
Fasten im Frühling Fastenansätze für ein gesünderes Leben
Das Wichtigste in Kürze
Frühling als Reset: Fasten entlastet nach dem Winter Körper, Kopf und Gewohnheiten.
Heil-, Saft- und Basenfasten: von Brühe/Säften bis basischer Kost – mit Effekten auf Gewicht, Stoffwechsel und Wohlbefinden.
Studien zeigen Vorteile (u.a. beim Blutdruck), aber Langzeitfolgen sind noch unklar.
Nicht für alle geeignet: bestimmte Erkrankungen, Medikamente, Untergewicht, Schwangerschaft & Co. brauchen ärztliche Rücksprache.
Fasten im Frühling – so funktioniert’s!
Gerade im Winter und im Frühjahr reden alle übers Fasten. Doch worum genau geht’s da eigentlich? Es gibt unterschiedliche Fastenarten, die im Kern alle eines gemeinsam haben: den Verzicht. Im Kleinen zum Beispiel auf ungesunde Dinge wie Zucker, Süßigkeiten oder Alkohol unmittelbar nach Karneval. Doch es geht auch ganzheitlicher – und damit auch nachhaltig wirksamer für Körper und Geist. Mit einem durchdachten, vor allem aber gesunden Fastenprogramm rücken Sie nicht nur unnötigem Winterspeck zu Leibe, sondern können auch gezielt Krankheiten vorbeugen.
Fasten im Frühling – Energie für einen Neuanfang
1. Warum gerade Frühling?
Der Frühling gilt seit jeher als Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung. Nach den dunklen, oft kalorienreicheren Wintermonaten bietet sich das Fasten an, um Körper und Geist zu entlasten. Mit zunehmendem Tageslicht, steigenden Temperaturen und mehr Bewegung draußen fällt es vielen leichter, den Organismus umzustellen.
2. Symbolik und mentale Aspekte
Fasten im Frühling ist mehr als ein rein körperlicher Prozess:
Natur als Vorbild: Pflanzen treiben neu aus, die Natur erwacht – eine gute Gelegenheit, auch den eigenen Lebensstil zu erneuern.
Neustart für den Kopf: Der bewusste Verzicht unterstützt Achtsamkeit, Selbstreflexion und mentale Klarheit.
Entlastung und Loslassen: Altes hinter sich lassen, Raum für Neues schaffen – Fasten passt in die „Aufräumzeit“ des Jahres.
3. Saisonale Lebensmittel als Begleiter
Während einer sanften Fastenform oder in der Aufbauphase nach dem Fasten bietet der Frühling eine Vielzahl frischer Produkte:
Frühjahrs-Gemüse: Spargel, Spinat, Mangold, Kohlrabi, Radieschen – leicht und nährstoffreich.
Kräuter: Bärlauch, Schnittlauch, Petersilie oder Löwenzahn liefern Bitterstoffe, die die Verdauung unterstützen.
Früchte: Rhabarber und erste Erdbeeren bringen Abwechslung und frische Aromen.
Diese Lebensmittel helfen, den Körper zu entlasten und gleichzeitig wichtige Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen.
4. Bewegung und Licht
Fasten im Frühling lässt sich ideal mit Aktivitäten in der Natur kombinieren:
Spaziergänge im Grünen: Unterstützen Kreislauf und Fettstoffwechsel.
Leichtes Radfahren oder Yoga im Freien: Fördert Sauerstoffaufnahme, Stimmung und Beweglichkeit.
Licht tanken: Natürliches Tageslicht stabilisiert den Hormonhaushalt (z. B. Vitamin-D-Synthese, Melatonin-/Serotonin-Balance) und steigert das Wohlbefinden.
5. Praktische Tipps für den Alltag
Plane dein Fasten in eine Phase, in der du Zeit für dich und Erholung hast.
Nutze das Fasten als Anlass, auch in anderen Bereichen zu „entrümpeln“ – etwa beim Konsum, bei Gewohnheiten oder sogar zu Hause.
Führe ein kleines Tagebuch, um Stimmung, Energie und Beobachtungen während der Fastenzeit festzuhalten.
Fastenansätze, die Sie fit machen fürs Frühjahr:

Heilfasten
Das sogenannte Heilfasten ist die wohl bekannteste und einfachste Fastenkur, die es gibt. In der Regel wird hierbei bis zu maximal 35 Tagen lang keine feste Nahrung zu sich genommen. Stattdessen auf dem Speiseplan: Gemüsebrühe, Säfte, Tee und Wasser. Was rigoros– wenn nicht sogar gefährlich – klingt, ist für einen gesunden Körper jedoch heilsam. Aus einem einfachen Grund: Wir können ohne Probleme auf unsere Reserven zurückgreifen und werden dadurch nicht nur überschüssigen Winterspeck los. Gleichzeitig werden eingelagerte Substanzen ausgeschieden und die Mikrozirkulation, also der Blutkreislauf in den kleinen Blutgefäßen, verbessert. Doch nicht nur das! Das Heilfasten verändert zudem die Transportstruktur des Glückshormons Serotonin, so dass die Stimmung nachhaltig verbessert wird.

