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Toxoplasmose Ursachen, Symptome, Therapie

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

To­xo­plas­mo­se wird durch Pa­ra­si­ten ver­ur­sacht. Die In­fek­ti­ons­krank­heit ver­läuft in den meis­ten Fäl­len un­be­merkt. Al­ler­dings kann sie bei Men­schen mit ge­schwäch­tem Im­muns­ys­tem oder Schwan­ge­ren, die sich erst­mals in­fi­zie­ren, ei­nen erns­ten Ver­lauf neh­men.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Toxoplasmose ist eine Parasiteninfektion, meist übertragen durch rohes Fleisch oder Katzenkot.
  • Gesunde bemerken sie oft nicht, für Schwangere und Immungeschwächte kann sie gefährlich sein.
  • Vorbeugung: Fleisch gut garen, Hygiene und Vorsicht im Umgang mit Katzen.
  • Diagnose erfolgt per Antikörpertest, Behandlung nur bei Risikogruppen nötig.

Was ist Toxoplasmose?

Die In­fek­tions­krank­heit To­xo­plas­mo­se kommt welt­weit vor. Aus­ge­löst wird sie durch den Pa­ra­si­ten To­xo­plas­ma gon­dii. Der Mensch fun­giert für die­sen Er­re­ger le­dig­lich als Zwi­schen­wirt, denn der End­wirt ist die Kat­ze. Da­her spre­chen Me­di­zi­ner auch von einer Zoo­no­se (In­fek­tions­krank­heit, die von Tier zu Mensch und um­ge­kehrt über­trag­bar ist). Häu­fig er­folgt eine Über­tra­gung des Pa­ra­si­ten auf den Men­schen über den Ver­zehr roher oder nicht aus­rei­chend er­hitz­ter Fleisch­wa­ren. Nur sel­ten wird eine To­xo­plas­mo­se von Er­krank­ten über­haupt be­merkt. Je­doch gilt das nicht für Men­schen mit einer ge­schwäch­ten Im­muns­ab­wehr und eben­so­we­nig für Schwan­ge­re, die sich erst­mals mit To­xo­plas­ma gon­dii in­fi­zie­ren. Die Er­kran­kung kann dann schwe­re Fol­gen ha­ben.

Hat man sich mit T. gon­dii in­fi­ziert, bil­det der Or­ga­nis­mus ge­gen den Pa­ra­si­ten An­ti­kör­per. Da auch nach dem Ab­hei­len der In­fek­ti­on noch An­ti­kör­per im Blut ver­blei­ben, ist man an­schlie­ßend vor einer er­neu­ten An­ste­ckung ge­schützt. Man spricht dann von einer le­bens­lan­gen Im­mu­ni­tät. Häu­fig ver­bleibt der Pa­ra­sit dau­er­haft im Kör­per, bei­spiels­wei­se in Zys­ten im Mus­kel oder im Ge­hirn. Da­her spricht man von einer so­ge­nannten per­sis­tie­ren­den (ver­steckt fort­be­ste­hen­den) In­fek­ti­on. Er­lei­det man im spä­te­ren Le­ben je­doch eine Im­muns­chwä­che, wie bei­spiels­wei­se eine HIV-In­fek­ti­on, kann man er­neut an To­xo­plas­mo­se er­kran­ken.

Toxoplasmose – Ursachen

Aus­lö­ser einer To­xo­plas­mo­se ist der ein­zel­li­ge Pa­ra­sit To­xo­plas­ma gon­dii. Haupt­wirt die­ses Pa­ra­si­ten sind Kat­zen und kat­zen­ar­ti­ge Raub­tie­re. In de­ren Darm ver­mehrt sich der Er­re­ger. Da­bei ent­wi­ckeln sich so­ge­nann­te Oo­zys­ten, ei­er­ar­ti­ge Vor­sta­di­en des Pa­ra­si­ten. Mit dem Kot schei­det die Kat­ze eine gro­ße An­zahl der Oo­zys­ten aus. In­ner­halb eines Zeit­raums von ein bis vier Ta­gen an der Luft rei­fen sie und wer­den in­fek­ti­ös. An­ste­ckend sind die Oo­zys­ten dann ei­ni­ge Mo­na­te lang.

