Grippe: Symptome, Behandlung, Verlauf© llaszlo

Grippe (Influenza) Ursachen, Symptome, Behandlung

Aktualisiert am
Von 
Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Die Grippe, auch In­flu­en­za ge­nannt, ist ei­ne plötz­lich auf­tre­ten­de, fie­ber­haf­te Vi­rus­er­kran­kung. Sie ent­steht durch ver­schie­de­ne Grip­pe­vi­ren und wird oft mit ei­ner ge­wöhn­li­chen Er­käl­tung (grip­pa­ler In­fekt) ver­wech­selt. Da sie im Win­ter weit­aus häu­fi­ger vor­kommt, wird sie auch „sai­so­na­le Grip­pe“ ge­nannt. Ihr Ver­lauf ist sehr un­ter­schied­lich und kann in bei schwe­rer Er­kran­kung so­gar töd­lich en­den.

Artikel teilen
Link kopiert

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Grippe ist eine hochansteckende Virusinfektion mit plötzlichem Beginn, hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl.
  • Übertragung erfolgt über Tröpfchen und Schmierinfektion – Hygiene ist entscheidend.
  • Die jährliche Impfung schützt vor Erkrankung und Komplikationen.
  • Ruhe, Hausmittel und ggf. antivirale Medikamente fördern die Genesung.

SOS Tipps: Die besten Hausmittel gegen Grippe

Mit ei­ner Grip­pe soll­ten Sie im­mer ei­nen Arzt auf­su­chen. Haus­mit­tel kön­nen ne­ben der me­di­zi­ni­schen Be­hand­lung er­gän­zend da­bei hel­fen, ein­zel­ne Symp­to­me zu lin­dern.

Hei­ßer Tee: Trin­ken Sie Tee! Die­ser hat ei­ne na­tür­li­che, hei­len­de Wir­kung auf den Kör­per, be­feuch­tet die Schleim­häu­te und lin­dert so Hals­schmer­zen. Je nach­dem, wel­cher Tee ge­trun­ken wird, las­sen sich ver­schie­de­ne Ef­fek­te be­ob­ach­ten. Ka­mil­len­tee wirkt ent­zün­dungs­hem­men­d, Ing­wer­tee lin­dert Schmer­zen, Lin­den­blü­ten und Ho­lun­der­blü­ten­tee sind schweiß­trei­bend. Men­schen, die kei­nen Tee mö­gen, kön­nen auf ei­ne hei­ße Zi­tro­ne zu­rück­grei­fen und sich da­mit von in­nen her­aus wär­men.

Raum­kli­ma: Sor­gen Sie für ei­ne Raum­tem­pe­ra­tur von et­wa 20 Grad und ver­ges­sen Sie nicht, re­gel­mä­ßig zu lüf­ten, am bes­ten ein­mal in der Stun­de! Er­ho­len Sie sich nicht bei zu tro­cke­ner Luft. Um die Luft­feuch­tig­keit im Raum zu er­hö­hen, kön­nen Scha­len mit Was­ser über der Hei­zung oder ein Luft­be­feuch­ter sinn­voll sein.

Ru­he und Ent­span­nung: Gön­nen Sie sich aus­rei­chend Ru­he und Er­ho­lung! Sie be­nö­ti­gen all Ih­re Kräf­te, um Krank­heits­er­re­ger zu be­käm­fen. Ma­chen Sie es sich be­quem und scho­nen Sie sich. Auch nach Ab­kling­en der Symp­to­me soll­ten Sie es ru­hig an­ge­hen las­sen, um ei­nen Rück­fall zu ver­mei­den.

War­me Sup­pe: Es­sen Sie war­me Hüh­ner­suppe! Das in Hüh­ner­suppe ent­hal­te­ne Ei­weiß (Cys­tein) so­wie das ent­hal­te­ne Zink wir­ken ent­zün­dungs­hem­men­d und däm­men die Grip­pe‑In­fek­ti­on eben­so wie ein Me­di­ka­ment ein. Wür­zen Sie die Brü­he zu­sätz­lich mit Knob­lauch, Chi­li, Salz und Zi­tro­nengras.

Was­ser trin­ken: Trin­ken Sie zwei Li­ter Was­ser am Tag, um ei­ner De­hy­drie­rung vor­zu­beu­gen! Ihr Kör­per ver­liert durch das Schwit­zen und Fie­ber sehr viel Flüs­sig­keit. Ho­len Sie die­se durch Was­ser und Tee wie­der rein.

Wa­den­wi­ckel: Nut­zen Sie Wa­den­wi­ckel! Um das Fie­ber zu sen­ken, ha­ben sich kal­te Wa­den­wi­ckel über Jah­re be­währt. Tränk­en Sie ein Lei­nen‑ oder Baum­woll­tuch in zim­mer­war­mes Was­ser (ca. 20 Grad) und wi­ckeln Sie es um Ih­re Wa­den. Um das nas­se Tuch le­gen Sie da­rauf­hin ein tro­cke­nes und ent­fer­nen bei­de nach et­wa 15 Mi­nu­ten. Aber Ach­tung: Soll­ten Sie frie­ren oder füh­len sich Ih­re Glied­ma­ßen sehr kalt an, soll­ten Sie die küh­len­den Wa­den­wi­ckel nicht an­wen­den.

Gur­geln: Gur­geln Sie mit ei­ner Salz­lö­sung, Ka­mil­len­tee oder Sal­bei­tee, um Hals­schmer­zen zu lin­dern! Salz­lö­sun­gen sind in der Apo­the­ke er­hält­lich.

Kar­tof­fel‑ oder Quark­wi­ckel: Le­gen Sie sich war­me Kar­tof­fel‑ oder kal­te Quark­wi­ckel um den Hals! Auch die­se Haus­mit­tel be­käm­pfen Hals­schmer­zen.

Bon­bons: Lutsch­en Sie Bon­bons ge­gen Hus­ten und Hals­schmer­zen! Die­se kön­nen ei­nen Schutz­film über die ge­reiz­ten A­rea­le der Ra­chen­schleim­haut le­gen so­wie an­ti­bak­te­ri­ell wir­ken.

Zwie­bel­si­rup oder Zwie­bel­saft: Neh­men Sie ein bis zwei Tee­löf­fel täg­lich zu sich! Zwie­bel­si­rup lässt sich leicht selbst her­stel­len und be­käm­pft Hus­ten, Schnup­fen und Hals­schmer­zen. Ein­fach ei­ne Zwie­bel wür­feln, 1–2 Ess­löf­fel Ho­nig oder Zu­cker hin­zu­fü­gen und in ei­nem Ge­fäß mit De­ckel ver­schlie­ßen. Nach ein paar Stun­den hat sich be­reits Zwie­bel­si­rup ge­bil­det.

Dampf­in­ha­la­ti­on: In­ha­lie­ren Sie Ka­mil­le, äthe­ri­sche Öle oder Koch­salz­lö­sung, um Ih­ren Schnup­fen zu lin­dern! Aber Ach­tung: Asth­ma‑Pa­ti­en­ten soll­ten auf äthe­ri­sche Öle ver­zich­ten, da sie die Atem­we­ge rei­zen kön­nen.

Schlaf­po­si­ti­on: Ist Ih­re Na­sen­at­mung be­hin­dert, soll­ten Sie nachts ei­ne leicht er­hö­hte Lie­ge­po­si­ti­on ein­neh­men.

War­me Milch: War­me Milch mit Ho­nig kann sich eben­so po­si­tiv wie ein Me­di­ka­ment aus­wir­ken. Sie lin­dert den Schnup­fen.

Ab­wehr­kräf­te stär­ken: Es­sen Sie ro­hes Sau­er­kraut, trin­ken Sie ro­te Be­te Saft und es­sen Sie Kiwis und Oran­gen! Der ho­he Vi­ta­min‑C‑Ge­halt in be­stimm­tem Obst und Ge­mü­se un­ter­stützt den Ab­wehr­kampf Ih­res Im­mun­sys­tems.

