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Mandelentzündung Ursachen & Behandlung bei Tonsillitis

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Eine Mandelentzündung ist eine schmerzhafte Erkrankung. Die etwa bohnengroßen Mandeln befinden sich am Eingang der Atem- und Speisewege und schützen den Körper in der Regel vor Viren und Bakterien. Ist das Immunsystem geschwächt, kann es zu einer Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillitis) kommen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Halsschmerzen und Schluck­beschwerden sind typisch für eine akute Mandelentzündung, oft begleitet von Fieber und geschwol­leren Lymph­knoten.
  • Entzündet sind meist die Gaumen­mandeln – häufig durch Viren. Bei bakterieller Form sind weiße bis gelbliche Eiterstippchen sichtbar.
  • Die Übertragung erfolgt meist über Tröpfchen­infektion, eine antibiotische Therapie bei Strepto­kokken‑Nachweis verringert die Ansteckungsgefahr.
  • Die Behandlung umfasst Hausmittel wie warme oder kalte Halswickel, Gurgeln mit Salzlösung, viel Trinken, sowie Schmerzmittel.
  • Chronische Formen bestehen über mehr als drei Monate. Bei wiederkehrenden bakteriellen Infektionen kann eine Operation erwogen werden.

SOS Tipps: Das hilft bei Man­del­ent­zün­dung

Tritt ei­ne leich­te Man­del­ent­zün­dung als Be­gleit­er­schei­nung ei­ner Er­käl­tung auf, hilft es oft schon, dem Kör­per Ru­he zu gön­nen und ge­gen die Be­schwer­den ei­ni­ge Haus­mit­tel an­zu­wen­den. Bei Fie­ber und ei­nem schwe­ren Ver­lauf mit eit­ri­gen Man­deln soll­te bes­ser der Arzt wei­ter­hel­fen.

Das kann man selbst ge­gen die Be­schwer­den ma­chen:

  • War­me Hals­wi­ckel an­le­gen, ggf. auch kal­te Wi­ckel zum Bei­spiel mit Quark. Al­ler­dings nur dann, wenn die Küh­lung an­ge­nehm ist.
  • Mit Salz­lö­sung gur­geln.
  • Raum­luft an­feuch­ten (zum Bei­spiel ei­ne mit Was­ser ge­füll­te Schüs­sel auf den Heiz­kör­per stel­len).
  • Viel Trin­ken, um Krank­heits­er­re­ger aus­zu­spü­len (zum Bei­spiel Tee aus Sal­bei, Lin­den­blü­ten oder Spitz­we­ge­rich so­wie Was­ser).
  • Spei­sen es­sen, die man leicht schluck­en kann. Nicht stark wür­zen.
  • Schmerz­mit­tel wie Pa­ra­ce­ta­mol oder Ibu­pro­fen hel­fen ge­gen Hals­schmer­zen und Schluck­be­schwer­den
  • An­tient­zünd­li­che und ab­schwel­len­de Mit­tel aus der Apo­the­ke wie Lutsch­ta­blet­ten oder Ra­chen-Sprays an­wen­den.
Illustration zweier Hände die ein Herz halten.

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Was ist ei­ne Man­del­ent­zün­dung?

Von ei­ner Man­del­ent­zün­dung (Tonsillitis oder An­gi­na tonsillaris) spricht man, wenn die Gau­men­man­deln schmerz­haft ent­zün­det sind. Hals­schmer­zen und Schluck­be­schwer­den sind ty­pi­sche Sym­pto­me. Über­tra­gen wird die Man­del­ent­zün­dung meist durch Tröpf­chen­in­fek­ti­on beim Hus­ten, Nie­sen, Spre­chen oder auch beim Küs­sen. Häu­fig folgt auf ei­ne an­fäng­lich vi­ra­le In­fek­ti­on noch ein Be­fall mit Bak­te­ri­en. Das führt in der Re­gel zu ei­ner eit­ri­gen Man­del­ent­zün­dung. Auf den Gau­men­man­deln sind dann weiß-gelb­li­che Ei­ter­stipp­chen sicht­bar. Die­se eit­ri­ge Tonsillitis ist sehr an­ste­ckend. Rich­tig be­han­delt, dau­ert ei­ne Man­del­ent­zün­dung nicht län­ger als ein bis zwei Wo­chen. Sind die Be­schwer­den je­doch nach drei Mo­na­ten noch im­mer nicht ab­ge­klun­gen, hat sich ei­ne chro­ni­sche Man­del­ent­zün­dung ent­wi­ckelt.

