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Verstopfung Ursachen, Symptome, Behandlung

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Eine Verstopfung kann sehr unangenehm sein. Meist hält sie jedoch nicht lange an. Anders ist dies bei einem chronischen Verlauf der Obstipation (Verstopfung). Betroffene stehen unter einem hohen Leidensdruck. Frauen trifft es häufiger als Männer.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Verstopfung (Obstipa­tion) zeigt sich durch seltenen, erschwerten Stuhlgang – häufig kombiniert mit Blähungen, Bauch­schmerzen und Völlegefühl.
  • Ursachen reichen von ballast­stoffarmer Ernährung, Flüssigkeits­mangel und Bewegungs­mangel bis hin zu Schwangerschaft.
  • Alarm­zeichen wie starke Schmerz‑, Erbrechens‑ und Fieber‑Symptome können auf einen Darm­verschluss hinweisen.
  • Als erste Hilfen gelten viel Trinken, ballast­stoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und gründliches Kauen.
  • Bei anhaltender Verstopfung können schonend wirkende Abführmittel eingesetzt werden – bei Bedarf begleitet von ärztlicher Abklärung. 

SOS-Tipps: Das hilft bei Ver­stop­fung

Bei ei­ner vor­über­ge­hen­den Ver­stop­fung gilt es, den Darm wie­der in Schwung zu brin­gen. Die­se Haus­mit­tel kön­nen da­bei hel­fen:

  • Jo­ghurt mit Lein­sa­men oder Floh­sa­men­schalen es­sen: Bal­last­stof­fe er­hö­hen zu­sam­men mit der auf­ge­nom­me­nen Flüs­sig­keit das Stuhl­vo­lu­men. Das regt die Darm­pe­ris­tal­tik an. 
  • Sau­er­kraut es­sen oder Sau­er­kraut­saft trin­ken: wirkt als na­tür­li­ches Ab­führ­mit­tel
  • Viel Obst und Ge­mü­se ver­zeh­ren. Auch Tro­cken­obst ist gut ge­eig­net.  
  • Mor­gens Kaf­fee trin­ken: Der Re­flex zur Stuhl­ent­lee­rung kann so an­ge­regt wer­den.
  • Be­we­gung: täg­lich min­des­tens ei­ne hal­be Stun­de zü­gig lau­fen
  • Am Mor­gen den Bauch meh­re­re Mi­nu­ten mas­sie­ren. Da­bei im Uhr­zei­ger­sinn vor­ge­hen: vom rech­ten Un­ter­bauch aus bis hin zum lin­ken Un­ter­bauch krei­sen. (Schwan­ge­re soll­ten vor­ab ih­ren Arzt fra­gen)
  • Nach dem Auf­ste­hen auf nüch­ter­nen Ma­gen ein Glas lau­war­mes Was­ser oder Frucht­saft trin­ken.
  • Wenn sonst nichts hilft, kön­nen Glau­ber­salz, Ri­zi­nus­öl und eben­so Lac­tu­lo­se die Ent­lee­rung des Darms an­kur­beln.
Illustration eines Stethoskops.

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Was ist Ver­stop­fung?

Wie häu­fig man sei­nen Darm ent­lee­rt, ist von Mensch zu Mensch un­ter­schied­lich. Ei­ni­ge ha­ben täg­lich Stuhl­gang oder auch mehr­mals am Tag. An­de­re hin­ge­gen le­dig­lich drei­mal in der Wo­che. Bei dem Symp­tom Ver­stop­fung un­ter­schei­det man zwi­schen ei­nem vor­über­ge­hen­den und ei­nem chro­ni­schen Ver­lauf. Eher sel­ten tritt ei­ne aku­te Ver­stop­fung auf.

