Blähungen© Grustock

Blähungen Ursachen, Symptome, Behandlung

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Das Entweichen von Gasen aus dem Darm ist ein normaler Vorgang. Bei zu viel Luft im Bauch, kann es zu Blähungen kommen. Meist sind die Ursachen harmlos und lassen sich schon durch die Umstellung von Ernährungsgewohnheiten ändern. Es können aber auch Erkrankungen dahinter stecken.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Blä­hun­gen ent­ste­hen durch über­mä­ßi­ge Gas­bil­dung im Darm und äu­ßern sich durch Völ­le­ge­fühl, Bauch­schmer­zen und Ab­ge­hen von Darm­ga­sen.
  • Häu­fi­ge Ur­sachen sind blä­hen­de Le­bens­mit­tel, zu schnel­les Es­sen, Stress, Reiz­darm oder Un­ver­träg­lich­kei­ten wie Lak­to­se­in­to­le­ranz.
  • Be­gleit­symp­tome kön­nen Völ­le­ge­fühl, Auf­sto­ßen, Bauch­krämp­fe oder ein ge­bläh­ter Bauch sein.
  • Selbst­hil­fe: ba­last­stoff­rei­che Er­näh­rung, aus­rei­chend Flüs­sig­keit, re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung und Ver­mei­den blä­hen­der Le­bens­mit­tel.
  • Bei star­ken Be­schwer­den oder Be­gleit­symp­tomen wie Blut im Stuhl soll­te ein Arzt zur Ab­klä­rung mög­li­cher Er­kran­kun­gen auf­ge­sucht wer­den.

SOS Tipps: Das hilft bei Blä­hun­gen

Gegen un­an­ge­neh­me oder auch schmerz­haf­te Luft­an­samm­lun­gen im Darm, die zu Blä­hun­gen füh­ren, bie­ten oft schon ein­fa­che Haus­mit­tel schnel­le Hil­fe: 

  • Eine Wärm­fla­sche auf den Bauch le­gen.
  • Den Bauch im Uhr­zei­ger­sinn mas­sie­ren. Das regt die Darm­tä­tig­keit an.
  • Spa­zie­ren ge­hen oder an­de­re sport­li­che Be­we­gun­gen aus­füh­ren.
  • Tee aus Kümmel-, Anis- und Fenchel­sa­men trin­ken. 
  • Ein bis zwei Trop­fen Kümmel­öl auf Zu­cker zu den Mahl­zei­ten ein­neh­men.
  • Es­sen mit Ing­wer, Kur­ku­ma (Gelb­wurz) oder Ko­rian­der wür­zen.


Ingwer Kurkuma Koriander

  • Ka­mil­le und Pfef­fer­min­ze wir­ken ent­span­nend. Ent­we­der als Öl oder als Tee ein­neh­men.

  KamilleMinztee

Ent­schäu­mer­prä­pa­ra­te aus der Apo­the­ke. Die Mit­tel brin­gen die Gas­bläs­chen im Darm zum Plat­zen, hel­fen al­ler­dings nicht ge­gen die Ur­sa­che der Blä­hun­gen (nur zur kurz­zei­ti­gen Ein­nah­me emp­foh­len).

Illustration eines Stethoskops.

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Was sind Blä­hun­gen?

Zu Blä­hun­gen (Fla­tu­len­zen) kann es kom­men, wenn sich viel Luft im Darm an­samm­elt. Vor al­lem Koh­len­di­oxid, Me­than und Was­ser­stoff zäh­len zu den Ga­sen, die über den Anus ent­wei­chen. Ist der Ge­ruch un­an­ge­nehm, liegt das an den schwe­fel­hal­ti­gen Ga­sen, die die Darm­bak­te­ri­en beim Zer­set­zen der Nah­rungs­res­te bil­den. Be­son­ders stark rie­chen die Darm­win­de, bei ei­ner pro­tein­rei­chen Er­näh­rung.

