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Übelkeit: Ursachen, Diagnose, Behandlung

Aktualisiert am Erstellt am Uhr
Autor Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Übelkeit (med. Nausea) kann als Schutzfunktion des Körpers – zum Beispiel nach Aufnahme von Schadstoffen oder verdorbenen Lebensmitteln – auftreten. Häufig liegen dem flauen Gefühl im Magen aber auch Erkrankungen zugrunde. Die Ursachen, die zu Übelkeit führen, sind vielfältig.


SOS: Erste-Hilfe-Tipps bei Übelkeit

Liegt der Übelkeit keine ernste Erkrankung zugrunde kann man häufig selbst einiges zur Linderung der Beschwerden unternehmen:

Tipps gegen Übelkeit:

  • Ingwer: Ein Stück der frischen Wurzel kauen oder als Tee aufbrühen. Das hilft insbesondere bei Verdauungsbeschwerden mit Übelkeit und Brechreiz.
  • Bitterstoffe: Bitterstoffe aus Artischockenblättern oder Enzianwurzel, Wermut und Angelika helfen oft nach Übelkeit aufgrund zu fetten Essens. Sie unterstützen die Magen- und Gallensaftsekretion und sind damit verdauungsfördernd. Die Kräutertropfen sind in Apotheken erhältlich. Sie können auch in Kombination mit Tee aus Melisse, Fenchel oder Kamille eingenommen werden.
  • Pfefferminz- und Kamillentee: Wer sich den Magen verdorben hat und unter akuter Gastritis leidet, kann Beschwerden wie Übelkeit, Brechreiz oder Magenkrämpfe mit diesen beruhigenden Kräutertees lindern.
  • Schonkost: Tee, Zwieback oder mit Wasser zubereiteter Haferschleim werden bei akuter Übelkeit und Erbrechen empfohlen. Schweres und fettreiches Essen sollte man stattdessen meiden.
  • Rollkur: Wer an einer Gastritis oder einem Magengeschwür leidet, dem könnte eine Rollkur mit Kamillentee Besserung bringen: Am besten auf nüchternen Magen eine halbe Tasse Kamillentee trinken, dann rund zehn Minuten auf den Rücken legen und den restlichen Tee aus der Tasse trinken. Anschließend zehn Minuten auf die linke Seite legen. Dann die Prozedur wiederholen, jedoch nun auf den Bauch legen. Abschließend noch einmal eine halbe Tasse vom Tee trinken und für zehn Minuten auf die rechte Seite legen. Diese Rollkur sollte gerade bei chronischen Beschwerden regelmäßig angewandt werden.
  • Tee aus Kalmuswurzel: Dieser beruhigende Tee wird bei Übelkeit, die durch Stress oder Nervosität hervorgerufen wird, empfohlen. Die Kalmuswurzel sollte man allerdings in der Apotheke kaufen, da es auch Sorten mit krebserregenden Inhaltsstoffen gibt. Für die Zubereitung einfach einen Teelöffel der Wurzel kleinschneiden oder das Pulver verwenden. Nachdem es mit heißem Wasser übergossen wurde, noch etwa zehn Minuten ziehen lassen. – Der Tee sollte nicht während der Schwangerschaft getrunken werden.
  • Bauchwickel oder Wärmflasche: Tritt nach fettreicher oder üppiger Mahlzeit Übelkeit auf, helfen auch warme Bauchwickel oder eine Wärmflasche.

Was ist Übelkeit?

Übelkeit ist ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Häufig kommt zur Übelkeit auch Erbrechen hinzu. Zu möglichen Auslösern zählen neben organischen Erkrankungen, der Verzehr verdorbener Nahrungsmittel oder Stress. Übelkeit wird oft als unangenehmes Gefühl im Oberbauch mit Appetitverlust beschrieben. Weitere Symptome können vermehrter Speichelfluss, ein Druck- oder Krampfempfinden im unteren Schlund bis hin zum Brechreiz sein. Gegebenenfalls kommt es auch zum Erbrechen. Abhängig von der Ursache der Übelkeit, können weitere Beschwerden auftreten. So macht sich eine Blinddarmentzündung auch durch Bauchschmerzen bemerkbar und bei einem Herzinfarkt kommt es noch zu Schmerzen in der Brust.