In der Me­di­zin spricht man dann von chro­ni­scher Ob­sti­pa­ti­on (Ver­stop­fung), wenn je­mand über ei­nen Zeit­raum von drei Mo­na­ten kon­ti­nu­ier­lich we­ni­ger als drei­mal pro Wo­che Stuhl­gang hat. Un­ter chro­ni­scher Ver­stop­fung kann man aber auch lei­den, wenn man täg­lich Stuhl­gang hat: Tref­fen zwei der nach­fol­gend ge­nann­ten Symp­to­me in­ner­halb der letz­ten drei Mo­na­te zu (be­gin­nend vor sechs Mo­na­ten), dann ist eben­falls von ei­ner chro­ni­schen Ver­stop­fung aus­zu­ge­hen:

  • Be­trof­fe­ne ha­ben das Ge­fühl, dass sich der Darm nur un­voll­stän­dig ent­leert hat
  • oder dass der Darm­aus­gang blo­ckiert ist
  • pro Wo­che sind ma­xi­mal drei Stuhl­gän­ge mög­lich
  • da­bei muss sehr stark ge­presst wer­den
  • Der Stuhl ist hart und von der Form her klum­pig 
  • Beim Stuhl­gang wird ma­nu­ell nach­ge­hol­fen

Chro­ni­sche Ver­stop­fun­gen (Ob­sti­pa­tio­nen) wer­den ent­spre­chend ih­rer Ur­sa­che in zwei Ka­te­go­ri­en un­ter­teilt:


1. Pri­mä­re bzw. funk­tio­nel­le Ob­sti­pa­ti­on (z. B. durch Stress, Reiz­darm­syn­drom, un­ter­drück­ten Stuhl­gang)

  • Ob­sti­pa­ti­on mit nor­ma­ler Darm­pas­sa­ge­zeit und un­ge­klär­ter Ur­sa­che (am häu­figs­ten)
  • An­span­nen des Sphink­ters bei der De­fä­ka­ti­on
  • Ko­lo­ge­ne Ob­sti­pa­ti­on mit ver­län­ger­ter Tran­sit­zeit durch den Darm (Slow-Tra­nsit-Ob­sti­pa­ti­on)

2. Se­kun­dä­re Ob­sti­pa­ti­on her­vor­ge­ru­fen durch bei­spiels­wei­se Me­di­ka­men­te oder an­de­re Vor­er­kran­kun­gen

Ur­sach­en für Ver­stop­fung

Für ei­ne vor­über­ge­hen­de Ver­stop­fung kön­nen ver­schie­de­ne Aus­lö­ser ver­ant­wort­lich sein: 

  • fal­sche Er­näh­rung: Schon wenn man ei­ni­ge Ta­ge zu we­nig trinkt und auch zu we­nig Bal­last­stof­fe auf­nimmt, kann dies zu Darm­träg­heit mit Ver­stop­fung füh­ren.
  • Be­we­gungs­mangel 
  • ei­ne Er­kran­kung mit Fie­ber 
  • wenn man sich die Stuhl­ent­lee­rung ver­knei­ft
  • bei un­re­gel­mä­ßi­ger Le­bens­wei­se und wech­seln­dem Tag-Nacht-Rhyth­mus, wie bei Schicht­dienst oder nach lan­gen Flü­gen mit Jet­lag, un­ge­wohn­ter Nah­rung, zu lan­gem Schla­fen
  • ei­ne Rei­se: Wäh­rend der ers­ten Ur­laubs­ta­ge lei­den vie­le Men­schen an Ver­stop­fung

Ur­sache ei­ner chro­ni­schen Ver­stop­fung kön­nen fol­gen­de Fak­to­ren sein:

Darm­er­kran­kun­gen wie bei­spiels­wei­se Di­ver­ti­kel (Darm­aus­stül­pun­gen), Di­ver­ti­ku­li­tis (ent­zün­de­te Darm­aus­stül­pun­gen), Darm­po­ly­pen, Hä­mor­rhoi­den, Ana­l­fis­su­ren, Ana­labs­zes­se, Mor­bus Crohn (chro­nisch-ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung), ein Rek­tum­pro­laps (Her­aus­rut­schen des Mast­darms aus dem Af­ter) so­wie Darm­kreb­s.

