Angina Pectoris© LordHenriVoton

Angina Pectoris Ursachen, Symptome & Behandlung

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Angina pectoris – auch als Stenokardie bekannt – bedeutet wörtlich „Enge in der Brust“ und beschreibt ein beklemmendes, drückendes Gefühl im Brustbereich. Dieses Symptom tritt typischerweise im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit (KHK) auf und ist oft das erste Warnzeichen für eine eingeschränkte Durchblutung des Herzmuskels. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um ernsthafte Folgen wie einen Herzinfarkt zu vermeiden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Angi­na pec­to­ris äußert sich durch dumpf­es oder drück­en­des Brust­enge­gefühl, oft ausstrah­lend in Arm, Schulter oder Rücken.
  • Man unterscheidet eine stabile Form (tritt belastungs‑ oder stressbedingt auf) von der instabilen Angina, die in Ruhe auftritt.
  • Ursache ist meist eine koronare Herzkrankheit (KHK) durch verengte Herzkranzgefäße – verstärkt durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck.
  • Die Diagnostik umfasst Anamnese, EKG, Belastungstest und bildgebende Verfahren zur Abklärung der Durchblutungsstörung.
  • Therapie reicht von Nitro‑Spray und medikamentöser Sekundärprophylaxe bis zu interventionellen Maßnahmen wie Stent oder Bypass‑OP.

SOS: Ers­te-Hil­fe-Tipps bei An­gi­na Pec­to­ris

  • Not­arzt ver­stän­di­gen
  • Pa­nik ver­mei­den
  • ru­hig und über­legt han­deln bis der Arzt ein­trifft
  • Ober­kör­per des Kran­ken hoch­la­gern
  • en­ge Klei­dung, be­son­ders am Hals, öff­nen
  • für fri­sche Luft sor­gen
  • At­mung, Kreis­lauf und Be­wusst­sein des Be­trof­fe­nen kon­trol­lie­ren
  • Be­trof­fe­nen nicht al­lein las­sen
  • be­ru­hi­gend auf den Pa­tien­ten ein­re­den, um sei­ne Angst zu min­dern
Illustration zweier Hände die ein Herz halten.

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Was ist An­gi­na Pec­to­ris?

Die An­gi­na Pec­to­ris (an­gi­na: die En­ge; pec­tus: der Brust­korb/die Brust) ge­hört zu den häu­figs­ten Symp­to­men in der Kar­dio­lo­gie und be­zeich­net dump­fe, ein­schnü­ren­de, drü­cken­de, teil­wei­se auch als bren­nend emp­fun­de­ne Schmer­zen im Brust­raum, die auf ei­ner Min­der­ver­sor­gung des Herz­mus­kels mit sauer­stoff­rei­chem Blut be­ru­hen. Die Be­schwer­den kön­nen da­bei auch in an­de­re Kör­per­tei­le wie z. B. Arm oder Un­ter­kie­fer aus­strah­len. In den meis­ten Fäl­len liegt der An­gi­na Pec­to­ris ei­ne ko­ro­na­re Herz­krank­heit zu­grun­de. Da­bei kommt es auf­grund ar­te­ri­o­skle­ro­ti­scher Ab­la­ge­run­gen zu Ein­en­gun­gen der Herz­kranz­ge­fä­ße, die den Herz­mus­kel in der Fol­ge nicht mehr aus­rei­chend mit sauer­stoff­rei­chem Blut ver­sor­gen kön­nen.

For­men der An­gi­na Pec­to­ris

Sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris

Ei­ne sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris liegt vor, wenn zu­vor be­reits ein An­gi­na Pec­to­ris-An­fall auf­ge­tre­ten ist und die Schmer­zen in­ner­halb von Mi­nu­ten, durch Me­di­ka­men­te (z. B. Ni­tro­spray) oder durch Aus­ru­hen, wie­der ver­schwin­den. Die sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris kann z. B. durch kör­per­li­che An­stren­gung (Be­las­tungs-An­gi­na), see­li­schen Stress, Käl­te oder auch durch üp­pi­ge Mahl­zei­ten aus­ge­löst wer­den. Bei die­ser Form der Herz­en­ge lei­den die Be­trof­fe­nen in den meis­ten Fäl­len an ko­ro­na­ren Herz­krank­hei­ten.

