Zahngesundheit im Griff
Zähne optimal absichern – mit dem Testsieger der Stiftung Warentest.
© PeopleImagesGewachste Zahnseide gleitet leichter, ungewachste reinigt gründlicher, Flauschzahnseide eignet sich für Spangen und Brücken.
Tapes sind bandförmige Zahnseiden und einfach in der Handhabung. Bei Flossetten ist die Zahnseide in einer Halterung befestigt.
Interdentalbürsten reinigen größere Zwischenräume und festen Zahnersatz.
AirFloss ist eine geeignete Alternative und entfernt Beläge mit Wasser- oder Mundspülstrahl.
Regelmäßige Anwendung zur Vorbeugung wichtig. Zahnseide täglich vor dem Putzen anwenden, C- oder Schlaufen-Technik schützt vor Verletzungen.
Gewachste oder teflonbeschichtete Zahnseide ist vor allem für Anfänger, die den korrekten Umgang mit dem Faden noch erlernen müssen, geeignet. Auch bei sehr eng zusammenstehenden Zähnen lassen sich die Zahnzwischenräume gut reinigen. Gewachste Zahnseide gleitet, fasert nicht und hat einen guten Reinigungseffekt.
Im Vergleich zur gewachsten Variante besitzt die ungewachste Zahnseide durch ihre raue Oberfläche einen besseren Reinigungseffekt. Sie ist dicker als gewachste Zahnseide und damit in der Handhabung etwas schwieriger, da sie fasert und weniger gut gleitet. Bei Verwendung von ungewachster Zahnseide ist darauf zu achten, dass keine kleinen Fäden hängen bleiben. Ansonsten fasert die Zahnseide schnell aus.
Interdentalbürsten sind eher für große Zahnzwischenräume geeignet. Ihr Vorteil liegt in der einfachen Handhabung bei gleichzeitig gutem Reinigungseffekt. Sie sind zudem ideal für Zahnspangenträger oder zur Reinigung von festem Zahnersatz. Die Bürste ist nach jeder Anwendung mit Wasser zu säubern und nach ungefähr zehn Anwendungen zu wechseln.
Die flauschige Zahnseide verfügt über flauschige Fadenanteile. Sie ist vor allem für die Reinigung von Zahnspangen oder unter Brückengliedern geeignet. Der breite ausgefranste Mittelteil der Zahnseide kann größere Lücken von Bakterien befreien, was mit „normaler Zahnseide“ nicht möglich ist. Die Flauschzahnseide ist allerdings vergleichsweise teurer.
Bei Zahnseide Tapes handelt es sich um bandförmige Zahnseide, die sowohl bei größeren als auch bei engen Zahnzwischenräumen gut angewendet werden kann. Durch die einfache Handhabung ist die bandförmige Zahnseide vor allem bei Anfängern beliebt.
Flossetten bezeichnen die Halterungen, in welche Zahnseide eingespannt werden kann. Meistens sind diese Halterungen bereits mit Zahnseide bespannt und funktionieren als Einwegprodukt. Die Halterung ist an einem Griff aus Plastik befestigt. Am Ende der Flossette befindet sich häufig eine Art Zahnstocher.
Zahnseide gehört für viele Zahnärztinnen und Zahnärzte fest zur täglichen Mundpflege – und das aus gutem Grund. Mit der Zahnbürste lassen sich vor allem die Außen- und Innenflächen der Zähne gut reinigen. In den engen Zahnzwischenräumen bleiben jedoch oft Beläge (Plaque) und Speisereste zurück. Genau hier setzt Zahnseide an: Sie erreicht Stellen, an die die Borsten der Zahnbürste kaum gelangen.
Regelmäßig und richtig angewendet kann Zahnseide dabei helfen,
Besonders sinnvoll ist Zahnseide für Menschen mit sehr eng stehenden Zähnen, bei Füllungen und Kronen oder unter Brücken, weil sich hier Beläge leicht festsetzen. Auch bei einer festen Zahnspange empfehlen viele Praxen ergänzende Reinigungsmittel wie Zahnseide oder spezielle Interdentalbürsten, um schwer zugängliche Bereiche zu säubern.