  • Reiz­darm­syn­drom: Be­trof­fe­ne lei­den ab­wech­selnd un­ter Ver­stop­fung und Durch­fall.
  • Me­di­ka­men­te wie star­ke Schmerz­mit­tel, An­ti­de­pres­si­va, An­ti­cho­li­ner­gi­ka (zum Bei­spiel bei In­kon­ti­nenz, Reiz­bla­se, Asth­ma oder Parkin­son), Mit­tel ge­gen Blut­hoch­druck, al­u­mi­ni­um- oder kal­zi­um­salz­hal­tige Ma­gen­säu­re­blo­cker ge­gen Sod­bren­nen, Co­de­in (Hus­ten­mit­tel) und auch Ei­sen­prä­pa­ra­te (auch mit Ei­sen an­ge­rei­cher­te Le­bens­mit­tel wie Säfte).
  • Elektro­lyt­stö­rung­en (Stö­rung­en im Salz­haus­halt): Ein Man­gel an Kal­zi­um (Hy­po­ka­li­ä­mie) – zum Bei­spiel bei der zu häu­fi­gen Ein­nah­me von Ab­führ­mit­teln. Oder ein Über­schuss an Kal­zi­um (Hy­per­kal­zä­mie).
  • Ner­ven­stö­rung­en in der Darm­wand: Bei­spiels­wei­se bei Dia­be­tes mel­li­tus (Zucker­krank­heit), bei Parkin­son oder auch Mul­ti­ple Skle­ro­se.
  • Stö­rung­en des Hor­mon­haus­hal­tes wie ei­ne Hy­po­thy­re­o­se (Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on)  oder Hy­per­thy­reo­i­dis­mus (Über­funk­ti­on der Ne­ben­schild­drü­se) oder wäh­rend ei­ner Schwan­ger­schaft

Ver­stop­fung – Sym­pto­me

Ei­ne Ver­stop­fung kann sich auf ver­schie­de­ne Ar­ten äu­ßern. Be­trof­fe­ne ha­ben meist über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum har­ten Stuhl, der nur durch star­kes Pres­sen ent­lee­rt wer­den kann. Das ist dann oft mit Schmer­zen ver­bun­den. Ty­pisch ist sel­te­ner Stuhl­gang, in der Re­gel we­ni­ger als drei Mal pro Wo­che. Häu­fig kom­men wei­te­re Sym­pto­me wie Völ­le­ge­fühl und Un­wohl­sein da­zu. Eben­so kön­nen Blä­hun­gen auf­tre­ten, Bauch­schmer­zen, Ap­pe­tit­lo­sig­keit, Mü­dig­keit und das Ge­fühl, dass der End­darm re­gel­recht blo­ckiert ist.

Ver­stop­fung – Wann zum Arzt?

Wer nur un­ter ei­ner vor­ü­ber­ge­hen­den Ver­stop­fung lei­det, die nicht durch ei­ne ern­ste Er­kran­kung aus­ge­löst wur­de, kann meist selbst et­was da­ge­gen un­ter­neh­men. Be­we­gung, Bauch­mas­sa­gen, aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­auf­nah­me und bal­last­stoff­rei­che Er­näh­rung hel­fen meist bei der Be­sei­ti­gung der Ob­sti­pa­ti­on.

Lei­det man je­doch öf­ter un­ter dem Sym­ptom ei­ner Ver­stop­fung, ist es rat­sam, ei­nen Arzt auf­zu­su­chen.

Un­be­dingt zum Arzt soll­ten Be­trof­fe­ne dann, wenn 

  • Blut im Stuhl ist
  • auf­fäl­li­ger Ge­wichts­ver­lust be­merkt wird
  • die Ver­stop­fung akut auf­tritt.

Ei­ne plötz­li­che, aku­te Ver­stop­fung kann ein Warn­sig­nal sein und auf ei­nen Darm­ver­schluss hin­wei­sen. Ins­be­son­de­re, wenn noch fol­gen­de Sym­pto­me da­zu­kom­men: Übel­keit, Er­bre­chen, Fie­ber, ein auf­ge­bläh­ter Bauch so­wie star­ke Bauch­schmer­zen. Da ein Darm­ver­schluss le­bens­ge­fähr­lich sein kann, soll­te so­fort ein Not­arzt in­for­miert wer­den. 