Ur­sa­chen für Man­del­ent­zün­dung

Ur­sa­che ei­ner aku­ten Man­del­ent­zün­dung sind häu­fig Er­käl­tungs- oder Grip­pe­vi­ren. Aber auch an­de­re Er­re­ger wie Strep­to­kok­ken, Pne­u­mo­kok­ken oder Hä­mo­phi­lus in­flu­en­zae sind mög­li­che Aus­lö­ser. Man­del­ent­zün­dun­gen kön­nen auch als Be­gleit­er­schei­nung an­de­rer Er­kran­kun­gen auf­tre­ten. Häu­fig ist das der Fall beim Pfeif­fer­schen Drü­sen­fie­ber und auch bei Schar­lach. 

An ei­ner Ent­zün­dung der Man­deln kann man in je­dem Al­ter er­kran­ken. Kin­der bis zum fünf­ten Le­bens­jahr sind al­ler­dings be­son­ders häu­fig be­trof­fen, da de­ren Im­mun­sys­tem noch nicht so ent­wi­ckelt ist, wie das äl­te­rer Men­schen.

Ei­ne Man­del­ent­zün­dung ist ge­ra­de in den ers­ten Ta­gen der Er­kran­kung hoch an­ste­ckend. Bei ei­ner aku­ten Ent­zün­dung kön­nen die Er­re­ger beim Nie­sen, Hus­ten, Spre­chen oder Küs­sen durch Spei­chel­tröpf­chen über­tra­gen wer­den. Aber auch durch Ober­flä­chen wie Tür­grif­fe und an­de­re von vie­len Men­schen be­rühr­te Ob­jek­te kann die Tröpf­chen-In­fek­ti­on wei­ter­ge­lei­tet wer­den.

Bei ei­ner An­gi­na ton­sil­la­ris, die mit ei­nem An­ti­bio­ti­kum be­han­delt wird (wenn Bak­te­ri­en der Aus­lö­ser sind), sinkt die Ge­fahr ei­ner An­ste­ckung be­reits nach ei­nem Tag der The­ra­pie. Sind Vi­ren der Aus­lö­ser, kann die An­ste­ckungs­ge­fahr so lan­ge an­dau­ern, wie die Sym­pto­me be­ste­hen (rund ein bis zwei Wo­chen).  

Man­del­ent­zün­dung – Sym­pto­me

Ei­ne Man­del­ent­zün­dung ver­ur­sacht ei­ne Ver­en­gung der sog. Ra­chen­en­ge. Das wie­der­um führt zu Schluck­be­schwer­den. Bei ei­ner aku­ten, durch Bak­te­ri­en her­vor­ge­ru­fe­nen, Ton­sil­li­tis sind die Gau­men­man­deln auf bei­den Sei­ten des Zäpf­chens ge­rö­tet und ge­schwol­len. Au­ßer­dem bil­den sich gelb­lich-weiß­li­che Ei­ter­fle­cken (Stipp­chen) auf den Man­deln. Hals­schmer­zen, Mund­ge­ruch und ver­mehr­ter Spei­chel­fluss kom­men hin­zu. Be­trof­fe­ne lei­den häu­fig un­ter Fie­ber, Kopf­schmer­zen und Ap­pe­tit­lo­sig­keit. Die Lymph­kno­ten an Hals und Kie­fer sind ge­schwol­len.

Tritt die Man­del­ent­zün­dung auf­grund ei­ner Schar­lach­er­kran­kung auf, ist die Zun­ge tief­rot ge­färbt (so­ge­nann­te Him­beer­zun­ge) und der für Schar­lach ty­pi­sche Haut­schlag setzt ein.

