Wurzelbehandlung© Natali Mis

Wurzelbehandlung: Ablauf, Dauer, Kosten

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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Vie­le Men­schen ge­hen erst dann zum Zahn­arzt, wenn sie star­ke Zahn­schmer­zen ha­ben. Dank mo­der­ner Tech­nik und hoch qua­li­fi­zier­ten Me­di­zi­nern ist die Angst vor ei­ner Be­hand­lung je­doch un­be­grün­det. Chi­rur­gi­sche Ein­grif­fe an der Zahn­wur­zel er­mög­li­chen es heu­te so­gar, Zäh­ne zu er­hal­ten, die in ver­gan­ge­nen Zei­ten so­fort ge­zo­gen wur­den.

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Was ist eine Wurzelbehandlung?

Ei­ne Wur­zel­be­hand­lung (auch Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung) ist ei­ne zahn­me­di­zi­ni­sche Me­tho­de, mit der ab­ge­stor­be­ne oder ent­zün­de­te Zäh­ne er­hal­ten wer­den. Die Bak­te­ri­en wer­den mit spe­zi­el­len In­stru­men­ten ent­fernt und die Funk­ti­on des Zah­nes wie­der­her­ge­stellt. Er muss so­mit nicht ge­zo­gen wer­den. Ei­ne er­folg­rei­che Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung kann den Zahn für vie­le Jah­re oder auch Jahr­zehn­te er­hal­ten.

Die Kran­ken­kasse über­nimmt die Kos­ten nur an­tei­lig und un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen. Mit un­se­rer Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung er­hal­ten Sie bis zu 100 % Kos­ten­er­stat­tung bei Wur­zel­ka­nal­be­hand­lun­gen.

Wann ist eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich?

Ei­ne Wur­zel­be­hand­lung, auch Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung ge­nannt, ist häu­fig die letz­te Mög­lich­keit, ei­nen kran­ken oder ver­letz­ten Zahn zu ret­ten. Das Er­geb­nis kann sich meist über vie­le Jah­re hin­weg se­hen las­sen. Angst vor dem Ein­griff muss heu­te nie­mand mehr ha­ben.

Wur­zel­be­hand­lung – wann sie wirk­lich er­for­der­lich ist:

  1. Wur­zel­be­hand­lung bei Zahn­wur­zel­ent­zün­dung
    Grei­fen Bak­te­ri­en die Zahn­sub­stanz an und wer­den nicht recht­zei­tig ge­stoppt, ge­lan­gen sie ins In­ne­re des Zahns und an die Zahn­wur­zel. Die nicht er­kann­te bzw. nicht be­han­del­te Ka­ries führt dann oft zu ei­ner Ent­zün­dung der Zahn­wur­zel. Ei­ne Wur­zel­be­hand­lung kann den er­krank­ten Zahn ret­ten.
  2. Wur­zel­be­hand­lung bei Zahn­er­satz
    Auch dem Ein­set­zen von Zahn­er­satz wie ei­ner Kro­ne oder Zahn­brü­cke kann ei­ne Wur­zel­be­hand­lung vor­aus­ge­hen. Muss der Zahn­arzt sehr viel der Zahn­sub­stanz ab­tra­gen, wird das Zahn­mark teil­wei­se oder so­gar kom­plett frei­ge­legt. Bak­te­ri­en könn­ten nun leicht ein­drin­gen und ei­ne Ent­zün­dung der Zahn­wur­zel ver­ur­sa­chen. Um die­ser mög­li­chen Zahn­wur­zel­ent­zün­dung vor­zu­beu­gen, ent­fernt der Zahn­arzt oft­mals das Zahn­mark kom­plett. Kro­ne bzw. Zahn­brü­cke sind dann län­ger ge­si­chert.

Wie lange dauert eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt?

