
ZÜRS Zone ermitteln: Ihr Leitfaden für Umweltrisiken
ZÜRS - was ist das?
Starkregen, Hochwasser, Überschwemmungen – extreme Wetterereignisse nehmen in Deutschland spürbar zu. Doch wie hoch ist das Risiko eigentlich genau für mein Haus? Und was bedeutet das für meine Versicherung? Genau hier kommt ZÜRS ins Spiel.
Wie das Zonierungssystem funktioniert
ZÜRS steht für Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen – ein System, das von der deutschen Versicherungswirtschaft entwickelt wurde. Es hilft dabei, das Naturgefahrenrisiko eines Gebäudes besser einzuschätzen.
Konkret ordnet ZÜRS jedes bebaute Grundstück in Deutschland einer von vier sogenannten Gefährdungsklassen zu – den ZÜRS-Zonen. Diese basieren auf geografischen Daten, historischen Hochwasserereignissen sowie amtlichen Informationen zu Flussnähe und Geländeform. Das Ziel: Versicherern und Hauseigentümern eine objektive Einschätzung zu geben, wie gefährdet ein Gebäude durch Hochwasser ist.

Die Gefährdungsklassen im Überblick
ZÜRS unterteilt das Risiko in vier Zonen – von niedrig bis hoch:
- Gefährdungsklasse 1: Sehr geringe Gefährdung – Hochwasser tritt seltener als einmal in 200 Jahren auf.
- Gefährdungsklasse 2: Geringe Gefährdung – Hochwasser tritt einmal in 100 bis 200 Jahren auf.
- Gefährdungsklasse 3: Mittlere Gefährdung – Hochwasser tritt einmal in 10 bis 100 Jahren auf.
- Gefährdungsklasse 4: Hohe Gefährdung – Hochwasser tritt mindestens einmal in 10 Jahren auf.
Je höher die Zone, desto größer das Risiko – und desto wichtiger wird ein passender Versicherungsschutz.
Bedeutung von ZÜRS für Ihr Haus und Ihre Versicherung
Warum ist das für Sie relevant? Ganz einfach: Die ZÜRS-Zone Ihres Hauses beeinflusst, ob und zu welchen Bedingungen Sie eine Elementarversicherung erhalten – also den Teil der Wohngebäudeversicherung, der Schäden durch Naturgefahren wie Überschwemmung oder Rückstau abdeckt.
Besitzen Sie ein Haus in Zone 1 oder 2, ist eine Absicherung in der Regel problemlos möglich. In Zone 3 wird es schwieriger – hier kann es zu höheren Prämien oder Einschränkungen kommen. In Zone 4 lehnen viele Versicherer eine Elementarversicherung sogar ab – oder stellen strenge Bedingungen.
Unser Tipp: Prüfen Sie die ZÜRS-Zone Ihres Grundstücks am besten frühzeitig – besonders, wenn Sie neu bauen, kaufen oder Ihre Versicherung anpassen möchten. So schaffen Sie Klarheit und können gezielt vorsorgen.
Wie wird die ZÜRS-Zone ermittelt?
Wer sein Risiko durch Hochwasser oder Starkregen einschätzen möchte, fragt sich früher oder später: In welcher ZÜRS-Zone liegt mein Haus eigentlich? Die Ermittlung ist heute einfacher denn je – und ein erster Blick lohnt sich immer.
Nutzung von ZÜRS Geo für eine genaue Einschätzung
Die zentrale Informationsquelle zur ZÜRS-Zone ist das System ZÜRS Geo, das von der deutschen Versicherungswirtschaft bereitgestellt wird. Es greift auf eine Vielzahl an Daten zu – darunter Kartenmaterial, historische Hochwasserstände, Geländehöhen und Flussverläufe.
Versicherer nutzen ZÜRS Geo, um für jede Adresse in Deutschland eine präzise Gefährdungseinstufung vorzunehmen. Das heißt: Für Ihr individuelles Gebäude kann ermittelt werden, wie hoch die Überschwemmungsgefahr tatsächlich ist.
