Betreutes Wohnen© PixelsEffect
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Was tun, wenn das selbst­stän­di­ge Leben in den eigenen vier Wänden zu­neh­mend schwer­fällt – man sich aber noch nicht pfle­ge­be­dürf­tig fühlt? Be­treu­tes Wohnen kann genau hier eine wert­vol­le Lö­sung bieten: Es ver­bin­det in­di­vi­du­el­les Wohnen mit einem Plus an Si­cher­heit und Un­ter­stüt­zung. Ob im Alter, nach einer Krank­heit oder bei chro­ni­schen Ein­schrän­kun­gen – diese Wohn­form richtet sich an alle, die im Alltag Ent­las­tung suchen, ohne auf Selbst­be­stim­mung zu ver­zich­ten.

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Betreutes Wohnen: Ein umfassender Überblick

Selbst­stän­dig wohnen und trotz­dem nicht auf Un­ter­stüt­zung ver­zich­ten müssen – genau das macht diese Wohn­form so at­trak­tiv. Hier er­fah­ren Sie, wie das Mo­dell funk­tio­niert, wer davon pro­fi­tiert und worin die Un­ter­schie­de zwischen ver­schie­de­nen An­ge­bo­ten liegen.

Was ist Be­treu­tes Wohnen?

Mög­lichst selbst­stän­dig leben – aber mit der Si­cher­heit, dass im Ernst­fall Hilfe da ist: Genau das bietet Be­treu­tes Wohnen. Diese Wohn­form richtet sich an Men­schen, die zwar grund­sätz­lich ei­gen­stän­dig wohnen möch­ten, aber im Alltag auf ge­wis­se Un­ter­stüt­zung an­ge­wie­sen sind – sei es auf­grund des Alters, einer chro­ni­schen Er­kran­kung oder einer kör­per­li­chen Ein­schrän­kung.

Wer sich für Be­treu­tes Wohnen ent­schei­det, lebt in einer bar­rie­re­freien Woh­nung – meist in einer Wohn­an­la­ge mit meh­re­ren Ein­hei­ten – und kann je nach Be­darf ver­schie­de­ne Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen in An­spruch nehmen.

Das Be­son­de­re: Die Be­woh­ner führen ihren Alltag wei­ter­hin selbst­be­stimmt, haben aber gleich­zei­tig die Mög­lich­keit, auf pro­fes­sio­nel­le Hilfe zu­rück­zu­grei­fen – etwa bei der Rei­ni­gung, Ver­pfle­gung oder Or­ga­ni­sa­tion eines Pfle­ge­diens­tes. Auch ein Haus­not­ruf­sys­tem gehört häu­fig zur Grund­aus­stat­tung. So ver­bin­det Be­treu­tes Wohnen die Vor­tei­le eines ei­ge­nen Zu­hau­ses mit einem si­che­ren, un­ter­stüt­zen­den Rah­men.

Un­ter­schie­de zwischen Be­treu­tem Wohnen und Ser­vice-Wohnen

Die Be­grif­fe Be­treu­tes Wohnen und Ser­vice-Wohnen werden oft sy­no­nym ver­wen­det – dabei gibt es ei­ni­ge Un­ter­schie­de.

Beim klas­si­schen Be­treu­ten Wohnen ist in der Regel ein so­ge­nann­tes „Grund­ser­vice­pa­ket“ ver­pflich­tend ent­hal­ten. Dazu zählen etwa ein Haus­not­ruf, ein An­sprech­part­ner vor Ort oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Hilfs­stel­lun­gen. Zu­sätz­li­che Leis­tun­gen wie Mahl­zei­ten, Wä­sche­ser­vice oder Frei­zeit­an­ge­bo­te können in­di­vi­du­ell dazu ge­bucht werden.

Ser­vice-Wohnen hin­ge­gen ist meist etwas fle­xi­bler. Hier wohnen die Se­nio­ren eben­falls in al­ters­ge­rech­ten Woh­nun­gen, jedoch oft ohne ver­pflich­ten­des Be­treu­ungs­pa­ket. Leis­tun­gen können nach Be­darf mo­du­lar hin­zu­ge­bucht werden, was mehr Frei­heit bei der Aus­wahl bietet – aber auch etwas mehr Ei­gen­ver­ant­wor­tung vor­aus­setzt.