Na­sen­du­schen: Lin­dern Sie Ih­ren Schnup­fen durch Na­sen­du­schen! Die­se sind in der Apo­the­ke er­hält­lich, wer­den mit ei­ner Salz­lö­sung be­füllt und mehr­mals täg­lich an­ge­wen­det. Sie schwem­men Kei­me aus und die Schleim­häu­te kön­nen ab­schwel­len.

Kal­te Lap­pen: Kal­te Lap­pen auf Na­cken und Stirn kön­nen Kopf­schmer­zen lin­dern! Auch Pfef­fer­minz­öl auf den Schlä­fen oder ein Tee aus Wei­den­rin­den kön­nen hilf­reich sein.

Ach­tung!

Vie­le Grip­pe‑Pa­ti­en­ten er­hof­fen sich Bes­se­rung durch ein Er­käl­tungs­bad. Auf ein hei­ßes Bad soll­ten Sie je­doch auf je­den Fall so­wohl bei Er­käl­tung als auch bei Grip­pe ver­zich­ten! Die Wär­me be­las­tet Ih­ren an­ge­schla­ge­nen Kör­per nur zu­sätz­lich.

Auch auf Kaf­fee, Al­ko­hol und schwar­zen Tee soll­ten Sie wäh­rend ei­ner In­flu­en­za‑In­fek­ti­on un­be­dingt ver­zich­ten!

Illustration eines Schutzschildes.

Grippe? Ideal abgesichert mit dem DFV-AmbulantSchutz

Ob Grippeschutzimpfung oder 100% Kostenübernahme für gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen bei Arzneimitteln. Mit dem DFV-AmbulantSchutz genießen Sie den besten Grippeschutz.

Jetzt informieren

Was ist Grippe?

Die Grip­pe (In­flu­en­za) ist ei­ne plötz­lich auf­tre­ten­de, welt­weit ver­brei­te­te, fie­ber­haf­te In­fek­ti­ons­krank­heit. Sie wird durch In­flu­en­za-Vi­ren aus­ge­löst und ist hoch­an­ste­ckend. Be­reits ei­nen Tag nach der In­fek­ti­on kön­nen ers­te Krank­heits­symp­to­me auf­tre­ten und die Er­re­ger sind et­wa ei­ne Wo­che lang an­ste­ckend. Da sie in der kal­ten Jah­res­zeit häu­fi­ger aus­bricht, wird sie auch „sai­so­na­le Grip­pe“ ge­nannt. Die „ech­te“ Grip­pe kann auch als aku­te Er­kran­kung der Atem­we­ge be­zeich­net wer­den. Sie hat ei­nen er­heb­lich schwe­re­ren Krank­heits­ver­lauf als die Er­käl­tung (grip­pa­ler In­fekt) und kann im schlimm­sten Fall le­bens­be­droh­lich wer­den.

Wort­her­kunft: Der Be­griff „Grip­pe“ kommt vom fran­zö­si­schen „grip­pe“ und be­deu­tet "Gril­le" oder "Lau­ne". Die­se Be­nen­nung der Krank­heit ist wahr­schein­lich dar­auf zu­rück­zu­füh­ren, dass die Grip­pe plötz­lich und lau­nen­haft aus­bricht.

Der Be­griff „In­flu­en­za“ wird seit dem 18. Jahr­hun­dert ver­wen­det und kommt vom ita­lie­ni­schen Wort „in­flu­en­za“, das "Be­ein­flus­sung" oder "Ein­fluss" be­deu­tet. Ein­fluss be­zieht sich auf den Ein­fluss der Ster­ne und die al­ter­tüm­li­che An­nah­me, dass be­stimm­te Ster­nen­kon­stel­la­ti­o­nen Krank­hei­ten und Seu­chen ver­ur­sa­chen.

Gibt es einen Unterschied zwischen Grippe und Influenza?

Es gibt kei­nen Un­ter­schied zwi­schen Grip­pe und In­flu­en­za. Bei­de Be­grif­fe be­zeich­nen die hoch­an­ste­cken­de In­fek­ti­ons­krank­heit mit In­flu­en­za-Vi­ren. Es gibt ver­schie­de­ne Ar­ten von In­flu­en­za-Vi­ren (Typ A, B, C). Am häu­figs­ten und gleich­zei­tig am ge­fähr­lichs­ten ist das In­flu­en­za-A-Vi­rus. Die­ses ist auf der gan­zen Welt ver­brei­tet und un­ter­liegt ei­ner stän­di­gen Ver­än­de­rung. Auch das In­flu­en­za-B-Vi­rus kann beim Men­schen zu schwe­ren Atem­wegs­er­kran­kun­gen füh­ren. Das Typ-C-Vi­rus ver­ur­sacht bei Er­wach­se­nen eher sel­ten und bei Kin­dern ge­legent­lich schwache Er­kran­kun­gen.

In­flu­en­za-Vi­ren bil­den stän­dig neue Va­ri­an­ten, was es schwie­rig macht, ei­ner In­fek­ti­on vor­zu­beu­gen. Aus die­sem Grund wird der In­flu­en­za-Impf­stoff je­des Jahr neu an­ge­passt.

Gibt es einen Unterschied zwischen Grippe und Erkältung (grippaler Infekt)?

Die Grip­pe (In­flu­en­za) un­ter­schei­det sich vom grip­pa­len In­fekt. Bei ei­nem grip­pa­len In­fekt han­delt es sich nor­ma­ler­wei­se nicht um ei­ne In­fek­ti­on mit dem Grip­pe­vi­rus, son­dern um ei­ne Er­käl­tung, die mit ei­ner aku­ten In­fek­ti­on der obe­ren Atem­we­ge ein­her­geht.  Eben­so wer­den so­wohl die Ma­gen-Darm-Grip­pe als auch die Som­mer­grip­pe fälsch­li­cher­wei­se mit der In­flu­en­za gleich­ge­setzt. Ge­ra­de zu Be­ginn der Er­kran­kung ist ei­ne Ab­gren­zung zur Er­käl­tung schwie­rig. Dif­fe­ren­zen zwi­schen In­flu­en­za und ei­ner ge­wöhn­li­chen Er­käl­tung zei­gen sich erst im Ver­lauf und in der Schwe­re der Krank­heit. Ei­ne Er­käl­tung wird von an­de­ren Er­re­gern ver­ur­sacht.

Erreger der Grippe: Influenza A, B und C

Die Grip­pe-Er­re­ger sind wan­del­ba­re In­flu­en­za­vi­ren. Es gibt drei ver­schie­de­ne Vi­rus-Ty­pen, die als In­flu­en­za A, B und C be­zeich­net wer­den.

In­flu­en­za A gilt als ge­fähr­lichs­ter Typ der Grip­pe­vi­ren, der für schwe­re Pan­de­mien und Epi­de­mien mit vie­len To­des­fäl­len ver­ant­wort­lich ist. In­flu­en­za A kann im Ge­gen­satz zu den an­de­ren For­men nicht nur den Men­schen, son­dern auch wei­te­re Säu­ge­tie­re und Vö­gel in­fi­zie­ren. Der ge­fähr­li­che Er­re­ger hat ei­ne sehr ver­än­der­li­che Erb­an­la­ge. Die­se ge­ne­ti­sche Va­ri­a­bi­li­tät macht es mög­lich, dass das Grip­pe­vi­rus die mensch­li­che Im­mun­ab­wehr im­mer wie­der über­win­den kann. Grund­la­ge die­ser tüc­ki­schen Va­ri­a­bi­li­tät sind die Ei­wei­ße an der Vi­rus­ober­flä­che. Sie kön­nen zum ei­nen un­ter­schied­li­che Neu­kom­bi­na­tio­nen bil­den (An­ti­gen-Shift) und zum an­de­ren auch ih­re je­wei­li­ge Struk­tur ver­än­dern (An­ti­gen-Drift). Die­se Vor­gän­ge er­mög­li­chen es den In­flu­en­za-A-Stäm­men, je­des Jahr in ei­ner neu­en Va­ri­an­te zu er­schei­nen und da­mit auch Men­schen zu be­fal­len, die im Jahr zu­vor be­reits ge­impft wur­den oder be­reits an In­flu­en­za er­krankt wa­ren. So­mit be­steht die Not­wen­dig­keit, den Grip­pe­impf­stoff je­des Jahr zu ver­än­dern.

