Pflegehilfsmittel© Roman Samborskyi

Pflegehilfsmittel: Das müssen Sie wissen!

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Bei der Pfle­ge zu Hau­se fal­len oft­mals ho­he Kos­ten für Pfle­ge­hilfs­mit­tel an. Mit Pfle­ge­hilfs­mit­teln sind Ge­rä­te und Sach­mit­tel ge­meint, die zur Er­leich­te­rung der häus­li­chen Pfle­ge not­wen­dig sind. Sie sol­len die Be­schwer­den des Pfle­ge­be­dürf­ti­gen lin­dern und da­zu bei­tra­gen, dem Pfle­ge­be­dürf­ti­gen eine selbst­stän­di­ge Le­bens­füh­rung zu er­mög­li­chen.

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Was sind Pflegehilfsmittel?

Pfle­ge­hilfs­mit­tel sind Ge­rä­te oder an­de­re Ge­gen­stän­de, die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und ih­ren pfle­gen­den An­ge­hö­ri­gen bei der häus­li­chen Pfle­ge da­bei hel­fen, ei­ne selbst­stän­di­ge­re Le­bens­füh­rung zu ha­ben. Die­se Ge­rä­te und Sach­mit­tel sol­len den All­tag der Be­trof­fe­nen leich­ter ge­stal­ten. Da­bei un­ter­schei­det man zwi­schen zum Ver­brauch be­stimm­ten Pfle­ge­hilfs­mit­teln und tech­ni­schen Pfle­ge­hilfs­mit­teln.


Tech­ni­sche Pfle­ge­hilfs­mit­tel wer­den in der Re­gel aus­ge­lie­hen und nicht ge­kauft. Zu den tech­ni­schen Pfle­ge­hilfs­mit­teln zäh­len z. B.:

  • Pflegebetten
  • Pflegebett-Tische
  • Sitzhilfen
  • Hausnotrufsysteme

Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel sind:

  • Saugfähige Bettschutzeinlagen
  • Fingerlinge für private Pflegeperson
  • Einmalhandschuhe
  • Mundschutz
  • Schutzschürzen
  • Desinfektionsmittel für Hände
  • Desinfektionsmittel für Flächen
  • Einmallätzchen

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Wer hat Anspruch auf kostenlose Pflegehilfsmittel?

Um Pflegehilfsmittel zu erhalten und die Kosten erstattet zu bekommen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:​

  • Der Pflegebedürftige hat einen anerkannten Pflegegrad.
  • Der Pflegebedürftige lebt zu Hause oder bei der Familie, in einer Wohngemeinschaft oder in einer Einrichtung für betreutes Wohnen.
  • Der Pflegebedürftige wird (auch) von Privatpersonen also Angehörigen, Freunden oder Bekannten gepflegt.

Pflegehilfsmittel: Kostenübernahme

Die Pfle­ge­kasse über­nimmt die Kos­ten für Pfle­ge­hilfs­mit­tel in un­ter­schied­li­chem Um­fang, ab­hän­gig von der Art des Hilfs­mit­tels. Tech­ni­sche Pfle­ge­hilfs­mit­tel wie Pfle­ge­bet­ten oder Haus­not­ruf­syste­me wer­den in der Re­gel leih­wei­se zur Ver­fü­gung ge­stellt. Falls ei­ne Neu­an­schaf­fung er­for­der­lich ist, muss der Pfle­ge­be­dürf­ti­ge ei­ne Zu­zah­lung von 10 Pro­zent der Kos­ten, je­doch ma­xi­mal 25 Eu­ro, leis­ten. Zum Ver­brauch be­stimm­te Pfle­ge­hilfs­mit­tel, dar­un­ter Ein­mal­hand­schu­he oder Des­in­fek­tions­mit­tel, wer­den ab dem 1. Ja­nu­ar 2025 mit ei­ner mo­nat­li­chen Pau­schale von bis zu 42 Eu­ro von der Pfle­ge­kasse be­zu­schusst. Soll­te der tat­säch­li­che Be­darf die­sen Be­trag über­stei­gen, müs­sen die Mehr­kos­ten selbst ge­tra­gen wer­den.

Wie beantragt man Pflegehilfsmittel?

Für den Er­halt von Pfle­ge­hilfs­mit­teln ist kei­ne ärzt­li­che Ver­ord­nung not­wen­dig. Der An­trag kann di­rekt bei der Pfle­ge­kasse ge­stellt wer­den. Vie­le Pfle­ge­kassen ar­bei­ten mit Ver­trags­part­nern wie Sa­ni­täts­häu­sern oder Apo­the­ken zu­sam­men, über die die Ver­sor­gung er­folgt.