Ga­se im Darm ent­ste­hen ins­be­son­de­re wäh­rend der Ver­dau­ung bal­last­stoff­rei­cher Le­bens­mit­tel, von viel Koh­len­hy­dra­ten oder Ei­weiß. Die meis­ten Ga­se dif­fun­die­ren in den Blut­kreis­lauf und wer­den über die Lun­ge ab­ge­at­met. Der Rest ent­wei­cht über den Darm. Klei­ne Men­gen an Gas bil­det und schei­det je­der Mensch re­gel­mä­ßig aus. Auch grö­ße­re Men­gen sind hin und wie­der nor­mal und kein Grund zur Be­un­ru­hi­gung. Lei­det je­mand stän­dig und auch sehr stark an Blä­hun­gen, kön­nen Nah­rungs­mit­tel­un­ver­träg­lich­kei­ten, bak­te­ri­el­le Fehl­be­sie­de­lun­gen im Darm oder ei­ne Bauch­spei­chel­drü­sen-Er­kran­kung da­hin­ter ste­cken.

Ur­sach­en für Blä­hun­gen

Zu Blä­hun­gen kommt es meist, wenn sich wäh­rend der Ver­dau­ung zu vie­le Ga­se im Darm bil­den. Wird ihr Ab­fluss ver­hin­dert, kön­nen schon recht klei­ne Gas­men­gen un­an­ge­nehm oder schmerz­haft sein. Ne­ben fal­schen Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten zäh­len zu den mög­li­chen Ur­sach­en auch ei­ne Ver­en­gung im Darm oder ein un­ge­wöhn­lich ge­wun­de­ner und lan­ger Dick­darm.

Das sind die häu­figs­ten Ur­sach­en für Blä­hun­gen:

  • Der Ver­zehr von Hül­sen­früch­ten und Ge­mü­se wie un­ter an­de­rem: wei­ße Boh­nen, Ki­cher­erb­sen, Zwie­beln, Kohl.
  • Der Ver­zehr von Obst wie bei­spiels­wei­se: Pflaum­en, Kir­schen, Äp­fel und Bir­nen. Die Früch­te ent­hal­ten Sor­bit, das blä­hend wirkt. Sor­bit wird auch häu­fig als Zu­cker­aus­tausch­stoff ein­ge­setzt.
  • Auch Ge­trän­ke, die koh­len­säu­re­hal­tig sind, kön­nen Blä­hun­gen ver­ur­sa­chen. Das meis­te Gas wird da­bei je­doch durch Auf­sto­ßen ab­ge­ge­ben. Kaf­fee und Al­ko­hol gel­ten eben­falls als blä­hend.
  • Ei­ne plötz­li­che Um­stel­lung der Er­näh­rung mit ver­mehr­ter Auf­nah­me von Voll­korn­pro­duk­ten. Der Ver­dau­ungs­trakt braucht ei­ne Zeit, um sich dar­auf um­zu­stel­len. Lang­sa­mes und gründ­li­ches Kau­en hel­fen, die Bal­last­stof­fe für den Kör­per ver­träg­li­cher zu ma­chen. Vie­le der un­ver­dau­li­chen Bal­last­stof­fe aus den Voll­korn­pro­duk­ten wer­den von Bak­te­ri­en im Dick­darm zer­setzt. Die da­bei ent­ste­hen­den Ab­fall­pro­duk­te kön­nen ei­nen Bläh­bauch ver­ur­sa­chen.
  • Nahr­ungs­mit­tel­al­ler­gi­en: Es kommt vor, dass be­stimm­te Nahr­ungs­mit­tel wie Nüs­se, Milch oder Obst bei ei­ni­gen Men­schen Al­ler­gi­en aus­lösen. Der Ver­zehr ei­nes al­ler­gie­aus­lö­sen­den Le­bens­mit­tels kann zum Bei­spiel zu Blä­hun­gen, Durch­fall, Juck­reiz, Ek­ze­men oder Schwel­lun­gen im Mund füh­ren.
  • Man­gel an Be­we­gung: Das för­dert Darm­träg­heit und Blä­hun­gen.
  • Ver­schlu­cken von Luft (Ae­ro­pha­gie):  Das pas­siert beim has­ti­gen Es­sen, beim schnel­len
  • Ver­schlin­gen von Nah­rung, aber auch beim Rau­chen. Wer lang­sam isst, schluckt deut­lich we­ni­ger Luft.
  • Schwan­ger­schaft: Wäh­rend der Schwan­ger­schaft wird das Hor­mon Pro­ges­te­ron ver­stärkt pro­du­ziert. Der er­höh­te Pro­ges­te­ron­spie­gel ent­spannt das Mus­kel­ge­we­be der Or­ga­ne und so­mit wird der Darm trä­ger. Die Gas­bil­dung im Darm nimmt zu.
  • Me­di­ka­men­te: Ei­ni­ge Me­di­ka­men­te kön­nen Blä­hun­gen aus­lösen. Das sind un­ter an­de­rem Ab­führ­mit­tel, Schmerz­mit­tel, Dia­be­tes­me­di­ka­men­te so­wie An­ti­bio­ti­ka. Da An­ti­bio­ti­ka die ge­sun­de Darm­flo­ra an­grei­fen, kann es auch zu lang­an­dau­ern­den Blä­hun­gen kom­men.
  • Psych­i­sche Pro­ble­me: See­li­sche Be­las­tun­gen wie Stress oder Angst kön­nen sich auf die Ver­dau­ung aus­wir­ken und Fla­tu­len­zen ver­stär­ken. 

