Patientenverfügung© K Davis/peopleimages.com

Patientenverfügung verständlich erklärt: Erstellen & Nutzen

Erstellt am Uhr

Wer trifft Ent­schei­dun­gen, wenn Sie es nicht mehr kön­nen? Ei­ne Pa­tien­ten­ver­fü­gung gibt Ih­nen die Mög­lich­keit, Ih­re me­di­zi­ni­schen Wün­sche klar fest­zu­le­gen und si­chert so Ihr Selbst­be­stim­mungs­recht. Er­fah­ren Sie, wie Sie ei­ne Pa­tien­ten­ver­fü­gung er­stel­len, war­um sie wich­tig ist und wel­che wei­te­ren Vor­sor­ge­mög­lich­kei­ten Ih­nen zur Sei­te ste­hen.

Artikel teilen
Link kopiert

Patientenverfügung: Definition und Bedeutung

Was ist eine Patientenverfügung?

Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ist ein Do­ku­ment, das fest­legt, wel­che me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men durch­ge­führt oder un­ter­las­sen wer­den sol­len, wenn man selbst nicht mehr in der La­ge ist, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Dies kann bei Be­wusst­lo­sig­keit, schwe­rer Krank­heit oder an­de­ren Not­fäl­len der Fall sein. In der Ver­fü­gung kann fest­ge­hal­ten wer­den, wie man in be­stimm­ten me­di­zi­ni­schen Si­tu­a­ti­o­nen be­han­delt wer­den möch­te – oder eben nicht.

War­um ist ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung wich­tig?

Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ist nicht nur ein In­stru­ment zur Ab­si­che­rung des ei­ge­nen Wil­lens, son­dern hat auch ei­ne gro­ße Be­deu­tung für das per­sön­li­che Um­feld. Die wich­tigs­ten Grün­de für ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung sind:

  • Selbstbestimmungsrecht wahren: Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung stellt si­cher, dass die ei­ge­nen Wün­sche re­spek­tiert wer­den, auch wenn man selbst kei­ne Ent­schei­dun­gen mehr tref­fen kann. So be­hält man die Kon­trol­le über die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung, selbst in Si­tu­a­ti­o­nen, in de­nen man nicht mehr an­sprech­bar ist.
  • Entlastung für Angehörige: Oh­ne ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung müs­sen Fa­mi­li­en­mit­glie­der oft schwie­ri­ge Ent­schei­dun­gen tref­fen, die zu be­las­ten­den Si­tu­a­ti­o­nen und so­gar zu Kon­flik­ten füh­ren kön­nen. Mit ei­ner Ver­fü­gung nimmt man den An­ge­hö­ri­gen die­se Last ab und gibt ih­nen die Si­cher­heit, dass die Ent­schei­dun­gen im Ein­klang mit den ei­ge­nen Wün­schen ste­hen.

Wer braucht ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung?

Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ist für Men­schen je­den Al­ters re­le­vant, da Not­fäl­le und Krank­hei­ten plötz­lich auf­tre­ten kön­nen. Be­son­ders wich­tig ist sie für Per­so­nen, die ih­re Be­hand­lung in spe­zi­el­len Fäl­len ein­deu­tig ge­re­gelt wis­sen möch­ten – sei es auf­grund ge­sund­heit­li­cher Vor­be­las­tun­gen, ei­nes be­son­de­ren Glau­bens oder per­sön­li­cher Über­zeu­gun­gen. Ei­ne kla­re, schrift­li­che Er­klä­rung der ei­ge­nen Wün­sche kann im Ernst­fall den Un­ter­schied ma­chen.

Rechtslage und Ver­bind­lich­keit der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung

Be­züg­lich der Rechts­la­ge von Pa­ti­en­ten­ver­fü­gun­gen kom­men häu­fig vie­le Fra­gen auf.

Ist ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung recht­lich bin­dend?

