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Zahnseide und Alternativen zu Zahnseide richtig nutzen

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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Die richtige Verwendung von Zahnseide sollte zur täglichen Mundhygiene gehören. So werden Zahnzwischenräume von Zahnbelag und Essensresten befreit. Damit die Zahnseide die Plaque jedoch effektiv von Ihren Zähnen entfernen kann, müssen Sie sicherstellen, dass Sie die korrekte Technik anwenden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Gewachste Zahnseide gleitet leichter, ungewachste reinigt gründlicher, Flauschzahnseide eignet sich für Spangen und Brücken.

  • Tapes sind bandförmige Zahnseiden und einfach in der Handhabung. Bei Flossetten ist die Zahnseide in einer Halterung befestigt. 

  • Interdentalbürsten reinigen größere Zwischenräume und festen Zahnersatz.

  • AirFloss ist eine geeignete Alternative und entfernt Beläge mit Wasser- oder Mundspülstrahl.

  • Regelmäßige Anwendung zur Vorbeugung wichtig. Zahnseide täglich vor dem Putzen anwenden, C- oder Schlaufen-Technik schützt vor Verletzungen.

Welche Arten von Zahnseide gibt es?

  • Gewachste oder teflonbeschichtete Zahnseide ist vor allem für Anfänger, die den korrekten Umgang mit dem Faden noch erlernen müssen, geeignet. Auch bei sehr eng zusammenstehenden Zähnen lassen sich die Zahnzwischenräume gut reinigen. Gewachste Zahnseide gleitet, fasert nicht und hat einen guten Reinigungseffekt.

  • Im Vergleich zur gewachsten Variante besitzt die ungewachste Zahnseide durch ihre raue Oberfläche einen besseren Reinigungseffekt. Sie ist dicker als gewachste Zahnseide und damit in der Handhabung etwas schwieriger, da sie fasert und weniger gut gleitet. Bei Verwendung von ungewachster Zahnseide ist darauf zu achten, dass keine kleinen Fäden hängen bleiben. Ansonsten fasert die Zahnseide schnell aus.

  • Interdentalbürsten sind eher für große Zahnzwischenräume geeignet. Ihr Vorteil liegt in der einfachen Handhabung bei gleichzeitig gutem Reinigungseffekt. Sie sind zudem ideal für Zahnspangenträger oder zur Reinigung von festem Zahnersatz. Die Bürste ist nach jeder Anwendung mit Wasser zu säubern und nach ungefähr zehn Anwendungen zu wechseln.

  • Die flauschige Zahnseide verfügt über flauschige Fadenanteile. Sie ist vor allem für die Reinigung von Zahnspangen oder unter Brückengliedern geeignet. Der breite ausgefranste Mittelteil der Zahnseide kann größere Lücken von Bakterien befreien, was mit „normaler Zahnseide“ nicht möglich ist. Die Flauschzahnseide ist allerdings vergleichsweise teurer.

  • Bei Zahnseide Tapes handelt es sich um bandförmige Zahnseide, die sowohl bei größeren als auch bei engen Zahnzwischenräumen gut angewendet werden kann. Durch die einfache Handhabung ist die bandförmige Zahnseide vor allem bei Anfängern beliebt.

  • Flossetten bezeichnen die Halterungen, in welche Zahnseide eingespannt werden kann. Meistens sind diese Halterungen bereits mit Zahnseide bespannt und funktionieren als Einwegprodukt. Die Halterung ist an einem Griff aus Plastik befestigt. Am Ende der Flossette befindet sich häufig eine Art Zahnstocher.

Wie sinnvoll ist Zahnseide?

Zahnseide gehört für viele Zahnärztinnen und Zahnärzte fest zur täglichen Mundpflege – und das aus gutem Grund. Mit der Zahnbürste lassen sich vor allem die Außen- und Innenflächen der Zähne gut reinigen. In den engen Zahnzwischenräumen bleiben jedoch oft Beläge (Plaque) und Speisereste zurück. Genau hier setzt Zahnseide an: Sie erreicht Stellen, an die die Borsten der Zahnbürste kaum gelangen.

