kardiologen.
Kann man einen Herzschrittmacher austauschen?
Ja, ein Austausch ist möglich – und gehört zu den Routineeingriffen in der Herzmedizin. In den meisten Fällen wird nur das Steuergerät (also das „Gehirn“ des Schritmachers) mit den darin verbauten Batterien ausgetauscht. Die Elektroden, die einmal im Herz verankert wurden, bleiben, wenn sie noch einwandfrei funktionieren.
Der Eingriff erfolgt meist unter örtlicher Betäubung, ist deutlich kürzer als die erste Implantation und mit einer schnellen Erholungszeit verbunden.
Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in der Herztherapie
Die Herzmedizin gehört zu den innovativsten Bereichen der Medizin und auch bei Schritmachern tut sich einiges. Besonders spannend sind derzeit:
- Kabellose Herzschrittmacher, die direkt ins Herz eingesetzt werden – ohne Elektroden und ohne Tasche unter der Haut.
- Miniaturisierte Systeme, die fast vollständig über Katheter eingebracht werden können.
- Smarte Diagnostik, die nicht nur den Herzrhythmus, sondern auch Belastung, Atmung oder Flüssigkeitsstatus überwachen kann.
Einige dieser Technologien sind sogar bereits im Einsatz. Langfristig ist denkbar, dass sich das Grundprinzip von „elektrischer Impulssteuerung“ hin zu biologischen oder sogar regenerativen Therapien entwickelt. Forschungsteams weltweit arbeiten an biologischen Schritmachern, bei denen genetisch veränderte Zellen oder gezielte Stimulation dem Herzen helfen, seinen Takt wieder selbst zu finden.
Herzschrittmacher: Was übernimmt die DFV?
Die Kosten für einen Herzschrittmacher und die medizinisch notwendige Versorgung werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wer jedoch zusätzlichen Komfort, schnellere Termine bei Fachärzten oder umfassende Leistungen im ambulanten Bereich wünscht, kann von einer ambulanten Zusatzversicherung – wie der der Deutschen Familienversicherung (DFV) – profitieren.
Diese übernimmt unter anderem die Kosten für Medikamente, Heil- und Hilfsmittel oder gesetzliche Zuzahlungen. Gerade für Menschen mit Herzschrittmacher, die langfristig auf gute ambulante Versorgung angewiesen sind, bietet die DFV- Zusatzversicherung eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung – für die beste medizinische Versorgung und mehr Lebensqualität im Alltag.
Darüber hinaus bietet die Krankenhauszusatzversicherung der DFV weitere Vorteile, zum Beispiel die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer, die Behandlung durch den Chefarzt oder die freie Klinikwahl. Das sorgt nicht nur für mehr Komfort während eines Krankenhausaufenthalts, sondern auch für die beste medizinische Behandlung.
Gerade für Menschen mit Herzschrittmacher, die langfristig auf gute ambulante und stationäre Betreuung angewiesen sind, sind die beiden Zusatzversicherungen der DFV eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung – für mehr Sicherheit, Lebensqualität und Flexibilität im Alltag.
FAQ
Wie hoch ist die Lebenserwartung mit einem Herzschrittmacher?
Ein Herzschrittmacher verlängert nicht direkt das Leben, aber er verbessert in vielen Fällen die Lebensqualität und verhindert gefährliche Herzrhythmusstörungen. Viele Menschen leben mit einem Schritmacher über Jahrzehnte hinweg völlig beschwerdefrei. Die Lebenserwartung hängt in erster Linie von der Grunderkrankung des Herzens und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab – nicht vom Gerät selbst.
Was sind die Nachteile und Einschränkungen eines Herzschrittmachers?
Die meisten Einschränkungen sind heute gering. In der Anfangszeit nach der OP sollte man sich körperlich schonen und bestimmte Bewegungen (z. B. weites Heben des Arms auf der Schritmacherseite) vermeiden. Auch starke Magnetfelder oder bestimmte medizinische Untersuchungen (wie ein MRT) können problematisch sein – das bespricht man am besten individuell mit dem Arzt.
Im Alltag ist aber fast alles erlaubt – Reisen, Sport, Beruf und Freizeitaktivitäten sind mit etwas Achtsamkeit in der Regel problemlos möglich.
Wie reagiert der Herzschrittmacher auf elektromagnetische Felder und elektrische Geräte im Alltag?
Moderne Herzschrittmacher sind sehr gut abgeschirmt. Die meisten Haushaltsgeräte – vom Handy über die Mikrowelle bis zum Föhn – können ganz normal verwendet werden. Wichtig ist nur: Geräte mit starken Magnetfeldern (z. B. Lautsprechermagnete, Induktionsherde) sollten nicht direkt über dem Schritmacher platziert werden. Ein Abstand von etwa 15–30 cm reicht meist aus.
Wie lange dauert eine Erholung nach der Operation?
Die Wundheilung dauert in der Regel ein bis zwei Wochen. In dieser Zeit sollte man körperliche Belastung vermeiden und den Arm auf der Schritmacherseite schonen. Leichte Alltagsaktivitäten sind meist schon nach wenigen Tagen wieder möglich.
Die meisten Menschen fühlen sich bereits kurz nach dem Eingriff fitter und leistungsfähiger. Nach rund vier bis sechs Wochen ist die vollständige körperliche Erholung abgeschlossen – abhängig vom individuellen Heilungsverlauf.
Ist eine Reha nach der Operation notwendig?