Durch die An­ti­gen-Drift tritt das In­flu­en­za-A-Vi­rus zeit­lich (im Ab­stand von 2–3 Jah­ren) und ört­lich ge­häuft auf. In die­sem Fall spricht man von ei­ner Grip­pe-Wel­le oder auch Grip­pe-Epi­de­mie. In Zeit­ab­stän­den von meh­re­ren Jah­ren brei­tet sich die In­flu­en­za so­wohl länder- als auch kon­ti­nent­über­grei­fend aus. Die Ur­sa­che liegt im An­ti­gen-Shift. Die­se Art der mas­sen­haf­ten Aus­brei­tung be­zeich­net man als Pan­de­mie. Im Un­ter­schied zur In­flu­en­za-Epi­de­mie (Grip­pe­wel­le) ist ei­ne Pan­de­mie nicht ört­lich be­schränkt.

In­flu­en­za B tritt meis­tens bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen auf und nimmt ei­nen deut­lich mil­de­ren Krank­heits­ver­lauf als die In­flu­en­za A.

In­flu­en­za C ist im Ge­gen­satz zu den an­de­ren Vi­ren we­ni­ger pro­ble­ma­tisch. In der Re­gel wird be­reits im Kin­des­al­ter ei­ne Im­mu­ni­tät ge­gen die In­flu­en­za-C-Vi­ren auf­ge­baut.

Wie wird das Grippevirus übertragen?

Die Grip­pe wird haupt­säch­lich durch Tröpf­chen­in­fek­ti­on über­tra­gen. Die Grip­pe­vi­ren be­fin­den sich in win­zi­gen Tröpf­chen, die beim Hus­ten, Nie­sen oder Spre­chen in die Luft ge­lan­gen. Wer die­se Tröpf­chen ein­at­met, kann sich an­ste­cken. Darü­ber hin­aus ist auch ei­ne Schmier­in­fek­ti­on mög­lich, wenn Vi­ren über Hän­de auf Schleim­häu­te ge­lan­gen – zum Bei­spiel beim Hän­de­schüt­teln oder beim Be­rüh­ren von Tür­kli­nken und an­de­ren Ge­gen­stän­den, die mit Vi­ren be­haf­tet sind.

Die An­ste­ckungs­fä­hig­keit be­ginnt meist be­reits ei­nen Tag vor Auf­tre­ten der ers­ten Symp­to­me und hält in der Re­gel et­wa fünf bis sie­ben Ta­ge an. Bei Kin­dern und Men­schen mit ge­schwäch­tem Im­mun­sys­tem kann die An­ste­ckungs­zeit län­ger sein.

Die Grip­pe tritt häu­fig in den Mo­na­ten De­zem­ber bis April auf, mit ei­nem Hö­he­punkt meist zwi­schen Ja­nu­ar und März. Wär­me und Son­nen­licht re­du­zie­ren die Le­bens­fä­hig­keit der Vi­ren, wes­halb sie sich vor al­lem in der kal­ten Jah­res­zeit ver­brei­ten.

Wie kann ich mich gegen Grippe (Influenza) schützen?

Den bes­ten Schutz ge­gen ei­ne Grip­pe­wel­le bie­tet ei­ne ent­spre­chen­de Grip­pe-Imp­fung, die jähr­lich auf­ge­frischt wer­den soll­te. Die Imp­fung er­folgt op­ti­ma­ler­wei­se in den Mo­na­ten Ok­to­ber und No­vem­ber. Der Impf­stoff wird je­des Jahr über­prüft und ge­ge­be­nen­falls an ak­tu­el­le Vi­rus-Va­ri­an­ten an­ge­passt. Ei­ne Grip­pe-Imp­fung ist nicht für je­den Men­schen zwin­gend not­wen­dig, es gibt al­ler­dings be­stimm­te Grup­pen, die be­son­ders ge­fähr­det sind.

Die Stän­di­ge Impf­kom­mis­sion (STI­KO) emp­fiehlt ei­ne Grip­pe­imp­fung für:

  • äl­te­re Men­schen über 60 Jah­re und äl­ter
  • Schwan­ge­re ab dem zwei­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel; bei chro­ni­schen Grund­er­kran­kun­gen schon ab dem ers­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel
  • Kin­der, Ju­gend­li­che und Er­wach­se­ne mit Grund­lei­den (chro­ni­sche Krank­hei­ten der At­mungs­or­ga­ne, Herz-­Kreis­lauf-Er­kran­kun­gen, Le­ber- oder Nie­ren­krank­hei­ten, Dia­be­tes oder an­de­re Stoff­wech­sel­krank­hei­ten, Mul­ti­ple Skle­ro­se, Stö­run­gen des Im­mun­sys­tems, HIV-Infek­ti­on, Tu­mor­er­kran­kun­gen)
  • Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter als auch Be­woh­ner von Al­ten- oder Pfle­ge­hei­men
  • me­di­zi­ni­sches Per­so­nal oder Per­so­nal in Ein­rich­tun­gen mit um­fang­rei­chem Pu­bli­kums­ver­kehr (die An­ste­ckungs­ge­fahr ist hier be­son­ders hoch)
  • Men­schen mit di­rek­tem Kon­takt zu Wild­vö­geln und Ge­flü­gel (die Grip­pe-Imp­fung schützt nicht vor der Vo­gel­grip­pe, kann aber ei­ner gleich­zei­ti­gen In­fek­ti­on durch mensch­li­che Grip­pe­vi­ren und Vo­gel­grip­pe­vi­ren vor­beu­gen)
  • Men­schen, die ei­nem er­höh­ten Ri­si­ko für An­ste­ckung, Er­kran­kun­gen und Kom­pli­ka­tio­nen un­ter­lie­gen.

Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll?

Die Grip­pe-Imp­fung ist die ein­zi­ge Mög­lich­keit einer In­flu­en­za­in­fek­ti­on schüt­zend ent­ge­gen zu wir­ken. Sie ga­ran­tiert al­ler­dings kei­nen Lang­zeit­schutz, son­dern muss je­des Jahr er­neut wer­den, da das Grip­pe-Vi­rus sei­ne Ober­flä­che dau­er­haft ver­än­dert und der Impf­stoff dem­ent­spre­chend an­ge­passt wer­den muss. Durch die Schutz-Imp­fung las­sen sich ca. 90 % al­ler In­flu­en­za-Er­kran­kun­gen ver­mei­den. Bei er­krank­ten Per­so­nen lässt sich da­durch ein mil­de­rer Ver­lauf er­rei­chen.

Der Grip­pe-Imp­fstoff weist kaum Ne­ben­wir­kun­gen auf. In we­ni­gen Fäl­len kön­nen leich­te Haut­rei­zun­gen, Schwel­lun­gen so­wie Schmer­zen an der In­jek­ti­ons­stel­le ent­ste­hen. Au­ßer­dem kann es zu Ab­ge­schla­gen­heit, er­höh­ten Kör­per­tem­pe­ra­tur, Glie­der­schmer­zen und Ma­gen-Darm-Be­schwer­den kom­men. Bei je­dem Mil­lio­ns­ten Ge­impf­ten tritt die neu­ro­lo­gi­sche Er­kran­kungs­form „Guillain-Barré-Syn­drom“ auf.

