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Tinnitus Ursachen, Symptome & Behandlung

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Die Ohren zählen zu den empfindlichsten Organen unseres Körpers. Da sie mit zahlreichen Nervenenden durchzogen sind, können selbst leichte Reize oder Störungen bereits unangenehme Beschwerden verursachen. Besonders häufig liegen Entzündungen oder Infektionen den Schmerzen zugrunde – sie können das äußere, mittlere oder innere Ohr betreffen. Vor allem Kinder sind anfällig für Ohrenerkrankungen und leiden oftmals unter wiederkehrenden Beschwerden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Tin­ni­tus ist ein wahr­ge­nom­me­nes Ohr­ge­rät­sch, wie Pfei­fen, Summen oder Brum­men, ohne äußere Schall­quel­le.
  • Häufige Ur­sa­chen sind Lärm­schä­den, Innen­ohr­entzün­dun­gen, Hörsturz, Durch­blutungsstö­run­gen oder Stress.
  • Diagnose durch umfassende Anamnese, Hör­tests, ggf. bild­ge­bende Verfahren zur Abklärung von puls­sy­nchro­nen Tinnitus.
  • Die Akutphase wird häufig mit entzün­dungs­hemmenden Infusionen oder Medikamenten behandelt.
  • Chronischer Tinnitus ist nicht heilbar, aber behandelbar: Methoden wie Entspannungs­techniken und Tinnitus-Retraining können helfen.

SOS Tipps: Mit Tin­ni­tus um­ge­hen ler­nen

Ab­hän­gig vom Schwe­re­grad des Tin­ni­tus ist der in­di­vi­du­el­le Lei­dens­druck un­ter­schied­lich stark aus­ge­prägt. Um die quä­len­den Ohr­ge­räu­sche bes­ser zu er­tra­gen, kann man selbst ei­ni­ges tun:

Stil­le mei­den: Je ru­hi­ger die Um­ge­bung ist, des­to stär­ker fal­len die in­ne­ren Ohr­ge­räu­sche ins Ge­wicht. 

Mu­sik oder an­de­re po­si­tiv be­setz­te Ton­ereig­nis­se an­hö­ren: lei­se In­stru­men­tal­stü­cke, Mee­res­rau­schen, Vo­gel­zwit­scher­n oder Hör­spie­le 

Star­ke Lärm­quel­len mei­den

Ge­las­sen­heit üben: Ent­span­nung hilft da­bei, den Stress­pe­gel, der bei Tin­ni­tus ent­ste­hen kann, zu sen­ken.

Illustration eines Stethoskops.

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Was ist Tin­ni­tus?

An Tin­ni­tus Er­krank­te neh­men Ge­räu­sche wahr, ohne dass da­für eine äu­ße­re Schall­quel­le exis­tiert. Nur in sel­te­nen Fäl­len, beim so­ge­nann­ten ob­jek­ti­ven Tin­ni­tus, ent­steht das Oh­ren­sau­sen auf­grund einer vor­han­de­nen Ge­räusch­quel­le, die meist im In­nen­ohr liegt. Die Sym­ptom­be­zeich­nung Tin­ni­tus au­ri­um (Tin­ni­tus) setzt sich zu­sam­men aus dem la­tei­ni­schen „tin­nie­re“: klin­geln und dem Wort „au­ris“: Ohr. Tin­ni­tus wird häu­fig auch als Phan­tom­ge­räusch be­zeich­net. Das Ge­räusch kann an­dau­ernd oder auch nur zeit­wei­se da sein. Bei ei­ni­gen Be­trof­fe­nen ist es auf bei­den Ohren wahr­nehm­bar, bei an­de­ren nur auf einem Ohr. 

Ur­sa­chen für Tin­ni­tus

Die Ent­ste­hung von Tin­ni­tus kann vie­le Ur­sa­chen ha­ben. Häu­fig tritt das Symp­tom als Be­gleit­er­schei­nung an­de­rer Er­kran­kun­gen des Ohres oder der Hör­bahn auf. Man un­ter­schei­det „sub­jek­ti­ven Tin­ni­tus“ von „ob­jek­ti­vem Tin­ni­tus“. 

Sub­jek­ti­ver Tin­ni­tus: Ge­räu­sche sind nur von der be­trof­fe­nen Per­son selbst wahr­nehm­bar. Äu­ße­re Schall­wel­len, die für die spe­zi­fi­schen Ohr­ge­räu­sche ver­ant­wort­lich sein könn­ten, gibt es nicht. Grund für den sub­jek­ti­ven Tin­ni­tus ist eine fehl­ge­lei­te­te Ner­ven­ak­ti­vi­tät in Tei­len des Ge­hirns. Es kommt also zu feh­ler­haf­ter In­for­ma­tions­bil­dung bzw. ‑ver­ar­bei­tung im Hör­sys­tem. Ver­ur­sacht wer­den kann dies unter an­de­rem durch:

  1. Oh­ren­schmalz oder Fremd­kör­per im Ohr: Ist der Ge­hör­gang der­art ver­schlos­sen, kön­nen Ohr­ge­räu­sche ent­ste­hen.
  2. Schwer­hö­rig­keit: Die durch die Hör­stö­rung feh­len­den Si­gna­le ver­sucht das Ge­hirn zu kom­pen­sie­ren. In den ent­spre­chen­den Be­rei­chen wird so die Ak­ti­vi­tät nach oben re­gu­liert und Tin­ni­tus ent­steht.
  3. Hör­sturz: Der so­ge­nann­te Hör­in­farkt tritt meist plötz­lich auf und führt zu ein­sei­ti­gen Hör­pro­ble­men. Als Ur­sa­che für einen Hör­sturz wer­den Durch­blu­tungs­stö­run­gen der kleins­ten Ge­fä­ße im In­nen­ohr ver­mu­tet. Rund 70 Pro­zent der Be­trof­fe­nen lei­det da­nach an Tin­ni­tus.
  4. Lärm­trau­ma und Knall­trau­ma: Da­bei baut sich der Druck im Ohr in­ner­halb kur­zer Zeit so stark auf, so­dass die Sin­nes­zel­len ge­schä­digt wer­den. Im schlimms­ten Fall kann bei einem Knall­trau­ma das Trom­mel­fell plat­zen. Aus­ge­löst wird das Trau­ma bei­spiels­wei­se durch einen Schuss oder einen Böll­er. Aber auch nach dem Be­such eines sehr lau­ten Kon­zer­tes, kann es vor­kom­men, dass das Ge­hör nicht mehr rich­tig funk­tio­niert. Dann kommt es oft zu einem kurz­zei­ti­gen, sub­jek­ti­ven Tin­ni­tus. Lau­te Mu­sik über Kopf­hö­rer kann eben­falls zu einem Lärm­trau­ma füh­ren.
  5. In­nen­ohr­ent­zün­dung und Mit­tel­ohr­ent­zün­dung: Die Ent­zün­dun­gen des In­nen- oder Mit­tel­oh­res kön­nen einen vor­ü­ber­ge­hen­den Tin­ni­tus ver­ur­sa­chen.
  6. Trom­mel­fell­per­fo­ra­ti­on: Bei Ver­let­zun­gen des Trom­mel­fells wird das Hör­ver­mö­gen be­ein­träch­tigt und Ohr­ge­räu­sche kön­nen die Fol­ge sein. Trom­mel­fell­ver­let­zun­gen kön­nen durch eine Mit­tel­ohr­ent­zün­dung ent­ste­hen, aber auch durch Schall­wel­len oder ge­ziel­te Schlä­ge auf das Ohr. Es ist auch mög­lich, sich das Trom­mel­fell bei der Ohr­rei­ni­gung selbst zu ver­let­zen.
  7. Tu­ben­funk­ti­ons­stö­rung: Die Be­lüf­tungs­stö­rung der Ohr­trom­pe­te ver­ur­sacht ein un­an­ge­neh­mes Druck­ge­fühl im Ohr. Die Eus­ta­chi­sche Röh­re ist da­bei teil­wei­se oder kom­plett blo­ckiert. Beim Schluck­en kann es dann zu Ohr­ge­räu­schen, wie einem Knacken, kom­men.
  8. Mor­bus Me­nié­re: Ty­pisch für die­se In­nen­ohr-Er­kran­kung sind An­fäl­le von Dreh­schwin­del. Häu­fig kom­men noch Übel­keit und Er­bre­chen hin­zu. Be­trof­fe­ne lei­den wäh­rend der An­fäl­le oft an Schwer­hö­rig­keit so­wie tief­to­ni­gen Ohr­ge­räu­schen.
  9. Ver­än­de­rung der Druck­ver­hält­nis­se im Ohr: Beim Tau­chen und auch bei Flug­rei­sen ist man star­ken Druck­än­de­run­gen aus­ge­setzt. Da­bei kann Oh­ren­sau­sen ent­ste­hen.
  10. Herz-Kreis­lauf-Er­kran­kun­gen: Herz­rhyth­mus­stö­rung­en, Blut­hoch­druck oder nied­ri­ger Blut­druck kön­nen Tin­ni­tus ver­ur­sa­chen.
  11. Ar­te­ri­en­ver­kal­kung (Ar­te­ri­o­skle­ro­se): Ab­la­ge­run­gen (Pla­ques) in den Blut­ge­fä­ßen von Kopf und Wir­bel­säu­le kön­nen die Durch­blu­tung des In­nen­oh­res be­ein­flus­sen und da­mit stö­ren. In­fol­ge des­sen kann Tin­ni­tus ent­ste­hen.
  12. Stö­rung­en im Hor­mon­haus­halt: Ver­än­de­rung­en im Hor­mon­haus­halt, zum Bei­spiel durch die Wech­sel­jah­re, kön­nen für Ohr­ge­räu­sche ver­ant­wort­lich sein.
  13. Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen: Dia­be­tes, Nie­ren­funk­tions­stö­rung­en und an­de­re Er­kran­kun­gen des Stoff­wech­sels gel­ten als mög­li­che Tin­ni­tus­aus­lö­ser.
  14. Er­kran­kung des Zen­tra­len Ner­ven­sys­tems: Ver­ur­sa­cher von Tin­ni­tus kön­nen unter an­de­rem Krank­hei­ten wie Hirn­haut­ent­zün­dung (Me­nin­gi­tis), Mul­ti­ple Skle­ro­se oder Hirn­tu­mo­re sein.
  15. A­kus­ti­kus­neu­ri­nom (AKN): Die­ser gut­ar­ti­ge Tu­mor des Hör- und Gleich­ge­wichts­nervs wird häu­fig von Ohr­ge­räu­schen, Schwin­del und Hör­pro­ble­men be­glei­tet.
  16. Oto­skle­ro­se: Die­se Ver­knö­che­rung am Über­gang zwi­schen dem so­ge­nann­ten Steig­bü­gel (drit­tes Hör­knö­chel­chen) und dem In­nen­ohr kann Ohr­ge­räu­sche ver­ur­sa­chen.
  17. Funk­tions­stö­rung­en der Hals­wir­bel­säu­le: Wir­bel­blo­ka­den und an­de­re Pro­ble­me mit der Hals­wir­bel­säu­le ste­hen im Ver­dacht, Tin­ni­tus aus­zu­lö­sen. Ei­ni­ge Ex­per­ten wi­der­spre­chen der The­se al­ler­dings.
  18. Zahn- und Kie­fer­pro­ble­me: Sel­ten sind Zahn­fül­lun­gen, Zäh­ne­knir­schen, Fehl­stel­lun­gen des Kie­fers oder Ver­kramp­fun­gen der Kau­mus­ku­la­tur (Cra­nio­man­di­bu­lä­re Dys­funk­ti­on) Grün­de für Tin­ni­tus.
  19. Me­di­ka­men­te: Wird das Hör­sys­tem durch Me­di­ka­men­te be­ein­flusst, kann Tin­ni­tus pro­vo­ziert wer­den. Eine sol­che Wir­kung ha­ben be­stimm­te An­ti­bio­ti­ka wie zum Bei­spiel Gen­ta­my­cin, Di­u­re­ti­ka (harn­trei­ben­de Mit­tel), Che­mo­the­ra­peu­ti­ka (Wirk­stof­fe ge­gen Krebs), Ma­la­ria­me­di­ka­men­te, hohe Do­sie­rung­en von Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (ASS) so­wie ei­ni­ge Psy­cho­phar­ma­ka.
  20. Al­ko­hol­miss­brauch: Ein zu ho­her Al­ko­hol­ge­nuss kann Tin­ni­tus aus­lö­sen.
  21. Star­ker Stress: Fast die Hälf­te der Tin­ni­tus-Be­trof­fe­nen lei­det unter Stress. Stän­di­ge Über­for­de­rung in Kom­bi­na­tion mit zu we­nig Ent­span­nung löst bei ei­ni­gen die Ohr­ge­räu­sche aus. Eben­so kön­nen psy­chi­sche Er­kran­kun­gen die Ent­ste­hung des Symp­toms be­güns­ti­gen.