Ursachen für Übelkeit

Kommt es zu Übelkeit oder Erbrechen, wird dies vom Brechzentrum im Gehirn veranlasst. Wird dies sanft stimuliert, tritt Übelkeit auf. Bei stärkerer Reizung des Zentrums kommt es zum Erbrechen. Ausgelöst wird die Steuerung des Brechzentrums durch verschiedene Impulse wie Ekel, Magen-Darm-Infektionen und andere Erkrankungen, starke Schmerzen, ansteigender Hirndruck, Schock, Medikamente, Gifte oder durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr.

Übelkeit, deren Ursache im Bauchraum entsteht :

  • Akutes Abdomen: Neben Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen und Schweißausbrüchen kommt es zu starken Bauchschmerzen und einer angespannten Bauchdecke. Der Notarzt sollte umgehend gerufen werden.
  • Eingeklemmter Leistenbruch: Zusätzlich zu Übelkeit und Erbrechen treten plötzlich sehr starke Bauchschmerzen auf. Außerdem lässt sich der Bruchsack, inzwischen hart und schmerzhaft, nicht mehr in den Bauchraum zurückdrücken. Dann muss sofort der Notarzt verständigt werden.
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis): Dazu kann es unter anderem bei Blinddarmentzündung, Magendurchbruch, mechanischem Darmverschluss und akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen. Symptome sind die eines akuten Abdomens wie Übelkeit, Erbrechen (auch Koterbrechen), heftige Bauchschmerzen, kalter Schweiß, Herzrasen, Fieber und Angst. Der Notarzt muss dann sofort informiert werden.

Übelkeit, deren Ursache im Bereich des Magen-Darm-Trakts liegt:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeit
  • Reizmagen
  • Übermäßiges Essen mit Überlastung des Magens
  • Gastritis
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
  • Magendurchbruch (Magenperforation)
  • Blinddarmentzündung (Appendizitis)
  • Durchfallerkrankungen (Magen-Darm-Grippe oder Brechdurchfall)
  • Darmverschluss (Ileus)
  • Verschluss einer Darmarterie (Mesenterialinfarkt)
  • Magenkrebs (Magenkarzinom)

Übelkeit, deren Ursache im Bereich von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse liegt:

  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Akutes Leberversagen
  • Gallenkolik
  • Chronische Bauspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis)
  • Akute Bauspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis)
  • Maligner Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom)

Übelkeit, deren Ursache im Bereich der Nieren liegt:

  • Akute Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
  • Harnvergiftung (Urämie) durch Nierenversagen
  • Nierenkolik
  • Addison-Krankheit (Morbus Addison)

Übelkeit, deren Ursache von Herz- und Kreislauferkrankungen ausgeht:

  • Chronische Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
  • Herzenge (Angina pectoris)
  • Akute Herzschwäche (Herzversagen)
  • Blutdruckentgleisung bei hohem Blutdruck (Hypertensive Krise)

Übelkeit, deren Ursache im Bereich der Geschlechtsorgane liegt:

  • Eileiter- und Eierstockentzündung (Akute Adnexitis)
  • Eileiterriss infolge einer Eileiterschwangerschaft
  • Stielgedrehte Eierstockzyste (Ovarialzyste)
  • Hodenverdrehung (Hodentorsion)

Übelkeit, deren Ursache im Gehirn entsteht:

Übelkeit, deren Ursache im Bereich von Augen und Ohren liegt:

  • Akuter Glaukomanfall
  • Morbus Menière
  • Reiseübelkeit

Übelkeit aufgrund von Stoffwechselstörungen:

  • Diabetische Ketoazidose (Stoffwechselentgleisung bei Zuckerkrankheit)
  • Azetonämisches Erbrechen

Übelkeit aufgrund von Vergiftungen, Genussmitteln und Drogen:

  • Lebensmittelvergiftung
  • Vergiftungen durch Medikamente, Pflanzenschutzmittel oder Kohlenmonoxid
  • Alkoholvergiftung
  • Nikotinvergiftung
  • Zuviel Koffein aus Kaffee oder koffeinhaltigen Energydrinks
  • Drogen: Überdosis und auch Entzug

Übelkeit, die in der Schwangerschaft entsteht:

  • Schwangerschaftsübelkeit: Morgendliche Übelkeit und/oder Erbrechen in der Frühschwangerschaft
  • Schweres Schwangerschaftserbrechen: beginnt meist in der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche und hält bis zur 12. bzw. 14. SSW an.