Wer darf nicht gegen Grippe geimpft werden?

Per­so­nen, die ei­ne Al­ler­gie ge­gen Hüh­ner­ei­weiß ha­ben, soll­ten vor ei­ner Imp­fung Rück­spra­che mit Ih­rem Arzt hal­ten. Da der Impf­stoff Hüh­ner­ei­weiß ent­hält, kann es zu Kom­pli­ka­ti­o­nen kom­men.

Per­so­nen, die zum Zeit­punkt des Impf­ter­mins er­käl­tet sind, soll­ten die Imp­fung bes­ser ver­schie­ben, denn durch den Ein­griff wird das Im­mun­sys­tem ge­schwächt und ist an­fäl­li­ger für an­de­re Krank­heits­er­re­ger.

Ach­tung: Die Grip­pe-Imp­fung schützt Sie nicht vor ei­ner Er­käl­tung!

Ne­ben der Imp­fung ist gründ­li­che Hy­gie­ne zur Vor­beu­gung und auch nach An­ste­ckung, zum Schutz an­de­rer, wich­tig. Be­ach­ten Sie hier­zu fol­gen­de Ver­hal­tens­re­geln:

  • Wa­schen Sie sich mehr­mals täg­lich, sehr gründ­lich die Hän­de mit Was­ser und Sei­fe. Trock­nen Sie die Hän­de nach dem Wa­schen sorg­fäl­tig mit ei­nem sau­be­ren Tuch ab.
  • Ver­mei­den Sie das Be­rüh­ren Ih­rer Schleim­häu­te an Au­gen, Mund und Na­se.
  • Ver­zich­ten Sie bei Grip­pe­wel­len auf das Hän­de­schüt­teln und hal­ten Sie Ab­stand zu nie­sen­den oder hus­ten­den Per­so­nen. Wei­ter­hin soll­ten Sie en­gen Kon­takt zu Er­krank­ten, be­son­ders im häus­li­chen Um­feld, ver­mei­den.
  • Be­de­cken Sie beim Nie­sen und Hus­ten Ih­re Na­se und Ih­ren Mund. Nie­sen und hus­ten Sie hier­zu nicht in die Hand, son­dern z. B. in die Arm­beu­ge.
  • Ver­wen­den Sie Pa­pier­ta­schen­tü­cher an­statt Stoff­ta­schen­tü­cher und ent­sor­gen die­se di­rekt nach der Be­nut­zung.

Ist bei ei­nem Pa­ti­en­ten auf­grund ei­ner Vor­er­kran­kung kei­ne Schutz­imp­fung mög­lich, wen­den man­che Ärz­te Neu­ra­mi­ni­da­se­hem­mer zur Vor­beu­gung ge­gen Grip­pe an. Die­se Me­di­ka­men­te kom­men auch bei Men­schen zum Ein­satz, die auf­grund ei­nes ge­schwäch­ten Im­mun­sys­tems trotz Imp­fung, kei­ne aus­rei­chen­de Im­mu­ni­tät ge­gen die Grip­pe-Vi­ren auf­bau­en kön­nen. Des Wei­te­ren wer­den Neu­ra­mi­ni­da­se­hem­mer me­di­zi­ni­schem Per­so­nal emp­foh­len, wenn noch kein wirk­sa­mer Impf­stoff ge­gen neue Grip­pe­vi­ren ent­wi­ckelt wur­de.

Was sind typische Grippe-Symptome?

Ver­lauf, Dau­er und Schwe­re von Grip­pe-Er­kran­kun­gen kön­nen von Fall zu Fall sehr un­ter­schied­lich sein. Soll­ten kei­ne Kom­pli­ka­ti­o­nen auf­tre­ten, hal­ten die Be­schwer­den in der Re­gel et­wa 5 bis höchs­tens 7 Ta­ge an. Der Krank­heits­ver­lauf kann von be­schwer­de­frei bis hin zum To­des­fall rei­chen.

Bei ei­nem schwe­ren Ver­lauf kann ei­ne Lun­gen­ent­zün­dung, ei­ne Ent­zün­dung des Ge­hirns so­wie des Herz­mus­kels ent­ste­hen. Bei Kin­dern kön­nen sich zu­dem Kom­pli­ka­ti­o­nen in Form von Mit­tel­ohr­ent­zün­dun­gen ent­wi­ckeln.

Ty­pi­sche ers­te Grip­pe-Sym­pto­me:

  • star­kes Krank­heits­ge­fühl
  • plötz­lich auf­tre­ten­des, ho­hes Fie­ber
  • das Fie­ber hält meh­re­re Ta­ge an und schwächt den Er­krank­ten sehr
  • Hals­schmer­zen
  • Hus­ten
  • Schnup­fen, lau­fen­de Na­se

Dar­über hin­aus ver­ur­sacht der Vi­rus-Infekt oft fol­gen­de Sym­pto­me:

  • Schüt­tel­frost
  • star­ke Kopf-, Mus­kel-, Rü­cken- und Glie­der­schmer­zen
  • Schmer­zen hin­ter dem Brust­bein
  • Hei­ser­keit
  • Luft­not
  • Übel­keit
  • Ap­pe­tit­lo­sig­keit
  • mas­si­ve Er­schöp­fung

Wie sieht der typische Verlauf aus?

Zunächst äh­neln die ers­ten An­zei­chen ei­ner Grip­pe de­nen ei­ner Er­käl­tung. Gro­ße Un­ter­schie­de zei­gen sich erst im Krank­heits­ver­lauf und in Schwe­re der Er­kran­kung. Ein ers­ter In­di­ka­tor für die ech­te Grip­pe ist der hef­ti­ge und plötz­li­che Be­ginn. Meh­re­re Sym­pto­me tre­ten gleich­zei­tig und in­ten­siv auf, wäh­rend An­zei­chen ei­ner Er­käl­tung sich erst nach und nach ent­wi­ckeln. Bei ei­ner In­flu­en­za kommt es schnell zu ei­nem ty­pi­schen Sym­ptom: das ho­he Fie­ber, wel­ches ei­ne Tem­pe­ra­tur von 39 bis 41 Grad Cel­si­us er­rei­chen kann und ta­ge­lang an­hält. Der Puls geht schnel­ler, es kommt zu Schweiß­aus­brü­chen, ge­stei­ger­ter At­mung, glän­zen­den Au­gen, Schwin­del, Wahr­neh­mungs­stö­run­gen und Ver­wirrt­heit. Wei­ter­hin kann das Fie­ber Krämp­fe aus­lö­sen. Ei­ne mög­li­che The­ra­pie be­steht, nach Rück­spra­che mit dem Arzt, in der Be­hand­lung mit fie­ber­sen­ken­den Me­di­ka­men­ten. Wei­ter­hin för­dert das ge­schwäch­te Im­mun­sys­tem von Grip­pe­pa­ti­en­ten die Ent­wick­lung von bak­te­ri­el­len In­fek­ti­o­nen. Es kann so­mit ins­be­son­de­re bei äl­te­ren Men­schen zu Kom­pli­ka­ti­o­nen kom­men. Ent­zün­dun­gen des Ner­ven­sys­tems und Lun­gen­ent­zün­dun­gen sind mög­li­che Fol­gen.

Wie lange dauert eine Grippe (Influenza)?

In der Re­gel dau­ert ei­ne ech­te Grip­pe nicht län­ger als 2 Wo­chen, es sei denn, es ent­wi­ckelt sich ei­ne Bak­te­ri­en-In­fek­ti­on an der bei In­flu­en­za ent­ste­hen­den Schleim­haut­schä­di­gung. In die­sem Fall kann es zu Kom­pli­ka­ti­o­nen kom­men, die ei­ne län­ge­re Krank­heits­pha­se nach sich zie­hen.

