Blut im Stuhl© Goffkein.pro

Blut im Stuhl Ursachen, Diagnose, Therapie

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Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht

Wem bereitet es keine Angst, Blut im Stuhl zu entdecken? Nicht zwingend steckt jedoch eine lebensbedrohliche Erkrankung dahinter. Für Blut im Stuhl gibt es auch harmlosere Erklärungen. Wichtig ist, die Ursache unmittelbar mit dem Arzt abzuklären.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Blut im Stuhl ist ein Warn­signal: Ursachen reichen von harm­losen After­rissen und Hämorro­hoiden bis zu Krebs.
  • Helles, frisches Blut weist meist auf Blutungen im nied­ri­gen Darm hin, dunkler Stuhl deutet eher auf Blutungen im oberen Verdauungs­trakt hin.
  • Begleiterscheinungen wie Bauch­schmerzen, Durchfall, Verstopfung oder Gewichts­verlust können Hinweise auf ernst­hafte Erkrankungen liefern.
  • Diagnose­methoden: Sicht­bar­keits­untersuchung, Stuhltests, Endoskopien wie Rektoskopie, Koloskopie oder Gastroskopie.
  • Therapie richtet sich nach Ursache: von Schonung, Ballaststoff­reichem Ernäh­rungs­stil und Salben bis zu operativer Behand­lung.

Wie stellt sich Blut im Stuhl dar?

Blut im Stuhl kann man meist selbst erkennen. Der Stuhl ist entweder ver­färbt oder zeigt Blut­auf­la­ge­rungen. Die Farbe des Blutes und die Art, wie es sich im Stuhl darstellt, geben einen Hin­wei­se darauf, von welcher Stelle es im Ma­gen-Darm-Trakt stammt. Rotes Blut weist in der Regel auf eine Blu­tungs­quel­le im mitt­le­ren oder un­te­ren Ma­gen-Darm-Trakt hin. Schwarzes oder dunkles Blut (Teer­stuhl, Me­lä­na) hin­ge­gen kommt oft aus dem obe­ren Ma­gen-Darm-Trakt, dem Be­reich zwi­schen Spei­se­röh­re und Zwölf­fin­ger­darm. 

Nicht immer jedoch ist Blut im Stuhl mit blo­ßem Auge aus­zu­ma­chen. Man spricht dann von ok­kul­tem Blut im Stuhl. Es lässt sich mit einem so­ge­nann­ten gua­jak­ba­sier­ten Stuhl­blu­ttest (Hä­moc­cult-Test) nach­wei­sen.

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Ur­sa­chen für Blut im Stuhl

Die Grün­de für blu­ti­gen Stuhl­gang sind viel­fäl­tig. Jede Ver­let­zung in­ner­halb des Ver­dau­ungs­trakts kann dafür ver­ant­wort­lich sein (gas­tro­in­tes­ti­nale Blu­tung). An­ge­fan­gen beim Mund-Ra­chen-Raum über die Spei­se­röh­re, den Ma­gen, den Dünn­darm oder Dick­darm bis hin zum Af­ter. 

Be­fin­det sich bei­spiels­wei­se hel­les Blut im Stuhl (Hä­ma­to­che­zie), liegt die Ver­mu­tung nahe, dass Hä­mor­rhoi­den (auch: Hä­mor­ri­den) der Grund dafür sind. Die gut­ar­tigen kno­ten­för­mi­gen Ge­fäß­er­wei­te­rungen be­fin­den sich ober­halb des Schließ­mus­kels im Af­ter und dich­ten die­sen ab. Sind sie krank­haft ver­grö­ßert, rei­ßen sie beim Stuhl­gang leicht ein. Hä­mor­rhoi­dal­lei­den (auch: Hä­mor­ri­dal­lei­den) zäh­len zu den häu­figs­ten Ver­ur­sa­chern von Blut im Stuhl. Dar­über hin­aus kön­nen zahl­rei­che wei­te­re Er­kran­kun­gen den blu­ti­gen Stuhl­gang ver­ur­sa­chen. 