Ei­ne Sit­zung dau­ert im Durch­schnitt 60 Mi­nu­ten, kann aber auch mehr oder we­ni­ger Zeit in An­spruch neh­men. Die tat­säch­li­che Be­hand­lungs­dau­er hängt vom in­di­vi­du­el­len Fall ab. Zu­nächst kommt es dar­auf an, ob ei­ne Erst- oder Re­vi­sions­be­hand­lung durch­ge­führt wird. Bei ei­ner Re­vi­sions­be­hand­lung lie­gen be­reits wur­zel­ka­nal­be­han­del­te Zäh­ne mit man­gel­haf­ter Wur­zel­fül­lung vor. Wei­ter­hin ist die Dau­er da­von ab­hän­gig, wel­che Be­hand­lungs­tech­nik und wel­che In­stru­men­te zum Ein­satz kom­men. Zu­sätz­li­che Fak­to­ren sind der Ent­zün­dungs- und Zer­stö­rungs­grad des Zah­nes so­wie die Sorg­falt des be­han­deln­den Arz­tes.

In den meis­ten Fäl­len ist ei­ne Sit­zung nicht aus­rei­chend, um die Ka­ries zu ent­fer­nen, die Wur­zel­ka­nä­le zu rei­ni­gen und den hoh­len Zahn mit Kunst­stoff oder Ze­ment zu fül­len. Durch­schnitt­lich sind zwei Be­hand­lungs­ter­mi­ne (oh­ne Dia­gno­stik) not­wen­dig.

Wie ist der Ablauf einer Wurzelbehandlung?

Die Zahn­wur­zel­be­hand­lung ver­folgt das Ziel, ei­nen kran­ken oder be­schä­dig­ten Zahn zu er­hal­ten
(Abb. 1).

Be­vor der Zahn­arzt den Ein­griff vor­nimmt, klärt er in der Re­gel über mög­li­che Ri­si­ken und Fol­gen auf. Ist der Zahn­nerv (Pul­pa) noch ak­tiv, al­so noch nicht ab­ge­stor­ben, wird ei­ne lo­ka­le Be­täu­bung ein­ge­lei­tet. Wäh­rend der Wur­zel­be­hand­lung ver­spürt der Pa­tient al­so kei­ne Schmer­zen. Der Zahn wird nun bis zum Zahn­nerv auf­ge­bohrt, der Nerv wird ent­fernt und die ein­zel­nen Ka­nä­le wer­den mit ei­ner des­in­fi­zie­ren­den Lö­sung ge­spült. Auf die­se Wei­se wer­den Bak­te­ri­en, die sich in den Wän­den ein­ge­nis­tet ha­ben, be­sei­tigt. Der Arzt räumt mit klei­nen Fei­len das In­ne­re des Zah­nes aus (Abb. 2 und 3).

Wurzelbehandlung Ablauf

Wäh­rend der Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung wer­den Rönt­gen­bil­der er­stellt, um Zahn­län­ge und Be­hand­lungs­sta­tus zu be­ur­tei­len. Ist die Ent­zün­dung noch nicht zu weit fort­ge­schrit­ten, kann der Zahn schon in der ers­ten Be­hand­lungs­sit­zung mit dich­tem Füll­ma­te­ri­al ver­schlos­sen wer­den (Abb. 4). Bei re­sis­ten­ten In­fek­tio­nen kann sich die Be­hand­lung über meh­re­re Ter­mi­ne er­stre­cken. In sol­chen Fäl­len wird der Zahn zwi­schen den Ter­mi­nen mit ei­ner me­di­ka­men­tö­sen Ein­la­ge ver­sorgt.

Nach Ab­schluss die­ser Pro­ze­dur wird der wur­zel­be­han­del­te Zahn meis­tens über­kront, da­mit trotz Sub­stanz­ver­lust ein lang­fris­ti­ger Er­halt ge­währ­leis­tet ist (Abb. 5).

Wie lan­ge die Hei­lungs­pha­se dau­ert, ist ab­hän­gig vom Zu­stand des Zah­nes vor der Be­hand­lung. Die Dau­er der Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung selbst kann bis zu drei Stun­den be­an­spru­chen.

Welche Vorteile hat eine Wurzelbehandlung?