Nur ei­ne Gau­men­man­del ist bei der sel­te­ner vor­kom­men­den An­gi­na Plaut-Vin­cent be­trof­fen. Dem­ent­spre­chend stel­len sich die Sym­pto­me le­dig­lich ein­sei­tig dar. Die Man­del ist ge­rö­tet und es bil­det sich ein schmie­ri­ger, grau-weiß­li­cher und un­an­ge­nehm rie­chen­der Be­lag.

Lei­den Kin­der an ei­ner Ton­sil­li­tis kön­nen zu­sätz­lich Be­schwer­den wie Bauch­schmer­zen und Er­bre­chen da­zu­kom­men.

Man­del­ent­zün­dung – wann zum Arzt?

Ei­ne aku­te Man­del­ent­zün­dung heilt meist nach ein bis zwei Wo­chen von al­lei­ne. Als Haus­mit­tel ha­ben sich Hals­wi­ckel be­währt und auch an­ti­sep­tische so­wie lo­kal be­täu­ben­de Gur­gel­lö­sun­gen. Ge­gen stär­ke­re Schmer­zen hel­fen in der Re­gel Mit­tel wie Pa­ra­ce­ta­mol und Ibu­pro­fen. Schafft es das kör­per­ei­ge­ne Im­mun­sys­tem je­doch nicht, die Vi­ren und, oder die Bak­te­ri­en zu be­kämp­fen, soll­te ein Arzt auf­ge­sucht wer­den. Um­ge­hend be­han­delt wer­den muss ei­ne Ent­zün­dung der Man­deln, wenn sich ein Ab­szess ge­bil­det hat. Die Ei­ter­an­samm­lung be­fin­det sich zwi­schen Man­del und um­ge­ben­der Kap­sel und führt zu star­ken Schluck­be­schwer­den. Eben­so soll­te bei ho­hem Fie­ber der Arzt kon­su­ltiert wer­den.

Man­del­ent­zün­dung – Dia­gno­se

Im An­schluss an ei­ne gründ­li­che Ana­mne­se (Er­fas­sung der Krank­en­ge­schich­te), wird der Arzt den Pa­tien­ten auch kör­per­lich un­ter­su­chen. Da­bei sieht er sich Mund, Ra­chen, Na­se und Oh­ren ge­nau an und wird die Lymph­kno­ten an Hals und Hin­ter­kopf er­tasten. Der Arzt prüft auch, ob die Man­deln ge­rö­tet und ge­schwol­len sind und ob sich ge­ge­be­nen­falls ein wei­ßer Be­lag dar­auf be­fin­det.

Ein so­ge­nann­tes Sco­ring-Sys­tem (Punk­te-Sys­tem) hilft dem Arzt da­bei ein­zu­schät­zen, ob die Man­del­ent­zün­dung durch Vi­ren oder Bak­te­ri­en ver­ur­sacht wur­de. Kri­te­rien sind un­ter an­de­rem Symp­to­me wie Fie­ber oder ver­grö­ßer­te Hals­lymph­kno­ten. Ver­mu­tet der be­han­deln­de Arzt ei­ne durch A-Strep­to­kok­ken her­vor­ge­ru­fe­ne Man­del­ent­zün­dung, wird er ei­nen Ra­chen­ab­strich vor­neh­men. Vor­han­de­ne Er­re­ger kön­nen häu­fig schon durch ei­nen Strep­to­kok­ken-Schnell­test nach­ge­wie­sen wer­den. Nach nur we­ni­gen Mi­nu­ten liegt das Tes­ter­geb­nis be­reits vor. Al­ler­dings ist ei­ne Un­ter­su­chung im La­bor ge­naue­r, birgt je­doch den Nach­teil, dass man ei­ni­ge Ta­ge auf das Er­geb­nis war­ten muss.

