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Meningitis (Hirnhautentzündung) Ursachen, Symptome, Therapie

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Me­nin­gi­tis ist ei­ne Ent­zün­dung der schüt­zen­den Haut­schich­ten, die das Ge­hirn und auch das Rü­cken­mark um­schlie­ßen. Sie kann durch Vi­ren, Bak­te­ri­en oder an­de­re Ur­sa­chen aus­ge­löst wer­den. In je­dem Fall ist ei­ne so­forti­ge ärzt­li­che Be­hand­lung not­wen­dig.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute, meist durch Viren, seltener durch gefährlichere Bakterien.
  • Typisch sind starke Kopfschmerzen, Fieber und Nackensteife.
  • Die bakterielle Form verläuft rasant und erfordert sofortige Behandlung.
  • Impfungen bieten wirksamen Schutz, besonders für Risikogruppen.

Was ist Meningitis?

Bei ei­ner Me­nin­gi­tis sind durch ei­ne In­fek­ti­on oder ei­ne an­de­re Er­kran­kung die das Ge­hirn um­ge­ben­den Häu­te ent­zün­det. Man un­ter­schei­det nach dem ver­ur­sa­chen­den Er­re­ger die bak­te­ri­el­le und die vi­ra­le Me­nin­gi­tis. Weil im Ge­gen­satz zum Ge­hirn die schüt­zen­den Hirn­häu­te schmerz­emp­find­lich sind, kann es bei ei­ner Me­nin­gi­tis zu star­ken Kopf­schmer­zen kom­men. Be­trof­fen sind oft Klein­kin­der und Ju­gend­li­che, aber auch Men­schen über 60 Jah­re. Bei ei­ner früh­zei­ti­gen Dia­gno­se und ge­ziel­ten ärzt­li­chen Be­hand­lung ist ei­ne völ­li­ge Ge­ne­sung wahr­schein­lich. Es sind aber auch le­bens­be­dro­hen­de Krank­heits­ver­läu­fe oder blei­ben­de Fol­ge­schä­den mög­lich. Wenn die Er­re­ger die Blut-Hirn-Schranke über­win­den, kann sich zu­sätz­lich ei­ne Ge­hirn­ent­zün­dung (En­ze­pha­li­tis) ent­wi­ckeln.

Meningitis – Ursachen

Hin­ter ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung steckt in den meis­ten Fäl­len ei­ne vi­ra­le In­fek­ti­on. Aber auch Bak­te­ri­en, wie Me­nin­go­kok­ken, Pneu­mo­kok­ken oder Hae­mo­phi­lus in­flu­en­zae Typ B, gel­ten als Aus­lö­ser. Eben­so kön­nen an­de­re Ur­sa­chen für die Me­nin­gi­tis ver­ant­wort­lich sein, die je­weils ganz un­ter­schied­li­che The­ra­pi­en er­for­dern. Ei­ne so­for­ti­ge und gründ­li­che Un­ter­su­chung durch den Arzt ist un­um­gäng­lich.

Ur­sa­chen ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung sind zum Bei­spiel:

  • Bei vi­ra­ler Me­nin­gi­tis ei­ne In­fek­ti­on durch das FSME-Vi­rus, Her­pes-Sim­plex-Vi­rus, Wind­poc­ken-Vi­rus, Ep­stein-Barr-Vi­rus, Mumps-Vi­rus oder Cox­sack­ie-Vi­rus (der Er­re­ger der Hand-Fuß-Mund-Krank­heit) und vie­le wei­te­re Vi­ren.
  • Ei­ne bak­te­ri­el­le In­fek­ti­on durch Me­nin­go­kok­ken, Pneu­mo­kok­ken, Sta­phy­lo­kok­ken, En­te­ro­bak­te­ri­en, Hae­mo­phi­lus in­flu­en­zae Typ B, Lis­te­ria mo­no­cy­to­ge­nes, B-Strep­to­kok­ken oder Tu­ber­ku­lo­se und Neu­ro­bor­re­li­o­se.
  • Sel­te­ner ei­ne Pilz­in­fek­ti­on.
  • Ein Pa­ra­si­ten­be­fall mit Band­wür­mern.
  • Ei­ne To­xo­plas­mo­se.
  • Ei­ne Krebs­er­kran­kung.
  • Ei­ne ent­zünd­li­che Er­kran­kung wie Sar­koi­do­se, Lu­pus ery­the­ma­to­des oder Mor­bus Beh­cet.

Meningitis – Symptome

Ei­ne Hirn­haut­ent­zün­dung zeigt sich meis­tens durch grip­pe­ar­ti­ge Be­schwer­den. Die Be­trof­fe­nen ha­ben Fie­ber und lei­den un­ter Kopf- und Glie­der­schmer­zen. Auch Übel­keit und Er­bre­chen kön­nen sich ein­stel­len. Auf­fäl­lig und ty­pisch ist ei­ne schmerz­haf­te Na­cken­steif­ig­keit so­wie ein aus­ge­präg­tes Krank­heits­ge­fühl. Da­zu kommt ei­ne ge­stei­ger­te Emp­find­lich­keit ge­gen­über Licht und Ge­räu­schen. Die Symp­to­me kön­nen aber auch bis zu Ohn­macht, epi­lep­ti­schen An­fäl­len, Be­wusst­seins­stö­rungen so­wie Sprech- und Be­we­gungs­stö­rungen rei­chen. Sie zei­gen sich je nach Er­kran­kungs­ur­sa­che et­was un­ter­schied­lich:

Zu­sätz­li­che Symp­to­me ei­ner bak­te­ri­el­len Me­nin­gi­tis:

  • Ra­san­te Symp­tom­ver­schlim­me­rung in­ner­halb von Stun­den
  • Na­cken­steif­ig­keit mit star­ken Be­we­gungs­schmer­zen
  • Ho­hes Fie­ber
  • Neu­ro­lo­gi­sche Aus­fäl­le, Stö­rung­en des zen­tra­len Ner­ven­sys­tems
  • Klei­ne ro­te oder bräun­li­che Haut­ver­än­de­rung­en durch Ein­blu­tun­gen
  • Ein­blu­tun­gen auch an den in­ne­ren Or­ga­nen (Wa­ter­house-Fride­rich­sen-Syn­drom)
  • Blut­druck­ab­fall
  • Schock und Ko­ma

Ab­wei­chen­de Symp­to­me ei­ner vi­ra­len Me­nin­gi­tis:

  • Mil­de­re Symp­to­me
  • Lang­sa­me Krank­heits­ent­wick­lung im Ver­lauf von meh­re­ren Ta­gen
  • Häu­fig ei­ne Bes­se­rung oh­ne Be­hand­lung
  • Ab­kling­en der Symp­to­me in­ner­halb ei­ner Wo­che, aber da­nach nur lang­sa­me Er­ho­lung
  • Schwe­re Ver­läu­fe meist nur bei Klein­kin­dern und Per­so­nen mit ge­schwäch­tem Im­mun­sys­tem

Symp­to­me ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung bei Ba­bys und Klein­kin­dern:

  • Star­ke Mü­dig­keit, Fie­ber und Teil­nahm­lo­sig­keit
  • Ge­reizt­heit und schril­les Schrei­en
  • Trink­schwä­che
  • Bauch­schmer­zen
  • Krampf­an­fäl­le
  • Manch­mal leicht auf­ge­wölb­te Fon­ta­nel­le (Kno­chen­spal­te auf dem Schä­del­dach der Ba­bys)
  • Aber häu­fig kei­ne An­zei­chen der sonst ty­pi­schen Na­cken­steif­heit

Symp­to­me bei tu­ber­ku­lö­ser Me­nin­gi­tis und Me­nin­gi­tis bei Neu­ro­bor­re­li­o­se (sel­te­ne For­men der Hirn­haut­ent­zün­dung):

  • Zu­nächst Fie­ber als ein­zi­ges Krank­heits­symp­tom
  • Ver­gleichs­wei­se lang­sa­mes Fort­schrei­ten der Krank­heit
  • Erst spä­tes Auf­tre­ten von Kopf­schmer­zen und Na­cken­stei­fe

Meningitis – Verlauf

Die An­ste­ckung er­folgt auf un­ter­schied­li­chen We­gen. Bei der Vi­rus­in­fek­ti­on wird der Er­re­ger klas­si­sche­rer­wei­se von Mensch zu Mensch über den Na­sen-Ra­chen-Raum durch fei­ne Tröpf­chen in der Atem­luft wei­ter­ge­ge­ben. FSME-Vi­ren da­ge­gen wer­den beim Ze­cken­biss über­tra­gen. Glei­ches gilt für die Bor­re­lio­se-Er­re­ger. An­de­re krank­heits­aus­lö­sen­de Bak­te­ri­en, wie Me­nin­go­kok­ken, kön­nen so­wohl in Form ei­ner Tröpf­chen- als auch Schmier­in­fek­ti­on über die Hän­de über­tra­gen wer­den und so ei­ne Me­nin­go­kok­ken-Me­nin­gi­tis aus­lö­sen. Spe­zi­ell die bak­te­ri­el­le Me­nin­gi­tis ent­wi­ckelt sich mit ho­her Ge­schwin­dig­keit und nimmt sehr schnell be­droh­li­che For­men an. Auch wenn sich spä­ter bei der ärzt­li­chen Un­ter­su­chung her­aus­stellt, dass ei­ne an­de­re Art der Hirn­haut­ent­zün­dung vor­liegt, soll­ten in je­dem Fall schnell­stens der Arzt oder die Not­auf­nah­me des Kran­ken­hau­ses auf­ge­sucht wer­den. Nur so lässt sich si­cher­stel­len, dass ge­nug Zeit für die er­folg­rei­che Be­hand­lung bleibt. Ei­ne vi­ra­le Hirn­haut­ent­zün­dung heilt häu­fig in­ner­halb meh­re­rer Wo­chen von al­lei­ne. Kri­tisch kön­nen al­ler­dings die ers­ten Ta­ge sein. Die Pro­gno­se hängt im­mer vom je­wei­li­gen Vi­rus und vom All­ge­mein­zu­stand des Be­trof­fe­nen ab.

Ei­ne bak­te­ri­el­le Hirn­haut­ent­zün­dung, wie die Me­nin­go­kok­ken-Me­nin­gi­tis, wird meist auf der neu­ro­lo­gi­schen Sta­ti­on ei­nes Kran­ken­hau­ses be­han­delt. Ein früh­zei­ti­ger The­ra­pie­be­ginn wirkt sich po­si­tiv auf die Pro­gno­se für ei­ne voll­stän­di­ge Ge­ne­sung aus. Blei­ben­de Schä­den wie zum Bei­spiel Hör­stö­rung­en oder Läh­mun­gen tre­ten da­durch sel­te­ner auf. Vie­le Pa­tien­ten brau­chen auch nach Be­hand­lung ei­ne län­ge­re Er­ho­lungs­pha­se bis die ur­sprüng­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit wie­der­her­ge­stellt ist.

Illustration eines Pokals.

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Meningitis – Diagnose

Zu­stän­di­ger Fach­arzt für die Dia­gno­se und Be­hand­lung ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung ist ne­ben dem Prak­ti­schen Arzt der Neu­ro­lo­ge. Der Me­di­zi­ner fragt die Be­schwer­den ab und un­ter­sucht den Pa­tien­ten auf ty­pi­sche Krank­heits­zei­chen. So ist bei­spiels­wei­se die schmerz­haf­te Na­cken­steif­ig­keit bei Er­wach­se­nen (Me­nin­gis­mus), ein ein­deu­ti­ger Hin­weis auf ei­ne Me­nin­gi­tis. Im Lie­gen hebt der Arzt den Kopf des Pa­tien­ten leicht zur Brust hin. Als Re­ak­ti­on auf den ein­set­zen­den Schmerz­reiz zieht der auf­fäl­lig die Bei­ne an. Die un­will­kür­li­che Be­we­gung nennt sich Bru­dzins­ki-Zei­chen. Vom so­ge­nan­nten La­sègue-Zei­chen spricht man, wenn der Pa­tient beim An­he­ben des ge­streck­ten Bei­nes über ei­nen ein­schie­ßen­den Schmerz klagt (auch bei Band­schei­ben­vor­fall). Ein wei­te­rer Hin­weis ist das so­ge­nan­nte Ker­nig-Zei­chen. Hier ge­lingt es dem Pa­tien­ten im Sit­zen nicht mehr, das Bein aus­zu­stre­cken, oh­ne dass es zu star­ken Schmer­zen kommt. Zei­gen sich auf der Haut des Pa­tien­ten Ein­blu­tun­gen (Wa­ter­house-Fri­de­rich­sen-Syn­drom), so kann das für den Arzt ein Warn­zei­chen für ei­ne aku­te bak­te­ri­el­le Me­nin­gi­tis sein.

Hat sich der Ver­dacht auf das Vor­lie­gen ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung be­stä­tigt, nimmt der Arzt Blut ab, um es auf vor­han­de­ne Er­re­ger, wie Me­nin­go­kok­ken, zu un­ter­su­chen. Zu­sätz­lich ent­nimmt er, wenn es mög­lich ist, et­was Ner­ven­was­ser (Li­quor) aus dem Rü­cken­marks­ka­nal. Auch in die­ser Kör­per­flüs­sig­keit sind die Er­re­ger der Me­nin­gi­tis nach­weis­bar. Über bild­ge­ben­de Ver­fah­ren wie Kern­spin­to­mo­gra­fie oder Com­pu­ter­to­mo­gra­fie kön­nen Krank­heits­zei­chen am Ge­hirn oder Krank­heits­ur­sa­chen in­ner­halb des Schä­dels er­kannt wer­den.

Meningitis – Therapie

Zu Be­ginn der The­ra­pie wird meist ein Breit­band­an­ti­bio­ti­kum ver­ab­reicht. Erst wenn in der La­bo­run­ter­su­chung be­stimm­te Bak­te­ri­en, wie zum Bei­spiel Me­nin­go­kok­ken oder Hae­mo­phi­lus in­flu­en­zae Typ B, als Er­re­ger iden­ti­fi­ziert wur­den, gibt der Arzt ein An­ti­bio­ti­kum, das sich spe­zi­ell zur Be­kämp­fung der Er­re­ger eig­net. Zu­sätz­lich wer­den ent­zün­dungs­hem­men­de Me­di­ka­men­te wie Glu­ko­kor­ti­ko­ide ver­ord­net. Zeigt sich je­doch, dass die Hirn­haut­ent­zün­dung durch ei­nen Vi­rus ver­ur­sacht wur­de, kann die An­ti­bio­ti­ka­be­hand­lung ab­ge­bro­chen wer­den. Statt­des­sen kom­men Vi­ro­sta­ti­ka zum Ein­satz. An­son­sten be­schränkt sich die The­ra­pie ei­ner vi­ra­len Hirn­haut­ent­zün­dung weit­ge­hend auf die Lin­de­rung der Me­nin­gi­tis-Symp­to­me.

Auf­grund der An­ste­ckungs­ge­fahr die­ser bei­den For­men der Me­nin­gi­tis, soll­ten Be­trof­fe­ne, wenn mög­lich, auf den Kon­takt mit an­de­ren ver­zich­ten. Im Kran­ken­haus wer­den Me­nin­gi­tis-Pa­tien­ten meist in ei­nem Ein­bett­zim­mer un­ter­ge­bringt.

Me­di­ka­men­te zur Be­hand­lung von Me­nin­gi­tis:

  • An­ti­bio­ti­ka und Glu­ko­kor­ti­ko­ide bei ei­ner bak­te­ri­el­len Hirn­haut­ent­zün­dung, vor­beu­gen­de Impf­un­gen be­son­ders für Klein­kin­der
  • Vi­ro­sta­ti­ka, fie­ber­sen­ken­de Me­di­ka­men­te und schmerz­lin­dern­de Mit­tel bei vi­ra­ler Me­nin­gi­tis
  • An­ti­my­ko­ti­ka bei ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung, die durch Pilz­be­fall ver­ur­sacht wur­de
  • An­ti­hel­min­thi­ka bei ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung, die durch Band­wür­mer aus­ge­löst wur­de
  • Ge­gen FSME (Früh­som­mer-Me­nin­go-En­ze­pha­li­tis) wird al­len Men­schen, die häu­fig in der Na­tur un­ter­wegs sind, ei­ne vor­beu­gen­de Imp­fung ge­gen die von Ze­cken über­tra­ge­ne Krank­heit emp­foh­len
  • Steckt ei­ne an­de­re Krank­heit hin­ter der Hirn­haut­ent­zün­dung, wie zum Bei­spiel Sar­koi­do­se oder Krebs, so wird ge­zielt die­se Grund­er­kran­kung be­han­delt

Meningitis bei Kleinkindern und Säuglingen

Häu­fig zei­gen sich bei Säug­lin­gen und klei­nen Kin­dern nur sehr un­spe­zi­fi­sche Symp­to­me. Ge­ra­de in frü­hen Sta­di­en der Er­kran­kung, lässt sich ei­ne Me­nin­gi­tis oft nicht so­fort dia­gnos­ti­zie­ren. Zu den ers­ten An­zei­chen zäh­len Fie­ber, Trink­schwä­che und ei­ne auf­fäl­li­ge Mü­dig­keit. Die Kin­der sind zu­dem sehr reiz­bar und teil­nahm­los. Eben­so kön­nen Bauch­schmer­zen, Krampf­an­fäl­le und ex­tre­mes Schrei­en auf­tre­ten. Manch­mal ist auch die Fon­ta­nel­le vor­ge­wölbt. An­ders als bei Er­wach­se­nen tritt die sonst cha­rak­te­ris­ti­sche Na­cken­steif­heit bei Ba­bys und Klein­kin­dern nur in sel­te­nen Fäl­len auf. – El­tern soll­ten be­reits bei ei­nem va­gen Krank­heits­ver­dacht um­ge­hend mit dem Kind zum Arzt, denn ei­ne Me­nin­gi­tis kann ge­fähr­lich wer­den.

Da das Im­mun­sys­tem von Säug­lin­gen und Klein­kin­dern noch nicht voll­stän­dig ent­wi­ckelt ist, wer­den Impf­un­gen zur Vor­beu­gung ge­gen die Er­re­ger ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung vor­ge­nom­men:

  • Imp­fung ge­gen Me­nin­go­kok­ken-Me­nin­gi­tis im 2. Le­bens­jahr
  • Drei Impf­un­gen ge­gen Pneu­mo­kok­ken ab dem 2., dem 4. und 11. Le­bens­mo­nat
  • Vier Impf­un­gen ge­gen Hae­mo­phi­lus in­flu­en­zae vom Typ B ab dem 2., 3., 4. und 11. Le­bens­mo­nat
  • Mumps-Imp­fung
  • Ma­sern-Imp­fung
  • Rö­teln-Imp­fung

Homöopathie bei Meningitis

Wie vie­le an­de­re Be­hand­lungs­me­tho­den stößt auch die Ho­möo­pa­thie un­ter be­stimm­ten Um­stän­den an ih­re Gren­zen. Dies trifft zum Bei­spiel bei ei­ner po­ten­zi­ell le­bens­be­droh­li­chen Er­kran­kung wie der Hirn­haut­ent­zün­dung zu. Die Ho­möo­pa­thie fin­det hier ih­re Auf­ga­be eher in der be­glei­ten­den Un­ter­stüt­zung des Hei­lungs­pro­zes­ses. Am bes­ten lässt man sich da­zu in ei­ner ho­möo­pa­thi­schen Pra­xis be­ra­ten. Die­se Mit­tel wer­den bei ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung zur Lin­de­rung der Be­schwer­den häu­fig emp­foh­len (Aus­wahl):

  • A­pis mel­li­fi­ca
  • Ci­cu­ta vi­ro­sa

Akupunktur bei Meningitis

Schmer­zen ent­ste­hen aus Sicht der chi­ne­si­schen Me­di­zin häu­fig un­ter an­de­rem durch Blo­cka­den der so­ge­nan­nten En­er­gie­leit­bah­nen. Da­her ist ei­nes der Be­hand­lungs­zie­le in der Aku­punk­tur de­ren Auf­lö­sung. So kön­nen bei­spiels­wei­se Pa­tien­ten, die bei ei­ner Me­nin­gi­tis an se­kun­dä­ren Kopf­schmer­zen lei­den, von ei­ner Aku­punk­tur­be­hand­lung pro­fi­tie­ren. Sie ist oft hilf­reich als be­glei­ten­de The­ra­pie wäh­rend der kon­ven­tio­nel­len schul­me­di­zi­ni­schen Me­nin­gi­tis-Be­hand­lung.

Meningitis – ICD-Code

Je­der Krank­heit ist in der Me­di­zin ein ei­ge­ner ICD-Code zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (eng­lisch) steht da­bei für In­ter­na­tio­nal Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Di­sea­ses and Re­la­ted Health Prob­lems. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­ni­sche Dia­gno­sen. So wird bei­spiels­wei­se ei­ne „Bak­te­ri­el­le Me­nin­gi­tis“ un­ter dem ICD-Code G00 er­fasst. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ses Co­des auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

Meningitis – Wie finde ich den richtigen Arzt?

Im In­ter­net gibt es vie­le An­bie­ter von Arzt­por­ta­len. Ei­nes ist bei­spiels­wei­se die Arzt-Aus­kunft der Stif­tung Ge­sund­heit. Sie be­in­hal­tet teil­wei­se ei­nen Pa­tien­ten­zu­frie­den­heits­score und ver­fügt in der Re­gel über ak­tu­el­le pos­ta­li­sche Da­ten. Ein­zu­se­hen ist sie un­ter www.arzt-auskunft.de. Auf der Su­che nach ei­nem Arzt, der sich mit der Be­hand­lung ei­ner Hirn­haut­ent­zün­dung (Me­nin­gi­tis) aus­kennt und des­sen Pra­xis in Wohn­ort­nä­he ist, kann man hier ziel­füh­rend re­cher­chie­ren.

Meningitis – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

An­ge­hö­ri­ge ei­ner ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung ha­ben grund­sätz­lich ein Recht auf sta­tio­nä­re so­wie am­bu­lan­te Ver­sor­gung, auf Arz­nei­mit­tel und wei­te­re Leis­tun­gen. In al­ler Re­gel sind je­doch be­stimm­te Ei­gen­leis­tun­gen (Zu­zah­lun­gen) ge­setz­lich fest­ge­schrie­ben. Die­se Zu­zah­lun­gen be­tra­gen 10 Pro­zent der Kos­ten, pro Zu­zah­lung aber ma­xi­mal 10 Eu­ro. Kos­tet die Leis­tung we­ni­ger als 5 Eu­ro, hat der Ver­si­cher­te den tat­säch­li­chen Preis zu ent­rich­ten.

Bei Arz­nei­mit­teln gel­ten die­se Gren­zen eben­falls. Wenn der Be­trof­fe­ne ein be­son­ders preis­wer­tes Prä­pa­rat er­hält, ent­fällt die Zu­zah­lung. Da­bei dür­fen die Kran­ken­kassen fes­te Be­trä­ge be­stim­men, die sie er­stat­ten, so­fern meh­re­re Prä­pa­ra­te mit glei­chem Wirk­stoff er­hält­lich sind. Arz­nei­mit­tel, de­ren Preis 30 Pro­zent un­ter die­sem Fest­be­trag liegt, wer­den von den Kran­ken­kassen oh­ne Zu­zah­lung er­stat­tet.

Zu­zah­lun­gen fal­len eben­falls bei ei­nem Kran­ken­haus­auf­ent­halt an. Sie be­tra­gen 10 Eu­ro pro Ka­len­der­tag, wo­bei die Zu­zah­lung nur für ma­xi­mal 28 Ta­ge pro Jahr ge­leis­tet wer­den muss.

Meningitis – Was übernimmt die DFV?

Die am­bu­lan­te Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rungDFV-Am­bu­lant­Schutz er­stat­tet Ih­nen ge­setz­lich vor­ge­seh­ene Zu­zah­lun­gen für Arz­nei-, Ver­bands-, Heil- und Hilfs­mit­tel und die Fahrt­kos­ten im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Be­hand­lung. Der DFV-Am­bu­lant­Schutz bie­tet Ih­nen zu­dem er­wei­ter­te Vor­sor­ge­leis­tun­gen und steht Ih­nen auch fi­nan­zi­ell zur Sei­te, wenn ei­ne schwe­re Krank­heit fest­ge­stellt wird.

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

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FAQ zum Thema Meningitis Häufige Fragen

  • Un­be­han­delt kann ei­ne Hirn­haut­ent­zün­dung in­ner­halb we­ni­ger Stun­den le­bens­ge­fähr­lich wer­den. Dies gilt be­son­ders für die bak­te­ri­el­le Form der Er­kran­kung. Aber auch die vi­ra­le Me­nin­gi­tis kann, ab­hän­gig vom je­wei­li­gen Er­re­ger, ei­nen ern­sten Ver­lauf neh­men. Wich­tig ist in bei­den Fäl­len die so­forti­ge ärzt­li­che Be­hand­lung.

  • Von Hirn­haut­ent­zün­dung­en sind be­son­ders Klein­kin­der, Ju­gend­li­che und äl­te­re Men­schen be­trof­fen. Die Krank­heit ist an­ste­ckend. Ei­ne mehr­stu­fi­ge Imp­fung ge­gen die Er­re­ger (zum Bei­spiel Hae­mo­phi­lus in­flu­en­zae vom Typ B) wird da­her bei Säug­lin­gen und klei­nen Kin­dern stan­dard­mä­ßig vor­ge­nom­men.

  • Ja, die bak­te­ri­el­le Me­nin­gi­tis tritt ver­stärkt im Win­ter und Früh­ling auf. Et­wa ein Drit­tel der Fäl­le wird al­lein von Ja­nu­ar bis März dia­gnos­ti­ziert. Be­son­ders häu­fig be­trof­fen sind Klein­kin­der und Ju­gend­li­che im Al­ter zwi­schen 15 und 19 Jah­ren. Die vi­ra­le Me­nin­gi­tis tritt da­ge­gen be­vor­zugt im Herbst und Früh­jahr auf. Vor­sicht ist auch bei Rei­sen nach Asi­en oder Süd­ame­ri­ka ge­bo­ten. In vie­len Län­dern be­steht ei­ne er­höh­te An­steck­ungs­ge­fahr.

  • Der Arzt er­kennt die Me­nin­gi­tis an ih­ren ty­pi­schen Krank­heits­symp­to­men. Um fest­zu­stel­len, wel­che Form der Ge­hirn­haut­ent­zün­dung vor­liegt, wird das Blut der Pa­tien­ten un­ter­sucht, in­dem man ei­ne Kul­tur an­setzt. Zu­sätz­lich wird Li­quor aus der Len­den­wir­bel­säu­le ent­nom­men und un­ter­sucht. Bei die­sen Tests zei­gen sich dann die aus­lö­sen­den Er­re­ger der vi­ra­len oder bak­te­ri­el­len Me­nin­gi­tis. Die Un­ter­schei­dung ist wich­tig, weil sie Rück­schlüs­se auf die am bes­ten ge­eig­ne­te The­ra­pie er­mög­licht.

  • Bei der bak­te­ri­el­len Me­nin­gi­tis ist ein po­ten­zi­ell le­bens­be­droh­li­cher Krank­heits­ver­lauf zu be­fürch­ten, der bis zu ei­ner Sep­sis füh­ren kann. Die durch Vi­ren ver­ur­sach­te Me­nin­gi­tis stellt sich da­ge­gen meist mil­der dar, kann je­doch auch ei­nen ern­sten Ver­lauf neh­men. Dies hängt da­von ab, wel­cher Er­re­ger für die Er­kran­kung ver­ant­wort­lich ist und in wel­chem All­ge­mein­zu­stand sich der Pa­tient be­fin­det. – Bei früh­zei­ti­gem The­ra­pie­be­ginn be­ste­hen für bei­de Krank­heits­for­men gu­te Hei­lungs­aus­sich­ten. Es kön­nen aber im Krank­heits­ver­lauf auch blei­ben­de Schä­den ent­ste­hen.

Tipps

Fazit

Me­nin­gi­tis ist ei­ne po­ten­zi­ell le­bens­be­droh­li­che Er­kran­kung, die be­son­ders bei der bak­te­ri­el­len Form so­fort­i­ge ärzt­li­che Hil­fe er­for­dert. Ei­ne früh­zei­ti­ge Dia­gno­se ver­bes­sert die Hei­lungs­chan­cen er­heb­lich. Impf­un­gen bie­ten wirk­sa­men Schutz, vor al­lem für Ri­si­ko­grup­pen. Auf­merk­sam­keit auf ers­te Symp­to­me kann Le­ben ret­ten und Fol­ge­schä­den ver­hin­dern.

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