In­sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris

Man spricht von ei­ner in­sta­bi­len An­gi­na Pec­to­ris, wenn die Be­schwer­den ge­gen­über den vor­aus­ge­gan­ge­nen An­gi­na Pec­to­ris-An­fäl­len in ih­rer In­ten­si­tät oder Dau­er zu­neh­men bzw. wenn die Aus­lö­se­schwel­le ab­ge­nom­men hat oder auch wenn es sich um ei­nen erst­ma­li­gen An­fall han­delt. Wenn die An­gi­na-Schmer­zen be­reits in Ru­he auf­tre­ten, liegt eben­falls ei­ne in­sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris vor. Bei die­ser Art der Herz­en­ge ist die Ge­fahr ei­nes Herz­in­fark­tes sehr groß.

Prinz­me­tal-An­gi­na

Die Prinz­me­tal-An­gi­na ist ei­ne sel­te­ne Form der sta­bi­len Herz­en­ge. Die Be­schwer­den wer­den durch das Ver­kramp­fen der Herz­kranz­ge­fä­ße ver­ur­sacht und tre­ten un­ab­hän­gig von ei­ner Be­las­tung auf. Bei die­ser Art der Herz­en­ge ist die Ge­fahr ei­nes Herz­in­fark­tes eben­falls sehr groß und es kön­nen EKG-Ver­än­de­run­gen wie z. B. ST-He­bung auf­tre­ten.

An­gi­na Pec­to­ris: Ur­sa­chen

Der Herz­mus­kel wird haupt­säch­lich über die Herz­kranz­ar­te­ri­en mit sau­er­stoff­rei­chem Blut ver­sorgt. Sind die Herz­kranz­ge­fä­ße ver­engt (Ko­ro­na­re Herz­krank­heit, KHK), ist auch die Blut­zu­fuhr zum Herz­mus­kel ge­hemmt und das Herz be­kommt zu we­nig Sau­er­stoff. Als Symp­to­me tre­ten Brust­schmer­zen und Brust­en­ge auf. Die An­gi­na Pec­to­ris kann durch kör­per­li­che Be­las­tung aus­ge­löst wer­den, da das Herz dann ver­mehrt Sau­er­stoff be­nö­tigt. Sie kann aber auch durch Ein­flüs­se wie Stress oder Käl­te her­vor­ge­ru­fen wer­den.

Zu den Ri­si­ko­fak­to­ren für die An­gi­na Pec­to­ris ge­hö­ren Er­kran­kun­gen wie Blut­hoch­druck, star­kes Über­ge­wicht (Adi­po­si­tas), er­höh­tes LDL-Cho­les­te­rin, un­ge­sun­de Er­näh­rung, Dia­be­tes und Rau­chen.

An­gi­na Pec­to­ris: Symp­to­me

All­ge­mei­ne Symp­to­me:

  • Be­klem­men­de Schmer­zen hin­ter dem Brust­bein, die in be­nach­bar­te Kör­per­re­gi­o­nen aus­strah­len kön­nen.
  • Vor al­lem bei äl­te­ren Be­trof­fe­nen, kommt es nicht un­be­dingt zu Brust­schmer­zen, son­dern eher zu Bauch­schmer­zen oder an­de­ren un­spe­zi­fi­schen Be­schwer­den.

In­sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris:

  • Die Brust­schmer­zen neh­men nach und nach zu, wer­den stär­ker oder häu­fi­ger und be­ste­hen auch ganz oh­ne kör­per­li­che Be­las­tung.

Sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris:

  • Die Schmer­zen ver­schwin­den nach we­ni­gen Mi­nu­ten bis zu ei­ner Vier­tel­stun­de wie­der.
  • Die Be­schwer­den las­sen sich in vier Schwe­re­gra­de ein­tei­len, die vom Auf­tre­ten der Be­schwer­den nur bei sehr star­ker Be­las­tung (Grad 1) bis zu Be­schwer­den be­reits in Ru­he (Grad 4) rei­chen.

Prinz­me­tal-An­gi­na:

  • Es kommt zur plötz­li­chen An­gi­na pec­to­ris oh­ne äu­ße­ren An­lass, denn die Herz­kranz­ge­fä­ße zie­hen sich rasch zu­sam­men (Ge­fäß­spas­men). Die Be­schwer­den ge­hen recht schnell wie­der zu­rück. Klas­si­scher­wei­se tre­ten die Ge­fäß­spas­men in den Mor­gen­stun­den auf. 