Fol­gen­de Un­ver­träg­lich­kei­ten kön­nen zu Blä­hun­gen füh­ren:

  • Milch­zu­cker­un­ver­träg­lich­keit (Lak­to­se­in­to­le­ranz): Bei Lak­to­se­in­to­le­ranz kann auf­ge­nom­me­ner Milch­zu­cker nicht oder nur un­voll­stän­dig ver­daut wer­den. Grund ist das Feh­len des En­zyms Lac­ta­se oder des­sen zu ge­rin­ge Pro­duk­tion. Der Milch­zu­cker ge­langt un­ver­daut in den Dick­darm und wird dort von Darm­bak­te­ri­en ver­gärt. Dies führt zu Blä­hun­gen.
  • Fruk­to­se­un­ver­träg­lich­keit: Ei­ne grö­ße­re Men­ge Fruk­to­se ge­langt un­ver­daut in den Dick­darm. Die dort le­ben­den Bak­te­ri­en zer­set­zen die Fruk­to­se und die da­bei ent­ste­hen­den Ga­se füh­ren zu Blä­hun­gen.
  • Glu­ten­un­ver­träg­lich­keit (Zö­li­a­kie): Men­schen mit Zö­li­a­kie re­agie­ren über­emp­find­lich auf das Kle­be­rei­weiß Glu­ten. Sie müs­sen Ge­rei­de wie Wei­zen, Rog­gen, Ha­fer und Gers­te strikt mei­den. An­dern­falls kommt es u.a. zu Be­schwer­den wie Blä­hun­gen, Ge­wichts­ver­lust, chro­ni­schem Durch­fall und Übel­keit.

Ei­ni­ge Ma­gen-Darm-Er­kran­kun­gen kön­nen Blä­hun­gen zur Fol­ge ha­ben:

  • Reiz­darm: Durch die ge­stör­te Darm­mo­to­rik kommt es zu ver­stärk­ten Blä­hun­gen. Be­trof­fe­ne lei­den un­ter Durch­fall oder Ver­stop­fung, Schmer­zen, Krämp­fen und Miss­emp­fin­dun­gen. Auch Stress kann das Reiz­darm­syn­drom for­cie­ren.
  • Chro­ni­sche Bauch­spei­chel­drü­sen­ent­zün­dung: Da­bei wer­den zu we­nig Ver­dau­ungs­en­zy­me pro­du­ziert. Im aku­ten Ent­zün­dungs­fall kann ei­ne Darm­läh­mung ein­set­zen. Sym­pto­me wie Übel­keit, Er­bre­chen, star­ke Über­blä­hung des Bau­ches und kal­ter Schweiß kön­nen da­zu­kom­men. Trifft dies ein, soll­te um­ge­hend ein No­tarzt ge­ru­fen wer­den.
  • Mor­bus Crohn: Bei die­ser chro­nisch-ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kung wei­tet sich der Darm oft über be­ste­hen­de Ver­en­gun­gen. Da­bei kön­nen Blä­hun­gen her­vor­ge­ru­fen wer­den. Tritt ei­ne Kom­pli­ka­tion wie bei­spiels­wei­se ein Darm­ver­schluss ein, äu­ßert sich der zu­nächst mit Ver­stop­fung, Bauch­schmer­zen und Blä­hun­gen.
  • Darm­krebs (ko­lo­rek­ta­les  Kar­zi­nom): Chro­ni­sche Blä­hun­gen, un­re­gel­mä­ßi­ge Ver­dau­ung so­wie ver­än­der­ter Stuhl, häu­fig mit Blut, kön­nen ein Hin­weis auf Darm­krebs sein.
  • Le­ber­zir­rho­se: Bei der Er­kran­kung kommt es un­ter an­de­rem zu star­ken Blä­hun­gen.