Lei­det je­mand be­reits län­ger an ei­ner Man­del­ent­zün­dung oder im­mer wie­der, liegt der Ver­dacht auf ei­ne chro­ni­sche Ton­sil­li­tis na­he. Bei ei­ner so­ge­nann­ten Spie­gel­un­ter­su­chung stel­len sich die Man­deln dann häu­fig ver­narbt und zer­klüf­tet dar. Beim Druck auf den Gau­men­bo­gen lässt sich meist Ei­ter her­aus­drü­cken. Wich­tig ist nun zu un­ter­su­chen, ob die ent­zün­de­ten Man­deln be­reits als Herd aus­strah­len und Ent­zün­dun­gen in an­de­ren Or­ga­nen her­vor­ge­ru­fen ha­ben. Ne­ben ei­nem Blut­bild und ei­ner Blut­sen­kung ist auch ein spe­zi­el­ler An­ti­kör­per­test (An­ti­strep­to­ly­sin O) sinn­voll, um ei­ne Strep­to­kok­ken-In­fek­ti­on klar zu iden­ti­fi­zie­ren.

Be­steht ein Ver­dacht auf Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber, wird auch ei­ne Blut­ana­ly­se vor­ge­nom­men. Ei­ne Ul­tra­schall­un­ter­su­chung der Ober­bauch­or­ga­ne kann eben­falls sinn­voll sein.

Be­hand­lung ei­ner Man­del­ent­zün­dung

Sind Vi­ren für die Man­del­ent­zün­dung ver­ant­wort­lich, zum Bei­spiel bei ei­ner Er­käl­tung, lässt man die Er­kran­kung in der Re­gel von selbst aus­hei­len. Die Ga­be ei­nes An­ti­bio­ti­kums ist von kei­ner­lei Nut­zen. Die Lin­de­rung von Be­gleit­symp­to­men steht bei vi­ra­len In­fek­tio­nen im Vor­der­grund.

An­ti­bio­ti­ka wer­den dann ver­ord­net, wenn Bak­te­ri­en die Man­del­ent­zün­dung ver­ur­sacht ha­ben. Hat der Be­trof­fe­ne Fie­ber und eit­rig be­leg­te Man­deln, aber kei­ne Er­käl­tung, spricht viel für ei­ne bak­te­ri­el­le Ent­zün­dung. Wird die­se nicht be­han­delt, kann sich even­tu­ell ei­ne Mit­tel­ohr­ent­zün­dung oder auch ein Ab­s­zess ent­wi­ckeln. Wei­te­re Be­gleit­er­kran­kun­gen kön­nen Schä­den an Herz und Nie­ren, Schup­pen­flech­te oder Ge­lenk­ent­zün­dun­gen sein.

Hat sich be­reits ein Ab­s­zess ge­bil­det (ei­ne star­ke ein­sei­ti­ge Schwel­lung im Ra­chen), wird der HNO-Arzt so­fort ei­ne An­ti­bio­ti­ka-The­ra­pie ein­lei­ten. In be­stimm­ten Fäl­len kann auch ei­ne Ope­ra­ti­on nö­tig sein.

Ei­ne chro­ni­sche Ton­sil­li­tis kann un­ter Um­stän­den die Ent­fer­nung der Gau­men­man­deln (Ton­sil­lek­to­mie) er­for­dern.

Die Deut­sche Ge­sell­schaft für Hals-Na­sen-Oh­ren-Heil­kun­de, Kopf- und Hals-Chi­rur­gie hat da­zu um­fas­sen­de In­for­ma­tio­nen in ih­rer „Leit­li­nie Ent­zünd­li­che Er­kran­kun­gen der Gau­men­man­deln/Ton­sil­li­tis“ ver­öf­fent­licht.

Man­del­ope­ra­ti­on:

Ei­ne ope­ra­ti­ve Ent­fer­nung der Ton­sil­len (Gau­men­man­deln) kann in ei­ni­gen Fäl­len an­ge­zeigt sein, vor al­lem wenn ei­ne Man­del­ent­zün­dung re­zi­di­vie­rend auf­tritt. Al­ler­dings schützt die so­ge­nann­te Ton­sil­lek­to­mie nicht im­mer vor wei­te­ren Hals­ent­zün­dun­gen, da sich nach dem Ein­griff das Ab­wehr­ge­we­be im seit­li­chen, hin­te­ren Ra­chen ent­zün­den kann (Sei­ten­strang-An­gi­na).