Men­schen, auch Schwei­ne und Rin­der so­wie Vö­gel, die­nen dem Er­re­ger To­xo­plas­ma gon­dii als Zwi­schen­wirt. Meist neh­men sie den Pa­ra­si­ten über Nah­rung auf, an der er haf­tet. Der Ver­zehr von un­ge­nü­gend er­hitz­tem oder ro­hem Fleisch ist der häu­figs­te An­ste­ckungs­weg für den Men­schen. Meist sind es Schwei­ne-, Schafs- und Zie­gen­fleisch, manch­mal auch Wild und Ge­flü­gel. Haf­ten da­ran die „Ei­er“ des Pa­ra­si­ten, ge­lan­gen sie so in den mensch­li­chen Kör­per. Eine An­ste­ckung mit To­xo­plas­mo­se kann be­reits durch nur ein­ma­li­ges Ab­schme­cken eines ro­hen Fleisch­ge­richts er­fol­gen. Eine In­fek­ti­on ist aber auch auf an­de­ren We­gen mög­lich – etwa durch Ge­mü­se und Obst, das in Bo­den­nä­he wächst. Hier­auf kön­nen sich eben­falls To­xo­plas­men­ei­er be­fin­den, wenn bei­spiels­wei­se Kat­zen­kot, der mit den Ei­ern ver­un­rei­nigt war, da­mit in Be­rüh­rung ge­kom­men ist. Zur Über­tra­gung einer To­xo­plas­mo­se vom Tier auf den Men­schen kann es auch beim Rei­ni­gen des Kat­zen­klos kom­men. War die Kat­zen­streu mit Er­re­gern be­las­tet und greift man sich mit un­ge­wa­sche­nen Hän­den an den Mund, be­steht ein ho­hes Ri­si­ko für eine An­ste­ckung. Oft­mals ge­nügt es be­reits, bei der Gar­ten­ar­beit in Er­de zu wüh­len und da­mit in Be­rüh­rung mit in­fi­zier­tem Kat­zen­kot zu kom­men. Um eine mög­li­che Schmie­rin­fek­ti­on zu ver­mei­den, soll­te man sich an­schlie­ßend gleich die Hän­de wa­schen. Ein wei­te­rer sel­te­ner, aber mög­li­cher In­fek­ti­ons­weg ist der einer Pa­ra­si­ten­über­tra­gung durch eine Or­gan­trans­plan­ta­ti­on. War der Spen­der mit To­xo­plas­ma gon­dii in­fi­ziert, kann nun auch der Emp­fän­ger da­ran er­kran­ken.

Toxoplasmose – Symptome

Die In­ku­ba­tions­zeit bei einer An­ste­ckung mit To­xo­plas­mo­se be­trägt in der Re­gel zwi­schen zwei bis drei Wo­chen. Meist be­mer­ken ge­sun­de Men­schen von der An­ste­ckung mit dem Er­re­ger gar nichts und blei­ben be­schwer­de­frei. Nur sel­ten, in etwa neun von zehn Fäl­len, führt die Er­kran­kung zu grip­pe­ähn­li­chen Symp­to­men wie leich­tem Fie­ber, Kopf- und Glie­der­schmer­zen so­wie zu Mü­dig­keit. Es ist eben­falls mög­lich, dass die Lymph­kno­ten an­schwel­len, meist im Hals- und Na­cken­be­reich – sel­ten am gan­zen Kör­per. Me­di­zi­ner spre­chen dann von einer Lymph­kno­ten­to­xo­plas­mo­se. In we­ni­gen Fäl­len sind bei einer To­xo­plas­mo­se Au­gen oder an­de­re Or­ga­ne be­trof­fen. Dann kön­nen sich bei­spiels­wei­se Netz- und Ader­haut im Au­ge ent­zün­den (Re­ti­no­cho­ri­o­idi­tis oder Cho­ri­o­re­ti­ni­tis). Zu­dem kön­nen Be­trof­fe­ne an einer Pneu­mo­ni­tis (Lun­gen­ent­zün­dung) oder En­ze­pha­li­tis (Ge­hirn-Ent­zün­dung) er­kran­ken. Auch chro­ni­sche Ver­läu­fe kom­men bei einer An­ste­ckung mit To­xo­plas­mo­se vor. Meist blei­ben Er­krank­te je­doch symp­tom­frei und be­mer­ken nichts von ih­rer In­fek­ti­on – man spricht von einem la­ten­ten Ver­lauf.

Er­krankt eine Per­son mit ge­schwäch­tem Im­mun­sys­tem, bei­spiels­wei­se auf­grund einer Or­gan­trans­plan­ta­ti­on oder einer HIV-Er­kran­kung, kann eine In­fek­ti­on mit To­xo­plas­mo­se ern­ste Fol­gen ha­ben. Auch wenn sich je­mand be­reits frü­her ein­mal mit To­xo­plas­ma gon­dii in­fi­ziert hat und der Er­re­ger lan­ge Zeit un­be­merkt im Kör­per war, ist eine Re­ak­ti­vie­rung mög­lich. Dann be­steht die Ge­fahr, dass Be­trof­fe­ne eine En­ze­pha­li­tis (Ge­hirn-Ent­zün­dung) ent­wi­ckeln. Die Art der auf­tre­ten­den Symp­to­me hängt von der be­trof­fe­nen Re­gi­on im Ge­hirn ab – mög­lich sind u. a. Kopf­schmer­zen, Fie­ber, Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten, Läh­mun­gen so­wie epi­lep­ti­sche An­fäl­le.

Illustration eines Schutzschildes.