Blä­hun­gen – Symp­to­me

Blä­hun­gen tre­ten häu­fig als Symp­tom auf bei: Ver­dau­ungs­stö­run­gen, Nah­rungs­mit­tel­al­ler­gi­en oder -un­ver­träg­lich­kei­ten, schwe­ren Er­kran­kun­gen, psych­i­schen Pro­ble­men, aber auch wäh­rend ei­ner Schwan­ger­schaft oder als mög­li­che Ne­ben­wir­kung von Me­di­ka­men­ten. Be­trof­fe­ne ha­ben das Ge­fühl, auf­ge­bläht zu sein, der Darm ru­mort und oft kom­men star­ke Bauch­schmer­zen da­zu. Die er­höh­te Gas­men­ge im Ma­gen-Darm-Trakt führt zum Ab­las­sen der über­schüs­si­gen Luft. Darm­win­de kön­nen un­an­ge­nehm rie­chen, ins­be­son­de­re bei ei­ner sehr pro­tein­rei­chen Er­näh­rung.

Blä­hun­gen – wann zum Arzt?

Blä­hun­gen (Fla­tu­len­zen) ge­hen oft von al­lei­ne wie­der weg. Häu­fig hel­fen be­währ­te Haus­mit­tel oder ei­ne Um­stel­lung der Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten. Den Arzt soll­ten Be­trof­fe­ne dann auf­su­chen, wenn zu den stän­di­gen Blä­hun­gen noch Er­bre­chen, Bauch­schmer­zen und Ver­än­de­run­gen im Stuhl­gang da­zu­kom­men. Ärzt­lich ab­klä­ren soll­te man die Ur­sa­che von Fla­tu­len­zen auch dann, wenn sie nach dem Ver­zehr be­stimm­ter Le­bens­mit­tel auf­tre­ten oder über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum be­ste­hen.

Blä­hun­gen – Diagnose

Im Ge­spräch mit dem Arzt wer­den die ak­tu­el­len Be­schwer­den, aber auch die bis­he­ri­ge Krank­en­ge­schich­te des Pa­ti­en­ten er­ör­tert. Wich­tig sind ge­naue An­ga­ben zu den Blä­hun­gen, da­mit spä­ter die pas­sen­de The­ra­pie ein­ge­lei­tet wer­den kann. Auf die­se Fra­gen soll­te man beim Arzt ant­wor­ten kön­nen:

  • Wie häu­fig kommt es zu Blä­hun­gen? 
  • Wann tritt die Fla­tu­lenz auf? 
  • Wur­de ein Zu­sam­men­hang zwi­schen dem Ver­zehr be­stimm­ter Le­bens­mit­tel und dem Auf­tre­ten der Blä­hun­gen be­o­bach­tet? 
  • Wie se­hen die Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten aus?
  • Kom­men zu­sätz­li­che Be­schwer­den da­zu? Zum Bei­spiel Schmer­zen, Übel­keit, Stuhl­ver­än­de­run­gen?