Wäh­rend das Be­treu­te Wohnen einen fes­ten Rah­men mit be­stimm­ten Ba­sis­leis­tun­gen bietet, steht beim Ser­vice-Wohnen die größt­mög­li­che Wahl­frei­heit im Vor­der­grund. Welche Va­ri­an­te besser passt, hängt letzt­lich von den ei­ge­nen Be­dürf­nis­sen, dem Ge­sund­heits­zu­stand und dem Wunsch nach Si­cher­heit oder Selbst­be­stim­mung ab.

Vor­aus­set­zun­gen für Be­treu­tes Wohnen

Be­treu­tes Wohnen richtet sich in ers­ter Linie an äl­te­re Men­schen, die ihren Alltag weit­ge­hend selbst­stän­dig ge­stal­ten können, sich aber mehr Si­cher­heit und Un­ter­stüt­zung im Alltag wün­schen. Typisch ist: Es besteht (noch) kein oder nur ein ge­rin­ger Pfle­ge­be­darf, doch ge­wis­se Auf­ga­ben – wie das Ein­kau­fen, Kochen oder die Or­ga­ni­sa­tion von Ter­mi­nen – fallen zu­neh­mend schwe­rer.

Auch für Men­schen mit leich­ten kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Ein­schrän­kungen, chro­ni­schen Er­kran­kun­gen oder nach einem Kran­ken­haus­auf­ent­halt kann Be­treu­tes Wohnen eine gute Lö­sung sein. Die Ge­wiss­heit, dass im Not­fall Hilfe vor Ort ist, gibt vie­len ein be­ru­hi­gen­des Gefühl – und ent­las­tet häu­fig auch die An­ge­hö­ri­gen.

Wich­tig: Be­treu­tes Wohnen ist nicht mit einer Pfle­ge­ein­rich­tung zu ver­wech­seln. Wer rund um die Uhr pfle­ge­ri­sche Be­treu­ung be­nö­tigt, ist in einem Pfle­ge­heim besser auf­ge­ho­ben. Doch wer mög­lichst lange selbst­be­stimmt wohnen möchte und sich gleich­zei­tig einen ge­wis­sen Rah­men an Un­ter­stüt­zung wünscht, für den kann diese Wohn­form genau das Rich­tige sein.

Pfle­ge­stu­fen und recht­li­che An­sprü­che

Ein Pfle­ge­grad ist keine Vor­aus­set­zung für den Ein­zug in eine be­treu­te Wohn­an­la­ge. Viele Be­woh­ner haben an­fangs gar keinen Pfle­ge­grad – erst später kann, je nach Ge­sund­heits­zu­stand, ein sol­cher be­an­tragt werden.

Sollte be­reits ein Pfle­ge­grad vor­lie­gen, kann dieser jedoch Vor­tei­le bringen: Je nach Ein­stu­fung durch die Pfle­ge­kasse stehen Be­trof­fe­nen fi­nan­zi­el­le Leis­tun­gen zu – etwa zur Fi­nan­zie­rung eines am­bu­lan­ten Pfle­ge­diens­tes, der dann auch ins Be­treu­te Wohnen kommt. So lassen sich in­di­vi­du­el­le Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen fle­xi­bel ge­stal­ten.

Ein recht­li­cher An­spruch auf einen Platz im Be­treu­ten Wohnen besteht aller­dings nicht – anders als etwa bei einem Pfle­ge­heim, wenn der Pfle­ge­be­darf sehr hoch ist. Be­treu­tes Wohnen ist eine frei­wil­li­ge Wohn­form, die in der Regel pri­vat or­ga­ni­siert und fi­nan­ziert wird.

Tipp: Wer früh­zei­tig plant und sich in­for­miert, kann recht­zei­tig die pas­sen­den An­ge­bo­te finden und im Alter selbst­be­stimmt ent­schei­den, wie und wo er wohnen möchte.