  • Der na­tür­li­che Zahn bleibt er­hal­ten und sitzt fest im Kie­fer.
  • Op­tisch un­ter­schei­det sich ein wur­zel­be­han­del­ter Zahn nicht von den an­de­ren na­tür­li­chen Zäh­nen.
  • Auf­wen­di­ger Zahn­er­satz ist nicht not­wen­dig.
  • Der be­han­del­te Zahn eig­net sich her­vor­ra­gend als Stüt­ze, falls zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt ei­ne Brü­cke über be­nach­bar­te Zahn­lück­en not­wen­dig wird.

Was muss ich nach einer Wurzelbehandlung beachten?

Nach der Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung ist der Zahn in der Re­gel schmerz­frei. Da er nun nicht mehr durch­blu­tet wird, ist er auch in­sta­bi­ler ge­wor­den. In den meis­ten Fäl­len wird der be­han­del­te Zahn dann über­kront. Wie ge­nau wei­ter vor­ge­gan­gen wird, das be­spre­chen Arzt und Pa­tient in der Wur­zel­be­hand­lungs­nach­sor­ge.

Schmer­zen müs­sen nicht sein

Ei­ne Zahn­wur­zel­be­hand­lung muss nicht zwang­läu­fig Schmer­zen mit sich brin­gen. Der Fort­schritt in der mo­der­nen Zahn­me­di­zin er­mög­licht heu­te ei­ne weit­ge­hend schmerz­freie Wur­zel­be­hand­lung. Die auf den Pa­tien­ten ab­ge­stimm­te Lo­kal­an­äs­the­sie sorgt von An­fang an da­für, dass der sen­si­ble Zahn­be­reich kei­ne schmerz­haf­ten Emp­fin­dun­gen aus­löst. Für Angst­pa­tien­ten kann zu­sätz­lich auch Lach­gas zur Ent­span­nung ein­ge­setzt wer­den. Soll­te ein Pa­tient wäh­rend der Be­hand­lung den­noch Schmerz emp­fin­den, wird der Zahn­arzt so­fort un­ter­bre­chen und die Nar­ko­se ent­spre­chend an­pas­sen.

Auch Schmer­zen nach ei­ner Zahn­wur­zel­be­hand­lung müs­sen nicht mehr sein. Wur­den al­le Be­rei­che des Zahns bis hin zur Wur­zel­spit­ze gründ­lich von Bak­te­ri­en ge­rei­nigt und wur­de der Zahn an­schlie­ßend gut ver­schlos­sen, soll­ten kei­ne Be­schwer­den fol­gen.

Was soll­te ich nach ei­ner Wur­zel­be­hand­lung ver­mei­den?

Ver­zich­ten Sie auf hei­ße Spei­sen und Ge­trän­ke, so­lan­ge die Be­täu­bung noch wirkt. Un­ter Ein­fluss der Be­täu­bung schätzt man Tem­pe­ra­tu­ren leicht falsch ein und läuft Ge­fahr, sich zu ver­brü­hen. So­bald die Be­täu­bung nach­lässt, dür­fen Sie wie­der wie ge­wohnt al­les es­sen und trin­ken.

Wenn Sie an­sons­ten ge­sund sind und nor­ma­ler­wei­se Sport trei­ben, spricht auch nichts da­ge­gen, nach ei­ner Zahn­wur­zel­be­hand­lung sport­lich ak­tiv zu sein. Sau­na, So­la­ri­um so­wie di­rek­te Son­nen­ein­strah­lung soll­ten zu­nächst ver­mie­den wer­den.

Nach ab­ge­schlos­se­ner Be­hand­lung ist der be­trof­fe­ne Zahn bak­te­ri­en­dicht durch ei­ne Fül­lung ver­schlos­sen und kann wie­der vor­sich­tig be­las­tet wer­den. Er ist al­ler­dings nicht so sta­bil wie ge­sun­de Zäh­ne, wes­halb Sie auf har­te Nah­rungs­mit­tel wie z. B. Nüs­se ver­zich­ten soll­ten.