Wie lange ist Grippe (Influenza) ansteckend?

Der Vi­rus-Infekt ist schon wäh­rend der In­ku­ba­ti­ons­zeit, al­so dem Zeit­raum zwi­schen In­fek­ti­on und Aus­bruchs ei­ner Er­kran­kung, an­ste­ckend. Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt bei ei­ner Grip­pe ein paar Stun­den bis drei Ta­ge. Nach Aus­bruchs der In­flu­en­za be­steht die Ge­fahr ei­ner An­ste­ckung dann noch et­wa drei bis fünf Ta­ge. Kin­der kön­nen das Vi­rus so­gar bis zu sie­ben Ta­ge nach Auf­tre­ten der ers­ten Sym­pto­me wei­ter­ge­ben.

Grippe (Influenza): Diagnose

Da die Sym­pto­me ei­ner sai­so­na­len In­flu­en­za im An­fangs­sta­di­um de­nen ei­ner ge­wöhn­li­chen Er­käl­tung sehr ähn­lich sind, ist die Dia­gno­se nicht im­mer ganz ein­fach. Ei­ne kör­per­li­che Un­ter­su­chung so­wie die Krank­heits­ge­schich­te (Ana­me­se) lie­fern ers­te wich­ti­ge Hin­wei­se.

Ist dem be­han­deln­den Arzt be­reits be­kannt, dass sich ei­ne Grip­pe-Wel­le in der Re­gi­on aus­ge­brei­tet hat, kann die In­flu­en­za meis­tens oh­ne La­bor­dia­gnos­tik dia­gno­sti­ziert wer­den. Ver­läuft die Grip­pe al­ler­dings schwer (z. B. we­gen ei­ner Grund­er­kran­kung) und birgt da­mit das Ri­si­ko für Kom­pli­ka­ti­o­nen, sind La­bor­un­ter­su­chun­gen sinn­voll.

Für die La­bor­un­ter­su­chun­gen wird ei­ne Blut­pro­be ent­nom­men. Mit Hil­fe ei­ner Blut­un­ter­su­chung ist ein Test auf An­ti­kör­per ge­gen das In­flu­en­za-Vi­rus mög­lich. Die­se sind al­ler­dings erst bis zu 14 Ta­ge nach An­ste­ckung si­cher nach­weis­bar. In sel­te­nen Fäl­len (z. B. bei vor­be­ste­hen­der Lun­gen­er­kran­kung) wird auch der Spei­chel des Pa­ti­en­ten un­ter­sucht. Die La­bor­un­ter­su­chun­gen die­nen nicht nur der ein­zel­nen Dia­gno­se. Sie die­nen auch der Da­ten-Er­fas­sung zum Ver­lauf ei­ner ak­tu­el­len Grip­pe­wel­le. So kön­nen die zir­ku­lie­ren­den Vi­rus­va­ri­an­ten so­wie die Wirk­sam­keit der ak­tu­el­len Grip­pe­imp­fung do­kumen­tiert wer­den.

Be­steht die In­flu­en­za-Er­kran­kung be­reits seit län­ge­rer Zeit oder be­steht Ver­dacht auf ei­ne Lun­gen­ent­zün­dung, kann auch ei­ne Rönt­gen­auf­nah­me vom Brust­korb hilf­reich sein. Um si­cher­zu­ge­hen, dass die In­flu­en­za für die Er­kran­kung der Atem­we­ge ver­ant­wort­lich ist, kann au­ßer­dem ei­ne Lun­gen­funk­ti­ons­prü­fung, ei­ne Bron­cho­skop­ie oder Com­pu­ter­to­mo­gra­phie zum Ein­satz kom­men.

Wie sieht die Behandlung einer Grippe (Influenza) aus?

Die The­ra­pie der Grip­pe hängt da­von ab, ob die Er­kran­kung als mild oder schwer ein­ge­stuft wird und, ob ei­ne zu­sätz­li­che In­fek­ti­on mit Bak­te­ri­en vor­liegt. In vie­len Fäl­len kön­nen Pa­ti­en­ten le­dig­lich durch ei­ne symp­to­ma­ti­sche Be­hand­lung ver­su­chen, die Be­schwer­den der Krank­heit zu lin­dern. Je nach Fall ist es bei ei­ner Vi­rus­grip­pe rat­sam, nach Rück­spra­che mit dem be­han­deln­den Arzt, spe­zi­el­le Grip­pe­mit­tel ein­zu­set­zen.

Bei mil­dem Krank­heits­ver­lauf der Grip­pe sind Me­di­ka­men­te ge­gen Vi­ren oder ver­schrei­bungs­pflicht­i­ge Arz­nei­en nicht not­wen­dig. Zur Lin­de­rung der Sym­pto­me emp­feh­len sich dann schmerz­lin­dern­de und fie­ber­sen­ken­de Me­di­ka­men­te (z. B. Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re). Die An­wen­dung von Hus­ten­säf­ten und Na­sen­trop­fen kann, je nach auf­tre­ten­den Be­schwer­den, eben­falls hilf­reich sein.

Bei ei­ner schwe­ren Grip­pe ist es rat­sam, spe­zi­el­le Me­di­ka­men­te an­zu­wen­den:

  • Vi­ro­sta­ti­ka: Die Be­hand­lung mit Vi­ro­sta­ti­ka (z. B. Neu­ra­mi­ni­da­se­hem­mers) soll­te am bes­ten in­ner­halb der ers­ten 48 Stun­den nach Aus­bruchs der Grip­pe be­gin­nen. Die Be­hand­lungs­dau­er be­trägt min­des­tens 5 Ta­ge. Die­se Me­di­ka­men­te wir­ken ge­gen die Vi­ren, in­dem sie de­ren Aus­brei­tung im gan­zen Kör­per hem­men. Neu­ra­mi­ni­da­se­hem­mer be­kämp­fen das In­flu­en­za-A- und In­flu­en­za-B-Vi­rus, nicht je­doch Typ C.

Um ei­ne Grip­pe ur­säch­lich zu be­han­deln, wer­den die Vi­ro­sta­ti­ka "Za­na­mi­vir" und "Osel­ta­mi­vir" ge­nutzt:

Za­na­mi­vir wird in Form von Pul­ver in­ha­liert. Ei­ne mög­li­che Ne­ben­wir­kung be­steht in ei­ner krampf­ar­ti­gen Ver­en­gung der Atem­we­ge (Bron­cho­spas­men), was vor al­lem bei Men­schen mit ei­ner chro­ni­schen Lun­gen­er­kran­kung vor­kom­men kann.

Osel­ta­mi­vir wird oral ein­ge­nom­men. Bei et­wa je­dem zehn­ten Pa­ti­en­ten löst die­ses Grip­pe­mit­tel Ne­ben­wir­kun­gen im Ma­gen-Darm-Trakt aus wie z. B. Übel­keit und Er­bre­chen. Der Nut­zen des Me­di­ka­ments ist um­strit­ten, da Osel­ta­mi­vir die Dau­er der In­flu­en­za nur ge­ring­fü­gig ver­kürzt und sich nicht mit Si­cher­heit sa­gen lässt, dass das Kom­pli­ka­ti­ons- oder Über­tra­gungs­ri­si­ko da­durch ab­nimmt. Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) emp­fiehlt Osel­ta­mi­vir nur als Er­gän­zungs­mit­tel für Pa­ti­en­ten mit schwe­rer Grip­pe im Kran­ken­haus.