An­gi­na Pec­to­ris: Dia­gno­se

Be­steht der Ver­dacht auf An­gi­na Pec­to­ris, wird zu­nächst ein Ru­he-Elek­tro­kar­dio­gramm (EKG) durch­ge­führt. Da­durch kann ein An­gi­na Pec­to­ris-An­fall vom Herz­in­farkt un­ter­schie­den wer­den. Da­nach folgt in der Re­gel ein Be­las­tungs-EKG. Bei Be­darf wer­den wei­te­re Un­ter­su­chun­gen wie z.B. Lang­zeit-EKG, Herz­ul­tra­schall, My­o­kard­szin­ti­gra­phie, Herz­ka­the­ter, Ko­ro­nar­an­gi­o­gra­phie so­wie Blut­tests durch­ge­führt.

An­gi­na Pec­to­ris: Ver­lauf

Die in­sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris kann aus ei­ner sta­bi­len An­gi­na Pec­to­ris her­vor­ge­hen oder auch plötz­lich auf­tre­ten.

Die sta­bi­le Form ver­schlech­tert sich üb­li­cher­wei­se nur lang­sam. Ihr Ver­lauf wird in vier Schwe­re­gra­de ein­ge­teilt. Die­se rich­ten sich nach Stär­ke und Dau­er der Be­las­tun­gen, die Schmer­zen in der Brust her­vor­ru­fen:

Schwe­re­grad 1: All­täg­li­che Be­we­gungs­ab­läu­fe wie Lau­fen und Trep­pen­stei­gen lö­sen kei­ne Be­schwer­den aus. Die Brust­en­ge tritt nur bei plötz­li­chen, ex­tre­men oder lan­gan­hal­ten­den Be­las­tun­gen wie z.B. Klet­tern, schwe­res He­ben oder Ren­nen auf.

Schwe­re­grad 2: Die Be­schwer­den tre­ten bei all­täg­li­chen Tä­tig­kei­ten und Be­las­tun­gen von mitt­le­rer An­stren­gung auf. Aus­lö­ser kön­nen z.B. schnel­les Lau­fen, Ber­gauf­ge­hen, kör­per­li­che Ak­ti­vi­tä­ten nach dem Es­sen, Käl­te oder Stress sein.

Schwe­re­grad 3: Tä­tig­kei­ten in All­tag und Be­ruf sind nur noch stark ein­ge­schränkt mög­lich. Selbst lang­sa­me, ru­hi­ge Be­we­gun­gen wie Ge­hen, An­klei­den oder Trep­pen­stei­gen kön­nen zu Schmer­zen füh­ren.

Schwe­re­grad 4: Die Schmer­zen tre­ten schon in Ru­he und bei kleins­ten kör­per­li­chen Be­las­tun­gen auf. All­täg­li­che Ak­ti­vi­tä­ten sind nicht mehr mög­lich. Die Sym­p­to­me kön­nen Hin­wei­se ge­ben, ob ei­ne sta­bi­le oder nun ei­ne in­sta­bi­le An­gi­na Pec­to­ris vor­liegt. Un­ter­su­chun­gen soll­ten den Ver­dacht ab­si­chern.

Die Schmerz­an­fäl­le schrän­ken so­wohl die Be­we­gungs­frei­heit als auch die Le­bens­qua­li­tät der An­gi­na-pec­to­ris-Pa­tien­ten stark ein. Das Ri­si­ko für Herz­in­farkt, Herz­schwä­che und Herz­rhyth­mus­stö­run­gen un­ter­schei­det sich von Pa­tient zu Pa­tient und ist ab­hän­gig von Al­ter, Ge­schlecht, mög­li­chen zu­sätz­li­chen Er­kran­kun­gen der Ge­fä­ße oder der Lun­ge, wei­te­ren chro­nisch ent­zünd­li­chen Krank­hei­ten, Dia­be­tes und von be­stimm­ten Auf­fäl­lig­kei­ten im Ru­he-EKG.

An­gi­na Pec­to­ris: Be­hand­lung

Durch die Be­hand­lung sol­len die An­gi­na-pec­to­ris-Schmer­zen ge­lin­dert und ei­nem Herz­in­farkt vor­ge­beugt wer­den.

Was kann der Arzt ma­chen?