Kos­ten für Be­treu­tes Wohnen

Die Kos­ten für Be­treu­tes Wohnen können stark va­ri­ie­ren – je nach Stand­ort, Aus­stat­tung, Ser­vice­um­fang und An­bie­ter. Grund­sätz­lich setzen sich die Aus­ga­ben aus meh­re­ren Bau­stei­nen zu­sam­men:

  • Miete: Wie bei jeder Woh­nung wird eine mo­nat­li­che Miete fällig. Diese liegt häu­fig etwas über dem Ni­veau ver­gleich­ba­rer Woh­nun­gen, da die Im­mo­bi­lie bar­rie­re­frei ge­baut ist und sich in einer be­treu­ten Wohn­an­la­ge befindet.
  • Grund­ser­vice­pau­schale: Diese Ge­bühr deckt Ba­sis­leis­tun­gen wie Haus­not­ruf, einen An­sprech­part­ner vor Ort oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Un­ter­stüt­zung ab. Sie ist in vielen Ein­rich­tun­gen ver­pflich­tend und va­ri­iert in der Höhe – je nach An­bie­ter etwa zwischen 100 und 300 Euro mo­nat­lich.
  • Wahl­leis­tun­gen: Zu­sätz­li­che Ser­vices wie Es­sens­lie­fe­run­gen, Rei­ni­gungs­diens­te oder Frei­zeit­an­ge­bo­te können je nach Be­darf ge­bucht werden – und ver­ur­sa­chen ent­spre­chend Ex­tra­kos­ten.

In­ge­samt können die mo­nat­li­chen Ge­samt­kos­ten also stark schwanken – von rund 1.000 bis 3.000 Euro ist alles mög­lich. Gerade in Bal­lungs­ge­bie­ten oder bei be­son­ders ge­ho­be­nen An­ge­bo­ten kann es auch deut­lich mehr werden.

Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten und Kos­ten­über­nah­me

Da es sich beim Be­treu­ten Wohnen in der Regel um eine frei­wil­li­ge Wohn­form handelt, müssen die Kos­ten in den meisten Fällen pri­vat ge­tra­gen werden. Den­noch gibt es ei­ni­ge Un­ter­stüt­zungs­op­tio­nen:

  • Pfle­ge­grad: Wer einen Pfle­ge­grad hat, kann Pfle­ge­leis­tun­gen über die Pfle­ge­ver­si­che­rung ab­rech­nen – etwa für am­bu­lan­te Pfle­ge­diens­te oder be­stimm­te Be­treu­ungs­an­ge­bo­te innerhalb der Wohn­an­la­ge.
  • Wohn­geld: Unter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kann ein An­spruch auf Wohn­geld be­ste­hen, vor allem bei nied­ri­ger Rente.
  • So­zi­al­hil­fe: Reicht das Ein­kom­men nicht aus und es liegt ein Pfle­ge­grad vor, können Leis­tun­gen der So­zi­al­hil­fe (Hilfe zur Pfle­ge) be­an­tragt werden. Die Be­hör­de prüft dabei jedoch sehr genau, ob das be­treu­te Wohnen not­wen­dig und an­ge­mes­sen ist.
  • Pri­va­te Vor­sor­ge: Wer früh­zei­tig vor­sorgt – etwa über eine Pfle­ge­zu­satz­ver­si­che­rung oder pri­va­te Rück­la­gen – kann sich im Alter deut­lich mehr Wohn- und Le­bens­qua­li­tät si­chern.

Tipp: Es lohnt sich, An­ge­bo­te sorg­fäl­tig zu ver­glei­chen und sich ge­ge­be­nen­falls von einer neu­tra­len Be­ra­tungs­stel­le un­ter­stüt­zen zu lassen – zum Bei­spiel bei der Ver­brau­cher­zen­tra­le oder einem Pfle­ge­stütz­punkt in der Re­gi­on.

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Leistungen im Betreuten Wohnen

Ein großer Vor­teil des Be­treu­ten Wohnens ist die Mög­lich­keit, bei Be­darf am­bu­lan­te Pfle­ge- und Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen in An­spruch zu nehmen – ganz fle­xi­bel und in­di­vi­du­ell. Das heißt: Die Be­woh­ner leben wei­ter­hin in ihrer ei­ge­nen Woh­nung, er­hal­ten aber genau die Hilfe, die sie be­nö­tigen.