Übelkeit aufgrund psychischer Auslöser:

  • Zum Beispiel durch Ekel, Angst, Aufregung oder Schmerz

Übelkeit aufgrund von Medikamenten:

  • Zum Beispiel durch Nebenwirkungen von Antibiotika, Zytostatika (Krebsmedikamente) oder Eisenpräparaten

Übelkeit – wann zum Arzt?

Kommt es öfter zu Übelkeit, zum Beispiel nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel oder als Nebenwirkung von Medikamenten, sollte der behandelnde Arzt um Rat gefragt werden. Übelkeit nach zu üppigen oder fetten Mahlzeiten oder aufgrund von Autoreisen, verschwindet in der Regel von alleine wieder. Treten zusätzliche Symptome auf, wie Erbrechen, Schweißausbrüche, Fieber, Bauchschmerzen oder Brustschmerzen, kann eine ernste Erkrankung vorliegen und es sollte unbedingt ein Notarzt gerufen werden.

Übelkeit – Diagnose

Der Arzt wird sich ausführlich nach den Beschwerden erkundigen, aber auch nach der bisherigen Krankengeschichte. Hier können bereits erste Schlüsse zur möglichen Ursache der Übelkeit gezogen werden. Nach einer körperlichen Untersuchung sind in der Regel noch weiterführende Kontrollen nötig, um eine genaue Diagnose stellen zu können:

Laboruntersuchung

Die Analyse von Blut, Stuhlprobe und Urin kann Informationen zur möglichen Ursache der Übelkeit geben. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktoseintoleranz), Fruchtzucker (Fruktoseintoleranz) oder Sorbit (Sorbitintoleranz) wird häufig ein Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest) durchgeführt. Zur Identifizierung einer Nahrungsmittelallergie wird meist mittels eines sogenannten Prick-Tests (Hauttest) der Auslöser eruiert.

Bildgebende Verfahren

Mittels Ultraschalluntersuchung (Sonografie) lassen sich beispielsweise Gallensteine, eine Blinddarmentzündung oder ein Eileiterriss bei Eileiterschwangerschaft erkennen. Ein Herzultraschall (Echokardiografie) und eine Elektrokardiografie (EKG) werden bei vermuteter Herzschwäche durchgeführt. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt findet das EKG ebenfalls Anwendung. Eine Röntgenuntersuchung wird zum Beispiel bei Verdacht auf Magendurchbruch oder Darmverschluss gemacht. Mittels Magenspiegelung (Gastroskopie) lässt sich unter anderem ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür erkennen. Einen Schlaganfall oder einen Hirntumor kann man mittels Computertomografie (CT) nachweisen. Die Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) ist unter anderem sinnvoll, um eine Hirnhautentzündung, einen Hirntumor oder eine Blutung im Hirn zu erkennen. Auch neurologische Untersuchungen können bei der Diagnostik hilfreich sein: zum Beispiel dann, wenn Migräne oder Morbus Ménière die Ursache für die Übelkeit sind.

Übelkeit – Behandlung

Auf Basis der gestellten Diagnose kann der Arzt nun die entsprechende Therapie einleiten. Gegen Übelkeit und Erbrechen aufgrund von Migräne oder einer Chemotherapie beispielsweise werden in der Regel Antiemetika wie Metoclopramid und Domperidon verordnet. Tritt die Übelkeit als Nebenwirkung eines Medikaments auf, kann der Arzt gegebenenfalls ein anderes Präparat empfehlen oder die verordnete Dosis ändern. Kommt es aufgrund von Übelkeit zu starkem Erbrechen, können Infusionen sinnvoll sein, um die verlorene Flüssigkeit im Organismus rasch zu ersetzen. In harmlosen Fällen, zum Beispiel bei Übelkeit während einer Schifffahrt oder bei Aufregung, helfen häufig altbewährte Hausmittel. So können schon ein beruhigender Kräutertee oder eine Wärmflasche deutliche Linderung verschaffen.