Was pas­sie­rt, wenn die Be­hand­lung schei­tert?

Bei der Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung han­delt es sich um ei­nen kom­pli­zier­ten Ein­griff, der auf­grund der fein ver­äs­tel­ten Wur­zel­ka­nä­le nicht im­mer glückt. Wur­den Ka­nä­le in der ers­ten Sit­zung nicht aus­rei­chend oder gar nicht ge­rei­nigt oder sind Bak­te­ri­en durch die Fül­lung in das Wur­zel­ka­nal­sys­tem ein­ge­drun­gen, wird ei­ne Re­vi­sions­be­hand­lung (er­neu­te Be­hand­lung) nö­tig. Die­se läuft ähn­lich wie die Erst­be­hand­lung ab, ist al­ler­dings zeit­auf­wän­di­ger. Das al­te Fül­lungs­ma­te­ri­al wird her­aus­ge­holt und Bak­te­ri­en in den Ka­nä­len ggf. mit ei­nem Me­di­ka­ment be­käm­pft. Die Er­folgs­quo­te bei der Re­vi­sion ist ge­rin­ger als bei ei­ner Erst­be­hand­lung.

Welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wur­zel­be­hand­lung oder Zahn zie­hen? Die­se Ent­schei­dung muss nie­mand al­lei­ne tref­fen. Im Ge­spräch mit dem Zahn­arzt wird sich klä­ren, was me­di­zi­nisch sinn­vol­ler ist.

Zahn zie­hen und Im­plan­tat ein­set­zen

Ei­ni­ge Zahn­ärz­te plä­die­ren da­für, den ab­ge­stor­be­nen Zahn durch ein Ke­ra­mik­im­plan­tat zu er­set­zen. Die­ses al­ter­na­tive Ver­fah­ren wird dann ge­wählt, wenn je­mand kei­nen to­ten Zahn im Mund möch­te. So lässt sich ei­ne Zahn­wur­zel­be­hand­lung ver­mei­den und der Zahn wird ent­fernt. Das an­schlie­ßend ein­ge­setz­te Im­plan­tat wird in der ei­ge­nen Zahn­far­be ver­blen­det und ist dann völ­lig un­auf­fäl­lig.

Es lohnt sich auch nach­zu­fra­gen, ob bei ei­ner Wur­zel­be­hand­lung La­ser ein­ge­setzt wer­den. Hier lie­gen im Zu­sam­men­spiel mit ei­nem Spe­zi­al­des­in­fek­ti­ons­pro­gramm und Ni­ckel-Ti­tan­wur­zel­in­stru­men­ten po­si­tive Be­rich­te über die Stei­ge­rung des Hei­ler­folgs vor.

Wur­zel­spit­zen­re­sek­tion

Die Wur­zel­spit­zen­re­sek­tion (WSR) ist ein chi­rur­gi­scher Ein­griff zur Zahn­er­hal­tung. Da­bei wird die Wur­zel­spit­ze ab­ge­tra­gen und das ent­zün­de­te Ge­we­be ent­fernt. Durch den bak­te­ri­en­dich­ten Ab­schluss des Wur­zel­ka­nals wer­den In­fek­tio­nen be­sei­tigt. Vor­aus­set­zung für den Ein­griff ist, dass der Zahn er­hal­tungs­wür­dig ist und so­mit nach der Ope­ra­tion mit ei­ner Fül­lung oder Über­kro­nung blei­bend ver­sorgt wer­den kann.