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Toxoplasmose – Vorbeugung

Um einer In­fek­ti­on mit To­xo­plas­mo­se vor­zu­beu­gen, gilt es ei­ni­ge we­sent­li­che Ver­hal­tens­re­geln zu be­ach­ten. Da­zu zäh­len fol­gen­de Maß­nah­men:

  • Hän­de wa­schen, nach­dem man ro­hes Fleisch oder Ge­mü­se an­ge­fasst hat.
  • Kü­chen­ge­rä­te gründ­lich rei­ni­gen, nach­dem man Fleisch oder Ge­mü­se ver­ar­bei­tet hat.
  • Kei­ne ro­hen Wurst­wa­ren es­sen, wie zum Bei­spiel Mett­wurst, Sa­la­mi, ro­her Schin­ken.
  • Kein ro­hes Fleisch es­sen, wie bei­spiels­wei­se Hack­fleisch, Tar­tar, Car­pac­cio.
  • Nur aus­rei­chend er­hitz­tes Fleisch es­sen – ins­be­son­de­re Schwein-, Lamm- oder Zie­gen­fleisch. Die Kern­tem­pe­ra­tur beim Bra­ten oder Ko­chen muss min­des­tens 50 Grad be­tra­gen.
  • Vor dem Ver­zehr soll­ten Ge­mü­se, Sa­lat und Obst ge­wa­schen wer­den; auch Schä­len oder Ko­chen schützt in der Re­gel vor einer In­fek­ti­on mit To­xo­plas­ma gon­dii.
  • Nah­rungs­mit­tel, die mit Er­de be­haf­tet sein kön­nten (Kar­tof­feln, Ra­di­es­chen, Ka­rot­ten), von an­de­ren Le­bens­mit­teln ge­trennt auf­be­wah­ren.
  • Bei der Gar­ten­ar­beit bes­ser Hand­schu­he tra­gen und an­schlie­ßend im­mer die Hän­de wa­schen.
  • Kat­zen­hal­ter soll­ten ih­rem Tier kein ro­hes Fleisch ge­ben.
  • Das Kat­zen­klo täg­lich mit hei­ßem Was­ser rei­ni­gen; im­mun­ge­schwäch­te Men­schen oder Schwan­ge­re soll­ten die­se Auf­ga­be an­de­ren Per­so­nen im Haus­halt über­las­sen.
  • Kat­zen nicht kü­ssen; nach Kon­takt mit einer Kat­ze die Hän­de gründ­lich wa­schen.
  • Chro­nisch Kran­ke, im­mun­ge­schwäch­te Pa­tien­ten (z. B. AIDS-Pa­tien­ten) so­wie Schwan­ge­re soll­ten kei­ne frei­lau­fen­den Kat­zen strei­cheln.
  • Sand­kas­ten nach dem Spie­len ab­de­cken, da­mit ihn Kat­zen nicht als Kat­zen­klo nut­zen.
  • Aus Seen oder Bä­chen bes­ser nicht trin­ken; das Was­ser könn­te mit To­xo­plas­mo­se-Er­re­gern ver­un­rei­nigt sein.

Toxoplasmose – Diagnose

Be­steht der Ver­dacht auf eine To­xo­plas­mo­se, wird der Arzt eine Blut­pro­be neh­men, um sie auf mög­li­che An­ti­kör­per ge­gen den Pa­ra­si­ten To­xo­plas­ma gon­dii un­ter­su­chen zu las­sen. Da­bei kann man durch Art und An­zahl der vor­kom­men­den An­ti­kör­per fest­stel­len, ob sich ein Pa­tient ak­tu­ell mit dem Er­re­ger in­fi­ziert hat oder ob es sich um eine äl­te­re In­fek­ti­on han­delt. Hat sich der Be­trof­fe­ne ak­tu­ell in­fi­ziert, lässt der An­ti­kör­per­test so­gar auf das Sta­di­um der Er­kran­kung schlie­ßen.

Pa­tien­ten mit einer ge­schwäch­ten Im­muns­ab­wehr kön­nen oft­mals nicht ge­nü­gend An­ti­kör­per bil­den. Da­her fällt der To­xo­plas­mo­se-Test auf die An­ti­kör­per dann meist ne­ga­tiv aus. Um eine In­fek­ti­on den­noch nach­wei­sen zu kön­nen, müs­sen der Er­re­ger selbst oder sein Erb­gut in Pro­ben iden­ti­fi­ziert wer­den. Da­zu wird eine Bi­op­sie durch­ge­führt. Bei­spiels­wei­se ent­nimmt der Arzt für den di­rek­ten Er­re­ger­nach­weis eine Ge­we­be­pro­be et­wa aus ge­schwol­le­nen Lymph­kno­ten. Im La­bor wird nun ver­sucht, To­xo­plas­men in Zell­kul­tur oder im Tier­ver­such an­zu­züch­ten. Zum Nach­weis des Erb­guts des Pa­ra­si­ten wer­den mit­tels Po­ly­me­ra­se-Ket­ten­re­ak­ti­on (PCR) eben­falls eine Ge­we­be­pro­be oder auch Kör­per­flüs­sig­keit des Pa­tien­ten un­ter­sucht.