Ty­pi­sche am­bu­lan­te Leis­tun­gen sind:

  • Grund­pfle­ge: Un­ter­stüt­zung bei der Kör­per­pfle­ge, beim An­zie­hen oder bei der Mo­bi­li­tät
  • Be­hand­lungs­pfle­ge: Me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen wie das Ver­ab­rei­chen von Me­di­ka­men­ten, Ver­bands­wech­sel oder Blut­zu­cker­mes­sung – auf ärzt­li­che An­ord­nung
  • Haus­halts­hil­fen: Hilfe beim Kochen, Putzen, Wä­sche­wa­schen oder Ein­kau­fen
  • Pfle­ge­be­ra­tung: Un­ter­stüt­zung bei der Be­an­tra­gung von Leis­tun­gen oder bei der Or­ga­ni­sa­tion des Pfle­ge­all­tags

Diese Leis­tun­gen werden in der Regel von ex­ter­nen am­bu­lan­ten Pfle­ge­diens­ten über­nom­men, die mit der Wohn­an­la­ge ko­ope­rie­ren oder frei ge­wählt werden können. Wer einen Pfle­ge­grad hat, kann dafür Leis­tun­gen der Pfle­ge­kasse nutzen.

Zu­sätz­li­che Dienst­leis­tun­gen und so­zia­le Ak­ti­vi­tä­ten

Neben den pfle­ge­ri­schen An­ge­bo­ten um­fasst das Be­treu­te Wohnen oft auch eine Viel­zahl an zu­sätz­li­chen Ser­vice- und Frei­zeit­an­ge­bo­ten, die den Alltag er­leich­tern und be­rei­chern. Diese Leis­tun­gen sind meist op­tio­nal und können je nach Wunsch dazu ge­bucht werden.

Dazu zählen unter an­de­rem:

  • Ver­pfle­gung: Wahl­wei­se Mit­tag­es­sen oder Voll­ver­pfle­gung – entweder im Ge­mein­schafts­raum oder direkt in die Woh­nung ge­lie­fert
  • Rei­ni­gungs- und Wä­sche­ser­vice: Un­ter­stüt­zung im Haus­halt, damit mehr Zeit für die schö­nen Dinge im Leben bleibt
  • Fahr­diens­te: Für Arzt­be­su­che, Ein­käu­fe oder Ver­an­stal­tun­gen
  • Haus­meis­ter­diens­te: Kleine Re­pa­ra­tu­ren oder Hilfe beim Um­stel­len von Mö­beln
  • So­zia­le und kul­tu­rel­le An­ge­bo­te: Gym­nas­tik­kur­se, Spie­le­aben­de, Aus­flü­ge, Le­sun­gen oder ge­mein­sa­mes Kochen – das stärkt nicht nur die kör­per­li­che und geis­ti­ge Fit­ness, sondern auch das Ge­mein­schafts­gefühl.

Vorteile und Nachteile des Betreuten Wohnens

Be­treu­tes Wohnen bietet eine at­trak­ti­ve Mi­schung aus Selbst­stän­dig­keit und Si­cher­heit – und das ist einer der größ­ten Plus­punk­te dieser Wohn­form. Hier die wich­tigs­ten Vor­tei­le im Über­blick:

  • Ei­gen­stän­dig­keit be­wah­ren: Be­woh­ner leben in ihrer ei­ge­nen, bar­rie­re­freien Woh­nung und ge­stal­ten ihren Alltag nach ihren Wün­schen.
  • Si­cher­heit im Hin­ter­grund: Ein Haus­not­ruf­sys­tem, feste An­sprech­part­ner oder ein 24-Stun­den-Be­reit­schafts­dienst sorgen dafür, dass im Not­fall schnell Hilfe da ist.
  • In­di­vi­du­el­le Un­ter­stüt­zung: Ob Haus­halts­hil­fe, Pfle­ge oder Ver­pfle­gung – die Leis­tun­gen können fle­xi­bel ge­bucht werden, ganz nach Be­darf.
  • Ge­mein­schaft er­le­ben: Ge­mein­sa­me Ak­ti­vi­tä­ten, Feste oder Aus­flü­ge fördern so­zia­le Kon­tak­te und beugen Ein­sam­keit vor.
  • Ent­las­tung für An­ge­hö­ri­ge: Fa­mi­lien­mit­glie­der wissen ihre Liebs­ten in guten Hän­den – und können sich si­cher sein, dass sie bei Be­darf gut ver­sorgt sind.