Ver­stop­fung – Dia­gno­se

Um ein mög­lichst um­fas­sen­des Bild vom Pa­tien­ten und des­sen Er­kran­kung zu ge­win­nen, wird der Arzt sich ge­nau schil­dern las­sen, wel­che Be­schwer­den vor­lie­gen. Ziel die­ses so­ge­nann­ten An­am­ne­se-Ge­sprächs ist es, den Grund für die Stö­rung im Ma­gen-Darm-Trakt her­aus­zu­fin­den. Häu­fig wer­den fol­gen­de Fra­gen ge­stellt:

  • Un­ter wel­chen be­kann­ten Krank­hei­ten lei­det der Pa­tient?
  • Be­ste­hen Ma­gen-Darm-Er­kran­kun­gen?
  • Wel­che Me­di­ka­men­te wer­den ein­ge­nom­men?
  • Wie sieht die Er­näh­rung aus?
  • Wie häu­fig hat der Pa­tient Stuhl­gang?
  • Wie sind des­sen Far­be und Kon­sis­tenz?
  • Wann be­gann die Ver­stop­fung?
  • Be­steht das Ge­fühl ei­ner un­voll­stän­di­gen Ent­lee­rung nach dem Gang zur Toi­let­te?
  • Hat der Pa­tient Schmer­zen bei der Darm­ent­lee­rung?
  • Tre­ten zu­sätz­li­che Be­schwer­den auf?

Ei­ne an­schlie­ßen­de kör­per­li­che Un­ter­su­chung inkl. ei­ner rek­ta­len Un­ter­su­chung un­ter­stützt die si­che­re Dia­gno­se­stel­lung. Der Arzt wird, je nach ver­mu­te­ter Er­kran­kung, wei­te­re Tests an­ord­nen. Zum Bei­spiel:

  • Ul­tra­schall­un­ter­su­chung des Bau­ches
  • Blut­un­ter­su­chung
  • Darm­spie­ge­lung (Ko­lo­sko­pie)
  • Stuhl­un­ter­su­chung

Han­delt es sich beim Pa­tien­ten um ei­ne chro­ni­sche Ver­stop­fung, wird der Arzt even­tu­ell die Ko­lon­tran­sit­zeit mes­sen. So lässt sich fest­stel­len, ob der Spei­se­brei den Dick­darm in nor­ma­ler Ge­schwin­dig­keit pas­siert. 

Ebenso kann die Funk­tions­fä­hig­keit der Schließ­mus­keln am Darm­aus­gang ge­prüft wer­den. Die Un­ter­su­chungs­me­tho­de nennt sich an­o­rek­ta­le Ma­no­me­trie (Druck­be­stim­mung am End­darm.)

Be­hand­lung von Ver­stop­fung

Die Be­hand­lung ei­ner Ver­stop­fung rich­tet sich nach de­ren spe­zi­el­ler Ur­sa­che. Ist ei­ne chro­ni­sche Ver­stop­fung hor­mo­nell be­dingt, kann sie oft durch die Ga­be ent­spre­chen­der Hor­mon­prä­pa­ra­te be­han­delt wer­den. Auch Ver­stop­fung auf­grund ei­nes Ka­li­um­man­gels lässt sich rasch be­he­ben. Ei­ne Ob­sti­pa­tion, die durch Ne­ben­wir­kun­gen von Me­di­ka­men­ten her­vor­ge­ru­fen wur­de, kann man durch den Aus­tausch der Mit­tel be­en­den. 

Steckt kei­ne an­de­re Er­kran­kung hin­ter der Ver­stop­fung, hilft oft schon ei­ne klei­ne Än­de­rung in der Le­bens­wei­se, um die Darm­tä­tig­keit an­zu­re­gen. Re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung, zum Bei­spiel täg­lich min­des­tens 30 Mi­nu­ten zü­gi­ges Lau­fen, Rad­fah­ren oder Schwim­men, brin­gen den trä­gen Darm wie­der in Schwung. Ei­ne bal­last­stoff­rei­che Er­näh­rung mit viel fri­schem Obst und Ge­mü­se soll­te je­den Tag auf dem Spei­se­plan ste­hen. Be­trof­fe­ne soll­ten au­ßer­dem aus­rei­chend viel Flüs­sig­keit zu sich neh­men. Wer das be­her­zigt, kann bald wie­der nor­ma­len Stuhl­gang ha­ben. –Schla­gen die­se Maß­nah­men auch nach meh­re­ren Wo­chen nicht an, kön­nen vor­ü­ber­ge­hend Ab­führ­mit­tel wei­ter­hel­fen.