Ob­jek­ti­ver Tin­ni­tus: Bei die­ser sel­te­nen Tin­ni­tus-Form exis­tiert eine vor­han­de­ne Schall­quel­le, meist im In­nen­ohr. Die akus­tischen Aus­sen­dun­gen sind hier­bei in­ner­halb des Ge­hör­gangs mess­bar. Ur­sa­chen für die­se Tin­ni­tus­form sind zum Bei­spiel:

  1. Eine of­fe­ne eus­ta­chi­sche Röh­re (auch Tu­ba au­di­ti­va oder Ohr­trom­pe­te). Der tu­ben­ar­tige Ver­bin­dungs­gang zwi­schen Mit­tel­ohr und Na­sen-Ra­chen-Raum ist wich­tig für den Druck­aus­gleich im Mit­tel­ohr. Wenn man spricht oder schluckt, öff­net sich die Ver­bin­dung kurz und schließt sich an­schlie­ßend schnell wie­der. Wenn die eus­ta­chi­sche Röh­re über län­ge­re Zeit ge­öff­net ist, kann das Ohr­ge­räu­sche aus­lö­sen.
  2. Herz­klap­pen­er­kran­kung
  3. Anä­mie (Blut­ar­mut)
  4. Ein Glo­mus­tu­mor (gut­ar­ti­ger Tu­mor)

Tin­ni­tus – Ar­ten

Aku­ter Tin­ni­tus

Wenn das Ohr­ge­räusch seit we­ni­ger als drei Mo­na­ten da ist. Meist geht das Symp­tom mit einer Er­kran­kung des Oh­res ein­her. Aku­ter Tin­ni­tus kann in eine län­ge­re Ver­laufs­form über­ge­hen und chro­nisch wer­den.

Chro­ni­scher Tin­ni­tus

Wenn die Ohr­ge­räu­sche be­reits län­ger als drei Mo­na­te be­ste­hen. Trotz Be­hand­lung kön­nen die quä­len­den Tö­ne über meh­re­re Jah­re exis­tie­ren. Ab­hän­gig von der Aus­prä­gung der Ohr­ge­räu­sche, kom­men Be­trof­fe­ne gut oder schwe­rer da­mit zu­recht.

Tin­ni­tus-Symp­to­me

Je­der Be­trof­fe­ne nimmt die Ge­räu­sche im Ohr an­ders wahr. Häu­fig wer­den sie be­schrie­ben als: Pie­pen, Sum­men, Krei­schen, Brum­men oder Rau­schen. Die Tö­ne kön­nen ent­we­der im­mer gleich in­ten­siv sein oder rhyth­misch an- und ab­schwel­len.

Man un­ter­schei­det vier Schwe­re­gra­de:

Grad I: Die Ohr­ge­räu­sche kön­nen gut kom­pen­siert wer­den und stö­ren nicht.

Grad II: Der Tin­ni­tus ist we­ni­ger gut aus­zu­hal­ten als bei Grad I. Be­son­ders bei Stil­le oder Stress macht er sich un­an­ge­nehm be­merk­bar.