Ja, ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ist in Deutsch­land recht­lich bin­dend, so­fern sie schrift­lich vor­liegt und klar for­mu­liert ist. Die be­han­deln­den Ärz­te und das me­di­zi­ni­sche Per­so­nal sind ge­setz­lich ver­pflich­tet, die in der Ver­fü­gung fest­ge­leg­ten Wün­sche zu be­rück­sich­ti­gen. Auch An­ge­hö­ri­ge und ge­setz­li­che Be­treu­er müs­sen sich an die Vor­ga­ben in der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung hal­ten. Durch das Bür­ger­li­che Ge­setz­buch (BGB) ist ge­re­gelt, dass der Wil­le des Pa­ti­en­ten obers­te Prio­ri­tät hat und re­spek­tiert wer­den muss.

Muss die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung be­glau­bigt oder be­ur­kun­det wer­den?

Grund­sätz­lich ist kei­ne Be­glau­bi­gung oder no­ta­ri­el­le Be­ur­kun­dung der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung er­for­der­lich, da­mit sie rechts­gül­tig ist. Ei­ne ein­fa­che schrift­li­che Form ge­nügt. Den­noch kann ei­ne Be­glau­bi­gung sinn­voll sein, um die Ech­theit des Do­ku­ments zu be­stä­ti­gen und Miss­ver­ständ­nis­se zu ver­mei­den. Auch ei­ne no­ta­ri­el­le Be­ur­kun­dung kann von Vor­teil sein, wenn es spe­zi­el­le Wün­sche gibt oder die Ver­fü­gung im Rah­men ei­ner um­fas­sen­den Vor­sor­ge­voll­macht er­stellt wird.

Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung: Gel­tung, Wi­der­ruf und Än­de­rung

Die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung tritt in Kraft, so­bald die be­trof­fe­ne Per­son nicht mehr in der La­ge ist, ih­ren Wil­len zu äu­ßern. Sie be­hält ih­re Gül­tig­keit, bis sie wi­der­ru­fen oder ge­än­dert wird. Ein Wi­der­ruf ist je­der­zeit und oh­ne An­ga­be von Grün­den mög­lich, so­lan­ge der Ver­fas­ser ent­schei­dungs­fä­hig ist. Dies kann schrift­lich oder münd­lich ge­sche­hen, wo­bei ei­ne schrift­li­che Er­klä­rung recht­lich emp­feh­lens­wert ist. Eben­so kann die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung je­der­zeit an­ge­passt oder ak­tu­a­li­siert wer­den, um ge­än­der­ten Wün­schen oder neu­en ge­sund­heit­li­chen Er­kennt­nis­sen Rech­nung zu tra­gen. Um die Ak­tu­a­li­tät si­cher­zu­stel­len, emp­fiehlt es sich, die Ver­fü­gung re­gel­mä­ßig zu über­prü­fen und ge­ge­be­nen­falls an­zu­pas­sen.

Er­stel­lung und For­mu­lie­rung ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung

Da­mit es nicht zu Un­klar­hei­ten be­züg­lich des In­halts ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung kommt, ha­ben wir hier wich­ti­ge Hin­wei­se für die Er­stel­lung und For­mu­lie­rung ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung zu­sam­men­ge­fasst.

Was darf in der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung nicht feh­len?

Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung soll­te klar und um­fas­send sein, da­mit sie im Ernst­fall recht­lich bin­dend ist. Die fol­gen­den Punk­te sind es­sen­zi­ell und soll­ten in ei­ner check­lis­ten­ar­ti­gen Struk­tur be­rück­sich­tigt wer­den:

  1. Persönliche Daten: Voll­stän­di­ger Na­me, Ge­burts­da­tum und An­schrift.
  2. Datum der Erstellung: Das Da­tum zeigt, dass die Ver­fü­gung ak­tu­ell und re­fle­k­tiert ist.
  3. Konkretisierte Wünsche zur Behandlung: Fest­le­gun­gen zu le­bens­ver­län­gern­den Maß­nah­men, künst­li­cher Er­näh­rung, Be­at­mung und Schmerz­lin­de­rung.
  4. Ausschluss bestimmter Maßnahmen: Ein­deu­ti­ge Aus­sa­gen dar­über, wel­che me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men auf kei­nen Fall ge­wünscht sind.
  5. Einverständnis zur Organspende (falls gewünscht): Falls ei­ne Or­gan­spen­de ge­wünscht ist, soll­te dies klar do­ku­men­tiert sein, um Wi­der­sprü­che zu ver­mei­den.
  6. Unterschrift: Die Un­ter­schrift ist not­wen­dig, um die Au­then­ti­zi­tät der Ver­fü­gung zu ge­währ­leis­ten.