Toxoplasmose – Behandlung

Ver­läuft eine To­xo­plas­mo­se symp­tom­frei oder nur mit leich­ten Be­schwer­den, muss sie in der Re­gel nicht be­han­delt wer­den. An­ders stellt sich dies dar, wenn ein Er­krank­ter deut­li­che Symp­to­me auf­weist, wenn ein Pa­tient im­mun­ge­schwächt ist oder wenn eine Schwan­ge­re sich erst­mals mit To­xo­plas­ma gon­dii an­ge­steckt hat. Un­be­dingt nö­tig ist eine Be­hand­lung au­ßer­dem, wenn ein Neu­ge­bo­re­nes be­reits im Mut­ter­leib mit dem Pa­ra­si­ten in­fi­ziert wur­de (kon­na­ta­le To­xo­plas­mo­se). Dann wer­den meist spe­ziel­le An­ti­bio­ti­ka und/oder An­ti­pa­ra­si­ti­ka wie Sul­fa­dia­zin, Spi­ra­my­cin oder Py­ri­me­tha­min ein­ge­setzt.

Homöopathie bei Toxoplasmose

Häu­fig ver­läuft eine In­fek­ti­on mit den Pa­ra­si­ten To­xo­plas­ma gon­dii symp­tom­los. Vie­le Men­schen be­mer­ken nichts von der Er­kran­kung. An­ders stellt es sich bei­spiels­wei­se bei Pa­ti­en­ten mit ei­nem ge­schwäch­ten Im­mun­sys­tem dar oder bei ei­ner Erst­in­fek­ti­on wäh­rend der Schwan­ger­schaft. In die­sen Fäl­len kann ei­ne To­xo­plas­mo­se ernst­e ge­sund­heit­li­che Aus­wir­kun­gen ha­ben. Ei­ne ras­che ärzt­li­che Ver­sor­gung ist da­her an­ge­zeigt. Die schul­me­di­zi­ni­sche The­ra­pie be­glei­tend, kann ei­ne zu­sätz­li­che ho­möo­pa­thi­sche Be­hand­lung zur Lin­de­rung von Be­schwer­den hilf­reich sein.

Akupunktur bei Toxoplasmose

Die In­fek­ti­ons­er­kran­kung To­xo­plas­mo­se kann für ab­wehr­ge­schwäch­te Men­schen oder ei­ne wer­den­de Mut­ter mit ei­ner Erst­in­fek­ti­on schwer­wie­gen­de Fol­gen ha­ben. Da­her ist in die­sen Fäl­len ei­ne um­ge­hen­de ärzt­li­che Be­hand­lung an­ge­zeigt. – An­de­re Pa­ti­en­ten ver­spü­ren oft gar kei­ne Be­schwer­den nach ei­ner In­fek­ti­on mit dem To­xo­plas­mo­se-Er­re­ger. Manch­mal tre­ten leich­te Symp­to­me wie et­was Fie­ber, Kopf- und Glie­der­schmer­zen auf. In der Be­hand­lung die­ser Schmerz­sym­pto­ma­tik kann Aku­punk­tur oft er­folg­reich sein. Ent­lang der so­ge­nan­nten Me­ri­dia­ne wer­den mit fei­nen Na­deln be­stimm­te Aku­punk­tur­punk­te ge­sto­chen, um mög­li­che Blo­cka­den zu lö­sen. In der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Me­di­zin wird da­bei das Ziel ver­folgt, ein ge­sund­es Gleich­ge­wicht im En­er­gie­fluss wie­der­her­zu­stel­len.

Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Kommt es wäh­rend ei­ner Schwan­ger­schaft zu ei­ner erst­ma­li­gen In­fek­ti­on mit To­xo­plas­ma gon­dii, über­trägt sich der Pa­ra­sit in sel­te­nen Fäl­len auf das un­ge­bo­re­ne Kind. Die­ses so­ge­nan­nte Trans­mis­sions­ri­si­ko er­höht sich aber mit der Dau­er der Schwan­ger­schaft. Die Wahr­schein­lich­keit für schwe­re Kom­pli­ka­tio­nen nimmt al­ler­dings pa­ral­lel da­zu ab. Hat sich die Frau je­doch schon vor der Schwan­ger­schaft in­fi­ziert und han­delt es sich al­so nicht um ei­ne fri­sche In­fek­ti­on, be­steht in der Re­gel kein Ri­si­ko für das Kind, denn im Or­ga­nis­mus der Mut­ter wur­den be­reits An­ti­kör­per pro­du­ziert. Sie schüt­zen das Un­ge­bo­re­ne vor ei­ner In­fek­ti­on.

Über­tra­gung von To­xo­plas­men auf das Un­ge­bo­re­ne in der Früh­schwan­ger­schaft

Im ers­ten Drit­tel der Schwan­ger­schaft tritt ei­ne To­xo­plas­mo­se-In­fek­ti­on sel­ten auf. Es kann dann zu ei­ner Fehl­ge­burt oder ei­ner Tot­ge­burt kom­men. Eben­so kann das Un­ge­bo­re­ne schwe­re Schä­den er­lei­den. Bei­spiels­wei­se durch ei­ne Ver­grö­ße­rung von Le­ber oder Milz (He­pa­to­sple­no­me­ga­lie), Gelb­sucht (Ik­te­rus), Herz­mus­kel­ent­zün­dung (My­o­kar­di­tis), Lun­gen­ent­zün­dung oder Ent­zün­dung der Netz- und Ader­haut im Au­ge (Cho­ri­o­re­ti­ni­tis).

