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Laserbehandlung beim Zahnarzt

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Text fachlich geprüft von Rumen StanchevZahnarzt mit Behandlungs­schwerpunkte Alters­zahnmedizin, Kiefer­orthopädie, Implantologie, Prothetik

Der Dentallaser ist ein Laser, der speziell in der Zahnmedizin für unterschiedliche Verfahren eingesetzt werden kann.

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Was ist eine Laserbehandlung beim Zahnarzt?

La­ser­strah­len sind stark ge­bün­del­te Licht­strah­len be­stimm­ter Wel­len­län­gen. Durch die mit­ge­führ­te En­er­gie hat der La­ser­strahl ver­schie­de­ne Wir­kun­gen im Ge­we­be, die vom chi­rur­gi­schen Schnitt bis zur Sti­mu­la­ti­on der Wund­hei­lung rei­chen. Durch An­pas­sung der Strah­len­do­sis las­sen sich zahl­rei­che un­ter­schied­li­che Be­hand­lun­gen durch­füh­ren.

Je nach Art kann der Den­tall­aser bei ei­ner Zahn­be­hand­lung ein Skal­pell oder auch ei­nen Boh­rer teil­wei­se oder voll­stän­dig er­set­zen. Der La­ser ar­bei­tet be­rüh­rungs­los und er­zeugt da­her we­der Vi­br­a­tio­nen noch Druck auf dem Zahn und dem Zahn-Um­feld. Die La­ser­im­pul­se sind ex­trem kurz und je nach La­ser­typ er­folgt ei­ne zu­sätz­li­che Küh­lung.

Anwendungsgebiete von Dental-Lasern

  • Der Zahn-Laser kann bei allen operativen Eingriffen eingesetzt werden, die zur Verbesserung der Weichgewebesituation um dentale Implantate nötig sind. Durch die blutungs- und schmerzarme Vorgehensweise ist es in vielen Fällen möglich, die Versorgung mit Implantaten sofort im Anschluss an die Freilegungsoperation durchzuführen. Dies verkürzt die Behandlungszeit. Die Laseroperation ist zudem wenig belastend und die Schmerzen nach dem Eingriff sind so gering, dass die Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigt ist.

  • Periimplantitis bezeichnet die Entzündung von Schleimhaut und Knochen um ein Implantat. In solchen Fällen muss die Implantatoberfläche so weit wie möglich von Entzündungsgewebe und zerstörenden Bakterien befreit werden, um die Ausheilung des Knochens und der umgebenden Schleimhaut zu gewährleisten. Unter Verwendung eines Lasers ist möglich, die Implantatoberfläche mit guten Ergebnissen zu reinigen. In vielen Fällen gelingt es auch verlorengegangenes Knochengewebe erneut an das Implantat heranwachsen zu lassen.

  • Durch Einsatz eines Lasers kann Karies besonders früh entdeckt und behandelt werden. Vor allem schwer zugängliche Gebiete im Mundraum lassen sich damit gut erreichen. Der Dentallaser wird bei der Kariesbehandlung wie beim herkömmlichen Bohren eingesetzt. Vorteil der Laser-Methode ist hierbei vor allem eine geringere Geräuschentwicklung bei wenig Schmerzen. Der Laser wird vom Zahnarzt direkt auf die kariösen Bereiche gerichtet bzw. der Laserstrahl gezielt auf das kariöse Gewebe gerichtet, so dass kleine Bröckchen abgetrennt werden können. Durch das helle Licht lässt sich auch Karies diagnostizieren und behandeln, die bisher für das menschliche Auge kaum sichtbar war.


  • In der Parodontologie kann der Laser eine schmerzarme und schonende Behandlung ermöglichen, denn der Laserstrahl sendet nur sehr kurze Lichtimpulse, die von den Nervenfasern nicht wahrgenommen werden. Gleichzeitig werden die Blutgefäße verödet, so dass das Laserlicht ein weitgehend blutungsfreies Operationsgebiet gewährleistet. Die Laserbehandlung in der Parodontologie wird ergänzend zur herkömmlichen Zahnfleischbehandlung durchgeführt. Hierbei kann durch den photothermischen Lasereffekt eine effektivere und langfristigere Keimreduktion erzielt werden und das entzündete Gewebe wird schonend abgetragen. Dies ist Voraussetzung für die Entfernung der Entzündung bei plaquinduzierten Parodontitiden sowie für den Erhalt der Zähne.

  • Die Wurzelbehandlung zielt darauf ab, den Zahn als funktionstüchtige Kaueinheit im Mund belassen zu können. Hierzu müssen Bakterien im Wurzelkanalsystem reduziert werden. Neben der Aufbereitung der Wurzelkanäle mit entsprechenden Feilen, verschiedenen Spüllösungen, Medikamenten und dem speicheldichten Verschluss, kann diese Behandlung mit dem Laser unterstützt werden. Durch den Laser werden zurückgebliebene infizierte Gewebereste entfernt und die Bakteriendichte somit reduziert.