Me­di­ka­men­te

Für die me­di­ka­men­tö­se Be­hand­lung von An­gi­na Pec­to­ris ste­hen ver­schie­de­ne Wirk­stof­fe zur Ver­fü­gung:

Ver­eng­te Herz­kranz­ge­fä­ße wer­den mit ge­fäß­er­wei­tern­den Mit­tel auf Ni­tro-Ba­sis (z. B. Iso­sor­bid­mo­no­nit­rat und Iso­sor­bid­di­ni­trat) oder Mol­si­do­min ge­wei­tet. Zu­sätz­lich wer­den in vie­len Fäl­len blut­druck- und puls­sen­ken­de Be­ta­blo­cker (bspw. Ate­no­lol, Bi­so­pro­lol, Car­ve­di­lol und Me­to­pro­lol), Cal­ci­um­an­ta­go­nis­ten (wie Ve­ra­pa­mil oder Dil­tia­zem) und Di­hy­dro­py­ri­di­ne (bspw. Am­lo­di­pin und Ni­fi­di­pin) ver­ab­reicht.

Sind Be­ta­blo­cker auf­grund ei­ner Un­ver­träg­lich­keit aus­ge­schlos­sen, kann der Wirk­stoff Iva­bradin hel­fen. Die­ser senkt die Herz­fre­quenz, oh­ne den Blut­druck oder die Mus­kel­kraft des Her­zens zu be­ein­flus­sen.

Tra­pi­dil kann zur bes­se­ren Durch­blu­tung des Herz­mus­kels bei­tra­gen.

Um die Ge­fahr ei­nes Ge­fäß­ver­schlus­ses und da­mit das Ri­si­ko ei­nes Herz­in­fark­tes zu ver­rin­gern, kom­men Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re in nied­ri­ger Do­sie­rung so­wie blut­ge­rinn­ungs­hem­men­de Wirk­stof­fe, wie Phen­pro­cou­mon, zum Ein­satz.

Um das Ar­te­rio­skle­ro­se-Ri­si­ko zu sen­ken oder den Ver­lauf von Ar­te­rio­skle­ro­se zu stop­pen, hel­fen cho­les­te­rin­sen­ken­de Me­di­ka­men­te aus der Grup­pe der Sta­ti­ne (z. B. A­tor­va­sta­tin, Sim­va­sta­tin, Lo­va­sta­tin oder Pra­va­sta­tin).

Kon­ser­va­tive The­ra­pie

Ziel ist es, vor­lie­gen­de Er­kran­kun­gen, die das Ri­si­ko ei­ner ko­ro­na­ren Herz­krank­heit er­hö­hen, best­mög­lich zu be­han­deln.

Pa­tien­ten soll­ten:

  • sich ge­sün­der er­näh­ren
  • mit dem Rau­chen auf­hö­ren
  • Blut­fet­te, Blut­zu­cker und Blut­druck auf ei­nem nor­ma­len Wert hal­ten
  • Über­ge­wicht bzw. Fett­lei­big­keit ver­mei­den

OP

Ver­eng­te Herz­kranz­ge­fä­ße kön­nen ope­ra­tiv ge­wei­tet oder er­neu­ert wer­den. Zu die­sem Zweck er­folgt die so­ge­nann­te per­ku­ta­ne Ko­ro­nar­in­ter­ven­ti­on (PCI) und die By­pass-Ope­ra­ti­on. Die PCI er­folgt mit­tels Herz­ka­the­ter. Der Arzt schiebt ei­nen zu­sam­men­ge­fal­te­ten Bal­lon durch die Leis­ten­ar­te­rie bis zu den Herz­kranz­ge­fä­ßen. Der Bal­lon ent­fal­tet sich an der ver­eng­ten Stel­le (Bal­lon­di­la­ta­ti­on) und hält das Ge­fäß of­fen. Der Stent (Ge­fäß­stüt­ze), ein klei­nes Git­ter­ge­rüst aus Edel­stahl um den Bal­lon her­um, si­chert die­se Me­tho­de.

Bei ei­ner By­pass-Ope­ra­ti­on wird ein Ge­fäß­ver­schluss mit ei­nem an­de­ren Blut­ge­fäß über­brückt.