Me­di­ka­men­te bei Ver­stop­fung

Die Ein­nah­me von Ab­führ­mit­teln emp­fiehlt sich im­mer erst nach der Be­ra­tung durch den Apo­the­ker oder nach ei­ner ärzt­li­chen Ver­ord­nung. Die Dau­er der Ein­nah­me soll­te mög­lichst ei­ne Wo­che nicht über­schrei­ten. 

Ei­ne Aus­wahl ver­schie­de­ner Ab­führ­mit­tel (La­xan­tien), mit je­weils un­ter­schied­li­cher Wirk­wei­se:

  • Ma­cro­gol: Es bin­det im Darm Was­ser, so dass der Stuhl feucht und gleit­fä­hig bleibt.
  • Bi­sa­co­dyl und Na­tri­um­pi­co­sul­fat sind was­ser­trei­ben­de Ab­führ­mit­tel, so dass mehr Was­ser in den Darm ein­strömt.
  • Gas­bil­den­de Ab­führ­mit­tel, wie Na­tri­um­hy­dro­gen­car­bo­nat, ak­ti­vie­ren den Re­flex zur Darm­ent­lee­rung.
  • Pro­ki­ne­ti­ka, wie zum Bei­spiel Pru­ca­lo­prid, sti­mu­lie­ren die Darm­be­we­gung. 

Die meis­ten Ab­führ­mit­tel nimmt man oral ein. In Form von Ta­blet­ten, Trop­fen oder als Si­rup. Ei­ni­ge wer­den di­rekt über den Af­ter ein­ge­führt. Zum Bei­spiel als Zäp­f­chen oder als Kli­stier bzw. Mi­ni­kli­stier. Da­mit wird ein we­nig Flüs­sig­keit (Salz- oder Zu­cker­lö­sung) bis in den Darm ge­spritzt. Die­ser klei­ne Ein­lauf führt in der Re­gel schnell zu der ge­wünsch­ten Ent­lee­rung.

Hilft Ho­möo­pa­thie bei Ver­stop­fung?

Da die Aus­lö­ser für Ver­stop­fun­gen un­ter­schied­lich sind, muss bei der Ga­be ho­möo­pa­thi­scher Mit­tel auf die spe­zi­fi­sche Er­kran­kung ge­blickt wer­den. Ein er­fah­re­ner Ho­möo­path kann dies am bes­ten be­ur­tei­len. Es bie­ten sich un­ter an­de­rem fol­gen­de ho­möo­pa­thi­sche Arz­nei­mit­tel an:

  • Abies ni­gra: Bei Ver­stop­fun­gen mit Blä­hun­gen, Ap­pe­tit­lo­sig­keit, Sod­bren­nen und Heiß­hun­ger
  • Ab­ro­ta­num: Bei Ver­stop­fun­gen mit Lymph­kno­ten­schwel­lung und all­ge­mei­ner Schwä­che.
  • A­lu­mi­na: Bei Ver­stop­fung in Ver­bin­dung mit tro­ck­ner Haut und Schleim­haut.
  • Nux vo­mi­ca: Bei har­tem, klei­nem Stuhl. Hä­mor­rho­i­den, Ner­vo­si­tät und Ge­nuss­mit­tel­miss­brauch.
  • Sul­fur: Bei Wech­sel von Durch­fall und Ver­stop­fung, har­tem und dunk­lem Stuhl, Ein­ris­sen am Af­ter und Hä­mor­rho­i­den.
  • Bry­o­nia: Bei Ver­stop­fung nach Är­ger. Har­ter Stuhl und gro­ße Men­gen. Ste­chen­der Schmerz im Darm.

Aku­punk­tur bei Ver­stop­fung

Ei­ne The­ra­pie mit Aku­punk­tur kann bei Ver­stop­fung hilf­reich sein. Laut Tra­di­tio­nel­ler Chi­ne­si­scher Me­di­zin kön­nen durch die Be­hand­lung En­er­gie-Bl­o­cka­den im Darm ge­löst wer­den, so dass die Ver­dau­ung wie­der in Gang kommt. Durch die Na­de­lung der Aku­punk­tur­punk­te setzt ein har­mo­ni­sie­ren­der Ef­fekt ein, der das un­ge­stör­te und har­mo­ni­sche Flie­ßen des Qi för­dert. Meist sind nur ei­ni­ge we­ni­ge Ter­mi­ne nö­tig, um ei­ne Wir­kung zu er­zie­len.