Grad III: Die Ohr­ge­räu­sche wer­den als er­heb­li­che Be­las­tung emp­fun­den. Be­trof­fe­ne lei­den unter Pro­ble­men auf kog­ni­tiver, emo­tio­na­ler und kör­per­li­cher Ebe­ne. Schlaf- und Kon­zen­tra­tions­stö­rung­en sind eben­so die Fol­ge wie Kopf­schmer­zen und Mus­kel­ver­span­nun­gen. Die Pa­tien­ten füh­len sich der Si­tua­ti­on hilf­los aus­ge­lie­fert.

Grad IV: Die Tin­ni­tus-Symp­to­me be­ein­träch­ti­gen das Da­sein der Be­trof­fe­nen sehr stark. Sie kön­nen nicht mehr am Be­rufs­le­ben teil­neh­men und zie­hen sich aus so­zia­len Be­zie­hun­gen zu­rück. Oft prä­gen sich psy­chi­sche Stö­rung­en wie De­pres­sio­nen oder Ängs­te aus.

Tin­ni­tus – Wann zum Arzt?

Das Auf­tre­ten von Ohr­ge­räu­schen muss nicht gleich be­sorg­nis­er­re­gend sein. Häu­fig hel­fen schon Ent­span­nungs­tech­ni­ken und die lei­di­gen Pfeif- oder Zisch­tö­ne, das Rau­schen oder Klop­fen, ver­schwin­den wie­der. – Blei­ben die Ge­räu­sche je­doch be­ste­hen, soll­ten Be­trof­fe­ne nach spä­tes­tens zwei Ta­gen den Hals-Na­sen-Oh­ren-Arzt (HNO-Arzt) auf­su­chen.

Tin­ni­tus – Dia­gno­se

Ist ein erst­mals auf­tre­ten­der Tin­ni­tus auch nach zwei Ta­gen nicht ver­schwun­den, soll­te ein Hals-Na­sen-Oh­ren­arzt kon­sul­tiert wer­den. Vor der kör­per­li­chen Un­ter­su­chung wird der Arzt ei­ni­ge Fra­gen zu den Be­schwer­den stel­len. Zum Bei­spiel, seit wann der Tin­ni­tus be­steht oder ob es Aus­lö­ser wie Stress, Lärm oder ei­nen Un­fall gab. Der HNO-Arzt wird sich auch die Art der Oh­ren­ge­räu­sche nä­her be­schrei­ben las­sen. Und na­tür­lich wird er sich nach Vor­er­kran­kun­gen wie Dia­be­tes, Herz­krank­hei­ten, Blut­hoch­druck oder ei­nem ak­tu­el­len In­fekt er­kun­di­gen.

Un­ter­su­chung bei Tin­ni­tus

Um eine ge­naue Dia­gno­se stel­len zu kön­nen, sind in der Re­gel fol­gen­de Un­ter­su­chun­gen an­ge­zeigt:

Hör­test: Da­bei wird die Hör­leis­tung des In­nen­ohrs ge­tes­tet. Bei Schwer­hö­rig­keit ver­sucht der Kör­per dies aus­zu­glei­chen. Das kann dann Ohr­ge­räu­sche her­vor­ru­fen.

Ohr­mi­kro­sko­pie: Mit ei­nem Ohr­mi­kro­skop un­ter­sucht der HNO-Arzt Au­ßen­ohr und Trom­mel­fell. So kann er se­hen, ob das Trom­mel­fell ver­letzt ist oder nur ein Schmalz­propf stört.

Gleich­ge­wichts­prü­fung (Ves­ti­bu­la­res Dia­gnos­tik): Ist der Gleich­ge­wichts­sinn ge­stört, kann die Ur­sa­che des Tin­ni­tus im In­nen­ohr lie­gen. Bei ei­nem sol­chen Test, wird der Pa­tient zum Bei­spiel ge­be­ten, mit ge­schlos­se­nen Au­gen mög­lichst lan­ge auf ei­nem Bein zu ste­hen.

Spie­ge­lung des Na­sen-Ra­chen-Raums (Na­so­phar­yn­go­sko­pie): Bei die­ser Un­ter­su­chung lässt sich fest­stel­len, ob sich die Um­ge­bung des Ohrs krank­haft ver­än­dert hat.

Hirn­stam­ma­u­di­o­me­trie (BERA): Bei die­sem spe­zi­el­len Hör­test wird der Hör­nerv über­prüft.

Tym­pa­no­gramm: Da­mit wird die Trom­mel­fell­be­we­g­lich­keit gra­fisch dar­ge­stellt. Der Arzt er­hält so In­for­ma­tio­nen über die Druck- und Schwin­gungs­ver­hält­nis­se im Mit­te­lohr.

Tin­ni­tus-Mas­king: Mit­hil­fe die­ser Un­ter­su­chung kann der Arzt fest­stel­len, ob es mög­li­che Fre­quen­zen gibt, die den Tin­ni­tus des Pa­tien­ten ver­de­cken bzw. mas­kie­ren. Gleich­zei­tig lässt sich er­ken­nen, wel­che Fre­quen­zen das leis­ten: Über ei­nen Kopf­hö­rer be­kommt der Pa­tient so lan­ge un­ter­schied­li­che Tö­ne ein­ge­spielt, bis er den Tin­ni­tus nicht mehr wahr­nimmt. Die ent­spre­chen­de Fre­quenz wird dann als Mas­kie­rungs­le­vel be­zeich­net.