Wel­ches Ver­fah­ren ge­wählt wird, hängt zum ei­nen von der La­ge und dem Aus­maß der Ge­fäß­ver­schlüs­se ab und zum an­de­ren da­von, was das ge­schä­dig­te Herz noch leis­ten kann. Der Arzt muss zu­dem Be­gleit­er­kran­kun­gen be­rück­sich­ti­gen, die den Pa­tien­ten evtl. zu­sätz­lich schwä­chen.

Was kann man selbst ma­chen bei An­gi­na Pec­to­ris?

Ein ge­sun­der Le­bens­stil kann die me­di­ka­men­tö­se Be­hand­lung zu­grun­de­lie­gen­der Krank­hei­ten und Ri­si­ko­fak­to­ren für An­gi­na Pec­to­ris un­ter­stüt­zen. Da­rü­ber hin­aus lässt sich so auch das Ri­si­ko für das Fort­schrei­ten ei­ner ko­ro­na­ren Herz­krank­heit re­du­zie­ren.

Über­ge­wicht ver­mei­den: Be­trof­fe­ne der An­gi­na Pec­to­ris soll­ten Nor­mal­ge­wicht an­stre­ben.

Er­näh­rung: Em­foh­len wird fett­ar­me, bal­last­stoff­rei­che Kost so­wie die Zu­fuhr von mehr­fach un­ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren (z.­B. in Kalt­was­ser­fi­schen und Fisch­öl).

Be­we­gung: Die Leis­tungs­fä­hig­keit des Her­zens lässt sich durch re­gel­mä­ßi­ges Aus­dauer­trai­ning wie z.­B. Spa­zie­ren­ge­hen, Wan­dern, Nor­dic Wal­king, Schwim­men oder Rad­fah­ren ver­bes­sern. Vor Be­ginn ei­nes Trai­nings soll­te ein Kar­di­o­lo­ge die kör­per­li­che Be­last­bar­keit prü­fen, um fest­zu­stel­len, wel­che Art von Be­we­gung am bes­ten ge­eig­net ist. Es gilt, die Kon­di­ti­on lang­sam zu stei­gern und Über­las­tun­gen zu ver­mei­den.

Ver­mei­dung von Stress und Über­las­tung: Wer ei­nen kör­per­lich an­stren­gen­den oder stres­si­gen Be­ruf aus­übt, soll­te die Mög­lich­keit ei­ner be­rufs­be­zo­ge­nen Ver­än­de­rung in Er­wä­gung zie­hen. Stress­be­wäl­ti­gungs- und Ent­span­nungs­me­tho­den sind eben­falls emp­feh­lens­wert.

Nicht rau­chen

Ho­möo­pa­thie bei An­gi­na Pec­to­ris

Ho­möo­pa­thi­sche Ar­z­nei kann die me­di­ka­men­tö­se The­ra­pie un­ter­stüt­zen. Bei An­gi­na Pec­to­ris wer­den vor al­lem die sog. ho­möo­pa­thi­schen "Gold­trop­fen" an­ge­wandt. Da­bei han­delt es sich um ei­ne Mi­schung aus Cra­tae­gus (Ur­tink­tur), Cac­tus D1 und Ve­ra­trum Al­bum D3 (je­weils zu glei­chen Tei­len). Da­von nimmt man im aku­ten Fall al­le 15 Mi­nu­ten 5 bis 10 Trop­fen. Als Ein­zel­mit­tel kom­men auch Ar­ni­ca, Glo­noi­num, Olean­der, La­che­sis, Spi­ge­lia und Pul­sa­til­la in Fra­ge. Für die Pflan­zen Helm­kraut, Nies­wurz­wur­zel­stock, Roois­bos­blät­ter, Sal­bei­blät­ter und So­ja­le­ci­thin lie­gen po­si­ti­ve Stu­di­en­da­ten bei Herz­be­schwer­den vor.