Regelmäßig und richtig angewendet kann Zahnseide dabei helfen,

  • Zahnbelag in den Zwischenräumen zu entfernen,
  • Karies zwischen den Zähnen vorzubeugen und
  • Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) sowie Parodontitis zu verhindern oder zu verringern.

Besonders sinnvoll ist Zahnseide für Menschen mit sehr eng stehenden Zähnen, bei Füllungen und Kronen oder unter Brücken, weil sich hier Beläge leicht festsetzen. Auch bei einer festen Zahnspange empfehlen viele Praxen ergänzende Reinigungsmittel wie Zahnseide oder spezielle Interdentalbürsten, um schwer zugängliche Bereiche zu säubern.

Ist Zahnseide schädlich?

Grundsätzlich gilt: Zahnseide ist bei richtiger Anwendung nicht schädlich, sondern eine sinnvolle Ergänzung der täglichen Zahnpflege. Sie hilft dabei, Zahnbelag und Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen – also aus Bereichen, die mit der Zahnbürste nur schwer erreicht werden.

Trotzdem kann Zahnseide Probleme bereiten, wenn sie falsch oder zu grob angewendet wird. Mögliche Nachteile und Risiken sind:

  • Verletzungen des Zahnfleisches:
  • Wird die Zahnseide ruckartig in den Zahnzwischenraum „hineinschnappen“ gelassen, kann sie das Zahnfleisch einschneiden. Das führt zu Schmerzen, kleinen Wunden und gelegentlich zu stärkeren Blutungen.
  • Reizungen und Entzündungen:
  • Wenn dauerhaft zu kräftig „gesägt“ wird, kann das Zahnfleisch gereizt werden. Bei bestehender Zahnfleischentzündung (Gingivitis) blutet das Zahnfleisch ohnehin schon schneller. In diesem Fall ist eine schonende Technik besonders wichtig.
  • Mögliche Schädigung des Zahnhalteapparates:
  • In seltenen Fällen und meist über einen längeren Zeitraum kann sehr falsche Anwendung (z. B. immer wieder stark in das Zahnfleisch schneiden) dazu beitragen, dass sich das Zahnfleisch zurückzieht. Empfindliche Zahnhälse können die Folge sein.
  • Ungeeignete Produkte oder Beschichtungen:
  • Manche Zahnseiden sind besonders glatt oder beschichtet (z. B. mit Geschmack oder Wachs). Wer sehr empfindliches Zahnfleisch hat oder auf bestimmte Inhaltsstoffe sensibel reagiert, sollte auf einfache, möglichst gut verträgliche Produkte achten und sich im Zweifel zahnärztlich beraten lassen.
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Gibt es Alternativen zur Zahnseide?

Mit Air­Floss wer­den Zahn­be­lä­ge in den Zahn­zwi­schen­räu­men durch ei­nen ge­ziel­ten Was­ser­strahl ent­fernt. Das Zahn­rei­ni­gungs­ge­rät be­sitzt ei­nen Tank, der mit Was­ser ge­füllt wird. Der spe­zi­el­le Dü­sen­kopf wird an die Zahn­zwi­schen­räu­me ge­hal­ten und gibt ei­nen mehr­fa­chen Was­ser­strahl ab. So wer­den Mi­kro­tröpf­chen durch den Zwi­schen­raum ge­schos­sen und Be­lä­ge ent­fernt, die mit der Zahn­bürs­te nicht zu er­rei­chen sind. Eben­so kann der Tank mit ei­ner Mund­spü­lung ge­füllt wer­den. Die An­wen­dung soll­te ein­mal am Tag er­fol­gen. Stu­di­en ha­ben er­ge­ben, dass sich Air­Floss eben­so gut wie Zahn­sei­de für die Ent­fer­nung von Zahn­be­lä­gen in den Zahn­zwi­schen­räu­men eig­net.

Ne­ben der Be­nut­zung von Zahn­sei­de soll­ten Sie ein bis zwei Mal pro Jahr zur Pro­fes­sio­nel­len Zahn­rei­ni­gung ge­hen, um Ih­re Zäh­ne ge­sund zu hal­ten. Mit der Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Zahn­Schutz si­chern Sie sich bis zu 200 Eu­ro pro Jahr für Ih­re Pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung.