Diese Kom­bi­na­tion aus Un­ab­hän­gig­keit und Für­sor­ge macht das Be­treu­te Wohnen für viele zu einer ech­ten Le­bens­qua­li­tät im Alter.

Mög­li­che Nach­tei­le und Her­aus­for­de­run­gen

So viele Vor­tei­le das Be­treu­te Wohnen auch mit sich bringt – es gibt auch ei­ni­ge Punk­te, die gut über­legt sein wollen:

  • Kos­ten: Die mo­nat­li­chen Aus­ga­ben können je nach Lage und Leis­tungs­um­fang recht hoch sein – be­son­ders, wenn viele Zu­satz­leis­tun­gen in An­spruch ge­nom­men werden.
  • Be­grenz­te Pfle­ge­ka­pa­zi­tät: Wird der Pfle­ge­be­darf sehr hoch, etwa bei De­menz oder Pfle­ge­grad 4 oder 5, stößt das Be­treu­te Wohnen an seine Gren­zen – ein Um­zug in eine Pfle­ge­ein­rich­tung kann dann not­wen­dig werden.
  • Ver­trags­bin­dung: Viele Ein­rich­tun­gen ver­lan­gen die Bu­chung eines Grund­ser­vice­pa­kets. Auch Kün­di­gungs­fris­ten und Ver­trags­de­tails sollten sorg­fäl­tig geprüft werden.
  • An­ge­bots­viel­falt und Qua­li­tät: Die Be­grif­fe „Be­treu­tes Wohnen“ oder „Ser­vice-Wohnen“ sind nicht ge­setz­lich ge­schützt – Qua­li­tät und Um­fang der Leis­tun­gen können stark va­ri­ie­ren.

Be­treu­tes Wohnen ist eine her­vor­ra­gen­de Lö­sung für viele äl­te­re Men­schen – vor­aus­ge­setzt, es passt zur per­sön­li­chen Le­bens­si­tu­a­tion.

Angebote und Anbieter

Be­treu­te Wohn­an­la­gen in Ihrer Nähe

Wer sich für Be­treu­tes Wohnen in­te­res­siert, hat mitt­ler­wei­le eine große Aus­wahl an Wohn­an­la­gen – sowohl in Städ­ten als auch im länd­li­chen Raum. Ob in Trä­ger­schaft eines Wohl­fahrts­ver­ban­des, einer kirch­li­chen Or­ga­ni­sa­tion oder eines pri­va­ten An­bie­ters: Die Viel­falt ist groß, die Kon­zep­te sind un­ter­schied­lich.

Ein ers­ter Schritt auf der Suche nach einem pas­sen­den An­ge­bot ist die re­gio­na­le Re­cher­che:

  • Pfle­ge­stütz­punk­te oder Se­nio­ren­be­ra­tun­gen der Kom­mu­nen
  • Wohl­fahrts­ver­bän­de wie die Ca­ri­tas, Dia­ko­nie oder das Deut­sche Rote Kreuz
  • Pri­va­te An­bie­ter und Ge­nos­sen­schaf­ten, die oft über ei­ge­ne In­ter­net­por­ta­le ver­fü­gen
  • On­line-Por­ta­le wie „Wohnen-im-Alter.de“ oder „Bes­ser Be­treut Wohnen“, die Such­fil­ter nach Re­gi­on, Preis und Leis­tun­gen bieten
  • Emp­feh­lun­gen von Ärzten, Pfle­ge­diens­ten oder Be­kann­ten, die be­reits Er­fah­run­gen ge­sam­melt haben