Aku­punk­tur bei An­gi­na Pec­to­ris

Bei ei­ner Herz­krank­heit durch ver­eng­te oder blo­ckier­te Ge­fä­ße soll­te ei­ne schul­me­di­zi­ni­sche Dia­gnos­tik und The­ra­pie er­fol­ge. Be­glei­tend kön­nen Tech­ni­ken der tra­di­tio­nel­len chi­ne­si­schen Me­di­zin an­ge­wandt wer­den. Die tra­di­tio­nel­le chi­ne­si­sche Me­di­zin geht da­von aus, dass ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me des Her­zens auf Blo­cka­den be­ru­hen, die das freie Flie­ßen der Herz­en­er­gie ver­hin­dern. Die Blo­cka­den kön­nen durch trau­ma­ti­sche Le­bens­si­tua­tio­nen be­dingt sein, die sich dann als En­ge­ge­fühl im Brust­korb be­merk­bar ma­chen. Ziel der Aku­punk­tur ist es, Herz und Nie­re d.­h. Feu­er und Was­ser zu ver­bin­den bzw. zur Har­mo­nie zu brin­gen. Atem­übun­gen wäh­rend der Aku­punk­tur­sit­zun­gen sol­len das Lö­sen der Herz­blo­cka­den zu­sätz­lich be­schleu­ni­gen.

An­gi­na Pec­to­ris: ICD-Code

In der Me­di­zin ist je­der Krank­heit ein be­stimm­ter ICD-Code zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (eng­lisch) steht für “In­ter­nati­o­nal Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Dis­ea­ses and Re­la­ted Health Pro­blems”. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­ni­sche Dia­gno­sen. So wer­den bei­spiels­wei­se Is­chä­mi­sche Herz­krank­hei­ten un­ter den Codes „I20-I25“ er­fasst. Für An­gi­na Pec­to­ris steht der ICD-Code: I20. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ses Codes auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

An­gi­na Pec­to­ris vor­beu­gen

Die­se Tipps soll­ten Sie be­her­zi­gen, um ei­ner An­gi­na Pec­to­ris vor­zu­beu­gen:

  • Falls Sie rau­chen, soll­ten Sie das Rau­chen auf­ge­ben.
  • Über­ge­wicht durch ge­sun­de Er­näh­rung ab­bauen.
  • Ver­su­chen Sie mehr Be­we­gung in Ih­ren All­tag zu in­te­grie­ren.
  • Blut­hoch­druck, Cho­les­te­rin­wer­te und ei­ne mög­li­che Dia­be­tes soll­ten re­gel­mä­ßig kon­trol­liert und ge­geben­en­falls be­han­delt wer­den.

An­gi­na Pec­to­ris bei äl­te­ren Men­schen

Ei­ne ko­ro­na­re Herz­er­kran­kung ist Haupt­ur­sa­che für An­gi­na Pec­to­ris. Die Wahr­schein­lich­keit an ei­nem oder meh­re­ren Ri­si­ko­fak­to­ren für ko­ro­na­re Herz­er­kran­kung zu lei­den, steigt mit zu­neh­men­dem Al­ter. Ri­si­ko­fak­to­ren sind un­ter an­de­rem Über­ge­wicht, Dia­be­tes, Blut­hoch­druck, zu ho­her Cho­les­te­rin­spie­gel, zu we­nig Be­we­gung und Rau­chen.

Sta­tis­tisch ge­se­hen lei­den Män­ner frü­her und häu­fi­ger an ko­ro­na­ren Herz­er­kran­kun­gen als Frau­en. Für Frau­en steigt das Ri­si­ko je­doch nach der Me­no­pau­se an.

Herzrasen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft kommt es zu vielen physiologischen Anpassungen, um eine optimale Versorgung des herandwachsenden Kindes zu gewährleisten. Die hormonelle Umstellung führt zu einem abfallenden Blutgefäßwiderstand und zu einem erhöhten Blutvolumen. Daher steigt die Herzfrequenz in der Regel an. Auch wenn die Bildung von roten Blutkörperchen insgesamt gesteigert ist, besteht aufgrund des erhöhten Blutvolumens ein relativer Mangel.  Diese sogenannte Schwangerschaftsanämie, ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern wird als Symptom betrachtet. Als erste Anzeichen einer Anämie (Blutarmut) können sich Blässe, Müdigkeit und ein Leistungsabfall zeigen. Zudem kann dadurch auch ein vermehrtes Herzklopfen oder eine unangenehme Atemnot auftreten. In den allermeisten Fällen liegt allerdings keine strukturelle Erkrankung am Herzen oder dem Gefäßsystem vor. Insgesamt kommt es bei Schwangeren nur selten zur klinischen Manifestation einer koronaren Herzkrankheit. Bei anhaltendem Herzrasen, Atemnot oder erhöhten Blutdruckwerten sollte jedoch eine ärztliche Abklärung erfolgen, um auch andere kardiovaskuläre Erkrankungen, wie zum Beispiel die weitaus häufigeren hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen. 