Grundsätzlich gilt: Zahnseide ist bei richtiger Anwendung nicht schädlich, sondern eine sinnvolle Ergänzung der täglichen Zahnpflege. Sie hilft dabei, Zahnbelag und Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen – also aus Bereichen, die mit der Zahnbürste nur schwer erreicht werden.
Trotzdem kann Zahnseide Probleme bereiten, wenn sie falsch oder zu grob angewendet wird. Mögliche Nachteile und Risiken sind:
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Mit AirFloss werden Zahnbeläge in den Zahnzwischenräumen durch einen gezielten Wasserstrahl entfernt. Das Zahnreinigungsgerät besitzt einen Tank, der mit Wasser gefüllt wird. Der spezielle Düsenkopf wird an die Zahnzwischenräume gehalten und gibt einen mehrfachen Wasserstrahl ab. So werden Mikrotröpfchen durch den Zwischenraum geschossen und Beläge entfernt, die mit der Zahnbürste nicht zu erreichen sind. Ebenso kann der Tank mit einer Mundspülung gefüllt werden. Die Anwendung sollte einmal am Tag erfolgen. Studien haben ergeben, dass sich AirFloss ebenso gut wie Zahnseide für die Entfernung von Zahnbelägen in den Zahnzwischenräumen eignet.
Neben der Benutzung von Zahnseide sollten Sie ein bis zwei Mal pro Jahr zur Professionellen Zahnreinigung gehen, um Ihre Zähne gesund zu halten. Mit der Zahnzusatzversicherung DFV-ZahnSchutz sichern Sie sich bis zu 200 Euro pro Jahr für Ihre Professionelle Zahnreinigung.
Die Reinigung der Zahnzwischenräume ist neben dem Zähneputzen ein wichtiger Bestandteil der Mundhygiene, denn ein Drittel der gesamten Zahnflächen sind Zahnzwischenräume. Die Pflege von Zähnen und Zahnfleisch durch Entfernen von Plaquebakterien ist der beste Weg zum Schutz gegen Zahnfleisch-Erkrankungen.
Jeder Zahn hat mindestens vier Seiten. Die Backenzähne mit ihren Kauflächen haben sogar fünf. Die Seiten, an denen die Zähne aneinander stehen, werden als Zahnzwischenräume bezeichnet. Die Zahnbürste erreicht die Zahnzwischenräume beim Putzen meistens nur unzureichend. Es gilt also, diese extra zu reinigen, denn in den Zahnzwischenräumen sammeln sich Essensreste an, die zu Belägen und Karies führen können. Diese Essensreste lassen sich mit der Zahnbürste sowie gründlichem Putzen alleine nicht entfernen.
Damit Zahnseide die Plaque effektiv von Ihren Zähnen entfernen kann, müssen Sie die korrekte Technik anwenden. Mit diesen Tipps gelingt die richtige Anwendung für umfassende Mundhygiene:
Hände waschen: Immer zuerst die Hände waschen, bevor Sie Zahnseide benutzen. Sie greifen sich schließlich in den Mund.
Ausreichend Zahnseide verwenden: Reißen Sie ein ungefähr 45 cm langes Stück Zahnseide ab, so dass Sie für jeden Zahn einen neuen sauberen Bereich verwenden können.
Zahnseide zwischen die Zähne gleiten lassen: Halten Sie zweieinhalb bis fünf Zentimeter Zahnseide straff zwischen den Fingern gespannt. Führen Sie die Zahnseide mit sanften Zick-Zack-Bewegungen in die Zahnzwischenräume.
„C" bilden: Legen Sie die Zahnseide in Form eines "C" um den Zahn. Ziehen Sie die Zahnseide vorsichtig an den Seiten des Zahns entlang.
Zahnseide abrollen: Während Sie von einem zum anderen Zahn gehen, rollen Sie ein neues Stück Zahnseide von dem Finger der einen Hand ab und rollen die benutzte Zahnseide auf den Finger der anderen Hand auf. Der Daumen dient als Orientierung.
Verknoten: Nehmen Sie etwa 30 cm gewachste Zahnseide. Verknoten Sie beide Enden miteinander, so dass Sie eine etwa 10 cm lange Schlaufe erhalten, die sich ziemlich eng über vier Finger führt. Sie können die Zahnseiden-Enden nicht nur einmal, sondern auch zweimal durch die Schlaufe führen.