Auf­grund mög­li­cher Kom­pli­ka­tio­nen und auch Ri­si­ken ei­ner OP soll­te man sich durch ei­nen Fach­arzt für Hals-Na­sen-Oh­ren­heil­kun­de be­ra­ten las­sen. Ei­ne häu­fi­ge Kom­pli­ka­ti­on stel­len un­ter an­de­rem Nach­blu­tun­gen dar.

Aku­punk­tur bei Man­del­ent­zün­dung

Bei der Aku­punk­tur kom­men sehr fei­ne Na­deln zum Ein­satz, die den ge­stör­ten En­er­gie­fluss wie­der aus­glei­chen sol­len. Die Tra­di­tio­nel­le Chi­ne­sische Me­di­zin geht da­von aus, dass bei Er­kran­kun­gen be­stimm­te En­er­gie­flüs­se im Kör­per blo­ckiert sind. Mit­hil­fe von Aku­punk­tur las­sen sich die­se Stau­un­gen lö­sen. Im Fall ei­ner Man­del­ent­zün­dung kann ein er­fah­re­ner Aku­punk­teur da­bei un­ter­stüt­zen, das Im­mun­sys­tem zu stär­ken.

Ho­möo­pa­thie bei Man­del­ent­zün­dung

Ab­hän­gig von der spe­zi­fi­schen Sym­p­to­ma­tik wer­den bei ei­ner aku­ten Man­del­ent­zün­dung un­ter an­de­rem fol­gen­de ho­möo­pa­thi­sche Mit­tel emp­foh­len:

Aco­ni­tum: bei plötz­li­chen Hals­schmer­zen, ge­rö­te­ten Man­deln und Fie­ber.
Apis: bei ste­chen­dem Schmerz, we­nig Durst und wenn das Zäpf­chen stark auf­ge­quol­len ist.
Bel­la­don­na: wenn der ent­zün­de­te Be­reich sehr rot aus­sieht, bei po­chen­dem Schmerz und ho­hem Fie­ber.
He­par sul­fu­ris: bei Be­schwer­den im Rah­men ei­ner eit­ri­gen Na­sen­ra­chen­ent­zün­dung, split­ter­ar­ti­gem Schmerz und ge­schwol­le­nen Hals­lymph­kno­ten.
Phy­to­lac­ca: wenn die Schmer­zen in das Ohr, den Na­cken oder die Schul­ter aus­strah­len und nichts Hei­ßes ge­trun­ken wer­den kann.
Die Be­hand­lung soll­te nach ein­geh­en­der Be­ra­tung durch ei­nen er­fah­re­nen Ho­möo­pa­then er­fol­gen.

Man­del­ent­zün­dung bei Kin­dern

Kin­der er­kran­ken deut­lich öf­ter als Er­wach­se­ne an ei­ner Man­del­ent­zün­dung. Bis zum fünf­ten Le­bens­jahr tritt die Krank­heit am häu­figs­ten auf, denn bis da­hin sind die Ab­wehr­me­cha­nis­men des Kör­pers noch nicht aus­rei­chend auf­ge­baut. 

Am bes­ten hilft es, viel zu trin­ken. Gut ge­eig­net sind Tee oder Was­ser. Bei star­ken Schluck­be­schwer­den kön­nen brei­i­ge Spei­sen, Pud­ding oder Jo­ghurt sinn­voll sein. Ge­ge­be­nen­falls kön­nen dem kran­ken Kind auch schmerz­stil­len­de Lutsch­ta­blet­ten ge­ge­ben wer­den. Bett­ru­he ist wich­tig. Da ei­ne Man­del­ent­zün­dung sehr an­ste­ckend ist, soll­te das Kind bis zum Ab­kling­en der Sym­p­to­me nicht in den Kin­der­gar­ten oder in die Schu­le ge­hen.