Was ist bei der Er­stel­lung ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung zu be­ach­ten?

Bei der For­mu­lie­rung der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ist dar­auf zu ach­ten, dass al­le An­ga­ben klar und wi­der­spruchs­frei sind. Wi­der­sprü­che, wie z. B. der Wunsch nach Or­gan­spen­de, wäh­rend gleich­zei­tig le­bens­ver­län­gern­de Maß­nah­men ab­ge­lehnt wer­den, kön­nen zu Un­si­cher­hei­ten füh­ren und die Wirk­sam­keit der Ver­fü­gung be­ein­träch­ti­gen. Ei­ne kla­re Spra­che und prä­zi­se For­mu­lie­run­gen hel­fen da­bei, Miss­ver­ständ­nis­se zu ver­mei­den.

Welche Form soll­te die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ha­ben?

Die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung muss schrift­lich ver­fasst und ei­gen­hän­dig un­ter­schrie­ben sein, um recht­lich bin­dend zu sein. Ei­ne elek­tro­ni­sche oder münd­li­che Er­klä­rung reicht nicht aus. Ei­ne schrift­li­che Form sorgt für Klar­heit und kann leich­ter hin­ter­legt oder im Not­fall vor­ge­legt wer­den.

Wie for­mu­lie­re ich ei­ne schrift­li­che Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung?

Ei­ne gu­te Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ist so spe­zi­fisch wie nö­tig, um in ver­schie­de­nen me­di­zi­ni­schen Si­tu­a­ti­o­nen Si­cher­heit zu ge­ben. Wich­tig ist, dass die Spra­che ein­deu­tig ist und die For­mu­lie­run­gen kei­nen Raum für In­ter­pre­ta­ti­on las­sen. Es ist hilf­reich, auf kla­re Aus­sa­gen wie „Ich wün­sche kei­ne le­bens­ver­län­gern­den Maß­nah­men“ oder „Ich leh­ne ei­ne künst­li­che Er­näh­rung ab“ zu­rück­zu­grei­fen, um die ei­ge­nen Wün­sche klar zu de­fi­nie­ren.

Un­ter­stüt­zung bei der Er­stel­lung ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung

Die Er­stel­lung ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung kann kom­plex sein, und pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zung kann hel­fen, um si­cher­zu­stel­len, dass das Do­ku­ment recht­lich bin­dend und me­di­zi­nisch prä­zi­se ist. Fol­gen­de Ex­per­ten kön­nen Un­ter­stüt­zung bie­ten:

  • Ärzte: Me­di­zi­ni­sche Fach­leu­te kön­nen hel­fen, me­di­zi­ni­sche Be­grif­fe zu er­klä­ren und si­cher­zu­stel­len, dass al­le Even­tu­a­li­tä­ten be­dacht wer­den.
  • Anwälte: Rechts­an­wäl­te kön­nen bei der recht­li­chen For­mu­lie­rung un­ter­stüt­zen und si­cher­stel­len, dass al­le Wün­sche klar und ju­ris­tisch kor­rekt fest­ge­hal­ten sind.
  • Notare: Ei­ne no­ta­ri­el­le Be­glau­bi­gung ist nicht not­wen­dig, kann aber die Glaub­wür­dig­keit des Do­ku­ments stär­ken.
  • Online-Vorlagen: Es gibt zahl­rei­che ge­prüf­te On­line-Vor­la­gen, die als Grund­la­ge ge­nutzt wer­den kön­nen, um ei­ne ei­ge­ne Ver­fü­gung zu er­stel­len. Die­se soll­ten je­doch sorg­fäl­tig an­ge­passt wer­den, um den in­di­vi­du­el­len Wün­schen ge­recht zu wer­den.

Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung und wei­te­re Vor­sor­ge­mög­lich­kei­ten

Es gibt Un­ter­schie­de zur Vor­sor­ge­voll­macht und Be­treu­ungs­ver­fü­gun­gen. Hier fin­den Sie al­les Wich­ti­ge zu wei­te­ren Vor­sor­ge­mög­lich­kei­ten.