Spannen: Spannen Sie die Zahnseide über den Daumen der einen Hand und den Zeigefinger der anderen. Spannung erzielen Sie mit den Kleinfingern beider Hände. Zwischen Daumen und Zeigefinger ist nur ein minimaler Abstand. Auf diese Weise lässt sich die Zahnseide kontrolliert, sicher und einfach führen, ohne dass sie ins Zahnfleisch schneidet.
Reinigen: Führen Sie die Zahnseide mit kleinen horizontalen Bewegungen über den Punkt, an dem sich zwei Zähne berühren. Verschieben Sie Daumen und Zeigefinger so, dass sich so viel Zahnseide wie nötig um den Zahn legt. So vergrößern Sie automatisch die Fläche, die gereinigt wird. Führen Sie die Zahnseide zwei- bis dreimal über die Zahnfläche hoch und wieder runter bis zum Zahnfleischsaum. Wiederholen Sie die Putzbewegung an jedem Zahnzwischenraum.
Zahnseide soll das Zahnfleisch schützen – nicht verletzen. Viele Probleme entstehen weniger durch die Zahnseide selbst als durch eine unpassende Technik oder ungeeignete Produkte. Die folgenden typischen Fehler lassen sich mit ein wenig Übung gut vermeiden:
1. Zahnseide „hineinschnappen“ lassen
Ein häufiger Fehler ist es, die Zahnseide mit Schwung zwischen die Zähne gleiten zu lassen. „Schnappt“ sie dann plötzlich durch, trifft sie direkt auf das Zahnfleisch und kann kleine Schnitte verursachen.
Besser: Die Zahnseide langsam, mit leichtem Hin-und-her-Bewegen in den Zwischenraum einführen und mit den Fingern kontrollieren, dass sie nicht ungebremst auf das Zahnfleisch trifft.
2. Zu starkes „Sägen“ am Zahnfleischrand
Wer mit viel Druck und starkem Hin- und Herbewegen direkt am Zahnfleischrand arbeitet, reizt das empfindliche Gewebe. Das kann zu Rötungen, Schmerzen und Blutungen führen.
Besser: Die Zahnseide sanft U-förmig um den Zahn legen und mit kurzen Auf-und-ab-Bewegungen am Zahn entlangführen – nicht im Zahnfleisch „sägen“.
3. Zu seltene oder unregelmäßige Anwendung
Wird Zahnseide nur sporadisch verwendet, ist das Zahnfleisch oft empfindlicher und blutet leichter. Jedes Mal wirkt die Reinigung dann wie ein kleiner „Eingriff“.
Besser: Möglichst täglich (oder mindestens mehrmals pro Woche) zur gleichen Zeit anwenden. So kann sich das Zahnfleisch an die Reinigung gewöhnen und wird meist nach einigen Tagen weniger empfindlich.
4. Ungünstige Körperhaltung oder mangelnde Sicht
Wer im Stehen oder „nebenbei“ vor dem Fernseher Zahnseide benutzt, sieht oft schlecht, wo die Zahnseide verläuft – Verletzungen sind dann wahrscheinlicher.
Besser: Vor dem Spiegel anwenden, mit guter Beleuchtung. So lässt sich besser kontrollieren, wie tief die Zahnseide geführt wird und ob sie korrekt anliegt.
5. Falsche Zahnseide oder falsche Größe der Hilfsmittel
Sehr dicke, flauschige Zahnseide in extrem engen Zwischenräumen oder zu große Interdentalbürsten können das Zahnfleisch mechanisch reizen.
Besser: In der Zahnarztpraxis prüfen lassen, ob Zahnseide oder Interdentalbürsten besser geeignet sind und welche Stärke jeweils empfohlen wird. Gegebenenfalls verschiedene Varianten testen.
6. Aufhören bei den ersten Blutungen
Blutet das Zahnfleisch beim ersten Einsatz, wird die Zwischenraumreinigung manchmal sofort wieder eingestellt – aus Sorge, etwas falsch zu machen. Dadurch bleibt die Entzündung jedoch bestehen.