Warum es wichtig ist, Zahnseide zu benutzen

Die Rei­ni­gung der Zahn­zwi­schen­räu­me ist ne­ben dem Zäh­ne­put­zen ein wich­ti­ger Be­stand­teil der Mund­hy­gie­ne, denn ein Drit­tel der ge­sam­ten Zahn­flä­chen sind Zahn­zwi­schen­räu­me. Die Pfle­ge von Zäh­nen und Zahn­fleisch durch Ent­fer­nen von Plaque­bak­te­ri­en ist der bes­te Weg zum Schutz ge­gen Zahn­fleisch-Er­kran­kun­gen.

Je­der Zahn hat min­des­tens vier Sei­ten. Die Ba­cken­zäh­ne mit ih­ren Kau­flä­chen ha­ben so­gar fünf. Die Sei­ten, an de­nen die Zäh­ne an­ein­an­der ste­hen, wer­den als Zahn­zwi­schen­räu­me be­zeich­net. Die Zahn­bürs­te er­reicht die Zahn­zwi­schen­räu­me beim Put­zen meis­tens nur un­zu­rei­chend. Es gilt al­so, die­se ex­tra zu rei­ni­gen, denn in den Zahn­zwi­schen­räu­men sam­meln sich Es­sens­res­te an, die zu Be­lä­gen und Ka­ri­es füh­ren kön­nen. Die­se Es­sens­res­te las­sen sich mit der Zahn­bürs­te so­wie gründ­li­chem Put­zen al­lei­ne nicht ent­fer­nen.

Zahnseide richtig verwenden

Da­mit Zahn­sei­de die Pla­que ef­fek­tiv von Ih­ren Zäh­nen ent­fer­nen kann, müs­sen Sie die kor­rek­te Tech­nik an­wen­den. Mit die­sen Tipps ge­lingt die rich­ti­ge An­wen­dung für um­fas­sen­de Mund­hy­gie­ne:

Hän­de wa­schen: Im­mer zu­erst die Hän­de wa­schen, be­vor Sie Zahn­sei­de be­nut­zen. Sie grei­fen sich schließ­lich in den Mund.

Aus­rei­chend Zahn­sei­de ver­wen­den: Rei­ßen Sie ein un­ge­fähr 45 cm lan­ges Stück Zahn­sei­de ab, so dass Sie für je­den Zahn ei­nen neu­en sau­be­ren Be­reich ver­wen­den kön­nen.

C-Tech­nik:

Zahn­sei­de zwi­schen die Zäh­ne glei­ten las­sen: Hal­ten Sie zwei­ein­halb bis fünf Zen­ti­me­ter Zahn­sei­de straff zwi­schen den Fin­gern ge­spannt. Füh­ren Sie die Zahn­sei­de mit sanf­ten Zick-Zack-Be­we­gun­gen in die Zahn­zwi­schen­räu­me.

„C" bil­den: Le­gen Sie die Zahn­sei­de in Form ei­nes "C" um den Zahn. Zie­hen Sie die Zahn­sei­de vor­sich­tig an den Sei­ten des Zahns ent­lang.

Zahn­sei­de ab­rol­len: Wäh­rend Sie von ei­nem zum an­de­ren Zahn ge­hen, rol­len Sie ein neu­es Stück Zahn­sei­de von dem Fin­ger der ei­nen Hand ab und rol­len die be­nutz­te Zahn­sei­de auf den Fin­ger der an­de­ren Hand auf. Der Dau­men dient als Ori­en­tie­rung.

Schlau­fen-Tech­nik:

Ver­kno­ten: Neh­men Sie et­wa 30 cm ge­wach­ste Zahn­sei­de. Ver­kno­ten Sie bei­de En­den mit­ein­an­der, so dass Sie ei­ne et­wa 10 cm lan­ge Schlau­fe er­hal­ten, die sich ziem­lich eng über vier Fin­ger führt. Sie kön­nen die Zahn­sei­den-En­den nicht nur ein­mal, son­dern auch zwei­mal durch die Schlau­fe füh­ren.