Stammt das Blut aus den Be­rei­chen des obe­ren Ver­dau­ungs­trak­tes kom­men unter an­de­rem fol­gen­de Mög­lich­kei­ten in Fra­ge:

Chro­ni­sches Sod­bren­nen: Die Schleim­haut ent­zün­det sich durch lang­fris­tiges, wie­der­hol­tes Auf­stei­gen der Ma­gen­säu­re in die Spei­se­röh­re. Die an­ge­grif­fe­ne Schleim­haut kann dann blu­ten.

Ma­gen-Darm-Ge­schwür: Ma­gen­ge­schwü­re (Ulcus ven­tri­cu­li) und Zwölf­fin­ger­darm­ge­schwü­re (Ulcus duo­de­ni) kön­nen durch Bak­te­ri­en, be­stimm­te Me­di­ka­men­te oder schwe­re Er­kran­kun­gen ver­ur­sa­cht wer­den. Da­bei kommt es unter Um­stän­den zur Schä­di­gung der Schutz­schicht der Ma­gen­schleim­haut, so dass sie blu­tet.

Le­ber­er­kran­kun­gen: Bei ei­ni­gen Er­kran­kun­gen der Le­ber kommt es zur Um­lei­tung des ve­nö­sen Blut­flus­ses. In der Fol­ge kön­nen sich Krampf­a­dern in­ner­halb der Spei­se­röh­re (Öso­pha­gus­va­ri­zen) bil­den. Die Krampf­a­dern rei­ßen leicht und ver­ur­sa­chen dann le­bens­be­droh­li­che Blu­tun­gen.

Ma­gen­krebs: Hat sich ein bös­ar­ti­ger Tu­mor im Ma­gen ge­bil­det, führt dies ge­ge­be­ne­nfalls eben­falls zu Blu­tun­gen.

Me­di­ka­men­te: Über einen län­ge­ren Zeit­raum ein­ge­nom­men, kön­nen auch ei­ni­ge Me­di­ka­men­te Blu­tun­gen aus­lö­sen (zum Bei­spiel Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re/ASS).

Star­kes Er­bre­chen: Häu­fig sind Al­ko­hol­kran­ke be­trof­fen. Die vor­ge­schä­dig­te Schleim­haut zwi­schen Ma­gen und Spei­se­röh­re kann bei hef­ti­gem Er­bre­chen ein­rei­ßen (Mal­lo­ry-Weiss-Syn­drom).

Für Blu­tun­gen aus den Be­rei­chen des mitt­le­ren und un­te­ren Ver­dau­ungs­trak­tes kom­men bei­spiels­wei­se fol­gen­de Ur­sa­chen in Fra­ge:

Chro­nisch-ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen: Zum Bei­spiel Mor­bus Crohn. Die Ent­zün­dung kann den ge­sam­ten Ver­dau­ungs­trakt be­tref­fen. Oder Co­li­tis ul­ce­ro­sa. Die Er­kran­kung be­trifft Dick- und End­darm.

Darm­po­ly­pen: Die meist gut­ar­ti­gen Schleim­haut­vor­wöl­bun­gen im Dick­darm ver­ur­sa­chen sel­ten Be­schwer­den. Er­rei­chen sie je­doch eine be­stimm­te Grö­ße, kön­nen sie blu­ten. Po­ly­pen im Darm kön­nen sich auch zu einer Vor­stu­fe von Darm­krebs ent­wi­ckeln und wer­den da­her oft schon wäh­rend der Darm­spie­­ge­lung ent­fernt. Im An­schluss da­ran, kön­nen Nach­blu­tun­gen auf­tre­ten.

Tu­mo­re im Dünn- oder Dick­darm: Die Tu­mo­re kön­nen Blu­tun­gen aus­lö­sen, gleich ob sie gut­ar­tig oder bös­ar­tig (Darm­krebs) sind. Re­gel­mä­ßi­ge Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen durch Darm­spie­ge­lung wer­den emp­foh­len.

Di­ver­ti­kel: Darm­di­ver­ti­kel fin­den sich vor­ran­gig im Dick­darm. Wenn die Aus­stül­pung­en an der Darm­wand (Di­ver­ti­ku­lo­se) sich ent­zün­den, führt dies meist auch zu Blu­tun­gen.