Tin­ni­tus-Mat­ching: Da­bei kann der Hals-Na­sen-Oh­ren-Arzt Fre­quenz und Laut­stär­ke des Tin­ni­tus-To­nes be­stim­men.

Tin­ni­tus kann auch durch an­de­re Ur­sa­chen als eine Stö­rung des Hör­sys­tems aus­ge­löst wer­den. Das kön­nen zum Bei­spiel Ar­te­ri­en­ver­kal­kung, Blut­hoch­druck, Pro­ble­me mit der Hals­wir­bel­säu­le so­wie Zahn- und Kie­fer­fehl­stel­lun­gen sein. Zur ge­nau­e­ren Un­ter­su­chung wird der Arzt je nach spe­zi­fi­schem Fall den Blut­druck mes­sen, das Blut un­ter­su­chen, die Hals­ge­fä­ße mit­tels Ultra­schall kon­trol­lie­ren oder den Kau­ap­pa­rat prü­fen. Ge­ge­be­nen­falls sind auch or­tho­pä­di­sche Un­ter­su­chun­gen an­ge­zeigt und sol­che durch bild­ge­ben­de Ver­fah­ren wie zum Bei­spiel Kern­spin­to­mo­gra­fie.

Tin­ni­tus – The­ra­pie

Da Tin­ni­tus viel­fäl­ti­ge Ur­sa­chen ha­ben kann, ist es zur Ein­lei­tung ei­ner wir­kungs­vol­len The­ra­pie wich­tig zu wis­sen, was ge­nau die Hör­ge­räu­sche aus­ge­löst hat. Grund­sätz­lich soll­te die Be­hand­lung schnell er­fol­gen, da da­durch die Hei­lungs­chan­cen op­ti­miert wer­den.

Zur Stan­dard­the­ra­pie von aku­tem Tin­ni­tus zäh­len In­fu­sio­nen mit ent­zün­dungs­hem­men­den Mit­teln oder die Ga­be ent­zün­dungs­hem­men­der Me­di­ka­men­te. Je nach Aus­lö­ser der läs­ti­gen Ohr­ge­räu­sche wird der be­han­­deln­de Arzt eine dar­auf ab­ge­stimm­te The­ra­pie be­gin­nen. 

  • Wird die Ur­sa­che des Tin­ni­tus im In­nen­ohr ver­mu­tet, aber auch bei un­be­kann­tem Grund, wird häu­fig auf eine In­fu­sions­the­ra­pie mit durch­blu­tungs­för­dern­den Me­di­ka­men­ten ge­setzt. Da­durch wer­den das Ohr und sei­ne Um­ge­bung bes­ser mit Blut und Sau­er­stoff ver­sorgt.
  • Geht man von ei­ner Ent­zün­dung als Ver­ur­sa­cher des Tin­ni­tus aus, wird in der Re­gel ein ent­zün­dungs­hem­men­des Me­di­ka­ment wie Kor­ti­son ver­ab­rei­cht.
  • Sind Fehl­stel­lun­gen oder Ver­let­zun­gen der Hals­wir­bel­säu­le Ur­sa­che der läs­ti­gen Ohr­tö­ne, ist un­ter an­de­rem krank­en­gym­nas­tische Be­hand­lung sinn­voll.
  • Ver­mu­tet man den Zahn-Kie­fer-Be­reich als Tin­ni­tus-Aus­lö­ser, ist eine kie­fer­or­tho­pä­di­sche Be­hand­lung an­ge­zeigt. Fehl­bil­dun­gen des Ge­bis­ses kön­nen so kor­ri­giert und Be­schwer­den im Kie­fer­ge­lenk ge­lin­dert wer­den.
  • Eine wei­te­re, je­doch um­strit­te­ne, Be­hand­lungs­me­tho­de ist die hy­per­ba­re Sau­er­stoff­the­ra­pie. Da­bei hält sich der Pa­tient mit ei­ner Sau­er­stoff­mas­ke in ei­ner Über­druck­kam­mer auf. Durch den er­höh­ten Druck wird auch das In­nen­ohr bes­ser mit Sau­er­stoff ver­sorgt. Die Me­tho­de wird häu­fig dann an­ge­wandt, wenn an­de­re Be­hand­lun­gen ohne Er­geb­nis blei­ben. Ihre Wirk­sam­keit ist nicht be­legt.

The­ra­pie bei chro­ni­schem Tin­ni­tus:

Tin­ni­tus wird dann als chro­nisch be­zeich­net, wenn er län­ger als drei Mo­na­te an­dau­ert. Etwa 1,5 Mil­lio­nen Men­schen lei­den in Deutsch­land dar­an. Bei bis zu ei­nem Drit­tel von ih­nen klin­gen die Ohr­ge­räu­sche trotz jah­re­lan­gem Tö­nen wie­der ab.

Je nach Aus­prä­gungs­grad des Sym­p­toms wird die Be­hand­lung auf die Pa­tien­ten ab­ge­stimmt. Man un­ter­schei­det vier Schwe­re­gra­de. Von Grad I = kaum Be­las­tung für den Be­trof­fe­nen bis Grad IV = ex­tre­me Be­ein­träch­ti­gung der Le­bens­qua­li­tät und Be­rufs­un­fä­hig­keit.