Besser: Bei anfänglichen, leichten Blutungen nicht sofort aufgeben. Oft bessert sich die Situation nach einigen Tagen regelmäßiger, schonender Reinigung. Halten Blutungen oder Schmerzen dennoch an, sollte eine zahnärztliche Kontrolle erfolgen.
Wer sich die Technik einmal von der Zahnärztin, dem Zahnarzt oder einer Prophylaxe-Fachkraft zeigen lässt, reduziert das Risiko für Verletzungen deutlich. Mit der richtigen Anwendung ist Zahnseide ein hilfreiches Instrument, um Zähne und Zahnfleisch langfristig gesund zu erhalten.
Zahnseide sollte man mindestens einmal täglich benutzen. Hier gilt: Je öfter, desto besser. Die Anwendung sollte am besten abends erfolgen. So entfernt man alle Beläge und Essensreste aus den Zwischenräumen, die sich über den Tag angesammelt haben.
Zahnseide sollte vor dem Zähneputzen verwendet werden. Studien belegen, dass bei der „Erst Zahnseide, dann Zähneputzen“-Variante eine signifikant höhere Fluoridkonzentration und ein deutlicher Plaque-Rückgang festzustellen sind.
Wer dennoch lieber erst nach dem Zähneputzen zur Zahnseide greift, sollte den Mund hinterher mit einem antibakteriellen Mundwasser ausspülen.
Zahnseide wirkt am besten, wenn sie regelmäßig und in eine feste Pflegeroutine eingebunden wird. Dabei muss die Anwendung weder kompliziert noch zeitaufwendig sein. Einige Minuten täglich reichen aus, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen und das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen deutlich zu senken.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Viele Fachleute empfehlen, Zahnseide einmal täglich, idealerweise abends vor dem Schlafengehen, zu verwenden. Dann werden Speisereste und Beläge entfernt, die sich im Laufe des Tages angesammelt haben. Ob Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen genutzt wird, lässt sich individuell entscheiden – wichtig ist vor allem, dass die Anwendung konsequent erfolgt. Oft wird empfohlen, Zahnseide vor dem Putzen zu verwenden, damit anschließend Fluorid aus der Zahnpasta besser in die gereinigten Zwischenräume gelangen kann.
Schritt für Schritt zur guten Routine:
1. Vorbereitung
2. Zahnseide vorsichtig einführen
3. Reinigung der Zahnflächen
4. Für jeden Zwischenraum ein frisches Stück nutzen
5. Abschluss der Routine

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Rund um Zahnseide kursieren viele Halbwahrheiten. Manche führen dazu, dass sie gar nicht erst benutzt wird – andere sorgen für Verunsicherung bei der Anwendung. Die wichtigsten Mythen und die passenden Fakten im Überblick:
Mythos 1: „Zahnseide macht die Zahnzwischenräume größer.“
Viele Menschen befürchten, dass sich die Zwischenräume „ausleiern“, wenn regelmäßig Zahnseide verwendet wird.
Fakt: Bei richtiger Anwendung passt sich die Zahnseide an die vorhandenen Zwischenräume an, ohne diese zu vergrößern. Was sich verändern kann: Entzündetes, geschwollenes Zahnfleisch geht bei guter Pflege zurück – dadurch wirken die Zwischenräume manchmal etwas sichtbarer. Das ist jedoch ein Zeichen für gesünderes Zahnfleisch, nicht für Schaden durch Zahnseide.
Mythos 2: „Wenn das Zahnfleisch blutet, ist Zahnseide schädlich.“
Blutungen werden oft als Signal verstanden, sofort aufzuhören.
Fakt: Häufiges oder starkes Bluten sollte zwar ernst genommen werden, aber gerade zu Beginn der Anwendung sind leichte Blutungen ein Hinweis auf bereits bestehende Zahnfleischentzündungen. Durch eine sanfte, regelmäßige Reinigung mit Zahnseide können diese Entzündungen meist zurückgehen – das Zahnfleisch blutet mit der Zeit weniger. Halten Blutungen trotz vorsichtiger Technik an, sollte dies in der Zahnarztpraxis abgeklärt werden.