  • Frenektomie bezeichnet die Entfernung des Lippenbändchens. Diese Behandlung wird in der Kieferorthopädie bei Kindern durchgeführt, damit ein spannungsfreier Sitz des Zahnfleisches an den Frontzähnen entsteht. So kann eine gute Mundhygiene und eine schöne Ausformung des Zahnfleischrandes gewährleistet werden. Die Entfernung mit dem Laser kann weniger invasiv durchgeführt werden. Skalpell und Naht sind nicht notwendig. Die Behandlungsart gewährt zudem eine kürzere Operationszeit, bessere Heilung und weniger Narbenbildung.

  • Bei der Behandlung von Aphthen oder Herpes in der Mundhöhle kann der Laser eine schmerzfreie und sehr effiziente Therapie gewährleisten. Das Spannungsgefühl, die Schwellung und die Beschwerden gehen bei den meisten Patienten schneller zurück.

  • Mit dem Dental-Laser kann eine Weisheitszahn-Entfernung besonders gründlich und effizient erfolgen. Durch die Präzision des Lasers lassen sich selbst Areale in unmittelbarer Nervennähe so gezielt behandeln, dass das Schmerzzentrum unangetastet bleibt. Die Heilung verläuft besonders schnell, Schwellungen oder Blutungen werden deutlich reduziert und der Einsatz von Antibiotika lässt sich aufgrund der antibakteriellen Eigenschaften des Lasers in vielen Fällen vermeiden.

  • Mit dem Laser lassen sich selbst tiefverzweigte Wurzelkanäle sicher erreichen und das Laserlicht wirkt keimtötend. Dank dieser Eigenschaften können die Wurzeln völlig kontaktlos gründlich behandelt werden, was spätere Operationen oft überflüssig macht.

  • Bei der Behandlung von empfindlichen Zahnhälsen versiegelt der Zahnarzt-Laser die schmerzempfindliche Zahnoberfläche. Eine einmalige Behandlung ist oft ausreichend und bereits nach wenigen Stunden spürbar.

  • Wenn das Zahnfleisch operativ behandelt werden muss, kann der Laser das Skalpell ersetzen. Die Behandlung verläuft blutungsarm oder sogar ganz blutungsfrei und gewährleistet eine deutlich schnellere Wundheilung und deutlich weniger Schmerzen als die herkömmliche Methode. Eine Infektion der Wunde ist nahezu ausgeschlossen und auf Antibiotika kann häufig verzichtet werden.

  • Mit dem Laser werden die aggressiven und giftigen Bakterien, die für Ihre Erkrankung verantwortlich sind, gezielt in der Tiefe und im umliegenden Gewebe abgetötet. Essen und Trinken sind kurz danach wieder möglich.

  • Der Dental-Laser findet auch in der ästhetischen Zahnmedizin Anwendung. Das Aufhellen mit dem Laser ist ein besonders schonendes Verfahren. Das Laserlicht arbeitet schnell, zuverlässig und liefert direkt nach einer Behandlung ein Farbergebnis, das bis zu 3 Jahren und länger hält.

Dental-Laserbehandlung bei Angstpatienten

Die Be­hand­lung mit ei­nem Den­tal-La­ser bie­tet vor al­lem Pa­tien­ten mit Zahn­arzt-Angst Si­cher­heit und Kom­fort. Der La­ser ar­bei­tet prä­zi­se, schmerz­arm oder so­gar schmerz­frei. Zu­dem sind auch die Schmer­zen nach ei­ner Be­hand­lung ge­rin­ger. Oft ist kei­ne Be­täu­bung not­wen­dig und die Wund­hei­lung ver­läuft kom­pli­ka­tions­frei­er. Angst­pa­tien­ten füh­len sich bei der Zahn­be­hand­lung mit dem La­ser oft­mals woh­ler und si­che­rer als bei ei­ner Be­hand­lung oh­ne La­ser. Ge­räu­sche und Vi­br­a­tio­nen des Boh­rers ent­fal­len.

Kosten für eine Laserbehandlung beim Zahnarzt

Die Hö­he der Kos­ten für ei­ne La­ser­be­hand­lung beim Zahn­arzt hängt von Art und Um­fang der Be­hand­lung ab. Der Be­trag liegt bei ca. 20 Eu­ro pro Zahn im Rah­men ei­ner Pa­ro­don­to­se­be­hand­lung und reicht bis zu 350 Eu­ro für chi­rur­gi­sche Ein­grif­fe. Wie hoch die Kos­ten im in­di­vi­du­el­len Fall sind, kann nur durch ein Ge­spräch mit dem Zahn­arzt und ei­nen Kos­ten­vor­an­schlag ge­klärt wer­den.

La­ser­be­hand­lun­gen ge­hö­ren nicht zur Re­gel­ver­sor­gung der ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen, so dass Pa­tien­ten die Kos­ten ei­gen­stän­dig tra­gen müs­sen. Bei schwan­ge­ren und stil­len­den Frau­en über­nimmt die Kran­ken­kasse un­ter Um­stän­den die Kos­ten für die La­ser­be­hand­lung, wenn es sich um ei­ne aku­te Be­hand­lung han­delt.