Span­nen: Span­nen Sie die Zahn­sei­de über den Dau­men der ei­nen Hand und den Zei­ge­fin­ger der an­de­ren. Span­nung er­zie­len Sie mit den Klein­fin­gern bei­der Hän­de. Zwi­schen Dau­men und Zei­ge­fin­ger ist nur ein mi­ni­ma­ler Ab­stand. Auf die­se Wei­se lässt sich die Zahn­sei­de kon­trol­liert, si­cher und ein­fach füh­ren, oh­ne dass sie ins Zahn­fleisch schnei­det.

Rei­ni­gen: Füh­ren Sie die Zahn­sei­de mit klei­nen ho­ri­zon­ta­len Be­we­gun­gen über den Punkt, an dem sich zwei Zäh­ne be­rüh­ren. Ver­schie­ben Sie Dau­men und Zei­ge­fin­ger so, dass sich so viel Zahn­sei­de wie nö­tig um den Zahn legt. So ver­grö­ßern Sie au­to­ma­tisch die Flä­che, die ge­rei­nigt wird. Füh­ren Sie die Zahn­sei­de zwei- bis drei­mal über die Zahn­flä­che hoch und wie­der run­ter bis zum Zahn­fleisch­saum. Wie­der­ho­len Sie die Putz­be­we­gung an je­dem Zahn­zwi­schen­raum.

Häufige Fehler – Verletzungen vermeiden

Zahnseide soll das Zahnfleisch schützen – nicht verletzen. Viele Probleme entstehen weniger durch die Zahnseide selbst als durch eine unpassende Technik oder ungeeignete Produkte. Die folgenden typischen Fehler lassen sich mit ein wenig Übung gut vermeiden:

1. Zahnseide „hineinschnappen“ lassen

Ein häufiger Fehler ist es, die Zahnseide mit Schwung zwischen die Zähne gleiten zu lassen. „Schnappt“ sie dann plötzlich durch, trifft sie direkt auf das Zahnfleisch und kann kleine Schnitte verursachen.

Besser: Die Zahnseide langsam, mit leichtem Hin-und-her-Bewegen in den Zwischenraum einführen und mit den Fingern kontrollieren, dass sie nicht ungebremst auf das Zahnfleisch trifft.

2. Zu starkes „Sägen“ am Zahnfleischrand

Wer mit viel Druck und starkem Hin- und Herbewegen direkt am Zahnfleischrand arbeitet, reizt das empfindliche Gewebe. Das kann zu Rötungen, Schmerzen und Blutungen führen.

Besser: Die Zahnseide sanft U-förmig um den Zahn legen und mit kurzen Auf-und-ab-Bewegungen am Zahn entlangführen – nicht im Zahnfleisch „sägen“.

3. Zu seltene oder unregelmäßige Anwendung

Wird Zahnseide nur sporadisch verwendet, ist das Zahnfleisch oft empfindlicher und blutet leichter. Jedes Mal wirkt die Reinigung dann wie ein kleiner „Eingriff“.

Besser: Möglichst täglich (oder mindestens mehrmals pro Woche) zur gleichen Zeit anwenden. So kann sich das Zahnfleisch an die Reinigung gewöhnen und wird meist nach einigen Tagen weniger empfindlich.

4. Ungünstige Körperhaltung oder mangelnde Sicht

Wer im Stehen oder „nebenbei“ vor dem Fernseher Zahnseide benutzt, sieht oft schlecht, wo die Zahnseide verläuft – Verletzungen sind dann wahrscheinlicher.

Besser: Vor dem Spiegel anwenden, mit guter Beleuchtung. So lässt sich besser kontrollieren, wie tief die Zahnseide geführt wird und ob sie korrekt anliegt.

5. Falsche Zahnseide oder falsche Größe der Hilfsmittel

Sehr dicke, flauschige Zahnseide in extrem engen Zwischenräumen oder zu große Interdentalbürsten können das Zahnfleisch mechanisch reizen.

Besser: In der Zahnarztpraxis prüfen lassen, ob Zahnseide oder Interdentalbürsten besser geeignet sind und welche Stärke jeweils empfohlen wird. Gegebenenfalls verschiedene Varianten testen.