Über­tra­gung von To­xo­plas­men auf das Un­ge­bo­re­ne in der spä­te­ren Schwan­ger­schaft

Ei­ne To­xo­plas­mo­se in der spä­te­ren Schwan­ger­schaft stellt sich meist erst oh­ne Symp­to­me dar. Aber in­ner­halb von 20 Jah­ren kön­nen sich bei den in­fi­zier­ten Kin­dern Fol­ge­schä­den aus­bil­den. Da­zu zäh­len un­ter an­de­rem Schie­len, Taub­heit, Epi­lep­sie oder psy­cho­mo­to­ri­sche Ent­wick­lungs­stö­run­gen (Re­tar­die­rung).

To­xo­plas­mo­se-Un­ter­su­chun­gen in der Schwan­ger­schaft

Nur wenn ein be­grün­de­ter Ver­dacht auf ei­ne To­xo­plas­mo­se-In­fek­ti­on be­steht, ist in Deutsch­land ei­ne ent­spre­chen­de Un­ter­su­chung vor­ge­se­hen. Frau­en mit Kin­der­wunsch wird ei­ne Blut­un­ter­su­chung auf To­xo­plas­mo­se emp­foh­len. Spä­tes­tens im Sta­di­um der Früh­schwan­ger­schaft soll­te die­se Kon­tro­lle statt­fin­den. Der Test kann auch wie­der­holt wer­den, soll­te es zwi­schen­zeit­lich An­zei­chen für ei­ne An­ste­ckung mit T. gon­dii ge­ben.

Frau­en, bei de­nen IgG-An­ti­kör­per ge­gen To­xo­plas­mo­se vor­han­den sind, gel­ten als im­mun. Sind auch IgM-An­ti­kör­per nach­weis­bar, kön­nen die­se auf ei­ne fri­sche In­fek­ti­on hin­wei­sen. Das muss aber nicht der Fall sein. Da­her wer­den wei­te­re Kon­troll­un­ter­su­chun­gen und ei­ne Ab­klä­rung in ei­nem Spe­zi­al­la­bor emp­foh­len.

Wur­de bei ei­ner Schwan­ge­ren ei­ne Erst­in­fek­ti­on mit To­xo­plas­mo­se fest­ge­stellt, er­folgt an­schlie­ßend ei­ne Kon­tro­lle des un­ge­bo­re­nen Kin­des. Meist wird da­zu ei­ne Frucht­was­ser­un­ter­su­chung (Am­ni­o­zen­te­se) auf das Er­re­ger-Erb­gut durch­ge­führt. In sel­te­nen Fäl­len wird das Blut des Kin­des un­ter Ultra­schall­steue­rung mit­hil­fe ei­ner fei­nen Hohl­na­del aus der Na­bel­schnur ent­nom­men (Na­bel­schnur­punk­ti­on). Kon­nte ei­ne so­ge­nan­nte kon­na­ta­le To­xo­plas­mo­se dia­gnos­ti­ziert wer­den, lässt sich per Ultra­schall fest­stel­len, ob die In­fek­ti­on be­reits Or­gan­ver­än­de­run­gen beim Kind aus­ge­löst hat.

Be­hand­lung ei­ner To­xo­plas­mo­se-Erst­in­fek­ti­on

Han­delt es sich bei der To­xo­plas­mo­se-Er­kran­kung ei­ner Schwan­ge­ren um ei­ne Erst­in­fek­ti­on, muss die­se um­ge­hend ärzt­lich be­han­delt wer­den. Bis zur 16. Schwan­ger­schafts­wo­che wird das An­ti­bio­ti­kum Spi­ra­my­cin ge­ge­ben. Spä­ter dann meist ei­ne Kom­bi­na­ti­on aus Py­ri­me­tha­min (An­ti­pa­ra­si­ti­kum) und Sul­fa­dia­zin (An­ti­bio­ti­kum). Zur Vor­beu­gung schwe­rer Kno­chen­marks­schä­den ver­ord­net der Arzt häu­fig zu­sätz­lich Fo­lin­säu­re. Neu­ge­bo­re­ne mit ei­ner To­xo­plas­mo­se wer­den eben­falls mit die­ser Me­di­ka­men­ten­kom­bi­na­ti­on be­han­delt. – Wird die To­xo­plas­mo­se wäh­rend der Schwan­ger­schaft kon­se­quent be­han­delt, sind Ba­bys meist symp­tom­frei. Es kann je­doch vor­kom­men, dass sich Nar­ben auf der Au­gen­netz­haut ge­bil­det ha­ben. Bei ei­ni­gen Kin­dern zei­gen sich auch erst spä­ter im Le­ben Be­schwer­den. So kommt es un­ter an­de­rem öf­ter zu Auf­merk­sam­keits­stö­run­gen.