Kri­te­ri­en zur Aus­wahl des rich­ti­gen An­bie­ters

Die Ent­schei­dung für eine be­stimm­te Wohn­an­la­ge will gut über­legt sein – schließ­lich soll sie lang­fris­tig Si­cher­heit und Le­bens­qua­li­tät bieten. Ein per­sön­li­cher Be­such, Ge­sprä­che mit der Haus­lei­tung sowie ein Blick auf das Ta­ges­ge­sche­hen in der Wohn­an­la­ge helfen dabei, ein rea­lis­ti­sches Bild zu be­kom­men – und letzt­lich eine Ent­schei­dung mit gutem Gefühl zu treffen. Diese Kri­te­ri­en helfen bei der Aus­wahl:

  • Lage und Um­ge­bung: Wie zen­tral liegt die An­la­ge? Gibt es Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten, Ärzte, Apo­the­ken und öf­fent­li­che Ver­kehrs­mit­tel in der Nähe?
  • Wohn­qua­li­tät: Sind die Woh­nun­gen bar­rie­re­frei? Gibt es Bal­kon, Küche, Bad mit Dusche? Wie ist die Aus­stat­tung? Dürfen ei­ge­ne Möbel mit­ge­bracht werden?
  • Ser­vice­leis­tun­gen: Welche Grund­leis­tun­gen sind im Preis ent­hal­ten? Gibt es Wahl­leis­tun­gen wie Rei­ni­gung, Essen auf Rädern oder Pfle­ge­an­ge­bo­te?
  • Pfle­ge­an­bin­dung: Be­steht eine Ko­ope­ra­tion mit einem am­bu­lan­ten Pfle­ge­dienst? Können Leis­tun­gen un­kom­pli­ziert hin­zu­ge­bucht werden?
  • Ver­trag­li­che Trans­pa­renz: Wie sind Miet­ver­trä­ge und Ser­vice­ver­ein­ba­run­gen ge­stal­tet? Gibt es ver­steck­te Kos­ten? Wie fle­xi­bel ist die Kün­di­gung?
  • At­mo­sphä­re und Ge­mein­schaft: Werden Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten an­ge­bo­ten? Wie offen und freund­lich wirkt das Mit­ein­an­der im Haus?
  • Zer­ti­fi­ka­te und Be­wer­tun­gen: Ist die An­la­ge zer­ti­fi­ziert (z. B. DIN-Norm 77800)? Was sagen an­de­re Be­woh­ner oder deren An­ge­hö­ri­ge?
Fazit Pflege

Fa­zit: Alles Wich­tige zum Be­treu­ten Wohnen auf einen Blick

Be­treu­tes Wohnen ist eine Wohn­form, die den Wunsch nach Selbst­stän­dig­keit mit einem Plus an Si­cher­heit ver­bin­det – und damit vielen äl­te­ren Men­schen ein gutes Gefühl für die Zu­kunft gibt. Wer sich früh­zei­tig mit dieser Mög­lich­keit be­schäf­tigt, kann selbst­be­stimmt planen und die pas­sen­de Lö­sung für die ei­ge­nen Be­dürf­nis­se finden.

Die wich­tigs­ten Punkte im Über­blick:

  • In­di­vi­du­ell und fle­xi­bel: Be­treu­tes Wohnen bietet ei­gen­stän­di­ges Leben in der ei­ge­nen Woh­nung – mit der Op­ti­on, je nach Be­darf Hilfe im Alltag oder bei der Pfle­ge zu nutzen.
  • Kein Pfle­ge­heim: An­ders als sta­tio­nä­re Ein­rich­tun­gen richtet sich das An­ge­bot an Se­nio­ren, die (noch) keine Rund-um-die-Uhr-Be­treu­ung brauchen.
  • Kos­ten­trans­pa­renz wich­tig: Neben der Miete fallen Ser­vice­pau­scha­len und even­tu­el­le Zu­satz­kos­ten an. Eine ge­naue Kal­ku­la­tion ist wich­tig – ebenso wie ein Ver­gleich ver­schie­de­ner An­bie­ter.
  • Qua­li­tät prüfen: Die Be­grif­fe „Be­treu­tes Wohnen“ oder „Ser­vice-Wohnen“ sind nicht ge­schützt – daher lohnt sich ein ge­nau­er Blick auf Ver­trä­ge, Leis­tun­gen und das per­sön­li­che Um­feld.
  • Vor­tei­le über­wie­gen: Ge­mein­schaft, Si­cher­heit und Le­bens­qua­li­tät stehen klar im Vor­der­grund. Wer gut in­for­miert ist, kann die Vor­tei­le voll aus­schöp­fen und mög­li­chen Nach­tei­len vor­beu­gen.