Aman­ta­din ist ein wei­te­res Vi­ro­sta­ti­kum, das frü­her oft zur Be­hand­lung der In­flu­en­za ein­ge­setzt wur­de. Die­ses Mit­tel ge­hört al­ler­dings nicht zu den Neu­ra­mi­ni­da­se­hem­mern, son­dern zu den zyk­li­schen Ami­nen und wirkt le­dig­lich ge­gen In­flu­en­za-A-Vi­ren. Es kann die Dau­er des Fie­bers um ei­nen Tag ver­kür­zen. Ärz­te wen­den Aman­ta­din heu­te­zu­ta­ge je­doch nicht mehr zur Be­hand­lung der Grip­pe an, denn es ver­ur­sacht hef­ti­ge Ne­ben­wir­kun­gen (z. B. Durch­fall, De­pres­sion, epi­lep­ti­sche An­fäl­le). Des Wei­te­ren wer­den Grip­pe­vi­ren sehr schnell re­sis­tent da­ge­gen.

  • An­ti­bio­ti­ka: Bei der vi­rus­be­ding­ten In­flu­en­za ist ei­ne Be­hand­lung mit An­ti­bio­ti­ka wir­kungs­los, denn die­se wir­ken nur ge­gen Bak­te­ri­en. Ent­steht ne­ben der In­flu­en­za zu­sätz­lich ei­ne Bak­te­ri­en-In­fek­ti­on (z. B. Lun­gen­ent­zün­dung), muss die­se al­ler­dings mit An­ti­bio­ti­ka be­han­delt wer­den.

Be­hand­lung bei Kin­dern

Wäh­rend die Be­hand­lung mit Sa­li­cy­la­ten (z. B. ASS) bei Er­wach­se­nen un­be­denk­lich ist, dür­fen die­se Mit­tel bei Vi­rus-Infek­ten im Kin­des­al­ter kei­nes­falls ein­ge­setzt wer­den. Kin­der kön­nen da­durch ein Re­ye-Syn­drom ent­wi­ckeln. Das Re­ye-Syn­drom ist ei­ne le­bens­be­droh­li­che Krank­heit, die zu Hirn- und Le­ber­schä­den führt. Im Früh­sta­di­um ist die Er­kran­kung zwar noch heil­bar – in ei­ner spä­te­ren Pha­se en­det sie al­ler­dings in ca. 70 % der Fäl­le töd­lich. Soll­te Ihr Kind dau­er­haft Sa­li­cy­la­te ein­neh­men, ist ei­ne re­gel­mä­ßi­ge Grip­pe­imp­fung un­be­dingt not­wen­dig.

Be­hand­lung in der Schwan­ger­schaft

Wäh­rend ei­ner Schwan­ger­schaft ist das Im­mun­sys­tem der wer­den­den Mut­ter ge­schwächt und sie ist emp­fäng­li­cher für Krank­heits­er­re­ger. Schwan­ge­re un­ter­lie­gen bei ei­ner Er­kran­kung mit Grip­pe so­mit ei­nem hö­he­ren Ri­si­ko für Kom­pli­ka­ti­o­nen. Zu­dem kann es da­durch zu Wachs­tums­ver­zö­ge­run­gen beim un­ge­bo­re­nen Kind kom­men und das Ri­si­ko für Früh- oder Fehl­ge­bur­ten ist stark er­höht. Die Be­hand­lung kon­zen­triert sich vor al­lem auf die Lin­de­rung der Be­schwer­den. An­ti­vi­ra­le Me­di­ka­men­te kom­men nur sel­ten zum Ein­satz. Häu­fi­ger wer­den schmerz­stil­len­de und fie­ber­sen­ken­de Me­di­ka­men­te wie Pa­ra­ce­ta­mol ge­gen Kopf­schmer­zen emp­foh­len. Die Ein­nah­me soll­te je­doch im­mer nur nach Rück­spra­che mit dem Arzt er­fol­gen.

Wäh­rend und auch noch nach ei­ner aku­ten Grip­pe-Er­kran­kung soll­ten Sie sich als Er­krank­te ab­so­lu­te Bett­ru­he gön­nen. Es gilt, sich kör­per­lich zu scho­nen und kei­nen Sport zu be­trei­ben, bis die In­flu­en­za voll­kom­men aus­ku­riert ist.

Mögliche Komplikationen bei Grippe (Influenza)

Kommt zur Vi­rus-In­fek­ti­on ei­ne bak­te­ri­el­le In­fek­ti­on hin­zu, führt das im wei­te­ren Ver­lauf der Grip­pe mög­li­cher­wei­se zu un­an­ge­neh­men Kom­pli­ka­ti­o­nen. Die Zwei­tin­fek­ti­on kann durch fol­gen­de Bak­te­ri­en ent­ste­hen:

  • Hae­mo­phi­lus in­flu­en­zae
  • Sta­phy­lo­kok­ken
  • Strepto­kok­ken
  • Pneu­mo­kok­ken

Ei­ne In­fek­ti­on mit die­sen Bak­te­ri­en be­güns­tigt ei­ne Lun­gen-, Mit­tel­ohr- oder Herz­mus­kel­ent­zün­dung. Ei­ne Lun­gen­ent­zün­dung kann bei gleich­zei­ti­ger In­flu­en­za Lun­gen­ab­sze­sse ent­wi­ckeln, die sich ge­fähr­lich auf das Herz-Kreis­lauf-Sys­tem aus­wir­ken. So kommt es z. B. zu:

  • Herz­rhyth­mus­stö­run­gen
  • Herz­in­su­ffi­zi­enz
  • Lun­gen­ödem
  • Kreis­laufschock
  • le­bens­be­droh­li­che Ge­hirn­ent­zün­dung (En­ze­pha­li­tis)

Es gibt be­stimm­te Per­so­nen­grup­pen, für die das Ri­si­ko ei­ner Zwei­tin­fek­ti­on und da­mit ver­bun­de­ner Kom­pli­ka­ti­o­nen be­son­ders hoch ist. Zu die­sen ge­hö­ren:

  • Klein­kinder
  • äl­te­re Men­schen
  • Schwan­ge­re Frau­en
  • Men­schen mit ge­schwäch­ter I­mmun­ab­wehr
  • Men­schen mit chro­nisch­er Atem­wegs­er­krankung

Wie ist die aktuelle Grippe-Situation?

Die Grip­pe­wel­le 2017/18

Die Grip­pe­wel­le 2017/18 hat nach An­ga­ben des Ro­bert-Koch-In­sti­tuts in der 52. Ka­len­der­wo­che 2017 be­gon­nen und zählt ins­ge­samt 3736 In­flu­en­za-Fäl­le, von de­nen rund ein Drit­tel hos­pi­ta­li­siert war. Die Ak­ti­vi­tät der aku­ten Atem­wegs­er­kran­kun­gen durch das Vi­rus ist in der 2. Ka­len­der­wo­che im Jahr 2018 deutsch­land­weit ge­sun­ken. Trotz­dem lässt die Grip­pe-Sai­son 2017/18 ins­ge­samt 14 To­des­fäl­le ver­mel­den, von de­nen 6 mit In­flu­en­za B in­fi­ziert wa­ren. Ein Groß­teil der Pa­ti­en­ten (79 Pro­zent) war 60 Jah­re oder äl­ter. Seit der 40. Mel­de­wo­che im Jahr 2017 wur­den ins­ge­samt 6.433 In­flu­en­za­in­fek­tio­nen be­stä­tigt. Die Grip­pe-Sai­son 2017/2018 war da­mit die schlimms­te seit 2001.