Ei­ne im Mut­ter­leib er­wor­be­ne To­xo­plas­mo­se (kon­na­ta­le oder kon­ge­ni­ta­le To­xo­plas­mo­se) muss dem Ro­bert Koch-In­sti­tut (RKI) ge­mel­det wer­den. Im Zeit­raum von 2002 bis 2015 wur­den dort jähr­lich zehn bis 23 Fäl­le re­gis­triert. Ex­per­ten ver­mu­ten al­ler­dings ei­ne ho­he Dun­kel­zif­fer, da meist nur die Kin­der ge­mel­det wer­den, die un­mit­tel­bar nach der Ge­burt Symp­to­me der Krank­heit auf­wei­sen. Oft ent­wi­ckeln sich Fol­ge­schä­den je­doch erst nach Mo­na­ten oder Jah­ren.

Toxoplasmose – ICD-Code

Je­der Krank­heit ist in der Me­di­zin ein ei­ge­ner ICD-Co­de zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (englisch) steht da­bei für In­ter­na­tio­nal Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Di­sea­ses and Re­la­ted Health Prob­lems. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­ni­sche Dia­gno­sen. So wird bei­spiels­wei­se „To­xo­plas­mo­se“ un­ter dem ICD-Co­de „B58“ er­fasst. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ses Co­des auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

Toxoplasmose – Wie finde ich den richtigen Arzt?

Im In­ter­net gibt es vie­le An­bie­ter von Arzt­por­ta­len. Ei­nes ist bei­spiels­wei­se die Arzt-Aus­kunft der Stif­tung Ge­sund­heit. Sie be­in­hal­tet teil­wei­se ei­nen Pa­ti­en­ten­zu­frie­den­heits­score und ver­fügt in der Re­gel über ak­tu­el­le pos­ta­li­sche Da­ten. Ein­zu­se­hen ist sie un­ter www.arzt-auskunft.de. Auf der Su­che nach ei­nem Arzt, der sich mit der Be­hand­lung ei­ner To­xo­plas­mo­se aus­kennt und des­sen Pra­xis in Wohn­ort­nä­he ist, kann man hier ziel­füh­rend re­cher­chie­ren.

Toxoplasmose – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

An­ge­hö­ri­ge ei­ner ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung ha­ben grund­sätz­lich ein Recht auf sta­tio­nä­re so­wie am­bu­lan­te Ver­sor­gung, auf Arz­nei­mit­tel und wei­te­re Leis­tun­gen. In al­ler Re­gel sind je­doch be­stimm­te Ei­gen­leis­tun­gen (Zu­zah­lun­gen) ge­setz­lich fest­ge­schrie­ben. Die­se Zu­zah­lun­gen be­tra­gen 10 Pro­zent der Kos­ten, pro Zu­zah­lung aber ma­xi­mal 10 Euro. Kos­tet die Leis­tung we­ni­ger als 5 Euro, hat der Ver­sicher­te den tat­säch­li­chen Preis zu ent­rich­ten.

Bei Arz­nei­mit­teln gel­ten die­se Gren­zen eben­falls. Wenn der Be­trof­fe­ne ein be­son­ders preis­wer­tes Prä­pa­rat er­hält, ent­fällt die Zu­zah­lung. Da­bei dür­fen die Kran­ken­kassen fes­te Be­trä­ge be­stim­men, die sie er­stat­ten, so­fern meh­re­re Prä­pa­ra­te mit glei­chem Wirk­stoff er­hält­lich sind. Arz­nei­mit­tel, de­ren Preis 30 Pro­zent un­ter die­sem Fest­be­trag liegt, wer­den von den Kran­ken­kassen oh­ne Zu­zah­lung er­stat­tet.

Zu­dem be­steht die Re­ge­lung, dass die GKV bei be­stimm­ten Prä­pa­ra­ten nicht mehr den Ein­zel­preis des je­wei­li­gen Arz­nei­mit­tels er­stat­ten muss, son­dern nur den Fest­be­trag, der für ei­ne Grup­pe von ver­gleich­ba­ren Prä­pa­ra­ten fest­ge­legt wur­de. Ist das ver­schrie­be­ne Me­di­ka­ment teu­rer, muss der Pa­ti­ent den Mehr­preis selbst zah­len plus der ge­setz­li­chen Zu­zah­lung für den er­stat­te­ten Kos­ten­an­teil.

Zu­zah­lun­gen fal­len eben­falls bei ei­nem Kran­ken­haus­auf­ent­halt an. Sie be­tra­gen 10 Euro pro Ka­len­der­tag, wo­bei die Zu­zah­lung nur für ma­xi­mal 28 Ta­ge pro Jahr ge­leis­tet wer­den muss. Da­bei kön­nen meh­re­re Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te in ei­nem Jahr zu­sam­men­ge­nom­men wer­den, so dass die ma­xi­ma­le Zu­zah­lung bei sta­tio­nä­rer Be­hand­lung 280 Euro pro Ka­len­der­jahr be­trägt.