Wichtige Hinweise zur Beantragung von Pflegehilfsmitteln

In der Ver­gan­gen­heit gab es Fäl­le un­er­wünsch­ter Kon­takt­auf­nah­men durch An­bie­ter von Pfle­ge­hilfs­mit­teln. Seit dem 1. Ju­li 2024 gel­ten da­her neue Re­ge­lun­gen:​

  • Die In­itia­tive zur Kon­takt­auf­nah­me muss vom Ver­si­cher­ten aus­ge­hen. Un­auf­ge­for­der­te An­ru­fe oder Be­su­che sind un­zu­läss­ig.​
  • Ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­ra­tung durch ge­schul­te Fach­kräf­te ist vor der Be­an­tra­gung von Pfle­ge­hilfs­mit­teln er­for­der­lich.​
  • In­di­vi­du­el­le Zu­sam­men­stel­lun­gen der Pfle­ge­hilfs­mit­tel ent­spre­chend des per­sön­li­chen Be­darfs sind si­cher­zu­stel­len; vor­ge­fer­tig­te Bo­xen oh­ne Be­rück­sich­ti­gung des in­di­vi­du­el­len Be­darfs sind nicht zu­läss­ig.

Was tun bei einer Ablehnung der Kostenübernahme?

Laut So­zi­al­ge­setz­buch be­steht ein ge­setz­li­cher An­spruch für be­stimm­te Pfle­ge­hilfs­mit­tel. Trotz­dem kommt es manch­mal lei­der vor, dass die Pfle­ge­kasse die Er­stat­tung von Pfle­ge­hilfs­mit­teln ab­leh­nt. Bei der Ab­leh­nung von Pfle­ge­hilfs­mit­teln soll­te schnellst­mög­lich Wi­der­spruch ein­ge­legt wer­den und ei­ne de­tail­lier­te Be­grün­dung ein­ge­for­dert wer­den. Not­falls soll­te der Me­di­zi­ni­sche Dienst der Kran­ken­kasse (MDK) hin­zu­ge­zo­gen wer­den.

Pflegezusatzversicherung schützt vor hohen Pflegekosten

Auch wenn die Pfle­ge­kasse sich an den Kos­ten für Pfle­ge­hilfs­mit­tel be­tei­ligt, bleibt für die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen ei­ne sehr gro­ße fi­nan­ziel­le Be­las­tung be­ste­hen. Um sich vor ho­hen Kos­ten im Pfle­ge­fall zu schüt­zen, ist die Ab­si­che­rung mit ei­ner pri­va­ten Pfle­ge­zu­satz­ver­si­che­rung un­er­läss­lich. Die DFV-Deutsch­land­Pfle­ge leis­tet bei Pfle­ge zu Hau­se und Pfle­ge im Heim bis zu 3750 Eu­ro.

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FAQ

  • So­bald ein Pfle­ge­grad vor­liegt, wer­den Pfle­ge­hilfs­mit­tel von der Pfle­ge­kasse über­nom­men. Da­bei un­ter­schei­det man zwi­schen Ver­brauchs­pro­duk­ten und tech­ni­schen Hilfs­mit­teln. Zu den Ver­brauchs­pro­duk­ten zäh­len z. B. Kran­ken­un­ter­la­gen so­wie Ein­mal­hand­schu­he. Als wie­der­ver­wend­ba­re und tech­ni­sche Hilfs­mit­tel wer­den z. B. Pfle­ge­bet­ten und La­ge­rungs­hil­fen be­zeich­net. Ei­ne de­tail­lier­te Über­sicht bie­tet das Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis des GKV-Spit­zen­ver­ban­des.

  • Für den Ver­brauch be­stimm­ter Pfle­ge­hilfs­mit­tel be­kom­men Pfle­ge­be­dürf­ti­ge ei­ne Pau­schale von der Pfle­ge­kasse. Die Pau­schale be­trägt seit 01. Ja­nu­ar 2025 42 Eu­ro mo­nat­lich. Kos­ten für zum Ver­brauch be­stimm­te Pfle­ge­hilfs­mit­tel, die über 42 Eu­ro hin­aus­ge­hen, müs­sen Pfle­ge­be­dürf­ti­ge selbst be­zah­len. Tech­ni­sche Ge­rä­te wer­den von der Pfle­ge­kasse leih­wei­se zur Ver­fü­gung ge­stellt, wo­bei ei­ne Zu­zah­lung von 10 Pro­zent, ma­xi­mal je­doch 25 Eu­ro, an­fällt.

  • Der GKV-Spit­zen­ver­band stellt ein sys­te­ma­tisch struk­tu­rier­tes Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis zur Ver­fü­gung, in dem auch al­le Pfle­ge­hilfs­mit­tel auf­ge­lis­tet sind, für die die Pfle­ge­kasse die Kos­ten über­nimmt. Die­ses Ver­zeich­nis gibt Aus­kunft dar­über, wel­che Ver­brauchs­ar­ti­kel und wel­che tech­ni­schen Hil­fen von der Pfle­ge­kasse ver­gü­tet bzw. leih­wei­se über­las­sen wer­den. Das Ver­zeich­nis fin­det man on­line un­ter https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de.

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