Homöopathie bei Übelkeit

Das Entstehen von Übelkeit kann zahlreiche Ursachen haben. So gilt als ein Auslöser fettes und übermäßiges Essen, aber auch Stress kann neben vielen anderen ernsten Erkrankungen zu einem flauen Gefühl im Magen führen. Zur Behandlung bzw. Linderung der Beschwerden mit homöopathischen Mitteln müssen Grunderkrankung und individuelle Symptomatik genau berücksichtigt werden.

Gegen Übelkeit werden zum Beispiel folgende homöopathische Mittel empfohlen:

  • Anamirta cocculus: Bei Reiseübelkeit mit Magenkrämpfen, Leeregefühl im Magen und Schwindel
  • Nux vomica: Bei Übelkeit mit Blähungen, Völlegefühl und Aufstoßen nach verdorbener Nahrung oder Genussmittelmissbrauch.
  • Ipecacuanha: Bei andauernder Übelkeit, nach schweren Mahlzeiten. Betroffene haben wenig Durst.

Akupunktur bei Übelkeit

Akupunktur ist zwar ein therapeutisches Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin, findet aber zunehmend häufiger auch in schulmedizinischen Einrichtungen Anwendung. An der Universitätsklinik Greifswald werden die feinen Nadeln beispielsweise in der Anästhesie eingesetzt. Im Rahmen von Studien konnte nachgewiesen werden, dass Akupunktur am Handgelenk gegen Übelkeit nach Operationen hilft. Dabei werden über die Nervenbahnen Signale zum Hirnstamm und zum sogenannten Brechzentrum gesendet. Das durch Narkose- und Schmerzmittel irritierte Brechzentrum kann so beruhigt werden. Die Information wird über den Nervus Vagus an den Magen weitergeleitet. Dabei reicht es aus, in jedes Handgelenk eine Nadel zu setzen.

Übelkeit in der Schwangerschaft

70 bis 90 Prozent aller Frauen leiden während der ersten Schwangerschaftswochen (Frühschwangerschaft) an Übelkeit und/oder morgendlichem Erbrechen, an Appetitstörungen und Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel. Diese sogenannte Schwangerschaftsübelkeit und auch das damit öfter einhergehende Erbrechen gelten nicht als Krankheit. Seltener kommt es zum schweren Schwangerschaftserbrechen. Betroffene Frauen müssen sich dabei Tag und Nacht mehr als fünfmal übergeben. Das Erbrechen kann nicht gestillt oder durch eine Ernährungsumstellung beendet werden. Es beginnt zwischen der sechsten und achten Woche der Schwangerschaft und dauert bis zur 12. oder manchmal 14. Schwangerschaftswoche an. In einzelnen Fällen zieht sich der Zustand auch bis in die 20. Woche. Das schwere Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum) muss ärztlich behandelt werden, da die Frauen viel an Gewicht, Flüssigkeit und Elektrolyten verlieren.

Übelkeit – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise Übelkeit und Erbrechen unter dem ICD-Code „R11“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Übelkeit – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Erkrankungen, die mit Übelkeit einhergehen, gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte.

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für Übelkeit hier zum Beispiel in der linken Spalte (unter „Krankheiten und Diagnosen nach ICD10“) auf das Feld „XVIII Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind“ klicken. Dann - je nach Diagnose – zum Beispiel noch einmal auf das Feld darunter klicken „R10-R19 Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen“. Dann erscheinen rechts davon die gesuchten Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 findet sich die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg, auf Platz 2 das Klinikum Konstanz und Platz 3 belegt das Klinikum Ludwigsburg, usw.

Übelkeit – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Übelkeit – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Die Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQ

Wie lange dauert Übelkeit in der Schwangerschaft?

Im ersten Drittel einer Schwangerschaft kommt es häufig zu Symptomen wie Übelkeit, Müdigkeit oder Schwindel. Rund 70 bis 90 Prozent der Frauen leiden während der Frühschwangerschaft an Übelkeit und/oder Erbrechen. Das sind typische Beschwerden in dieser Phase und sie enden in der Regel mit der zwölften beziehungsweise dreizehnten Woche. Eher selten kommt es zu häufigem Erbrechen ab der sechsten bis achten Woche. Dieses sogenannte schwere Schwangerschaftserbrechen muss meist ärztlich behandelt werden, da das andauernde Erbrechen nicht von alleine aufhört. Bei schweren Formen ist ein Klinikaufenthalt notwendig, um der Schwangeren über Infusionen genügend Flüssigkeit zuzuführen. Oft werden zusätzlich Medikamente gegen das Erbrechen verabreicht.