Bei häus­li­cher Kran­ken­pfle­ge wer­den ein­mal­ig zehn Euro für die Ver­ord­nung fäl­lig. Da­rü­ber hin­aus sind 10 Pro­zent pro Tag als Ei­gen­an­teil zu tra­gen. Die Zu­zah­lung ist auf 28 Ka­len­der­ta­ge pro Ka­len­der­jahr be­grenzt und wird nur bei Er­wach­se­nen über 18 Jah­ren er­ho­ben. Auch bei häus­li­cher Kran­ken­pfle­ge gilt die Ober­gren­ze von 280 Euro pro Ka­len­der­jahr. Zu­zah­lun­gen für Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te wer­den bei der Ober­gren­ze der Zu­zah­lung für häus­li­che Kran­ken­pfle­ge an­ge­rech­net.

Wenn die Kos­ten für ei­ne Haus­halts­hil­fe von der Kran­ken­kasse über­nom­men wer­den, müs­sen Ver­sicher­te ei­ne Zu­zah­lung in Hö­he von 10 Pro­zent der an­fal­len­den Kos­ten leis­ten. Die Gren­zen lie­gen bei min­des­tens 5 und ma­xi­mal 10 Euro pro Ka­len­der­tag. Die­se Zu­zah­lungs­pflicht gilt für den ge­sam­ten Zeit­raum, in dem ei­ne Haus­halts­hil­fe in An­spruch ge­nom­men wird.

Bei Hilfs­mit­teln müs­sen Ver­sicher­te ei­ne Zu­zah­lung in Hö­he von 10 Pro­zent des Ab­ga­be­prei­ses leis­ten, wo­bei eben­falls ei­ne Ober- und Un­ter­gren­ze von 10 und 5 Euro pro Ver­ord­nung gel­ten.

Die Hö­he der Zu­zah­lun­gen für Re­ha­bi­li­ta­tions­maß­nah­men hängt von der Maß­nah­me und vom je­wei­li­gen Kos­ten­trä­ger ab.

Die Kos­ten für ei­ne Schmerz­the­ra­pie in ei­ner Schmerz­kli­nik über­nimmt in der Re­gel je­de ge­setz­li­che Kran­ken­kasse, da es sich um ei­ne ver­trags­ärzt­li­che Leis­tung han­delt. Al­ler­dings kön­nen wei­te­re Kos­ten (wie z. B. Zu­zah­lun­gen für Ver­ord­nun­gen) pri­vat an­fal­len.

Die Kos­ten ei­ner klas­si­schen Kör­per­aku­punk­tur wer­den von al­len ge­setz­li­chen Kran­ken­kassen, bei chro­ni­schen Schmer­zen der Len­den­wir­bel­säu­le oder bei Knie­ge­lenk­ar­thro­se, über­nom­men. Der Leis­tung wird vor­aus­ge­setzt, dass die Schmer­zen seit min­des­tens sechs Mo­na­ten be­ste­hen. In sol­chen Fäl­len ha­ben ge­setz­lich Ver­sicher­te An­spruch auf bis zu zehn Aku­punk­tur­sit­zun­gen pro Krank­heits­fall in­ner­halb von ma­xi­mal sechs Wo­chen. Ei­ne er­neu­te Be­hand­lung kann früh­es­tens zwölf Mo­na­te nach Ab­schluss der letz­ten Aku­punk­tur­be­hand­lung er­fol­gen. Die Kran­ken­kasse er­stat­tet die Kos­ten nur, wenn die Be­hand­lung von ei­nem qua­li­fi­zier­ten Arzt durch­ge­führt wird. Aku­punk­tur bei ei­nem Heil­prak­ti­ker wird nicht über­nom­men. Die Kos­ten sind dann pri­vat zu leis­ten.

Toxoplasmose – Was übernimmt die DFV?

Die am­bu­lan­te Kran­ken­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Ambu­lant­Schutz er­stat­tet Ih­nen ge­setz­lich vor­ge­seh­ene Zu­zah­lun­gen für Arz­nei-, Ver­bands-, Heil- und Hilfs­mit­tel und die Fahrt­kos­ten im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Be­hand­lung. Der DFV-Ambu­lant­Schutz bie­tet Ih­nen zu­dem er­wei­ter­te Vor­sor­ge­leis­tun­gen und steht Ih­nen auch fi­nan­zi­ell zur Sei­te, wenn ei­ne schwe­re Krank­heit fest­ge­stellt wird.

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

Sie pro­fi­tie­ren zu­dem von Chef­arzt­be­hand­lung, Ein­bett­zim­mer, frei­er Kran­ken­haus­wahl und Kran­ken­haus­ta­ge­geld bei ei­nem sta­tio­nä­ren Kli­nik­auf­ent­halt. Der DFV-Kli­nik­Schutz macht Sie zum Pri­vat­pa­tien­ten im Kran­ken­haus inkl. Aus­lands­kran­ken­ver­siche­rung.