Ver­stop­fung bei Kin­dern

Für Ver­stop­fung bei Kin­dern sind häu­fig bal­last­stoff­ar­me Er­näh­rung und Be­we­gungs­man­gel Aus­lö­ser. Un­güns­tig sind da­bei auch zu vie­le Süßig­kei­ten und zu we­nig Flüs­sig­keits­auf­nah­me. 

Das hilft Kin­dern bei Ver­stop­fung:

  1. Aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr: Mi­ne­ral­was­ser oder un­ge­süß­te Tees ge­ben.
  2. Viel Obst und Ge­mü­se auf den Spei­se­plan set­zen.
  3. Voll­korn­pro­duk­te, wie Voll­korn­brot oder Voll­korn­nu­deln.
  4. Ein­ge­weich­tes Dör­robst, Sauer­kraut oder Lein­sa­men mit viel Flüs­sig­keit.
  5. Für klei­ne Kin­der: Ap­fel- oder Bir­nen­mus so­wie Voll­korn­brei
  6. Ge­säu­er­te Milch­pro­duk­te: Jo­ghurt, Ke­fir oder But­ter­milch.
  7. Viel und re­gel­mä­ßig be­we­gen. 
  8. Ge­ge­be­nen­falls den Bauch des Kin­des sanft mit der fla­chen Hand im Uhr­zei­ger­sinn mas­sie­ren. 
  9. Wärm­fla­sche auf den Bauch le­gen. 
  10. Auf sorg­fäl­tige Hy­gie­ne und Pfle­ge von Af­ter und Po ach­ten.

Das soll­ten Kin­der mit Ver­stop­fung mei­den:

  1. Stop­fen­de Le­bens­mit­tel: Weiß­brot, Ku­chen, wei­ßer Reis, ro­tes Fleisch, Fast­food.
  2. Süßig­kei­ten. Auch Ka­kao ist un­güns­tig.
  3. Be­we­gungs­man­gel.
  4. Zu we­nig trin­ken.

In sel­te­nen Fäl­len ist die er­b­li­che Darm­krank­heit „Mor­bus Hirsch­sprung“ Aus­lö­ser ei­ner chro­ni­schen Ver­stop­fung.

Ver­stop­fung bei Kin­dern kann au­ßer­dem ver­ur­sacht wer­den durch An­ti­bio­ti­ka, Milch­zu­cker­un­ver­träg­lich­keit (Lac­to­se­into­le­ranz) so­wie Ver­än­de­run­gen im Ta­ges­rhyth­mus. Ba­bys re­agie­ren oft mit Ver­stop­fung, wenn von Mut­ter­milch auf fes­te Kost (Brei) um­ge­stellt wird. 

Soll­te sich die Ver­stop­fung des Kin­des nicht ge­ben, kann der Arzt Ab­führ­mit­tel emp­feh­len. Für Kin­der kom­men zum Bei­spiel Lac­tu­lo­se oder Ma­cro­gol in­fra­ge. Ist die Ver­stop­fung akut, kann auch der Ein­satz ei­nes Mi­ni­kli­sti­ers hilf­reich sein.

Ver­stop­fung bei äl­te­ren Men­schen

Mit zu­neh­men­dem Al­ter kommt es häu­fi­ger zu Ver­stop­fun­gen. Bei äl­te­ren Men­schen lie­gen die Ur­sa­chen meist in ei­ner zu ge­rin­gen Flüs­sig­keits­auf­nah­me und im Be­we­gungs­man­gel. Da das Durst­ge­fühl im Al­ter nach­lässt, ist es wich­tig, sich im­mer et­was zu trin­ken auf den Tisch oder in Sicht­wei­te zu stel­len. Dann denkt man au­to­ma­tisch dar­an. Lei­det je­mand an ei­ner Herz- oder Nie­ren­er­kran­kung, soll­te mit dem Arzt über die ge­eig­ne­te Trink­men­ge ge­spro­chen wer­den. 