An­gi­na Pec­to­ris – Wie fin­de ich das rich­ti­ge Kran­ken­haus?

Auf der Su­che nach ei­nem pas­sen­den Kran­ken­haus, das sich mit der Be­hand­lung von An­gi­na Pec­to­ris gut aus­kennt, er­hält man über die Web­sei­te www.aerzteblatt.de ei­ni­ge hilf­rei­che Ver­lin­kungen. Un­ter an­de­rem zu www.weis­se-lis­te.de, www.kli­ni­ken.de und www.kran­ken­haus.de. Ei­ne be­son­ders um­fas­sen­de Über­sicht bie­tet die Sei­te www.kli­ni­ken.de. Hier sind ak­tu­ell 3.846 Kran­ken­häu­ser aus Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz ge­lis­tet. Zu­sätz­lich gibt es de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu Fach­ab­tei­lun­gen der Kli­ni­ken so­wie Qua­li­täts­be­rich­te.

Auf die Start­sei­te von www.kli­ni­ken.de ge­hen: Un­ter dem Me­nü­punkt „Top-10“ kann man spe­zi­ell nach Krank­hei­ten und Dia­gno­sen su­chen. Am bes­ten gibt man hier die ers­ten bei­den Zei­chen des ICD-Co­des für An­gi­na Pec­to­ris ein: I2. An­schlie­ßend auf das dar­un­ter­lie­gen­de Feld „IX Krank­hei­ten des Kreis­lauf­sys­tems“ kli­cken. Da­run­ter öff­net sich wie­der­rum ein Feld mit der Be­zeich­nung „I20-I25 Is­chä­mi­sche Herz­krank­hei­ten“. An­gi­na Pec­to­ris hat den ICD-Co­de I20 und ist da­mit die­ser Ka­te­go­rie zu­zu­ord­nen. Nach Kli­cken auf das Feld er­schei­nen rechts da­von die ge­such­ten Kran­ken­häu­ser, sor­tiert nach dem Ran­king ih­rer Fall­zah­len. Auf Platz 1 fin­det sich das Herz-Kreis­lauf-Zen­trum Kli­ni­kum in Ro­ten­burg a. d. Ful­da, auf Platz 2 das Kli­ni­kum Links der We­ser in Bre­men, Platz 3 be­legt die Ber­li­ner Cha­ri­té, usw.

An­gi­na Pec­to­ris The­ra­pie: Was über­nimmt die ge­setz­li­che Kran­ken­kasse und was muss man selbst be­zah­len?

Al­ter­na­ti­ve Heil­me­tho­den ge­hö­ren in der Re­gel nicht zum Leis­tungs­ka­ta­log der ge­setz­li­chen Kran­ken­kassen. Aku­punk­tur wird meis­tens nur ein­ge­schränkt bei chro­ni­schen Schmer­zen im Len­den­wir­bel­be­reich oder Knie­ge­lenk von der GKV ge­tra­gen. Man­che Kas­sen über­neh­men un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ei­ne ho­möo­pa­thi­sche Be­hand­lung. Die The­ra­pie darf in der Re­gel nur durch ei­nen Ver­trags­arzt mit ho­möo­pa­thi­scher Zu­satz­aus­bil­dung durch­ge­führt wer­den. Bei Ver­ord­nun­gen von Arz­nei-, Heil- und Hilfs­mit­teln müs­sen Pa­tien­ten ab 18 Jah­ren Zu­zah­lun­gen leis­ten, wenn die Arz­nei­mit­tel­wirk­stof­fe nicht von der Zu­zah­lung be­freit wer­den.

An­gi­na Pec­to­ris - Was über­nimmt die DFV?

Die am­bu­lan­te Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Am­bu­lant­Schutz er­stat­tet Ih­nen ge­setz­lich vor­ge­seh­ene Zu­zah­lun­gen für Arz­nei-, Ver­bands-, Heil- und Hilfs­mit­tel und die Fahr­t­kos­ten im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Be­hand­lung. Der DFV-Am­bu­lant­Schutz bie­tet Ih­nen zu­dem er­wei­ter­te Vor­sor­ge­leis­tun­gen und steht Ih­nen auch fi­nan­ziell zur Sei­te, wenn ei­ne schwe­re Krank­heit fest­ge­stellt wird.