Hei­lan­äs­the­sie

Trotz Be­hand­lungs­er­fol­ge zählt die Hei­lan­äs­the­sie zu den wis­­sen­schaft­lich um­strit­tens­ten Me­tho­den in der Zahn­me­di­zin, denn die The­ra­pie schlägt nicht bei je­dem Men­schen glei­cher­ma­ßen an. Dies liegt zum ei­nen da­ran, dass sich je­der Pa­tient ana­to­misch und bio­che­misch von an­de­ren un­ter­schei­det. Zum an­de­ren hat je­der Zahn ei­ne in­di­vi­du­el­le Vor­ge­schich­te und weist ei­ne be­stimm­te Aus­gangs­si­tua­tion auf – in­di­vi­du­el­le Be­schwer­de­ur­sa­chen spie­len ei­ne we­sent­li­che Rol­le für die Pro­gno­se und den Er­folg ei­ner Hei­lan­äs­the­sie. Zu­dem ist der Zeit­punkt des Be­hand­lungs­be­ginns ent­schei­dend für den Er­folg der Hei­lan­äs­the­sie. Be­fin­det sich der kran­ke Zahn noch in der re­ver­si­blen, wäss­ri­gen Ent­zün­dungs­pha­se, ist die al­ter­na­tive Me­tho­de er­folg­ver­spre­chend, um ei­ner Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung vor­zu­beu­gen. Da­bei wird ein flüs­si­ges Be­täu­bungs­mit­tel (Hei­lan­äs­the­sie) mit ei­ner Sprit­ze am be­trof­fe­nen Zahn ein­ge­spritzt. Die Schmerz­rei­ze wer­den da­durch un­ter­drückt, der Zahn wird gleich­zei­tig mit Nähr­stof­fen ver­sorgt. Die Be­hand­lung ist bis zu 3 Mal wie­der­hol­bar, wo­bei zwi­schen den ein­zel­nen Be­hand­lun­gen 2 bis 3 Ta­ge lie­gen soll­ten. Be­fin­det sich der be­trof­fe­ne Zahn je­doch schon in der zwei­ten Ent­zün­dungs­pha­se, ist die Hei­lan­äs­the­sie aus­ge­schlos­sen, da der Zahn­nerv (Pul­pa) nicht mehr aus­hei­len kann.

Welche Risiken und Komplikationen gibt es bei einer Wurzelbehandlung?

Auch bei größt­mög­li­cher Sorg­falt kön­nen un­ter Um­stän­den fol­gen­de Ri­si­ken und Kom­pli­ka­tio­nen auf­tre­ten:

  • In­fek­tio­nen
  • Blu­tun­gen
  • Schmer­zen und Schwel­lun­gen
  • In­stru­men­ten­bruch im Wur­zel­ka­nal
  • Ver­let­zun­gen an Kie­fer­höh­le oder Ner­ven
  • Schä­di­gung um­lie­gen­der Zäh­ne
  • Ver­lust des ope­rier­ten Zah­nes
  • Ver­fär­bung des Zahns (durch ver­schie­de­ne Stoff­wech­sel­pro­duk­te oder Ei­sen­ab­la­ge­run­gen aus dem Blut kann sich der Zahn dun­kel fär­ben. Dies ist ge­sund­heit­lich un­be­denk­lich, kann aber kos­me­tisch stö­rend sein. Der Zahn­arzt kann den Zahn dann al­ler­dings auf­hel­len.)

Welche Kosten sind bei einer Wurzelbehandlung zu erwarten?

Eine Wur­zel­be­hand­lung ist auf­wen­dig und ent­spre­chend hoch sind ihre Kos­ten. Sie be­we­gen sich in ei­nem Rah­men von ca. 200 bis 1.000 Eu­ro. Der je­wei­li­ge Be­trag hängt da­von ab, wie kom­plex die Be­hand­lung aus­fällt und mit wel­chen Spe­zi­al­ver­fah­ren ge­ar­bei­tet wird. Aber auch von Zahn­arzt zu Zahn­arzt va­ri­iert der Preis für den chi­rur­gi­schen Ein­griff. Pa­ti­en­ten er­hal­ten in der Re­gel vor der Be­hand­lung ei­ne Über­sicht der ent­ste­hen­den Kos­ten. Ihr kön­nen Sie auch ent­neh­men, wie hoch ein even­tu­el­ler Ei­gen­an­teil aus­fällt.

In­for­ma­tio­nen zur DFV Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung

Zahlt die Krankenkasse die Wurzelbehandlung?