Dau­ern die Sym­p­to­me der ent­zünd­li­chen Er­kran­kung län­ger als drei Ta­ge an oder kom­men Fie­ber und stark ver­ei­ter­te Man­deln da­zu, soll­te ein Arzt auf­ge­sucht wer­den. Meist wer­den schmerz- und fie­ber­sen­ken­de Mit­tel ver­schrie­ben. Bei ei­ner Strep­pto­kok­ken-In­fek­ti­on auch An­ti­bio­ti­ka.

Mög­li­che Kom­pli­ka­tio­nen bei ei­ner An­gi­na ton­sil­la­ris des Kin­des sind ei­ne Mit­tel­oh­ren­zün­dung oder ei­ne Na­sen­ne­ben­höh­len­ent­zün­dung. In ei­ni­gen Fäl­len kommt es im Zeit­raum von ein bis vier Wo­chen nach ei­ner durch Strep­pto­kok­ken aus­ge­lös­ten Man­del­ent­zün­dung auch zu Rheu­ma­tischem Fie­ber mit Ge­lenk­ent­zün­dun­gen, Ent­zün­dung der Herz­klap­pen, des Herz­beu­tels oder Herz­mus­kels. Auch ei­ne Nie­ren­ent­zün­dung kann sich durch Strep­pto­kok­ken ent­wi­ckeln.

Man­del­ent­zün­dung - ICD-Code

Je­der Krank­heit ist in der Me­di­zin ein ei­ge­ner ICD-Code zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (eng­lisch) steht da­bei für In­ter­national Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Di­se­a­ses and Re­la­ted Health Prob­lems. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­nische Dia­gno­sen. So wird bei­spiels­wei­se ei­ne chro­nische Ton­sil­li­tis un­ter dem ICD-Code „J35“ er­fasst. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ser Codes auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

Mandelentzündung – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Mandelentzündung gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte. 

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für eine chronische Tonsillitis gibt man hier den ICD-Code: „J35“ ein. Anschließend auf das darunter liegende Feld mit dem Text „X Krankheiten des Atmungssystems“ klicken. Dann noch einmal auf das Feld darunter klicken „J30-J39 Sonstige Krankheiten der oberen Atemwege“ und schließlich auf das Feld „J35 Chronische Krankheiten der Gaumen- und Rachenmandeln“. Dann erscheinen rechts davon die gesuchten Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 findet sich das Kath. Marienkrankenhaus Hamburg, auf Platz 2 das Klinikum Stuttgart und Platz 3 belegt die Charité Berlin, usw.

Man­del­ent­zün­dung - Was über­nimm­t die DFV?

Die am­bu­lan­te Kran­ken­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Am­bu­lant­Schutz er­stat­tet Ih­nen ge­setz­lich vor­ge­se­he­ne Zu­zah­lun­gen für Arz­nei-, Ver­bands-, Heil- und Hilfs­mit­tel und die Fahrt­kos­ten im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Be­hand­lung. Der DFV-Am­bu­lant­Schutz bie­tet Ih­nen zu­dem er­wei­ter­te Vor­sor­ge­leis­tun­gen und steht Ih­nen auch fi­nan­ziell zur Sei­te, wenn ei­ne schwe­re Krank­heit fest­ge­stellt wird.

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

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FAQ – Häufige Fragen zum Thema Mandelentzündung

  • Wer eine Mandelentzündung hat, leidet meist unter starken Halsschmerzen und  Schluckbeschwerden. Außerdem sind die Gaumenmandeln gerötet und geschwollen. Bei einer akuten Mandelentzündung kommen noch Fieber und starke Abgeschlagenheit dazu. Liegt eine bakterielle Infektion vor, bilden sich auf den Mandeln weiß-gelbliche Eiterstippchen. Ein typisches Merkmal der Erkrankung ist auch unangenehmer Mundgeruch.