In der sich an­schlie­ßen­den kör­per­li­chen Un­ter­su­chung wird der be­han­deln­de Arzt nun den Bauch ab­tas­ten und mit ei­nem Stet­ho­skop die Darm­ge­räu­sche ab­hö­ren. Blut­druck und Puls­fre­quenz wer­den ge­mes­sen und der Zu­stand von Haut, Au­gen und Mund­schleim­haut be­ur­teilt. Je nach ver­mu­te­ter Ur­sa­che für die Blä­hun­gen wer­den dann ge­ge­be­nen­falls wei­ter­füh­ren­de Un­ter­su­chun­gen fol­gen. Zum Bei­spiel ei­ne So­no­gra­fie (Ul­tra­schall­un­ter­su­chung), La­bor­un­ter­su­chun­gen des Blu­tes und des Stuhls so­wie auch Tests auf Nah­rungs­mit­tel­un­ver­träg­lich­kei­ten.

Be­hand­lung von Blä­hun­gen

Ent­spre­chend der ge­stell­ten Dia­gno­se wird der Arzt ei­ne ge­eig­ne­te The­ra­pie ver­ord­nen. Steckt ei­ne ernst­haf­te Er­kran­kung hin­ter den Blä­hun­gen, wird die­se ur­säch­lich be­han­delt. Wer­den die Be­schwer­den al­ler­dings durch ei­ne un­ge­sun­de Le­bens­wei­se mit fal­scher Er­näh­rung aus­ge­löst, gibt der Arzt Emp­feh­lun­gen, um Blä­hun­gen künf­tig vor­zu­beu­gen be­zie­hungs­wei­se die­se im Akut­fall selbst zu lin­dern.

Haus­mit­tel, die bei Blä­hun­gen hel­fen

  • Bauch­mas­sa­gen: Kreis­för­mig und mög­lichst im Uhr­zei­ger­sinn vor­ge­hen.
  • Wärm­fla­sche auf den Bauch le­gen: Wär­me wirkt ent­span­nend auf den Darm.
  • War­me Wi­ckel: Feuch­te Wär­me wirkt noch in­ten­si­ver. Ein feuch­tes Tuch zwi­schen Wärm­fla­sche und Bauch plat­zie­ren. Auch Kar­tof­fel­wi­ckel sind mög­lich: Pell­kar­tof­feln ko­chen, zer­stam­fen und auf ein Tuch le­gen. Die war­me Mas­se – nicht zu heiß an­wen­den – auf den Bauch le­gen und mit ei­nem wei­te­ren Tuch fi­xie­ren.
  • Tee aus Anis-, Fen­chel- und Kümmel­sa­men trin­ken: mehr­mals am Tag. Die äthe­ri­schen Öle lö­sen die Ver­kramp­fung des Darms und sor­gen für ein un­auf­fäl­li­ges Ent­wei­chen der Darm­ga­se.
  • Schwer ver­dau­li­ches Es­sen mit Kümmel wür­zen. Auch Ing­wer, Ko­rian­der, Kur­ku­ma (Gelb­wurz), Ka­mil­le und Pfef­fer­minz­öl wir­ken ent­blä­hend und ent­krampf­end.

Me­di­ka­men­te ge­gen Blä­hun­gen

  • Ent­schäu­mungs­prä­pa­ra­te: Die Darm­bläs­chen im Darm wer­den zum Plat­zen ge­bracht. Nur kur­ze Zeit an­wen­den, da die Mit­tel sonst zu er­neu­ten Blä­hun­gen bei­tra­gen kön­nen.
  • Krampf­lö­sen­de Mit­tel: Wirk­stof­fe wie Bu­tyl­scop­o­la­min, Tros­pi­um­chlo­rid und Me­be­ve­rin wir­ken krampf­lö­send. Die Mit­tel ent­span­nen die Mus­ku­la­tur des Darms und fin­den vor al­lem bei Blä­hun­gen mit ko­lik­ar­ti­gen Bauch­schmer­zen An­wen­dung.
  • Ver­dau­ungs­en­zy­me: Kön­nen Ver­dau­ungs­en­zy­me nicht in aus­rei­chen­der Men­ge ge­bil­det wer­den, hat das Blä­hun­gen zur Fol­ge. Be­trof­fen sind Men­schen, die fett-, ei­weiß- oder koh­len­hy­drat­hal­ti­ge Nah­rung nicht rich­tig ver­dau­en kön­nen. Dann sind Me­di­ka­men­te hilf­reich, die die ent­spre­chen­den En­zy­me ent­hal­ten. Am bes­ten di­rekt zu den Mahl­zei­ten ein­neh­men.