Mythos 3: „Eine Mundspülung reicht – Zahnseide ist überflüssig.“
Manche verlassen sich ausschließlich auf antibakterielle Mundspülungen.
Fakt: Eine Mundspülung kann die Mundhygiene ergänzen, ersetzt aber keine mechanische Reinigung. Festsitzende Beläge und Speisereste zwischen den Zähnen lassen sich nur durch physische Reinigung – also z. B. mit Zahnseide oder Interdentalbürsten – wirksam entfernen. Mundspülungen sind eher ein Zusatz, kein Ersatz.
Mythos 4: „Wer keine Probleme hat, braucht keine Zahnseide.“
Wenn weder Schmerzen noch sichtbare Entzündungen auftreten, wird Zahnseide oft als „überflüssig“ empfunden.
Fakt: Karies und Zahnfleischerkrankungen entstehen meist schleichend und bleiben lange unbemerkt. Regelmäßige Zwischenraumreinigung hilft, Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Gerade wer seine Zähne möglichst lange gesund erhalten möchte, profitiert von einer konsequenten Prophylaxe – dazu gehört neben dem Zähneputzen auch Zahnseide oder eine gleichwertige Alternative.
Mythos 5: „Zahnseide ist nur etwas für ältere Menschen.“
Vor allem jüngere Personen glauben, die zusätzliche Pflege sei erst später im Leben wichtig.
Fakt: Karies zwischen den Zähnen und Zahnfleischentzündungen können in jedem Alter auftreten. Je früher eine gute Routine aufgebaut wird, desto besser lässt sich die Mundgesundheit langfristig schützen. Zahnseide ist daher für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen sinnvoll – unabhängig vom Alter.
Mythos 6: „Zahnseide kann Füllungen und Kronen beschädigen.“
Aus Angst, vorhandene Restaurationen zu lockern, wird Zahnseide in diesen Bereichen gemieden.
Fakt: Korrekt angefertigte Füllungen und Kronen werden durch schonend angewendete Zahnseide nicht gelockert. Im Gegenteil: Gerade an Übergängen zwischen Zahn und Füllung oder Krone setzen sich Beläge besonders leicht fest. Die Reinigung dieser Bereiche ist daher besonders wichtig. Nur bei sehr alten oder bereits gelockerten Versorgungen kann es sinnvoll sein, vorab zahnärztlichen Rat einzuholen.
Mythos 7: „Die Anwendung ist zu kompliziert – dann lieber ganz darauf verzichten.“
Unsicherheit bei der Technik führt oft dazu, dass Zahnseide gar nicht erst benutzt wird.
Fakt: Die grundlegende Technik lässt sich in wenigen Minuten erlernen. Eine kurze Einweisung durch die Zahnärztin, den Zahnarzt oder die Prophylaxe-Fachkraft reicht meist aus, um Sicherheit zu gewinnen. Danach wird die Anwendung schnell zur Routine.
Zahnseide, wie wir sie heute kennen, wurde von dem amerikanischen Zahnarzt Levi Spear Parmly (1790–1859) erfunden. Als junger Zahnarzt empfahl er bereits im Jahr 1819 die Zahnreinigung mit ungezwirntem Seidengarn.
Die Firma Johnson&Johnson erwarb im Jahr 1898 das Patent auf Zahnseide.
Den kommerziellen Durchbruch schaffte die Zahnseide erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als elastische Nylonfäden anstelle der Seide traten. Das Material rieb sich nicht so schnell ab und erwies sich damit insgesamt als reißfester. Heutezutage wird neben Nylon und Seide auch Polyethylen zur Herstellung von Zahnseide verwendet.
Sollte man mal keine Zahnseide zur Hand haben, kann man auf Frischhaltefolie ausweichen. Dazu muss man einen schmalen Streifen von der Rolle reißen, doppelt legen und mit beiden Händen auf Spannung ziehen. Mit der doppelt gelegten und gespannten Folie kommt man in die Zahnzwischenräume.
Kinder sollten ab einem Alter von etwa 10 Jahren möglichst täglich Zahnseide benutzen. Das fördert die Zahngesundheit, gewöhnt Kinder schon in jungen Jahren an Zahnpflege und beugt Karies vor.