Eine stationäre Reha ist nicht zwingend notwendig, kann aber sinnvoll sein – besonders bei älteren Patienten oder wenn weitere Herzerkrankungen bestehen. In einer Reha werden körperliche Belastbarkeit, Umgang mit dem Schritmacher und gesundheitsförderndes Verhalten (z. B. Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung) gezielt trainiert.
Bei unkomplizierten Verläufen reicht oft auch ein ambulantes Reha-Angebot oder die Betreuung durch den Haus- oder Facharzt.
Wie lange darf man nach der Operation kein Auto fahren?
In der Regel wird empfohlen, etwa eine Woche nach der Implantation auf das Autofahren zu verzichten. Bei bestimmten Diagnosen oder Komplikationen kann die Frist auch länger sein – darüber informiert der behandelnde Arzt individuell.
Wichtig: Man sollte sich beim Fahren sicher fühlen und uneingeschränkt beweglich sein, besonders im Schulter- und Brustbereich.
Was ist ein Herzschrittmacherausweis?
Der Herzschrittmacherausweis ist ein kleines Dokument im Scheckkartenformat, das Sie immer bei sich tragen sollten. Darin stehen wichtige Informationen wie:
- Typ und Modell des Schritmachers
- Hersteller und Seriennummer
- Datum der Implantation
- Klinik oder Arzt, der den Eingriff durchgeführt hat
Der Ausweis ist besonders wichtig bei Kontrollen, medizinischen Eingriffen oder Sicherheitskontrollen (z. B. am Flughafen). Er hilft, im Notfall schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Alles Wichtige auf einen Blick
Ein Herzschrittmacher kann das Leben positiv verändern – er schenkt mehr Energie, Sicherheit und Lebensqualität. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir hier die wichtigsten Informationen zusammengefasst:
- Was ist ein Herzschrittmacher? Ein kleines medizinisches Gerät, das den Herzrhythmus reguliert, wenn das Herz zu langsam oder unregelmäßig schlägt. Es besteht aus einem Aggregat (mit Batterie und Steuerung) und Elektroden, die Impulse ans Herz senden.
- Wann ist ein Herzschrittmacher notwendig? Typische Gründe sind Bradykardie, Herzblock oder das Sick-Sinus-Syndrom. Symptome wie Schwindel, Müdigkeit, Ohnmacht oder Kurzatmigkeit können Hinweise sein.
- Wie läuft die Implantation ab? Die Operation dauert etwa eine Stunde und wird meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Das Gerät wird unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt, die Elektroden werden über eine Vene zum Herz geführt. Bei manchen Patienten kann der Eingriff ambulant erfolgen, möglicherweise folgt aber auch ein kurzer Krankenhausaufenthalt von 1–3 Tagen.
- Wie sieht die Nachsorge aus? Regelmäßige Kontrolltermine sind wichtig – zunächst kurz nach der OP, dann alle 6 bis 12 Monate. Moderne Geräte können eine Fernüberwachung ermöglichen. Auch Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung gehören zur langfristigen Betreuung.
- Was muss ich im Alltag beachten? Die meisten Aktivitäten sind wieder möglich. Achten Sie jedoch auf starke Magnetfelder und spezielle medizinische Untersuchungen (z. B. MRT). Ein Herzschrittmacherausweis hilft bei Kontrollen und Notfällen.
- Wie lange hält ein Herzschrittmacher? Die Batterie hält je nach Modell etwa 7–15 Jahre. Ein Austausch ist ein geplanter Routineeingriff, bei dem meist nur das Aggregat ersetzt wird.
- Welche Rolle spielen Zusatzversicherungen? Ambulante Zusatzversicherungen – wie von der Deutschen Familienversicherung – können helfen, zusätzliche Kosten (z. B. für Zuzahlungen, Facharztleistungen oder Prävention) zu decken und mehr Komfort zu ermöglichen. Außerdem ermöglicht eine Krankenhauszusatzversicherung die Erholung im Ein- oder Zweibettzimmer und die Behandlung durch einen Chefarzt.
- Wie sieht die Zukunft aus? Die Technik entwickelt sich rasant weiter: Kabellose Mini-Schritmacher, smarte Diagnostik und sogar biologische Lösungen können schon bald neue Maßstäbe setzen.
Quellen
- Deutsche Herzstiftung e.V.: Therapie mit einem Herzschrittmacher (Stand: 01.04.2025).
- Deutsches Herzzentrum der Charité: Herzschrittmacher: Aufbau und Funktion (Stand: 01.04.2025).
- Herz- und Diabeteszentrum NRW: Herzschrittmacher (Stand: 01.04.2025).
- Klinikum Stuttgart: Herzschrittmacher (Stand: 01.04.2025).
- Lemke, B. (2024): Geschichte der Herzschrittmacher-Therapie in Deutschland. Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiologie, 35(Suppl 1), 18-54 (Stand: 01.04.2025).
- Lüderitz, B. (2013): Herzschrittmacher: Therapie und Diagnostik kardialer Rhythmusstörungen (Stand: 01.04.2025).
- MedUni Wien: Herzschrittmacher (Stand: 01.04.2025).
- Universitätsklinikum Tübingen: Herzschrittmacher (Stand: 01.04.2025).
- Universitätsklinikum Ulm: Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren (Stand: 01.04.2025).
- Universitätsklinikum Würzburg: Herzschrittmacher – Kardiologie (Stand: 01.04.2025).
Alle Angaben ohne Gewähr.