Krankenhauszusatzversicherung

Auch im Fall eines komplizierten Toxoplasmoseverlaufs sind Sie bestens geschützt. Der DFV-KlinikSchutz bietet Ihnen:

  • Chefarztbehandlung
  • Ein- oder Zweibettzimmer
  • Freie Arzt- und Krankenhauswahl
  • inkl. Auslandsreisekrankenversicherung

Zum DFV-KlinikSchutz

Eine Ärztin mit Stethoskop und verschränkten Armen. © Artmim

FAQ – Häufige Fragen zu Toxoplasmose

  • Et­wa die Hälf­te der er­wach­se­nen Be­völ­ke­rung in Deutsch­land hat­te schon ei­ne Toxo­plas­mo­se-In­fek­ti­on. In der Al­ters­grup­pe ab 70 Jah­ren ha­ben sich mehr als sie­ben von zehn Men­schen mit To­xo­plas­ma gon­dii an­ge­steckt. Das ent­spricht ei­ner Durch­seu­chungs­ra­te von 70 Pro­zent.

  • In der Re­gel ist der Ver­lauf ei­ner Toxo­plas­mo­se harm­los. Wer sich mit To­xo­plas­ma gon­dii in­fi­ziert, bil­det An­ti­kör­per ge­gen den Er­re­ger. Dies schützt meist ein Le­ben lang vor ei­ner er­neu­ten An­ste­ckung. Ern­ste Symp­to­me kön­nen je­doch Men­schen mit ei­ner Im­mun­schwä­che ent­wi­ckeln. Bei ih­nen be­steht die Ge­fahr, dass es zu Ent­zün­dun­gen von Ge­hirn, Herz oder der Netz­haut kommt. Auch ei­ne Erst­in­fek­ti­on in der Schwan­ger­schaft kann schwe­re Fol­gen ha­ben.

  • Ei­ne Blut­un­ter­su­chung auf Toxo­plas­mo­se soll­te man mög­lichst früh­zei­tig durch­füh­ren las­sen. Am bes­ten be­reits, so­bald sich ein Kin­der­wunsch ab­zeich­net. Spä­tes­tens je­doch im Sta­di­um der Früh­schwan­ger­schaft. Es ist auch mög­lich, den Test noch ein­mal zu wie­der­ho­len, wenn man den Ver­dacht hat, sich zwi­schen­zeit­lich in­fi­ziert zu ha­ben.

  • Wer über ein ge­sun­des Im­mun­sys­tem ver­fügt und sich mit den Pa­ra­si­ten To­xo­plas­ma gon­dii in­fi­ziert, be­merkt dies häu­fig nicht ein­mal. Nur manch­mal kommt es zu leich­ten Be­schwer­den. Typi­sche Symp­to­me sind dann et­was Fie­ber, Kopf- und Glie­der­schmer­zen so­wie M ü­dig­keit. Es kann aber auch zu stär­ke­ren Be­schwer­den, wie der An­schwel­lung von Lymph­kno­ten (meist im Be­reich von Hals und Na­cken) kom­men. Au­gen und an­de­re Or­ga­ne sind eben­falls hin und wie­der be­trof­fen. – Der Krank­heits­ver­lauf bei Pa­ti­en­ten mit ge­schwäch­ter Im­mun­ab­wehr (zum Bei­spiel HIV-In­fi­zier­te) stellt sich da­ge­gen deut­lich an­ders dar. Häu­fig ent­wi­ckelt sich ei­ne En­ze­pha­li­tis (Ge­hirn­ent­zün­dung). Die Symp­to­me zei­gen sich ab­hän­gig von der be­trof­fe­nen Re­gi­on im Ge­hirn un­ter­schied­lich. Mög­lich sind dann un­ter an­de­rem Kopf­schmer­zen, Fie­ber, Läh­mun­gen, e­pi­lep­ti­sche An­fäl­le oder Ver­hal­tens­än­de­run­gen.

  • Ei­gent­lich wird Toxo­plas­mo­se durch Kat­zen und kat­zen­ar­ti­ge Raub­tie­re über­tra­gen. Die­se Tie­re sind Haupt­wirt des Pa­ra­si­ten To­xo­plas­ma gon­dii. In ih­rem Darm ver­mehrt sich der Er­re­ger und mit dem Kot wer­den dann die so­ge­nan­nten O o­zys­ten (Vor­sta­di­en des Pa­ra­si­ten) aus­ge­schie­den. Sie kön­nen dann auf Zwi­schen­wir­te wie den Men­schen, Schwei­ne, Rin­der und Vö­gel über­tra­gen wer­den. Aus die­sem Grund ist es wich­tig, beim Ver­zehr von Fleisch- oder Wurst­wa­ren auf ei­ne aus­rei­chen­de Er­hit­zung zu ach­ten. Nur so kann ein mög­li­cher­wei­se an­haf­ten­der Pa­ra­sit un­schäd­lich ge­macht wer­den.

Tipps

Fazit

Toxo­plas­mo­se ver­läuft oft un­be­merkt, kann je­doch für Schwan­ge­re und im­mun­ge­schwäch­te Per­so­nen ge­fähr­lich wer­den. Mit kon­se­quen­ter Hy­gie­ne und dem Ver­zicht auf ro­hes Fleisch lässt sich das Ri­si­ko deut­lich sen­ken. Eine früh­zei­ti­ge Dia­gno­se und ge­ziel­te Be­hand­lung ver­hin­dern in Ri­si­ko­fäl­len schwe­re Kom­pli­ka­tio­nen und schüt­zen lang­fris­tig die Ge­sund­heit.

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