Aber auch Me­di­ka­men­te kön­nen Ver­stop­fun­gen ver­ur­sa­chen. Am bes­ten be­spricht man das mit dem be­han­deln­den Arzt. Oft ist die Ein­nah­me ei­nes an­de­ren Wirk­stoffs mög­lich, der nicht zu Darm­träg­heit führt. Auch für äl­te­re Men­schen gilt: ei­ne rich­ti­ge Er­näh­rung mit vie­len Bal­last­stof­fen för­dert die ge­sun­de Ver­dau­ung. Fri­sches Obst und Ge­mü­se ge­hö­ren auf den täg­li­chen Spei­se­plan. 

Ver­stop­fung/Ob­sti­pa­ti­on - ICD-Code

Je­der Krank­heit ist in der Me­di­zin ein ei­ge­ner ICD-Code zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (eng­lisch) steht da­bei für In­ter­na­tio­nal Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Di­sea­ses and Re­la­ted Health Prob­lems. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­nische Dia­gno­sen. So wer­den bei­spiels­wei­se Er­kran­kun­gen des Ver­dau­ungs­sys­tems un­ter der Be­zeich­nung „K00-K93“ er­fasst. Für Ver­stop­fung steht der ICD-Code: K59.0. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ses Co­des auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

Ver­stop­fung – Wie fin­de ich das rich­tige Kran­ken­haus?

Auf der Su­che nach ei­nem pas­sen­den Kran­ken­haus, das sich mit der Be­hand­lung von Ver­stop­fung gut aus­kennt, er­hält man über die Web­sei­te www.aerzte­blatt.de ei­nige hilf­rei­che Ver­lin­kungen. Un­ter an­de­rem zu www.wei­sse-lis­te.de, www.kli­ni­ken.de und www.kran­ken­haus.de. Ei­ne be­son­ders um­fas­sen­de Über­sicht bie­tet die Sei­te www.kli­ni­ken.de. Hier sind ak­tu­ell 3.846 Kran­ken­häu­ser aus Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz ge­lis­tet. Zu­sätz­lich gibt es de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu Fach­ab­tei­lun­gen der Kli­ni­ken so­wie Qua­li­täts­be­rich­te.

Auf die Start­sei­te von www.kli­ni­ken.de ge­hen: Un­ter dem Me­nü­punkt „Top-10“ kann man spe­zi­ell nach Krank­hei­ten und Dia­gno­sen su­chen. Am bes­ten gibt man hier den ICD-Code: K93 ein. An­schlie­ßend auf das da­run­ter lie­gen­de Feld mit dem Text „VI Krank­hei­ten des Ver­dau­ungs­sys­tems“ kli­cken. Dann er­schei­nen rechts da­von die ge­such­ten Kran­ken­häu­ser, sor­tiert nach dem Ran­king ih­rer Fall­zah­len. Auf Platz 1 fin­det sich die Cha­ri­té Ber­lin, auf Platz 2 das Kli­ni­kum Kon­stanz, Platz 3 be­legt das Kli­ni­kum in den Pfeif­fer­schen in Mag­de­burg usw.

Ver­stop­fung - Was über­nimmt die DFV?

Die am­bu­lan­te Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Am­bu­lant­Schutz er­stat­tet Ih­nen ge­setz­lich vor­ge­se­he­ne Zu­zah­lun­gen für Arz­nei-, Ver­bands-, Heil- und Hilfs­mit­tel und die Fahr­t­kos­ten im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Be­hand­lung. Der DFV-Am­bu­lant­Schutz bie­tet Ih­nen zu­dem er­wei­ter­te Vor­sor­ge­leis­tun­gen und steht Ih­nen auch fi­nan­zi­ell zur Sei­te, wenn ei­ne schwe­re Krank­heit fest­ge­stellt wird.

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

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FAQ – Häufige Fragen

  • Das kommt auf die Art der Verstopfung an. Man unterscheidet zwischen vorübergehenden und chronischen Verstopfungen. Eine vorübergehende Verstopfung kennen viele zum Beispiel von Urlaubsreisen. Die Darmträgheit endet meist nach einigen wenigen Tagen. Von einer chronischen Verstopfung wird gesprochen, wenn die dafür typischen Beschwerden länger als drei Monate anhalten (unter anderem, wenn über diesen Zeitraum hinweg seltener als drei Mal pro Woche Stuhlgang möglich ist). Eine chronische Verstopfung kann abhängig von ihrer jeweiligen Ursache eine dauerhafte Erscheinung sein.  