In der der be­schrie­be­nen Grip­pe-Sai­son be­stand noch kei­ne ver­bind­li­che Vor­ga­be, ob bei der Grip­pe-Schutz­imp­fung ein Drei­fach- oder Vier­fach-Imp­fstoff ein­zu­set­zen ist. Lei­der ver­ur­sach­te je­doch ein In­flu­en­za-B-Stamm aus der Ya­ma­ga­ta-Li­nie, der nur im Vier­fach-Imp­fstoff ent­hal­ten war, ei­nen Groß­teil der In­fek­tio­nen. Die Drei­er-Kom­bi­na­ti­on be­wirk­te kei­ne Im­mu­ni­tät. So­mit lag der Impf­schutz ge­gen den Ya­ma­ga­ta-Stamm nur bei ei­nem ein­zi­gen Pro­zent.

Die Grip­pe­wel­le 2018/19

In der Sai­son 2018/2019 be­stand die Vor­ga­be, Ri­si­ko­grup­pen nur mit dem Vier­fach-Imp­fstoff zu be­han­deln. Die In­flu­en­za-Ak­ti­vi­tät war ins­ge­samt mä­ßig er­höht. Die meis­ten Fäl­le wur­den im Sü­den des Lan­des und in der Mit­te Deutsch­lands ge­mel­det (Bay­ern, Ba­den-Würt­tem­berg, Rhein­land-Pfalz, Hes­sen, Saar­land und Nord­rhein-West­fa­len). Im Os­ten und Nor­den war die Ak­ti­vi­tät der Grip­pe-Vi­ren laut Ro­bert-Koch-In­sti­tut ge­ring er­höht.

Die Grip­pe­wel­le 2020

In der zwei­ten Ka­len­der­wo­che des Jah­res 2020 wur­den laut An­ga­ben des Ro­bert-Koch-In­sti­tuts ins­ge­samt 2.821 Fäl­le von In­flu­en­za la­bor­diag­nos­tisch be­stä­tigt. Der deut­li­che An­stieg zur Vor­wo­che deu­tet auf den Be­ginn der Grip­pe­wel­le 2020 in Deutsch­land hin. Nor­ma­ler­wei­se brei­tet sich die sai­so­na­le Grip­pe­wel­le zwi­schen den Mo­na­ten De­zem­ber bis April aus. Die­se Ent­wick­lung ist 2019/20 ver­zerrt. Der Grund hier­für liegt im zu war­men Win­ter. Im De­zem­ber 2019 wur­den in Tei­len Deutsch­lands teil­wei­se Tem­pe­ra­tu­ren von bis zu 19,7 Grad Cel­si­us ge­mes­sen. Die­se war­men Tem­pe­ra­tu­ren in den Win­ter­mo­na­ten tra­ten ge­paart mit ex­trem kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren auf. Die mas­si­ven Schwan­kun­gen wir­ken sich auf den mensch­li­chen Kör­per aus. Das Im­mun­sys­tem ist so an­fäl­li­ger für In­flu­en­za-Vi­ren.

Die Grip­pe­wel­le 2023/24

Für die Grip­pe­sai­son 2023/2024 hof­fen Me­di­zi­ner auf ei­ne hö­he­re Impf­be­reit­schaft als in den Jah­ren zu­vor. Grip­pe­impf­stof­fe sind be­reits ver­füg­bar, da es im Spät­som­mer 2023 be­reits un­ge­wohnt ho­he In­flu­en­za-Fall­zah­len gibt. Nach den Pan­de­mie-Jah­ren sind die Im­mun­sys­te­me vie­ler Men­schen ge­schwächt. Es ist des­halb be­son­ders wich­tig, sich imp­fen zu las­sen, um Ihr Im­mun­sys­tem auch für die kom­men­de Grip­pe­sai­son 2023/24 zu stär­ken. Des Wei­te­ren war­nen Ärz­te da­vor, dass die Grip­pe­sai­son die­ses Jahr vor al­lem Kin­der be­tref­fen kön­n­te. Zu die­ser An­nah­me kom­men Ex­per­ten, nach­dem sie wie je­des Jahr ei­nen Blick auf die Süd­halb­ku­gel wer­fen. Dort neigt sich die Grip­pe­sai­son lang­sam dem En­de zu. In Aus­tra­li­en bei­spiels­wei­se er­krank­ten Kin­der und Ju­gend­li­che be­son­ders häu­fig. Vie­le hat­ten laut „Guar­di­an“ mit schwe­ren Sym­pto­men zu kämp­fen und muss­ten sta­tio­när auf ei­ner In­ten­siv­sta­ti­on be­treut wer­den. Auf­grund des­sen rät das RKI zu Grip­pe­imp­fun­gen – be­son­ders, wenn Sie zu ei­ner Ri­si­ko­grup­pe ge­hö­ren. Mit­hil­fe der be­reits ex­is­tie­ren­den Imp­fung kön­nen schwe­re Krank­heits­ver­läu­fe ver­hin­dert und die Ver­brei­tung des Vi­rus ein­ge­dämm­t wer­den.

Wie kann ich mich umfassend gegen Grippe-Viren schützen?

Ne­ben der Grip­pe­imp­fung kann ei­ne zu­sätz­li­che Pneu­mo­kok­ken-Schutz­imp­fung für be­stimm­te Per­so­nen sinn­voll sein, da die­se ei­ne Lun­gen­ent­zün­dung durch Pneu­mo­kok­ken ver­hin­dern kann.

Die Pneu­mo­kok­ken-Imp­fung wird emp­foh­len für:

  • Älte­re Men­schen ab dem 60. Le­bens­jahr
  • Säug­lin­ge bis zum 24. Le­bens­mo­nat
  • Kin­der, Ju­gend­li­che und Er­wach­se­ne mit schwe­rer Grund­er­kran­kung

Wenn Sie Ih­re Ge­sund­heit durch um­fas­sen­de Schutz­imp­fun­gen si­cher­stel­len wol­len, pro­fi­tie­ren Sie von dem DFV-Am­bu­lant­Schutz. Die Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rung über­nimmt nicht nur die Kos­ten für al­le Schutz­imp­fun­gen, die die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on am Ro­bert Koch-In­sti­tut (STIKO) emp­fiehlt. Der DFV-Am­bu­lant­Schutz leis­tet auch für wei­te­re sinn­vol­le Schutz­imp­fun­gen und Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen. Der Ver­si­che­rungs­schutz ge­währ­leis­tet die Über­nah­me Ih­rer ge­setz­li­chen Zu­zah­lun­gen so­wie Schutz­imp­fun­gen als Pro­phy­la­xe für Aus­lands­rei­sen.

Bei der Deut­schen Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung er­hal­ten Sie 100 % Kos­ten­er­stat­tung für am­bu­lan­te Be­hand­lun­gen, ganz ein­fach und ver­nünf­tig.

Im Ernstfall ideal abgesichert

Verläuft die Grippe schwer ist eine stationäre Behandlung häufig die beste Option. Mit dem DFV-KlinikSchutz profitieren Sie von hervorragenden Leistungen zu einem fairen Preis:

  • Chef­arzt­be­hand­lung
  • Frei­er Kran­ken­haus­aus­wahl
  • Ein­bett­zim­mer
  • Keine War­te­zeit

Jetzt informieren

Eine Ärztin mit Stethoskop und verschränkten Armen. © Artmim

FAQ zum Thema Grippe Häufige Fragen

  • Er­fah­rungs­ge­mäß be­ginnt ei­ne Grip­pe­wel­le meis­tens im Ja­nu­ar und dau­ert 3-4 Mo­na­te an. Au­ßer­halb die­ser Zeit wer­den nur sehr we­ni­ge Fäl­le be­o­bach­tet.