So beugt man Blä­hun­gen vor

In den meis­ten Fäl­len las­sen sich Blä­hun­gen schon durch ei­ni­ge Än­de­run­gen in der Le­bens­wei­se ver­mei­den. Da­zu ei­ni­ge Tipps:

  • Auf den Ver­zehr von Nah­rungs­mit­teln ver­zich­ten, die Blä­hun­gen för­dern
  • Bei be­kann­ten Nah­rungs­mit­tel­un­ver­träg­lich­kei­ten: ge­zielt auf die ent­spre­chen­den Le­bens­mit­tel ver­zich­ten. 
  • Re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung in den All­tag in­te­grie­ren: Das regt die Darm­tä­tig­keit an.
  • Kei­nes­falls den Stuhl­gang zu­rück­hal­ten: mög­lichst bei Stuhl­drang dem Be­dürf­nis nach­ge­ben und die näch­ste Toi­let­te auf­su­chen.

Aku­punk­tur bei Blä­hun­gen

In der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Me­di­zin geht man da­von aus, dass bei Er­kran­kun­gen be­stimm­te En­er­gie­flüs­se im Kör­per blo­ckiert sind. Durch Aku­punk­tur las­sen sich die­se Stau­un­gen lö­sen. Bei Blä­hun­gen wird mit­hil­fe der fei­nen Na­deln so der Stoff­wech­sel im Ver­dau­ungs­sys­tem an­ge­regt, um den En­er­gie­fluss zu sti­mu­lie­ren. Der The­ra­peut ar­bei­tet da­bei ge­zielt mit den Aku­punk­tur­punk­ten, die mit den En­er­gie­bah­nen der be­ein­träch­ti­gen Or­ga­ne ver­bun­den sind. Bauch­ver­span­nun­gen, her­vor­ge­ru­fen durch Stress, wer­den re­du­ziert und ei­ne even­tu­ell schwa­che Kon­sti­tu­tion soll ge­stärkt wer­den.

Ho­möo­pa­thie bei Blä­hun­gen

In der ho­möo­pa­thi­schen Arz­nei­the­ra­pie wählt man Heil­mit­tel nach dem Ähn­lich­keits­ge­setz „Ähn­li­ches wird mit Ähn­li­chem ge­heilt“. Je nach in­di­vi­du­el­ler Symp­to­ma­tik der Ma­gen-Darm-Pro­ble­me wer­den un­ter an­de­rem fol­gen­de Mit­tel bei Blä­hun­gen ein­ge­setzt: 

  • Alli­um ur­si­num (Bär­lauch): Wenn die Symp­to­me bei Stress auf­tre­ten. Darm­win­de sind teil­wei­se fest­sit­zend, ge­hen dann schnell ab. 
  • Ar­gen­tum ni­tri­cum: Bei stark auf­ge­bläh­tem Bauch und Völ­le­ge­fühl. Auf­sto­ßen bringt Er­leich­te­rung.
  • Car­bo ve­ge­ta­bi­lis: Wenn der Bauch sehr stark ge­bläht und äu­ßerst druck­emp­find­lich ist. Star­ke, übel rie­chen­de Blä­hun­gen. Aus­ge­präg­tes Schwä­che­ge­fühl.
  • Nux vo­mi­ca: Wenn Blä­hun­gen nach schwe­ren Mahl­zei­ten und Al­ko­hol­ge­nuss auf­tre­ten. Bei Symp­to­men wie Völ­le­ge­fühl, Übel­keit und Bauch­schmer­zen.
  • Ly­co­po­di­um: Bei auf­ge­bläh­tem Bauch, Völ­le­ge­fühl und Sodbrennen. Vor al­lem nach dem Ver­zehr von Süß- und Mehl­spei­sen, Knob­lauch und Zwie­beln. Be­schwer­den ver­schlim­mern sich nach­mit­tags bzw. abends.