Die Kran­ken­kasse zahlt ei­ne an­ste­hen­de Be­hand­lung nur un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen. Da­bei geht es nicht dar­um, was ei­ne Wur­zel­be­hand­lung kos­ten darf, son­dern um klar de­fi­nier­te Ein­schrän­kun­gen: Die Auf­wen­dun­gen wer­den dann über­nom­men, wenn ein Zahn als er­hal­tens­wür­dig ein­ge­stuft wird. Die Wahr­schein­lich­keit, dass der Zahn durch den Ein­griff tat­säch­lich er­hal­ten wer­den kann, soll­te al­so ab­seh­bar sein. Dies be­deu­tet, dass die Wur­zel­ka­nä­le bis bzw. bis na­he an die Wur­zel­spit­zen ge­rei­nigt und an­schlie­ßend ge­füllt wer­den kön­nen. Für die Wur­zel­be­hand­lung der Ba­cken­zäh­ne gel­ten da­bei fol­gen­de zu­sätz­li­che Be­din­gun­gen: ei­ne ge­schlos­se­ne Zahn­rei­he soll­te er­hal­ten wer­den. Und zwar von der Kie­fer­mit­te bis hin zum be­han­del­ten Zahn. Au­ßer­dem soll­te mit dem Ein­griff ei­ne ein­sei­tig­e Ver­kür­zung der Zahn­rei­he nach hin­ten ver­mie­den wer­den. Trägt der zu be­han­deln­de Zahn ei­nen funk­tions­tüch­ti­gen Zahn­er­satz, ist er eben­falls er­hal­tens­wür­dig.

Tref­fen die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht zu, über­nimmt die Kran­ken­kasse auch nicht die Kos­ten für die Be­hand­lung. Als Kas­sen­leis­tung ist dann le­dig­lich ei­ne Ex­trak­ti­on (Ent­fer­nung des Zahns) vor­ge­se­hen.

Fall­bei­spiel ei­ner Wur­zel­be­hand­lung, bei der die GKV sich an den Kos­ten be­tei­ligt, da der Zahn als be­hand­lungs­wür­dig gilt.

Zur Er­hö­hung des Be­hand­lungs­er­folgs setzt der Zahn­arzt fol­gen­de – weit ver­brei­te­te – Spe­zi­al­ver­fah­ren ein: e­lek­tro­me­tri­sche Län­gen­mes­sung oder An­wen­dung e­lek­tro­phy­si­ka­lisch-che­mi­scher Me­tho­de

Kos­ten Wur­zel­be­hand­lung609,29 €
Über GKV ab­rech­nen­ba­re Leis­tung279,50 €
Ei­gen­an­teil oh­ne Zu­satz­ver­si­che­rung329,79 €
Kos­ten­er­stat­tung durch DFV Zahn­Schutz Ex­klu­siv329,79 €
Ver­blei­ben­der Ei­gen­an­teil0,00 €

Wie hoch ist mein Eigenanteil für eine Wurzelbehandlung?

Auch wenn die Kran­ken­kasse die Kos­ten der Be­hand­lung über­nimmt, müs­sen Pa­tien­ten ei­ne Zu­zah­lung bei Wur­zel­be­hand­lung ein­kal­ku­lie­ren. Der durch­schnitt­li­che Fest­zu­schuss der ge­setz­li­chen Kran­ken­kasse be­läuft sich in der Re­gel auf rund 300 Eu­ro. Der Ei­gen­an­teil bzw. die Zu­zah­lung bei Wur­zel­be­hand­lung für den Pa­tien­ten kann bis zu 500 Eu­ro be­tra­gen. Ob­wohl die Wur­zel­be­hand­lung Kas­sen­leis­tung ist, kön­nen Zahn­ärz­te noch zu­sätz­lich pri­va­te Leis­tun­gen an­bie­ten. Das sind bei­spiels­wei­se e­lek­tro­phy­si­ka­lisch-che­mi­sche Me­tho­den für die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Ka­nä­le oder de­ren e­lek­tro­me­tri­sche Län­gen­be­stim­mung. Kommt ein Ope­ra­tions­mi­kro­skop zum Ein­satz, wird auch dies nach der pri­va­ten Ge­büh­ren­ord­nung für Zahn­ärz­te (GOZ) ab­ge­rech­net. Die Kos­ten müs­sen Sie dann selbst über­neh­men.