  • Der Ver­lauf ei­ner Grip­pe­sai­son lässt sich nicht ge­nau vor­her­sa­gen. Die Zahl der Er­krank­ten, die Zahl der To­des­fäl­le so­wie die Häu­fig­keit der In­flu­en­za-Sub­ty­pen oder Li­ni­en kann von Sai­son zu Sai­son un­ter­schied­lich sein. Al­ler­dings kön­nen Hin­wei­se über ei­ne be­vor­ste­hen­de Sai­son im ei­ge­nen Land ge­won­nen wer­den, wenn die Grip­pe­wel­le in Nach­bar­län­dern be­reits be­gon­nen hat. Aus die­sem Grund ver­öf­fent­licht die Ar­beits­ge­mein­schaft In­flu­en­za (AGI) re­gel­mä­ßig ei­nen Wo­chen­be­richt über die Si­tu­a­ti­on in Eu­ro­pa.

  • Wäh­rend ei­ner sai­so­na­len Grip­pe­wel­le er­kran­ken deutsch­land­weit zwi­schen 2 und 10 Mil­lio­nen Men­schen an In­flu­en­za. Die Zahl der In­fek­ti­o­nen liegt schätz­ungs­wei­se bei 5 - 20 % der ge­sam­ten Be­völ­ke­rung (nicht je­der In­fi­zier­te er­krankt auch). In Deutsch­land wä­ren das 4 bis 16 Mil­lio­nen Men­schen.

  • Er­krank­te kön­nen an­de­re Men­schen an­ste­cken, so­lan­ge sie ver­meh­rungs­fä­hi­ge Vi­ren aus­schei­den. Et­wa 4-5 Ta­ge nach Auf­tre­ten der ers­ten Sym­pto­me hat sich die Men­ge der In­flu­en­za­vi­ren re­du­ziert. Bei Kin­dern und schwe­rem Krank­heits­ver­lauf kann die Aus­schei­dungs­dau­er je­doch auch 7 Ta­ge be­tra­gen. Die Vi­rus­aus­schei­dung ist bei je­dem Pa­ti­en­ten auch schon wäh­rend der In­ku­ba­ti­ons­zeit, al­so vor Auf­tre­ten ers­ter Sym­pto­me, mög­lich.

  • Grip­pe wird ge­fähr­lich, wenn ei­ne In­flu­en­za-Pan­de­mie auf­tritt, al­so ein "neu­es" In­flu­en­za­vi­rus im Um­lauf ist oder wenn Kom­pli­ka­ti­o­nen auf­tre­ten. Mög­li­che, le­bens­be­droh­li­che Kom­pli­ka­ti­o­nen be­ste­hen in: Herz­mus­kel-Ent­zün­dung des Herz­mus­kels (My­o­kar­di­tis), Ge­hirn-Ent­zün­dung (En­ze­pha­li­tis), Er­re­ger wie Pneu­mo­kok­ken oder Sta­phy­lo­kok­kus au­re­us (lö­sen Lun­gen- oder Mit­tel­ohr­ent­zün­dun­gen). Ge­fähr­det sind vor al­lem Men­schen mit ge­schwäch­tem Im­mun­sys­tem so­wie chro­nisch Kran­ke.

  • In­flu­en­za­vi­ren kön­nen töd­li­che Kom­pli­ka­ti­o­nen wie Lun­gen-, Herz­mus­kel- oder Ge­hirn­ent­zün­dung ver­ur­sa­chen.

    • Per­so­nen ab 60 Jah­re
    • Schwan­ge­re
    • Per­so­nen mit er­höh­ter ge­sund­heit­li­cher Ge­fähr­dung in­fol­ge ei­nes Grund­lei­dens (chro­ni­sche Krank­hei­ten der At­mungs­or­ga­ne, Herz- oder Kreis­lauf­krank­hei­ten, Le­ber- oder Nie­ren­krank­hei­ten, Dia­be­tes oder an­de­re Stoff­wech­sel­krank­hei­ten, Mul­ti­ple Skle­ro­se, HIV)
    • Be­woh­ner von Al­ters- oder Pfle­ge­hei­men
    • Per­so­nen, die als mög­li­che In­fek­ti­ons­quel­le im sel­ben Haus­halt le­ben­de oder von ih­nen be­treu­te Ri­si­ko­per­so­nen ge­fähr­den kön­nen
    • me­di­zi­ni­sches Per­so­nal
    • Per­so­nen in Ein­rich­tun­gen mit um­fang­rei­chem Pu­bli­kums­ver­kehr
    • Per­so­nen mit di­rek­tem Kon­takt zu Ge­flü­gel und Wild­vö­geln
  • Die jähr­li­che In­flu­en­za­wel­le ist in Deutsch­land er­fah­rungs­ge­mäß nach der Jah­res­wen­de zu er­war­ten. Nach der Imp­fung dau­ert es 10 bis 14 Ta­ge, bis sich der Impf­schutz voll­stän­dig auf­baut. Um recht­zei­tig ge­schützt zu sein, wird emp­foh­len, sich im Ok­to­ber oder No­vem­ber imp­fen zu las­sen. Hält die Grip­pe­wel­le län­ger an, kann es auch durch­aus sinn­voll sein, ei­ne ver­säum­te Imp­fung noch nach­zu­ho­len.

  • Bei ge­sun­den Kin­dern, Ju­gend­li­chen und Er­wach­se­nen ist in der Re­gel nicht mit ei­nem er­höh­ten Ri­si­ko für schwe­re Krank­heits­ver­läu­fe zu rech­nen. Wenn man aber selbst viel Kon­takt zu Ri­si­ko­grup­pen hat oder ge­fähr­de­te Per­so­nen im Um­feld an­ste­cken kön­nte, ist ei­ne Grip­pe-Schutz­imp­fung durch­aus sinn­voll.

  • An­ti­bio­ti­ka sind nicht für die Be­hand­lung von Vi­ren ge­eig­net und dem­ent­spre­chend wir­kungs­los bei der vi­rus­be­ding­ten In­flu­en­za. An­ti­bio­ti­ka wir­ken le­dig­lich ge­gen Bak­te­ri­en. Ent­steht ne­ben der Grip­pe ei­ne zu­sätz­li­che Bak­te­ri­en-Infek­ti­on (z. B. Lun­gen­ent­zün­dung), kön­nen An­ti­bio­ti­ka hel­fen.

  • Ein wich­ti­ges Un­ter­schei­dungs­merk­mal zwi­schen Grip­pe undCo­ro­na ist die Ge­schwin­dig­keit, mit der sich die Er­kran­kun­gen ent­wi­ckeln. Grip­pe­sym­pto­me tre­ten in den meis­ten Fäl­len schlag­ar­tig auf, wäh­rend sich Co­ro­na eher lang­sam über meh­re­re Ta­ge hin­weg ver­schlim­mert. Zu­dem ver­lie­ren vie­le Co­vid-19-In­fi­zier­te ih­ren Ge­schmacks- und Ge­ruchs­sinn. Das kommt bei der Grip­pe sel­te­ner vor und ent­wi­ckelt sich weit­aus schlei­chen­der als beiCo­vid. Zu­dem geht ei­ne Co­ro­na­vi­rus-Infek­ti­on we­sent­lich häu­fi­ger mit Schnup­fen ein­her als ei­ne Grip­pe.

Tipps

Fazit

Eine Grip­pe ist kei­ne harm­lo­se Er­käl­tung, son­dern ei­ne ernst­zu­neh­men­de Vi­rus­in­fek­ti­on mit teils schwe­ren Ver­läu­fen. Ärzt­li­che Be­hand­lung, ge­ziel­te Haus­mit­tel und kon­se­quen­te Hy­gie­ne un­ter­stüt­zen die Ge­ne­sung. Die jähr­li­che Grip­pe­imp­fung, be­son­ders für Ri­si­ko­grup­pen, bleibt der wirk­sam­ste Schutz vor An­ste­ckung und Kom­pli­ka­ti­o­nen.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Alle Angaben ohne Gewähr.

Das könnte Sie auch interessieren

Sie benutzen einen veralteten Browser.
Dieser wird von uns nicht mehr unterstützt.

Browser-Alternativen finden Sie unter anderem hier: