Blut im Urin© Alex Valent

Blut im Urin Ursachen, Diagnose, Therapie

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Blut im Urin kann ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung sein. Die Ursache für die Verfärbung des Uris sollte man daher umgehend vom Arzt abklären lassen. Es gibt aber auch harmlose Hintergründe für rötlichen Urin, die keiner weiteren Behandlung bedürfen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Blut im Urin kann als sicht­ba­re Makro­hä­ma­tu­rie oder nur mikro­sko­pisch nach­weis­ba­re Mikro­hä­ma­tu­rie auf­tre­ten.
  • Ur­sa­chen rei­chen von Harn­wegs­in­fek­ti­o­nen über Nie­ren­stei­ne bis hin zu Tu­mo­ren oder sys­te­mi­schen Er­kran­kun­gen.
  • Ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ur­sa­chen sind z. B. Pro­sta­ta­pro­ble­me bei Män­nern oder En­do­me­tri­o­se bei Frau­en.
  • Eine ärzt­li­che Ab­klä­rung ist un­be­dingt not­wen­dig, auch wenn die Blut­be­i­mi­schung nur vor­ü­ber­ge­hend auf­tritt.
  • Je nach Diag­no­se um­fasst die The­ra­pie z. B. An­ti­bi­o­ti­ka, Um­stel­lung von Me­di­ka­men­ten oder auch na­tur­heil­kund­li­che Maß­nah­men.

Wie stellt sich Blut im Urin dar?

Von Blut im Urin oder Hä­ma­tu­rie spricht man, wenn im Urin ver­mehrt ro­te Blut­kör­per­chen (Ery­thro­zy­ten) vor­kom­men. Al­ler­dings kann auch der Urin von ge­sun­den Men­schen ei­ne ge­wis­se An­zahl ro­ter Blut­kör­per­chen auf­wei­sen. Ist das Blut im Urin je­doch deut­lich mit blo­ßem Au­ge zu er­ken­nen, stellt dies ei­ne Ma­kro­hä­ma­tu­rie dar. Lässt sich Blut im Urin nicht mit blo­ßem Au­ge er­ken­nen und nur un­ter dem Mi­kro­skop nach­wei­sen, wird dies als Mi­kro­hä­ma­tu­rie be­zeich­net.

Rot ge­färb­ter Urin muss nicht im­mer ein Hin­weis auf ei­ne ho­he An­zahl ro­ter Blut­kör­per­chen sein. Manch­mal steckt auch ein Zu­viel an ro­tem Blut­farb­stoff (Hä­mo­glo­bin aus den ro­ten Blut­kör­per­chen) da­hin­ter. Ver­ur­sa­cher die­ser Hä­mo­glo­bi­nurie sind er­b­lich be­ding­te For­men von Blut­ar­mut, Un­ver­träg­lich­keits­re­ak­tio­nen oder Auto­im­mun­krank­hei­ten. Ei­ne an­de­re mög­li­che Ur­sa­che ist die so­ge­nann­te Marsch­hä­mo­glo­bi­nurie. Da­bei tritt auf­grund von star­ken kör­per­li­chen Be­las­tun­gen ro­ter Blut­farb­stoff aus den ro­ten Blut­kör­per­chen aus und geht in den Urin über. Die­ser sieht dann röt­lich-braun aus.

Die­se Ver­än­de­rung des Urins be­dar­f kei­ner Be­hand­lung und führt auch nicht zu Be­schwer­den.

Ro­ter Urin zeigt sich auch manch­mal nach Mus­kel­ver­let­zun­gen. Ge­langt Mus­kel­ei­weiß in die Blut­b­ahn und in den Urin, kommt es zur ro­ten Ein­fär­bung (My­o­glo­bi­nurie).

Ei­ne Rot­fär­bung des Urins kann sich al­ler­dings auch durch den Ver­zehr be­stimm­ter Le­bens­mit­tel, wie bei­spiels­wei­se Ro­ter Bee­te, er­ge­ben. Die Ein­fär­bung ver­schwin­det dann in der Re­gel nach den nächs­ten Toi­let­ten­gän­gen wie­der.

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Ur­sa­chen für Blut im Urin 

Fin­det sich Blut im Urin, lässt dies ent­we­der auf ei­ne Er­kran­kung schlie­ßen oder auf ei­ne Ver­let­zung im Uro­ge­ni­tal­sys­tem (Sys­tem der Harn- und Ge­schlechts­or­ga­ne).

Häu­fig­ste Ur­sa­chen für ei­ne Hä­ma­tu­rie (Blut im Urin) sind:

  • Er­kran­kungen im Be­reich der ab­lei­ten­den Harn­we­ge oder Nie­ren
  • Spe­zi­el­le In­fek­tio­nen 
  • Tu­mo­re
  • Ver­let­zun­gen
  • Me­di­ka­men­te
  • Sys­tem- und Auto­im­mun­er­kran­kungen 

Zu­dem gibt es spe­zi­el­le Er­kran­kungen, die Blut im Urin ver­ur­sa­chen, an de­nen ent­we­der nur Män­ner oder nur Frau­en er­kran­ken (sie­he nach­fol­gen­de Ka­pi­tel).

Er­kran­kungen im Be­reich der ab­lei­ten­den Harn­we­ge oder Nie­ren

Bla­sen­ent­zün­dung, Harn­röh­ren­ent­zün­dung: Wenn Er­re­ger, wie Bak­te­ri­en, über die Harn­röh­re in die Harn­bla­se ge­lan­gen, kann dies die Bla­sen­wand rei­zen und Ent­zün­dun­gen ver­ur­sa­chen. Ne­ben den da­für ty­pi­schen Sym­p­to­men kommt es dann manch­mal auch zu blu­ti­gem Urin.

Harn­stei­ne: Wenn grö­ße­re Bla­sen-, Harn­röh­ren- und auch Harn­lei­ter­stei­ne die Schleim­haut im Harn­trakt rei­zen und ver­let­zen, kann ei­ne Hä­ma­tu­rie aus­ge­löst wer­den. Das Blut im Urin gilt ne­ben den Schmer­zen als Leit­sym­p­tom. 

Nie­ren­be­cken­ent­zün­dung: Bak­te­ri­en oder an­de­re Er­re­ger kön­nen bei ei­ner Bla­sen­ent­zün­dung über den Harn­lei­ter, manch­mal auch über das Blut, ins Nie­ren­be­cken ge­lan­gen. Dort lö­sen sie die Nie­ren­be­cken­ent­zün­dung aus. Zu den ty­pi­schen Sym­p­to­men zählt un­ter an­de­rem auch ver­mehr­ter Harn­drang mit nur we­nig ab­ge­hen­dem Urin, der auch blu­tig sein kann.

Nie­ren­ent­zün­dung: Bak­te­ri­el­le In­fek­tio­nen oder auto­im­mu­no­lo­gi­sche Vor­gän­ge kön­nen ei­ne Nie­ren­ent­zün­dung aus­lö­sen. Be­trof­fen sind die Ge­fäß­knäu­el in der Nie­ren­rin­de (Glo­me­ru­li, Be­stand­tei­le der Nie­ren­kör­per­chen) an de­nen das Blut ge­fil­tert und die ers­te Stu­fe des Harns ge­bil­det wird. Die Be­schwer­den tre­ten meist erst auf, wenn die Krank­heit be­reits fort­ge­schrit­ten ist. Es kommt un­ter an­de­rem zu blu­tig-bräun­li­chem oder ge­trüb­tem, schäu­men­dem Urin.

Nie­ren­zys­ten: Zys­ten kön­nen in der Nie­re ver­ein­zelt auf­tre­ten und ver­ur­sa­chen dann meist kei­ne Be­schwer­den. Bil­den sich in ei­ner Nie­re je­doch sehr vie­le Zys­ten, kann dies zu Blut im Urin füh­ren. Ab­zu­gren­zen von ver­ein­zel­ten Nie­ren­zys­ten ist die so­ge­nan­nte Zys­ten­nie­re, wel­che ei­ne ge­ne­tisch be­ding­te Er­kran­kung ist.

Nie­ren­in­farkt: Ver­stopft ein Blut­ge­rinn­sel ei­ne Nie­ren­ar­te­rie, wird das um­lie­gen­de Ge­we­be un­ter­ver­sorgt und stirbt ab. Die Nie­re kann dann nur noch ein­ge­schränkt ar­bei­ten. Bei ei­nem klei­nen Nie­ren­in­farkt kön­nen die Sym­p­to­me mi­ni­mal sein. Zu Schmer­zen, even­tu­el­lem Fie­ber und Übel­keit kom­men Blut und Ei­weiß im Urin hin­zu. 

Nie­ren­ve­nen­throm­bose: Wie beim Nie­ren­in­farkt ver­stopft ein Blut­pfr­opf ein Nie­ren­ge­fäß, hier spe­zi­ell ei­ne Ve­ne. Be­trof­fe­ne lei­den un­ter aku­ten Flan­ken­schmer­zen und ha­ben Blut im Urin.

Di­ver­ti­kel in Harn­röh­re und Harn­bla­se: Die sack­ar­ti­gen Aus­buch­tun­gen an der Bla­sen­wand kön­nen an­ge­bo­ren sein oder sich ent­wi­ckeln, wenn die Bla­se zu­neh­mend un­ter Druck ge­rät und sich schlech­ter ent­leert. Bei­spiels­wei­se auf­grund ei­ner ver­eng­ten Harn­röh­re oder ei­ner ver­grö­ßer­ten Pro­sta­ta. Eben­so kön­nen Ope­ra­tio­nen oder Ver­let­zun­gen ver­ant­wort­lich sein. Häu­fig kommt es ne­ben Schmer­zen beim Was­ser­las­sen auch zu er­höh­tem Harn­drang. Bei gleich­zei­ti­gem Auf­tre­ten von Blut im Urin, kann ei­ne Bla­sen­ent­zün­dung vor­lie­gen.

Po­ly­pen in Harn­röh­re und Harn­bla­se: Die Wu­che­run­gen in Harn­röh­re und Bla­se sind meist gut­ar­tig. Al­ler­dings kön­nen sie ne­ben Be­schwer­den beim Was­ser­las­sen auch Blut im Urin ver­ur­sa­chen.

Ande­re Ur­sa­chen für ei­ne Hä­ma­tu­rie kön­nen Eng­stel­len am Aus­gang der Bla­se oder in der Harn­röh­re sein so­wie Nie­ren­schä­den auf­grund von Blut­hoch­druck oder Dia­be­tes (dia­be­ti­sche Ne­phro­pa­thie).

Spe­ziel­le In­fek­tio­nen 

Ei­ne Hä­ma­tu­rie kann auch durch an­de­re pa­ra­si­tä­re und bak­te­ri­el­le In­fek­tio­nen aus­ge­löst wer­den. So un­ter an­de­rem durch:

Uro­ge­ni­tal­tu­ber­ku­lo­se: Die­se Tu­ber­ku­lo­se-Er­kran­kung wird von Tu­ber­kel-Bak­te­ri­en ver­ur­sacht und ma­ni­fes­tiert sich in den Be­rei­chen des Harn­trakts und der Ge­schlechts­or­ga­ne.

Bla­sen­bil­har­zi­o­se: Die­se In­fek­tions­krank­heit, die vor al­lem in den Tro­pen ver­brei­tet ist, in­zwi­schen zu­dem in Süd­kor­si­ka auf­tritt, wird auch als Schis­to­so­mi­a­se be­zeich­net. Er­re­ger sind Saug­wür­mer, die ih­re Lar­ven in Ge­wäs­sern ab­le­gen. Die­se ge­lan­gen über die Haut in den mensch­li­chen Kör­per um von dort in der Le­ber her­an­zu­wach­sen. Da­rauf­hin wan­dern sie über das Ge­fäß­sys­tem in die Blut­ge­fä­ße des Darms oder der Harn­bla­se und wach­sen dort zu Wür­mern her­an. Bei ei­nem Be­fall der Bla­se kommt es zu­sätz­lich zu den be­kann­ten Krank­heits­sym­p­to­men auch zu ei­ner Bla­sen­ent­zün­dung mit blu­ti­gem Urin.

Tu­mo­re

Blut im Urin kann das ers­te An­zei­chen ei­nes bös­ar­ti­gen Tu­mors sein. Im Harn­trakt ist das bei­spiels­wei­se Bla­sen­krebs, Harn­röh­ren­krebs, Harn­lei­ter­krebs oder Nie­ren­krebs (zum Bei­spiel Nie­ren­zell­kar­zi­nom).

Ver­let­zun­gen

Kommt es zu ei­ner Ver­let­zung von Bla­se oder Nie­re, kann dies auch zu blu­ti­gem Harn füh­ren. Zum Bei­spiel nach Un­fäl­len, bei Stö­ßen von au­ßen oder durch ei­nen ope­ra­ti­ven Ein­griff.

Me­di­ka­men­te

Als Ne­ben­wir­kung ei­ni­ger Me­di­ka­men­te kann es zu Blut im Urin kom­men. Bei­spiels­wei­se bei der Ein­nah­me be­stimm­ter An­ti­bio­ti­ka (Pe­ni­cil­li­ne), Krebs­mit­tel (Zy­to­sta­ti­ka) und Blut­ver­dün­ner (z. B. Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re, Phen­pro­cou­mon).

Sys­tem- und Au­to­im­mun­er­kran­kun­gen 

Auch eher sel­te­ne Sys­tem­er­kran­kun­gen und Au­to­im­mun­er­kran­kun­gen zei­gen als Sym­ptom Blut im Urin. Dies ist vor al­lem dann der Fall, wenn auch die Nie­ren be­trof­fen sind.

Lu­pus­ne­phri­tis (sys­te­mi­scher Lu­pus ery­the­ma­to­des): Bei die­ser Au­to­im­mun­er­kran­kung grei­fen die kör­per­ei­ge­nen Ab­wehr­zel­len vor al­lem Haut, vie­le in­ne­re Or­ga­ne, auch die Nie­ren, an. Sind die Nie­ren er­krankt, kommt es zu­sätz­lich zu den klas­si­schen Sym­p­to­men, häu­fig auch zu Blut im Urin, ver­än­der­ter Urin­men­ge und Flan­ken­schmer­zen.

We­ge­ner-Gra­nu­lo­ma­to­se (Mor­bus We­ge­ner): Die Er­kran­kung führt zu ei­ner chro­ni­schen Ent­zün­dung der Blut­ge­fä­ße. Im Be­reich der Ent­zün­dungs­pro­zes­se bil­den sich zu­dem klei­ne Haut­knöt­chen (Gra­nu­lo­me). Sind die Nie­ren be­trof­fen, zei­gen sich sicht­ba­re Blut­spu­ren im Urin.

Blut im Urin bei Män­nern

Ei­ni­ge Er­kran­kun­gen, die zu Hä­ma­tu­rie füh­ren kön­nen, tre­ten aus­schließ­lich bei Män­nern auf. Zu häu­fi­gen Ur­sa­chen von Blut im Urin beim Mann zäh­len:

Pro­sta­ti­tis (Pro­sta­ta­ent­zün­dung): Die Vor­ste­her­drü­se (Pro­sta­ta) kann sich chro­nisch oder akut ent­zün­den. Aus­lö­ser sind häu­fig Bak­te­ri­en (ins­be­son­de­re bei aku­ter Er­kran­kung), die meist über die Harn­we­ge bis hin zur Pro­sta­ta vor­drin­gen. Kommt zu den klas­si­schen Symp­to­men zu­sätz­lich Blut im Urin da­zu, spricht dies für ei­ne gleich­zei­ti­ge Harn­röh­ren­ent­zün­dung. 

Sa­men­bla­sen­ent­zün­dung: Im Zu­ge ei­ner Pro­sta­ta­ent­zün­dung kann es zu­sätz­lich zu ei­ner Ent­zün­dung der Sa­men­bla­se kom­men. Symp­to­me kön­nen ne­ben Schmer­zen beim Sex und Was­ser­las­sen, auch Schmer­zen im Un­ter­leib so­wie Blut im Urin und im Sper­ma sein.

Pro­sta­ta­va­ri­zen­blu­tung: Hier­bei er­wei­tern sich die Pro­sta­ta­ve­nen, ähn­lich wie bei Krampf­adern. Be­trof­fe­ne lei­den we­der an Schmer­zen noch an Harn­wegs­pro­ble­men. Die Blu­tung aus den „Krampf­adern“ zeigt sich je­doch im Urin.

Pro­sta­ta­krebs: Der bös­ar­ti­ge Tu­mor bleibt – oh­ne Früh­er­ken­nungs­un­ter­su­chung – lan­ge un­be­merkt. Be­trof­fe­ne lei­den erst spät an Be­schwer­den, wie Pro­ble­men beim Was­ser­las­sen, Blut im Urin und, oder im Sper­ma, Schmer­zen im Be­cken­be­reich so­wie Po­tenz­stö­run­gen.

Blut im Urin bei Frau­en

Ei­ni­ge Er­kran­kun­gen, die zu Hä­ma­tu­rie füh­ren kön­nen, tre­ten aus­schließ­lich bei Frau­en auf. Zu den Ur­sa­chen von Blut im Urin bei der Frau zäh­len:

En­do­me­tri­o­se: Hat sich Ge­bär­mut­ter­schleim­haut­ge­we­be an ei­ner fal­schen Stel­le an­ge­sie­delt, zum Bei­spiel in der Bla­se oder im Darm, kann dies – zy­klus­ab­hän­gig – auch zu Blut im Urin oder Stuhl füh­ren. Endometriose ist ei­ne häu­fi­ge, gut­ar­ti­ge und bei vie­len mit Schmer­zen ver­bun­de­ne chro­ni­sche Er­kran­kung. 

Flan­ken­schmerz-Hä­ma­tu­rie-Syn­drom (Loin-Pain-Hem­a­tu­ria-Syn­dro­me): Von der sehr sel­te­nen Er­kran­kung sind über­wie­gend jun­ge Frau­en, vor al­lem zwi­schen 20 und 30 Jah­ren, be­trof­fen. Symp­to­me sind Schmer­zen im Be­reich ei­ner oder bei­der Flan­ken, die mehr­mals im Jahr auf­tre­ten. Dann kommt es auch zu Blut im Urin, ent­we­der mit blo­ßem Au­ge er­kenn­bar oder aber nur im La­bor nach­weis­bar. 

Blut im Urin – wann zum Arzt?

Blut im Urin soll­te im­mer ernst ge­nom­men und um­ge­hend von ei­nem Arzt un­ter­sucht wer­den. Dies gilt auch, soll­te sich die Blu­tung wie­der von al­lei­ne ge­ben. Das Er­eig­nis kann sich als harm­los her­aus­stel­len, es kann aber auch An­zei­chen ei­ner bös­ar­ti­gen Er­kran­kung sein.

Blut im Urin – Diagnose

Der Haus­arzt wird nach ei­ner gründ­li­chen Ana­mnese (Er­fas­sung der Krank­en­ge­schich­te) und kör­per­li­chen Un­ter­su­chung ent­schei­den, ob ei­ne wei­te­re Un­ter­su­chung durch ei­nen Fach­arzt not­wen­dig ist. Je nach ver­mu­te­ter Dia­gno­se wird der Pa­tient an ei­nen Uro­lo­gen (Fach­arzt für Krank­hei­ten der Har­nor­ga­ne und der männ­li­chen Ge­schlechts­or­ga­ne), ei­nen Gy­nä­ko­lo­gen (Fach­arzt für Frau­en­heil­kun­de und Ge­burt­shil­fe) oder ei­nen Ne­phro­lo­gen (Fach­arzt für Nie­ren- und Hoch­druck­er­kran­kun­gen) über­wie­sen. Be­steht der Ver­dacht auf ei­ne Sys­te­mer­kran­kung, ist ein dar­auf spe­zia­li­sier­ter In­ter­nist (Fach­arzt für in­ne­re Me­di­zin) für die wei­te­re Un­ter­su­chung zu­stän­dig.

Körperliche Untersuchung

Blut­druck und Kör­per­tem­pe­ra­tur wer­den ge­mes­sen. Der Arzt tastet au­ßer­dem Bauch und Flan­ken ab.

Laboruntersuchung: Ei­ne Urin­pro­be wird auf ro­te Blut­kör­per­chen un­ter­sucht. Auch ein Schnell­test kann ers­te Hin­wei­se ge­ben. Die Blut-Ana­ly­se im La­bor lie­fert wei­te­re In­for­ma­tio­nen über das Blut im Urin. Mög­li­cher­wei­se liegt ei­ne Harn­wegs- oder Nie­ren­er­kran­kung, oder auch ei­ne In­fek­ti­on, vor.

Bildgebende Verfahren: Mit­tels Ultra­schall kön­nen Bla­se, Nie­ren und Pro­sta­ta ge­nau­er un­ter­sucht wer­den. Der Zu­stand von Harn­lei­ter und Nie­ren­be­cken lässt sich mit ei­ner Rönt­gen­auf­nah­me dar­stel­len. CT (Co­mu­ter­to­mo­gra­fie) und MRT (Ma­gnet­re­so­nanz­to­mo­gra­fie) sind dann sinn­voll, wenn ei­ne Tu­mor­er­kran­kung­en ober­halb der Bla­se ver­mu­tet wird. Für ein um­fas­sen­des Bild von Bla­se und Harn­röh­re kann der Uro­lo­ge oder die Uro­lo­gin auch ei­ne Bla­sen­spie­ge­lung vor­neh­men.

Therapie bei Blut im Urin

Da blu­ti­ger Urin vie­le ver­schie­de­ne Ur­sa­chen ha­ben kann, ist es wich­tig, ei­ne si­che­re Dia­gno­se zu stel­len. An­schlie­ßend kann die spe­zi­fi­sche Be­hand­lung er­fol­gen. Wur­de das Blut im Urin bei­spiels­wei­se durch ei­ne Harn­wegs­in­fek­ti­on ver­ur­sacht, kann die Ga­be von An­ti­bio­ti­ka sinn­voll sein. Sind be­stimm­te Me­di­ka­men­te Aus­lö­ser für den blu­ti­gen Urin, soll­ten sie in Ab­spra­che mit dem be­han­deln­den Arzt ab­ge­setzt und durch ein an­de­res, nie­ren­schonen­des, Mit­tel er­setzt wer­den.

Ab­hän­gig von der spe­zi­fi­schen Ur­sa­che für den blu­ti­gen Harn, wird die Be­hand­lung der Pa­tien­ten von ei­nem Fach­arzt für Uro­lo­gie, Gy­nä­ko­lo­gie, Ne­phro­lo­gie oder In­ne­ren Me­di­zin über­nom­men.

Akupunktur bei Blut im Urin

Die Tra­di­tio­nel­le Chi­ne­sische Me­di­zin geht da­von aus, dass bei Er­kran­kun­gen be­stimm­te En­er­gie­flüs­se im Kör­per blo­ckiert sind. Mit­hil­fe von Aku­punk­tur las­sen sich die­se Stau­un­gen lö­sen. Da­bei ar­bei­tet der Aku­punk­teur mit sehr fei­nen Na­deln, die den ge­stör­ten En­er­gie­fluss wie­der aus­glei­chen sol­len. So er­gab bei­spiels­wei­se ei­ne Stu­die an Pa­tien­tin­nen mit En­do­me­trio­se, dass mit­hil­fe von Aku­punk­tur de­ren Schmer­zen re­du­ziert wer­den konn­te.

Ho­möo­pa­thie bei Blut im Urin

Blut im Urin kann ein Hin­weis auf sehr un­ter­schied­li­che Er­kran­kun­gen sein. Bei ei­ni­gen Dia­gno­sen kann die An­wen­dung ho­möo­pa­thi­scher Mit­tel hel­fen.

Zum Bei­spiel bei Blasen­ent­zün­dun­gen:

  • Apis: Bei bren­nen­den und ste­chen­den Schmer­zen, schmerz­haf­tem Harn­drang und nur we­nig Urin. Ver­schlim­me­rung durch Wär­me.
  • Cantharis: Bei schnei­den­dem, bren­nendem und krampf­ar­ti­gem Schmerz. Was­ser­las­sen brennt wie Feu­er. Urin kann blu­tig wer­den.
  • Pulsatilla: Bei Bla­sen­schmer­zen, die rasch schlim­mer wer­den. Wenn bei Harn­drang nicht so­fort uri­niert wer­den kann und Urin beim Hus­ten oder La­chen un­will­kür­lich ab­geht.

Die Be­hand­lung soll­te nach ein­geh­en­der Be­ra­tung durch er­fah­re­ne Ho­möo­pa­then und Ho­möo­pa­thin­nen er­fol­gen.

Blut im Urin (Hä­ma­tu­rie): ICD-Co­de

Je­der Krank­heit ist in der Me­di­zin ein ei­ge­ner ICD-Co­de zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (eng­lisch) steht da­bei für In­ter­national Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Di­sea­ses and Re­la­ted Health Pro­blems. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­ni­sche Dia­gno­sen. So wird bei­spiels­wei­se ei­ne Hä­ma­tu­rie un­ter dem ICD-Co­de „R31“ er­fasst. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ser Co­des auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

Blut im Urin – Wie fin­de ich das rich­ti­ge Kran­ken­haus?

Auf der Su­che nach ei­nem pas­sen­den Kran­ken­haus, das sich mit der Be­hand­lung von Hä­ma­tu­rie gut aus­kennt, er­hält man über die Web­sei­te www.aerz­te­blatt.de ei­ni­ge hilf­rei­che Ver­lin­kun­gen. Un­ter an­de­rem zu www.weis­se-lis­te.de, www.kli­ni­ken.de und www.kran­ken­haus.de. Ei­ne be­son­ders um­fas­sen­de Über­sicht bie­tet die Sei­te www.kli­ni­ken.de. Hier sind ak­tu­ell 3.846 Kran­ken­häu­ser aus Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz ge­lis­tet. Zu­sätz­lich gibt es de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu Fach­ab­tei­lun­gen der Kli­ni­ken so­wie Qua­li­täts­be­rich­te. 

Auf die Start­sei­te von www.kli­ni­ken.de ge­hen: Un­ter dem Me­nü­punkt „Top-10“ kann man spe­zi­ell nach Krank­hei­ten und Dia­gno­sen su­chen. Für Blut im Urin (Hä­ma­tu­rie) gibt man hier den ICD-Co­de: „R31“ ein. An­schlie­ßend auf das dar­un­ter lie­gen­de Feld mit dem Text „XVIII Symp­to­me und ab­nor­me kli­ni­sche und La­bor­be­fun­de, die an­de­ren­orts nicht klas­si­fi­ziert sind“ kli­cken. Dann noch ein­mal auf das Feld dar­un­ter kli­cken „R30-R39 Symp­to­me, die das Harn­sys­tem be­treffen“ und schließ­lich auf das Feld „R31 Nicht nä­her be­zeich­ne­te Hä­ma­tu­rie, Von dem Arzt nicht nä­her be­zeich­ne­te Blut­aus­schei­dung im Urin“. Dann er­schei­nen rechts da­von die ge­such­ten Kran­ken­häu­ser, sor­tiert nach dem Ran­king ih­rer Fall­zah­len. Auf Platz 1 fin­den sich die Zei­sig­wald­kli­ni­ken Be­tha­ni­en in Chem­nitz, auf Platz 2 das Kli­ni­kum Ernst von Berg­mann in Pots­dam und Platz 3 be­legt das AMEOS Kli­ni­kum in Aschers­le­ben, usw.

Blut im Urin – Was be­zahlt die Kran­ken­kasse und was muss man selbst be­zah­len?

An­ge­hö­ri­ge ei­ner ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­siche­rung ha­ben grund­sätz­lich ein Recht auf sta­tio­nä­re so­wie am­bu­lan­te Ver­sor­gung, auf Arz­nei­mit­tel und wei­te­re Leis­tun­gen. In al­ler Re­gel sind je­doch be­stimm­te Ei­gen­leis­tun­gen (Zu­zah­lun­gen) ge­setz­lich fest­ge­schrie­ben. Die­se Zu­zah­lun­gen be­tra­gen 10 Pro­zent der Kos­ten, pro Zu­zah­lung aber ma­xi­mal 10 Euro. Kos­tet die Leis­tung we­ni­ger als 5 Euro, hat der Ver­sicher­te den tat­säch­li­chen Preis zu ent­rich­ten.

Bei Arz­nei­mit­teln gel­ten die­se Gren­zen eben­falls. Wenn der Be­trof­fe­ne ein be­son­ders preis­wer­tes Prä­pa­rat er­hält, ent­fällt die Zu­zah­lung. Da­bei dür­fen die Kran­ken­kassen fes­te Be­trä­ge be­stim­men, die sie er­stat­ten, so­fern meh­re­re Prä­pa­ra­te mit glei­chem Wirk­stoff er­hält­lich sind. Arz­nei­mit­tel, de­ren Preis 30 Pro­zent un­ter die­sem Fest­be­trag liegt, wer­den von den Kran­ken­kassen oh­ne Zu­zah­lung er­stat­tet.

Zu­dem be­steht die Re­ge­lung, dass die GKV bei be­stimm­ten Prä­pa­ra­ten nicht mehr den Ein­zel­preis des je­wei­li­gen Arz­nei­mit­tels er­stat­ten muss, son­dern nur den Fest­be­trag, der für ei­ne Grup­pe von ver­gleich­ba­ren Prä­pa­ra­ten fest­ge­legt wur­de. Ist das ver­schrie­be­ne Me­di­ka­ment teu­rer, muss der Pa­tient den Mehr­preis selbst zah­len plus der ge­setz­li­chen Zu­zah­lung für den er­stat­te­ten Kos­ten­an­teil.

Zu­zah­lun­gen fal­len eben­falls bei ei­nem Kran­ken­haus­auf­ent­halt an. Sie be­tra­gen 10 Euro pro Ka­len­der­tag, wo­bei die Zu­zah­lung nur für ma­xi­mal 28 Ta­ge pro Jahr ge­leis­tet wer­den muss. Da­bei kön­nen meh­re­re Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te in ei­nem Jahr zu­sam­men­ge­nom­men wer­den, so dass die ma­xi­ma­le Zu­zah­lung bei sta­tio­nä­rer Be­hand­lung 280 Euro pro Ka­len­der­jahr be­trägt.

Bei häus­li­cher Kran­ken­pfle­ge wer­den ein­mal­ig zehn Euro für die Ver­ord­nung fäl­lig. Dar­über hin­aus sind 10 Pro­zent pro Tag als Ei­gen­an­teil zu tra­gen. Die Zu­zah­lung ist auf 28 Ka­len­der­ta­ge pro Ka­len­der­jahr be­grenzt und wird nur bei Er­wach­se­nen über 18 Jah­ren er­ho­ben. Auch bei häus­li­cher Kran­ken­pfle­ge gilt die Ober­gren­ze von 280 Euro pro Ka­len­der­jahr. Zu­zah­lun­gen für Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te wer­den bei der Ober­gren­ze der Zu­zah­lung für häus­li­che Kran­ken­pfle­ge an­ge­rech­net.

Wenn die Kos­ten für ei­ne Haus­halts­hil­fe von der Kran­ken­kasse über­nom­men wer­den, müs­sen Ver­sicher­te ei­ne Zu­zah­lung in Hö­he von 10 Pro­zent der an­fal­len­den Kos­ten leis­ten. Die Gren­zen lie­gen bei min­des­tens 5 und ma­xi­mal 10 Euro pro Ka­len­der­tag. Die­se Zu­zah­lungs­pflicht gilt für den ge­sam­ten Zeit­raum, in dem ei­ne Haus­halts­hil­fe in An­spruch ge­nom­men wird.

Bei Hilfs­mit­teln müs­sen Ver­sicher­te ei­ne Zu­zah­lung in Hö­he von 10 Pro­zent des Ab­ga­be­prei­ses leis­ten, wo­bei eben­falls ei­ne Ober- und Un­ter­gren­ze von 10 und 5 Euro pro Ver­ord­nung gel­ten.

Die Hö­he der Zu­zah­lun­gen für Re­ha­bi­li­ta­tions­maß­nah­men hängt von der Maß­nah­me und vom je­wei­li­gen Kos­ten­trä­ger ab.

Die Kos­ten für ei­ne Schmerz­the­ra­pie in ei­ner Schmerz­kli­nik über­nimmt in der Re­gel je­de ge­setz­li­che Kran­ken­kasse, da es sich um ei­ne ver­trags­ärzt­li­che Leis­tung han­delt. Al­ler­dings kön­nen wei­te­re Kos­ten (wie z. B. Zu­zah­lun­gen für Ver­ord­nun­gen) pri­vat an­fal­len.

Die Kos­ten ei­ner klas­sischen Kör­per­a­ku­punk­tur wer­den von al­len ge­setz­li­chen Kran­ken­kassen, bei chro­ni­schen Schmer­zen der Len­den­wir­bel­säu­le oder bei Knie­ge­lenk­ar­thro­se, über­nom­men. Der Leis­tung wird vor­aus­ge­setzt, dass die Schmer­zen seit min­des­tens sechs Mo­na­ten be­ste­hen. In sol­chen Fäl­len ha­ben ge­setz­lich Ver­sicher­te An­spruch auf bis zu zehn A­ku­punk­tur­sit­zun­gen pro Krank­heits­fall in­ner­halb von ma­xi­mal sechs Wo­chen. Ei­ne er­neu­te Be­hand­lung kann früh­es­tens zwölf Mo­na­te nach Ab­schluss der letz­ten A­ku­punk­tur­be­hand­lung er­fol­gen. Die Kran­ken­kasse er­stat­tet die Kos­ten nur, wenn die Be­hand­lung von ei­nem qua­li­fi­zier­ten Arzt durch­ge­führt wird. A­ku­punk­tur bei ei­nem Heil­prak­ti­ker wird nicht über­nom­men. Die Kos­ten sind dann pri­vat zu leis­ten.

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Eine Ärztin mit Stethoskop und verschränkten Armen. © Artmim

Blut im Urin – Was über­nimmt die DFV?

Die am­bu­lan­te Kran­ken­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Am­bu­lant­Schutz er­stat­tet Ih­nen ge­setz­lich vor­ge­seh­ene Zu­zah­lun­gen für Arz­nei-, Ver­bands-, Heil- und Hilfs­mit­tel und die Fahrt­kos­ten im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Be­hand­lung. Der DFV-Am­bu­lant­Schutz bie­tet Ih­nen zu­dem er­wei­ter­te Vor­sor­ge­leis­tun­gen und steht Ih­nen auch fi­nan­zi­ell zur Sei­te, wenn ei­ne schwe­re Krank­heit fest­ge­stellt wird.

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

Sie pro­fi­tie­ren zu­dem von Chef­arzt­be­hand­lung, Ein­bett­zim­mer, frei­er Kran­ken­haus­wahl und Kran­ken­haus­ta­ge­geld bei ei­nem sta­tio­nä­ren Kli­nik­auf­ent­halt. Die Kran­ken­haus­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Kli­nik­Schutz macht Sie zum Pri­vat­pa­tien­ten im Kran­ken­haus inkl. Aus­lands­kran­ken­ver­siche­rung.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Blut im Urin

  • Erster Ansprechpartner bei Blut im Urin ist der Hausarzt. Er kann nach Anamnese und ersten Untersuchungen beurteilen, ob eine Überweisung zu einem Facharzt nötig ist oder ob hinter dem rot verfärbten Urin nur eine harmlose Ursache steckt. Je nach vermuteter Erkrankung kann der Hausarzt eine Überweisung zum Urologen, zum Gynäkologen, zum Nephrologen oder zum Internisten ausstellen. Die weitere Diagnostik und Behandlung wird dann von dem zuständigen Facharzt übernommen. 

  • Rot gefärbter Urin muss nicht immer ein Hinweis auf Blut sein. Manchmal steckt auch ein Zuviel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin aus den roten Blutkörperchen) dahinter. Ursache sind erblich bedingte Formen von Blutarmut, Unverträglichkeitsreaktionen oder Autoimmunkrankheiten. Aber auch nach extremen körperlichen Anstrengungen kann es zu rotem Urin durch Hämoglobin kommen (sogenannte Marschhämoglobinurie). Hinter rot-braunem Urin kann ebenso ein verstärktes Ausscheiden des Eiweißes Myoglobin stecken. (sog. Myoglobinurie). Auch bestimmte Lebensmittel, wie Rote Beete, können den Urin rot einfärben. Ob es sich bei verfärbtem Urin um Blut handelt, kann mit Sicherheit erst der Arzt feststellen. 

  • Dafür kann es verschiedene Erklärungen geben, denn eine Vielzahl an Krankheiten verursacht Blut im Harn. Einige davon können allerdings nur Männer bekommen. Das sind zum Beispiel: Prostataentzündungen (Prostatitis), Samenblasenentzündungen, Prostatavarizenblutungen und Prostatakrebs.

  • Blut im Urin kann ein Symptom zahlreicher Krankheiten sein. Ausschließlich Frauen sind jedoch von der Endometriose betroffen. Hier kann es zyklusabhängig auch zu Blut im Urin kommen. 

  • Ist Blut im Urin mit bloßem Auge zu erkennen (Makrohämaturie), sollte die Ursache umgehend von einem Arzt abgeklärt werden. So kann eine ernsthafte Erkrankung entweder ausgeschlossen oder schnellstmöglich behandelt werden. Nicht immer ist Blut jedoch im Urin sichtbar (Mikrohämaturie). Erst eine Laboruntersuchung erbringt dann den Nachweis.

Tipps

Fazit

Blut im Urin, auch Hä­ma­tu­rie ge­nannt, kann vie­le Ur­sa­chen ha­ben – von harm­lo­sen Harn­wegs­in­fek­ti­o­nen bis hin zu ernst­zu­neh­men­den Nie­ren- oder Tu­mor­er­kran­kun­gen. Auch ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ur­sa­chen wie Pro­sta­ta­be­schwer­den bei Män­nern oder En­do­me­tri­o­se bei Frau­en spie­len ei­ne Rol­le. Die Diag­no­se er­folgt über Urin- und Blut­un­ter­su­chun­gen so­wie bild­ge­ben­de Ver­fah­ren. Die Be­hand­lung rich­tet sich im­mer nach der kon­kret fest­ge­stell­ten Ur­sa­che und kann von An­ti­bi­o­ti­ka über Me­di­ka­men­ten­um­stel­lun­gen bis hin zu uro­lo­gi­schen Ein­grif­fen rei­chen. Blut im Urin soll­te da­her stets ärzt­lich ab­ge­klärt wer­den, auch wenn die Be­schwer­den nur kurz­zei­tig auf­tre­ten.

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