Zahnzusatzversicherung für Wurzelbehandlung: Was leistet die DFV?

Pa­tien­ten müs­sen bei Kos­ten­über­nah­me der Wur­zel­be­hand­lung durch ihre Kran­ken­ver­si­che­rung auch ei­nen Ei­gen­an­teil leis­ten. 

Mit dem Stif­tung Wa­ren­test TEST­SIE­GER DFV-Zahn­Schutz Ex­klu­siv (SEHR GUT 0,5) spa­ren Sie sich bis zu 100 % Ih­rer Ei­gen­be­tei­li­gung bei Wur­zel­be­hand­lun­gen. Sie er­hal­ten bis zu 100 % Kos­ten­er­stat­tung für al­le zahn­ärzt­li­chen und kie­fer­or­tho­pä­di­schen Be­hand­lun­gen.

Kurz und knapp zusammengefasst:

  • Mit Wur­zel­be­hand­lung wer­den ab­ge­stor­be­ne oder ent­zün­de­te Zäh­ne er­hal­ten. Die Bak­te­ri­en wer­den mit spe­zi­el­len In­stru­men­ten ent­fernt und die Funk­ti­on des Zah­nes wie­der­her­ge­stellt. Er muss so­mit nicht ge­zo­gen wer­den.
  • Ei­ne Zahn­wur­zel­be­hand­lung muss nicht zwang­läu­fig Schmer­zen mit sich brin­gen. Der Fort­schritt in der mo­der­nen Zahn­me­di­zin er­mög­licht heu­te ei­ne weit­ge­hend schmerz­freie Wur­zel­be­hand­lung.
  • Auch wenn die Kran­ken­kasse die Kos­ten der Be­hand­lung über­nimmt, müs­sen Pa­tien­ten ei­ne Zu­zah­lung ein­kal­ku­lie­ren. Der durch­schnitt­li­che Fest­zu­schuss der ge­setz­li­chen Kran­ken­kasse be­läuft sich auf rund 300 Eu­ro. Der Ei­gen­an­teil kann bis zu 500 Eu­ro be­tra­gen.
  • Mit dem Stif­tung Wa­ren­test Test­sie­ger DFV-Zahn­Schutz spa­ren Sie sich bis zu 100 % Ih­rer Ei­gen­be­tei­li­gung bei Wur­zel­be­hand­lun­gen.
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FAQs zum Thema Zahnwurzelbehandlung

  • Mög­li­che Ent­zün­dungs­zei­chen sind:

    • Heiß- und Kalt­em­pfind­lich­kei­ten
    • Spon­tan­schmerz (vor al­lem nachts)
    • Be­schwer­den beim Auf­biss
    • Klopf­em­pfind­lich­keit bis hin zu po­chen­den Schmer­zen
    • Schwel­lung des um­ge­ben­den Weich­ge­we­bes

    Manch­mal kön­nen auch Kopf- oder Kie­fer­schmer­zen ein Hin­weis für die Not­wen­dig­keit ei­ner Wur­zel­be­hand­lung sein. In vie­len Fäl­len tre­ten je­doch über­haupt kei­ne Be­schwer­den auf und die vom Zahn aus­ge­hen­de Ent­zün­dung im Kno­chen (a­pi­ka­le Os­ti­tis) kommt erst auf dem Rönt­gen­bild zum Vor­schein.