Einflussfaktoren bei der Ermittlung der ZÜRS- Zonen
Die Einstufung in eine bestimmte ZÜRS- Zone hängt von verschiedenen Faktoren ab. Besonders relevant sind:
- Nähe zu Flüssen, Bächen oder Seen
- Höhenlage Ihres Grundstücks im Vergleich zum nächsten Gewässer
- Bisherige Hochwasserereignisse in der Region
- Hydrologische Modelle, die Vorhersagen zur Überflutungswahrscheinlichkeit treffen
Auch kleinere Wasserläufe wie Bäche können ein erhöhtes Risiko bedeuten – sogenannte Bachzonen werden bei der Bewertung daher ebenfalls berücksichtigt.
Hochwasser- und Umweltrisiken reduzieren
ZÜRS zeigt Ihnen, wie gefährdet Ihr Zuhause durch Naturereignisse wie Hochwasser oder Starkregen ist – doch dabei muss es nicht bleiben. Denn egal in welcher ZÜRS-Zone sich Ihr Haus befindet: Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv vorzusorgen und Schäden zu minimieren.
Maßnahmen zum Schutz Ihres Gebäudes
Mit den richtigen baulichen und organisatorischen Maßnahmen können Sie Ihr Risiko deutlich senken. Dazu zählen zum Beispiel:
- Keller abdichten: Türen, Fenster und Lichtschächte gegen eindringendes Wasser sichern.
- Rückstauventile einbauen: Damit Abwasser bei starkem Regen nicht ins Haus zurückgedrückt wird.
- Gelände anpassen: Zuflüsse rund ums Haus ableiten, kleine Erdwälle errichten oder Versickerungsflächen schaffen.
- Technik erhöhen: Heizungen, Stromkästen oder Waschmaschinen in hochwassergefährdeten Bereichen höher platzieren.
- Versicherungsschutz anpassen: Eine Elementarversicherung ergänzt Ihre Wohngebäudeversicherung sinnvoll – vor allem in höheren Risikozonen.
Diese Schutzmaßnahmen lohnen sich nicht nur bei Neubauten, sondern auch im Bestand. Schon mit einfachen Mitteln können Sie viel bewirken.
Beispiele für präventive Lösungen
Prävention bedeutet nicht immer gleich Großbaustelle. Auch kleinere Maßnahmen können helfen, Umweltrisiken zu reduzieren:
- Mobile Schutzsysteme: Wie aufblasbare Dämme oder Sandsäcke, die bei Starkregen schnell zum Einsatz kommen.
- Regenwassermanagement: Regenwassertonnen oder Versickerungsmulden entlasten die Kanalisation.
- Begrünte Flächen: Statt versiegelter Einfahrten lieber Rasengittersteine oder Pflanzenflächen – das Wasser kann besser ablaufen.
- Alarm- und Sensorsysteme: Wassermelder im Keller oder smarte Überwachungslösungen können frühzeitig warnen.
Unser Tipp: Viele dieser Maßnahmen werden durch staatliche oder kommunale Programme gefördert. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder Ihrer Versicherung, welche Unterstützung Sie erhalten können.
Das Risiko für Starkregen besser einschätzen
Das Risiko für Starkregenereignisse in Deutschland nimmt immer mehr zu und bedroht viele Hausbesitzer. Um das eigene Risiko besser einschätzen zu können, ist es wichtig, die topografischen Merkmale und Bodenbeschaffenheit des Grundstücks zu kennen, da tiefer gelegene Regionen besonders betroffen sind und versiegelte Flächen das Abfließen von Wasser verhindern.
Zudem ist die bestehende Regenwasserinfrastruktur entscheidend. Lokale Risikokarten helfen dabei, das Gefährdungspotenzial besser einzuschätzen. So kann man besser verstehen, wie gefährdet eine Immobilie ist, und entsprechende Schutzmaßnahmen planen. Der GDV teilt Grundstücke in drei unterschiedliche Gefährdungsklassen ein – je höher die Klasse, desto höher das Risiko.

Übersicht der Gefährdungsklassen
Der GDV teilt Grundstücke in drei unterschiedliche Gefährdungsklassen ein – je höher die Klasse, desto höher das Risiko und desto wichtig ein Versicherungsschutz.
- Gefährdungsklasse 1: Geringe Gefährdung – Das Gebäude befindet sich am oberen Ende eines Hangs oder liegt auf einer Kuppe.
- Gefährdungsklasse 2: Mittere Gefährdung – Das Gebäude befindet sich am mitteren oder unteren Ende eines Hangs, liegt aber nicht an einem Bach.