Chro­nischer Tin­ni­tus wird in der Re­gel mit durch­blu­tungs­för­dern­den In­fu­sio­nen be­han­delt. Des Wei­te­ren wird in der The­ra­pie gro­ßer Wert auf den Um­gang mit dem Phan­tom­ge­räusch ge­legt. Den Pa­tien­ten wer­den We­ge auf­ge­zeigt, das Piep­sen, Rau­schen, Brum­men, Trom­meln oder Klin­geln bes­ser in ihr Le­ben zu in­te­grie­ren. Der in­di­vi­du­el­le Lei­dens­druck wird so ver­rin­gert.

  • Ent­span­nungs­tech­ni­ken hel­fen, den Stress zu re­du­zie­ren. Die­ser An­satz ist wich­tig, da Stress auch als Aus­lö­ser für Tin­ni­tus fun­giert. Em­pfoh­len wer­den Me­tho­den wie Yo­ga, au­to­ge­nes Trai­ning, Me­di­ta­tion, Tai Chi oder Qi­gong.
  • In ei­ner kog­ni­tiven Ver­hal­tens­the­ra­pie kann man er­rei­chen, den Tin­ni­tus als we­ni­ger be­las­tend zu emp­fin­den. Die Le­bens­qua­li­tät wird da­durch wie­der deut­lich er­höht. Au­ßer­dem kön­nen De­pres­sio­nen, Ängs­te und an­de­re psy­chi­sche Stö­rung­en, die den Tin­ni­tus even­tu­ell be­glei­ten, wir­kungs­voll be­han­delt wer­den. In ei­ni­gen Fäl­len, mit sehr ho­hem Lei­dens­druck, kann die zu­sätz­li­che Ein­nah­me von An­ti­de­pres­siva wei­ter­hel­fen.
  • Auch der Ein­satz von spe­zi­el­len Hör­ge­rä­ten, die ein Rau­schen pro­du­zie­ren,  hat sich be­währt. Ziel da­bei ist, den Tin­ni­tus zu mas­kie­ren oder zu über­de­cken. Durch das Rau­schen des Hör­sys­tems (Tin­ni­tus-Mas­ker) kann die Wahr­neh­mung des Ohr­ge­räuschs un­ter­drückt wer­den.
  • Bei der Tin­ni­tus-Re­trai­ning-The­ra­pie (TRT) ler­nen Be­trof­fe­ne, die un­an­ge­neh­men Tö­ne zu ver­drän­gen bzw. aus ih­rem Be­wusst­sein zu fil­tern. Der kom­bi­nier­te The­ra­pie­an­satz ver­bin­det aku­sti­sche Sti­mu­la­tion mit ver­hal­tens­the­ra­peu­ti­schen Ele­men­ten. Auch der Ein­satz ei­nes Tin­ni­tus­mas­kers kann da­bei er­fol­gen. Die Pa­tien­ten er­hal­ten eine spe­zi­fi­sche Be­ra­tung (so­ge­nann­tes Coun­se­ling), die Denk- und Ver­hal­tens­wei­sen be­ein­flusst (Re­trai­ning). Bei die­ser The­ra­pie ar­bei­ten Hals-Na­sen-Oh­ren-Arzt, Psy­cho­lo­ge und Hör­ge­rä­te­akus­tiker ef­fek­tiv zu­sam­men.
  • Auch der Aus­tausch im Rah­men von Selbst­hil­fe­grup­pen wird als Be­rei­che­rung emp­fun­den. Be­trof­fe­ne kön­nen sich da­zu an die Deut­sche Tin­ni­tus Liga e.V. wen­den.

Tin­ni­tus: ICD-Code

Je­der Krank­heit ist in der Me­di­zin ein ei­ge­ner ICD-Code zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (eng­lisch) steht da­bei für In­ter­na­tio­nal Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Di­seas­es and Re­la­ted Health Prob­lems. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­ni­sche Dia­gno­sen. So wer­den bei­spiels­wei­se Er­kran­kun­gen des Oh­res und des War­zen­fort­sat­zes un­ter der Be­zeich­nung „H60-H95“ er­fasst. Für Tin­ni­tus steht der ICD-Code: H93. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ses Codes auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

Ambulante Zusatzversicherung

Die ambulante Zusatz­ver­sicher­ung über­nimmt Kosten für Leist­ungen, die die gesetzliche Kranken­ver­sicher­ung nicht oder nur teilweise erstattet.

  • Kosten für Arznei- und Verbandsmittel
  • Heil- und Hilfs­mittel
  • Schutz­impfungen und Vorsorge­unter­such­ungen

Informationen zur Ambulanten Zusatzversicherung

DFV-AmbulantSchutz© fotostorm

Hilft Ho­möo­pa­thie bei Tin­ni­tus?

Da die Aus­lö­ser für Tin­ni­tus un­ter­schied­lich sind, muss bei der Ga­be ho­möo­pa­thi­scher Mit­tel auf die spe­zi­fi­sche Er­kran­kung ge­blickt wer­den. Ein er­fah­re­ner Ho­möo­path kann dies am bes­ten be­ur­tei­len. Hilf­reich kann Ho­möo­pa­thie ins­be­son­de­re bei Tin­ni­tus durch Stress­be­las­tun­gen sein. Da­für bie­ten sich un­ter an­de­rem fol­gen­de ho­möo­pa­thi­sche Arz­nei­mit­tel an:

Ly­co­po­di­um: Bei Stress, Druck und Über­for­de­rung. Wenn Ohr­ge­räu­sche häu­fig in Kom­bi­na­ti­on mit Kopf­schmer­zen und vor al­lem rechts auf­tre­ten. Auch in Ver­bin­dung mit Hör­sturz.

Cal­ci­um car­bo­ni­cum: Bei kör­per­li­chen und/oder geis­ti­gen Er­schöp­fungs­sit­ua­tio­nen. Wenn Be­trof­fe­ne ein aus­ge­präg­tes Pflicht- und Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl ha­ben. Ohr­ge­räu­sche tre­ten oft beim Na­sen­put­zen, Kau­en oder Schluck­en auf. Auch in Ver­bin­dung mit ei­nem Hör­sturz.

Pul­sa­til­la: Wenn man sich in ei­ner emo­tio­nal un­si­che­ren Si­tu­a­ti­on be­fin­det, nach Trost und Ver­ständ­nis sucht. Ohr­ge­räu­sche tre­ten häu­fig in Kom­bi­na­ti­on mit Schnup­fen auf. Auch bei Ver­stop­fungs­ge­fühl in den Oh­ren und Kopf­schmerz. Ohr­tö­ne stel­len sich hier meist als puls­syn­chro­nes Rau­schen dar.

Nux vo­mi­ca: Be­trof­fe­ne sind oft über­ar­bei­tet, sehr ehr­gei­zig und leis­tungs­ori­en­tiert. Ohr­ge­räu­sche ent­ste­hen in Ver­bin­dung mit Kopf­schmerz und sind häu­fig puls­syn­chron.

Aku­punk­tur bei Tin­ni­tus

Ei­ne The­ra­pie mit Aku­punk­tur kann bei un­ter­schied­li­chen Aus­prä­gun­gen der Ohr­ge­räu­sche wirk­sam sein (u.a. bei Mor­bus Me­nié­re). Laut An­nah­me der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Me­di­zin liegt bei Tin­ni­tus ei­ne so­ge­nann­te Fül­le­stö­rung der Le­ber in Form ei­nes „auf­stei­gen­den Le­ber-Yang oder auch Le­ber-Feu­ers“ vor. In der Re­gel wird dann mit kräfti­ger Na­del­sti­mu­la­ti­on ge­ar­bei­tet (se­die­rend). Liegt ei­ne so­ge­nann­te Nie­ren­schwä­che (nicht wie in der Schul­me­di­zin zu ver­ste­hen) zu­grun­de, dann wird Mo­xi­bus­ti­on – zu­sätz­li­ches An­wär­men der Aku­punk­tur­punk­te – emp­foh­len. Nach rund 15 bis 20 Be­hand­lun­gen soll sich die In­ten­si­tät der Ohr­ge­räu­sche deut­lich ver­rin­gern.

Tin­ni­tus – Wie fin­de ich das rich­ti­ge Kran­ken­haus? 

Auf der Su­che nach ei­nem pas­sen­den Kran­ken­haus, das sich mit der Be­hand­lung von Tin­ni­tus gut aus­kennt er­hält man über die Web­sei­te www.aerzteblatt.de ei­ni­ge hilf­rei­che Ver­lin­kun­gen. Un­ter an­de­rem zu www.weis­se-lis­te.de, www.kli­ni­ken.de und www.kran­ken­haus.de. Ei­ne be­son­ders um­fas­sen­de Über­sicht bie­tet die Sei­te www.kli­ni­ken.de. Hier sind ak­tu­ell 3.846 Kran­ken­häu­ser aus Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz ge­lis­tet. Zu­sätz­lich gibt es de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu Fach­ab­tei­lun­gen der Kli­ni­ken so­wie Qua­li­täts­be­rich­te.

Auf die Start­sei­te von www.kli­ni­ken.de ge­hen: Un­ter dem Me­nü­punkt „Top-10“ kann man spe­zi­ell nach Krank­hei­ten und Dia­gno­sen su­chen. Am bes­ten gibt man hier den ICD-Code für Tin­ni­tus ein: H93. An­schlie­ßend auf das dar­un­ter lie­gen­de Feld mit dem Text „VIII Krank­hei­ten des Oh­res und des War­zen­fort­sat­zes“ kli­cken. Dann er­schei­nen rechts da­von die ge­such­ten Kran­ken­häu­ser, sor­tiert nach dem Ran­king ih­rer Fall­zah­len. Auf Platz 1 fin­det sich das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Frei­burg, auf Platz 2 das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Müns­ter, Platz 3 be­legt die Ber­li­ner Cha­ri­té, usw.

Adres­sen von Kli­ni­ken und Ärz­ten sind eben­falls über die Deut­sche Tin­ni­tus-Li­ga  www.tin­ni­tus-li­ga.de er­hält­lich. Al­ler­dings sind die­se An­ga­ben aus­schließ­lich Mit­glie­dern vor­be­hal­ten.

Tin­ni­tus - Was über­nimmt die DFV?

Die am­bu­lan­te Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Am­bu­lant­Schutz er­stat­tet Ih­nen ge­setz­lich vor­ge­se­he­ne Zu­zah­lun­gen für Arz­nei-, Ver­bands-, Heil- und Hilfs­mit­tel und die Fahr­t­kos­ten im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Be­hand­lung. Der DFV-Am­bu­lant­Schutz bie­tet Ih­nen zu­dem er­wei­ter­te Vor­sor­ge­leis­tun­gen und steht Ih­nen auch fi­nan­zi­ell zur Sei­te, wenn ei­ne schwe­re Krank­heit fest­ge­stellt wird.