Die Be­hand­lung soll­te nach ein­geh­en­der Be­ra­tung durch ei­nen er­fah­re­nen Ho­möo­pa­then er­fol­gen.

Blä­hun­gen bei Säug­lin­gen 

Wäh­rend der ers­ten drei Le­bens­mo­na­te lei­den Ba­bys be­son­ders häu­fig un­ter Blä­hun­gen. Beim Trin­ken schluck­en sie Luft, die in den Ver­dau­ungs­trakt ge­langt. Der Bauch des Säug­lings wird dann oft schmerz­haft auf­ge­bläht. Beim an­schlie­ßen­den Bäu­er­chen kann die Luft wie­der ent­wei­chen.

Auch die so­ge­nann­ten Drei­mo­nats­ko­li­ken ma­chen vie­len Ba­bys zu schaf­fen. Das häu­fi­ge Schrei­en führt da­zu, dass die Klei­nen viel Luft schluck­en, die – ein­mal im Bauch an­ge­langt – Bauch­schmer­zen und Blä­hun­gen ver­ur­sa­chen. Das über­mä­ßi­ge Schrei­en wird da­rauf zu­rück­ge­führt, dass die Säug­lin­ge noch Pro­ble­me da­mit ha­ben, sich selbst zu be­ru­hi­gen. Da­her wer­den die Drei­mo­nats­ko­li­ken auch als Re­gu­la­tions­stö­rung be­zeich­net.

Blähungen (Flatulenz): ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise „Flatulenz und verwandte Zustände“ unter dem ICD-Code „R14“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Blä­hun­gen – Wie fin­de ich das rich­ti­ge Kran­ken­haus?

Auf der Su­che nach ei­nem pas­sen­den Kran­ken­haus, das sich mit der Be­hand­lung von Blä­hun­gen gut aus­kennt, er­hält man über die Web­sei­te www.aerzteblatt.de ei­ni­ge hilf­rei­che Ver­lin­kun­gen. Un­ter an­de­rem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Ei­ne be­son­ders um­fas­sen­de Über­sicht bie­tet die Sei­te www.kliniken.de. Hier sind ak­tu­ell 3.846 Kran­ken­häu­ser aus Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz ge­lis­tet. Zu­sätz­lich gibt es de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu Fach­ab­tei­lun­gen der Kli­ni­ken so­wie Qua­li­täts­be­rich­te. 

Auf die Start­sei­te von www.kliniken.de ge­hen: Un­ter dem Me­nü­punkt „Top-10“ kann man spe­zi­ell nach Krank­hei­ten und Dia­gno­sen su­chen. Für Krank­hei­ten des Ver­dau­ungs­sys­tems hier den ICD-Code: „K93“ ein­ge­ben. An­schlie­ßend auf das da­run­ter lie­gen­de Feld mit dem Text „XI Krank­hei­ten des Ver­dau­ungs­sys­tems“ kli­cken. Dann noch ein­mal auf das Feld da­run­ter kli­cken „K90-K93 Son­sti­ge Krank­hei­ten des Ver­dau­ungs­sys­tems“. Dann er­schei­nen rechts da­von die ge­such­ten Kran­ken­häu­ser, sor­tiert nach dem Ran­king ih­rer Fall­zah­len.

Blä­hun­gen - Was über­nimmt die DFV?

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

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FAQ – Häufige Fragen zu Blähungen

  • Wenn keine ernsteren Ursachen hinter den Blähungen stecken und auch keine Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Nahrungsmittelallergien bekannt sind, sollte man einige Empfehlungen beherzigen. Die besten Tipps:

    • Darauf achten, welche Lebensmittel Blähungen auslösen und diese gegebenenfalls meiden oder deren Verzehr reduzieren. 
    • Beim Essen langsam kauen. Eine gesunde Verdauung beginnt nämlich bereits mit der Nahrungsaufnahme. Gründliches Kauen macht unter anderem Ballaststoffe für den Körper verträglicher.
    • Beim Kochen möglichst oft verdauungsfördernde Gewürze wie Kümmel, Anis, Koriander und Kurkuma verwenden.
    • Regelmäßig bewegen. Das regt auch die Bewegung des Darms an, so dass der Speisebrei rascher durch den unteren Bereich des Verdauungstrakts gelangt.
    • Keine kohlensäurehaltigen Getränke trinken.
    • Stress reduzieren. Psychische Faktoren können sich auf die Verdauung auswirken und Flakulenz auslösen.
  • Da hilft es, beim Stillen bzw. Füttern eine gezielte Technik anzuwenden, bei der die Babys nicht so viel Luft schlucken. Am besten gibt man dem Säugling bevor der Hunger groß wird, schon eine kleine Portion Milch. Ziel ist es, dass das Baby dann nicht so stark an der Brust saugt und sich nicht verschluckt. Man kann auch vorab eine feucht-warme Kompresse auf die Brust legen und etwas Milch herausstreichen. Ein weiterer Tipp bezieht sich auf die Fütterung mit der Flasche: Gut darauf achten, dass das Saugloch die passende Größe hat. Beim Umdrehen der Flasche darf die Flüssigkeit nur heraustropfen. Der Sauger sollte möglichst ganz mit Milch gefüllt sein,damit das Baby nicht auch Luft mitaufnimmt. Am besten verzichtet man darauf, das Fläschchen zu schütteln, um keine Luftblasen zu bilden.

    • eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf den Bauch legen
    • warme Wickel, zum Beispiel aus Pellkartoffeln (Kartoffeln kochen, zerquetschen und den Brei in ein Tuch wickeln, noch warm auf den Bauch auflegen)
    • Bauchmassage: im Uhrzeigersinn den Bauch kreisend massieren
    • Tee aus Kümmel, Anis und Fenchel trinken
    • Zu den Mahlzeiten ein Stück Zucker, beträufelt mit ein bis zwei Tropfen Kümmelöl, essen
    • Medikamente aus der Apotheke: Entschäumungspräparate (Kautabletten) oder krampflösende Mittel einnehmen
  • Gegen starke Blähungen gibt es unterschiedliche Arzneien: 

    Entschäumende Mittel (Detergenzien): Zum Beispiel Simeticon oder Polydimethylsiloxan (PDMS). Die Arzneimittel senken die Oberflächenspannung der Gasbläschen im Speisebrei. Die Gase können so besser entweichen – entweder werden sie vom Darm resorbiert oder ausgeschieden. 

    Krampflösende Mittel: Sie wirken gegen Blähungen mit kolikartigen Bauchschmerzen. Wirkstoffe sind unter anderem Mebeverin, Butylscopolamin oder Trospiumchlorid.

    Verdauungsenzyme: Wer fett-, eiweiß- oder kohlenhydrathaltige Nahrung nicht gut verdauen kann, weil der Körper die entsprechenden Verdauungsenzyme nicht in ausreichender Menge bildet, dem helfen Medikamente, die die fehlenden Enzyme enthalten.

Tipps

Fazit

Blä­hun­gen sind meist harm­lo­se Be­schwer­den, die durch Gas­bil­dung im Darm ent­ste­hen und sich mit Symp­tomen wie Völ­le­ge­fühl, Bauch­schmer­zen oder ein ge­bläh­ter Bauch äu­ßern kön­nen. Häu­fi­ge Ur­sachen sind blä­hen­de Le­bens­mit­tel, eine un­aus­ge­wo­ge Er­näh­rung, zu schnel­les Es­sen oder Un­ver­träg­lich­kei­ten wie Lak­to­se­in­to­le­ranz. In den meis­ten Fäl­len hel­fen ein ge­sun­der Le­bens­stil mit aus­rei­chend Be­we­gung, viel Flüs­sig­keit und ei­ner ba­last­stoff­rei­chen Er­näh­rung, um die Be­schwer­den zu lin­dern. Hal­ten die Symp­tome je­doch län­ger an, ver­schlim­mern sich oder tre­ten Be­gleit­erschei­nun­gen wie Blut im Stuhl auf, soll­te un­be­dingt ärzt­li­cher Rat ein­ge­holt wer­den.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Alle Angaben ohne Gewähr.

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