Frankfurter Rundschau - Sicher auf Reisen

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Der frühe Einstieg in die private Pflegeversicherung sichert langfristig attraktivere Tagegeldhöhen ab.

Stiftung Warentest bescheinigt Auslands-Krankenversicherern Fortschritte in puncto Kundenfreundlichkeit.

Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen sind innerhalb der Europäischen Union und in Ländern mit Sozialversicherungsabkommen eigentlich problemlos versichert. Sie werden im europäischen Ausland aber oft wie Privatversicherte behandelt. Die Überweisung zu privaten Ärzten oder der Transport zum Krankenhaus mit dem Taxi wird dabei schnell zur Kostenfalle.

„Das kann sehr teuer werden, wenn die Behandlungskosten später nicht von der gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland erstattet werden“, sagt Mareke Kortmann vom Europäischen Verbraucherzentrum. Auch in Staaten wie den USA und Australien können sich die Behandlungskosten bei einem Krankenhausaufenthalt schnell auf mehrere tausend Dollar belaufen.

Darum eine Auslandsreise-Krankenversciherung

In Deutschland versichern sich deshalb rund 23 Millionen Menschen zusätzlich mit einer Auslandsreisekrankenversicherung. Die privaten Konzerne bieten Schutz, wenn im Urlaub ein Unfall passiert und ambulante oder stationäre Behandlungen notwendig ist. Ist die angemessene Betreuung vor Ort nicht möglich, sorgen die Versicherer meistens auch für den Krankentransport nach Hause.

Stiftung Warentest hat 46 Jahresverträge über weltweit geltende Auslandsreise-Krankenversicherungen für Einzelpersonen und Familien getestet. Nachzulesen sind die Ergebnisse in der April-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest. Geprüft wurde, in wie weit die Assekuranz bestimmte Behandlungsmethoden oder Medikamente anerkannte und auch bezahlte. Dazu kam der Test auf die Bezahlung des Rücktransports, die Einstufung von Vorerkrankungen und die Übernahme von Kosten in Kriegs- und Pandemiegebieten.

Servicewüste war einmal

Nachdem Stiftung Warentest viele Versicherer in der Vergangenheit wegen des Mangels an Service stark kritisiert hatte, verbesserten sich Anbieter wie ADAC, DFV, Ergo und UKV spürbar. Der ADAC zahlt mittlerweile beispielsweise unbegrenzt, solange der Versicherte im Ausland im Krankenhaus liegt. Früher war nach 120 Tagen Schluss. Ganz oben im Finanztest-Ranking steht der Tarif „RD“ von Ergo-Direkt und der Tochter Neckermann. Sehr gute Tarife bieten auch die Deutsche Familienversicherung DFV, die Huk-Coburg und UKV.

Die Versicherungen sind insgesamt sehr preiswert. Bei den meisten Anbietern können Einzelpersonen für weniger als zehn Euro im Jahr auf den Auslandsschutz bauen. Eine Familie bezahlt zwischen 17,80 und 25 Euro. Senioren werden stärker zur Kasse gebeten. Beim besten Tarif von Ergo bezahlen Menschen über 69 Jahre 29,90 Euro. HanseMerkur verlangt ab dem 75 Lebensjahr für den Tarif RKJ 39 Euro.

Besteht für ein Land eine Reisewarnung, etwa wegen Seuchengefahr oder Bürgerkrieg, bezahlen die meisten Versicherer nicht mehr. Lediglich der Ergo-Tarif und die Angebote der Düsseldorfer und Nürnberger leisten trotzdem umfassenden Schutz.

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