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

Sie pro­fi­tie­ren zu­dem von Chef­arzt­be­hand­lung, Ein­bett­zim­mer, frei­er Kran­ken­haus­wahl und Kran­ken­haus­ta­ge­geld bei ei­nem sta­tio­nä­ren Kli­nik­auf­ent­halt. Der DFV-Kli­nik­Schutz macht Sie zum Pri­vat­pa­tien­ten im Kran­ken­haus inkl. Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung.

FAQ – Häufige Fragen zu Tinnitus

  • Gegen Tinnitus gibt es kein allgemeingültiges Rezept. Abhängig von der Ursache der Ohrgeräusche, setzt die entsprechende Behandlung an. Wer unter einer chronischen Verlaufsform leidet, dem kann zum Beispiel eine Tinnitus-Retraining-Therapie helfen. Dabei arbeiten HNO-Arzt, Psychologe und Hörgeräteakustiker zusammen (auch von der Deutschen Tinnitus Liga empfohlen). Oft bildet sich Tinnitus jedoch von alleine zurück.

  • Auch eigene Strategien helfen, mit Tinnitus besser zu leben:

    Stille meiden – Hintergrundmusik oder andere Töne drängen das Ohrgeräusch in den Hintergrund. Entspannungstechniken lernen – Stress kann Tinnitus auslösen und auch verstärken. Eine kognitive Verhaltenstherapie hilft vielen Betroffenen beim Umgang mit dem Ohrensausen und erhöht so die Lebensqualität trotz Tinnitus.

  • Gerade wenn es still ist, kann Tinnitus besonders belastend sein. Das Einschlafen fällt Betroffenen daher oft schwer. Viele empfinden es dann als hilfreich, Außengeräusche, die das Brausen im Ohr übertönen, ins Spiel zu bringen. Indem man beispielsweise leise Musik hört oder Naturgeräusche wie Meereswellen oder Vogelgezwitscher.

  • Wenn Tinnitus nach circa zwei Tagen nicht von alleine verschwindet, sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt konsultiert werden. Je eher eine Behandlung beginnt, desto größer sind die Chancen, dass der Tinnitus wieder aufhört. 

    An Tinnitus Erkrankte erhalten weiterführende Informationen bei der Deutschen Tinnitus-Liga und auch bei der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (Leitlinie „Chronischer Tinnitus“).

  • Tinnitus kann nach kurzer Zeit wieder weggehen, mehrere Jahre oder gar lebenslang andauern. Treten die Ohrgeräusche beispielsweise nach einem lauten Konzert auf, lässt das unangenehme Brummen oder Piepsen in der Regel bald von alleine nach. Entsteht Tinnitus infolge einer Mittelohrentzündung, kann das Symptom aufhören, wenn die Entzündung erfolgreich behandelt wurde. Aber auch bei chronischen Verlaufsformen, die mehrere Jahre andauern, verschwinden die Phantomgeräusche bei rund einem Drittel von alleine.

  • Wer sehr stark und auch lange Zeit unter Tinnitus leidet, kann zusätzlich psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen entwickeln. In schweren Fällen ziehen sich Betroffene aus dem sozialen Leben zurück und werden berufsunfähig. Andere, bei denen der Tinnitus weniger stark ausgeprägt ist, sind in der Lage, die Ohrgeräusche gut zu kompensieren. Sie sind im Alltag nicht oder weniger beeinträchtigt. Häufig kommt es auch zu einer gestörten Hörverarbeitung und -wahrnehmung wie Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis) und verzerrtem Hören (Dysakusis). Weitere Begleiterscheinungen können u.a. Schlafprobleme, Müdigkeit, Erschöpfung und Herz-Kreislauf-Probleme sein.

Tipps

Fazit

Tin­ni­tus bezeich­net Ohr­ge­räu­sche wie Pfei­fen, Rau­schen oder Sum­men, die ohne äußere Schall­quel­le auf­treten. Er kann akut oder chro­nisch sein und ver­schie­de­ne Ur­sachen ha­ben – von Lärm­be­las­tung über Er­kran­kun­gen des Ohres bis hin zu Stress. Die Dia­gno­se erfolgt durch eine um­fas­sende ärzt­li­che Ab­klä­rung inklu­sive Hör­tests und bild­ge­ben­der Ver­fah­ren. Wäh­rend eine aku­te Form mit ent­zün­dungs­hem­men­den Me­di­ka­men­ten be­han­delt wer­den kann, steht bei chro­ni­schem Tin­ni­tus die Lin­de­rung des Lei­dens­drucks im Vor­der­grund. Dazu zäh­len Tin­ni­tus-Retrai­ning, Hör­ge­rä­te und psy­cho­lo­gi­sche Be­gleit­maß­nah­men. Auch Ent­span­nungs­tech­ni­ken kön­nen hel­fen, die Le­bens­qua­li­tät zu stei­gern.

    • Deutsche Tinnitus-Liga e.V.: www.tinnitus-liga.de (Abruf: 03.03.2022)
    • Qualitätskliniken: www.qualitaetskliniken.de (Abruf: 02.03.2022)
    • Schön Klinik Gruppe: www.schoen-klinik.de (Abruf: 02.03.2022)
    • HNO-Ärzte im Netz: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abruf: 03.03.2022)
    • HNO Medic: www.hnomedic.de (Abruf: 03.03.2022)
  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Alle Angaben ohne Gewähr.

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