Saftfasten
Das sogenannte Saftfasten ist eine abgemilderte Variante des Heilfastens. Und wie der Name schon sagt, liegt hier die Fasten-Kraft im Saft. So werden neben Wasser und ungesüßtem Tee bis zu sieben Mal täglich verschiedene Frucht- oder Gemüsesäfte zu sich genommen. Diese sollten im besten Fall frisch gepresst sein, damit der Körper die volle Ladung Vitamine bekommt. Alternativ gibt es fertige Saftfasten-Sets zu kaufen, die den gesamten Nährstoffbedarf abdecken. Spaziergänge im Freien regen während des Fastens im Frühling den Kreislauf an, Massagen und Saunagänge stärken das Wohlbefinden.

Basenfasten
Beim Basenfasten steht eine basische Ernährung im Fokus. Im eigentlichen Sinne gehungert wird nicht. So soll der Körper in erster Linie entgiftet und der Basen-Säure-Haushalt des Körpers ins Gleichgewicht gebracht werden. Diese Ernährungsumstellung wirkt nicht nur den negativen Folgen von säurehaltiger Ernährung entgegen, auch überschüssige Pfunde fallen wie von selbst. Zu den basischen Lebensmitteln zählen z. B. Obst, Gemüse, Samen, Nüsse oder Pilze. Auf alles Säurehaltiges wie Getreide und tierisches Eiweiß ist konsequent zu verzichten. Bis zu drei Litern Flüssigkeit am Tag ergänzen die Kur zu einem runden Frühlingsfastenprogramm.
Evidenz und Sicherheit beim Fasten
Wissenschaftliche Belege
In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien die Effekte verschiedener Fastenformen untersucht. Besonders das Intervallfasten (z. B. 16:8 oder 5:2) steht im Fokus: Es zeigt in vielen Untersuchungen positive Wirkungen auf Gewicht, Blutdruck und Blutzuckerregulation. Eine Metaanalyse von 2024 kommt zu dem Ergebnis, dass Intervallfasten in vielen Fällen ebenso wirksam ist wie eine klassische Kalorienreduktion – bei manchen Stoffwechselparametern sogar überlegen.
Auch längere, ärztlich begleitete Fastenkuren (z. B. 7 bis 21 Tage) können nachweislich zu einer Reduktion von Gewicht, Bauchumfang und Blutdruck führen und werden von vielen Teilnehmenden als wohltuend beschrieben. Gleichzeitig steigt das allgemeine Wohlbefinden.
Grenzen und offene Fragen
Trotz vielversprechender Ergebnisse sind die Langzeiteffekte des Fastens noch nicht ausreichend erforscht. Viele Studien laufen nur wenige Wochen oder Monate, sodass unklar ist, wie nachhaltig die positiven Effekte sind. Zudem zeigen Metaanalysen, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Fastenmethoden geringer ausfallen können, als es populäre Darstellungen nahelegen.
Kontraindikationen
Fasten ist nicht für alle Menschen geeignet. Folgende Personengruppen sollten auf ärztliche Rücksprache nicht verzichten:
Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes Typ 1 oder fortgeschrittener Nierenerkrankung
Personen mit Untergewicht oder Essstörungen
Schwangere und Stillende
Kinder und Jugendliche im Wachstum
Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, insbesondere blutzuckersenkende oder blutdrucksenkende Präparate
Mögliche Nebenwirkungen
Gerade in den ersten Tagen des Fastens können Symptome auftreten wie:
Kopfschmerzen
Schwindel oder Kreislaufprobleme
Müdigkeit
Kälteempfindlichkeit
Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen
Diese Beschwerden klingen oft nach einigen Tagen ab. Bei starken oder länger anhaltenden Symptomen sollte das Fasten jedoch beendet und medizinischer Rat eingeholt werden.
Fazit
Fasten im Frühling kann Körper und Geist entlasten, den Stoffwechsel günstig beeinflussen und den Neustart in gesündere Gewohnheiten unterstützen. Gleichzeitig sind Langzeitwirkungen noch nicht abschließend geklärt – deshalb sollte insbesondere bei Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme nur gut informiert und möglichst in Abstimmung mit Ärzt:innen gefastet werden.