In­fek­tio­nen: Er­kran­kun­gen wie ein Ma­gen-Darm-In­fekt (Ma­gen-Darm-Grip­pe) oder gar Ty­phus kön­nen zu Blu­tun­gen füh­ren. Häu­fig kommt es da­bei auch zu Durch­fall (Di­ar­rhö). 

Pseu­do­mem­bra­nö­se Ko­li­tis: Die Dick­darm­ent­zün­dung ent­steht durch star­kes Bak­te­ri­en­wachs­tum (Clost­ri­di­um dif­fi­ci­le), meist aus­ge­löst durch An­ti­bio­ti­ka-Ein­nah­me. Zu Symp­to­men wie Schmer­zen im Bauch und Durch­fall kommt oft blu­ti­ger Stuhl hin­zu.

Me­sen­te­ri­al­in­farkt: Vor­ran­gig äl­te­re Men­schen sind von die­sem aku­ten Ver­schluss eines Darm­ge­fä­ßes be­trof­fen. Blut im Stuhl­gang ist eine Fol­ge da­von.

Zu den Ur­sa­chen für Blu­tun­gen im Anal­be­reich ge­hö­ren unter an­de­rem:

Hä­mor­rhoi­den: Die gut durch­blu­te­ten Ge­fäß­pol­ster unter der End­darm­schleim­haut fun­gie­ren als Fein­ver­schluss des Af­ters. Bei einem Hä­mor­rhoi­dal­lei­den sind die schwam­mar­ti­gen Pol­ster ver­grö­ßert oder tie­fer ge­tre­ten. Das äu­ßert sich in a­na­len Blu­tun­gen (meist hell­ro­tes Blut auf dem Stuhl), a­na­lem Nässen und quä­len­dem Juck­reiz. 

Af­ter­riss (A­nal­fis­sur): Da­zu kommt es manch­mal durch har­ten Stuhl so­wie bei Ver­stop­fung mit star­kem Pres­sen beim Stuhl­gang. Eben­so kön­nen Hä­mor­rhoi­den oder Durch­fall ver­ant­wort­lich sein.

A­nal­vor­fall (Mas­t­darm­vor­fall): Häu­fig kommt es da­zu durch Über­deh­nung des Ge­we­bes am Be­cken­bo­den so­wie über­mä­ßi­ges Pres­sen bei Ver­stop­fung. Af­ter­schleim­haut bzw. Mast­darm­schleim­haut stül­pen sich dann durch den A­nal­ka­nal nach au­ßen.

A­nal­ve­nen­throm­bose („äu­ße­re Hä­mor­rhoi­den“): Hier bil­det sich ein Blut­ge­rinn­sel, das meist eine Vene im Anus oder am A­nus­rand ver­stopft.

A­nal­fis­tel: Rund um die Prok­to­de­al­drü­sen, am Über­gang von Dick­darm­schleim­haut zum A­nal­ka­nal, bil­det sich eine Ent­zün­dung mit mög­li­cher Blu­tung.

Analrandkrebs (Afterhautkrebs): Die bösartige Geschwulst befindet sich an der inneren Schleimhaut des Afters und wächst in den Enddarm hinein. Häufiger Blutabgang ist typisch.

Blut im Stuhl – Wann zum Arzt?

Bei Blut im Stuhl soll­te man im­mer zum Arzt ge­hen. Auch wenn die Blu­tung von al­lei­ne auf­hört, wird die Klä­rung der Ur­sa­che emp­foh­len. Das Er­eig­nis kann einen harm­lo­sen Hin­ter­grund ha­ben, aber ge­nau­so gut kann sich da­hin­ter eine ernst­zu­neh­mende Er­kran­kung ver­ber­gen.

Blut im Stuhl – Dia­gno­se

Im Erst­ge­spräch mit dem Pa­tien­ten wird sich der Arzt ge­nau nach Art und Dau­er der Be­schwer­den er­kun­di­gen. Unter an­de­rem sind Fra­gen wie fol­gen­de zu be­ant­wor­ten:

  • Wel­che Far­be hat­te das Blut im Stuhl – hell­rot oder dun­kel­rot?
  • Wie stark war die Blu­tung?
  • Kommt es beim Stuhl­gang re­gel­mä­ßig oder in grö­ße­ren Ab­stän­den zu Blu­tun­gen?
  • Gab es auch Schleim- und Ei­ter­ab­son­de­run­gen?
  • Sind Blut­spu­ren an Toi­let­ten­pa­pier oder auf dem Stuhl die Re­gel?
  • Hat der Pa­tient re­gel­mä­ßig Stuhl­gang?
  • Gab es in letz­ter Zeit Ver­än­de­run­gen wie sehr har­ten Stuhl, un­üb­li­che Ver­stop­fun­gen oder Durch­fall?
  • War die Stuhl­far­be mehr­fach auf­fäl­lig dun­kel bis schwarz (Teer­stuhl)?
  • Nimmt der Pa­tient ab­füh­ren­de Me­di­ka­men­te ein? Oder Mit­tel zur Blut­ver­dün­nung, so­dass die Blut­ge­rinn­ung her­ab­ge­setzt ist?
  • Ver­ur­sacht der Stuhl­gang Schmerz oder das Ge­fühl nicht voll­stän­di­ger Ent­lee­rung?
  • Be­ste­hen zu­sätz­li­che Be­schwer­den wie Völ­le- oder Fremd­kör­per­ge­fühl, Blä­hun­gen, Mü­dig­keit oder un­ge­woll­ter Ge­wichts­ver­lust?
  • Lei­det der Pa­tient auch unter Schmer­zen im Bauch?

Un­ter­su­chung bei Blut im Stuhl

Im An­schluss an die Ana­mne­se folgt die kör­per­li­che Un­ter­su­chung des Pa­tien­ten. Zu­erst wird der Af­ter auf äu­ßer­lich sicht­ba­re Blu­tungs­quel­len über­prüft. Dann wird unter an­de­rem nach mög­li­chen Ver­let­zun­gen ge­schaut, nach Ris­sen, Ent­zün­dun­gen, Schwel­lun­gen und Hä­mor­rhoi­den. Auch das Aus­tasten des Anal­ka­nals ist Teil der Kon­trol­le. Zur Ge­win­nung eines um­fas­sen­den Bil­des über den All­ge­mein­zu­stand wird auch der Bauch ab­ge­tastet, Puls und Blut­druck wer­den ge­mes­sen und das Blut wird un­ter­sucht. Eben­so wird der Mög­lich­keit eines Ma­gen-Darm-In­fekts nach­ge­gan­gen.

Mit­hil­fe eines Ultra­schall­ge­rä­tes wer­den nun Bauch und Leis­ten ge­nau­er be­trach­tet. Unter Um­stän­den kann es sinn­voll sein, zu­sätz­lich einen Gas­tro­en­te­ro­lo­gen (Ma­gen-Darm-Spe­zia­list) hin­zu­zu­zie­hen. Er führt dann ent­we­der eine Darm­spie­ge­lung (Ko­lo­sko­pie) oder eine Ma­gen­spie­ge­lung (Öso­pha­go-Gas­tro-Duo­de­no­sko­pie) durch. Bei­des sind en­do­sko­pi­sche Un­ter­su­chun­gen, bei de­nen sich auch Ge­we­be­pro­ben (Bi­op­sien) ent­neh­men las­sen. Bild­ge­ben­de Ver­fah­ren wie Ma­gnet­re­so­nanz- oder Com­pu­ter­to­mo­gra­fie kön­nen die Dia­gno­stik ge­ge­be­nen­falls kom­plet­tie­ren.

Blut im Stuhl – The­ra­pie

So un­ter­schied­lich die Ur­sa­chen für blu­ti­gen Stuhl­gang sind, so viel­fäl­tig sind auch die je­weils an­ge­zeig­ten Be­hand­lungs­me­tho­den. Erst nach gründ­li­cher und ein­deu­ti­ger Dia­gno­stik wird der Gas­tro­en­te­ro­lo­ge die spe­zi­fi­sche Be­hand­lung ein­lei­ten. Je nach­dem, ob es sich um Hä­mor­rhoi­den han­delt, um einen In­fekt, eine ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung, um Darm­po­ly­pen oder um Darm­krebs. 

Liegt eine chro­nisch-ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung vor, wer­den in der Re­gel ent­zün­dungs­hem­men­de Me­di­ka­men­te wie zum Bei­spiel Glu­ko­kor­ti­ko­i­de (Kor­ti­son) ver­ord­net. Zu den bei­den Haupt­for­men für chro­nisch-ent­zünd­li­che Er­kran­kun­gen des Darms zäh­len Mor­bus Crohn und Co­li­tis ul­ce­ro­sa.

Lau­tet die Dia­gno­se „Di­ver­ti­ku­li­tis“ wer­den eben­falls ent­zün­dungs­hem­men­de Mit­tel ge­ge­ben. In schwe­ren Fäl­len kann eine Ope­ra­tion nö­tig sein. Dann wird der be­trof­fe­ne Ab­schnitt mit den ent­zün­de­ten Darm­aus­tül­pun­gen ent­fernt.

Wer­den beim Pa­tien­ten Po­ly­pen im Darm aus­ge­macht, kön­nen die­se eben­falls chi­rur­gisch ent­fernt wer­den. Das lässt sich auch im Rah­men einer Darm­spie­ge­lung durch­füh­ren.

Zur Be­hand­lung von Ma­gen­ge­schwü­ren, einer In­fek­ti­on mit dem Bak­te­ri­um He­li­co­bac­ter, be­kom­men Pa­tien­ten in der Re­gel An­ti­bio­ti­ka. Auch Ma­gen­säu­re-hemm­en­de Mit­tel wie Pro­to­nen­pum­pen­hem­mer (PPI) kön­nen sinn­voll sein, denn sie schüt­zen die Ma­gen­schleim­haut vor der ag­gres­siven Ma­gen­säu­re.

Wird bei der Darm­spie­ge­lung Krebs ent­deckt, ste­hen an­schlie­ßend meist eine Ope­ra­tion und häu­fig auch Che­mo- und Strah­len­the­ra­pie an.

Blut im Stuhl – gibt es Un­ter­schie­de?

Ab­hän­gig da­von, in wel­chem Be­reich des Ma­gen-Darm-Trak­tes die Blu­tung ent­steht, un­ter­schei­det sich das aus­ge­schie­de­ne Blut in Far­be und Be­schaf­fen­heit. 

Rotes Blut im Stuhl: Be­fin­det sich im bzw. auf dem Stuhl hel­les oder dun­kel­ro­tes Blut (Hä­ma­to­che­zie) ist dies meist fri­sches Blut. Es stammt dann aus dem mitt­le­ren oder un­te­ren Be­reich des Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes (Gas­tro­in­tes­ti­nal­trakt). Die re­la­tiv hel­le Far­be ist ihm ei­gen, da Ma­gen­säu­re und Bak­te­ri­en es nicht zer­setzt ha­ben.

Sind Hä­mor­rhoi­den Ur­sa­che der Blu­tung, sieht man meist hell­ro­te Strei­fen auf dem Stuhl­gang. Er­scheint der hin­ge­gen gleich­mä­ßig dun­kel­rot, kann dies ein Hin­weis auf eine stär­ke­re Dick­darm-Blu­tung sein. Schwä­che­re Blu­tun­gen stel­len sich im Stuhl vor­ran­gig ge­lee­ar­tig dar.

Schwar­zes Blut im Stuhl: Ist der Stuhl schwarz und glänzt (so­ge­nann­ter Teer­stuhl), be­steht die Blu­tung meist im Ma­gen- oder Zwölf­fin­ger­darm. Sel­te­ner ist die Blu­tungs­quel­le der Dick­darm. Durch den Kon­takt mit Ma­gen­säu­re und Bak­te­ri­en oxi­diert das Ei­sen des Hä­mo­glo­bins (ro­ter Blut­farb­stoff) und es ent­steht schwar­zes Hä­ma­tin. In sel­te­nen Fäl­len kann sich auch das Blut des obe­ren Ma­gen-Darm-Trak­ts rot (und nicht schwarz) dar­stel­len. Da­für sind ent­we­der Me­di­ka­men­te ver­ant­wort­lich, die die Ma­gen­säu­re­pro­duk­tion hem­men, oder es tritt sehr viel Blut aus, das den Darm rasch pas­siert und da­her nicht kom­plett oxi­diert. 

Ok­kul­tes Blut im Stuhl: Nicht im­mer ist Blut im Stuhl mit blo­ßem Auge zu er­ken­nen. Die­ses so­ge­nann­te ok­kul­te Blut wird meist zu­fäl­lig bei Un­ter­su­chun­gen ent­deckt. Be­steht bei­spiels­wei­se der Ver­dacht auf Schleim­haut­schä­den, kann mit­tels eines Gu­a­jak-ba­sier­ten Stuhl­blut­tests (Hä­moc­cult-Test) ok­kul­tes Blut bzw. ver­bor­ge­nes Blut nach­ge­wie­sen wer­den.

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Eine Ärztin mit Stethoskop und verschränkten Armen. © Artmim

Hilft Ho­möo­pa­thie bei Blut im Stuhl?

Blut im Stuhl kann ein Hin­weis auf ganz un­ter­schied­li­che Er­kran­kun­gen sein. Die Ur­sa­che soll­te in je­dem Fall von einem Arzt ab­ge­klärt wer­den. Bei ei­ni­gen Lei­den kann die An­wen­dung ho­möo­pa­thi­scher Mit­tel hel­fen. Zum Bei­spiel bei:

Hä­mor­rhoi­den:

Aes­cu­lus (Ross­kas­ta­nie): Bei dem Ge­fühl, als wäre der End­darm voll von klei­nen Split­tern, Bren­nen, Schmerz und Käl­te­schau­er. Bes­se­rung durch Wa­schen mit kal­tem Was­ser.

Ha­ma­me­lis (Vir­gi­ni­sche Zau­ber­nuss): Wenn die Hä­mor­rhoi­den sehr groß sind und häu­fig blu­ten. Ver­schlim­me­rung und Schmerz durch Be­rüh­rung mit Toi­let­ten­pa­pier.

Nux vo­mi­ca (Brech­nuss): Bei quä­len­dem Stuhl­drang und nur klei­nen Stuhl­men­gen. Ge­fühlt bleibt im­mer noch ein Rest im End­darm zu­rück. Stuhl­drang beim Uri­nie­ren. Bes­se­rung durch gründ­li­chen Stuhl­ab­gang, Ru­he und Schlaf.

Pae­o­nia (Ech­te Pfingst­ro­se): Wenn der Schmerz im Af­ter wäh­rend und nach dem Stuhl­gang deut­lich aus­ge­prägt ist. Bei star­kem Ju­cken und Schwel­lun­gen.

Blut im Stuhl bei Säug­lin­gen

Schon Ba­bys kön­nen blu­ti­gen Stuhl­gang ha­ben. Das liegt meist da­ran, dass sie wäh­rend des Stil­lens durch vor­han­de­ne Ris­se an der Brust­war­ze kleins­te Blut­men­gen mit­auf­neh­men. Das kann sich dann als Blut­er­bre­chen äu­ßern oder eben als sicht­ba­res Blut im Stuhl.

Häu­fig sind auch klei­ne Ein­riss­e in der Darm- bzw. A­nal­schleim­haut die Ur­sa­che. Zu die­sen so­ge­nann­ten Fis­su­ren kommt es bei der noch sehr emp­find­li­chen Schleim­haut von Ba­bys durch be­son­ders har­ten Stuhl­gang, aber auch Durch­fall kann da­für ver­ant­wort­lich sein.

Fin­det sich beim Säug­ling wie­der­holt Blut im Stuhl­gang oder ist die Blut­men­ge grö­ßer, soll­te um­ge­hend ein Kin­der­arzt kon­su­ltiert wer­den.