  • Eine Re­vi­si­ons­be­hand­lung wird nö­tig, wenn bei ei­ner Wur­zel­be­hand­lung Bak­te­ri­en im Ka­nal­sys­tem ver­blie­ben sind oder sich im An­schluss neu an­ge­sie­delt ha­ben. In sol­chen Fäl­len wird die Wur­zel­fül­lung voll­stän­dig ent­fernt und das kom­plet­te Ka­nal­sys­tem, in­klu­si­ve bis­her ggf. über­se­he­ner Ka­nä­le, wer­den gründ­lich ge­rei­nigt. Da­nach er­folgt, wie bei der Erst­be­hand­lung, Fül­lung und Ver­schluss.

  • Eine chro­ni­sche In­fek­ti­on ver­läuft häu­fig oh­ne Be­schwer­den und Fol­gen wer­den erst auf dem Rönt­gen­bild er­sicht­lich. Der Kno­chen um die Zahn­wur­zel löst sich auf und ent­wi­ckelt sich zu ei­ner aku­ten Ent­zün­dung mit Schmer­zen, Schwel­lung und Ei­ter­bil­dung.

  • Nein, nicht je­der Zahn kann durch ei­ne Wur­zel­be­hand­lung ge­ret­tet wer­den. Ist der Zahn hoch­gra­dig zer­stört oder liegt ei­ne Frak­tur der Wur­zel vor, kann er nicht mehr res­tau­riert wer­den.

  • Die Er­folgs­chan­cen ei­ner Wur­zel­be­hand­lung sind sehr hoch, wenn der Zahn le­dig­lich ent­zün­det, Zahn­hal­te­ap­pa­rat und Kno­chen aber ge­sund sind. Hat sich die Ent­zün­dung be­reits aus­ge­brei­tet und zu ei­ner Kno­chen­auf­lö­sung (Oti­tis a­pi­ca­lis) ge­führt oder wird der Zahn nach er­folg­rei­cher Be­hand­lung nicht suf­fi­zi­ent res­tau­riert (Teil­kro­ne, Kro­ne), sin­ken die Er­folgs­chan­cen deut­lich.

  • Um lang­fris­tig­en Er­folg si­cher­zu­stel­len, muss der Zahn mit ei­ner ge­eig­ne­ten, fest­sit­zen­den Res­tau­ra­ti­on ver­sorgt wer­den (Over­lay, Teil­kro­ne, Kro­ne). So er­hält der ge­schwäch­te Zahn wie­der die vol­le Kau­kraft und wird vor ei­ner Frak­tur ge­schützt. Um die Le­bens­dau­er des Zahns si­cher­zu­stel­len, soll­ten Pa­tien­ten auf ei­ne gu­te Mund­hy­gie­ne, An­wen­dung von Zahn­sei­de, re­gu­lä­re Be­su­che beim Zahn­arzt und pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gun­gen ach­ten.

  • Um den Hei­lungs­pro­zess zu do­ku­men­tie­ren, wer­den in Ab­stän­den von 3, 6 und 12 Mo­na­ten so­wie da­nach jähr­lich bis zu vier Jah­ren nach der Be­hand­lung, Rönt­gen­bil­der vom wur­zel­be­han­del­ten Zahn an­ge­fer­tigt.

  • Für Angst­pa­tien­ten be­steht die Mög­lich­keit, eine Wur­zel­be­hand­lung un­ter Se­die­rung oder Voll­nar­ko­se zu er­hal­ten.

    • Kalbanter, K et al: (2005): Wurzelbehandlung, in: Handbuch Reflextherapie. (Stand: 26.01.2024).
    • Otto,F (2007): Schmerzen nach Wurzelbehandlung, in: ZWR- das deutsche Zahnärzteblatt. (Stand: 26.01.2024).
    • Dr. med. dent. Mohr, A. (2014): Wurzelbehandlung, in: Dr. Mohr & Kollegen. (Stand: 26.01.2024).
    • Zahnarztpraxis im Lehel: Wurzelkanahlbehandlung (Endodontische Behandlungen) werden bei uns nach neusten Techniken und Standards durchgeführt. In: Zahnarztpraxis im Lehel. (Stand: 26.01.2024).
  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus zahnmedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

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