Was hilft gegen Übelkeit?

Übelkeit kann eine Begleiterscheinung verschiedener Krankheiten sein, ebenso durch eine Schwangerschaft oder durch Stress sowie durch eine zu üppige Mahlzeit hervorgerufen werden. Übelkeit als Begleitsymptom verschwindet in der Regel dann, wenn die Therapie der Grunderkrankung erfolgreich verläuft. Bei anhaltender Übelkeit nach der Einnahme bestimmter Medikamente, kann der Arzt entweder die Dosis ändern oder ein anderes Mittel verordnen. Kommt es nach einem reichhaltigen Essen oder aufgrund von Stress zu einem flauen Gefühl im Bauch, kann ein Spaziergang an der frischen Luft guttun, ebenso auch ein den Magen-Darm-Bereich beruhigender Kräutertee, zum Beispiel aus Pfefferminze, Melisse, Kamille oder Fenchel. Auch der Aufguss einer Ingwerwurzel oder eine Wärmflasche helfen gegen die Beschwerden.

Welche homöopathischen Mittel gegen Übelkeit?

Bei der Bestimmung des passenden homöopathischen Wirkstoffs, richtet sich der Homöopath nach den individuellen Symptomen, die die Übelkeit auslösen. Bei ständiger Übelkeit nach üppigem Essen und einem sehr geringen Durstgefühl, kann Ipecacuanha das Mittel der Wahl sein. Arsenicum album wird bei akutem Magen-Darm-Infekt empfohlen, wenn es zu Erbrechen, Durchfall und Übelkeit kommt. Bei Magen-Darm-Erkrankungen mit Übelkeit, Würgen und Erbrechen, Blähungen und wässrigem Stuhl (Durchfall), gegebenenfalls auch Koliken, wird Podophyllum empfohlen. Wenn Übelkeit mit Blähungen und Aufstoßen durch ein zu üppiges Essen oder zu viel Alkohol auftritt, kann Nux vomica Linderung verschaffen. Anschließend sollte man erst einmal nur kleine Mahlzeiten zu sich nehmen.

Was tun gegen Übelkeit bei Bus- oder Autofahrten?

Bei Bus- oder Autofahrten kann die Bewegung den Gleichgewichtssinn durcheinander bringen. Am besten richtet man gleich, sobald die ersten Anzeichen von Unwohlsein auftreten, seinen Blick aus dem Fahrzeug heraus in die Ferne: auf die Straße oder den Horizont. Das gibt den Augen eine feste Orientierung. Vermeiden sollte man das Lesen während der Fahrt. Gegen die Reisekrankheit helfen auch Medikamente wie Scopolamin, Meclozin, Dimenhydrinat und Cinnarizin. Eine mögliche Nebenwirkung dieser Mittel kann Müdigkeit sein. Daher sollte man nach der Einnahme nicht selbst am Steuer sitzen. In der Apotheke kann man sich dazu detailliert beraten lassen.

Warum Übelkeit nach Narkose?

Rund 30 Prozent der Patienten, die nach einer Narkose im Anschluss an eine Operation im Krankenhaus aufwachen, leiden unter Nebenwirkungen wie Übelkeit und/oder Erbrechen. Auslöser ist das Narkosemittel, das der Körper als giftige Substanz wahrnimmt. Das sogenannte Brechzentrum im Gehirn wird aktiviert, wenn vom Magen die Information kommt, dass ein giftiger Stoff aufgenommen wurde. Durch Erbrechen kann sich der Körper schnell von dem giftigen Stoff befreien.


Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Schmiedel, V. (2009): Natürlich gesund: Das Selbstbehandlungsbuch, Verlag: Haug, 1. Auflage.

DGVS (2015): S2k-Leitlinie "Gastrotinestinale Infektionen und Morbus Whipple", in: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) (Stand: 2015).

Koop, I. (2013): Gastroenterologie compact, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage.

Jantz, Chr. (2022): Übelkeit und Erbrechen, in: Bundesverband Patienten für Homöopathie e. V.,  (Stand: 07.02.2024).

Hlawatsch, C. & Oechsle, K. (2017): Übelkeit und Erbrechen, in: Onkologische Krankenpflege.(Stand: 07.02.2024).

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