6. Aufhören bei den ersten Blutungen

Blutet das Zahnfleisch beim ersten Einsatz, wird die Zwischenraumreinigung manchmal sofort wieder eingestellt – aus Sorge, etwas falsch zu machen. Dadurch bleibt die Entzündung jedoch bestehen.

Besser: Bei anfänglichen, leichten Blutungen nicht sofort aufgeben. Oft bessert sich die Situation nach einigen Tagen regelmäßiger, schonender Reinigung. Halten Blutungen oder Schmerzen dennoch an, sollte eine zahnärztliche Kontrolle erfolgen.

Wer sich die Technik einmal von der Zahnärztin, dem Zahnarzt oder einer Prophylaxe-Fachkraft zeigen lässt, reduziert das Risiko für Verletzungen deutlich. Mit der richtigen Anwendung ist Zahnseide ein hilfreiches Instrument, um Zähne und Zahnfleisch langfristig gesund zu erhalten.

Wie oft und wann sollte man Zahnseide benutzen?

Zahnseide sollte man mindestens einmal täglich benutzen. Hier gilt: Je öfter, desto besser. Die Anwendung sollte am besten abends erfolgen. So entfernt man alle Beläge und Essensreste aus den Zwischenräumen, die sich über den Tag angesammelt haben.

Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen?

Zahnseide sollte vor dem Zähneputzen verwendet werden. Studien belegen, dass bei der „Erst Zahnseide, dann Zähneputzen“-Variante eine signifikant höhere Fluoridkonzentration und ein deutlicher Plaque-Rückgang festzustellen sind.

Wer dennoch lieber erst nach dem Zähneputzen zur Zahnseide greift, sollte den Mund hinterher mit einem antibakteriellen Mundwasser ausspülen.

Die ideale Zahnseiden-Routine

Zahnseide wirkt am besten, wenn sie regelmäßig und in eine feste Pflegeroutine eingebunden wird. Dabei muss die Anwendung weder kompliziert noch zeitaufwendig sein. Einige Minuten täglich reichen aus, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen und das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen deutlich zu senken.

Wann ist der beste Zeitpunkt?

Viele Fachleute empfehlen, Zahnseide einmal täglich, idealerweise abends vor dem Schlafengehen, zu verwenden. Dann werden Speisereste und Beläge entfernt, die sich im Laufe des Tages angesammelt haben. Ob Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen genutzt wird, lässt sich individuell entscheiden – wichtig ist vor allem, dass die Anwendung konsequent erfolgt. Oft wird empfohlen, Zahnseide vor dem Putzen zu verwenden, damit anschließend Fluorid aus der Zahnpasta besser in die gereinigten Zwischenräume gelangen kann.

Schritt für Schritt zur guten Routine:

1. Vorbereitung

  • Ein etwa 40–50 cm langes Stück Zahnseide abtrennen.
  • Die Enden mehrfach um die Mittelfinger wickeln, sodass in der Mitte ein straffer Abschnitt von etwa 2–3 cm bleibt.
  • Mit Daumen und Zeigefinger die Zahnseide führen – so lässt sie sich kontrolliert in den Zwischenraum lenken.

2. Zahnseide vorsichtig einführen

  • Die Zahnseide mit sanften Hin-und-her-Bewegungen zwischen zwei Zähne gleiten lassen.
  • Darauf achten, dass sie nicht ruckartig „durchrutscht“ und das Zahnfleisch verletzt.

3. Reinigung der Zahnflächen

  • Die Zahnseide U-förmig um den Zahn legen, sodass sie eng an der Zahnoberfläche anliegt.
  • Mit kleinen Auf-und-ab-Bewegungen vom Zahnfleischrand weg nach oben bzw. unten (je nach Kiefer) führen.
  • Beide angrenzenden Zahnflächen im Zwischenraum reinigen.

4. Für jeden Zwischenraum ein frisches Stück nutzen

  • Die Zahnseide nach jedem Zwischenraum ein Stück weiter abwickeln, damit immer ein sauberer Abschnitt verwendet wird.
  • Auf diese Weise werden Beläge nicht von einem Zahn auf den anderen übertragen.