  • Einige Ernährungsgewohnheiten fördern Verstopfungen. Oft helfen schon minimale Änderungen auf dem Speiseplan, um den Verdauungsvorgang anzukurbeln. Folgende Lebensmittel sollten bei einer Neigung zu Verstopfung gemieden werden:

    • Weißmehlprodukte, wie Kuchen, Kekse, Toast, Baguette, Nudeln
    • Süßigkeiten, auch Schokolade und Kakao
    • Weißer Reis
    • Rotes Fleisch
    • Fertiggerichte
    • Fastfood
    • Chips
  • Während einer Schwangerschaft kommt es nicht selten zu Verstopfung. Grund dafür sind die höheren Hormonwerte, die dazu beitragen, dass sich die Darmbeweglichkeit verlangsamt. Außerdem drückt das Kind mit zunehmender Größe auf den Darm. Häufig eingenommene Nahrungsergänzungsmittel wie Eisen, verstärken die Obstipation zusätzlich. – Hilfreich sind tägliche Spaziergänge an der frischen Luft, viel Trinken (Wasser, Kräutertees), ballaststoffreich essen (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse) und vor allem: Gut kauen. Denn die Verdauung beginnt bereits im Mund. Schwer verdauliche und blähende Lebensmittel sollten gemieden werden. Das sind u.a. Kohlgemüse und Zwiebeln. Ungünstig sind auch Weißmehlprodukte und Schokolade. Auf Abführmittel sollte man während einer Schwangerschaft möglichst verzichten. Bei sehr starker Verstopfung kann der Arzt gegebenenfalls ein sanftes Mittel verordnen.

  • Bei einer akuten Verstopfung mit starken Bauchschmerzen, geblähtem Bauch, Fieber, Erbrechen und Übelkeit kann ein Darmverschluss bestehen. In diesem Fall muss man sofort zum Arzt bzw. einen Notarzt rufen. Ein Darmverschluss kann lebensgefährlich sein.

    Treten Verdauungsprobleme und harter Stuhlgang öfter auf, sollte ein Arzt um Rat gefragt werden. Insbesondere wenn noch Blut im Stuhl oder ein auffälliger Gewichtsverlust dazukommen. Eventuell steckt eine Erkrankung dahinter, die behandelt werden muss.

Tipps

Fazit

Ver­stop­fung ist ein weit ver­brei­te­tes Symp­tom, das sowohl akut als auch chro­nisch auf­tre­ten kann. Von einer chro­nischen Obsti­pa­tion spricht man, wenn der Stuhl­gang über min­des­tens drei Mo­na­te hinweg sel­te­ner als drei Mal pro Woche er­folgt oder zusätz­liche Be­schwer­den wie star­kes Pres­sen, har­ter Stuhl oder das Ge­fühl un­voll­stän­di­ger Ent­lee­rung be­stehen. Ur­sa­chen kön­nen funk­tio­nel­ler oder se­kun­dä­rer Na­tur sein – bei­spiels­wei­se durch Stress, Me­di­ka­mente, Er­kran­kun­gen oder hor­mo­nel­le Stö­run­gen. Die Diag­no­se stützt sich auf eine aus­führ­li­che Ana­mne­se, kör­per­li­che Un­ter­su­chun­gen und ggf. wei­te­re Tests wie Ul­tra­schall oder Ko­lo­sko­pie. Die The­ra­pie rich­tet sich nach der Ur­sa­che: Häu­fig hilft schon eine Um­stel­lung der Le­bens­ge­wohn­hei­ten – mit aus­rei­chen­der Be­we­gung, Flüs­sig­keit und bal­last­stoff­rei­cher Er­näh­rung. Falls not­wen­dig, kön­nen zeit­wei­lig auch Ab­führ­mit­tel oder homöo­pa­thi­sche Prä­pa­ra­te zum Ein­satz kom­men – idea­ler­wei­se nach ärzt­li­cher Be­ra­tung.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Alle Angaben ohne Gewähr.

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