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Vorteile einer Laserbehandlung beim Zahnarzt

  • Der La­ser­strahl ist sehr fein und kann ziel­ge­nau ein­ge­setzt wer­den. So wird nur das Ge­we­be ge­trof­fen, das auch wirk­lich er­krankt ist. Ge­sun­des Ge­we­be wird ge­schont.
  • Oft ist kei­ne ört­li­che Be­täu­bung not­wen­dig.
  • Nach der Be­hand­lung wer­den we­ni­ger Me­di­ka­men­te und An­ti­bio­ti­ka be­nö­tigt.
  • Der Im­puls des La­ser­strahls ist ex­trem kurz, so dass er kei­ne oder nur sehr ge­rin­ge Schmer­zen ver­ur­sacht.
  • Bei mo­der­nen La­ser­ge­rä­ten kann die Schnell­ig­keit der Licht­im­pul­se auf das in­di­vi­du­el­le Schmerz­emp­fin­den des Pa­tien­ten ein­ge­stellt wer­den.
  • "Boh­ren" mit dem La­ser ist vi­br­a­tions­frei und reiz­schon­end. Durch die Was­ser­küh­lung wird kei­ne Wär­me er­zeugt.
  • Die sanf­te La­ser­be­hand­lung ver­min­dert das Auf­tre­ten von Schwel­lun­gen und Blu­tun­gen.
  • Be­hand­lungs­zeit und Dau­er des Hei­lungs­pro­zes­ses wer­den deut­lich ver­kürzt.
  • Der La­ser be­wirkt ei­ne ver­bes­ser­te Keim­re­duk­ti­on bei pa­ro­don­to­lo­gi­schen, en­do­don­ti­tischen und chi­rur­gi­schen Ein­grif­fen. Die Ge­fahr von Ent­zün­dun­gen ist so­mit ge­rin­ger.
  • Der La­ser schließt Blut­ge­fä­ße. So­mit kommt es nur zu klei­nen Blu­tun­gen und Näh­te kön­nen oft ver­mie­den wer­den.
  • Bei der La­ser­be­hand­lung ent­ste­hen kei­ne Ge­räu­sche und Vi­br­a­tio­nen wie beim Boh­ren.
  • Die na­he­zu schmerz­freie Be­hand­lung ist vor al­lem für Angst­pa­tien­ten ge­eig­net.

Nachteile und Risiken einer Laserbehandlung beim Zahnarzt

  • Ei­ne La­ser­be­hand­lung birgt in al­ler Re­gel nicht mehr Ri­si­ken als ei­ne kon­ven­tio­nel­le Be­hand­lung. Es ist je­doch zu be­ach­ten, dass nicht je­der La­ser für je­de Art von Be­hand­lung ge­eig­net ist, denn es gibt kei­nen All­zweck-La­ser. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum ge­eig­ne­ten La­ser­typ für Ihre Be­hand­lung kann Ih­nen Ihr Zahn­arzt ge­ben.
  • La­ser-Be­hand­lun­gen brin­gen hö­he­re Kos­ten als her­kön­gli­che Be­hand­lun­gen mit sich.
  • Ei­ne La­ser­be­hand­lung kann au­ßer­dem mehr Zeit in An­spruch neh­men als ei­ne her­kön­gli­che Be­hand­lung.

Welche Lasertypen gibt es?

  • Der Softlaser arbeitet mit geringer Leistungsstärke und wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Zudem wird die Wundheilung bei einer Behandlung mit dem Softlaser positiv stimuliert. Er wird vor allem bei Parodontitis-Behandlungen, chirurgischen Eingriffen (Implantationen oder Extraktionen), paradontalen Entzündungen, Wurzelbehandlungen, Herpes, Aphten, temperaturempfindlichen Zahnhälsen, Druckstellen durch Prothesen und bei überempfindlichen Zähnen angewendet.

    Der Softlaser wird an den betreffenden Zahnstellen für ca. 20 bis 60 Sekunden mehrmals angesetzt. Durch die lokal erhöhte Durchblutung entsteht eine kurzzeitige Behandlungsreaktion, bei der keine Schmerzen entstehen. Die Softlaser-Therapie ist somit vor allem für Angstpatienten oder Menschen mit erhöhtem Schmerzempfinden geeignet.

  • MID-Laser arbeiten mit einer höheren Leistungsstärke, wirken aber ebenso wie ein Softlaser durch Stimulation des Gewebes, ohne dieses zu verändern.

  • Hardlaser arbeiten mit Leistungsstärken von mehreren Watt. Sie können Gewebe abtragen oder schneiden und Krankheitserreger schonend sowie effektiv abtöten. Der Hardlaser wird vor allem bei der Parodontaltherapie sowie bei Wurzelkanalbehandlungen angewendet. Auch chirurgische Eingriffe (sonst mit Skalpell oder Elektrotom) wie das Kürzen des Lippenbändchens oder die Entfernung von Geschwülsten sind damit möglich.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Zahngesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

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