- Gefährdungsklasse 3: Starke Gefährdung – Das Gebäude befindet sich im Tal oder in der Nähe eines Bachs.
Häufig gestellte Fragen zu ZÜRS-Zonen
Warum ist die genaue Ermittlung der ZÜRS-Zone so wichtig?
Die ZÜRS-Zone zeigt Ihnen, wie hoch das Risiko für Hochwasser und andere Naturgefahren an Ihrem Standort ist. Für Versicherer ist sie die Grundlage, um das Risiko eines Schadens realistisch einzuschätzen – und darauf basierend zu entscheiden, ob und wie eine Elementarversicherung angeboten werden kann. Für Sie bedeutet das: Nur wer seine Zone kennt, kann gezielt vorsorgen und den passenden Versicherungsschutz wählen.
Was tun, wenn Ihr Haus in einer Risikozone liegt?
Liegt Ihre Immobilie in ZÜRS Zone 3 oder 4, ist das kein Grund zur Panik – aber ein Anlass zum Handeln.
Das können Sie tun:
- Mit Ihrer Versicherung sprechen und klären, welche Absicherung möglich ist.
- Bauliche Maßnahmen prüfen, z. B. Rückstausicherungen oder Hochwasserschutzvorkehrungen.
- An Förderprogramme denken, viele Länder oder Kommunen unterstützen präventive Maßnahmen finanziell.
- Frühzeitig handeln, denn nach einem Schaden wird es oft schwieriger, Versicherungsschutz zu bekommen.
Was mache ich am besten, wenn ich in einer Hochrisikozone wohne?
In ZÜRS Zone 4 ist die Absicherung gegen Elementargefahren oft herausfordernd – aber nicht unmöglich. Wichtig ist:
Individuelle Beratung: Lassen Sie sich von Ihrer Versicherung konkret zu den Möglichkeiten beraten.
Schutzkonzept erstellen: Mit baulichen Maßnahmen können Sie das Risiko senken – und damit eventuell auch bessere Versicherungsbedingungen erhalten.
Risiko ernst nehmen, aber nicht resignieren: Wer gut informiert ist, kann gezielt gegensteuern.
Wie schnell kann sich meine ZÜRS-Zone ändern? Wie oft wird das System aktualisiert?
Die ZÜRS-Zonen werden regelmäßig aktualisiert. Die Datenlage verbessert sich durch neue Hochwasserereignisse, hydrologische Studien oder geänderte Flussläufe.
Eine Änderung Ihrer ZÜRS-Zone kann passieren, wenn:
- Neue Hochwasserereignisse auftreten
- Schutzmaßnahmen (z. B. Deiche, Rückhaltebecken) fertiggestellt werden
- Neue Erkenntnisse zur Gefährdungslage vorliegen
Tipp: Wenn Sie gerade bauen oder kaufen, lohnt sich ein Blick in aktuelle Risikokarten oder eine direkte Nachfrage bei Ihrer Versicherung – so vermeiden Sie unangenehme Überraschungen.
Dieser Artikel bezieht sich auf die folgenden Quellen
- Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Wissenswertes zu Elementarversicherungen. (Stand: 28.05.2025).
- Check24. Was sind die ZÜRS-Zonen? (Stand: 28.05.2025).
- Die Versicherer. Hochwasser-Check fürs Haus: Jetzt Risiko online ermitteln. (Stand: 28.05.2025).
- Geoportal der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Und Hochwasserrisikoarten in Deutschland (Status aktuell). (Stand: 28.05.2025).
- Gesamtverband der Versicherer GDV. „Zürs Geo“ – Zonierungssystem für Überschwemmungsrisiko und Einschätzung von Umweltrisiken. (Stand: 28.05.2025).
- Praxistipps FOCUS. ZÜRS-Zone ermitteln: Das müssen Sie wissen. (Stand: 28.05.2025).
- Rechtsanwalt Jürgen Wahl. Das bedeutet die ZÜRS-Zone in der Gebäudeversicherung. (Stand: 28.05.2025).
- Ruch Finanzberatung (2024). Elementarversicherung – Was sind ZÜRS Zonen? (Stand: 28.05.2025).
- Wendewerk (2025). Was ist eine ZÜRS Zone? (Stand: 28.05.2025).
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