Un­ter­schie­de zur Vor­sor­ge­voll­macht

Die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung und die Vor­sor­ge­voll­macht sind bei­de wich­ti­ge In­stru­men­te der Vor­sor­ge, ha­ben je­doch un­ter­schied­li­che Funk­ti­o­nen:

  • Patientenverfügung: Die­ses Do­ku­ment re­gelt die me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men, die er­grif­fen oder un­ter­las­sen wer­den sol­len, wenn man selbst nicht mehr ent­schei­dungs­fä­hig ist. Es legt kon­kret fest, wie die me­di­zi­ni­sche Be­hand­lung ge­stal­tet wer­den soll, bei­spiels­wei­se in Be­zug auf le­bens­ver­län­gern­de Maß­nah­men oder künst­li­che Er­näh­rung.
  • Vorsorgevollmacht: Ei­ne Vor­sor­ge­voll­macht gibt ei­ner Ver­trau­ens­per­son das Recht, Ent­schei­dun­gen in al­len Le­bens­be­rei­chen – ein­schließ­lich fi­nan­zi­el­ler, recht­li­cher und me­di­zi­ni­scher An­ge­le­gen­hei­ten – zu tref­fen, falls man selbst hand­lungs­un­fä­hig wird. An­ders als die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung, die sich aus­schließ­lich auf me­di­zi­ni­sche Maß­nah­men be­schränkt, deckt die Vor­sor­ge­voll­macht ein brei­te­res Spek­trum ab und gibt dem Be­voll­mäch­ti­gen Ent­schei­dungs­be­fug­nis­se.

Bei­de Do­ku­men­te er­gän­zen sich und sind oft sinn­voll in Kom­bi­na­ti­on, um um­fas­send ab­ge­si­chert zu sein.

Kom­bi­na­ti­on mit Be­treu­ungs­ver­fü­gung

Ei­ne Be­treu­ungs­ver­fü­gung kann zu­sätz­lich zur Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung und Vor­sor­ge­voll­macht ei­ne hilf­rei­che Er­gän­zung sein. Sie gibt ei­ne Richt­li­nie dar­über, wen man als recht­li­chen Be­treu­er wünscht, falls es zu ei­nem ge­richt­li­chen Be­treu­ungs­ver­fah­ren kommt. Das Ge­richt ist ver­pflich­tet, die­sen Wunsch zu be­rück­sich­ti­gen und die be­nann­te Per­son als Be­treu­er ein­zu­set­zen, so­fern dies im Sin­ne der be­treu­ten Per­son ist.

Die Kom­bi­na­ti­on die­ser Do­ku­men­te – Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung, Vor­sor­ge­voll­macht und Be­treu­ungs­ver­fü­gung – bie­tet ei­ne um­fas­sen­de Ab­si­che­rung, die so­wohl den ei­ge­nen Wil­len fest­hält als auch den An­ge­hö­ri­gen und Ge­rich­ten kla­re An­wei­sun­gen gibt. Wäh­rend die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung im De­tail re­gelt, stellt die Vor­sor­ge­voll­macht si­cher, dass al­le wei­te­ren An­ge­le­gen­hei­ten durch ei­ne ver­trau­te Per­son ge­hand­habt wer­den. Die Be­treu­ungs­ver­fü­gung run­det die Vor­sor­ge ab und ver­hin­dert, dass ei­ne frem­de Per­son als ge­setz­li­cher Be­treu­er ein­ge­setzt wird.

Auf­be­wah­rung und Ak­tu­a­li­sie­rung der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung

Wo soll ich mei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung auf­be­wah­ren?

Da­mit die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung im Ernst­fall schnell ge­fun­den und an­ge­wen­det wer­den kann, ist ei­ne si­che­re und gleich­zei­tig zu­gäng­li­che Auf­be­wah­rung wich­tig.

  • Zuhause an einem bekannten Ort: Am bes­ten in ei­nem Ord­ner oder ei­ner Do­ku­men­ten­map­pe, die für en­ge An­ge­hö­ri­ge oder ei­ne be­voll­mäch­ti­ge Per­son leicht auf­find­bar ist. Der ge­naue Auf­be­wah­rungs­ort soll­te den re­le­van­ten Per­so­nen mit­ge­teilt wer­den.
  • Bei einer Vertrauensperson: Es kann sinn­voll sein, ei­ne Ko­pie der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung bei ei­ner Per­son des Ver­trau­ens – wie ei­nem na­hen Fa­mi­li­en­mit­glied oder ei­nem Freund – zu hin­ter­le­gen. So ist si­cher­ge­stellt, dass im Not­fall je­mand schnell auf das Do­ku­ment zu­grei­fen kann.
  • Im Zentralen Vorsorgeregister (ZVR): In Deutsch­land kann die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung beim Zen­tra­len Vor­sor­ge­re­gis­ter der Bun­des­no­tar­kam­mer re­gis­triert wer­den. Da­durch wird si­cher­ge­stellt, dass sie bei Be­darf von Ärz­ten und Be­treu­ungs­ge­rich­ten schnell ge­fun­den wer­den kann. Das ZVR spei­chert die In­for­ma­ti­on über das Do­ku­ment und gibt es im Be­darfs­fall an die ent­spre­chen­den Stel­len wei­ter.
  • Zusammen mit anderen wichtigen Dokumenten: Falls ei­ne Vor­sor­ge­voll­macht oder ei­ne Be­treu­ungs­ver­fü­gung be­steht, ist es sinn­voll, al­le die­se Vor­sor­ge­do­ku­men­te zu­sam­men auf­zu­be­wah­ren, da­mit die In­hal­te im Not­fall ab­ge­stimmt zur Ver­fü­gung ste­hen.

Aktualisierung der Patientenverfügung

Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung soll­te re­gel­mä­ßig auf Ak­tu­a­li­tät ge­prüft und bei Be­darf an­ge­passt wer­den, da­mit sie den ak­tu­el­len Wün­schen und Le­bens­um­stän­den ent­spricht. Es wird emp­foh­len, das Do­ku­ment et­wa al­le zwei Jah­re zu über­prü­fen und ge­ge­be­nen­falls zu er­neu­ern. Ver­än­de­run­gen der ei­ge­nen Ein­stel­lung, neue me­di­zi­ni­sche Er­kennt­nis­se oder per­sön­li­che Er­eig­nis­se kön­nen An­lass für ei­ne An­pas­sung sein. Je­de Ak­tu­a­li­sie­rung soll­te mit Da­tum und Un­ter­schrift ver­se­hen sein, um Miss­ver­ständ­nis­se zu ver­mei­den.

Die re­gel­mä­ßi­ge Über­prü­fung und An­pas­sung zeigt auch An­ge­hö­ri­gen und me­di­zi­ni­schem Per­so­nal, dass die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ernst ge­meint und durch­dacht ist. Ei­ne ak­tu­el­le Ver­fü­gung er­höht die Wahr­schein­lich­keit, dass die ei­ge­nen Wün­sche im Ernst­fall re­spek­tiert wer­den.

Pflege im Heim

Pflegezusatzversicherung

Frühzeitig vorsorgen mit der Pflegezusatzversicherung der DFV!

  • keine finanziellen Sorgen im Pflegefall
  • Leistungen für Pflege zu Hause und im Pflegeheim
  • Beitragsbefreiung ab Pflegegrad 3
  • Weltweiter Schutz

Jetzt frühzeitig vorsorgen

FAQ

  • Ja, ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung kann ei­gen­stän­dig er­stellt wer­den. Es ist je­doch wich­tig, dass die For­mu­lie­run­gen prä­zi­se und ein­deu­tig sind, da­mit es im Ernst­fall kei­ne Miss­ver­ständ­nis­se gibt. Ei­ne Be­ra­tung durch Fach­leu­te, wie z. B. Ärz­te oder An­wäl­te, kann hilf­reich sein, um me­di­zi­ni­sche und recht­li­che Fra­gen zu klä­ren und die Bin­dungs­kraft der Ver­fü­gung zu stär­ken.

  • Ja, ei­ne no­ta­ri­el­le Be­glau­bi­gung ist für die Gül­tig­keit ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung nicht er­for­der­lich. Das Do­ku­ment muss le­dig­lich schrift­lich vor­lie­gen und ei­gen­hän­dig un­ter­schrie­ben sein. Ei­ne no­ta­ri­el­le Be­glau­bi­gung kann je­doch sinn­voll sein, um die Ver­fü­gung recht­lich ab­zu­si­chern und Miss­ver­ständ­nis­se zu ver­mei­den.

  • Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung hat kein fes­tes Ab­lauf­da­tum und bleibt grund­sätz­lich un­be­grenzt gül­tig. Um si­cher­zu­stel­len, dass sie den ak­tu­el­len Wün­schen ent­spricht, wird emp­foh­len, das Do­ku­ment re­gel­mä­ßig zu über­prü­fen und bei Be­darf zu ak­tu­a­li­sie­ren. Je­de Ak­tu­a­li­sie­rung soll­te mit Da­tum und Un­ter­schrift ver­se­hen wer­den.

  • Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung und ei­ne Vor­sor­ge­voll­macht ha­ben un­ter­schied­li­che Zwe­cke und er­gän­zen sich. Die Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung re­gelt aus­schließ­lich me­di­zi­ni­sche Maß­nah­men, wäh­rend die Vor­sor­ge­voll­macht ei­ne Ver­trau­ens­per­son er­mäch­tigt, Ent­schei­dun­gen in al­len Le­bens­be­rei­chen – ein­schließ­lich recht­li­cher und fi­nan­zi­el­ler An­ge­le­gen­hei­ten – zu tref­fen. Ei­ne Kom­bi­na­ti­on bei­der Do­ku­men­te bie­tet den um­fas­sen­ds­ten Schutz.

  • Liegt kei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung vor, müs­sen An­ge­hö­ri­ge oder ge­setz­li­che Be­treu­er Ent­schei­dun­gen über me­di­zi­ni­sche Maß­nah­men tref­fen. Dies kann zu Un­si­cher­hei­ten und Be­las­tun­gen für die Fa­mi­lie füh­ren. Im Zwei­fels­fall ent­schei­det das Be­treu­ungs­ge­richt, wel­che Maß­nah­men ge­trof­fen wer­den sol­len. Ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung kann hel­fen, sol­che Si­tu­a­ti­o­nen zu ver­mei­den, in­dem der ei­ge­ne Wil­le im Vor­feld klar do­ku­men­tiert wird.

  • Die Kos­ten für ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung kön­nen va­ri­ie­ren. Wenn das Do­ku­ment selbst er­stellt wird, ent­ste­hen in der Re­gel kei­ne di­rek­ten Kos­ten. Falls pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zung durch Ärz­te, An­wäl­te oder No­ta­re in An­spruch ge­nom­men wird, kön­nen Ge­büh­ren an­fal­len, ab­hän­gig vom Be­ra­tungs­um­fang. On­line-Vor­la­gen wer­den oft kos­ten­los oder ge­gen ei­ne ge­rin­ge Ge­bühr an­ge­bo­ten.

  • Sie kön­nen ein kos­ten­lo­ses For­mu­lar für ei­ne Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung von meh­re­ren ver­trau­ens­wür­di­gen Quel­len be­zie­hen:

    • Bundesministerium der Justiz (BMJ): Das BMJ bie­tet ei­ne Bro­schü­re mit Text­bau­stei­nen zur Er­stel­lung ei­ner Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung an. Die­se kön­nen Sie auf der of­fi­zi­el­len Web­site her­un­ter­la­den.
    • Verbraucherzentrale: Die Ver­brau­cher­zen­tra­len stel­len ein On­line-Tool zur Ver­fü­gung, mit dem Sie Schritt für Schritt ei­ne in­di­vi­du­el­le Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung er­stel­len kön­nen. Die­ses ba­siert auf den Text­bau­stei­nen des BMJ.
    • Malteser Hilfsdienst: Der Mal­te­ser Hilfs­dienst bie­tet ei­ne Bro­schü­re mit Vor­dru­cken für Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung, Vor­sor­ge­voll­macht und Be­treu­ungs­ver­fü­gung zum kos­ten­lo­sen Down­load an.

Sie benutzen einen veralteten Browser.
Dieser wird von uns nicht mehr unterstützt.

Browser-Alternativen finden Sie unter anderem hier: