Unsere ausgeprägte Brotkultur in Deutschland hält wohl für Menschen mit Laktoseintoleranz die meisten Probleme parat, denn gerade beim Bäcker gilt es genau hinzusehen. Zahlreiche Brotsorten enthalten Milch, Milchpulver oder Sahne. Gleiches gilt für alle anderen Backwaren wie Brötchen und Kuchen. Man kann sich jedoch an der Theke beim Bäcker Listen mit Inhaltsstoffen geben lassen. Das ist gerade am Anfang bei Backwaren, Süßwaren, Wurst und anderen Fertigprodukten recht mühsam, aber bei solchen Fertigprodukten lohnt sich ohnehin in Bezug auf andere Inhaltsstoffe wie Fett, Zucker oder Salz ein genauerer Blick.
Deshalb ist es besser auf unverarbeitete, pflanzliche Lebensmittel umzustellen und vieles selbst herzustellen. Dafür kann man sich bei laktosefreier aber auch veganer Küche Inspirationen holen, denn vegane Ernährung ist gleichzeitig laktosefrei. Zu Beginn der Ernährungsumstellung sucht man häufig nach Ersatzprodukten wie Mandelmmilch oder Haferdrinks für Tiermilch. Mit ein bisschen Recherche eröffnet sich allerdings eine riesige Auswahl an neuen Gerichten.
Der Calciumbedarf kann problemlos über zahlreiche Gemüsesorten abgedeckt werden und heutzutage ist frisches Gemüse ganzjährig verfügbar. Proteine sind in Kernen, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten und Vitamin D produzieren wir über die Sonneneinstrahlung und das Tageslicht selbst. Nur im Winter kann man nachhelfen und in diesem Fall auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Gibt es Milchprodukte, die weniger Laktose beinhalten?
Bei Käse zum Beispiel wird der Milchzucker mit fortschreitender Reife abgebaut und beispielsweise in Milchsäure umgewandelt. Das heißt, je länger der Käse reift, desto weniger Laktose beinhaltet er und Käsesorten mit langer Reifedauer wie Parmesan besitzen kaum noch Laktose. Je frischer und unverarbeiteter Milchprodukte sind, desto höher ist grundlegend der Laktose-Anteil.