Blut im Stuhl bei äl­te­ren Men­schen

Die Ur­sa­che von Blut im Stuhl soll­te im­mer schnellst­mög­lich durch einen Arzt ab­ge­klärt wer­den. Ei­ni­ge Er­kran­kun­gen des Ma­gen-Darm-Trak­tes tref­fen äl­te­re Men­schen deut­lich öf­ter. Da­zu zäh­len unter an­de­rem:

Darm­krebs: Ab dem 50. Le­bens­jahr nimmt die Häu­fig­keit der Er­kran­kung zu. Zu den Ri­si­ko­fak­to­ren für Dick­darm- und Mast­darm­krebs zäh­len, ne­ben der in­di­vi­du­el­len Ver­an­la­gung, eine fett­rei­che, bal­last­stoff­ar­me und fleisch­be­ton­te Er­näh­rung. Au­ßer­dem star­kes Über­ge­wicht, Be­we­gungs­mangel, Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2 so­wie chro­nisch-ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen.

Im Stuhl sind häu­fig Blut- und Schleim­auf­la­gun­gen sicht­bar. Zahl­rei­che wei­te­re Symp­to­me kenn­zeich­nen die Er­kran­kung. 

Eine re­gel­mä­ßi­ge Darm­krebs­vor­sor­ge durch Darm­spie­ge­lung wird drin­gend emp­foh­len.

Dick­darm­po­ly­pen: Die Auss­tül­pun­gen der Darm­wand nach in­nen wer­den meist erst dann be­merkt, wenn sie blu­ten. Das ist aber nicht im­mer der Fall. Aus Po­ly­pen kann sich mit der Zeit Krebs ent­wi­ckeln. Eine Darm­spie­ge­lung gibt Auf­schluss über mög­li­che Po­ly­pen im Darm.

Auss­tül­pun­gen im Dick­darm (Di­ver­ti­kel­krank­heit): In der Re­gel gibt es kei­ne auf­fäl­li­ge Symp­to­ma­tik. Stuhl­ver­än­de­run­gen, Blut im Stuhl und Blä­hun­gen kön­nen auf­tre­ten. Ent­zün­den sich die Di­ver­ti­kel kommt es zur Di­ver­ti­ku­li­tis.

Me­sen­te­ri­al­in­farkt: Die­ser aku­te Ver­schluss eines Darm­ge­fä­ßes trifft meist Men­schen über 60 Jah­re, bei de­nen be­reits ähn­li­che Ge­fäß­ver­en­gun­gen von an­de­ren Kör­per­re­gio­nen be­kannt sind. Be­gleit­symp­to­me sind aku­te Bauch­schmer­zen, Übel­keit, Er­bre­chen, Durch­fall und Blut im Stuhl. 

Blut im Stuhl vor­beu­gen

Durch eine ge­sun­de Le­bens­wei­se mit be­wuss­ter Er­näh­rung und viel Be­we­gung,  lässt sich das Ri­si­ko für Blut im Stuhl deut­lich sen­ken. Die täg­li­che Nah­rungs­auf­nah­me soll­te aus­ge­wo­gen sein, bal­last­stoff­reich und arm an Ka­lo­ri­en.

Tipps für eine darm­freund­li­che Er­näh­rung:

  • Viel Ge­mü­se und Obst ver­zeh­ren. Da­bei auf eine bun­te Viel­falt ach­ten.

Ge­mü­se-Bei­spie­le: Broc­co­li, Pa­pri­ka, di­ver­se Kohl­sorten, Ka­rot­ten, Kür­bis, Fen­chel, Sa­la­te, To­ma­ten, Ra­dies­chen 

Obst-Bei­spie­le: Äp­fel, Bir­nen, Ba­na­nen, Wein­trau­ben, Pfir­si­che, Kir­schen, Erd­bee­ren, A­na­nas, Oran­gen, Man­gos, Kiwis

  • Bal­last­stoff­reich es­sen: Voll­korn­pro­duk­te be­vor­zu­gen und täg­lich Ge­mü­se, Sa­lat so­wie Obst auf den Spei­se­plan brin­gen.
  • Fleisch- und Wurst­kon­sum merk­lich re­du­zie­ren. 
  • Fett­rei­che Le­bens­mit­tel mei­den. Sie sor­gen oft für ein Zu­viel an Ma­gen­säu­re. Sod­bren­nen und Ge­schwü­re kön­nen lang­fris­tig die Fol­ge sein.
  • Al­ko­hol und Ni­ko­tin mei­den. Bei­des regt die Ma­gen­säu­re­pro­duk­tion an.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Blut im Stuhl

  • Blutungen im Magen-Darm-Trakt können viele Ursachen haben. Nicht zwingend steckt eine lebensbedrohliche Erkrankung dahinter. Zu den häufigsten Gründen für blutigen Stuhlgang zählen Hämorrhoiden. Es wird aber dringend empfohlen, den Grund für die Blutung durch einen Arzt klären zu lassen. 

  • Die Farbe des ausgeschiedenen Blutes kann anzeigen, aus welcher Region des Verdauungstraktes das Blut stammt. Ist der Stuhlgang schwarz eingefärbt (Teerstuhl), besteht die Blutung zumeist im Magen oder Zwölffingerdarm. Seltener kommt das Blut aus dem Dickdarm. Seine dunkle Farbe erhält das Blut durch den Kontakt mit Magensäure und Bakterien: Das Eisen im roten Blutfarbstoff oxidiert und es entsteht schwarzes Hämatin.

  • Im Anschluss an die gründliche Anamnese wird der Facharzt ggf. eine rektale Untersuchung durch Fingertasten vornehmen. Ziel ist es, die Blutungsquelle zu identifizieren. Beim Austasten kann er mögliche Verletzungen der Anal- und Rektalschleimhaut finden, aber auch Hämorrhoiden oder Tumore. Klärt sich die Herkunft der Blutung noch nicht, kann nun eine Magenspiegelung oder eine Darmspiegelung folgen. Führen auch diese Untersuchungen zu keiner eindeutigen Diagnose, sind eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztherapie (MRT) sinnvoll.

  • Entdeckt man Blut im Stuhl oder darauf, sollte immer ein Arzt um Rat gefragt werden. In den meisten Fällen kann bereits der Hausarzt weiterhelfen. Besteht die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, wie zum Beispiel einer Magen- oder Darmspiegelung, wird eine Überweisung zum Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologe) ausgestellt.

  • Nicht selten steckt hinter Symptomen wie Blähungen und Blut im Stuhl lediglich eine ungesunde Lebensweise: ballaststoffarme und fette Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Stress und zu wenig Bewegung. Häufig leiden Betroffene auch unter Hämorrhoiden. Da eine ernstere Erkrankung aber nicht ausgeschlossen werden kann, wird eine gründliche ärztliche Kontrolle empfohlen. Für den Arzt ist dann auch die Information wichtig, ob dunkles Blut oder eher helles Blut im Stuhlgang vorkam.

Tipps

Fazit

Blut im Stuhl ist stets ein ernstzunehmendes Symptom, das von harmlosen Ursachen wie Hämorrhoiden oder Analfissuren bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Darm- oder Magenkrebs reichen kann. Farbe und Erscheinungsbild – helles, frisches Blut oder dunkler Teerstuhl – geben wichtige Hinweise auf die Lage der Blutungsquelle im Verdauungs­trakt. Zur Abklärung sind Arzt­gespräch, körperliche Untersuchung sowie ggf. Stuhltests und endoskopische Verfahren wie Koloskopie oder Gastroskopie uner­lässlich. Die Therapie orientiert sich an der Ursache: Sie reicht von Schonung, ballaststoffreicher Ernährung und Salben bei Hämorrhoiden über medikamentöse Behandlung bei Entzündungen oder Magengeschwüren bis hin zu minimal-invasiven Eingriffen bei Polypen oder Krebs. Prävention erfolgt durch gesunden Lebensstil, ausreichend Flüssigkeit und recht­zeitige Vorsorge wie Stuhltests und Darmspiegelung.

  • Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

    Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

    Alle Angaben ohne Gewähr.

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