5. Abschluss der Routine

  • Nach der Zahnseide die Zähne gründlich mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen.
  • Auf Wunsch kann eine Mundspülung ergänzt werden, insbesondere bei erhöhtem Karies- oder Parodontitis-Risiko – am besten nach Rücksprache mit der Zahnarztpraxis.
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Mythen und Fakten zur Zahnseide

Rund um Zahnseide kursieren viele Halbwahrheiten. Manche führen dazu, dass sie gar nicht erst benutzt wird – andere sorgen für Verunsicherung bei der Anwendung. Die wichtigsten Mythen und die passenden Fakten im Überblick:

Mythos 1: „Zahnseide macht die Zahnzwischenräume größer.“

Viele Menschen befürchten, dass sich die Zwischenräume „ausleiern“, wenn regelmäßig Zahnseide verwendet wird.

Fakt: Bei richtiger Anwendung passt sich die Zahnseide an die vorhandenen Zwischenräume an, ohne diese zu vergrößern. Was sich verändern kann: Entzündetes, geschwollenes Zahnfleisch geht bei guter Pflege zurück – dadurch wirken die Zwischenräume manchmal etwas sichtbarer. Das ist jedoch ein Zeichen für gesünderes Zahnfleisch, nicht für Schaden durch Zahnseide.

Mythos 2: „Wenn das Zahnfleisch blutet, ist Zahnseide schädlich.“

Blutungen werden oft als Signal verstanden, sofort aufzuhören.

Fakt: Häufiges oder starkes Bluten sollte zwar ernst genommen werden, aber gerade zu Beginn der Anwendung sind leichte Blutungen ein Hinweis auf bereits bestehende Zahnfleischentzündungen. Durch eine sanfte, regelmäßige Reinigung mit Zahnseide können diese Entzündungen meist zurückgehen – das Zahnfleisch blutet mit der Zeit weniger. Halten Blutungen trotz vorsichtiger Technik an, sollte dies in der Zahnarztpraxis abgeklärt werden.

Mythos 3: „Eine Mundspülung reicht – Zahnseide ist überflüssig.“

Manche verlassen sich ausschließlich auf antibakterielle Mundspülungen.

Fakt: Eine Mundspülung kann die Mundhygiene ergänzen, ersetzt aber keine mechanische Reinigung. Festsitzende Beläge und Speisereste zwischen den Zähnen lassen sich nur durch physische Reinigung – also z. B. mit Zahnseide oder Interdentalbürsten – wirksam entfernen. Mundspülungen sind eher ein Zusatz, kein Ersatz.

Mythos 4: „Wer keine Probleme hat, braucht keine Zahnseide.“

Wenn weder Schmerzen noch sichtbare Entzündungen auftreten, wird Zahnseide oft als „überflüssig“ empfunden.

Fakt: Karies und Zahnfleischerkrankungen entstehen meist schleichend und bleiben lange unbemerkt. Regelmäßige Zwischenraumreinigung hilft, Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Gerade wer seine Zähne möglichst lange gesund erhalten möchte, profitiert von einer konsequenten Prophylaxe – dazu gehört neben dem Zähneputzen auch Zahnseide oder eine gleichwertige Alternative.

Mythos 5: „Zahnseide ist nur etwas für ältere Menschen.“

Vor allem jüngere Personen glauben, die zusätzliche Pflege sei erst später im Leben wichtig.

Fakt: Karies zwischen den Zähnen und Zahnfleischentzündungen können in jedem Alter auftreten. Je früher eine gute Routine aufgebaut wird, desto besser lässt sich die Mundgesundheit langfristig schützen. Zahnseide ist daher für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen sinnvoll – unabhängig vom Alter.

Mythos 6: „Zahnseide kann Füllungen und Kronen beschädigen.“

Aus Angst, vorhandene Restaurationen zu lockern, wird Zahnseide in diesen Bereichen gemieden.

Fakt: Korrekt angefertigte Füllungen und Kronen werden durch schonend angewendete Zahnseide nicht gelockert. Im Gegenteil: Gerade an Übergängen zwischen Zahn und Füllung oder Krone setzen sich Beläge besonders leicht fest. Die Reinigung dieser Bereiche ist daher besonders wichtig. Nur bei sehr alten oder bereits gelockerten Versorgungen kann es sinnvoll sein, vorab zahnärztlichen Rat einzuholen.