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

Sie pro­fi­tie­ren zu­dem von Chef­arzt­be­hand­lung, Ein­bett­zim­mer, frei­er Kran­ken­haus­wahl und Kran­ken­haus­ta­ge­geld bei ei­nem sta­tio­nä­ren Kli­nik­auf­ent­halt. Der DFV-Kli­nik­Schutz macht Sie zum Pri­vat­pa­tien­ten im Kran­ken­haus inkl. Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Angina Pectoris

  • Bei Angina Pectoris spüren Betroffene einen Druck in der Herzgegend sowie ein Schwere- oder Engegefühl in der Brust. Weiterhin treten ein brennender Schmerz, Luftnot mit Einengungsgefühl im Hals oder hinter dem Brustbein auf. Es fühlt sich dann an, als ob es einem die Luft abschnürt. Meistens liegt kein plötzlicher Beginn und kein abruptes Ende vor, sondern ein langsames An- und Abschwellen des Schmerzes. Bei Angina Pectoris spüren Betroffene einen Druck in der Herzgegend sowie ein Schwere- oder Engegefühl in der Brust. Weiterhin treten ein brennender Schmerz, Luftnot mit Einengungsgefühl im Hals oder hinter dem Brustbein auf. Es fühlt sich dann an, als ob es einem die Luft abschnürt. Meistens liegt kein plötzlicher Beginn und kein abruptes Ende vor, sondern ein langsames An- und Abschwellen des Schmerzes.

  • KHK steht für Koronare Herzkrankheit. Wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, liegt eine koronare Herzkrankheit (KHK) vor. Der Betroffene spürt Schmerzen und Enge in der Brust, sogenannte Angina Pectoris-Symptome. Die koronare Herzkrankheit kann schwerwiegende Auswirkungen haben und z. B. einen Herzinfarkt oder eine Herzmuskelschwäche auslösen.

  • Zur medikamentösen Therapie bei konorarer Herzkrankheit werden Betablocker eingesetzt. Sie bewirken einen verlangsamten Herzschlag sowie einen niedrigeren Blutdruck. Der Herzmuskel muss infolgedessen weniger arbeiten und wird entlastet. Thrombozyten-Aggregationshemmer (z. B. Acetylsalicylsäure (ASS)) dienen der Blutverdünnung und verhindern so eine Gerinnselbildung. Weitere wichtige Medikamente sind die CSE-Hemmer (Cholesterin-Synthese-Hemmer oder Statine). Sie blockieren die Bildung von Cholesterin und senken erhöhte Cholesterinwerte.

  • Betablocker werden bei der Koronaren Herzkrankheit eingesetzt. Sie blockieren die Bindungsstellen von Stresshormonen (Adrenalin und Noradrenalin). Dadurch schirmen sie das Herz vor starkem Stresseinfluss ab. Das Herz wird geschont, da es weniger schnell und weniger stark pumpen muss. Auf diese Weise wird gleichzeitig auch der Sauerstoffbedarf des Herzens gesenkt, so dass die Entstehung von Angina Pectoris Beschwerden vermindert wird. Zudem bewirken Betablocker eine Blutdrucksenkung und schützen vor Herzrhythmusstörungen.

Tipps

Fazit

Angina pectoris äußert sich durch ein drückendes oder einschnürendes Engegefühl in der Brust, häufig begleitet von Atemnot oder einer Ausstrahlung in Arm, Schultern oder Rücken, und weist auf eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Herzmuskels hin. Je nach Verlauf wird zwischen stabiler Angina pectoris – wiederkehrend und durch Ruhe oder Nitrospray linderbar – und instabiler Angina pectoris – anhaltend, mit niedriger Auslöseschwelle und hohem Infarktrisiko – unterschieden. Verengte Herzkranzgefäße im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Hauptursache, begünstigt durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht, Diabetes und Rauchen. Die Diagnostik umfasst Anamnese, EKG, Belastungstests und bildgebende Verfahren. Die Therapie reicht von Nitrospray und medikamentöser Sekundärprophylaxe (z. B. ASS, Statine, Betablocker) bis hin zu interventionellen Verfahren wie Koronarangioplastie mit Stentimplantation oder Bypass-Operation. Wichtig ist zudem die langfristige Reduktion von Risikofaktoren durch Lebensstiländerungen und Medikamente, um akute Ereignisse und zukünftige Komplikationen zu verhindern.

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