Für Kinder empfehlen sich vor allem Zahnseide Sticks, in denen die Zahnseide im Halter eingespannt ist. Diese gibt es in bunten Formen und Farben. Ebenso können Kinder aber auch die ganz einfache Variante in Form der losen Zahnseide verwenden. Um Kinder an die Zahnpflege zu gewöhnen, sollten Eltern zunächst Hilfestellung leisten. Das funktioniert bspw. gut, wenn man auf der Couch sitzt. Das Kind legt den Kopf auf den Schoß des Elternteils. Die Zunge des Kindes fällt leicht nach hinten in den Rachen und der Kopf wackelt kaum. Somit erhalten Eltern eine gute Übersicht und es fällt deutlich leichter, die Zähne der Kinder zu reinigen.
Ob man gewachste oder ungewachste Zahnseide benutzt, ist Geschmackssache. Ungewachste Zahnseide fächert sich in den Zahnzwischenräumen etwas auf, gewachste Zahnseide gleitet besser. Gewachste Zahnseide ist also vor allem für eng stehende Zähne und Anfänger gut geeignet.
Wenn man nach einer kieferorthopädischen Behandlung einen Retainer trägt, empfehlen sich Interdentalbürsten zur täglichen Zahnpflege. Diese sind in unterschiedlichsten Größen erhältlich. Die Bürsten können mehrmals verwendet werden. Nach jedem Zwischenraum sollte die Bürste unter fließendem Wasser ausgespült und am Ende an der Luft getrocknet werden.
Bei einer Zahnfleischentzündung müssen die Bereiche zwischen den Zähnen vorsichtig gereinigt werden. Daher empfiehlt sich eher eine glatte, leicht gleitende und sanfte Zahnseide.
Die Dicke der Zahnseide variiert. Je nach Gebiss sind die Zahnzwischenräume unterschiedlich groß sein. Dementsprechend gibt es Zahnseide in dünnerer und dickerer Stärke.
Leichte Blutungen nach der Anwendung von Zahnseide sind häufig ein Zeichen für eine bereits bestehende Zahnfleischentzündung – nicht dafür, dass Zahnseide „falsch“ oder grundsätzlich schädlich ist. In vielen Fällen bessern sich die Blutungen, wenn die Zahnzwischenräume regelmäßig und schonend gereinigt werden.
Trotzdem gilt:
Eine zahnärztliche Kontrolle ist sinnvoll, wenn
In diesen Fällen sollte abgeklärt werden, ob eine behandlungsbedürftige Zahnfleischerkrankung (z. B. Gingivitis oder Parodontitis) vorliegt.
Ja, die Anwendung von Zahnseide ist auch in der Schwangerschaft sinnvoll und in der Regel unbedenklich. Durch hormonelle Veränderungen neigt das Zahnfleisch in dieser Zeit häufiger zu Entzündungen und Blutungen. Eine gründliche, aber schonende Reinigung der Zahnzwischenräume kann helfen, Zahnfleischprobleme zu reduzieren.
Worauf Schwangere achten sollten:
Im Zweifel kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt individuell beraten, ob Zahnseide oder andere Hilfsmittel (z. B. Interdentalbürsten) besser geeignet sind.
Gerade bei Diabetes ist eine gründliche Mundhygiene besonders wichtig, da Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis haben. Zahnseide kann helfen, Beläge in den Zahnzwischenräumen zu entfernen und damit Entzündungen vorzubeugen.
Empfehlenswert ist:
Bei schlecht eingestelltem Blutzucker, bereits bestehenden Zahnfleischerkrankungen oder Unsicherheiten zur richtigen Technik sollten Betroffene ihre Zahnärztin oder ihren Zahnarzt ansprechen. Gemeinsam lässt sich ein individuelles Mundhygienekonzept erstellen, das zur allgemeinen Diabetes-Therapie passt.

Zahnseide und Alternativen wie Interdentalbürsten oder AirFloss sind unverzichtbar für die gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume. Richtig angewendet, schützen sie vor Karies und Zahnfleischproblemen. Wer täglich Zahnseide nutzt und regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung geht, legt den Grundstein für langfristig gesunde und gepflegte Zähne.
Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.
Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.
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