Mythos 7: „Die Anwendung ist zu kompliziert – dann lieber ganz darauf verzichten.“

Unsicherheit bei der Technik führt oft dazu, dass Zahnseide gar nicht erst benutzt wird.

Fakt: Die grundlegende Technik lässt sich in wenigen Minuten erlernen. Eine kurze Einweisung durch die Zahnärztin, den Zahnarzt oder die Prophylaxe-Fachkraft reicht meist aus, um Sicherheit zu gewinnen. Danach wird die Anwendung schnell zur Routine.

Wussten Sie schon?

Zahn­sei­de, wie wir sie heu­te ken­nen, wur­de von dem ame­ri­ka­ni­schen Zahn­arzt Levi Spear Parmly (1790–1859) er­fun­den. Als jun­ger Zahn­arzt emp­fahl er be­reits im Jahr 1819 die Zahn­rei­ni­gung mit un­ge­zwirnt­em Sei­den­garn.

Die Fir­ma John­son&John­son er­warb im Jahr 1898 das Pa­tent auf Zahn­sei­de.

Den kom­mer­zi­el­len Durch­br­uch schaff­te die Zahn­sei­de erst nach dem Zwei­ten Welt­krieg, als elas­tische Ny­lon­fä­den an­stel­le der Sei­de tra­ten. Das Ma­te­ri­al rieb sich nicht so schnell ab und er­wies sich da­mit ins­ge­samt als reiß­fes­ter. Heu­te­zu­ta­ge wird ne­ben Ny­lon und Sei­de auch Po­ly­e­thy­len zur Her­stel­lung von Zahn­sei­de ver­wen­det.

Soll­te man mal kei­ne Zahn­sei­de zur Hand ha­ben, kann man auf Frisch­hal­te­fo­lie aus­wei­chen. Da­zu muss man ei­nen schma­len Strei­fen von der Rol­le rei­ßen, dop­pelt le­gen und mit bei­den Hän­den auf Span­nung zie­hen. Mit der dop­pelt ge­leg­ten und ge­spann­ten Fo­lie kommt man in die Zahn­zwi­schen­räu­me.

FAQ zum Thema Zahnseide Häufige Fragen

  • Kinder sollten ab einem Alter von etwa 10 Jahren möglichst täglich Zahnseide benutzen. Das fördert die Zahngesundheit, gewöhnt Kinder schon in jungen Jahren an Zahnpflege und beugt Karies vor.

  • Für Kinder empfehlen sich vor allem Zahnseide Sticks, in denen die Zahnseide im Halter eingespannt ist. Diese gibt es in bunten Formen und Farben. Ebenso können Kinder aber auch die ganz einfache Variante in Form der losen Zahnseide verwenden. Um Kinder an die Zahnpflege zu gewöhnen, sollten Eltern zunächst Hilfestellung leisten. Das funktioniert bspw. gut, wenn man auf der Couch sitzt. Das Kind legt den Kopf auf den Schoß des Elternteils. Die Zunge des Kindes fällt leicht nach hinten in den Rachen und der Kopf wackelt kaum. Somit erhalten Eltern eine gute Übersicht und es fällt deutlich leichter, die Zähne der Kinder zu reinigen.

  • Ob man gewachste oder ungewachste Zahnseide benutzt, ist Geschmackssache. Ungewachste Zahnseide fächert sich in den Zahnzwischenräumen etwas auf, gewachste Zahnseide gleitet besser. Gewachste Zahnseide ist also vor allem für eng stehende Zähne und Anfänger gut geeignet.

  • Wenn man nach einer kieferorthopädischen Behandlung einen Retainer trägt, empfehlen sich Interdentalbürsten zur täglichen Zahnpflege. Diese sind in unterschiedlichsten Größen erhältlich. Die Bürsten können mehrmals verwendet werden. Nach jedem Zwischenraum sollte die Bürste unter fließendem Wasser ausgespült und am Ende an der Luft getrocknet werden.

  • Bei einer Zahnfleischentzündung müssen die Bereiche zwischen den Zähnen vorsichtig gereinigt werden. Daher empfiehlt sich eher eine glatte, leicht gleitende und sanfte Zahnseide.

  • Die Dicke der Zahnseide variiert. Je nach Gebiss sind die Zahnzwischenräume unterschiedlich groß sein. Dementsprechend gibt es Zahnseide in dünnerer und dickerer Stärke.

  • Leichte Blutungen nach der Anwendung von Zahnseide sind häufig ein Zeichen für eine bereits bestehende Zahnfleischentzündung – nicht dafür, dass Zahnseide „falsch“ oder grundsätzlich schädlich ist. In vielen Fällen bessern sich die Blutungen, wenn die Zahnzwischenräume regelmäßig und schonend gereinigt werden.

    Trotzdem gilt:

    • Bei leichten, kurzzeitigen Blutungen kann die Anwendung vorsichtig fortgesetzt werden, idealerweise einmal täglich mit sanfter Technik.
    • Wichtig ist, dass die Zahnseide nicht ruckartig „durchschnappt“ und das Zahnfleisch nicht mit starkem Druck verletzt wird.

    Eine zahnärztliche Kontrolle ist sinnvoll, wenn

    • die Blutungen über mehrere Tage trotz vorsichtiger Anwendung anhalten,
    • das Zahnfleisch stark schmerzt, geschwollen ist oder
    • zusätzlich Mundgeruch oder ein unangenehmer Geschmack auftritt.

    In diesen Fällen sollte abgeklärt werden, ob eine behandlungsbedürftige Zahnfleischerkrankung (z. B. Gingivitis oder Parodontitis) vorliegt.

  • Ja, die Anwendung von Zahnseide ist auch in der Schwangerschaft sinnvoll und in der Regel unbedenklich. Durch hormonelle Veränderungen neigt das Zahnfleisch in dieser Zeit häufiger zu Entzündungen und Blutungen. Eine gründliche, aber schonende Reinigung der Zahnzwischenräume kann helfen, Zahnfleischprobleme zu reduzieren.

    Worauf Schwangere achten sollten:

    • Die Technik sollte besonders vorsichtig sein, um zusätzliches Reizen des empfindlichen Zahnfleisches zu vermeiden.
    • Bei starker Übelkeit kann es hilfreich sein, auf stark aromatisierte oder mentholhaltige Zahnseiden zu verzichten.
    • Treten starke, anhaltende Blutungen oder Schmerzen auf, sollte die Zahnarztpraxis informiert werden – gerade in der Schwangerschaft ist eine gute Mundgesundheit wichtig.

    Im Zweifel kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt individuell beraten, ob Zahnseide oder andere Hilfsmittel (z. B. Interdentalbürsten) besser geeignet sind.

  • Gerade bei Diabetes ist eine gründliche Mundhygiene besonders wichtig, da Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis haben. Zahnseide kann helfen, Beläge in den Zahnzwischenräumen zu entfernen und damit Entzündungen vorzubeugen.

    Empfehlenswert ist:

    • Zahnseide (oder geeignete Alternativen wie Interdentalbürsten) regelmäßig in die tägliche Mundpflege zu integrieren.
    • Auf Warnzeichen wie Zahnfleischbluten, Schwellungen, lockere Zähne oder Mundgeruch zu achten und diese frühzeitig zahnärztlich abklären zu lassen.

    Bei schlecht eingestelltem Blutzucker, bereits bestehenden Zahnfleischerkrankungen oder Unsicherheiten zur richtigen Technik sollten Betroffene ihre Zahnärztin oder ihren Zahnarzt ansprechen. Gemeinsam lässt sich ein individuelles Mundhygienekonzept erstellen, das zur allgemeinen Diabetes-Therapie passt.

Zahn Darstellung Fazit

Fazit

Zahnseide und Alternativen wie Interdentalbürsten oder AirFloss sind unverzichtbar für die gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume. Richtig angewendet, schützen sie vor Karies und Zahnfleischproblemen. Wer täglich Zahnseide nutzt und regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung geht, legt den Grundstein für langfristig gesunde und gepflegte Zähne.

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