Herzinsuffizienz© Mi Viri

Herzinsuffizienz Ursachen, Symptome & Behandlung

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Text fachlich geprüft von Dr. Julia Eichhorn

In Deutschland leiden rund 4 Millionen Menschen unter einer Herzschwäche, die in Fachkreisen als Herzinsuffizienz bezeichnet wird. Chronische Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Todesursachen in Europa. Betroffene haben oft Luftnot und sind bei körperlichen Belastungen schnell ermüdet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Herz­in­suf­fi­zienz bezeich­net eine Pump­schwä­che des Her­zens, bei der die Blut­ver­sor­gung des Kör­pers nicht mehr aus­rei­chend ge­währ­leis­tet ist.
  • Un­ter­schie­den wer­den Rechts‑, Links‑ und Glo­bal­herz­in­suf­fi­zienz, so­wie aku­te und chro­nische Ver­laufs­for­men.
  • Häu­fige Ur­sachen sind Blut­hoch­druck, ko­ro­nare Herz­krank­heit, Herz­rhyth­mus­stö­run­gen und Herz­mus­kel­ent­zün­dun­gen.
  • Typi­sche Symp­tome sind Atem­not, Mü­dig­keit, Öde­me, nächt­li­cher Harn­drang und Herz­rhyth­mus­stö­run­gen.
  • Die Be­hand­lung be­steht aus Me­di­ka­men­ten (z. B. Beta­blo­cker), Ope­ra­tio­nen oder Trans­plan­ta­ti­on – sowie durch eine an­ge­pass­te Le­bens­wei­se.

SOS: Ers­te-Hil­fe-Tipps bei Herz­in­suf­fi­zienz

Im Not­fall macht sich ei­ne aku­te Herz­in­suf­fi­zienz durch star­ke Atem­not, ein Druck­ge­fühl in der Brust so­wie durch Was­ser­ein­la­ge­run­gen (bspw. ge­schwol­le­ne Knö­chel) be­merk­bar.

Be­mer­ken Sie die­se Sym­pto­me bei sich selbst oder bei an­de­ren, wäh­len Sie so­fort die 112. Bei Herz­in­suf­fi­zienz kommt es im Not­fall auf je­de Se­kun­de an. Bis der Not­arzt ein­ge­trof­fen ist, soll­ten Sie den Be­trof­fe­nen, wenn er nicht be­wusst­los ist, auf­set­zen und ihn ab­stüt­zen, da­mit ihm das At­men leich­ter fällt. Spre­chen Sie mit dem Be­trof­fe­nen, um ihn bei Be­wusst­sein zu hal­ten. Ist er be­reits be­wusst­los, brin­gen Sie ihn in die sta­bi­le Sei­ten­la­ge und ach­ten dar­auf, dass sei­ne Atem­we­ge frei sind und er mög­lichst gut at­men kann.

Illustration zweier Hände die ein Herz halten.

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Was ist Herz­in­suf­fi­zienz?

Herz­schwä­che wird me­di­zi­nisch als Herz­in­suf­fi­zienz be­zeich­net. Bei die­ser Er­kran­kung ist die Funk­ti­on des Her­zens aus den un­ter­schied­lichs­ten Grün­den ge­stört, so dass die Pump­leis­tung des Herz­mus­kels nicht mehr ge­währ­leis­tet ist. Der Herz­mus­kel kann nicht mehr ge­nü­gend Blut durch den Kör­per pum­pen, um ihn aus­rei­chend mit Sau­er­stoff und En­er­gie zu ver­sor­gen. Die ver­min­der­te Pump­leis­tung kann so­wohl die rech­te als auch die lin­ke Herz­kam­mer be­tref­fen. Man un­ter­schei­det dem­ent­spre­chend zwi­schen ei­ner Rechts­herz­in­suf­fi­zienz und ei­ner Links­herz­in­suf­fi­zienz. Ei­ne Glo­bal­herz­in­suf­fi­zienz be­trifft bei­de Herz­kam­mern.

Herz­in­suf­fi­zienz: Ar­ten

Ort der Herz­schwä­che

Rechts­herz­in­suf­fi­zienz (Schwä­che der rech­ten Herz­hälf­te): Die rech­te Herz­kam­mer, die das sau­er­stoff­ar­me Blut zur Lun­ge pumpt, ist in ih­rer Funk­ti­on ein­ge­schränkt. Es strömt mehr sau­er­stoff­ar­mes Blut aus dem Kör­per­kreis­lauf nach, als die rech­te Herz­kam­mer in Rich­tung Lun­ge wei­ter­trans­por­tie­ren kann. Durch die­sen Blut-­Rück­stau er­höht sich der Druck in den Ve­nen, so dass Flüs­sig­keit in das um­lie­gen­de Ge­we­be ge­presst wird. In der Fol­ge ent­ste­hen cha­rak­te­ris­ti­sche Was­ser­ein­la­ge­rung­en, vor al­lem in den Bei­nen.

Links­herz­in­suf­fi­zienz (Schwä­che der lin­ken Herz­hälf­te): Ein­ge­schränk­te Pump­funk­ti­on der lin­ken Herz­kam­mer, die das sau­er­stoff­rei­che Blut in den Kör­per­kreis­lauf bzw. zu den Or­ga­nen (Ge­hirn, Le­ber, Nie­ren usw.) pumpt. In der Fol­ge ge­langt zu we­nig Blut zu Or­ga­nen und Ge­we­be. Da der Rück­stau des Blu­tes von der lin­ken Herz­hälf­te bis in die Lun­gen­ge­fä­ße reicht, kann sich bei ei­ner Links­herz­in­suf­fi­zienz Was­ser in der Lun­ge an­sam­meln (Lun­gen­öde­me).

Glo­ba­le Herz­in­suf­fi­zienz: Die glo­ba­le Herz­in­suf­fi­zienz be­zeich­net ei­ne Kom­bi­na­ti­on aus Links­herz­in­suf­fi­zienz und Rechts­herz­in­suf­fi­zienz. Da­bei ist das gan­ze Herz von ei­ner Pump­schwä­che be­trof­fen.

Dau­er und Ent­ste­hungs­zeit der Herz­schwä­che

Die Ein­tei­lung in aku­te oder chro­ni­sche Herz­schwä­che gibt Auf­schluss zu Dau­er und Ent­ste­hungs­zeit der Herz­schwä­che.

Chro­ni­sche Herz­in­suf­fi­zienz: Die chro­ni­sche Herz­schwä­che kommt häu­fi­ger vor als die aku­te Form. Sie ist ei­ne fort­schrei­tende Er­kran­kung, bei der zu Be­ginn Sym­pto­me wie Atem­not von Be­trof­fe­nen häu­fig noch gar nicht wahr­ge­nom­men wer­den, denn der Kör­per kann die chro­ni­sche Herz­schwä­che an­fangs durch Kom­pen­sa­tions­me­cha­nis­men noch aus­glei­chen.

Aku­te Herz­in­suf­fi­zienz: Die aku­te Form der Herz­schwä­che tritt plötz­lich auf und kann in­fol­ge ei­ner chro­ni­schen Herz­in­suf­fi­zienz ent­ste­hen, wenn der Kör­per nicht län­ger in der La­ge ist, die­se aus­zu­glei­chen. Auch nach ei­nem Herz­in­farkt, bei dem ein Teil des Her­zens ge­schä­digt wur­de, kann es zu die­sem aku­ten Not­fall kom­men. Die aku­te Herz­schwä­che macht sich bspw. durch Schmer­zen in der Brust, star­ke Luft­not, schweiß­i­ge Haut und/oder Herz­ra­sen be­merk­bar.

Herz­in­suf­fi­zienz: Ur­sa­chen

Die KHK und ein Blut­hoch­druck (ar­te­ri­el­le Hy­per­to­nie) sind die häu­figs­ten Ur­sa­chen für ei­ne Herz­in­suf­fi­zienz. Seltener sind Herz­rhyth­mus­stö­run­gen wie Vor­hof­flim­mern, Herz­klap­pen­er­kran­kun­gen, Herz­mus­kel­er­kran­kun­gen und sys­te­mi­sche Er­kran­kun­gen. Aber auch an­de­re Ur­sa­chen wie Nie­ren­in­suf­fi­zienz oder Me­di­ka­men­te kön­nen ein Aus­lö­ser für ei­ne Herz­in­suf­fi­zienz sein.

Herz­mus­kel­er­kran­kun­gen (Kar­dio­myo­pa­thi­en): Das Mus­kel­ge­we­be des Her­zens ist zu schwach, um aus­rei­chend Blut in den Blut­krei­slauf zu pum­pen. Ei­ne Herz­mus­kel­er­kran­kung kann sich ge­ne­tisch be­dingt oder auch nach ei­ner er­lit­te­nen Herz­mus­kel­ent­zün­dung (Myo­kar­di­tis) aus­bil­den. Herz­mus­kel­ent­zün­dun­gen wer­den meis­tens durch ei­ne Vi­rus-In­fek­ti­on ver­ur­sacht und kön­nen auch un­be­merkt ab­lau­fen. In die­sen Fäl­len kommt es Mo­na­te oder Jah­re spä­ter zur Ma­ni­fes­ta­ti­on ei­ner fort­ge­schrit­te­nen Herz­in­suf­fi­zienz.

Ko­ro­na­re Herz­krank­heit (KHK): Die­se Er­kran­kung be­zeich­net ei­ne Ar­te­rio­skle­ro­se der Herz­kranz­ge­fä­ße. Die Herz­kranz­ge­fä­ße sind für die Durch­blu­tung des Herz­mus­kels zu­stän­dig. Tritt ei­ne Ar­te­rio­skle­ro­se ein, sind die Herz­kranz­ge­fä­ße ver­engt und ver­kalkt, so dass der Herz­mus­kel nicht mehr aus­rei­chend mit Sau­er­stoff ver­sorgt wird. In der Fol­ge kann es zu ei­nem Herz­in­farkt mit Ver­lust der Pump­kraft des Her­zens kom­men.

Herz­klap­pen: Sind die Herz­klap­pen ver­engt oder kön­nen nicht mehr rich­tig schlie­ßen, wird nicht mehr län­ger die op­ti­ma­le Men­ge an Blut mit ei­nem Herz­schlag in den Blut­krei­slauf ge­pumpt.

Sys­te­mi­sche Spei­che­rer­kran­kung: Bei sys­te­mi­schen Spei­che­rer­kran­kun­gen kommt es zu ei­ner Ab­la­ge­rung ver­schie­de­ner Stof­fe im Her­zen, die die Herz­funk­ti­on zu­neh­mend ein­schränkt.

Herz­in­suf­fi­zienz: Symp­to­me

Die Herz­schwä­che kann zu Be­ginn oh­ne merk­li­che Symp­to­me ver­lau­fen, weil der Kör­per die ver­rin­ger­te Leis­tung des Her­zens zu­nächst aus­gleicht oder weil die Be­schwer­den fälsch­li­cher­wei­se als nor­ma­le Al­ters­er­schei­nun­gen in­ter­pre­tiert wer­den. Schrei­tet die Er­kran­kung wei­ter fort, tre­ten ty­pisch­er­wei­se fol­gen­de Symp­to­me auf:

  • Herz­rhyth­mus­stö­run­gen
  • Kurz­at­mig­keit
  • Luft­not
  • Mü­dig­keit, Er­schöp­fung
  • Leis­tungs­min­de­rung, Kon­zen­tra­tions­stö­run­gen
  • ge­schwol­le­ne Fü­ße oder Bei­ne durch Was­ser­ein­la­ge­run­gen (Öde­me)
  • plötz­li­che, un­be­grün­de­te Ge­wicht­szu­nah­me durch Was­ser­ein­la­ge­run­gen in­ner­halb we­ni­ger Wo­chen
  • häu­fi­ger nächt­li­cher Harn­drang
  • Druck auf der Brust
  • krampf­ar­tige Schmer­zen in der Brust (An­gi­na pec­to­ris)
  • Atem­schwie­rig­kei­ten im fla­chen Lie­gen
  • häu­fi­ges Auf­wa­chen durch Hus­ten­reiz in der Nacht
  • Schwin­del oder Be­nom­men­heit
  • Ap­pe­tit­lo­sig­keit, Ver­stop­fung und Völ­le­ge­fühl

Herz­in­suf­fi­zienz: Dia­gno­se

Kli­ni­sche Un­ter­su­chung und Ana­mne­se

Ei­ne rein kli­ni­sche Dia­gno­se der Herz­in­suf­fi­zienz ist im An­fangs­sta­di­um der Er­kran­kung sehr schwie­rig, da ty­pisch­e Symp­to­me so­wie kli­ni­sche Be­fun­de nicht aus­rei­chend spe­zi­fisch sind.

Aus die­sem Grund steht bei Pa­ti­en­ten mit Be­schwer­den ei­ner Herz­in­suf­fi­zienz (Dysp­noe, Or­thop­noe, Mü­dig­keit, re­du­zier­te Be­last­bar­keit, Öde­me) zu­nächst die gründ­li­che kör­per­li­che Un­ter­su­chung im Vor­der­grund. Da­bei ist auf kli­ni­sche Be­fun­de wie Ju­gu­lar­ve­nen­stau­ung, la­te­ra­li­sier­ter Herz­spit­zen­stoß, drit­ter Herz­ton, ba­sa­le Ras­sel­ge­räu­sche so­wie pe­ri­phe­re Öde­me zu ach­ten. Zu­dem er­fragt der Arzt et­wa­ige Vor­er­kran­kun­gen, die die Ent­ste­hung ei­ner Herz­in­suf­fi­zienz be­güns­tigen (z. B. KHK, Hy­per­to­nie).

La­bor­un­ter­su­chung

Die La­bor­un­ter­su­chung be­in­hal­tet Pa­ra­me­ter wie Blut­bild, Na­tri­um, Ka­li­um, Kal­zi­um, Harn­stoff, Krea­ti­nin, Le­ber­en­zy­me, Urin­sta­tus etc. Die­se La­bor­wer­te ge­ben Auf­schluss dar­über, ob den Symp­to­men evtl. re­ver­si­ble Ur­sa­chen zu­grun­de lie­gen (A­nä­mie, Schild­drü­sen­dys­funk­ti­on, Nie­ren­funk­tions­stö­rung) und ob der Pa­ti­ent für ei­ne The­ra­pie z. B. mit ACE-Hem­mern ge­eig­net ist.

Die ei­gent­li­che Dia­gno­se "chro­ni­sche Herz­in­suf­fi­zienz" lässt sich mit die­sen Un­ter­su­chun­gen al­ler­dings nicht ab­schlie­ßend stel­len.

Einen Hin­weis auf ei­ne Herz­in­suf­fi­zienz kann der Mar­ker „proBNP“ ge­ben. Die­ser ist ein In­suf­fi­zienz­mar­ker und kann ei­ne Herz­schwä­che an­zei­gen.

Ul­tra­schall­dia­gnos­tik

Die Ul­tra­schall­un­ter­su­chung des Her­zens (Echo­kar­dio­gra­fie) er­laubt ei­ne schnel­le und ri­siko­freie Be­ur­tei­lung der Herz­mus­kelfunk­tion, der Herz­klap­pen und des Herz­beu­tels. So kann die Ver­dachts­dia­gno­se Herz­in­suf­fi­zienz be­stä­tigt oder aus­ge­schlos­sen und we­sent­li­che Ur­sa­chen fest­ge­stellt wer­den.

Rönt­gen­un­ter­su­chung

Die Rönt­gen­auf­nah­me des Brust­kor­bes bil­det Herz und Lun­ge ab. Bei leich­te­ren For­men der Herz­in­suf­fi­zienz zeigt sie in der Re­gel noch ein un­auf­fäl­li­ger Be­fund. Im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um wer­den ei­ne Herz­ver­grö­ße­rung so­wie die Er­wei­te­rung der Lun­gen­ve­nen („Lun­gen­stau­ung“) sicht­bar.

Herz­ka­the­ter-Un­ter­su­chung

Um ei­ne ko­ro­na­re Herz­krank­heit als Ur­sa­che der Herz­schwä­che fest­stel­len oder aus­schlie­ßen zu kön­nen, wird oft ei­ne Herz­ka­the­ter­un­ter­su­chung mit Ko­ro­na­ran­gio­gra­fie durch­ge­führt. Da­bei kön­nen die Druck­ver­hält­nis­se im und am Her­zen ge­mes­sen und evtl. Ver­en­gun­gen der Herz­kranz­ge­fä­ße be­ur­teilt wer­den.

MRT

Mit ei­ner Ma­gnet­re­so­nanz-To­mo­gra­phie (MRT) las­sen sich das Herz und die gro­ßen Ge­fä­ße de­tail­liert und oh­ne Strah­len­be­las­tung un­ter­su­chen.

Herzinsuffizienz: Verlauf

Die Herzinsuffizienz lässt sich in verschiedene Schweregrade einteilen. Die New York Heart Association (= Herzvereinigung New York) sieht eine Einteilung in vier Stadien vor:

Stadium I: Körperliche Alltagsbelastungen lösen noch keine unangemessene Erschöpfung, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen aus.

Stadium II: Körperliche Alltagsbelastungen wie z. B. Treppensteigen führen zu übermäßiger Erschöpfung, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen.

Stadium III: Geringe körperliche Belastungen führen zu Erschöpfung, Herzrhythmusstörungen oder Atemnot. In Ruhe treten noch keine Beschwerden auf.

Stadium IV: Beschwerden treten bei allen körperlichen Aktivitäten und auch in Ruhe auf. Betroffene sind bettlägerig und benötigen eine Herztransplantation.

Herzinsuffizienz ist nicht heilbar und die Symptome können nur sehr selten soweit gemindert werden, dass ein vollkommen unbeeinträchtigtes Leben möglich ist. Allerdings kann jeder Patient selbst beeinflussen, ob und wie weit die Krankheit fortschreitet. Durch eine Änderung des Lebensstils und einen bewussten Umgang mit der Krankheit können Betroffene ihre Prognose verbessern.

Herz­in­suf­fi­zienz: Be­hand­lung

Was kann der Arzt ma­chen?

Me­di­ka­men­te

Für ei­ne er­folg­rei­che me­di­ka­men­tö­se Herz­in­suf­fi­zienz-The­ra­pie ist in der Re­gel ei­ne in­di­vi­du­el­le Kom­bi­na­tion aus ver­schie­de­nen Prä­pa­ra­ten not­wen­dig. Die­se sol­len Symp­to­me der Herz­schwä­che ab­mil­dern. Je nach Schwe­re­grad der Herz­schwä­che kom­men fol­gen­de Me­di­ka­men­te zum Ein­satz:

Blut­druck­sen­ken­de Me­di­ka­men­te: ACE-Hem­mer wei­ten die Blut­ge­fä­ße und sen­ken so den Blut­druck, was zu ei­ner Ent­las­tung des Her­zens führt. Zu­dem kann mit ih­nen auch ein Fort­schrei­ten der Er­kran­kung ver­min­dert wer­den. Kommt es bei der Ein­nah­me von ACE-Hem­mern zu Ne­ben­wir­kun­gen wie Reiz­hus­ten, sind so­ge­nann­te AT-1-Blocker, die ähn­lich wir­ken, ei­ne Al­ter­na­tive.

Ent­wäs­sern­de und blut­druck­sen­ken­de Me­di­ka­men­te: Die so­ge­nann­ten An­gi­o­ten­sin-Re­zep­tor-Ne­pri­ly­sin-In­hi­bi­to­ren (ARNI) sen­ken zum ei­nen den Blut­druck und zum an­de­ren wird der Ab­bau von kör­per­eige­nen, herz­schüt­zen­den und ent­wäs­sern­den Hor­mo­nen ver­hin­dert. So schei­det die Nie­re ver­mehrt Was­ser aus, das Herz wird ent­las­tet und bes­ser mit Blut ver­sorgt. Sie wer­den als Al­ter­na­tive zu blut­druck­sen­ken­den Me­di­ka­men­ten wie ACE-Hem­mern ver­ord­net.

Me­di­ka­men­te zur Ver­lang­sa­mung der Herz­fre­quenz: So­ge­nann­te Be­ta(-Re­zep­to­ren)-Blocker ver­hin­dern die Wir­kung des Stress­hor­mons Ad­re­na­lin und des Bo­ten­stoffs No­rad­re­na­lin, das eben­falls bei Stress ge­bil­det wird. Da­durch schlägt das Herz ru­hi­ger und be­nö­tigt we­ni­ger Sau­er­stoff.

Me­di­ka­men­te zur Sta­bi­li­sie­rung des Herz­rhyth­mus: Die aus der Heil­pflan­ze Fin­ger­hut ge­won­ne­nen Di­gi­ta­lis­prä­pa­ra­te stär­ken die Fä­hig­keit des Her­zens, sich zu­sam­men­zu­zie­hen. Sie wer­den al­ler­dings nur noch sel­ten ver­ord­net und eher zur Be­hand­lung von Herz­rhyth­mus­stö­run­gen und Vor­hof­flim­mern ein­ge­setzt.

Ent­wäs­sern­de Me­di­ka­men­te: So­ge­nann­te Di­ure­ti­ka be­wir­ken ei­ne er­höh­te Harn­pro­duk­tion, so dass Flüs­sig­keits­an­samm­lun­gen in den Bei­nen, der Lun­ge und an­de­ren Kör­per­tei­len aus­ge­schie­den wer­den. Dar­über hin­aus fil­tern die Nie­ren ver­mehrt Was­ser und Salz aus dem Blut­strom. In der Fol­ge wird die Blut­men­ge ver­rin­gert und das Herz so­mit ent­las­tet, weil we­ni­ger Flüs­sig­keit durch den Kör­per trans­por­tiert wer­den muss.

SGLT-2-In­hi­bi­to­ren: Ei­ne neue Grup­pe von Me­di­ka­men­ten, die ur­sprüng­lich bei Dia­be­tes ein­ge­setzt wur­de, weil sie Zu­cker über den Urin aus­schei­den las­sen. Man hat fest­ge­stellt, dass die­se durch den ein­her­ge­hen­den Was­ser­ver­lust auch bei Herz­in­suf­fi­zienz hel­fen und wer­den des­halb häu­fig ein­ge­setzt.

Al­le Me­di­ka­men­te soll­ten vor Ein­nah­me mit dem Arzt ab­ge­spro­chen sein und nicht ei­gen­stän­dig ab­ge­setzt wer­den. Hal­ten Sie zu­dem auch un­be­dingt Rück­spra­che mit Ih­rem Arzt, wenn Sie die The­ra­pie um frei­ver­kauf­li­che Arz­nei­mit­tel er­gän­zen wol­len, da es zu Wech­sel­wir­kun­gen mit ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Me­di­ka­men­ten kom­men kann.

OP

Liegt in Fol­ge ei­ner Ko­ro­na­ren Herz­er­kran­kung ei­ne Ge­fäß­ver­en­gung vor, kann der Blut­fluss in den Herz­kranz­ar­te­ri­en durch ei­ne Ge­fäß­er­wei­te­rung oder durch ei­ne By­pass-Ope­ra­tion ver­bes­sert wer­den. Bei schwe­ren Klap­pen-Er­kran­kun­gen kann ei­ne Ope­ra­tion mit Klap­pen-Re­kon­struk­tion oder -Er­satz durch ei­ne bio­lo­gi­sche oder me­cha­ni­sche Klap­pen-Pro­the­se not­wen­dig sein.

Bei schwer­ster Herz­in­suf­fi­zienz ist die Herz­trans­plan­ta­tion ei­ne letz­te aber fest eta­blier­te The­ra­pie­form, da sie die Über­le­bens­ra­te, Be­last­bar­keit und Le­bens­qua­li­tät bei schwer­kran­ken Pa­ti­en­ten ver­bes­sert. Zur Über­brü­ckung der War­te­zeit bis zu ei­ner Herz­trans­plan­ta­tion kön­nen ein Kunst­herz oder so ge­nann­te ven­tri­ku­lä­re As­sist-Sys­te­me ein­ge­setzt wer­den.

Nach der Herz­trans­plan­ta­tion ist ei­ne in­ten­sive post­ope­ra­tive Be­treu­ung so­wie ei­ne durch­grei­fen­de The­ra­pie mit so ge­nann­ten Im­mun­supp­res­siva, zur Ver­mei­dung ei­ner Ab­sto­ßungs­re­ak­tion, not­wen­dig.

Was kann man selbst ma­chen bei Herz­in­suf­fi­zienz?

  • Rau­chen auf­ge­ben
  • Ver­zicht auf Al­ko­hol
  • Ge­wicht re­du­zie­ren, täg­li­che Ge­wichts­kon­trol­le
  • Blut­druck und Blut­zu­cker nor­ma­li­sie­ren
  • Salz-Was­ser-Haus­halt re­gu­lie­ren
  • höchs­tens 3 Gramm Salz täg­lich kon­su­mie­ren
  • re­gel­mä­ßi­ges, an die Herz­schwä­che an­ge­pass­tes, kör­per­li­ches Trai­ning
  • kör­per­li­che Be­last­bar­keit stei­gern

Ho­möo­pa­thie bei Herz­in­suf­fi­zienz

In der Na­tur­heil­kun­de gibt es ei­ne Rei­he von Stof­fen, die star­ke Gif­te sind, aber in ver­dünn­ten Do­sen herz­stär­kend wir­ken (Herz­gly­ko­si­de). Zu die­sen Pflan­zen ge­hö­ren Fin­ger­hut, Mai­glöck­chen, Ado­nis­rö­schen und Meer­zwie­bel.

Weiß­dorn (Cra­tae­gus) wirkt herz­stär­kend so­wie durch­blu­tungs­för­dernd. Da­ne­ben gibt es ei­ne Rei­he von Pflan­zen, wel­che die Ent­wäs­se­rung bei Öde­men er­leich­tern. Zu die­sen zäh­len Kat­zen­bart­blät­ter (Or­tho­si­pho­nis fo­li­um), Bir­ken­blät­ter (Be­tu­lae fo­lia), Brenn­nes­sel­blät­ter (Ur­ti­cae dioi­cae fo­lia), Gold­ru­ten­kraut (So­li­da­gi­nis vir­gau­re­ae her­ba), Acker­schach­tel­halm­kraut (E­qui­se­ti her­ba), Hau­he­chel­wur­zel (Ono­ni­dis ra­dix), Spar­gel­wur­zel (As­pa­ra­gi rhi­zo­ma), Kür­bis­ker­ne (Cu­cur­bi­tae pe­po­nis se­men), und grü­ner Tee (The­ae vi­ri­dis fo­li­um). Auch Lie­b­stö­ckel­wur­zel (Le­vis­ti­ci ra­dix), Pe­ter­si­lie (Pe­tro­se­li­ni her­ba und Pe­tro­se­li­ni ra­dix) und Jo­han­nis­beer­blät­ter (Ri­bis ni­gri fo­lia) kön­nen un­ter­stüt­zend wir­ken.

Die Ho­möo­pa­thie setzt zu­dem auf das ver­dünn­te Gift der Bril­len­schlan­gen Na­ja tri­pu­ri­dans und der Busch­meis­ter. Eben­falls zur An­wen­dung kom­men Ex­trak­te aus Mai­glöck­chen so­wie Ex­trak­te aus fal­schem Jas­min. Das Pfeil­gift der Lia­ne Stro­phan­tus hilft ge­gen Druck auf der Brust.

Die­se Ein­nah­me soll­te auch mit ei­nem Arzt rück­ge­spro­chen wer­den, da In­te­rak­tio­nen be­ste­hen und die ho­möo­pa­thi­schen Me­di­ka­men­te ein­zeln meis­tens nicht aus­rei­chend sind.

Aku­punk­tur bei Herz­in­suf­fi­zienz

Die tra­di­tio­nel­le chi­ne­si­sche Me­di­zin geht da­von aus, dass ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me des Her­zens auf Blo­ka­den be­ru­hen, die das freie Flie­ßen der Herz­en­er­gie ver­hin­dern.

Kli­ni­sche Un­ter­su­chun­gen konn­ten nach­wei­sen, dass Aku­punk­tur die Be­last­bar­keit von Pa­tien­ten mit chro­ni­scher Herz­in­suf­fi­zienz ver­bes­sert, denn die Aku­punk­tur­na­deln be­ein­flus­sen die Ske­lett­mus­kel­ar­beit po­si­tiv. Die Aku­punk­tur sorgt da­für, dass Pa­tien­ten sich nach An­stren­gun­gen schnel­ler wie­der er­hol­ten. Sie neh­men kör­per­li­che An­stren­gun­gen nicht mehr als so stark wahr wie vor der Aku­punk­tur­sit­zung. Al­ler­dings soll­te ei­ne Aku­punk­tur erst nach um­fang­rei­cher Dia­gnos­tik ein­ge­setzt wer­den, um die in­di­vi­du­el­len Ge­ge­ben­hei­ten des Pa­tien­ten zu be­stim­men und die The­ra­pie dann dar­auf ab­zu­stim­men.

Herz­in­suf­fi­zienz: ICD-Code

In der Me­di­zin ist je­der Krank­heit ein be­stimm­ter ICD-Code zu­ge­ord­net. Die Ab­kür­zung ICD (eng­lisch) steht für “In­ter­national Sta­tis­ti­cal Clas­si­fi­ca­tion of Di­sea­ses and Re­la­ted Health Pro­blems”. Das Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem ist welt­weit an­er­kannt und ei­nes der wich­tigs­ten für me­di­zi­ni­sche Dia­gno­sen. So wer­den bei­spiels­wei­se „For­men der Herz­krank­heit“ un­ter den Co­des I30-I52 er­fasst. Für Herz­in­suf­fi­zienz steht der ICD-Code: I50. Häu­fig hilft die Ein­ga­be die­ses Co­des auch bei der Re­cher­che im In­ter­net wei­ter.

Herz­in­suf­fi­zienz: Wie fin­de ich das rich­tige Kran­ken­haus?

Auf der Su­che nach ei­nem pas­sen­den Kran­ken­haus, das sich mit der Be­hand­lung von Herz­in­suf­fi­zienz gut aus­kennt, er­hält man über die Web­sei­te www.aerzteblatt.de ei­nige hilf­rei­che Ver­lin­kun­gen. Un­ter an­de­rem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Ei­ne be­son­ders um­fas­sen­de Über­sicht bie­tet die Sei­te www.kliniken.de. Hier sind ak­tu­ell 3.846 Kran­ken­häu­ser aus Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz ge­lis­tet. Zu­sätz­lich gibt es de­tail­lier­te In­for­ma­ti­o­nen zu Fach­ab­tei­lun­gen der Kli­ni­ken so­wie Qua­li­täts­be­rich­te.

Auf die Start­sei­te von www.kliniken.de ge­hen: Un­ter dem Me­nü­punkt „Top-10“ kann man spe­zi­ell nach Krank­hei­ten und Dia­gno­sen su­chen. Am bes­ten gibt man hier die Zei­chen des ICD-Co­des für Herz­in­suf­fi­zienz ein: I50. An­schlie­ßend auf das dar­un­ter­lie­gen­de Feld „Krank­hei­ten des Kreis­lauf­sys­tems“ kli­cken. Da­run­ter öff­net sich wie­der­rum ein Feld mit der Be­zeich­nung „Son­sti­ge For­men der Herz­krank­heit“. Herz­in­suf­fi­zienz hat den ICD-Code I50 und ist da­mit die­ser Ka­te­go­rie zu­zu­ord­nen. Nach Kli­cken auf das Feld er­schei­nen rechts da­von die ge­such­ten Kran­ken­häu­ser, sor­tiert nach dem Ran­king ih­rer Fall­zah­len.

Neue te­le­me­di­zi­nische Be­hand­lung bei Herz­in­suf­fi­zienz

Bei der te­le­me­di­zi­nischen Be­hand­lung von Herz­in­suf­fi­zienz-Pa­ti­en­ten wer­den Vi­tal­pa­ra­me­ter nicht mehr nur spo­ra­disch, son­dern kon­ti­nu­ier­lich er­fasst und aus­ge­wer­tet. Durch ei­ne fes­te Ko­o­pe­ra­ti­on zwi­schen ei­nem Te­le­me­di­zin­zen­trum (TMZ) und nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten sol­len In­ter­ven­ti­o­nen zeit­nah mög­lich sein. Be­trof­fe­ne wer­den lü­cken­los an je­dem Tag im Jahr be­treut, auch au­ßer­halb der Sprech­stun­den­zei­ten der Ärz­te.

Pa­ti­en­ten mes­sen täg­lich zu Hau­se be­stimm­te Kör­per­funk­ti­o­nen wie z. B. den Blut­druck, die Sau­er­stoff­kon­zen­tra­ti­on im Blut und das Ge­wicht. Die Wer­te wer­den über ei­ne ge­si­cher­te Mo­bil­funk-Ver­bin­dung an das TMZ über­tra­gen und dort von Com­pu­tern aus­ge­wer­tet. Bei auf­fäl­li­gen Be­fun­den wer­den die me­di­zi­ni­schen TMZ-Ex­per­ten so­wie die be­han­deln­den Ärz­te so­fort be­nach­rich­tigt. Das me­di­zi­ni­sche Per­so­nal muss auf­fäl­li­ge Be­fun­de in­ner­halb von vier Stun­den re­gis­trie­ren und in­ner­halb von 24 Stun­den über Be­hand­lungs­maß­nah­men ent­schei­den.

Der Ge­mein­sa­me Bun­des­sau­schuss (G-BA) hat das Be­ra­tungs­ver­fah­ren für die­ses Be­hand­lungs­pro­gramm ein­ge­lei­tet, denn um die­ses neue Ver­fah­ren künf­tig als am­bu­lan­te Leis­tung der ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) an­bie­ten zu kön­nen, ist ei­ne Nut­zen­be­wer­tung not­wen­dig. Neue Un­ter­su­chungs- und The­ra­pie­ver­fah­ren kön­nen von nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten erst dann mit der GKV ab­ge­rech­net wer­den, wenn der G-BA ih­ren Nut­zen ge­prüft und po­si­tiv ein­ge­stuft hat.

Herz­in­suf­fi­zienz vor­beu­gen

Um Herz­schwä­che vor­zu­beu­gen, gilt es, die Ri­si­ko­fak­to­ren zu mi­ni­mie­ren.

  • Ver­zicht auf Ni­ko­tin
  • Sport, aus­rei­chend Be­we­gung
  • Herz­ge­sun­de Er­näh­rung (we­nig Fett, viel Obst und Ge­mü­se so­wie Voll­korn­pro­duk­te)
  • We­nig Al­ko­hol
  • Über­ge­wicht ver­mei­den

Krankenhauszusatzversicherung

Eine Krankenhauszusatzversicherung ist der perfekte Schutz für alle, die im Ernstfall mehr als nur das Standardprogramm erwarten. Sie ergänzt die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung und sorgt dafür, dass Sie im Falle eines Unfalls schneller und besser behandelt werden.

  • Chefarztbehandlung
  • Ein- oder Zweibettzimmer
  • Freie Arzt- und Krankenhauswahl
  • inkl. Auslandsreisekrankenversicherung

Zum DFV-KlinikSchutz

Eine Ärztin mit Stethoskop und verschränkten Armen. © Artmim

Herz­in­suf­fi­zienz bei äl­te­ren Men­schen

Bei Men­schen über 80 er­krankt fast je­der Vier­te an Herz­in­suf­fi­zienz, bei den > 95-jäh­ri­gen so­gar fast je­der Zwei­te. Dia­gnos­tik und The­ra­pie sind kom­plex, weil äl­te­re Men­schen häu­fig un­ter zu­sätz­li­chen Er­kran­kun­gen lei­den, so dass nicht nur ein Or­gan krank ist. Grund­sätz­lich gel­ten bei der me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung von äl­te­ren Pa­tien­ten mit Herz­in­suf­fi­zienz die glei­chen Prin­zi­pi­en wie bei jün­ge­ren Be­trof­fe­nen. Al­le in­va­siv the­ra­peu­ti­schen Ver­fah­ren bis hin zu herz­chi­rur­gi­schen Ein­grif­fen kön­nen eben­so wie al­le me­di­ka­men­tö­sen The­ra­pi­en ein­ge­setzt wer­den.

Herz­in­suf­fi­zienz bei Kin­dern

Ent­wi­ckelt sich ei­ne Herz­in­suf­fi­zienz kurz nach der Ge­burt, kann der Zeit­punkt des Auf­tre­tens auf die mög­li­che Ur­sa­che hin­wei­sen. Es gibt ei­ne Viel­zahl an­ge­bo­re­ner Herz­feh­ler, die in ih­rem Schwe­re­grad va­ri­ie­ren kön­nen. Es gibt zum ei­nen ein­fa­che De­fek­te, die mei­stens kei­ner Be­hand­lung be­dür­fen und zum an­de­ren mit­tel­schwe­re bis schwe­re Herz­feh­ler, die ope­ra­tiv be­han­delt wer­den müs­sen oder zum Tod füh­ren kön­nen. Ers­te An­zei­chen für ei­nen Herz­feh­ler beim Säug­ling kön­nen sich in ei­ner be­schleu­nig­ten At­mung und Pro­ble­men beim Trin­ken zei­gen. Be­son­ders auf­fäl­lig ist die so­ge­nann­te Zya­no­se (Blau­sucht), bei der sich Haut und Schleim­häu­te des Säug­lings blau ver­fär­ben, da das Blut nicht aus­rei­chend mit Sau­er­stoff ver­sorgt wird. Bei äl­te­ren Kin­dern kön­nen stän­di­ge Müd­ig­keit und Schwit­zen bei ge­rin­ger Be­las­tung auf ei­nen Herz­feh­ler hin­deu­ten. Wie ein an­ge­bo­re­ner Herz­feh­ler be­han­delt wird, hängt vom Schwe­re­grad, Al­ter und Ge­sund­heits­zu­stand des Kin­des ab. Vie­le der klei­nen Pa­tien­ten wer­den ope­riert oder mit ei­ner in­ter­ven­tio­nel­len The­ra­pie mit ei­nem Herz­ka­t­he­der be­han­delt. Bei sehr schwe­ren Herz­feh­lern müs­sen auch Säug­lin­ge be­reits ope­riert wer­den.

Herz­in­suf­fi­zienz in der Schwan­ger­schaft

Ei­ne schwan­ger­schafts­be­ding­te Herz­schwä­che wird als pe­ri- oder post­par­ta­le Kar­dio­myo­pa­thie (PPCM) oder Schwan­ger­schafts-Kar­dio­myo­pa­thie be­zeich­net. Vor­her ge­sun­de Frau­en ent­wi­ckeln die Herz­schwä­che in­ner­halb der letz­ten Schwan­ger­schafts­wo­chen bis sechs Mo­na­te nach der Ge­burt. War­um die­se Form der Herz­schwä­che auf­tritt, konn­te bis heu­te nicht ab­schlie­ßend ge­klärt wer­den. Schät­zun­gen zu­fol­ge ent­wi­ckelt sich bei ei­ner von 1000 bis 1500 Schwan­ger­schaf­ten ei­ne PPCM. Ri­si­ko­fak­to­ren sind u. a. ein hö­he­res Al­ter der Mut­ter, Rau­chen, Mehr­lings­schwan­ger­schaf­ten so­wie Blut­hoch­druck. Zur Dia­gno­se wird ei­ne Ultra­schall-Un­ter­su­chung des Her­zens (Echo­kar­dio­gra­fie) so­wie ein Blut­test durch­ge­führt, um die Pro­tei­ne nach­zu­wei­sen, die ei­ne Herz­schwä­che an­zei­gen.

Herz­in­suf­fi­zienz - Was über­nimmt die DFV?

Im Fal­le ei­ner Er­kran­kung war­ten Sie mit der Kran­ken­haus­zu­satz­ver­siche­rung DFV-Kli­nik­Schutz Ex­klu­siv nicht län­ger als 5 Ta­ge auf ei­nen Ter­min bei ei­nem spe­zia­li­sier­ten Fach­arzt.

Sie pro­fi­tie­ren zu­dem von Chef­arzt­be­hand­lung, Ein­bett­zim­mer, frei­er Kran­ken­haus­wahl und Kran­ken­haus­ta­ge­geld bei ei­nem sta­tio­nä­ren Kli­nik­auf­ent­halt. Der DFV-Kli­nik­Schutz macht Sie zum Pri­vat­pa­tien­ten im Kran­ken­haus inkl. Aus­lands­kran­ken­ver­siche­rung.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Herzinsuffizienz

  • In Deutschland leiden etwa 4 Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Die Wahrscheinlichkeit an Herzinsuffizienz zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter an. Unter 50 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit bei nur 1 %. Junge Menschen kann die Herzschwäche allerdings auch treffen, z. B. durch einen angeborenen Herzfehler oder als Folge einer Herzmuskelentzündung.

  • Die Herzschwäche wird nicht direkt vererbt. Risikofaktoren, die zu einer Herzschwäche führen, können allerdings über das Erbgut weitergegeben werden. Zu diesen zählt bspw. die Neigung zu Herzmuskelerkrankungen oder Bluthochdruck. Für betroffene Familien ist eine verstärkte Vorsorge unerlässlich. Besteht in der Familie ein Fall von Herzinsuffizienz, der auf einer Erkrankung des Herzmuskels oder einem Herzklappenfehler beruht, sollten sich Kinder und Geschwister auch untersuchen lassen. So kann festgestellt werden, ob es vererbte oder angeborene Risikofaktoren für eine Herzinsuffizienz gibt.

  • Nach derzeitigem Stand der Medizin ist die Herzinsuffizienz noch nicht heilbar, aber gut behandelbar. Das rechtzeitige Erkennen einer Herzschwäche ist umso wichtiger, um die Ursachen festzustellen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Eine entsprechende Therapie kann das Voranschreiten der Erkrankung hinauszuzögern und Symptome wie Wasseransammlungen im Gewebe, Erschöpfung und Atemnot lindern.

  • Viel Obst und Gemüse steigert den Vitamin-C-Plasma-Spiegel, der einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz entgegenwirkt. Essen Sie wenig Fleisch, denn das führt zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Fisch ist zu empfehlen, da ungesättigte Fette sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Benutzen Sie nur bestimmte Öle wie kalt gepresstes Oliven-, Lein- oder Rapsöl. Allerdings ist Zurückhaltung angesagt: Fette enthalten viele Kalorien und wer zu viel davon konsumiert, nimmt schneller zu. Herzinsuffizienz-Patienten sollten Übergewicht vermeiden. Gehen Sie zudem sparsam mit Salz um, denn Salz bindet das Wasser im Körper und kann die Symptome der Herzinsuffizienz verschlechtern. Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz sollten genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Eine zu große Trinkmenge kann allerdings zu Wassereinlagerungen führen, eine der größten Beschwerden von Herzinsuffizienz-Patienten. In der Regel liegt die empfohlene Trinkmenge bei 1,5 bis 2 Litern pro Tag.

  • Die koronare Herzkrankheit bezeichnet eine Unterversorgung des Herzmuskels mit sauerstoffreichem Blut. Die Erkrankung ist durch verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße bedingt. Sie kann zu Schmerzen im Brustraum, zu einem Herzinfarkt oder zu Herzinsuffizienz führen. Bei der KHK sind die Herzkranzgefäße durch Ablagerungen so weit verengt, dass sie nicht mehr genug sauerstoffreiches Blut zum Herzmuskel befördern können. Durch die verminderte Versorgung lässt die Pumpkraft des Herzmuskels nach und es entsteht eine chronische Herzinsuffizienz.

Tipps

Fazit

Herz­in­suf­fi­zienz ist eine ernst­zu­neh­mende Er­kran­kung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Kör­per aus­rei­chend mit Blut und Sau­er­stoff zu ver­sor­gen. Es wird zwi­schen Rechts‑, Links‑ und Glo­bal­herz­in­suf­fi­zienz un­ter­schie­den, die sich in Symp­tomen wie Atem­not, Mü­dig­keit, Öde­men und Herz­rhyth­mus­stö­run­gen äu­ßern kön­nen. Häu­fige Ur­sachen sind Blut­hoch­druck, ko­ro­nare Herz­krank­heit oder Herz­mus­kel­ent­zün­dun­gen. Die Dia­gno­se er­folgt über kli­nische Un­ter­su­chung, Bild­ge­bung und La­bor­wer­te. Die The­ra­pie ba­siert auf Me­di­ka­men­ten, Ope­ra­tio­nen und ei­ner Um­stel­lung der Le­bens­ge­wohn­hei­ten. Früh­zei­tige Be­hand­lung und ein be­wuss­ter Um­gang mit der Er­kran­kung kön­nen den Ver­lauf po­si­tiv be­ein­flus­sen und die Le­bens­qua­li­tät er­hal­ten.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Alle Angaben ohne Gewähr.

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