Ob als vor­aus­schau­en­de Ent­schei­dung oder kon­k­re­te Op­ti­on bei Ver­än­de­run­gen im Alter – Be­treu­tes Wohnen kann ein ech­ter Ge­winn an Le­bens­qua­li­tät sein. Es lohnt sich, früh­zei­tig zu in­for­mie­ren, An­ge­bo­te zu ver­glei­chen und ganz in Ruhe zu über­le­gen: Was tut mir gut? Und wo fühle ich mich wirk­lich zu Hause?

FAQ

  • Die Kos­ten für be­treu­tes Wohnen setzen sich aus meh­re­ren Bau­stei­nen zu­sam­men:

    • Miete für die Woh­nung (je nach Größe und Lage, meist markt­üb­lich)
    • Ser­vice­pau­schale für Grund­leis­tun­gen wie Haus­not­ruf, An­sprech­part­ner vor Ort oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Un­ter­stüt­zung (häu­fig zwischen 100 und 300 Euro pro Mo­nat)
    • In­di­vi­du­el­le Zu­satz­leis­tun­gen, z. B. Pfle­ge, Haus­halts­hil­fen oder Essen auf Rädern – diese werden je nach Be­darf se­pa­rat be­rech­net

    Je nach Re­gi­on und Leis­tungs­um­fang können sich die Ge­samt­kos­ten auf 700 bis 2.500 Euro mo­nat­lich be­lau­fen. Wich­tig ist: Viele dieser Leis­tun­gen sind fle­xi­bel und können je nach Be­darf hin­zu- oder ab­ge­wählt werden.

  • Grund­vor­aus­set­zung ist, dass man seinen Alltag grund­sätz­lich selbst­stän­dig be­wäl­ti­gen kann – mit nur leich­ter Un­ter­stüt­zung. Das An­ge­bot richtet sich an Se­nio­ren, die:

    • mög­lichst lange un­ab­hän­gig wohnen möch­ten
    • sich zu­sätz­li­che Si­cher­heit wün­schen
    • hin und wie­der Hilfe im Alltag oder bei der Pfle­ge be­nö­tigen

    Ein Pfle­ge­grad ist keine Pflicht­vor­aus­set­zung, kann aber hilf­reich sein, um be­stimm­te Leis­tun­gen über die Pfle­ge­kasse ab­zu­rech­nen.

  • Ein ge­setz­li­cher An­spruch auf einen Platz im Be­treu­ten Wohnen besteht nicht – es handelt sich um ein frei­wil­li­ges Wohn­mo­dell, das über den freien Markt an­ge­bo­ten wird. Ob ein Platz ver­füg­bar ist, hängt von der Nach­fra­ge und der je­wei­li­gen Ein­rich­tung ab.

    An­ders als bei voll­sta­tio­nä­ren Pfle­ge­ein­rich­tun­gen gibt es also keinen Rechts­an­spruch. Aller­dings können Pfle­ge­kassen oder So­zi­al­äm­ter unter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen fi­nan­zi­ell un­ter­stüt­zen, etwa bei an­erkann­tem Pfle­ge­grad oder ge­rin­gem Ein­kom­men.

  • Für das Wohnen an sich ist kein be­stimm­ter Pfle­ge­grad er­for­der­lich. Viele Be­woh­ner haben an­fangs keinen oder nur einen nied­ri­gen Pfle­ge­grad – und buchen bei stei­gen­dem Be­darf am­bu­lan­te Pfle­ge­leis­tun­gen dazu.

    Wird aller­dings ein hoher Pfle­ge­be­darf (Pfle­ge­grad 4 oder 5) er­reicht, kann das Be­treu­te Wohnen an seine Gren­zen stoßen. In sol­chen Fäl­len kann ein Wech­sel in eine sta­tio­nä­re Pfle­ge­ein­rich­tung not­wen­dig werden, da das Be­treu­ungs­kon­zept nicht auf Rund-um-die-Uhr-Pfle­ge aus­ge­legt ist.

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