  • Gegen die Beschwerden einer Mandelentzündung kann man selbst einiges tun. Wichtig ist, dass man sich Ruhe gönnt. Gegen die Schmerzen helfen meist spezielle Lutschpastillen, Lösungen zum Gurgeln oder Sprays aus der Apotheke. Bei vielen Betroffenen lindern warme Halswickel die Beschwerden. Aber auch kalte Halswickel können als angenehm empfunden werden. Viel zu trinken ist ratsam. Zum Beispiel Salbeitee oder Wasser. Auch feuchte Raumluft wird empfohlen. Dazu kann man einfach ein Behältnis mit Wasser auf den Heizkörper stellen.

    Kommt hohes Fieber dazu und gehen die Beschwerden auch nach drei Tagen nicht zurück, sollte ein Arzt die Behandlung fortführen.

  • Nach ein bis zwei Wochen klingt eine akute Tonsillitis in aller Regel ab. Bis zum dritten Tag der Erkrankung bessern sich die Symptome meistens schon. Halten die Beschwerden dennoch an, sollten der Hausarzt oder ein HNO-Arzt konsultiert werden. Bei einem über drei Monate andauernden Krankheitsverlauf spricht man von einer chronischen Mandelentzündung.

  • Wenn man gegen eine bakterielle Mandelentzündung ein Antibiotikum einnimmt, kann die Ansteckungsgefahr schon nach einem Tag gebannt sein. Eine von Viren ausgelöste Tonsillitis ist meist länger ansteckend. Man geht davon aus, dass erst mit dem Abklingen der Krankheitssymptome auch die Gefahr einer Ansteckung endet.

  • Sind die Beschwerden sehr stark, können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen. Bei einer bakteriellen Entzündung werden häufig Antibiotika eingesetzt. Wurde die Tonsillitis durch Viren verursacht, helfen Antibiotika nicht. Hier können Betroffene lediglich die Symptome lindern. Wer nicht zu starken Schmerzmitteln greifen möchte, erhält in der Apotheke auch antiseptische und lokal betäubende Gurgellösungen.

Tipps

Fazit

Eine akute Man­del­ent­zün­dung (Tonsil­litis) betrifft die Gaumen­man­deln, löst heftige Hals­schmer­zen und Schluck­be­schwer­den aus und wird meist durch Viren oder Streptokokken verursacht. Häufig folgt einer viralen Infektion eine bak­terielle Co‑Infektion mit weiß‑gelblichem Beleg auf den Mandeln. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen­in­fek­tion (Husten, Nie­sen, Nähe). Typische Symp­tome sind ge­schwol­lene, gerö­tete oder auch eitrige Mandeln, Fie­ber, Hals­schmer­zen, Schluck­be­schwer­den sowie gene­relles Krank­heits­gefühl. Die Erkrankung dauert bei korrekter The­ra­pie meist ein bis zwei Wochen. Die Be­hand­lung richtet sich nach der Ursache: Bei bak­terieller Infek­tion sind Antibi­otika angezeigt, wäh­rend bei viraler Tonsil­litis vor allem Ruhe, reich­lich Flüs­sig­keit und schmerz­lindern­de Mittel wie Para­ce­ta­mol oder Ibu­pro­fen zur Anwendung kommen. Ergänzend lassen sich antientzündliche Lutschtabletten oder Rachen‑Sprays nutzen.

Bei häufig wiederkehrenden oder lang­an­hal­tenden Entzün­dun­gen kann in Ab­wä­gung einer chronischen Tonsil­litis eine operative Ent­fer­nung der Mandeln (Tonsil­lek­to­mie) sinnvoll sein.

    • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) (2020): Halsschmerzen. DEGAM-Leitlinie Nr. 14 (S3-Leitlinie). (Stand: 06.02.2024).
    • HNO-Ärzte im Netz: Mandelentzündung – Defintion und Häufigkeit, in: HNO-Ärzte im Netz Herausgegeben vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. (Stand: 06.02.2024).
    • Dr. med. Ilgen F., Dr. med. Best, M., Dr. med. Kirchner, K.: Mandelentzündung, in: HNO Biberach. (Stand: 06.02.2024).
    • Dr. med. Bodlaj, R.: Mandelentzündung, in: schlafmedizin-praxis. (Stand: 06.02.2024).
  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Alle Angaben ohne Gewähr.

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